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Die
Erfindung betrifft ein beschichtetes, durchhangfestes plattenförmiges Baumaterial
bestehend aus einem Substrat mit einer ersten Oberfläche, einer
zweiten Oberfläche
und einer Randfläche
sowie einer Beschichtung, die auf wenigstens einer der Oberflächen angeordnet
ist.
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Derartige
plattenförmige
Baumaterialien werden vielfältig
verwendet, beispielsweise als Schalldämmplatten bei Hängedecken.
Sie bestehen in der Regel aus verschiedenen Fasern, Bindemitteln
und Füllstoffen. Faserplatten
werden hauptsächlich
aus Mineralwolle, Perlit, Cellulosefasern, Füllstoffen und Bindemitteln
hergestellt.
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Bei
der Herstellung solcher Platten verwendet man verschiedene Kombinationen
von Fasern, Füllstoffen,
Volumen vergrößernden
Mitteln, Bindemitteln, Wasser, oberflächenaktiven Stoffen und anderen
Zusätzen, die
zu einer Aufschlämmung
vermischt und in Plattenform gebracht werden. Die Cellulosefasern
werden gewöhnlich
aus Zeitungspapier gewonnen. Die Füllstoffe können geschäumter Perlit, Aufheller, wie
Titanoxid, und Ton sein. Als Bindemittel können Stärke, Latex und recyclisierte
Papierprodukte Verwendung finden, die miteinander zur Erzeugung
eines Bindesystems vernetzt werden, das alle Bestandteile in einer
Grundmasse einschließt.
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Organische
Bindemittel, wie Stärke,
sind häufig
die Hauptkomponente, die einer Platte die strukturelle Haftung geben.
Ein bevorzugtes organisches Bindemittel ist Stärke, das u.a. relativ preiswert
ist. Beispielsweise können
Platten aus Papierfasern, Mineralwolle und Perlit kostengünstig durch
Stärke
gebunden werden. Die Stärke
gibt der Plattenstruktur sowohl Festigkeit als auch Dauerhaftigkeit,
ist jedoch gegen Feuchte empfindlich. Die Feuchte kann dazu führen, dass
die Platte weich wird und sich durchbiegt, was die Optik einer Decke
beeinträchtigt
und zu einer Schwächung
der Platte führen
kann.
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Ein
Verfahren, um der Feuchtigkeitsempfindlichkeit bei den Platten entgegenzuwirken,
besteht darin, sie rückseitig
mit einer Beschichtung auf Melaminformaldehydharzbasis mit oder
ohne eine Harnstoffaldehydkomponente zu versehen. Wenn eine solche
Beschichtung aus Formaldehydharz Feuchte ausgesetzt wird, neigt
sie zum Ausdehnen, was ein Durchhängen verhindern kann.
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Gehärtete Melaminformaldehydharze
enthalten restliche Methylolendgruppen, Amine und Melaminstickstoff,
die eine hohe Wasseraffinität
haben. Das Harz hat eine flexible Vernetzungsstruktur, die sich,
wenn die Beschichtung Feuchte aufnimmt, infolge der Wasserstoffbindung
ausdehnen kann. Wenn eine Beschichtung auf Melaminformaldehydharz
auf die Rückseite
einer Schalldämmplatte
aufgebracht wird, dehnt sich die Beschichtung bei feuchten Bedingungen
aus. Die Kraft, die durch die Ausdehnung an der Rückseite
der Platte erzeugt wird, wirkt der schwerkraftbedingten Durchhängkraft
entgegen. Das Beschichtungssystem hat jedoch den Nachteil, dass
das Formaldehydharz dazu neigt, Formaldehyd abzugeben, das als umweltschädlicher Reizstoff
bekannt ist.
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Zur
Verringerung der Formaldehydemission hat man bezüglich Formaldehyd reaktive
Materialien, wie Harnstoff, zugesetzt, um den freien Formaldehyd
zu fangen. Unglücklicherweise
haben diese Fänger
kleine Moleküle
und bilden Endkappen für
die reaktiven Gruppen des Formaldehydharzes, wodurch das Auftreten
einer Vernetzung stark beeinträchtigt
wird. Als Folge wird die charakteristische elastische Polymerstruktur
mit hoher Vernetzung niemals gebildet. Das Beschichtungssystem hat
deshalb den Nachteil, dass die sich ergebende Beschichtung schwach
ist und sich dann, wenn sie Feuchte ausgesetzt ist, nicht merklich
ausdehnt, so dass die Durchhangfestigkeit der beschichteten Platte
stark beeinträchtigt
wird.
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Bei
einem anderen Versuch, die Formaldehydemissionen zu verringern,
ist auf der Rückseite
der Schalldämmplatte
eine formaldehydfreie Beschichtung vorgesehen, die Polymerharze
enthält,
die eine hydrophile Komponente und eine Verbindung mit einem Elastizitätsmodul
von etwa 40 GPa bis etwa 250 GPa haben, um die Durchhangfestigkeit
zu steigern (US Ser. No. 10/225 892). Diese rückseitige Beschichtung hat
den Nachteil, dass, wenn sie bei herkömmlichen Schalldämmmaterialien
zum Einsatz kommt, den von der Industrie gesetzten genormten Durchhangerfordernissen
nicht genügt.
Um solchen Durchhanganforderungen bei Deckenplatten mit einer Abmessung
von 0,6 m × 1,2
m (2' × 4') und der rückseitigen
Beschichtung zu genügen, muss
für die
Schalldämmplatte
ein teureres Substrat verwendet wer den. Dies erhöht die Kosten für die Deckenplatte
verglichen mit herkömmlichen,
Formaldehyd enthaltenden Deckenplatten beträchtlich.
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Die
der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe besteht deshalb darin, ein
Baumaterial der eingangs beschriebenen Art bereitzustellen, das
billiger ist, einen stark reduzierten Durchhang hat und keine umweltschädlichen
Reizstoffe emittiert.
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Diese
Aufgabe wird mit dem plattenförmigen
Baumaterial gemäß Anspruch
1, dessen weiteren Ausgestaltungen nach den Unteransprüche 2 bis
13 und durch das Verfahren zur Herstellung solcher Platten nach den
Ansprüche
14 bis 16 gelöst.
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Die
Erfindung stellt ein formaldehydfreies Beschichtungssystem für Fasersubstrate
bereit, die eine erste Oberfläche
haben, auf der eine erste Beschichtung angeordnet ist. Auf der zweiten
Oberfläche
des Fasersubstrats kann eine zweite Beschichtung angeordnet werden.
