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Die
Erfindung betrifft einen insbesondere keramischen Kern, beispielsweise
zur Verwendung bei der Herstellung von Leichtbaukörpern, als
Schüttgut
in der Bauindustrie oder beim Garten- und Landschaftsbau oder als Stützgranulat
in der Erdöl-
und Erdgasindustrie. Die Erfindung betrifft weiterhin ein Verfahren
zur Herstellung eines solchen Kerns.
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Kerne
für die
Verwendung als Schüttgut
in der Bauindustrie oder beim Garten- und Landschaftsbau werden
häufig
aus so genanntem Blähton
hergestellt. Die Herstellung von Blähton ist seit geraumer Zeit
bekannt. Schüttdichte
und Festigkeit des Blähtons
sind wesentliche Faktoren für
seinen kommerziellen Erlös. Grundsätzlich gewünscht sind
niedrige Rohdichten bei hohen Festigkeiten. Die bekannte Abhängigkeit,
dass die Festigkeit bei niedrigeren Schüttdichten sinkt, wobei das
Porenvolumen zunimmt, macht einen Kompromiss dieser beiden Qualitätsparameter
in den meisten Fällen
notwendig. Für
die Anwendung von Blähton
als Schüttgut
oder zur Verbesserung der Produkteigenschaften von Blähton enthaltenden
Produkten (zum Beispiel Leichtbauelemente) ist die Steigerung der
Festigkeit bei gleicher Schüttdichte,
die Verringerung der Schüttdichte
bei vergleichbarer Festigkeit oder im Idealfall die Steigerung der
Festigkeit bei niedrigeren Schüttdichten
erwünscht.
Für die
Anwendung von Blähton
als Schüttung
in der Bauindustrie oder im Garten- und Landschaftsbau sowie zur
Herstellung von Leichtbaukörpern
findet im wesentlichen Blähton
mit einem Kornband zwischen 2 und 16 mm Anwendung. Aufgrund der
technologisch bedingten Streuung der Korngröße bei der Blähtonherstellung
ergibt sich auch ein geringer Prozentsatz im Kornbereich von 0-2
mm. Dieser Korngrößenbereich
wird zwar in der Blähtonindustrie
mit verarbeitet, eine besondere Verwendung gibt es jedoch für diese
Fraktion nicht.
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Dieser
Korngrößenbereich
von 0-2mm ist prinzipiell für
das so genannte Stützgranulat
für die
Erdöl- und
Erdgasförderung
verwendbar. Stützgranulate
werden eingesetzt, um geologische Formationen auch bei aufgrund
der Erdöl-
und Erdgasförderung
nachlassendem Druck dauerhaft offen zu halten. Erdöl- und Erdgasvorkommen
liegen in porösen
geologischen Formationen. Die Durchlässigkeit der Gesteinsformation
ist entscheidend für
den wirtschaftlichen Abbau dieser Vorkommen. Häufig sinkt die Durchlässigkeit
der Gesteinsformation über
den Förderzeitraum
so, dass die Ausbeutung der Vorkommen unwirtschaftlich wird, manchmal
ist die Durchlässigkeit
auch von vornherein zu gering. In diesen Fällen bricht man die Gesteinsformationen
hydraulisch auf, indem Flüssigkeiten
unter hinreichend hohem Druck hineingepresst werden, um Spannungen und
infolgedessen Brüche
bzw. Kapillaren zu erzeugen, die die Durchlässigkeit verbessern.
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An
die Stützgranulate
werden besondere Qualitätsanforderungen
gestellt. So müssen
diese Stützgranulate
beispielsweise eine hohe Festigkeit und eine hohe Rundheit aufweisen.
Die Rundheit der Kerne aus der Blähtonherstellung im Kornbereich
0 bis 2 mm ist jedoch für
den Einsatz als Stützgranulat,
sowohl beschichtet, als auch unbeschichtet, ungeeignet. Ursache
dafür ist,
dass sich in diesem Kornbereich zusätzlich Abplatzungen von größeren Kernen
ansammeln. Zudem weisen die Kerne in dieser Kornfraktion eine deutlich
schlechtere Festigkeit als gefordert auf. Der Grund liegt in der
technologischen Prozessführung
der Blähtonherstellung.
Dort werden maximale Temperaturen von ca. 1200 °C erreicht, die dann entsprechend
zum gewünschten Blähen der
Kerne führen.
Dieser Bläheffekt
tritt auch bei Kernen dieser niedrigen Kornfraktion auf, was zu
einer geringen Festigkeit aufgrund der zu hohen Porosität führt.
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Andere
Stützgranulate
sind zum Beispiel aus der
DE
19532844 C1 bekannt. In dieser und anderen Veröffentlichungen
bestehen die Stützgranulate
aus rein anorganischen Komponenten mit sehr hohen Anteilen an Al
2O
3, um die Bildung
von Alumosilikaten bzw. Korund zu erreichen. Diese Minerale weisen
eine sehr hohe Festigkeit auf, was ihren Einsatz als Stützgranulat
auch in großen
Bohrtiefen bei entsprechend hohen Gesteinsdrücken ermöglicht. Ziel ist hier durch
die Wahl der Einsatzstoffe sowie der Prozessparameter, eine hohe Sinterdichte
(geringe Porosität)
im Kern zu erreichen. Entsprechend ist die Rohdichte dieser Stützgranulate relativ
hoch, so dass sie sich beim Befüllen
der Gesteinsformation frühzeitig
ablagern und entferntere Bereiche nicht erreichen, so dass diese
nicht für
eine Ausbeutung zur Verfügung
stehen. Entsprechend ist der erzielte positive Effekt der Sicherstellung
der Durchlässigkeit
der Gesteinsformation entgegen dem wirkenden Gebirgsdruck nur für einen
eng begrenzten Bereich wirksam. Die Säurebeständigkeit dieser Stützgranulate
ist gering.
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Des
Weiteren sind Stützgranulate
allgemein bekannt, die durch Granulierung von pulverförmigen Ausgangsmaterialien
in Kombination mit Harzen und anschließender Aushärtung der Harze hergestellt
werden. Das flüssige
Harz dient bei der Granulierung als Bindemittel. Vorteil dieser
sogenannten Komposite ist die sehr hohe Säureresistenz bei ausreichender
Festigkeit. Nachteilig sind hier jedoch hohe Herstellungskosten,
da die Ausbeute im notwendigen Kornbereich zum Beispiel 20 bis 40
Mesh (abhängig
von Anwendungsfall) ≤ 35
% liegen. Entsprechend tritt zusätzlich
eine Entsorgungsaufgabe für Über- und
Unterkorn auf.
