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Stand der Technik
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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren zum Betreiben einer Brennkraftmaschine,
insbesondere eines Kraftfahrzeugs, im Schiebebetrieb, bei dem ein Ansteuersignal
für ein
Leistungsstellglied der Brennkraftmaschine überwacht wird, und bei dem
eine Fehlerreaktion eingeleitet wird, wenn das Ansteuersignal ein
vorgebbares Fehlerkriterium erfüllt.
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Unter
einem Schiebebetrieb einer Brennkraftmaschine wird im Folgenden
ein Betrieb verstanden, bei dem die Brennkraftmaschine kein Drehmoment
abgibt, sondern vielmehr selbst durch externe Einflüsse angetrieben
wird. Ein Schiebebetrieb tritt beispielsweise beim Abbremsen oder
bei einer Bergabfahrt eines Kraftfahrzeugs auf, wenn der Fahrer kein
Drehmoment anfordert. Der Übergang
in den Schiebebetrieb kann beispielsweise durch einen Fahrerwunschgeber,
z.B. einen Fahrpedalgeber, erfasst werden.
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Als
Leistungsstellglied kommen sowohl luftzumessende Stellglieder, beispielsweise
eine Drosselklappe oder eine variable Ventilsteuerung, als auch
kraftstoffzumessende Stellglieder, typischerweise ein Einspritzsystem,
in Frage. Als Fehlerreaktion kann beispielsweise die Endstufe des
Leistungsstellglieds deaktiviert werden, um in einem Fehlerfall eine
unzulässige
Leistungsabgabe der Brennkraftmaschine und damit z.B. eine unerwünschte Beschleunigung
des Kraftfahrzeugs zu verhindern.
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Die
vorliegende Erfindung kann sowohl bei fremdgezündeten wie auch bei selbstzündenden Brennkraftmaschinen
eingesetzt werden. Das Ansteuersignal im Sinne der vorliegenden
Erfindung stellt bei einer fremdgezündeten Brennkraftmaschine dementsprechend
beispielsweise ein Ansteuersignal für eine elektronisch gesteuerte
Drosselklappe oder eine variable Ventilsteuerung dar, während das
Ansteuersignal bei einer selbstzündenden
Brennkraftmaschine beispielsweise einer Ansteuerdauer eines Kraftstoffeinspritzventils
entspricht.
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Bei
selbstzündenden
Brennkraftmaschinen wird das erzeugte Drehmoment wesentlich durch
die Kraftstoffeinspritzmenge bestimmt. Dies gilt analog für fremdgezündete Brennkraftmaschinen
mit Direkteinspritzung, die in einem Schichtbetrieb betrieben werden.
Fehler in der Kraftstoffzumessung können in diesen Fällen zu
einer unerwünschten
Drehmomenterzeugung führen.
Insbesondere im Schiebebetrieb kann ein unerwünscht erzeugtes motorisches
Drehmoment sicherheitskritisch sein, weil es zu einer ungenügenden Bremswirkung
der Brennkraftmaschine oder sogar zu einem unerwünschten Beschleunigen führen kann.
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In
diesem Zusammenhang ist es per se bekannt, das Ansteuersignal für das Leistungsstellglied zu überwachen.
Sobald ein Fehlerkriterium erfüllt
ist, das heißt
unerwünschte
Kraftstoffeinspritzungen oder dergleichen im Schiebebetrieb auftreten,
wird nach einer vorgebbaren Wartezeit von üblicherweise maximal einer
Sekunde eine Fehlerreaktion eingeleitet. Die Wartezeit ist notwendig,
da auch bei einem fehlenden Fahrerwunsch reguläre Ansteuersignale auftreten
können,
die beispielsweise durch Anforderungen einer Ruckeldämpfung oder
sonstiger Komfortfunktionen bedingt sind. Bekanntlich versteht man unter
einem Ruckeln Triebstrangschwingungen, die unter anderem durch sprunghafte Änderungen
des Ansteuersignals angeregt werden. Zur Dämpfung dieser Schwingungen
kann eine Funktion zur Ruckeldämpfung
beispielsweise Drehzahlunterschwingern durch Anfordern eines entsprechenden
Ansteuersignals entgegenwirken.
