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Stand der Technik
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Die
vorliegende Erfindung betrifft einen Injektor für eine Kraftstoffeinspritzanlage
einer Brennkraftmaschine, insbesondere in einem Kraftfahrzeug, mit den
Merkmalen des Oberbegriffs des Anspruchs 1.
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Aus
der
DE 103 26 045
A1 ist ein Injektor bekannt, der einen mit ersten und zweiten
Spritzlöchern ausgestatteten
Injektorkörper
aufweist. Mit Hilfe einer ersten Düsennadel kann die Einspritzung
von Kraftstoff durch die ersten Spritzlöcher gesteuert werden, während mit
einer zweiten Düsennadel
die Einspritzung von Kraftstoff durch die zweiten Spritzlöcher gesteuert
werden kann. Dabei ist die eine Düsennadel im Injektorkörper hubverstellbar
gelagert, während die
andere Düsennadel
koaxial in der einen Düsennadel
hubverstellbar gelagert ist. Beim bekannten Injektor ist jeder Düsennadel
ein eigener Antriebskolben zugeordnet. Die Antriebskolben begrenzen
jeweils mit einer Übersetzerfläche voneinander
unabhängige Übersetzerräume. Mit
Hilfe eines Steuerkolbens kann in Abhängigkeit eines Steuerkolbenhubs zuerst
der Druck im einen Übersetzerraum
und anschließend
der Druck im anderen Übersetzerraum verändert werden.
Hierdurch ist es möglich,
die beiden Düsennadeln
nacheinander zum Öffnen
und Schließen
der jeweiligen Spritzlöcher
anzusteuern. Eine derartige Ansteuerung der Düsennadeln ist mit vergleichsweise
großen
Toleranzen behaftet.
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Vorteile der Erfindung
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Der
erfindungsgemäße Injektor
mit den Merkmalen des Anspruchs 1 hat demgegenüber den Vorteil, dass jede
Düsennadel
für sich über einen
der Aktoren direkt ansteuerbar ist. Hierdurch entschärft sich
zum einen die Toleranzsituation. Zum anderen ergibt sich dadurch
die Möglichkeit,
eine Einspritzung von Kraftstoff entweder ausschließlich durch
das wenigstens eine erste Spritzloch oder ausschließlich durch
das wenigstens eine zweite Spritzloch durchzuführen. Hierdurch ergeben sich
signifikante Vorteile für
die lastabhängige
Adaption des Einspritzvorgangs an den jeweiligen Lastzustand der
Brennkraftmaschine. Zusätzlich
können
hierdurch verbesserte Emissionswerte und Kraftstoffverbrauchswerte
erzielt werden.
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Bei
einer vorteilhaften Ausführungsform
umschließt
die im Injektorkörper
hubverstellbar gelagerte zweite Düsennadel einen ersten Kopplerraum
ringförmig.
Die in der zweiten Düsennadel
hubverstellbar gelagerte erste Düsennadel
weist eine erste Steuerfläche
auf, die den ersten Kopplerraum axial begrenzt. Außerdem taucht
eine Steuerstange durch die zweite Düsennadel hindurch in den ersten
Kopplerraum ein. Sodann weist die zweite Düsennadel eine zweite Steuerfläche auf,
die die Steuerstange ringförmig
umschließt
und die den ersten Kopplerraum axial begrenzt. Des Weiteren ist
ein Steuerpfad durch die Steuerstange hindurchgeführt, derart,
dass der Steuerpfad den ersten Kopplerraum mit einem zweiten Kopplerraum
hydraulisch koppelt. Durch eine Steuerung des Drucks im zweiten
Kopplerraum, was durch eine entsprechende Betätigung der Aktuatoren realisierbar
ist, lässt
sich somit der Druck im damit gekoppelten ersten Kopplerraum einstellen. Durch
eine Druckabsenkung im zweiten Kopplerraum sinkt auch der Druck
im ersten Kopplerraum, wodurch die an der ersten Steuerfläche angreifenden Schließkräfte abnehmen,
was zu einem Öffnen
der ersten Düsennadel
führt,
während
die zweite Düsennadel
verschlossen bleibt. Durch einen Druckanstieg im zweiten Kopplerraum
steigt auch der Druck im ersten Kopplerraum, wodurch die an der
zweiten Steuerfläche
angreifenden Öffnungskräfte zunehmen.