Die erste Beschichtung hat ein erstes Beschichtungsbindemittel,
das ein Polymer aufweist. Die erste Beschichtung hat weiterhin ein
erstes Beschichtungsfüllmaterial
mit einem Elastizitätsmodul
zwischen etwa 40 GPa und etwa 150 GPA. Das erste Beschichtungsfüllmaterial
ist ein hydrophobes Material mit plättchenförmigen, groß bemessenen Teilchen, die
ein großes
Seitenverhältnis
haben. Die zweite Beschichtung umfasst ein zweites Beschichtungsbindemittel,
das von einem Polymer gebildet wird, das eine hydrophile Komponente
aufweist, die an einem vernetzten System chemisch festgelegt ist.
Die zweite Beschichtung hat ferner ein zweites Beschichtungsfüllmaterial
mit einem Elastizitätsmodul
zwischen etwa 40 GPa und etwa 250 GPa. Die Konzentration des zweiten
Füllstoffmaterials
der zweiten Beschichtung ist kleiner als die Konzentration des ersten
Füllstoffmaterials
in der ersten Beschichtung.
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Die
im Wesentlichen hydrophile zweite Beschichtung kann weggelassen
werden. Stattdessen wird die erste Beschichtung auf eine oder beide
Oberflächen,
also auf die Sichtseite und die Rückseite des Fasersubstrats
aufgebracht. Dadurch ergibt sich eine Durchhangverringerung, da
die Vorteile der ersten Beschichtung, zu der die hydrophobe Eigenschaft
und die Strukturstabilität
gehören,
bei der Sichtseite und/oder der Rückseite des plattenförmiges Fasersubstrats
zur Anwendung kommen.
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Bei
einem Verfahren zur Beschichtung eines Fasersubstrats, das eine
Sichtseite und eine gegenüberliegende
Rückseite
hat, ist eine im Wesentlichen hydrophobe erste Beschichtung auf die
Sichtseite des Substrats aufgebracht. Die erste Beschichtung weist
das erste Beschichtungsbindemittel und ein hydrophobes erstes Beschichtungsfüllstoffmaterial
auf, das einen Elastizitätsmodul
zwischen etwa 40 GPa und etwa 250 GPa hat. Dann kann eine zweite
hydrophile Beschichtung auf die Rückseite des Substrats aufgebracht
werden. Die zweite Beschichtung weist ein zweites Beschichtungsbindemittel
mit einem polymeren System mit einer chemisch gebundenen, hydrophilen
Komponente, und ein zweites Beschichtungsfüllstoffmaterial auf, das einen Elastizitätsmodul
zwischen etwa 40 GPa und etwa 250 GPa hat.
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Das
Beschichtungssystem nach der vorliegenden Erfindung hat den Vorteil,
dass die Kombination der sichtseitigen und rückseitigen Beschichtung den
Durchhang der Fasersubstrate, beispielsweise als Deckenplatten verwendete
Mineralfaserplatten, stark verringert. Diese Durchhangfestigkeit
ist das Ergebnis der Flächenbeschichtung,
d.h. der hydrophoben Beschichtung auf der Sichtseite der Platte,
wodurch die Sichtseite der Platte stabilisiert und nur eine geringe
oder keine sichtseitige Expansion oder Schwächung eintritt, wenn die Platte
hoher Feuchte ausgesetzt wird. Gleichzeitig sorgt die rückseitige
Beschichtung, d.h. die hydrophile Beschichtung auf der Plattenrückseite,
für eine
beträchtliche
Ausdehnung bei der gleichen hohen Feuchtigkeit. Die Ausdehnung der
rückseitigen
Beschichtung zusammen mit der geringen oder gar nicht vorhandenen
Ausdehnung der sichtseitigen Beschichtung der Deckenplatten ergibt
einen Kraftvektor nach oben, der zur Schwerkraft entgegengesetzt
und senkrecht zu den Flächen
wirkt, wenn die Faserplatten mit der Sichtseite nach unten in dem
Deckengitter installiert werden. Die Expansion der rückseitigen
Beschichtung bei einer nur geringen oder keiner Expansion der sichtseitigen
Beschichtung ergibt eine Druckspannung an der Sichtseite der Platte
und eine Zugspannung an der Rückseite
der Platte, was der Platte insgesamt eine hohe Abmessungsstabilität gibt.
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Vorteilhaft
ist weiterhin, dass durch das Beschichtungssystem die Kosten der
Faserplattenprodukte verringert werden, da ein billigeres Plattensubstrat
verwendet werden kann, während
eine Durchhangfestigkeit aufrechterhalten wird, die der Industrienorm
genügt
oder sie überschreitet.
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Ferner
ermöglicht
das Beschichten nach der Erfindung die Herstellung von größeren Faserplatten
mit einer Durchhangeigenschaft, die der Industrienorm genügt.
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Anhand
von Zeichnungen werden Ausführungsbeispiele
der Erfindung näher
erläutert.
Es zeigen:
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1 eine
perspektivische Ansicht einer beschichteten Platte nach einer ersten
Ausführungsform
der Erfindung,
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2 einen
Schnitt längs
der Linie 2-2 von 1,
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3 in
einer Schnittansicht wie 2 eine zweite Ausführungsform
einer beschichteten Platte, und
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4 in
einer Schnittsicht wie 2 eine dritte Ausführungsform
einer beschichteten Platte.
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Die
in 1 gezeigte Faserplatte 1 hat eine erste
Oberfläche 5 und
eine zweite Oberfläche 9 sowie eine
Randfläche.
Die erste Oberfläche 5 bildet
die Sichtseite und ist mit einer sichtseitigen Beschichtung 3 versehen.
Die zweite Oberfläche 9 bildet
die Rückseite
und ist mit einer rückseitigen
Beschichtung 7 versehen. Die sichtseitige Beschichtung 3 ist
im Wesentlichen hydrophob, so dass verhindert wird, dass Feuchte
in merklichem Ausmaß in
die erste Oberfläche 5 der
Faserplatte 1 eindringt. Die rückseitige Beschichtung 7 ist
im Wesentlichen hydrophil und dehnt sich bei Vorhandensein von Feuchte
aus.
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Die
Faserplatten 1, bei denen das Beschichtungssystem nach
der Erfindung zum Einsatz kommt, sind Schalldämmplatten für Hängedeckensysteme oder andere
Faserplatten, die als Baumaterialien Verwendung finden. Die Faserplatten 1 weisen
eine oder mehrere Faserarten, Bindemittel und Füllstoffe auf. Die Faserplatten 1 können eine
beliebige Geometrie mit einer ersten Oberfläche und einer zweiten Oberfläche haben,
die für
Baumaterialien geeignet ist. Bevorzugt sind rechteckige Faserplatten 1 mit
einer Dicke, die für
eine ausreichende Strukturstabilität bei minimalem Durchhang sorgt,
wenn die Platte 1 nach der Erfindung beschichtet ist. Die
Faserplatten 1 sind vorzugsweise aus einer Kombination
aus Mineralwolle, Perlit, Cellulosefasern, Füllstoffen und Bindemitteln
hergestellt.