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Insbesondere
im Rahmen der Applikation eines Kraftfahrzeugs, dessen Brennkraftmaschine nach
dem gattungsgemäßen Verfahren
betrieben wird, wird häufig
eine Fehlerreaktion eingeleitet, obwohl ein die Brennkraftmaschine
steuerndes Steuergerät
beziehungsweise eine darin vorgesehene Recheneinheit keine fehlerhafte Berechnung
beziehungsweise Ausgabe des Ansteuersignals vornimmt. Vielmehr kann
bereits durch eine ungünstige
Auswahl von Applikationsparametern häufig ein solcher Betriebszustand
der Brennkraftmaschine auftreten, bei dem das vorgebbare Fehlerkriterium
der den Schiebebetrieb der Brennkraftmaschine überwachenden Funktion erfüllt ist.
Das heißt,
anstelle eines tatsächlichen
Defekts des Steuergeräts
beziehungsweise der darin enthaltenen Recheneinheit sind lediglich
ungünstig
gewählte
Applikationsparameter für die
Brennkraftmaschine ausschlaggebend für die Fehlerreaktion.
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Da
die Fehlerreaktion aus Sicherheitsgründen häufig in einem Reset des die
Brennkraftmaschine steuernden Steuergeräts besteht oder sogar das Deaktivieren
der Brennkraftmaschine umfasst, ist ein Eintreten der Fehlerreaktion
lediglich infolge der Auswahl ungünstiger Applikationsparameter
hochgradig unerwünscht.
Neben einem Reset des Steuergeräts der
Brennkraftmaschine verursacht die Fehlerreaktion häufig auch
das Einleiten von Notprogrammen bei weiteren Steuergeräten des
Kraftfahrzeugs, die mit dem Steuergerät der Brennkraftmaschine über ein Bussystem
verbunden sind. Bei Brennkraftmaschinen mit einem Druckspeicher
für unter
Hochdruck stehendem Kraftstoff kann die Fehlerreaktion sogar das
Ansteuern eines Druckbegrenzungsventils des Druckspeichers vorsehen,
was ebenfalls hochgradig unerwünscht
ist.
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Offenbarung der Erfindung
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Dementsprechend
ist es Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Verfahren der eingangs
genannten Art dahingehend zu verbessern, dass ungünstig gewählte Applikationsparameter
nicht bereits das Einleiten der vorstehend beschriebenen Fehlerreaktion
zur Folge haben.
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Diese
Aufgabe wird bei einem Verfahren der eingangs genannten Art erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass
eine Initialisierung einer Funktionseinheit durchgeführt wird,
die eine das Ansteuersignal beeinflussende Einflussgröße bildet,
um das Einleiten der Fehlerreaktion zu vermeiden.
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Vorteile der Erfindung
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Die
erfindungsgemäße Initialisierung
der Funktionseinheit trägt
vorteilhaft dazu bei, die Anzahl aufgrund ungünstig gewählter Applikationsparameter eingeleiteter
Fehlerreaktionen zu verringern.
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Bei
der Funktionseinheit, die eine das Ansteuersignal beeinflussende
Einflussgröße bildet, kann
es sich beispielsweise um eine Funktionseinheit handeln, die einen
Rohsignalwert des Fahrpedalgebers filtert. Bei einer extrem ungünstigen
Parametrierung einer solchen Funktionseinheit kann es vorkommen,
dass das Ansteuersignal für
das Leistungsstellglied der Brennkraftmaschine unter Einfluss der
von der Funktionseinheit gebildeten Einflussgröße trotz eines bereits erfolgten Übergangs der
Brennkraftmaschine in den Schiebebetrieb auch nach einer Wartezeit
von einer Sekunde noch einen unzulässig hohen Wert aufweist, der
beispielsweise durch eine zu groß gewählte Filterzeitkonstante zur Filterung
des Signals des Fahrpedalgebers bedingt ist. In einem derartigen
Fall würde
bei herkömmlichen Betriebsverfahren
der Überwachung
des Ansteuersignals entsprechend eine Fehlerreaktion eingeleitet werden,
obwohl lediglich eine ungünstige
Parametrierung vorliegt, nicht jedoch ein tatsächlicher schwerwiegender Fehler
des Steuergeräts
oder dergleichen.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren
sieht vorteilhaft die Initialisierung der Funktionseinheit, im vorliegenden
Falle der das Signal des Fahrpedalgebers filternden Funktionseinheit
vor, so dass unabhängig von
der tatsächlich
parametrierten beziehungsweise applizierten Filterzeitkonstante
nach der erfindungsgemäßen Initialisierung
der gefilterte Fahrpedalsignalwert beispielsweise dem ungefilterten
Fahrpedalsignalwert entspricht oder zumindest keine unverhältnismäßig großen Werte
aufweist, wie sie sich über
einen längeren
Betrieb mit einer ungünstig
gewählten
Filterzeitkonstante ergeben können.