In der Folge kann die zweite Düsennadel öffnen, während die
erste Düsennadel
geschlossen bleibt. Durch diese Bauweise wird somit exemplarisch
eine konstruktiv einfache Ausführungsform
angegeben, mit der über
den Druck im ersten Kopplerraum bzw. im zweiten Kopplerraum entweder
die eine Düsennadel oder
die andere Düsennadel
zum Öffnen
betätigbar ist.
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Bei
einer vorteilhaften Ausführungsform kann
die Steuerstange mit einem Steuerkolben antriebsgekoppelt sein,
der seinerseits mit dem ersten Aktor antriebsgekoppelt ist. Mit
dem zweiten Aktor ist eine Steuerhülse antriebsgekoppelt, die
den Steuerkolben koaxial und den zweiten Kopplerraum ringförmig umschließt. Der
Steuerkolben weist nun eine erste Kopplerfläche auf, die den zweiten Kopplerraum axial
begrenzt. Ferner ist die Steuerstange durch die Steuerhülse und
durch den zweiten Kopplerraum hindurchgeführt. Schließlich weist die Steuerhülse eine zweite
Kopplerfläche
auf, die die Steuerstange ringförmig
umschließt
und die den zweiten Kopplerraum axial begrenzt. Durch diese Bauweise
kann durch eine entsprechende Betätigung der Aktuatoren das Volumen
des zweiten Kopplerraums und somit der Druck im zweiten Kopplerraum
variiert werden. Beispielsweise kann durch eine von den Düsennadeln weggerichtete,
ziehende Betätigung
des ersten Aktors das Volumen des zweiten Kopplerraums vergrößert und
somit der darin herrschende Druck abgesenkt werden. Ebenso ist es
grundsätzlich
möglich, durch
eine auf die Düsennadeln
zu gerichtete, drückende
Betätigung
des ersten Aktors das Volumen des zweiten Kopplerraums zu reduzieren,
wodurch es darin zu einem Druckanstieg kommt.
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Weitere
wichtige Merkmale und Vorteile des erfindungsgemäßen Injektors ergeben sich
aus den Unteransprüchen,
aus den Zeichnungen und aus der zugehörigen Figurenbeschreibung anhand
der Zeichnungen.
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Zeichnungen
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Ausführungsbeispiele
des erfindungsgemäßen Injektors
sind in den Zeichnungen dargestellt und werden im Folgenden näher erläutert, wobei
sich gleiche Bezugszeichen auf gleiche oder ähnliche oder funktional gleiche
Komponenten beziehen. Es zeigen, jeweils schematisch,
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1 und 2 jeweils
einen stark vereinfachten, prinzipiellen Längsschnitt durch einen Injektor,
jedoch bei verschiedenen Ausführungsformen.
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Beschreibung der Ausführungsbeispiele
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Entsprechend
den 1 und 2 umfasst ein erfindungsgemäßer Injektor 1 einen
Injektorkörper 2,
der einteilig und/oder mehrteilig ausgebildet sein kann. Im gezeigten
Beispiel ist der Injektorkörper 2 vereinfacht
aus zwei Abschnitten zusammengebaut, nämlich aus einem Nadelabschnitt 3 und
einem Aktorabschnitt 4. Die einzelnen Abschnitte 3, 4 können durch
geeignete Verbindungstechniken, z.B.
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Schweißverbindungen
oder Schraubverbindungen, miteinander verbunden sein. Im Injektorkörper 2 verläuft ein
Zuführpfad 5, über den
der Injektor 1 an eine Kraftstoffhochdruckleitung 6 anschließbar ist.