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Das
Beschichtungssystem nach der Erfindung weist Beschichtungen auf,
die formaldehydfrei sind oder die Zusammensetzungen aufweisen, die
im Wesentlichen formaldehydfrei sind. Der Ausdruck "im Wesentlichen formaldehydfrei" soll bedeuten, dass
eine geringe Formaldehyd menge mit weniger als 100 Teilen pro Milliarde – ppb – der Beschichtungszusammensetzung
vorhanden sein kann.
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Die
sichtseitige Beschichtung 3 weist ein polymeres Bindemittel
und ein Füllmaterial
auf und kann wahlweise Zusatzstoffe, wie Füllstoffpigmente, Tenside, Biozide,
Entschäumer
und Viskositätsmodifikatoren einschließen.
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Das
Füllstoffmaterial
der sichtseitigen Beschichtung ist ein hoch hydrophobes Füllstoffmaterial
mit groß bemessenen
Teilchen mit einer Plättchenform,
die ein großes
Seitenverhältnis
hat. Das Füllmaterial
der sichtseitigen Beschichtung 3 gibt den Faserplatten 1 einen
erhöhten
Elastizitätsmodul
und eine hohe Steifigkeit auf der Sichtseite der Faserplatte 1.
Die sichtseitigen Beschichtungen 3 sind bei Feuchteänderungen
im Wesentlichen abmessungsstabil. Das Füllstoffpigment hat einen Elastizitätsmodul
zwischen etwa 40 GPa und etwa 250 HPa zur Steigerung des Elastizitätsmoduls
bzw. der Steifigkeit der Beschichtung. Die Größe der in dem Füllstoffmaterial
enthaltenden Teilchen liegt vorzugsweise zwischen etwa 10 μm und etwa
250 μm,
stärker bevorzugt
zwischen etwa 10 μm
und etwa 75 μm,
und besonders bevorzugt bei etwa 39 μm. Die Größe und Konzentration des Füllstoffmaterials
der sichtseitigen Beschichtung 3 machen sie hydrophob und
geben der Platte Strukturstabilität. Das Füllstoffmaterial der sichtseitigen
Beschichtung 3 ist ausreichend hydrophob, um das Eindringen
von Feuchte in die Beschichtung 3 zu verhindern. Das Eindringen
von Feuchte kann zu einer Ausdehnung der Beschichtung und somit
der Plattenfläche
führen
oder den Elastizitätsmodul
der Beschichtung bei hoher Feuchte verringern. Die Unterbindung
der Feuchtepenetration verhindert in wesentlichem Ausmaß eine Ausdehnung
der Beschichtung und somit der Plattenfläche und eine Reduzierung des
Elastizitätsmoduls
der Beschichtung, wenn sie hoher Feuchte ausgesetzt ist. Die Plättchenform
mit hohem Seitenverhältnis
und die hohe Teilchengröße des Füllstoffmaterials
trägt zu
dem hohen Modul und der starken Hydrophobizität der Beschichtung bei, indem
eine durchgehende Schicht aus überlappenden
Plättchen
gebildet wird.
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Die
Füllstoffmaterialien
der sichtseitigen Beschichtung 3, die einen hohen Elastizitätsmodul
zwischen etwa 40 GPa und etwa 250 GPa haben, weisen, ohne darauf
beschränkt
zu sein, beispielsweise aus Muscovit, Phlogopit und Pegmatit oder
synthetisch aus elektrothermisch gewachsenen Kristallen gewonnenen
Glimmer, hydratisiertes Aluminiumsilicat, gewonnen aus Pyrophyllit,
gemahlenem rostfreiem Stahl vom Typ 304, Titancarbid, mit Magnesium
teilstabilisiertes Zircondioxid, wie Magnesium-stabilisiertes Zircondioxid,
durchsichtiges Quarzglas und Borsilicatglas auf. Andere, ebenfalls
verwendbare geeignete Materialien sind solche mit einem Elastizitätsmodul
zwischen etwa 40 GPa und etwa 250 GPa.
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Die
Menge des Füllstoffmaterials
der sichtseitigen Beschichtung 3 kann in einem Bereich
von etwa 2 bis etwa 80 Gew.-% basierend auf Trockenfeststoffen der
Zusammensetzung liegen. Wenn nicht anders erwähnt, sind alle Prozentsätze Gewichtsprozentsätze. Ein
bevorzugter Ansatz enthält
8,3% Füllstoffmaterial
für die
Flächenbeschichtung
(siehe Beispiel 1). Ein anderer bevorzugter Ansatz enthält 29,1%
Füllstoff
(Beispiel 2). Der Gehalt an polymerem Bindemittel der sichtseitigen
Beschichtung 3 kann in einem Bereich von etwa 5% bis etwa
50%, vorzugsweise bei etwa 16,7% oder etwa 16,6% bezogen auf die
trockene Gesamtzusammensetzung liegen. Die sichtseitige Beschichtung 3 kann
aus etwa 5% bis etwa 80% Feststoffen in Wasser bestehen. Die Feststoffprozente
basieren vorzugsweise auf den Höchstwerten,
die die erforderliche Viskosität
für die
Anwendung bzw. das Aufbringen nicht überschreiten. Für das Aufsprühen sollten
die Prozentfeststoffe eine Viskosität ergeben, die ausreichend
niedrig ist, um die Sprühdüse funktionsfähig zu halten.
Zwei bevorzugte Zusammensetzungen der sichtseitigen Beschichtung 3 haben
etwa 42% bzw. etwa 44% Feststoffe in Wasser.
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Ein
bevorzugtes Füllstoffmaterial
für die
sichtseitige Beschichtung 3, das einen hohen Elastizitätsmodul
hat, ist Glimmner. Glimmer hat eine plättchenförmige Struktur und trägt zur Verstärkung und
Steifigkeit des Bindemittelsystems bei, was zu einer stärkeren Beschichtung
mit hohem Elastizitätsmodul
führt.
Bei Glimmer, KAl3Si3O10(OH)2, sind die
Aluminiumsilicatschichten negativ geladen. Zwischen den Schichten
sind die positiven Ionen, gewöhnlich
Kaliumionen, vorhanden, die dem Mineral eine elektrische Neutralität geben.