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Granulate
auf der Basis von anorganischen Pulvern, eingebunden in eine ausgehärtete Harzmatrix, weisen
außerdem
Rohdichten von > 2
g/cm3 auf. Die Rohdichte kann in diesem
Fall nur durch Zugabe von organischen Materialien reduziert werden.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, einen verbesserten Kern,
insbesondere zur Verwendung als Schüttgut in der Bauindustrie,
im Garten- oder Landschaftsbau, bei der Herstellung von Leichtbaukörpern oder
als Stützgranulat
für die
Erdöl-
oder Erdgasförderung
sowie ein Verfahren zur Herstellung eines solchen Kernes anzugeben.
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Die
Aufgabe wird hinsichtlich des Kerns erfindungsgemäß gelöst durch
einen Kern mit den Merkmalen des Anspruchs 1. Hinsichtlich des Verfahrens
zur Herstellung eines solchen Kerns wird die Aufgabe gelöst durch
ein Verfahren mit den Merkmalen eines der Ansprüche 18 oder 19.
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Vorteilhafte
Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
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Der
erfindungsgemäße Kern
ist aus einer Rohstoffmischung gebildet, die zumindest einen Papierschlamm
und mindestens einen weiteren Stoff, der Sauerstoffverbindungen
enthält,
umfasst. Als Kern soll ein in grober Näherung kugelförmiges keramisches
Gebilde verstanden werden. Papierschlämme bestehen im Wesentlichen
aus den Feststoffen Zellulosefasern, Kaolin (auch als China Clay
bezeichnet), Karbonaten wie Calcit oder Dolomit sowie weiteren Nebenbestandteilen
(<10% des Feststoffanteils)
und aus Wasser. Der Wassergehalt kann dabei zwischen 20-70 % variieren.
Mengenangaben in % sollen hier wie im Folgenden immer als Masse
% verstanden werden. Solche Papierschlämme stammen beispielsweise
aus dem Recycling von Papier. Mindestens einer der im Papierschlamm
enthaltenen Stoffe dient der Ausbildung einer Schmelzphase im Kern
während
einer thermischen Behandlung, was zu einer hohen Festigkeit, niedriger
Schüttdichte,
insbesondere jedoch niedriger Rohdichte durch die Schließung offener
Poren führt.
Die Rohdichte eines Kernes wird in einem flüssigen Medium bestimmt, berücksichtigt
also seine offene Porosität.
Vorteilhaft an der Verwendung von Papierschlamm ist außerdem,
dass dieser beim Papierrecycling anfallende Stoff nicht auf andere
Weise verwertet werden muss, so dass beispielsweise verglichen mit
der Verbrennung des Papierschlamms, die aufgrund des hohen Wassergehaltes
einen vergleichsweise geringen Energieüberschuss erbringt, keine Reststoffe,
wie Aschen, entsorgt werden müssen.
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Der
Sauerstoffverbindungen enthaltende weitere Stoff ist vorzugsweise
ein Ton. Alternativ oder zusätzlich
können
als weitere Stoffe Aschen und/oder Stäube aus thermischen Prozessen,
wie zum Beispiel Braunkohlefilterasche oder Müllverbrennungsstäube verwendet
werden, womit weniger oder kein Ton benötigt wird und gleichzeitig
andere Entsorgungswege für
diese Aschen und Stäube
entfallen. Bei der thermischen Behandlung von Tonen bildet sich
ein Brennprodukt, welches im Wesentlichen aus verschiedenen Oxiden
zusammengesetzt ist. Ähnliche
Oxidgemische entstehen auch in Kraftwerken bzw. Müllverbrennungsanlagen
als Resultat der thermischen Behandlung in Form von Aschen und Stäuben. Daher
ist es möglich,
den Ton zumindest teilweise durch diese Aschen und Stäube zu ersetzen.
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Erfindungsgemäß werden
die Rohstoffkomponenten gemischt, zur Kernbildung granuliert oder
extrudiert und anschließend
einer thermischen Behandlung, vorzugsweise im Temperaturbereich
von 600 °C
bis 1300 °C,
unterzogen. Extruder sind Schneckenpressen, die nach dem Funktionsprinzip
des Fleischwolfes feste bis dickflüssige Massen unter hohem Druck
gleichmäßig aus
einer formgebenden Öffnung
herauspressen. Dieses Verfahren wird als Extrusion bezeichnet. Die
resultierende Form sind zunächst
längliche
Würste
bestehend aus der Rohstoffmischung mit einer definierten Wassermenge.
Diese länglichen
Würste
zerbrechen im Bereich der Trockenzone des Ofens und bilden damit
annähernd
eine Kernform, die im weiteren Verlauf während der thermischen Behandlung,
zum Beispiel in einem Drehrohrofen, zusätzlich abgerundet werden.
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Alternativ
erfolgt die Mischung so, dass sich eine Suspension ergibt, die in
einen thermischen Reaktor, insbesondere einen Sprühtrockner
oder einen Wirbelschichtreaktor, eingesprüht wird, wo die Bildung der
Kerne erfolgt. Anschließend
findet eine thermische Behandlung statt, vorzugsweise im Temperaturbereich
von 600°C
bis 1300°C.
Die Prozessbedingungen sind dabei in der Weise zu wählen, dass
sich Kerne in der gewünschten
Kornfraktion bilden. Vorteil dieser Ausführungsform ist, dass die Ausbeute
an Kernmaterial in der gewünschten
Kornfraktion und die Rundheit der Kerne sehr hoch ist.
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Für die Konditionierung
der Rohstoffmischung zu einer Suspension kann die Zugabe eines flüssigen Mediums
vorteilhaft sein.
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In
einer weiteren Ausführungsform
können
als weiterer Stoff ein Schmelzphasenbildner, insbesondere Alkalicarbonate
und/oder Alkalihydroxide und/oder Alkalilauge, vorgesehen sein,
der die Ausbildung der Schmelzphase zusätzlich unterstützt. Der
Anteil des Schmelzphasenbildners an der Rohstoffmischung ist vorzugsweise
kleiner als 20 % bezogen auf die trockene Rohstoffmischung, um einen
besonders leichten Kern mit einer hinreichend hohen Festigkeit zu
erhalten. Insbesondere im Oberflächenbereich
des Kernmaterials soll die offene Porosität verkleinert bzw. vollständig reduziert
werden. Grundvoraussetzung dafür
ist das Ausbilden einer partiellen Schmelzphase im Kern im Bereich
der Sinterzone. Die Ausbildung eines ausreichenden Schmelzphasenanteils
bei Sintertemperatur wird maßgeblich
durch Art und Quantität
des Schmelzphasenbildners bestimmt. Im thermischen Prozess im Bereich
der Aufheizung bis zur Sinterzone ist die Temperatur an der Oberfläche des
Kerns zwangsweise höher
als im Inneren. Entsprechend bildet sich gerade an der Oberfläche ein
höherer
Anteil an Schmelzphase. Die Prozessführung wird so gesteuert, dass
der höhere
Schmelzphasenanteil an der Kernoberfläche die Poren verschließt, der
niedrigere Anteil an Schmelzphase im Inneren des Kerns jedoch die
Porenstruktur weitestgehend unberührt lässt.
