DE102006040527A1 - Verfahren zur Durchführung eines Druckauftrages mit einer Druckmaschine - Google Patents
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Abstract
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Durchführung eines Druckauftrages mit einer Druckmaschine, vorzugsweise mit einer digitalen Druckmaschine, insbesondere mit einer elektrofotografisch arbeitenden Druckmaschine, bei dem Bögen fortlaufend nacheinander in einer Abfolge bedruckt werden, in der sie auch in dem fertigen Druckprodukt zusammen verbleiben sollen, wobei für eine Bedruckung dieser Bögen ein Schöndruckdurchlauf und ein Widerdruckdurchlauf durch die Druckmaschine genutzt werden. Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, derartige spezielle Bögen ökonomisch bei dem betroffenen Druckauftrag zu berücksichtigen. Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass ein Bogen, der für einen zweimaligen Durchlauf durch die Druckmaschine unerwünscht oder ungeeignet ist und nur einseitig bedruckt werden soll, an seinen entsprechenden Platz in der genannten Abfolge erst für den Widerdruckdurchlauf der übrigen Bögen dieses Druckauftrages eingeleitet wird.
Description
- Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Durchführung eines Druckauftrages mit einer Druckmaschine, vorzugsweise mit einer digitalen Druckmaschine, insbesondere mit einer elektrofotografisch arbeitenden Druckmaschine, bei dem Bögen fortlaufend nacheinander in einer Abfolge bedruckt werden, in der sie auch in dem fertigen Druckprodukt zusammen verbleiben sollen, wobei für eine Bedruckung dieser Bögen ein Schöndruckdurchlauf und ein Widerdruckdurchlauf durch die Druckmaschine genutzt werden.
- Es gibt zum Beispiel Bedruckstoffe, die ihrer Beschaffenheit nach nicht zweimal durch eine Druckmaschine geführt werden können oder sollten. Insbesondere in digitalen Druckmaschinen kann dies durch die Art der Bedruckung und durch die erwünschte Bedruckstoffvielfalt vorkommen bzw. der Fall sein. Als Beispiele für einen solchen Bedruckstoff könnten Träger mit Klebeetiketten oder Kunststofffolien angeführt werden. Klebeetiketten könnten beispielsweise generell durch ihren Klebstoff nach einer Wendung in der Druckmaschine die Druckmaschine nachhaltig verschmutzen und nachfolgende Bedruckungen erheblich beeinträchtigen. Kunststofffolien sind zum Beispiel bei einer tonerbasierten Bedruckung, beispielsweise in einer elektrofotografisch arbeitenden Druckmaschine kritisch, weil sie nach einer einseitigen Bedruckung und einer Wendung in der Druckmaschine bei der ersten Bedruckung und Fixierung des Tonerbildes verwendetes Fixieröl durch die ganze Druckmaschine tragen können, was ebenfalls die Druckmaschine nachhaltig verschmutzt und nachfolgende Bedruckungen erheblich beeinträchtigt, insbesondere, wenn die gewendete Folie mit ihrer bedruckten Seite nach der Wendung auf ein Transportband gelegt wird.
- Andererseits kann es aber vorkommen, dass einer oder mehrere solcher ungeeigneter Bögen zu einem Druckauftrag gehören, zum Beispiel als Deckblatt oder für eingebundene Schaubilder oder dergleichen, und jedenfalls in der richtigen Abfolge des fertigen Druckproduktes, zum Beispiel einer Broschüre, nicht fehlen dürfen. Wenn zudem alle anderen Bögen beidseitig bedruckt werden sollen und daher diese Bögen die Druckmaschine zweimal durchlaufen sollen und müssen, wäre es sehr unökonomisch, wenn der spezielle Bogen separat zum Druckauftrag gedruckt werden müsste oder aus dem Druckauftrag nach einem Schöndruck erst einmal separiert, insbesondere ausgelegt, werden müsste und später wieder an der richtigen Stelle einsortiert werden müsste. Der Vorteil einer digitalen Druckmaschine ginge dadurch völlig verloren.
- Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, derartige spezielle Bögen ökonomisch bei dem betroffenen Druckauftrag zu berücksichtigen.
- Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass ein Bogen, der für einen zweimaligen Durchlauf durch die Druckmaschine unerwünscht oder ungeeignet ist und nur einseitig bedruckt werden soll, an seinen entsprechenden Platz in der genannten Abfolge erst für den Widerdruckdurchlauf der übrigen Bögen dieses Druckauftrages eingeleitet wird.
- Erfindungsgemäß kann dadurch der spezielle Bogen, oder auch mehrere derartige Bögen, in besonders vorteilhafter Weise ökonomisch durch die Druckmaschine geschleust werden und dennoch an der richtigen Stelle der Abfolge für das fertige Druckprodukt in einem Ausleger der Druckmaschine bereitgestellt werden und zu liegen kommen, so dass insbesondere für eine eventuelle spätere Nachbearbeitung, zum Beispiel einem Binden, des Druckproduktes keine weiteren Sortiermaßnahmen mehr durchgeführt werden müssen und dennoch die Druckmaschine und die nachfolgenden Bedruckungen unbeeinträchtigt bleiben.
- Vorzugsweise ist bei dem erfindungsgemäßen Verfahren vorgesehen, dass im Schöndruckdurchlauf des Druckauftrages für den erst für den Widerdruckdurchlauf einzuleitenden Bogen von vornherein eine ausreichend große Lücke vorgehalten wird.