Die elektrostatischen Kräfte
zwischen diesen positiven Ionen und den negativ geladenen Schichten
machen Glimmer beträchtlich
härter
als Kaolinit und Steatit. Die Schichtstruktur des Glimmers ermöglicht die
Aufspaltung des Minerals in sehr dünne Bahnen. Diese Schichten
rutschen leicht übereinander.
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Der
Glimmer kann eines von mehreren Silicaten mit sich ändernden
chemischen Zusammensetzungen sein. Beispielsweise wird Glimmer natürlich als
Muscovit, Phlogopit und Pegmatit oder synthetisch aus elektrothermisch
gewachsenen Kristallen gewonnen. Der Glimmer wird in der Beschichtungszusammensetzung
eingeschlossen, um die Expansion, Elastizität und den Modul der Beschichtung
unter feuchten Bedingungen zu regulieren. Man nimmt an, dass die
Plättchenstruktur
des Glimmers stark zu der Fähigkeit
des Bindemittels beiträgt,
die Faser platte 1 in einem ebenen oder im Wesentlichen
ebenen Zustand in einem weiten Bereich von relativer Feuchte und
Temperatur zu halten.
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Andere
Zusatzstoffe für
die sichtseitige Beschichtung 3 können, ohne eine Beschränkung darzustellen,
Titandioxid oder andere weiße
Pigmente, Ton, Calciumcarbonat, Dolomit, Sand, Bariumsulfat, Siliciumdioxid,
Talkum, Gips, Wollastonit, Calcit, Aluminiumhydroxid, Zinkoxid,
Zinksulfat, hohle Glaskugeln, Perlit und Mischungen davon sein.
Die Zusammensetzungen der sichtseitigen Beschichtungen 3 können auch
Wasser, Dispersionsmittel, organische Füllstoffe, Katalysatoren, Farbpigmente,
Tenside, Puffermittel, Viskositätsmodifikatoren,
Stabilisatoren, Entschäumer,
Fließmodifikatoren
und Kombinationen davon enthalten.
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Das
Bindemittel der sichtseitigen Beschichtung 3 kann, ohne
darauf beschränkt
zu sein, Stärke,
Eiweiß,
andere natürliche
Polymere, thermisch abbindende Acryle, Vinylpolymere, thermoplastische
Acryle, Epoxide, Urethane, Polyester und Polyamide aufweisen. Zusätzlich können die
polymeren Bindemittel, ohne darauf beschränkt zu sein, eines oder mehrere
der folgenden Monomere aufweist: Vinylacetat, Vinylpropionat, Vinylbutyrat,
Vinylidenchlorid, Vinylchlorid, Vinylbromid, Ethylacrylat, Methylacrylat,
Propylacrylat, Butylacrylat, Ethylmethacrylat, Hydroxyethylacrylat,
Acrylnitril, Isocyanat, Urethan, Epoxid, Ester, Ether, Carbonate,
Amide, Silicone, Methylen, Propylen, Styrol, Butadien, Alkyde, Maleinsäure oder
Anhydrid. Zu geeigneten natürlichen Polymeren
gehören
Eiweißsubstanzen,
wie Milch oder Sojaeiweiß,
und Kohlenhydratpolymere, wie Stärke. Bevorzugt
ist das Bindemittel der sichtseitigen Beschichtung 3 Stärke oder
ein wärmehärtbares
Acrylat.
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Die
Polymere des Bindemittels der ersten bzw. sichtseitigen Beschichtung 3 können auf
irgendeine geeignete Weise, ohne darauf beschränkt zu sein, erhalten werden,
nämlich
Kondensation, Addition, freie Radikale, Live-Polymerisation, Pfropfen,
anionische und kationische Polymerisation, Blockcopolymerisation,
Cycloaddition, Emulsionspolymerisation, enzymkatalysierte Polymerisation,
Leiterpolymerisation, Photopolymerisation, Tautomerpolymerisation,
Gruppentransferpolymerisation oder eine Kombination davon. Bei einer
Ausführungsform
der Erfindung kann das Bindemittelsystem der ersten bzw. sichtseitigen
Beschichtung 3 eine Polymermatrix aufweisen, die sich aus
den obigen Verfahren ergibt.
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Bei
einer Ausführung
der Erfindung kann das Polymersystem der sichtseitigen Beschichtung 3 Polymere,
Copolymere, Terpolymere und Kombinationen davon von Vinylacetat,
Vi nylpropionat, Vinylbutyrat, Vinylidenchlorid, Vinylchlorid, Vinylbromid,
Ethylacrylat, Methylacrylat, Propylacrylat, Butylacrylat, Ethylmethacrylat,
Hydroxyethylacrylat, Acrylnitril, Isocyanat, Urethan, Epoxy, Ester,
Ether, Carbonate, Amide, Silicone, Methylen, Propylen, Styrol, Butadien,
Alkyde, Maleinsäure
oder Anhydrid aufweisen.
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Bei
der Ausführungsform
von 1 ist auf der Faserplatte 1 eine formaldehydfreie
rückseitige
Beschichtung 7 vorgesehen, die vernetzbares Bindemittel
aufweist, das eine hydrophile Komponente hat, die chemisch an dem
vernetzten System festgelegt ist, wie es in der erwähnten US
Ser. No. 10/225 892 beschrieben ist. Die hydrophile Gruppe hat eine
hohe Wasseraffinität,
und das vernetzte System gibt elastomere Eigenschaften, die eine
Expansion ermöglichen,
wenn Wasser bei feuchten Bedingungen absorbiert wird.
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Die
rückseitige
Beschichtung 7 weist zusätzlich ein Füllstoffmaterial
mit einem hohem Elastizitätsmodul
auf, wie er in der vorstehend erwähnten US Ser. No. 10/225 892
offenbart ist. Der Elastizitätsmodul
kann in einem Bereich von etwa 40 GPa bis etwa 250 GPa liegen, vorzugsweise
in einem Bereich von etwa 160 GPa bis etwa 250 GPa. Im Gegensatz
zu dem Füllstoffmaterial
der sichtseitigen Beschichtung 3 hat die rückseitige
Beschichtung 7 eine geringere Füllstoffmaterialkonzentration
von etwa 1 bis etwa 60% Trockengewicht. Die Zusammensetzung der
rückseitigen
bzw. zweiten Beschichtung 7 hat eine hoch vernetzte Struktur
mit hoher Wasseraffinität
und guten elastomeren Eigenschaften, die es der Beschichtung 7 ermöglichen,
bei hoher Feuchte anzuschwellen und zu expandieren. Die durch die
Expansion der rückseitigen
Beschichtung 7 auf der zweiten Oberfläche 9 bzw. der Rückseite
der Platte 1 erzeugte Kraft wirkt der Schwerkraft entgegen,
die sonst die Platte 1 durchhängen lassen würde.