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Die
Rohstoffmischung enthält
vorzugsweise weniger als 35 % Al2O3. Durch diesen geringen Prozentsatz wird
gezielt auf die Bildung von Alumosilikaten bzw. Korund bei einer
thermischen Behandlung verzichtet, da diese Stoffe zwar eine hohe
Festigkeit, allerdings auch eine hohe Rohdichte aufweisen, die in
vielen Anwendungsfällen
unerwünscht
ist. Vielmehr wird die Ausbildung einer mit Blähton vergleichbaren Mineralphasenzusammensetzung
angestrebt. Diese Mineralphasen weisen eine niedrigere Rohdichte
als Alumosilikate bzw. Korund auf.
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Vorzugsweise
beträgt
die Rohdichte weniger als 1,8 g/cm3 im thermisch
behandelten Zustand, bevorzugt weniger als 1,6 g/cm3,
besonders bevorzugt weniger als 1,4 g/cm3.
Eine niedrige Rohdichte ist erstrebenswert für Anwendungen der Kerne in
der Baustoffindustrie sowie als Stützgranulat bei der Erdöl- und Erdgasgewinnung.
Offene Porosität
wird hingegen bei der Verwendung als so genanntes Toncalcinat für zum Beispiel die
Anwendung im Garten- und Landschaftsbau bevorzugt.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
weist der Kern im thermisch behandelten Zustand eine Korngröße von 0
bis 2 mm auf, wodurch er besonders für den Einsatz als Stützgranulat
in der Erdöl-
und Erdgasförderung
geeignet ist.
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In
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
weist der Kern im thermisch behandelten Zustand eine Korngröße von 2
mm bis 20 mm, insbesondere von 2 mm bis 16 mm auf, wodurch er besonders
für den Einsatz
in der Bauindustrie, im Landschafts- oder Gartenbau oder im Dekorationsbereich
geeignet ist.
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In
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
weist der Kern im thermisch behandelten Zustand eine Korngröße von 0
bis 5 mm, insbesondere von 1 mm bis 4 mm auf, wodurch er besonders
für den
Einsatz im Dekorationsbereich, beispielsweise für Pflanzkübel im Innen- und Außenbereich
geeignet ist.
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Der
Rohstoffmischung können
weitere geeignete organische Materialien, wie Holzstäube, Getreidemehl,
Kunststoffgranulate oder Kunststoffstäube beigegeben werden. Diese
werden während
der thermischen Behandlung vollständig verbrannt und sorgen somit
für eine
zusätzliche
Porenbildung in den Kernen mit der Folge einer geringeren Rohdichte.
Aufgrund der vollständigen
Verbrennung der organischen Komponenten müssen die thermisch behandelten
Kerne trotz der Zugabe von organischen Materialien zur Rohstoffmischung als
ausschließlich
anorganisches Kernmaterial charakterisiert werden.
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Üblicherweise
erfolgt die Energiezufuhr zu den Kernen bei der thermischen Behandlung
im Drehrohrofen bzw. Wirbelschicht von außen zum Beispiel über einen
Brenner. Unbeachtet davon kann jedoch auch ein Teil der notwendigen
Wärmemenge
zur Erhitzung der Kerne bis zur Sintertemperatur durch eine geeignete
Zusammensetzung der Rohstoffmischung geliefert werden. Dies trifft
beispielsweise bei der Ausnutzung des kalorischen Inhalts des Papierabfalls
zu. Neben der erfindungsgemäßen Verwendung
des Papierabfalls können der
Rohstoffmischung in vorteilhafter Weiser weitere flüssige und/oder
feste hochkalorische organische Stoffe hinzugegeben werden, um intragranular
Energiefreizusetzung während
des thermischen Prozesses zu erzielen. Die intragranulare Energiefreisetzung
ist eine einfache zusätzliche
Möglichkeit,
den Kern zu erwärmen. Durch
Zugabe von kalorischen Komponenten, z. B. von Braunkohlenstaub oder
Olen, wird ein Teil der erforderlichen Energie zum Erhitzen darüber geliefert
und damit für
die Hauptfeuerung weniger Energie benötigt. Vorteilhaft ist dies
besonders dann, wenn es sich bei den kalorischen Komponenten um
Abfälle
handelt. Zusätzlich
werden durch Verbrennen von kalorischen Komponenten Poren gebildet,
die sich wiederum vorteilhaft auf die Dichte des Produktes auswirken.
In einer möglichen
Ausführungsform
erfolgt die Zugabe der kalorischen Komponenten bei der Bildung der
Kerne, so dass die Komponenten homogen im Kern verteilt sind. Die kalorischen
Komponenten können
aber auch an einer anderen geeigneten Stelle während des Herstellungsverfahrens
zugeführt
werden.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform,
insbesondere für
die Anwendung des Kerns als Stützgranulat in
der Erdöl-
und Erdgasindustrie, wird der thermisch behandelte Kern beschichtet
und/oder imprägniert.
Dies dient der zusätzlichen
Erhöhung
der Festigkeit und der Verbesserung der Säurebeständigkeit. Durch eine geeignete
Beschichtung aus anorganischem und/oder organischem Material werden
vergleichbare Säurebeständigkeiten
und Festigkeiten wie bei Kompositkernen erreicht, hier jedoch mit
Rohdichten von < 1,8
g/cm3.
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Für die Beschichtung
ergibt sich die Notwendigkeit, dass das Kornband der thermisch behandelten Kerne
niedriger ist (zum Beispiel 60-20 Mesh) als das gewünschte Kornband
der beschichteten Kerne (zum Beispiel 40-16 Mesh). Die Differenz
der Kornbänder
hängt von
der aufzubringenden Schichtdicke ab. Bei geeigneter Abstimmung des
Kornbandes der Kerne werden Produktausbeuten von > 60 % erreicht. Damit
steigt die wirtschaftliche Effizienz der Herstellung von beschichtetem
Stützgranulat,
weil die Materialkosten der aufzubringenden Beschichtung meist deutlich über denen
des Kernmaterials liegen.
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Die
Oberfläche
des Kerns muss für
eine solche Beschichtung besonders geeignet sein. Zum Beispiel muss
das Eindringen von Beschichtungsmaterial in den Kern verhindert
werden. Des Weiteren muss die Oberfläche auch eine gewisse Rauhigkeit
aufweisen, um ein Haften der Beschichtung zu ermöglichen und Abplatzungen am
Endprodukt zu verhindern.
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Die
Beschaffenheit der Oberfläche
kann über
den Ablauf der thermischen Behandlung eingestellt werden, speziell über die
Steuerung der maximalen Materialtemperatur.
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Grundvoraussetzung
dafür ist
das Ausbilden einer partiellen Schmelzphase im Kern im Bereich der Sinterzone.