Sofern durch die erfindungsgemäße Initialisierung
der gefilterte Fahrpedalsignalwert dem ungefilterten Fahrpedalsignalwert
entspricht, verschwindet dieser während des Schiebebetriebs der
Brennkraftmaschine, und die entsprechende, das Ansteuersignal beeinflussende
Einflussgröße weist
ebenfalls einen Wert von Null auf. Das heißt, nach der erfindungsgemäßen Initialisierung
kann die betreffende Funktionseinheit nicht mehr den zuvor durch
ungünstig
gewählte
Parameter zu lange bestehenden Einfluss auf das Ansteuersignal aufrechterhalten.
Dadurch ist sichergestellt, dass das Ansteuersignal nicht das Fehlerkriterium
erfüllt,
und das Einleiten einer Fehlerreaktion und die damit verbundenen
Nachteile wie z.B. Wartezeiten usw. bleiben aus.
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Bevorzugt
wird als Fehlerkriterium das Überschreiten
eines vorgebbaren Schwellwerts durch das Ansteuersignal verwendet,
wobei ein entsprechender Vergleich auch mehrfach innerhalb einer
vorgebbaren Entprellzeit vorgenommen werden kann. Das Zeitintegral über mehrere
aufeinanderfolgend erhaltene Vergleichswerte kann ebenfalls vorteilhaft
als Indikator für
die Erfüllung
des Fehlerkriteriums herangezogen werden. Beispielsweise kann definiert
werden, dass das Fehlerkriterium nicht erfüllt ist, wenn das Zeitintegral
einen Wert von 80 % seines vorgebbaren Maximalwerts nicht erreicht.
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Erfindungsgemäß umfasst
die Initialisierung das Zurücksetzen
eines oder mehrerer Filterwerte beziehungsweise -parameter und/oder
Reglergrößen der
betreffenden, eine Einflussgröße bildenden Funktionseinheit.
Insbesondere können
während
der erfindungsgemäßen Initialisierung
vorteilhaft Integratorwerte eines Drehzahlreglers und/oder eines
Ruckeldämpfers
zurückgesetzt
werden, um die jeweiligen Einflussgrößen zu minimieren.
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Ganz
besonders vorteilhaft kann vorgesehen sein, dass, vorzugsweise unmittelbar
vor der erfindungsgemäßen Initialisierung,
die Einflussgröße und/oder
sonstige Betriebsparameter der Brennkraftmaschine gespeichert werden,
was vorzugsweise in einem nicht flüchtigen Speicher erfolgt. Diese
erfindungsgemäße Speicherung
ermöglicht
eine nachfolgende Auswertung der gespeicherten Größen und erlaubt
insbesondere Rückschlüsse auf
die ungünstig
gewählten
Applikationsparameter, die bei herkömmlichen Systemen eine Fehlerreaktion
hervorgerufen hätten,
unter Anwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens jedoch nur die
beschriebene Initialisierung zur Folge haben.
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Besonders
vorteilhaft erfolgt das wiederholte Ausführen der erfindungsgemäßen Initialisierung
nur nach Ablauf einer vorgebbaren Wartezeit seit der vorhergehenden
Initialisierung. Dadurch ist sichergestellt, dass bei solchen Fehlern
während
des Schiebebetriebs, die nicht allein auf fehlerhafte bzw. ungünstig gewählte Applikationsparameter,
sondern beispielsweise auf eine tatsächlich defekte Recheneinheit zurückzuführen sind,
nicht permanent eine Initialisierung durchgeführt wird, sondern vielmehr
die hierfür
vorgesehene Fehlerreaktion eingeleitet wird.
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Bei
einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens
wird das Ansteuersignal für
das Leistungsstellglied für eine
vorgebbare Zeit zurückgesetzt.
Das heißt,
bei dieser Erfindungsvariante wird das Leistungsstellglied aktiv
beeinflusst, insbesondere zu Null gesetzt, um die Erfüllung des
Fehlerkriteriums und die damit einhergehende Einleitung einer Fehlerreaktion
zu vermeiden. Das Zurücksetzen
des Ansteuersignals darf vorzugsweise nur für eine vorgebbare Zeit aufrechterhalten
werden, um den weiteren Betrieb der Brennkraftmaschine nicht negativ
zu beeinflussen. Beispielsweise kann auf das Zurücksetzen des Ansteuersignals
verzichtet werden, sobald der Fahrpedalgeber wieder durch den Fahrer
betätigt
wird oder eine sonstige gültige
Momentenanforderung vorliegt.