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Die
Kombination der sichtseitigen Beschichtung 3 und der rückseitigen
Beschichtung 7 führt
zu einer Reduzierung der Empfindlichkeit der Faserplatte 1 für ein Durchhängen, wenn
sie Feuchte ausgesetzt wird. Insbesondere stabilisiert die sichtseitige
Beschichtung 3 die erste Oberfläche 5 bzw. Sichtseite
der Faserplatte 1 und sorgt dafür, dass an der ersten Oberfläche 5 im
Wesentlichen keine Expansion oder Schwächung auftritt, wenn die Platte 1 einer
Atmosphäre
mit hoher Feuchtigkeit ausgesetzt wird. Die Stabilisierung der ersten
Oberfläche 5 der
Faserplatte 1 führt
zu wenigstens zwei Eigenschaften. Erstens ist die sichtseitige Beschichtung 3 im
Wesentlichen hydrophob und verhindert das Eindringen von Feuchte
in die Faserplatte 1. Die Verringerung des Eindringens
von Feuchte verringert die Expansionsgröße der Faserplatte 1,
wenn sie hoher Feuchte ausgesetzt wird. Zweitens hat die sichtseitige
Beschichtung 3 einen großen Elastizitätsmodul,
der auf der ersten Oberfläche 5 der
Faserplatte 1 örtliche
Druckspannungen erzeugt. Die Druckspannungen stabilisieren das Material
an der ersten Oberfläche 5 der
Faserplatte 1, wodurch der Abwärtskraft 11 aufgrund
der Schwerkraft, die zu einem Durchhängen führen würde, ein wesentlicher Widerstand
entgegengesetzt wird.
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Zusätzlich zu
der von der sichtseitigen Beschichtung 3 erzeugten Stabilität dehnt
sich die rückseitige Beschichtung 7 merklich
aus, wenn sie der gleichen, hohe Feuchte enthaltenden Atmosphäre ausgesetzt
wird. Die Ausdehnung der rückseitigen
Beschichtung 7 zusammen mit der geringen oder gar nicht
vorhandenen Expansion der sichtseitigen Fläche 3 der Faserplatte 1 ergibt
einen Kraftvektor nach oben in der der Schwerkraft entgegengesetzten
Richtung, wenn die Platte 1 installiert wird, wobei ihre
erste Oberfläche 5 bzw.
ihre Sichtseite bezogen auf die Richtung der Schwerkraft in dem
Deckengitter nach unten weist.
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In
der Ausführung
von 2 hat die Platte 1 eine erste Oberfläche 5 und
eine zweite Oberfläche 9. Auf
der ersten Oberfläche 5 ist
eine sichtseitige Beschichtung 3 angeordnet. Auf der zweiten
Oberfläche 9 ist eine
rückseitige
Beschichtung 7 angeordnet. Die Kombination der sichtseitigen
Beschichtung 3 und der rückseitigen Beschichtung 7 wirkt
dem Durchhangeffekt aufgrund der Schwerkraft – Pfeil 11 – im feuchten
Zustand entgegen. Die Faserplatte 1 ist eine Deckenplatte,
die in einer Hängedecke
installiert wird. Die zweite Oberfläche 9 kann die Seite
sein, die dem Freiraum über
der Platte 1 in dem Hängedeckensystem
bzw. der Rohdecke zugewandt ist. Die beschichtete Platte kann eine
Schalldämmplatte
sein.
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In
der Ausführungsform
von 3 hat die Faserplatte 1 eine sichtseitige
Beschichtung 3 auf der ersten Oberfläche 5. Im Gegensatz
zur Ausführung
von 2 hat die Platte 1 keine rückseitige
Beschichtung 7. Dadurch entfallen die Kosten für die rückseitige
Beschichtung, während
die Vorteile hinsichtlich struktureller Stabilität und Hydrophobizität aufgrund
der sichtseitigen Beschichtung 3 beibehalten werden. Die
Dicke der sichtseitigen Beschichtung 3 kann vergrößert werden,
um eine zusätzliche
Strukturstabilität
und Hydrophobizität zur
Verbesserung der Durchhangfestigkeit bei fehlender rückseitiger
Beschichtung 7 zu erhalten.
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Bei
der Ausführungsform
von 4 hat die Faserplatte 1 eine auf die
erste Oberfläche 5 aufgebrachte sichtseitige
Beschichtung 3 und eine weitere auf die zweite Oberfläche 9 aufgebrachte
Beschichtung, die der sichtseitigen Beschichtung 3 entspricht.
Diese Ausgestaltung sorgt für
eine strukturelle Stabilität
und Hydrophobizität
der sichtseitigen Beschichtung 3 auf der ersten Oberfläche 5 und
der gleichen nichtseitigen Beschichtung 3 auf der zweiten
Oberfläche 9 der
Faserplatte 1. Dadurch, dass sowohl auf der ersten Oberfläche 5 als
auch auf der zweiten Oberfläche 9 die
der sichtseitigen Beschichtung 3 entsprechende hydrophobe
Beschichtung aufgebracht ist, kann nur wenig oder keine Feuchte
in die erste Oberfläche 5 der
Faserplatte 1 eindringen. Dies reduziert den Wert der Anschwellung
des Materials der Faserplatte 1 und somit die Größe des Durchhangs.
Zusätzlich
werden die baulichen Vorteile der sichtseitigen Beschichtung 3 sowohl
auf der ersten Oberfläche 5 als
auch auf der zweiten Oberfläche 9 der
Faserplatte 1 erhalten, was die Durchhangfestigkeit erhöht.
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Bei
dem Verfahren zum Beschichten einer Platte werden/wird auf eine
Faserplatte 1 eine sichtseitige Beschichtung 3 und/oder
eine rückseitige
Beschichtung 7 aufgebracht. Die Beschichtungsteilchen oder
-feststoffe in der Zusammensetzung für die sichtseitige Beschichtung 3 und
die rückseitige
Beschichtung 7 sind vorzugsweise in einem wässrigen
Träger
suspendiert, der ein organisches Lösungsmittel aufweisen kann.