Die Ausbildung eines ausreichenden Schmelzphasenanteils bei maximaler
Materialtemperatur wird maßgeblich
durch Art und Quantität
des Mischungsverhältnisses
zwischen eingesetztem Ton und Papierschlamm bestimmt. Vorzugsweise
beträgt
der Anteil des Papierschlamms weniger als 50 %, insbesondere weniger
als 20 %, besonders bevorzugt weniger als 10% der Rohstoffmischung,
bezogen auf deren Feststoffgehalt. Bei der thermischen Behandlung
im Bereich der Aufheizung bis zur Sinterzone ist die Temperatur
an der Oberfläche
des Kerns zwangsweise höher
als im Inneren. Entsprechend bildet sich gerade an der Oberfläche ein
höherer
Anteil an Schmelzphase. Der Prozess wird so gesteuert, dass der
höhere
Schmelzphasenanteil an der Kernoberfläche die Poren verschließt, der
niedrigere Anteil an Schmelzphase im Inneren des Kerns jedoch die
Porenstruktur weitestgehend unberührt lässt. Damit stellt die Rohstoffzusammensetzung
neben den Prozessparametern eine wesentliche Steuergröße für die Beschaffenheit
der Oberfläche
der Kerne dar.
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Durch
die weitestgehende Verhinderung des Eindringens von Beschichtungsmaterial
in den Kern können
Rohdichten des beschichteten Kerns von weniger als 1,8 g/cm3 erreicht werden, denn anderenfalls erhöht sich
die Rohdichte des Kerns durch das zusätzlich eingedrungene Beschichtungsmaterial.
Eine derart geschlossene Oberfläche
des Kerns sorgt zusätzlich
für eine
Einsparung der Beschichtungs- oder Imprägnierungskomponenten. Somit
beeinflussen die Prozessparameter sowie die Rohstoffmischung maßgeblich
die charakteristischen Merkmale des resultierenden Kerns.
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Zur
Erhöhung
der Ausbeute an Kernen in der gewünschten Fraktion können zur
Bildung der Kerne Hilfsstoffe, wie z.B. Verflüssiger, Entmischer, Deagglomeranten,
Säuren
und/oder Basen zugegeben werden. Ziel ist dabei die gezielte Veränderung
der sich ausbildenden Bindekräfte
zwischen den Partikeln, z.B. zwischen Tonpartikeln. Diese Bindekräfte bestimmen
maßgeblich
die Form des sich ausbildenden Kerns sowie die Breite des Kornspektrums.
Beispielsweise kann durch den pH-Wert eingestellt werden, ob sich
die Kanten der Tonpartikel oder die Flächen miteinander verknüpfen. Folglich ändert sich
dabei die Art des sich ausbildenden Gefüges mit dem Resultat der Veränderung
der Form des Kerns (rund oder kantig) und der Stärke der Bindungskräfte.
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Soll
die Kernbildung durch Einsprühen
in einen thermischen Reaktor erfolgen, können zur Einstellung der notwendigen
Eigenschaften einer Suspension wie zum Beispiel Fließverhalten,
geeignete Hilfsstoffe, zum Beispiel Fließmittel, zugegeben werden.
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Zur
Erhöhung
der Festigkeit der thermisch unbehandelten Kerne können als
Hilfsstoffe zusätzliche Bindemittel,
zum Beispiel Leime und/oder Zellulosen, eingesetzt werden. Diese
können
in fester und/oder flüssiger
Form der Rohstoffmischung und/oder dem flüssigen Granulier- bzw. Suspendiermediums
(zum Beispiel Wasser) zugegeben werden. Dies ist besonders dann
von Vorteil, wenn die physikalische Beanspruchung der Kerne in den
folgenden Prozessschritten hoch und die Bindewirkung der Tonpartikel
dafür unzureichend
ist. Dies gilt insbesondere für
die thermische Behandlung in einer Wirbelschicht oder einem vergleichbaren
thermischen Reaktor.
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Mischen
und Granulieren können
in einem Mischer bzw. Granulierer unter Zugabe eines flüssigen Granuliermediums,
vorzugsweise Wasser, erfolgen. Die resultierende Form der Kerne
in diesem Stadium ihrer Herstellung (so genanntes Grüngranulat)
nähert
sich dabei einer Kugelform, jedoch können in Abhängigkeit der zugegebenen Wassermenge
und/oder der spezifischen Eigenschaften der Rohstoffmischung, speziell
der plastischen Eigenschaften des Tones, Abweichungen von der Kugelform
auftreten. Daher kommen nachgeschaltet bevorzugt weitere Aggregate,
wie zum Beispiel Granulierteller, mit dem Ziel der Verbesserung
der Rundheit der Kerne zum Einsatz. Grundsätzlich wünschenswert sind runde Kerne
nach der thermischen Behandlung. Teilweise wird das eingesetzte
Grüngranulat
bei der thermischen Behandlung zusätzlich gerundet. Die trifft
besonders bei Einsatz eines Drehrohrofens zu, dort besonders in
der Blähzohne,
also bei sehr hohen Temperaturen. Bei der Herstellung von Kernen
mit Schüttdichten
zwischen 500 kg/m3 bis 900 kg/m3,
zum Beispiel zum Einsatz als Stützgranulat
in der Erdöl-
oder Erdgasindustrie, ist der Bläheffekt
und damit auch der Rundungseffekt in einem Drehrohrofen deutlich
reduziert. Dort ist eine Form der beschriebenen zusätzlichen Rundung
des Grüngranulates
vorteilhaft.
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Zur
Erhöhung
der Ausbeute an thermisch behandelten Kernen in der notwendigen
Kornfraktion können
der Rohstoffmischung vor und/oder während des Granulierens so genannte
Keimlinge zugegeben werden. Das Kornband dieser Keimlinge liegt
zweckmäßigerweise
unter dem Kornband der gewünschten
Kornfraktion des gebrannten Kernmaterials. In einer Ausführungsform
kann das Unterkorn von vor oder nach der thermischen Behandlung
abgesiebten Kernen als Keimling für die Granulierung verwendet
werden.
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In
einer weiteren Ausführungsform
kann ein Trennmittel, insbesondere Quarzmehl, Kalksteinmehl oder
Dolomitmehl eingesetzt werden, um eine Verklumpung der Kerne vor
oder während
der thermischen Behandlung zu verhindern und damit die Ausbeute
an verwertbaren Kernen zu erhöhen.
Die Kerne werden hierzu vor der thermischen Behandlung mit dem Trennmittel
gepudert. Alternativ wird das Trennmittel während der thermischen Behandlung
in die Brennzone oder Sinterzone eingeblasen. Beispielsweise wird
das Trennmittel zur Verhinderung von Agglomeration in der Sinterzone
im maximalen Temperaturbereich eingesetzt.
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Die
thermische Behandlung der Kerne kann in jedem thermischen Reaktor
erfolgen, in dem die notwendigen Sintertemperaturen von 600-1300 °C erreicht
werden. Dies umfasst beispielsweise jegliche erdenkliche Ausführungsform
von direkt und indirekt beheizten Drehrohröfen, Wirbelschichtanlagen,
Schachtöfen
etc.