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Von
besonderer Bedeutung ist die Realisierung des erfindungsgemäßen Verfahrens
in Form eines Computerprogramms, das auf einem elektronischen Speichermedium
abspeicherbar ist, welches beispielsweise einem die Brennkraftmaschine
steuernden Steuergerät
zugeordnet sein kann.
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Weitere
Merkmale, Anwendungsmöglichkeiten
und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung
von Ausführungsbeispielen
der Erfindung, die in den Figuren der Zeichnung dargestellt sind.
Dabei bilden alle beschriebenen oder dargestellten Merkmale für sich oder
in beliebiger Kombination den Gegenstand der Erfindung, unabhängig von
ihrer Zusammenfassung in den Patentansprüchen oder deren Rückbeziehung
sowie unabhängig
von ihrer Formulierung beziehungsweise Darstellung in der Beschreibung
beziehungsweise in der Zeichnung.
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Kurze Beschreibung der Zeichnung
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In
der Zeichnung zeigt:
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1 schematisch
eine Brennkraftmaschine mit Stellgliedern, Sensorik und einem Steuergerät, und
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2 ein
vereinfachtes Flussdiagramm einer Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens.
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Ausführungsformen der Erfindung
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Die
Ziffer 10 in der 1 bezeichnet
die Gesamtansicht einer stark schematisiert dargestellten Brennkraftmaschine
mit wenigstens einem Brennraum 12. Eine Füllung des
Brennraums 12 wird über ein
Einlassventil 14 und ein Auslassventil 16 ausgewechselt.
Zu einer Luftfüllung
des Brennraums 12 wird über
ein Einspritzventil 18 Kraftstoff zugemessen, wobei der
Zeitpunkt der Zumessung und die zugemessene Menge von einem Steuergerät 20 gesteuert
werden. Dabei wird das Einspritzventil 18 als Leistungsstellglied
benutzt, d.h. die von dem Einspritzventil 18 zugemessene
Kraftstoffmenge bestimmt das von der Brennkraftmaschine 10 erzeugte Drehmoment.
Die Ansteuerung des Leistungsstellglieds 18 erfolgt unter
anderem in Abhängigkeit
von einem Fahrerwunsch, der über
ein Fahrpedal 22 von einem Fahrpedalgeber 24 erfasst
und an das Steuergerät 20 weitergeleitet
wird.
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Eine
derartige Leistungssteuerung ist für eine selbstzündende Brennkraftmaschine
typisch. Eine vergleichbare Leistungssteuerung über die Menge des zugemessenen
Kraftstoffs erfolgt auch bei einer fremdgezündeten Brennkraftmaschine mit Direkteinspritzung
in einer Betriebsart mit einer geschichteten Brennraumfüllung.
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Das
zur Ansteuerung des Kraftstoffeinspritzventils 18 verwendete
Ansteuersignal wird erfindungsgemäß in einem Schiebebetrieb der
Brennkraftmaschine 10 überwacht,
um gegebenenfalls eine Fehlerreaktion einzuleiten, insbesondere
wenn fälschlicherweise
Kraftstoff in dem Schiebebetrieb eingespritzt wird.
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In 1 ist
schematisch eine Funktionseinheit 20a angedeutet, die in
dem Steuergerät 20 der Brennkraftmaschine 10 realisiert
ist und eine Filterung des von dem Fahrpedalgeber 24 bereitgestellten
Fahrpedalgebersignals durchführt.
Das von der Funktionseinheit 20a gebildete gefilterte Fahrpedalgebersignal
stellt eine Einflussgröße dar,
die von dem Steuergerät 20 ausgewertet
und zur Bildung des Ansteuersignals für das Kraftstoffeinspritzventil 18 herangezogen
wird. D.h., das gefilterte Fahrpedalgebersignal kann – je nach
den Filterparametern – das
Ansteuersignal für
das Kraftstoffeinspritzventil 18 beeinflussen.