Der Injektor 1 und die Kraftstoffhochdruckleitung 6 bilden
jeweils einen Bestandteil einer im Übrigen nicht gezeigten Kraftstoffeinspritzanlage
für eine Brennkraftmaschine,
die insbesondere in einem Kraftfahrzeug angeordnet sein kann. Bei
einem Common-Rail-System sind mehrere Injektoren 1 an die gleiche
Kraftstoffhochdruckleitung 6 angeschlossen.
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Der
Injektorkörper 2 weist
in seinem Nadelabschnitt 3 wenigstens ein erstes Spritzloch 7 und wenigstens
ein zweites Spritzloch 8 auf. Üblicherweise sind mehrere erste
und mehrere zweite Spritzlöcher 7, 8 vorgesehen,
die bezüglich
einer Längsmittelachse 9 des
Injektors 1 z.B. sternförmig
angeordnet sind. Über
den Zuführpfad 5 werden
die Spritzlöcher 7, 8 mit
unter Einspritzdruck stehendem Kraftstoff versorgt. Durch die Spritzlöcher 7, 8 kann
Kraftstoff in einen Einspritzraum 10 der jeweiligen Brennkraftmaschine
eingespritzt werden.
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Der
Injektor 1 weist ferner eine erste Düsennadel 11 sowie
eine zweite Düsennadel 12 auf.
Mit Hilfe der ersten Düsennadel 11 kann
die Einspritzung von Kraftstoff durch das wenigstens eine erste
Spritzloch 7 gesteuert werden. Mit Hilfe der zweiten Düsennadel 12 kann
die Einspritzung von Kraftstoff durch das wenigstens eine zweite
Spritzloch 8 gesteuert werden. Die Düsennadeln 11, 12 sind
im Nadelabschnitt 3 des Injektorkörpers 2 angeordnet.
Dabei ist die zweite Düsenadel 12 im
Nadelabschnitt 3 hubverstellbar gelagert, wozu radial zwischen
der zweiten Düsennadel 12 und
dem Nadelabschnitt 3 eine äußere Nadelführung 13 ausgebildet
ist. Im Unterschied dazu ist die erste Düsennadel 11 koaxial
zur zweiten Düsennadel 12 in
der zweiten Düsennadel 12 hubverstellbar
gelagert. Hierzu ist radial zwischen den Düsennadeln 11, 12 eine
innere Nadelführung 14 ausgebildet.
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Des
Weiteren enthält
der Injektor 1 zwei Aktoren, nämlich einen ersten Aktor 15 und
einen zweiten Aktor 16. Vorzugsweise handelt es sich bei
den Aktoren 15, 16 um Piezoaktuatoren, die bei
einer Bestromung, also bei erhöhter
Spannung ihre axiale Länge
vergrößern, also
drucken, und die bei einer Entstromung, also bei reduzierter Spannung
ihre axiale Länge
verkürzen,
also ziehen. Die beiden Aktoren 15, 16 sind im
Injektor 1 so mit den beiden Düsennadeln 11, 12 gekoppelt,
dass mit den Aktoren 15, 16 beide Düsennadeln 11, 12 unabhängig voneinander zum Öffnen und
zum Sperren der Spritzlöcher 7, 8 ansteuerbar
sind. Das bedeutet, dass es die beiden Aktoren 15, 16 beim
Injektor 1 ermöglichen,
die Einspritzung von Kraftstoff entweder ausschließlich durch
das wenigstens eine erste Spritzloch 7 oder ausschließlich durch
das eine wenigstens eine zweite Spritzloch 8 durchzuführen.
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Die
zweite Düsennadel 12 enthält in ihrem Inneren
einen ersten Kopplerraum 17 und umschließt diesen
ringförmig.
Die erste Düsennadel 11 weist eine
erste Steuerfläche 18 auf,
entweder direkt oder wie hier indirekt an einer Distanzscheibe 19.