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Vorzugsweise
wird die Temperatur bei der thermischen Behandlung so gesteuert
oder geregelt bzw. werden die Mengenverhältnisse der Rohstoffkomponenten
so gewählt
oder erfolgt die Bildung der Kerne so, dass Kerne in einem vorgegebenen
Kornband gebildet werden.
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Die
Rohstoffzusammensetzung stellt eine wichtige Einstellgröße für die Schüttdichte
und die Festigkeit der Kerne dar. Damit ergibt sich die Möglichkeit, über die
Rohstoffzusammensetzung die Produkteigenschaften gezielt an die
anwendungsspezifischen Anforderungen anzupassen. So lässt sich
beispielsweise über
die Steuerung des Anteils an Papierschlamm die Schüttdichte
(also die Bläheigenschaften)
und die Festigkeit des Produktes beeinflussen. Der Prozess der Kernherstellung
wird von rohstoffspezifischen aber auch von verfahrenstechnischen
Parameter beeinflusst. Eine Erhöhung
des Papierschlammanteils kann abhängig von der Spezifikation
des Tones, des Papierschlammes und gegebenenfalls weiterer Stoffe
der Rohstoffmischung zur Erhöhung
oder Verringerung der Schüttdichte
führen.
Neben der Beeinflussung der Produktparameter durch die Rohstoffzusammensetzung
kann auch durch Veränderung
von verfahrenstechnischen Parametern Einfluss auf die Qualität der Kerne
genommen werden. Eine wesentliche verfahrenstechnische Steuergröße ist dabei
das Temperaturprofil einschließlich
der maximalen Brenntemperatur.
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Zur
Herstellung besonders geblähter
Kerne, beispielsweise für
den Garten- und Landschaftsbau wird ein Temperaturbereich von 1000-1200°C bevorzugt.
Besonders hohe Festigkeiten der Kerne, beispielsweise zur Verwendung
als Stützgranulate,
werden hingegen im Temperaturbereich 800-1000°C erzielt.
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Neben
der beschriebenen Beeinflussung der Schüttdichte des Produkts kann
auch die Beeinflussung der Rohdichte mittels der Rohstoffzusammensetzung
bzw. verfahrenstechnische Parameter erfolgen.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
schließt
sich an die thermische Behandlung ein Kühlungsprozess an.
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Eine
mögliche
Beschichtung und oder Imprägnierung
der Kerne, beispielsweise für
die Anwendung als Stützgranulat
in der Erdöl-
und Ergasindustrie findet vorzugsweise während oder nach diesem Kühlungsprozess,
zum Beispiel durch Aufsprühen,
statt. In vorteilhafter Weise kann dadurch die restliche Wärmeenergie zum
Trocknen und/oder Aushärten
der aufgebrachten Schicht verwendet werden.
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Alternativ
kann eine Beschichtung in einem Mischer, Granulierer, Granulierteller
oder Ähnlichem
erfolgen.
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Eine
Beschichtungsmischung zur Beschichtung des Kerns besteht aus mindestens
einem Bindemittel. In einer bevorzugten Ausführungsform besteht das Bindemittel
aus einem aushärtbaren
Harz in flüssiger
Form, beispielsweise aus der Gruppe Epoxydharze, Novalakharze, Resolharze,
Orthoharze. Die Vernetzung der Harze (Aushärtung) kann beispielsweise
unter Zuführung
von Wärme
erfolgen. In einer anderen Ausführungsform erfolgt
die Aushärtung
im kalten Zustand durch die Zuführung
von Vernetzungsmitteln bzw. konventionellen Additiven in der Harzindustrie.
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In
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
wird das erwärmte
Kernmaterial mit einem Pulverharz in Verbindung gebracht. Dabei
tritt das Pulverharz mit der Kernoberfläche in Kontakt, erwärmt sich
durch die erwärmten
Kerne bis zum Aufschmelzen, umhüllt
den Kern zumindest teilweise und härtet an der Oberfläche aus.
Dieser Beschichtungsvorgang kann beispielsweise direkt im Anschluss
an die Kernherstellung, zum Beispiel in einem Trommelkühlerbei
Materialtemperaturen > 80 °C durch Pudern
der Kerne erfolgen.
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Neben
dem Bindemittel kann die Beschichtungsmischung weitere Stoffe (Additive)
beinhalten. Mittels dieser können
die Eigenschaften der Beschichtung und damit die Eigenschaften des
beschichteten Kerns eingestellt werden.
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Additive
wie Quarzmehl, Glasmehl oder Mineralmehle erhöhen die Festigkeit des beschichteten
Kerns und verringern die Verformbarkeit der Beschichtungshülle. Eine
möglichst
geringe Verformbarkeit der Beschichtungshülle ist bei Stützgranulaten
erwünscht,
da auch unterirdisch bei hohen Drücken die sphärische Form
erhalten bleiben soll, um die Durchlässigkeit der Schüttung sicher
zu stellen.
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Weiterhin
eignen sich als Additive jegliche Art von organischen Mehlen, beispielsweise,
Weizenmehle, Olivenmehle, Plastikmehle etc. Diese organischen Mehle
verringern beispielsweise in vorteilhafter Weise die Dichte des
beschichteten Granulates.
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Neben
diesen beschriebenen Additiven können
auch so genannte Pulverharze zugegeben werden. Durch die Zugabe
von Pulverharzen kann das Verhältnis
zwischen Bindemittelmatrix, zum Beispiel Harzmatrix, und Additiven
(Füllstoffen)
zu Gunsten der Bindemittelmatrix verändert werden. Das Verhältnis zwischen
Bindemittel (zum Granulieren flüssig)
und Additiven (meist in fester Form) ist aufgrund der Stoffeigenschaften,
Benetzbarkeit der Oberfläche
der Additive bzw. des Kerns etc., im technischen Produktionsbetrieb
annähernd vorgegeben.
Eine Variation ist nur im geringen Bereich möglich. Durch die Zugabe von
Pulverharzen kann dieses Verhältnis
verändert
werden und durch den resultierenden höheren Anteil an Bindemittelmatrix
in der Beschichtungshülle
können
die Eigenschaften, wie beispielsweise Festigkeit, dieser Beschichtungshülle beeinflusst
werden. In einer bevorzugten Ausführungsform härtet zunächst das
zugegebene flüssige
Bindemittel (z.B. Harz) zumindest teilweise aus und erst dann verflüssigt sich
das Pulverharz und härtet
anschließend ebenfalls
zumindest teilweise aus. Dadurch wird verhindert, dass die Beschichtungshülle im thermischen
Prozess zu flüssig
wird und die Kernform verliert.
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Zur
Imprägnierung
kommen alle Stoffe, vorzugsweise in flüssiger Form, in Frage, die
die Oberflächeneigenschaften
des Kerns in gewünschter
Weise verändern.