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Um
bei beispielsweise im Wege einer Applikation der Brennkraftmaschine 10 ungünstig gewählten Filterparametern
für die
Funktionseinheit 20a ein unerwünschtes Einleiten einer Fehlerreaktion
der Funktionsüberwachung
der Brennkraftmaschine 10 im Schiebebetrieb zu verhindern,
wird die Funktionseinheit 20a erfindungsgemäß initialisiert,
wobei insbesondere ein oder mehrere Filterwerte beziehungsweise
-parameter zurückgesetzt
werden. Dies hat zur Folge, dass der gefilterte Fahrpedalgebersignalwert zunächst wieder
mit dem ungefilterten Fahrpedalgebersignalwert übereinstimmt und dementsprechend insbesondere
in dem Schiebebetrieb der Brennkraftmaschine 10 verschwindet.
Dadurch unterbleibt auch der Einfluss der Funktionseinheit 20a in
Form des gefilterten Fahrpedalgebersignals auf das Ansteuersignal
für das
Kraftstoffeinspritzventil 18, und demnach kann auch eine
falsche Parametrierung der Funktionseinheit 20a beziehungsweise
der durch sie vorgesehenen Filterung nicht mehr zur Erfüllung des
Fehlerkriteriums bei der Überwachung
der Brennkraftmaschine 10 im Schiebebetrieb beitragen.
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Eine
Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Verfahrens
ist durch das Flussdiagramm in 2 näher dargestellt.
In dem ersten Verfahrensschritt 100 geht die Brennkraftmaschine 10 zunächst in
den Schiebebetrieb über,
was beispielsweise daran erkannt werden kann, dass ein ungefilterter
Signalwert des Fahrpedalgebers 24 den Wert Null annimmt.
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Anschließend wird
in Schritt 110 die erfindungsgemäße Überwachung des Ansteuersignals für das Leistungsstellglied 18 (1)
in dem Schiebebetrieb der Brennkraftmaschine 10 aktiviert.
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In
Schritt 120 wird geprüft,
ob das Ansteuersignal ein vorgebbares Fehlerkriterium erfüllt. Beispielsweise
kann das Fehlerkriterium das Überschreiten
eines vorgebbaren Schwellwerts durch das Ansteuersignal umfassen.
Falls dieses Fehlerkriterium erfüllt
ist, und das Ansteuersignal einen vorgebbaren Schwellwert in dem
Schiebebetrieb der Brennkraftmaschine 10 überschreitet,
wird anschließend eine
Fehlerreaktion 130 eingeleitet, die beispielsweise ein
Deaktivieren der Brennkraftmaschine 10 umfassen kann. Diese
Fehlerreaktion 130 ist gerechtfertigt, um ein unerwünschtes
Beschleunigen eines die Brennkraftmaschine 10 enthaltenden
Kraftfahrzeugs beispielsweise aufgrund eines Fehlers in dem Steuergerät 20 zu
vermeiden.
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Falls
jedoch in dem Schritt 120 das Nichterfüllen des Fehlerkriteriums festgestellt
worden ist, wird anschließend
in dem Schritt 140 überprüft, ob die
Bedingungen für
eine erfindungsgemäße Initialisierung
der Funktionseinheit 20a vorliegen.
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Diese
Bedingungen hängen
vorzugsweise davon ab, ob das in 120 abgefragte
Fehlerkriterium möglicherweise
zukünftig
erfüllt
sein wird. Beispielsweise kann ein Zeitintegral über die Differenz des tatsächlichen
Ansteuersignals und des vorgebbaren Schwellwerts für das Ansteuersignal
gebildet werden, und der Wert dieses Zeitintegrals gibt – gleichsam
als analoge Größe – quantitativ
das Erreichen des Fehlerkriteriums an.
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Beispielsweise
kann erfindungsgemäß vorgesehen
sein, dass das Fehlerkriterium als erfüllt angesehen wird, wenn das
Zeitintegral 80 % seines vorgebbaren Maximalwerts erreicht hat.
In diesem Fall wird, wie vorstehend beschrieben, die Fehlerreaktion 130 eingeleitet.
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Sofern
das Zeitintegral noch nicht 80 % seines vorgebbaren Maximalwerts
erreicht hat, jedoch beispielsweise 50 % seines vorgebbaren Maximalwerts überschritten
hat, ist anzunehmen, dass die Erreichung des Fehlerkriteriums und
die damit verbundenen Folgen bevorstehen. Um dennoch die Einleitung
einer Fehlerreaktion zu vermeiden, wird die bereits beschriebene
erfindungsgemäße Initialisierung in
dem Schritt 150 durchgeführt.