Die erste Steuerfläche 18 bildet
eine axiale Begrenzung des ersten Kopplerraums 17. Eine
Steuerstange 20 ist durch die zweite Düsennadel 12 koaxial
hindurchgeführt,
derart, dass die Steuerstange 20 in den ersten Kopplerraum 17 eintaucht.
Dabei ist radial zwischen der Steuerstange 20 und der zweiten
Düsennadel 12 eine
Stangenführung 21 ausgebildet.
Gegenüber
der ersten Steuerfläche 18 weist
die zweite Düsennadel 12 eine
zweite Steuerfläche 22 auf,
die ebenfalls eine axiale Begrenzung des zweiten Kopplerraums 17 bildet
und welche die Steuerstange 20 ringförmig umschließt. Der
erste Kopplerraum 17 ist über einen Steuerpfad 23 mit
einem zweiten Kopplerraum 24 hydraulisch gekoppelt, wobei
der Steuerpfad 23 durch die Steuerstange 20 hindurchgeführt ist.
Beispielsweise umfasst der Steuerpfad 23 eine in der Steuerstange 20 ausgebildete
konzentrische Bohrung 25 sowie wenigstens eine im Bereich
des zweiten Kopplerraums 24 angeordnete, die Steuerstange 20 radial durchdringende
Verbindungsöffnung 26.
Die jeweilige Verbindungsöffnung 26 stellt
eine kommunizierende Verbindung zwischen dem zweiten Kopplerraum 24 und
der Bohrung 25 her, die zum ersten Kopplerraum 17 hin
offen ist.
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Die
Steuerstange 20 ist mit einem Steuerkolben 27 antriebsgekoppelt,
der seinerseits mit dem ersten Aktor 15 antriebsgekoppelt
ist. Mit dem zweiten Aktor 16 ist eine Steuerhülse 28 antriebsgekoppelt,
die den Steuerkolben 27 koaxial umschließt. Der Steuerkolben 27 ist
in der Steuerhülse 28 hubverstellbar
gelagert. Radial zwischen Steuerkolben 27 und Steuerhülse 28 ist
ein Kolbenführung 29 ausgebildet.
Des Weiteren umschließt
die Steuerhülse 28 den
zweiten Kopplerraum 24 ringförmig. Die Steuerstange 20 durchsetzt
die Steuerhülse 28 sowie
den zweiten Kopplerraum 24 koaxial. Dabei ist die Steuerstange 20 an
der Steuerhülse 28 hubverstellbar
gelagert. Radial zwischen der Steuerstange 20 und der Steuerhülse 28 ist
eine Hülsenlagerung 30 ausgebildet.
Der Steuerkolben 27 weist eine erste Kopplerfläche 31 auf,
welche die Steuerstange 30 ringförmig umschließt und die
den zweiten Kopplerraum 24 axial begrenzt. Gegenüber der
ersten Kopplerfläche 31 weist
die Steuerhülse 28 eine
zweite Kopplerfläche 32 auf,
welche die Steuerstange 20 ringförmig umschließt und die
den zweiten Kopplerraum 24 axial begrenzt.
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Im
ersten Kopplerraum 17 ist eine erste Schließdruckfeder 33 angeordnet,
die sich einerseits an der ersten Düsennadel 11 und andererseits
an der Steuerstange 20 axial abstützt. Im vorliegenden Fall stützt sich
die erste Schließdruckfeder 33 über die Distanzscheibe 19 an
der ersten Düsennadel 11 ab. Durch
Auswahl der Distanzscheibe 19 lässt sich die Federvorspannung
der Schließdruckfeder 33 einstellen.
Des Weiteren ist eine zweite Schließdruckfeder 34 vorgesehen,
die sich einerseits an der zweiten Düsennadel 12 und andererseits
an der Steuerhülse 28 bzw.
am zweiten Aktor 16 axial abstützt. Im vorliegenden Fall stützt sich
die zweite Schließdruckfeder 34 über einen
Distanzring 35, der auf einer nicht näher bezeichneten Ringstufe
der zweiten Düsennadel 12 aufliegt,
an der zweiten Düsennadel 12 ab.