Beispielsweise kann ein Tensid oder Ähnliches auf die Oberfläche aufgebracht
werden, welches die Benetzbarkeit verbessert.
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Ausführungsbeispiele
der Erfindung werden anhand von Zeichnungen näher erläutert. Darin zeigen:
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1 eine
schematische Schnittansicht eines Kerns ohne Beschichtung,
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2 eine
schematische Schnittansicht eines Kerns mit Beschichtung,
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3 eine
schematische Ansicht einer Drehrohrofenanlage für die thermische Behandlung
von Kernen, und
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4 eine
schematische Ansicht einer Wirbelschichtanlage für die thermische Behandlung
von Kernen.
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Einander
entsprechende Teile sind in allen Figuren mit den gleichen Bezugszeichen
versehen.
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In 1 zeigt
eine Ausführungsform
eines Kerns 1. Der im Wesentlichen kugelförmige Kern 1 ist
hier ohne Beschichtung als ein ausgehärteter Kern im thermisch behandelten
Zustand gezeigt, der aus einer Rohstoffmischung aus einem Papierschlamm
und mindestens einem weiteren, Sauerstoffverbindungen enthaltenden,
Stoff gebildet, wobei die Rohstoffmischung eine Al2O3-Konzentration von weniger als 35% aufweist.
Der Kern 1 weist im thermisch behandelten Zustand eine
Rohdichte von weniger als 1,8 g/cm3 auf.
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In 2 ist
eine Ausführungsform
eines Kerns 1 mit einer Beschichtung 2 gezeigt.
Der keramische, im Wesentlichen kugelförmige Kern 1 kann
von einer Beschichtung 2 umgeben sein, wie dies durch die
gestrichelte Linie angedeutet ist.
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Der
Ton enthält
weniger als 35 % Al2O3,
so dass keine Alumosilikate bzw. Korund entstehen. Eine besonders
vorteilhafte Ausführungsform
des Kerns 1 ist bei einem Ton gegeben, der einen Anteil
von weniger als 25 % Al2O3 aufweist.
Anstelle von Ton können
auch Aschen oder Stäube
aus thermischen Prozessen eingesetzt werden.
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Um
einen besonders leichten Kern 1 mit einer hinreichend hohen
Festigkeit zu erhalten, kann ein Schmelzphasenbildner vorgesehen
sein, dessen Anteil, bezogen auf die trockene Gesamtmasse, weniger
als 20 % beträgt.
Als Schmelzphasenbildner werden beispielsweise Alkalicarbonate und/oder
Alkalihydroxide verwendet.
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Durch
die Zusammensetzung der Rohstoffmischung des Kerns 1 und
durch deren anschließende
thermische Behandlung entsteht ein Kern 1, der eine Rohdichte
von weniger als 1,8 g/cm3 und, je nach Anwendungsfall,
einen Durchmesser von 0,2 mm bis 2 mm bzw. von 2 mm bis 20 mm aufweist.
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Je
nach Einsatz und Funktion kann der Kern 1 anschließend zusätzlich beschichtet
oder imprägniert werden.
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Die
Beschichtung 2 besteht aus einem Harz bzw. Harzgemisch
mit oder ohne zusätzliche
Komponenten zur Verstärkung
der Vernetzbarkeit, wie zum Beispiel Gesteinsmehle.
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In 3 ist
ein Drehrohrofen 3 als Beispiel einer möglichen Ausführungsform
für eine
Anlage zur thermischen Behandlung der thermisch unbehandelten Kerne 1.1 (auch
Grüngranulat
genannt) gezeigt. Ein unbehandelter Kern 1.1 mit der oben
beschriebenen Zusammensetzung aus Ton und Schmelzphasenbildner wird nach
der Granulierung dem thermischen Prozess zugeführt. Der Drehrohrofen 3 kann
indirekt, z. B. durch äußere elektrische
Heizstäbe,
oder direkt, z. B. durch einen Brenner, beheizt werden. Alternativ
kann anstelle eines Drehrohrofens 3 ein Wirbelschichtreaktor
eingesetzt werden.
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Das
Ausführungsbeispiel
nach 3 zeigt einen Drehrohrofen 3 mit direkter
Befeuerung durch einen Brenner 4. Die unbehandelten Kerne 1.1 werden
dem Drehrohrofen 3 zugeführt und in der durch den Brenner 4 erhitzten
Sinterzone 5 thermisch behandelt. In die Sinterzone 5 kann
zusätzlich
ein Trennmittel 6, z. B. Quarzmehl, Kalksteinmehl oder
Dolomitmehl, eingebracht werden. Die thermisch behandelten Kerne 1.2 (auch gebrannte
Kerne genannt) werden dem Drehrohrofen 3 entnommen und
in einem Trommelkühler 7 abgekühlt. Am
Ende des Trommelkühlers 7 können die
abgekühlten
Kerne 1.3 (auch kalte Kerne genannt) je nach Vorgabe abgepackt
oder einem weiteren Behandlungsschritt, z. B. einem Beschichtungs-
oder Imprägnierverfahren
zugeführt
werden. Die Beschichtung kann alternativ auch während des Kühlungsprozesses erfolgen, z.B. durch
Aufsprühen.
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In 4 ist
eine Wirbelschichtanlage 12 als Beispiel einer möglichen
Ausführungsform
für eine
Anlage zur Herstellung der gewünschten
Kernform und der thermischen Behandlung dieser Kerne 1 gezeigt.
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Aus
der Rohstoffmischung mit oben beschriebener Zusammensetzung wird
eine geeignete Suspension (Schlicker) 8 hergestellt. Dazu
wird der Rohstoffmischung ein geeignetes flüssiges Medium, vorzugsweise Wasser,
zugegeben. Zur Einstellung der notwendigen Eigenschaften der Suspension 8,
wie zum Beispiel Fließverhalten,
können
geeignete Hilfsmittel, zum Beispiel Fließmittel, zugegeben werden.
Weiterhin können zusätzliche
Bindemittel, wie zum Beispiel Leime, Bestandteil der hergestellten
Suspension 8 sein.
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Diese
Suspension 8 wird in geeigneter Weise in den Wirbelschichtreaktor 12 über eine
Zweistoffdüse 13 kontinuierlich
in der Art eingebracht, dass sich möglichst kugelförmige Partikel
mit einer eng begrenzten Partikelverteilung möglichst im gewünschten
Kornband ausbilden.
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Das
notwendige Prozessgas wird in einem Heißgaserzeuger 11 erzeugt.
Ein Abscheider 10 wird so eingestellt, dass nur thermisch
behandelte Kerne 1.2 mit der gewünschten Korngröße ausgetragen
werden. Zu kleine, thermisch behandelte Kerne 1.2 gelangen
als Keimlinge zurück
in den Reaktionsraum 9. Am Ende des Abscheiders 10 können die
abgekühlten
Kerne 1.3 je nach Vorgabe abgepackt oder einem weiteren
Behandlungsschritt, z. B. einem Beschichtungs- oder Imprägnierverfahren zugeführt werden.