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Die
Initialisierung 150 hat ein Zurücksetzen der Filterparameter
beziehungsweise Filterwerte der Funktionseinheit 20a zum
Gegenstand. Falls lediglich ungünstig
gewählte
Filterparameter für
die Funktionseinheit 20a zu einem Anwachsen des das Erreichen
des Fehlerkriteriums angebenden Zeitintegrals geführt haben,
wird deren Einfluss durch den erfindungsgemäßen Schritt 150 des
Initialisierens außer Kraft
gesetzt, so dass die Funktionseinheit 20a fortan nicht
mehr zur Bildung eines unzulässig
großen
Ansteuersignals in dem Schiebebetrieb beiträgt.
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Dadurch
kann erfindungsgemäß vorteilhaft das
Einleiten einer Fehlerreaktion aufgrund einer falsch parametrierten
Funktionseinheit 20a vermieden werden.
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Vorteilhaft
kann vorgesehen sein, dass das wiederholte Ausführen der Initialisierung gemäß Schritt 150 nur
dann erneut erfolgen kann, wenn die Initialisierung erfolgreich
war, und zum Herunterzählen
des Zeitintegrals auf z.B. 30 % geführt hat. Als einfachere Alternative
könnte
auch eine Mindestwartezeit zwischen zwei Initialisierungen vorgesehen werden.
Dadurch wird vermieden, dass fortwährend die erfindungsgemäße Initialisierung 150 durchgeführt und
das tatsächliche
Einleiten einer Fehlerreaktion verhindert wird, obwohl möglicherweise
ein Fehler des Steuergeräts 20 bei
der Ansteuerung des Kraftstoffeinspritzventils 18 vorliegt
und nicht etwa nur eine falsche Parametrierung der Funktionseinheit 20a.
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Bei
einer weiteren Variante des erfindungsgemäßen Verfahrens kann vorgesehen
sein, dass das Ansteuersignal für
das Kraftstoffeinspritzventil 18 für eine vorgebbare Zeit zurückgesetzt
wird, wodurch wirksam ein unerwünschtes
Beschleunigen der Brennkraftmaschine 10 im Schiebebetrieb
verhindert wird und gleichzeitig das Erfüllen des Fehlerkriteriums vermieden
wird. Das Zurücksetzen
des Ansteuersignals wird vorteilhaft erst aufgehoben, wenn die Bedingung
für Schub
nicht mehr vorhanden ist, um einen weiteren ordnungsgemäßen Betrieb
der Brennkraftmaschine 10 zu ermöglichen.
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Besonders
vorteilhaft wird im Rahmen der erfindungsgemäßen Initialisierung 150,
insbesondere unmittelbar vor der Initialisierung 150, eine
Speicherung der Filterwerte beziehungsweise Filterparameter der
Funktionseinheit 20a sowie gegebenenfalls weiterer Betriebsgrößen der
Brennkraftmaschine 10 vorgenommen, um eine nachfolgende
Auswertung derjenigen Größen zu ermöglichen,
die möglicherweise
zu einer Fehlerreaktion geführt
hätten
beziehungsweise zu der erfindungsgemäßen Initialisierung 150 geführt haben.
Dadurch ist eine Diagnose falsch gewählter Filterparameter oder
dergleichen einfach durchführbar.
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Insgesamt
ist durch die erfindungsgemäße Initialisierung 150 vorteilhaft
ermöglicht,
dass nicht jede Beeinflussung des Ansteuersignals unverzüglich zur
Einleitung einer Fehlerreaktion führt. Vielmehr kann durch die
erfindungsgemäße Initialisierung 150 der
Einfluss falsch parametrierter Funktionseinheiten 20a auf
die Bildung des Ansteuersignals unterbunden werden. Neben der Filterung
eines Fahrpedalwertgebersignals können auch weitere Funktionseinheiten
(nicht gezeigt) vorgesehen sein, beispielsweise ein Drehzahlregler
oder ein Ruckeldämpfer
der Brennkraftmaschine 10. Deren Filterwerte beziehungsweise
Filterparameter beziehungsweise Reglerparameter, insbesondere Integratorwerte
entsprechender Regler, können
analog zu den Filterwerten beziehungsweise Filterparametern der Funktionseinheit 20a im
Rahmen der erfindungsgemäßen Initialisierung 150 zurückgesetzt
werden, um auch ihren Einfluss auf die Bildung des Ansteuersignals
auszuschließen.