DE102006037793A1

DE102006037793A1 - Dachziegel

Info

Publication number: DE102006037793A1
Application number: DE102006037793A
Authority: DE
Inventors: Ekkehard Seifert
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 2006-08-11
Filing date: 2006-08-11
Publication date: 2008-02-14

Abstract

Zur Wärmegewinnung aus Solarenergie werden auf Gebäudedächern großflächige Kollektoren auf die vorhandenen Ziegel aufgesetzt und wirken damit besonders bei einem historischen Stadtbild störend. Bei einem anderen System werden Einzelziegel auf einem vorher auf dem Dach montierten Rohrleitungssystem angebracht, mit dem Nachteil, erstens auf dem Dach ein zusätzliches Leitungssystem anbringen zu müssen, und zweiten tritt eine Verschlechterung des Wirkungsgrades dadurch ein, dass der Wärmeübergang zweimal vorhanden ist, vom Ziegel zur Wandung der Rohrleitung, von der Rohrwand zum Wärmeträger. Der neue Dachziegel soll sowohl - wie üblich - zur architektonisch freien Dacheindeckung eingesetzt als auch durch Aneinanderreihung beliebig vieler Ziegel an- oder nebeneinander als Wärmetauscher zusammengebaut werden können. Als Wärmeträger können gasförmige oder flüssige Medien eingesetzt werden. Der neuartige Ziegel enthält einen Hohlraum, der beispielsweise dadurch gebildet wird, dass er zweiteilig als Ober- und Unterteil ausgeführt ist. Die Kammer ist mit Barrieren versehen, die zwecks besserem Wärmeübergang vom Ziegel zum Wärmeträger eine mäandernde Strömung erzwingen. An der Oberseite sind Anschlüsse angebracht, die im Hohlraum enden und jeweils über der Ziegelform angepasste Verbindungselemente (1) den Ein- (2) oder Austritt (3) des Wärmeträgers vom oder zum benachbarten Ziegel bilden. Der Dachziegel kann in gleicher Art und Weise wie die üblichen Ziegel auf Dächern ...

Description

Zur Bedeckung schräger Dächer oder Außenwandbekleidungen werden flächige oder profilierte Ziegel aus grobkeramischen Werkstoffen verwendet, deren Eigenschaften im Produktdaten Dachziegel, sowie der darin enthaltenen DIN EN 538/539-1/539-2/1024/1304 festgelegt sind.
Die Verwendung derartiger Ziegel macht zwar eine architektonisch freie Dachgestaltung möglich, die Erwärmung der Ziegel durch Sonneneinstrahlung kann jedoch – ohne zusätzlich Einrichtungen – nicht genutzt werden.
Bekannt sind Systeme, bei denen die Ziegel auf ein vorher montiertes Rohrleitungssystem aufgelegt werden und die Wärme durch Berührungskontakt an den Wärmeträger, der in den Rohren zirkuliert, abgegeben wird. (Heft Baumeister 4/1985 „Brass Energiedach")
Ebenfalls bekannt sind thermische Kollektoren, die großflächig auf die vorhandenen Ziegel aufgesetzt sind und damit allerdings die Gesamtoptik der Dächer – ins besondere bei historischen Gebäuden – stören.
Der im Patentanspruch 1 angegebenen Erfindung liegt das Problem zu Grunde einen Dachziegel zur thermischen Energiegewinnung zu entwickeln, der

a) im äußeren Erscheinungsbild den handelsüblichen möglichst nahe kommt
b) keine zusätzlichen Systeme (z.B. auf dem Dach montierte, separate Rohrleitungen) benötigt.

Dieses Problem wird durch das im Anspruch 1 aufgeführte Merkmal gelöst:
Dachziegel, in den äußeren Abmessungen den handelsüblichen entsprechend, mit integriertem Hohlraum, der über Anschlüsse im Ziegeloberteil von flüssigen oder gasförmigen Medien aufgrund von darin untergebrachten Barrieren mäanderfömig durchströmt werden kann.
Der mit der Erfindung erzielte Vorteil liegt darin, dass unter Verwendung der Formstücke nach Anspruch 2 Wärmetauscher auf Dächern, insbesondere auf historischen Gebäuden, in individueller Form gestaltet werden können, die im „Gebrauchsüblichen Betrachtungsabstand" des „Produktdatenblattes Dachziegel" betrachtet, Dächern ohne Wärmetauscher in üblicher Deckung gleichen.
Ausführungsbeispiel:
1 und 2 zeigen eine Variante zur Herstellung des Hohlraumes im Dachziegel.
Hierbei ist der Ziegel zweiteilig ausgeführt, als Unterteil (1) und Oberteil (2). Durch die entsprechende Ausformung beider Teile und deren Zusammenfügen (2) entsteht mittig ein Hohlraum (3).
Der Hohlraum ist mit Barrieren versehen (4), die eine mäanderförmige Strömung des Wärmeträgers erzwingen. Sie können, wie im Beispiel, bereits beim Pressvorgang des Ziegelunterteils hergestellt werden, oder als separate Einsätze (3)((5), die vor dem Pressvorgang in den Rohling eingelegt werden.
Je nach deren Gestaltung lasst sich die Strömung durch den Ziegel, z.B. die Geschwindigkeit, individuell beeinflussen.
Das Ziegeloberteil ist mit Anschlüssen (6) versehen, die jeweils als Verbindung vom oder zum benachbarten Ziegel dienen.
Zur Verbindung untereinander werden hohle Formstücke (7)(7), die in der Außenkontur dem jeweiligen Profil der Ziegel angepasst sind, auf die Anschlüsse (6) gesteckt und durch, wie im Beispiel, Ringfedern (8) gehalten.
Die Formstücke sind aus thermoelastischem Kunststoff hergestellt um Formänderungen durch Erwärmung der Ziegel aufzunehmen, der faltenbalgartige Mittelteil nimmt Toleranzen der Ziegel, sowie Maßungenauigkeiten der Lattung auf.

Claims

Dachziegel aus grobkeramischen Stoffen in handelsüblichen Abmessungen und Profilen zur Bedeckung schräger Dächer und/oder Außenwandbekleidungen bei architektonisch freier Gestaltung. dadurch gekennzeichnet dass der Ziegel unter Beibehaltung der bekannten Außenabmessungen einen Hohlraum besitzt, dessen Ober- und Unterseite aus Material unterschiedlichen Wärmedurchgangs hergestellt ist, der von flüssigen sowie gasförmigen Medien mäanderförmig durchströmt werden kann und wahlweise an Ober- oder Unterseite mit Anschlüssen versehen ist, die Einund Ausgang des Hohlraumes bilden.
Dachziegel nach Patentanspruch 1 dadurch gekennzeichnet, dass hohle Formstücke, die der Außenkontur der jeweiligen Ziegelform angepasst und im Mittelteil faltenbalgartig ausgeführt sind, die Ein- und Ausgänge der Ziegel so miteinander verbinden, dass sie nacheinander durchströmt werden.