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Nachfolgend
werden einige bevorzugte Ausführungsbeispiele
für die
Herstellung von Kernen 1 nach dem oben beschriebenen Verfahren
aufgeführt:
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Ausführungsbeispiel
1:
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Beim
Ausführungsbeispiel
1 werden für
die Kerne
1 als Komponenten der Rohstoffmischung ein Ton, hier
ein Rohton und ein Papierschlamm der folgenden Spezifikation eingesetzt: Tabelle 1: Zusammensetzung der Rohstoffmischung
| | Ton | Papierschlamm |
SiO2 | | [%] | 53,45 | 12,20 |
Al2O3 | | [%] | 17,38 | 7,56 |
TiO2 | | [%] | 0,45 | 0,03 |
Fe2O3 | | [%] | 12,08 | 0,41 |
CaO | | [%] | 2,23 | 14,21 |
CO2/carb. | | [%] | 1,51 | 12,70 |
FOrganik | | [%] | 0,11 | 48,1 |
H2O+ | | [%] | 6,0 | 2,73 |
GV | | [%] | 8,21 | 62,92 |
H2O | | [%] | 27,7 | 36,7 |
Illit/Muskovit | KAl2Si3AlO10(OH)2 | [%] | 27 | |
Kaolinit/fire clay | Al2Si2O5(OH)4 | [%] | 7 | 19,5 |
Montmorillonit | Na0,3(Al,Mg)2Si4O10(OH)2*4H2O | [%] | 16 | |
Calcit | CaCO3 | [%] | 3,5 | 22 |
Dolomit | CaMg(CO3)2 | | | 6 |
Quarz | SiO2 | [%] | 27 | 4 |
Goethit | FeOOH | [%] | 13 | |
Feldspäte | KAlSi3O8 CaAl2Si2O8 | [%] | 5 | |
-
Der
Rohton wird zunächst
getrocknet (Restfeuchte 6 %) und anschließend aufgemahlen. Der Papierschlamm
wird nicht getrocknet. Für
die Rohstoffmischung werden Ton mit einem Masseanteil von 88 % und Papierschlamm
mit einem Masseanteil von 12% homogen gemischt und anschließend erfolgt
durch Hinzugabe eines flüssigen
Mediums, hier Wasser, (Gesamtfeuchte 19 %) die Granulierung der
homogenisierten trockenen Rohstoffmischung im gleichen Mischer.
-
Die
dabei entstehenden unbehandelten Kerne 1.1 (Grüngranulat)
werden anschließend
in den Drehrohrofen 3 eingebracht. Die maximale Materialtemperatur
in der Sinterzone 5 beträgt dabei 950 °C ± 10 °C. Anschließend erfolgt
die Abkühlung
der thermisch behandelten Kerne 1.2 im Trommelkühler 7 auf < 100 °C.
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Die
abgesiebte Fraktion 2mm bis 4 mm der thermisch behandelten und abgekühlten Kerne
1.3 weist folgende
Produktspezifikation auf: Tabelle 2: Produktspezifikation Kern
Schüttdichte | DIN
4226, Teil 3 | [kg/m3] | 200 |
Rohdichte | DIN
4226, Teil 3 | [g/cm3] | 0,39 |
Festigkeit | DIN
EN 13055-1:2002; Anhang A, Verfahren 1 | [N/mm2] | 1,12 |
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Ausführungsbeispiel
2:
-
Die
Rohstoffmischung entspricht der im Ausführungsbeispiel 1 beschriebenen.
Der Rohton wird zunächst
getrocknet (Restfeuchte 6 %) und anschließend aufgemahlen. Der Papierschlamm
wird nicht getrocknet. Für
die Rohstoffmischung werden Ton mit einem Masseanteil von 88 % und
Papierschlamm mit einem Masseanteil von 12% homogen gemischt. Anschließend erfolgt
durch Hinzugabe von Wasser (Gesamtfeuchte 19 %) die Granulierung
der homogenisierten trockenen Rohstoffmischung im gleichen Mischer.
-
Die
dabei entstehenden unbehandelten Kerne 1.1 (Grüngranulat)
werden anschließend
in den Drehrohrofen 3 eingebracht. Die maximale Materialtemperatur
in der Sinterzone 5 beträgt dabei 910 °C ± 10 °C. Anschließend erfolgt
die Abkühlung
der thermisch behandelten Kerne 1.2 im Trommelkühler 7 auf < 100 °C.
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Die
abgesiebte Fraktion 2mm bis 4 mm der thermisch behandelten und abgekühlten Kerne
1.3 weist folgende
Produktspezifikation auf: Tabelle 3: Produktspezifikation Kern
Schüttdichte | DIN
4226, Teil 3 | [kg/m3] | 320 |
Rohdichte | DIN
4226, Teil 3 | [g/cm3] | 0,57 |
Festigkeit | DIN
EN 13055-1:2002; Anhang A, Verfahren 1 | [N/mm2] | 2,21 |
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Ausführungsbeispiel
3:
-
Die
Rohstoffmischung entspricht der im Ausführungsbeispiel 1 beschriebenen.
Der Rohton wird zunächst
getrocknet (Restfeuchte 6 %) und anschließend aufgemahlen. Der Papierschlamm
wird nicht getrocknet. Für
die Rohstoffmischung werden Ton mit einem Masseanteil von 88 % und
Papierschlamm mit einem Masseanteil von 12% homogen gemischt. Anschließend erfolgt
durch Hinzugabe von Wasser (Gesamtfeuchte 14 %) die Granulierung
der homogenisierten trockenen Rohstoffmischung im gleichen Mischer.
-
Die
dabei entstehenden unbehandelten Kerne 1.1 (Grüngranulat)
werden anschließend
in den Drehrohrofen 3 eingebracht. Die maximale Materialtemperatur
in der Sinterzone 5 beträgt dabei 880 °C ± 10 °C. Anschließend erfolgt
die Abkühlung
der thermisch behandelten Kerne 1.2 im Trommelkühler 7 auf < 100 °C.
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Die
abgesiebte Fraktion der abgekühlten
Kerne
1.3 mit 40 bis 20 Mesh weist folgende Produktspezifikation
auf: Tabelle 4: Produktspezifikation Kern
Schüttdichte | DIN
4226, Teil 3 | [kg/m3] | 590 |
Rohdichte | Nach
API RP 58 | [g/cm3] | 1,14 |
Crash-Test | Nach
API RP 60 (bei 2.000 psi) | [%] | 20,5 |
Rundheit | Nach
API RP 58 | [–] | 0,8/0,8 |
-
API
RP sind Spezifikationen des American Petroleum Institute, die Testbedingungen
für Schüttgüter empfehlen.