Durch Auswahl des Distanzrings 35 kann die Federvorspannung
der zweiten Schließdruckfeder 34 eingestellt
werden.
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Im
Injektorkörper 2 bzw.
in dessen Nadelabschnitt 3 ist ein Außenringraum 36 ausgebildet,
der die zweite Düsennadel 12 koaxial
umschließt.
Dieser Außenringraum 36 ist
in den Zuführpfad 5 hydraulisch
eingebunden. Hierzu ist der Zuführpfad 5 radial außen an der
zweiten Düsennadel 12 entlanggeführt. Im
Bereich der äußeren Nadelführung 13 kann
die zweite Düsennadel 12 mit
mehreren, in Umfangsrichtung verteilt angeordneten, hier nicht gezeigten
Freischliffflächen
versehen sein, um den Zuführpfad 5 bis zum
Außenringraum 36 zu
führen.
In der zweiten Düsennadel 12 ist
ein Innenringraum 37 ausgebildet, der die erste Düsennadel 11 koaxial
umschließt.
Der Innenringraum 37 ist hydraulisch mit dem Zuführpfad 5 gekoppelt,
wozu im vorliegenden Fall zumindest eine die zweite Düsennadel 12 radial
durchdringende Verbindungsöffnung 38 vorgesehen
ist.
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Die
erste Düsennadel 11 trennt
in ihrer Schließstellung
das wenigstens eine erste Spritzloch 7 vom Innenringraum 37.
Hierzu wirkt die erste Düsennadel 11 mit
einem einfachen Dichtsitz 39 zusammen. Die zweite Düsennadel 12 trennt
das wenigstens eine zweite Spritzloch 8 in ihrer Schließstellung sowohl
vom Innenringraum 37 als auch vom Außenringraum 36. Hierzu
wirkt die zweite Düsennadel 12 mit
einem Doppeldichtsitz 40 zusammen. Dieser weist einen ersten
Teildichtsitz 41 auf, der das wenigstens eine zweite Spritzloch 8 vom
Innenringraum 37 trennt, sowie einen zweiten Teildichtsitz 42,
der das wenigstens eine zweite Spritzloch 8 vom Außenringraum 36 trennt.
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Bei
einer bevorzugten Ausführungsform kann
vorgesehen sein, das wenigstens eine erste Spritzloch 7 jeweils
mit einem anderen durchströmbaren
Querschnitt zu versehen als das wenigstens eine zweite Spritzloch 8.
Zusätzlich
oder alternativ kann außerdem
vorgesehen sein, das wenigstens eine erste Spritzloch 7 so
auszugestalten, dass es eine andere Einspritzstrahlgeometrie und/oder
eine andere Einspritzrichtung erzeugt als das wenigstens eine zweite
Spritzloch 8.
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Bei
der in 1 gezeigten Ausführungsform sind die beiden
Aktoren 15, 16 koaxial zueinander angeordnet.
Hierbei umschließt
der zweite Aktor 16 den ersten Aktor 15 koaxial.
Beispielsweise ist der erste Aktor 15 zylindrisch ausgestaltet,
während
der zweite Aktor 16 rohrförmig ausgestaltet ist. Dabei
ist radial zwischen den Aktoren 15, 16 ein ringförmiger innerer
Aktorraum 43 ausgebildet, der beispielsweise über zumindest
eine die Steuerhülse 28 radial
durchdringende Verbindungsöffnung 44 hydraulisch
mit dem Zuführpfad 5 gekoppelt
ist. Der Injektorkörper 2 bzw.
dessen Aktorabschnitt 4 umschließt einen äußeren Aktorraum 45,
der den zweiten Aktor 16 ringförmig bzw. koaxial umschließt. Der äußere Aktorraum 45 bildet
einen Bestandteil des Zuführpfads 5, bzw.
ist der Zuführpfad 5 durch
den äußeren Aktorraum 45 hindurchgeführt.