Die Zusammensetzung für
die erste bzw. sichtseitige Beschichtung 3 und die zweite
bzw. rückseitige
Beschichtung 7 kann durch Walzenbeschichtung, Aufsprühen, Vorhangbeschichtung,
Extrusion, Rakelbeschichtung und Kombinationen davon aufgebracht
werden. Bevorzugt werden die Zusammensetzungen auf die Faserplatte 1 aufgesprüht. Geeignete
Aufsprühwerte
für diese
Beschichtung liegen, ohne darauf beschränkt zu sein, in einem Bereich
von etwa 21,6 bis 2160 g/m2 (2 bis 200 g/ft2), bevorzugt von etwa 54 bis 430 g/m2 (5 bis 40 g/ft2), besonders
bevorzugt von etwa 81 bis etwa 270 g/m2 (7,5
bis 25 g/ft2) auf einer Nassbasis. Bei einer
ersten Ausführungsform
wird die erste bzw. sichtseitige Beschichtung 3 auf die
erste Oberfläche 5 oder
die Sichtseite der Faserplatte 1 aufgebracht, während die
rückseitige
Beschichtung 7 auf die zweite Oberfläche 9 oder die Rückseite
der Faserplatte 1 aufgebracht wird.
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Neben
der in 1 bis 4 gezeigten Rechtecksform der
Faserplatte 1 kann jede Geometrie zum Einsatz kommen, die
sich für
Baumaterial als zweckmäßig erweist.
Dazu gehören,
ohne darauf beschränkt
zu sein, quadratische, kreisförmige
oder ovale Platten. In 2 bis 4 sind die
Platten 1 so installiert, dass die Richtung der Schwerkraft
zu ihnen senkrecht ist. Die Platten 1 können jedoch auch anders angeordnet
werden, beispielsweise parallel zur Richtung der Schwerkraft, d.h.
die großen
Fläche
der Platte 1 sind im Wesentlichen senkrecht angeordnet.
Es ist auch eine zur Richtung der Schwerkraft senkrechte Anordnung
der Platte 1 mit nach oben weisender sichtseitiger Beschichtung 3 oder
eine Anordnung in irgendeinem Winkel zu einer Parallelen denkbar,
die senkrecht zur Richtung der Schwerkraft ist. Die relative Dicke
der sichtseitigen Beschichtung 3 und der rückseitigen
Beschichtung 7 in 1 bis 4 dient
nur der Darstellung und gibt die Gesamtdicke oder die relative Dicke
der Beschichtungen 3 und 7 nicht wieder.
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Das
Bindemittel der Zusammensetzung der sichtseitigen Beschichtung 3 kann
in einem Bereich von etwa 5% bis etwa 50%, vorzugsweise von etwa
10% bis etwa 40%, und besonders bevorzugt von etwa 15% bis etwa
18% Trockengewicht liegen. Die Menge des Füllmaterials der sichtseitigen
Beschichtung 3 mit hohem Modul kann in einem Bereich von
1% bis 80%, vorzugsweise von etwa 1% bis etwa 60%, besonders bevorzugt von
etwa 5% bis etwa 40%, und ganz speziell von etwa 9% bis etwa 30%
basierend auf Gewichtsprozent der Trockenfeststoffe des Ansatzes
liegen. Die sichtseitige Beschichtung 3 kann aus etwa 5%
bis 80% Feststoffen in Wasser abhängig von den anderen Komponenten
bestehen. Die Feststoffprozente des Ansatzes der sichtseitigen Beschichtung 3 basieren
gewöhnlich
auf dem höchsten
Feststoffgehalt, der die erforderliche Viskosität für die Anwendung nicht überschreitet.
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Die
Zusammensetzung des Bindemittels der zweiten Beschichtung bzw. rückseitigen
Beschichtung 7 kann in einem Bereich von etwa 1% bis etwa
80%, vorzugsweise von etwa 10% bis etwa 40%, und besonders bevorzugt
von etwa 15% bis etwa 18% Trockengewicht liegen. Die Menge des Füllstoffmaterials
in der rückseitigen
Beschichtung 7 mit hohem Modul reicht von etwa 1% bis 80%,
vorzugsweise von etwa 1% bis etwa 60%, besonders bevorzugt von etwa
5% bis etwa 40%, und speziell von etwa 9% bis etwa 16% basierend
auf Gewichtsprozent Trockenfeststoffen des Ansatzes. Die rückseitige
Beschichtung 7 kann aus etwa 15% bis 80% Feststoffen in
Wasser abhängig
von den anderen Komponenten bestehen. Die Feststoffprozente in dem Ansatz
basieren gewöhnlich
auf dem höchsten
Feststoffgehalt, der die erforderliche Viskosität für das Aufbringen nicht überschreitet.
Beispielsweise würden
für ein
Aufsprühen
die Feststoffprozente eine Viskosität ergeben, die ausreichend
niedrig ist, um die Funktionsfähigkeit
der Sprühdüse zu gewährleisten.
-
Wenn
die sichtseitige Beschichtung 3 und die rückseitige
Beschichtung 7 einmal aufgebracht sind, kann eine Wärmehärtung erfolgen.
Beispielsweise kann die Beschichtung bei Temperaturen gehärtet werden, die
in einem Bereich von etwa 177 bis etwa 371°C (350 bis 700°F) bei einer
Dauer von etwa 15 s bis etwa 15 min liegen. Bei einer Ausführung erfolgt
die Härtung
bei Temperaturen von etwa 343 bis etwa 371°C (650 bis 700°F) für etwa 1
bis etwa 3 min. In einem anderen Fall erfolgt die Aushärtung bei
einer Temperatur von etwa 204 bis etwa 232°C (400 bis 450°F) über etwa
10 bis etwa 12 nun. Bevorzugt wird eine Beschichtungsoberflächentemperatur
von etwa 199°C
(390°F),
um den Abschluss der Härtung
zu bestimmen.
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Die
sichtseitige Beschichtung 3 führt, wenn sie in Kombination
mit der rückseitigen
Beschichtung 5 auf eine Faserplatte 1 von 0,6
m × 1,2
m (2' × 4') aufgebracht wird,
zu einem Gesamtdurchhang von weniger als etwa 7,6 mm (300 mils),
wenn sie abwechselnd Atmosphären
zwischen etwa 90% relativer Feuchte (RH – Relative Humidity) und etwa
35% RH ausgesetzt wird. Bevorzugt sorgt die sichtseitige Beschichtung 3 für einen Gesamtdurchhang
von weniger als 6,35 mm. Besonders bevorzugt wird, dass die sichtseitige
Beschichtung 3 einen Gesamtdurchhang von weniger als etwa
5 mm hat.