- Eine besonders vorteilhafte Weiterbildung des erfindungsgemäßen Verfahrens sieht vor, dass die Bedruckung der Seiten in der Weise erfolgt, dass absteigend der letzte Bogen des Druckproduktes zuerst und der erste Bogen des Druckproduktes zuletzt jeweils in beiden Druckdurchläufen bedruckt wird, so dass in einem Auslegerstapel der erste Bogen des Druckproduktes zuoberst liegt und dass im Schöndruckdurchlauf zunächst die Rückseiten der Bögen bedruckt werden und im Widerdruckdurchlauf die Vorderseiten, so dass die Vorderseite des ersten Bogens des Druckwerkes im Stapel nach oben weist (face up) und von dem erst für den Widerdruckdurchlauf eingeleiteten Bogen nur seine Vorderseite bedruckt wird.
- Es ist offensichtlich, dass das erfindungsgemäße Verfahren insbesondere zum vorteilhaften Einsatz kommen kann, wenn eine Seitenfläche des Bogen auch vollständig einer Seite des Druckwerkes entspricht, also beispielsweise ein Druckprodukt des Formate DIN A-4 auf DIN A-4-Bögen gedruckt wird, und somit ein Ausschießen und späteres Falten der Bögen nicht nötig und vorgesehen ist. Es ist aber durchaus denkbar, dass selbst bei zu faltenden Bögen das erfindungsgemäße Verfahren nützlich ist, zum Beispiel wenn mit einem speziellen Bogen der Umschlag eines Druckwerkes gebildet werden soll und nur die beiden Außenseiten dieses Umschlages zu bedrucken sind. Sind die übrigen Bögen zum Beispiel DIN A-4-Bögen, könnte dieser Bogen als DIN A-3-Bogen als später umzuschlagendes Deckblatt oder letztes Blatt im Ausleger mit den übrigen Bögen gestapelt ausgelegt und bereitgestellt werden.
- Eine beispielhafte, sehr vereinfachte Bogenabfolge bei Anwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens ist in der einzigen Figur der Zeichnung skizziert und dargestellt.
- Die mit kurzen Anmerkungen versehene Zeichnung ist im Querformat quasi von links nach rechts und von oben nach unten zu „lesen".
- Zunächst werden die Bögen, bei denen der Einfachheit halber erst einmal nur von drei Bögen, statt von beliebig vielen n Bögen ausgegangen wird, im Schöndruck bedruckt. Dabei werden die Rückseiten der Bögen bedruckt und der spezielle Bogen 2 wird erst einmal nicht in die Bedruckungsabfolge oder -sequenz eingegeben. Es wird vielmehr an dieser Stelle eine geeignet große Lücke gelassen, die mit gestrichelten Linien angedeutet ist. Die Bögen werden in absteigender Abfolge, erst Bogen 3, dann Bogen 1 gedruckt.
- Danach werden die bedruckten Bögen 3 und 1 unter Beibehaltung der Lücke für den Bogen 2 gewendet und in einen Widerdruckdurchlauf gegeben. Für diesen Widerdruckdurchlauf wird der Bogen 2 jetzt in die Sequenz eingeleitet, weswegen er dort mit durchgezogenen Linien gezeichnet ist.
- Es werden nun die Vorderseiten der Bögen gedruckt, einschließlich des Bogens 2, und zwar wiederum in absteigender Abfolge, erst Bogen 3, dann Bogen 2, dann Bogen 1. Die Bögen sind danach fertig und in der richtigen Reihenfolge und Orientierung bedruckt und können so gestapelt in einem Ausleger als Druckprodukt abgelegt werden.
- Der Vollständigkeit halber sind in der Zeichnung zudem nach dem jeweiligen Bogen Registermarken angedeutet die für die Registrierung in einem mehrfarbigen Druck verwendet und in Form von Strichen auf ein Transportband, auf dem die Bögen transportiert werden, aufgebracht werden. Die gezeigten Bögen können also in der gezeigten Weise durch mehrere Druckwerke transportiert werden und farbig mit jeweiligen Farbauszügen bedruckt werden.
Claims (3)
- Verfahren zur Durchführung eines Druckauftrages mit einer Druckmaschine, vorzugsweise mit einer digitalen Druckmaschine, insbesondere mit einer elektrofotografisch arbeitenden Druckmaschine, bei dem Bögen fortlaufend nacheinander in einer Abfolge bedruckt werden, in der sie auch in dem fertigen Druckprodukt zusammen verbleiben sollen, wobei für eine Bedruckung dieser Bögen ein Schöndruckdurchlauf und ein Widerdruckdurchlauf durch die Druckmaschine genutzt werden, dadurch gekennzeichnet, dass ein Bogen, der für einen zweimaligen Durchlauf durch die Druckmaschine unerwünscht oder ungeeignet ist und nur einseitig bedruckt werden soll, an seinen entsprechenden Platz in der genannten Abfolge erst für den Widerdruckdurchlauf der übrigen Bögen dieses Druckauftrages eingeleitet wird.
- Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass im Schöndruckdurchlauf des Druckauftrages für den erst für den Widerdruckdurchlauf einzuleitenden Bogens eine ausreichend große Lücke vorgehalten wird.
- Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Bedruckung der Seiten in der Weise erfolgt, dass absteigend der letzte Bogen des Druckproduktes zuerst und der erste Bogen des Druckproduktes zuletzt jeweils in beiden Druckdurchläufen bedruckt wird, so dass in einem Auslegerstapel der erste Bogen des Druckproduktes zuoberst liegt und dass im Schöndruckdurchlauf zunächst die Rückseiten der Bögen bedruckt werden und im Widerdruckdurchlauf die Vorderseiten, so dass die Vorderseite des ersten Bogens des Druckwerkes im Stapel nach oben weist (face up) und von dem erst für den Widerdruckdurchlauf eingeleiteten Bogen nur seine Vorderseite bedruckt wird.
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