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Bei
der in 1 gezeigten Ausführungsform sind beide Aktoren 15, 16 drückend ausgestaltet.
Das bedeutet, dass der jeweilige Aktor 15, 16 bei
seiner Betätigung
eine in Richtung auf die Düsennadeln 11, 12 zu
orientierte Druckkraft erzeugt. Insbesondere bedeutet dies bei als
Piezoaktuatoren ausgebildeten Aktoren 15, 16,
dass der jeweilige Aktor 15, 16 zu seiner Betätigung bestromt
wird und dadurch seine axiale Länge
vergrößert. Druckende
Aktuatoren haben den Vorteil, dass sie nur dann bestromt werden, wenn
ein Einspritzvorgang durchgeführt
werden soll. Im Vergleich zu invers betriebenen Aktoren, also im Vergleich
zu Aktoren, die ziehend ausgestaltet sind, ergibt sich eine deutlich
höhere
Haltbarkeit bzw. eine vergrößerte Lebenszeit
für den
jeweiligen Aktor 15, 16. Des Weiteren wird bei
drückend
ausgestalteten Aktoren 15, 16 ein sicheres Schließen der
Düsennadeln 11, 12 bei
ausgeschaltetem Injektor 1 verbessert.
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Der
in 1 gezeigte Injektor 1 arbeitet wie folgt:
Im
gezeigten Ausgangszustand befinden sich beide Düsennadeln 11, 12 jeweils
in ihrer Schließstellung, die
Spritzlöcher 7, 8 sind
gesperrt. Die Aktoren 15, 16 sind entstromt bzw.
weisen jeweils ihre kurze Länge auf.
In beiden Kopplerräume 17, 24 herrscht
der Einspritzdruck, was beispielsweise durch gezielte Leckagen im
Bereich der Hülsenführung 30 und
der Stangenführung 21 realisiert
wird.
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Zum
Durchführen
einer Einspritzung ausschließlich
durch das wenigstens eine erste Spritzloch 7 muss die erste
Düsennadel 11 geöffnet werden.
Hierzu wird der zweite Aktor 16 betätigt, also hier bestromt, wodurch
er seine Länge
vergrößert und
die Steuerhülse 28 in
Richtung auf die Düsennadeln 11, 12 antreibt.
Der erste Aktor 15 bleibt unbetätigt, so dass der Steuerkolben 27 relativ
zum Injektorkörper 2 stehen
bleibt. In der Folge vergrößert sich das
Volumen des zweiten Kopplerraums 24, wodurch darin der
Druck abfällt.
Dieser Druckabfall pflanzt sich über
den Steuerpfad 23 in den ersten Kopplerraum 17 fort.
Der Druckabfall an der ersten Steuerfläche 18 führt zu einer
Abnahme der in die erste Düsennadel 11 eingeleiteten,
in Schließrichtung
wirkenden Druckkräfte.
In der Folge kann die erste Düsennadel 11 entgegen
der Rückstellkraft
der ersten Schließdruckfeder 33 aus
dem Dichtsitz 39 abheben. Anschließend erfolgt die Einspritzung
von Kraftstoff ausschließlich
durch das wenigstens eine erste Spritzloch 7. Durch den
drückenden
Hub des zweiten Aktors 16 bzw. der Steuerhülse 28 wird über die
zweite Schließdruckfeder 34 die
in die zweite Düsennadel 12 eingeleitete
Schließkraft
zusätzlich
vergrößert. Somit
bleibt bei der Ansteuerung der ersten Düsennadel 11 die zweite
Düsennadel 12 geschlossen.
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Zum
Schließen
der ersten Düsennadel 11 wird
der zweite Aktor 16 wieder zurückgezogen. In der Folge steigt
der Druck in den Kopplerräumen 24, 17 wieder
an, die an der ersten Steuerfläche 18 angreifenden
Schließkräfte nehmen
wieder zu und treiben die erste Düsennadel 11 in ihren
Dichtsitz 39 an.