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Durchhangwerte
für eine
Faserplatte 1 sind die größte gemessene Entfernung, die
irgendein Teil des Plattendurchhangs unter eine Ebene durchhängt, wie
sie durch die Ränder
der Platte definiert ist, wenn die Platte in einer Vorrichtung,
beispielsweise einem Tragsystem eines Hängegitters, aufgehängt ist,
bezogen auf die lineare Entfernung, die von dem Maximalpunkt des
Durchhangs an der Stelle der Platte gemessen wird, die sich am weitesten
von dem Maximalpunkt des Durchhangs entfernt befindet. Beispielsweise
befindet sich die größte gemessene
Entfernung des Durchhangs für
eine quadratische Platte gewöhnlich
in der Mitte der quadratischen Platte oder in der Nähe davon.
Die größte lineare
Entfernung für
die quadratische Platte wird von dem Maximalpunkt des Durchhangs
zum Punkt der Platte gemessen, die von dem Maximalpunkt des Durchhangs
am weitesten entfernt liegt, was die Entfernung von der Mitte des
Quadrats zur Ecke des Quadrats ist. Bei einer Platte von 0,6 m × 0,6 m
(2' × 2') beträgt beispielsweise
die größte lineare
Entfernung von der Mitte etwa 0,43 m (1,42 ft). Der Durchhangwert
wird vorzugsweise minimiert, so dass die Platte unabhängig von
der Geometrie bei einem Wert durchhängt, der eine ästhetisch
gefällige
Platte ermöglicht,
auch wenn sie Feuchtigkeit ausgesetzt ist. In einer Ausführungsform
hat das Beschichtungssystem der Faserplatte vorzugsweise eine solche
Durchhangfestigkeit, dass der Durchhangwert in Ausdrücken der
linearen Distanz zwischen dem Punkt des maximalen Durchhangs und
dem Punkt der Platte, der am weitesten von dem maximalen Punkt des
Durchhangs entfernt liegt, kleiner als etwa 1,2 mm/m (134 mils/ft)
ist. Bevorzugt liegt der Durchhangwert der Faserplatte 1 bei
weniger als etwa 9,3 mm/m (111 mils/ft), und besonders bevorzugt
bei weniger als etwa 7,4 mm/m (89 mils/ft). Beispielsweise kann
eine Faserplatte 1 von 0,6 m × 1,2 m (2' × 4') eine Gesamtdurchhangentfernung
unter die Träger
an der Mitte der Platte 1 von weniger als etwa 7,6 mm haben,
was einem Durchhangwert von weniger als 11,2 mm/m (134 mils/ft)
entspricht, d.h. weniger als 7,6 mm Gesamtdurchhangentfernung an
der Mitte der Platte geteilt durch 0,68 m (2,24 ft) von der Mitte
der Platte zur Ecke der rechteckigen Platte.
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Somit
hat die Faserplatte 1, die mit einer Beschichtung, wie
sie vorstehend offenbart ist, beschichtet ist, einen hervorragenden
Widerstand gegen einen durch Feuchte verursachten Durchhang, während sie Formaldehyd
nur in ganz geringem oder keinem Ausmaß emittiert oder ausgast.
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Die
Erfindung wird anhand der nachstehenden Beispiele näher erläutert.
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Beispiel 1
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Tabelle
1 zeigt eine Zusammensetzung für
eine schichtseitige Beschichtung 3 nach der vorliegenden Erfindung,
die eine modifizierte schichtseitige Grundbeschichtung auf Stärkebasis
mit 8,33% eines Füllstoffs mit
hohem Modul hat.
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- Ansatzfeststoffe = 42,0%
- Verhältnis
Pigment/Bindemittel = 5,0
- PVC = 74,5
- Dichte 1,31 g/l (10,91 lbs/gal)
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Die
Zusammensetzung der sichtseitigen Beschichtung 3 des Beispiels
1 wird auf eine erste Oberfläche 5 einer
Schalldämm-Faserplatte 1 mit
einer Menge von etwa 216 g/m2 (20 g/ft2) Nassgewicht aufgebracht, wobei die Deckenplatte
die Abmessungen 0,6 m × 1,2
m (2' × 4') hat. Auf die zweite
Oberfläche 9 der
Platte 1 wird eine formaldehydfreie rückseitige Beschichtung 5 aufgebracht.
Die rückseitige
Beschichtung 5 hat eine Zusammensetzung, wie sie in der
US Ser. No. 10/225 892 beschrieben ist. Dann werden beide Beschichtungen 3, 7 bei
etwa 210°C
(410°F)
11 nun lang gehärtet.
Alternativ können
die Beschichtungen 3, 7 2 Minuten lang bei etwa
357°C (675°F) gehärtet werden.
Die Platten 1 für
die Schalldämmung
einer Decke werden dann in einem Standard-Hängedeckengitter angeordnet
und einer Durchhangprüfung
unterworfen, bei welcher sie abwechselnden Zyklen mit hoher und
geringer Feuchte ausgesetzt werden. Bei diesen Zyklen sind die Platten 1 abwechselnd
Feuchtigkeiten von 90% und 35% RH ausgesetzt. Nach jedem Zyklus
von 90%/35% RH wird der Durchhang der Platten gemessen. Der Durchhang
ist die größte Entfernung,
die jeder Abschnitt des Deckendurchhangs unter eine Ebene hat, die
von den Rändern
der Platte gebildet wird. Die Gesamtdurchhangwerte S sind als negative
Zahlen angegeben, während
jede Ausbeulung nach oben ein positiver Wert ist. Die Durchhangwerte
sind in mm (mils) angegeben.
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- * Die Vergleichs-Sichtseitenbeschichtung enthält kein
Füllstoffpigment
mit hohem Modul.
- ** Die Vergleichs-Rückseitenbeschichtung
basiert auf Melaminformaldehyd mit hohen Formaldehyd-Emissionen.
- *** Die formaldehydfreie Rückseitenbeschichtung
ist eine Beschichtung, die die Zusammensetzung nach US-Ser. No.
10/225 892 hat.
-
Tabelle
2 zeigt den Durchhang, der sich aus der Prüfung der Deckenplatten nach
Beispiel 1 ergibt, wobei die Deckenplatten in einem Standard-Hängedeckengitter
angeordnet sind und geprüft
werden, indem sie abwechselnden Zyklen von hoher und niedriger Feuchte
ausgesetzt werden. Nach Tabelle 2 zeigt die Kombination der sichtseitigen
Beschichtung 3 nach Beispiel 1 in Kombination mit der formaldehydfreien
Rückseitenbeschichtung
einen größeren Durchhangwiderstand
als entweder die formaldehydfreie Rückseitenbeschichtung für sich oder
die bekannte Melaminformaldehyd-Rückseitenbeschichtung.