API RP 60 empfiehlt Testbedingungen für hochfeste Stützgranulate,
die zur hydraulischen Rissbildung (hydraulic fracturing) benutzt
werden.
-
Die
gesiebten Kerne
1 (60 bis 30 Mesh) wurden anschließend mit
einem Gemisch aus Harz und Feldspatmehl beschichtet. Die Schichtdicke
betrug dabei ca. 22 μm.
Anschließend
erfolgte die thermische Aushärtung
in einem Wirbelschichtreaktor. Die abgesiebte Fraktion (40 bis 20
Mesh) der entstandenen beschichteten Kerns
1 weist folgende
Produkteigenschaften auf: Tabelle 5: Produktspezifikation beschichteter
Kern
Schüttdichte | DIN
4226, Teil 3 | [g/cm3] | 0,72 |
Rohdichte | Nach
API RP 58 | [g/cm3] | 1,40 |
Crash-Test | Nach
API RP 60 (bei 2.000 psi) | [%] | 1,85 |
Rundheit | Nach
API RP 58 | [–] | 0,9/0,9 |
Säurelöslichkeit | Nach
API RP 58 | [%] | 1,9 |
Trübheit | Nach
API RP 56 | [NTU] | 158 |
-
Ausführungsbeispiel
4:
-
Die
Rohstoffmischung entspricht der im Ausführungsbeispiel 1 beschriebenen.
Der Rohton wird zunächst
getrocknet (Restfeuchte 6 %) und anschließend aufgemahlen. Der Papierschlamm
wird nicht getrocknet. Für
die Rohstoffmischung werden Ton mit einem Masseanteil von 95 % und
Papierschlamm mit einem Masseanteil von 5 % homogen gemischt.
-
Anschließend erfolgt
durch Hinzugabe von Wasser (Gesamtfeuchte 14 %) die Granulierung
der homogenisierten trockenen Rohstoffmischung im gleichen Mischer.
-
Die
dabei entstehenden unbehandelten Kerne 1.1 (Grüngranulat)
werden anschließend
in den Drehrohrofen 3 eingebracht. Die maximale Materialtemperatur
in der Sinterzone 5 beträgt dabei 900 °C ± 10 °C. Anschließend erfolgt
die Abkühlung
der thermisch behandelten Kerne 1.2 im Trommelkühler 7 auf < 100 °C.
-
Die
abgesiebte Fraktion der abgekühlten
Kerne
1.3 mit 40 bis 20 Mesh weist folgende Produktspezifikation
auf: Tabelle 6: Produktspezifikation Kern
Schüttdichte | DIN
4226, Teil 3 | [kg/m3] | 720 |
Rohdichte | Nach
API RP 58 | [g/cm3] | 1,44 |
Crash-Test | Nach
API RP 60 (bei 2.000 psi) | [%] | 14,5 |
Rundheit | Nach
API RP 58 | [–] | 0,8/0,8 |
-
Die
abgesiebten Kerne
1 (60 bis 30 Mesh) wurden anschließend mit
einem Gemisch aus Glasmehl und Phenolharz (62,8 % Kernmaterial/22,7
% Glasmehl/13,5 % Phenolharz) beschichtet. Die Aushärtung des Harzes
erfolgte in einem direkt beheizten Drehrohrofen. Die abgesiebte
Fraktion der beschichteten Kerne
1 mit 40 bis 20 Mesh zeigt
folgende Produktspezifikation auf: Tabelle 7: Produktspezifikation beschichtete
Kerne
Schüttdichte | DIN
4226, Teil 3 | [g/cm3] | 0,85 |
Rohdichte | Nach
API RP 58 | [g/cm3] | 1,61 |
Crash-Test | Nach
API RP 60 (bei 2.000 psi) | [%] | 1,05 |
Rundheit | Nach
API RP 58 | [–] | 0,9/0,9 |
Säurelöslichkeit | Nach
API RP 58 | [%] | 2,2 |
Trübheit | Nach
API RP 56 | [NTU] | 171 |
-
Ausführungsbeispiel
5:
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Die
abgesiebten Kerne
1 (60 bis 30 Mesh) aus Ausführungsbeispiel
4 werden mit einem Gemisch aus Pulverharz, Olivenmehl und Phenolharz
(48 % Kernmaterial/10 % Pulverharz (Bakelite 223 SP)/19 % Olivenmehl,
23 % Phenolharz) beschichtet. Die Aushärtung des Harzes erfolgt in
einem direkt beheizten Drehrohrofen. Die abgesiebte Fraktion der
beschichteten Kerne
1 mit 40 bis 20 Mesh zeigt folgende
Produktspezifikation auf: Tabelle 8: Produktspezifikation beschichtete
Kerne
Schüttdichte | | [g/cm3] | 0,70 |
Rohdichte | Nach
API RP 58 | [g/cm3] | 1,50 |
Crash-Test | Nach
API RP 60 (bei 2.000 psi) | [%] | 2,2 |
Rundheit | Nach
API RP 58 | [–] | 08/08 |
Säurelöslichkeit | Nach
API RP 58 | [%] | 2,85 |
Trübheit | Nach
API RP 56 | [ NTU ] | 171 |
-
Ausführungsbeispiel
6:
-
Die
Kornverteilung und damit die Ausbeute im gewünschten Kornbereich hängt neben
den prozesstechnischen Parameter, wie Wirbelgeschwindigkeit, Mischzeit
etc., maßgeblich
von den wirkenden Bindekräften
zwischen den einzelnen Partikeln ab. Durch Zugabe geeigneter Hilfsstoffe
(Additive) kann auf die Bindekräfte
zwischen den einzelnen Partikeln Einfluss genommen werden und damit
das Kornspektrum aktiv verändert
werden.
-
Bei
der Granulation der Rohstoffmischung in einem Mischer (mit einer
Drehzahl von 4000 U/min) mit Wasser als flüssigem Medium (15 % bezogen
auf Trockenmischung) resultiert eine Ausbeute im gewünschten Kornbereich
(0,3 mm bis 1 mm) von 32 %.
-
Gibt
man zuvor NaOH zum Wasser, so dass sich eine zehnprozentige Natronlauge
einstellt, erhöht sich
bei gleichen Mischerparametern die Ausbeute in der Kornfraktion
0,3 mm bis 1 mm auf 51 %.
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- 1
- Kern
- 1.1
- thermisch
unbehandelter Kern (Grüngranulat)
- 1.2
- thermisch
behandelter Kern
- 1.3
- abgekühlter Kern
- 2
- Beschichtung
- 3
- Drehrohrofen
- 4
- Brenner
- 5
- Sinterzone
- 6
- Trennmittel
- 7
- Trommelkühler
- 8
- Suspension
- 9
- Reaktionsraum
- 10
- Abscheider
- 11
- Heißgaserzeuger
- 12
- Wirbelschichtanlage
- 13
- Zweistoffdüse