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Zur
Durchführung
einer Einspritzung von Kraftstoff ausschließlich durch das wenigstens
eine zweite Spritzloch 8 wird die zweite Düsennadel 12 zum Öffnen angesteuert.
Hierzu wird der erste Aktor 15 betätigt. Im vorliegenden Fall
wird der erste Aktor 15 bestromt, wodurch er seine Länge vergrößert und den
Steuerkolben 27 in Richtung der Düsennadeln 11, 12 drückend antreibt.
Der zweite Aktor 16 bleibt unbetätigt, so dass auch die Steuerhülse 28 relativ zum
Injektorkörper 2 ortsfest
bleibt. In der Folge steigt der Druck im zweiten Koppierraum 24 und über den
Steuerpfad 23 auch im ersten Kopplerraum 17. Der
zunehmende Druck erhöht
einerseits die in die erste Düsennadel 11 eingeleiteten
Schließkräfte, wodurch
diese in ihrer Schließstellung
verbleiben. Andererseits werden über
die zweite Steuerfläche 22 zunehmende
Hydraulikkräfte
in Öffnungsrichtung
in die zweite Düsennadel 12 eingeleitet.
In der Folge kann die zweite Düsennadel 12 aus
ihrem Doppelsitz 40 abheben. Anschließend kommt es zu einer Einspritzung
von Kraftstoff ausschließlich
durch das wenigstens eine zweite Spritzloch 8.
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Zur
Beendigung dieses Einspritzvorgangs wird der erste Aktor 15 wieder
zurückgezogen,
also hier entstromt. Durch den Druckabfall in den Kopplerräumen 24, 17 nehmen
die in die zweite Düsennadel 12 eingeleiteten Öffnungskräfte wieder
ab, wodurch diese, unterstützt
durch die zweite Schließdruckfeder 34,
wieder in ihren Doppelsitz 40 einfahren kann.
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Bei
einem Injektor gemäß 2 ist
der erste Aktor 15 fußseitig
an einer Kopfseite des zweiten Aktors 16 abgestützt. Mit 46 ist
dabei eine Platte bezeichnet, die einen Fuß des ersten Aktors 15 bzw.
einen Kopf des zweiten Aktors 16 bildet. Der zweite Aktor 16 ist
fußseitig
am Injektorkörper 2 abgestützt. Kopfseitig
ist der zweite Aktor 16 hier über eine Verbindungshülse 47 mit
der Steuerhülse 28 antriebsgekoppelt.
Die Verbindungshülse 47 ist
hier so angeordnet, dass sie den ersten Aktor 15 koaxial
umschließt. Dabei
kann auch hier wieder ein ringförmiger
innerer Aktorraum 43 radial zwischen dem ersten Aktor 15 und
der Steuerhülse 47 ausgebildet
sein. Die wenigstens eine Verbindungsöffnung 44 kann auch
in der Verbindungshülse 47 ausgebildet
sein.
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Die
Steuerhülse 28 erstreckt
sich hier im wesentlichen nur im Bereich des Steuerkolbens 27.
Bei einer anderen Ausführungsform
kann sich die Steuerhülse 28 auch
deutlich in den Bereich des ersten Aktors 15 hinein erstrecken,
insbesondere kann bei einer anderen Ausführungsform die Verbindungshülse 47 entfallen,
wobei dann die Steuerhülse 28 direkt, vorzugsweise über die
Platte 46, am zweiten Aktor 16 abgestützt ist.
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Bei
der in 2 gezeigten Ausführungsform ist der erste Aktor 15 ziehend
ausgestaltet, während der
zweite Aktor 16 drückend
ausgestaltet ist. Der ziehend ausgestaltete Aktor 15 wird
somit invers betrieben. Dementsprechend zieht sich der erste Aktor 15 bei
seiner Betätigung
zurück,
das heißt,
er zieht den Steuerkolben 27 von den Düsennadeln 11, 12 weg.
Erreicht wird dies z.B. durch eine entsprechende Entstromung des
ersten Aktors 15, wenn dieser als Piezoaktuator ausgestaltet
ist.