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Beispiel 2
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Tabelle
3 zeigt eine Zusammensetzung für
eine sichtseitige Beschichtung 3 nach Beispiel 2 mit einer sichtseitigen
Beschichtung 3 auf der Basis eines wärmehärtbaren Acryls mit 29,14% Füllstoff
mit hohem Modul.
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- Ansatzfeststoffe = 44,0%
- Verhältnis
von Pigment zu Bindemittel = 5,0
- PVC = 72,0
- Dichte = 1,38 g/l (11,10 lbs/gal)
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Die
sichtseitige Beschichtung von Beispiel 2 wird mit einer Menge von
etwa 218 g/m2 (20 g/ft2)
Nassgewicht auf Deckenplatten von 0,6 m × 0,6 m (2' × 2') oder von 0,6 m × 1,2 m (2' × 4') aufgebracht. Auf die rückseitige
Oberfläche 9 der
Platte 1 werden etwa 216 g/m2 (20
g/ft2) formaldehydfreie Rückseitenbeschichtung
nach US-Ser. No. 10/225 892 aufgebracht. Dann werden beide Beschichtungen 3, 7 bei
etwa 210°C (410°F) 11 min
lang gehärtet.
Alternativ können
die Beschichtungen 3, 7 bei etwa 357°C (675°F) 2 min
lang gehärtet
werden. Diese Deckenplatten werden dann in einem Standard-Hängedeckengitter
angeordnet und einer Durchhangprüfung
unterworfen, wobei sie abwechselnd Zyklen mit hoher und niedriger
Feuchte ausgesetzt werden.
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-
- * Die Standard-Sichtseitenbeschichtung enthält kein
Füllstoffpigment
mit hohem Modul.
- ** Die Standard-Rückseitenbeschichtung
basiert auf Melaminformaldehyd mit hohen Formaldehyd-Emissionen.
- *** Die formaldehydfreie Rückseitenbeschichtung
ist eine Beschichtung, die die Zusammensetzung gemäß US-Ser.
No. 10/225 892 hat.
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Tabelle
4 zeigt den Durchhang aus der Prüfung
der Deckenplatten von Beispiel 2, bei der die Deckenplatten in einem
Standard-Hängedeckengitter
angeordnet und untersucht werden, indem sie abwechselnd Zyklen mit
hoher und niedriger Feuchte ausgesetzt werden. Die Ergebnisse in
Tabelle 4 zeigen beträchtliche
Verbesserungen des Durchhangs aufgrund der Verwendung der neuen
sichtseitigen Beschichtungen 3 von Beispiel 1 und Beispiel
2 zusammen mit der formaldehydfreien Rückseitenbeschichtung.
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Beispiel 3
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Die
in Tabelle 5 angegebene Zusammensetzung des Beispiels 3 zeigt die
gleiche Bindemittelzusammensetzung der sichtseitigen Beschichtung 3 wie
Beispiel 1, jedoch eine erhöhte
Konzentration an Füllstoffmaterial
mit hohem Modul für
die sichtseitige Beschichtung 3.
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- Ansatzfeststoffe = 42,0%
- Verhältnis
Pigment/Bindemittel = 5,0
- PVC = 74,5
- Dichte = 1,31 g/l (10,91 lbs/gal)
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- *** Die formaldehydfreie Rückseitenbeschichtung ist die
Beschichtung mit der Zusammensetzung nach US-Ser. No. 10/225 892.
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Die
Tabelle 6 zeigt den Durchhang aufgrund des Versuchs mit den Deckenplatten
nach Beispiel 3, bei dem die Deckenplatten in einem Standard-Hängedeckengitter
angeordnet und geprüft
werden, indem sie abwechselnden Zyklen mit hoher und niedriger Feuchte
ausgesetzt werden.
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Beispiel 4
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Die
Zusammensetzung von Beispiel 4 hat die sichtseitige Beschichtung 3 gemäß Tabelle
7 und verwendet die gleiche Bindemittelzusammensetzung für die sichtseitige
Beschichtung 3 wie Beispiel 1, jedoch hat die Zusammensetzung
von Beispiel 4 eine verringerte Konzentration an Füllstoffmaterial
für die
sichtseitige Beschichtung 3 mit hohem Modul.
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-
- Ansatzfeststoffe = 42,0%
- Verhältnis
Pigment/Bindemittel = 5,0
- PVC = 74,5
- Dichte = 1,31 g/l (10,91 lbs/gal)
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Tabelle
8 zeigt den Durchhang aus der Untersuchung der Deckenplatten nach
Beispiel 4, die in einem Standard-Hängedeckengitter angeordnet
und untersucht werden, indem sie abwechselnden Zyklen von hoher und
niedriger Feuchte ausgesetzt werden.
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Beispiel 5
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Die
Zusammensetzung für
die sichtseitige Beschichtung 3 von Beispiel 5 ist in Tabelle
9 gezeigt und hat das gleiche Füllstoffmaterial
für die
sichtseitige Beschichtung 3 wie Beispiel 1, jedoch verwendet
die Zusammensetzung von Beispiel 5 eine erhöhte Konzentration an Bindemittel
für die
sichtseitige Beschichtung 3.
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- Ansatzfeststoffe = 30,0%
- Verhältnis
Pigment/Bindemittel = 5,0
- PVC = 74,5
- Dichte = 1,13 g/l (9,45 lbs/gal)
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Tabelle
10 zeigt den Durchhang aus der Überprüfung der
Deckenplatten von Beispiel 5, die in einem Standard-Hängedeckengitter
angeordnet und untersucht werden, indem sie abwechselnden Zyklen
von hoher und niedriger Feuchte ausgesetzt werden.
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Beispiel 6
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Die
Zusammensetzung der sichtseitigen Beschichtung 3 ist in
Tabelle 11 gezeigt und hat das gleiche Füllstoffmaterial wie die sichtseitige
Beschichtung 3 wie Beispiel 1, jedoch hat die Zusammensetzung
von Beispiel 6 eine verringerte Konzentration von Bindemittel der
sichtseitigen Beschichtung 3.
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-
- Ansatzfeststoffe = 42,0%
- Verhältnis
Pigment/Bindemittel = 5,0
- PVC = 74,5
- Dichte = 1,31 g/l (10,91 lbs/gal)
-
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Tabelle
12 zeigt den Durchhang aus dem Versuch mit den Deckenplatten nach
Beispiel 6, die in einem Standard-Hängedeckengitter angeordnet
und geprüft
werden, indem sie abwechselnden Zyklen mit hoher und niedriger Feuchte
ausgesetzt werden.