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Die
in 2 gezeigte Ausführungsform arbeitet wie folgt:
Um
die erste Düsennadel 11 zu öffnen, muss
auch hier wieder der Druck im ersten Kopplerraum 17 und somit
im zweiten Kopplerraum 24 abgesenkt werden. Erreicht wird
diese durch eine entsprechende Betätigung des ersten Aktors 15.
Da dieser ziehend ausgestaltet ist, führt seine Betätigung dazu,
dass sich der Steuerkolben 27 von den Düsennadeln 11, 12 weggerichtet
bewegt. Gleichzeitig bleibt die Steuerhülse 28 relativ zum
Injektorkörper 2 stehen.
In der Folge vergrößert sich
das Volumen des zweiten Kopplerraums 24, wozu es darin
zu einem Druckabfall kommt. Dieser Druckabfall pflanzt sich über den Steuerpfad 25 in
den ersten Kopplerraum 17 fort. Die in die erste Düsennadel 11 eingeleiteten,
an der ersten Steuerfläche 18 angreifenden
hydraulischen Schließkräfte reduzieren
sich. Die erste Düsennadel 11 hebt
aus ihrem Dichtsitz 39 ab, wodurch eine Einspritzung von
Kraftstoff ausschließlich
durch das wenigstens eine erste Spritzloch 7 stattfinden
kann. Dabei bleibt die zweite Düsennadel 12 in
ihrem Doppeldichtsitz 40, und das wenigstens eine zweite
Spritzloch 8 bleibt gesperrt.
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Grundsätzlich kann
das Öffnen
der ersten Düsennadel 11 auch
dadurch erzielt werden, dass beide Aktoren 15, 16 betätigt werden.
Bei gleichmäßiger Entstromung
des ersten Aktors 15 und Bestromung des zweiten Aktors 16 bleibt
die Steuerstange 20 relativ zum Injektorkörper 2 quasi
stehen, während
durch die Relativbewegung zwischen Steuerhülse 28 und Steuerkolben 27 das
Volumen des zweiten Kopplerraums 24 zunimmt und zum erwünschten
Druckabfall führt.
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Das
Schließen
der ersten Düsennadel 11 erfolgt
auf entsprechend umgekehrte Weise.
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Wenn
nun eine Kraftstoffeinspritzung ausschließlich durch das wenigstens
eine zweite Spritzloch 8 durchgeführt werden soll, wird ausschließlich der
zweite Aktor 16 betätigt.
Dieser wirkt drückend und
treibt somit die Steuerhülse 28 in
Richtung der Düsennadeln 11, 12 an.
Da der erste Aktor 15 dabei unbetätigt bleibt, verändert der
Steuerkolben 27 seine Relativlage gegenüber der Steuerhülse 28 nicht, so
dass das Volumen des ersten Steuerraums 24 konstant bleibt.
Allerdings wird bei der Hubverstellung der Steuerhülse 28 und
des Steuerkolbens 27 die Steuerstange 20 ebenfalls
in Richtung der Düsennadeln 11, 12 angetrieben,
wodurch diese tiefer in den Kopplerraum 17 eintaucht. Damit
geht eine Volumenreduzierung im ersten Kopplerraum 17 einher, was
zu einer entsprechenden Druckerhöhung
im ersten Kopplerraum 17 führt. Der ansteigende Druck
im ersten Kopplerraum 17 vergrößert die über die zweite Steuerfläche 22 in
die zweite Düsennadel 12 eingeleiteten
hydraulischen Öffnungskräfte, wodurch
diese von ihrem Doppelsitz 40 abheben kann. Gleichzeitig werden
die in die erste Düsennadel über die
erste Steuerfläche 18 eingeleiteten
Schließkräfte erhöht, so dass
die erste Düsennadel 11 im
Dichtsitz 39 verbleibt.
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Das
Schließen
der zweiten Düsennadel 12 erfolgt
entsprechend umgekehrt.