DE102006036675A1 - Steuerverfahren und -vorrichtung für eine druckbetriebene Radbremseinrichtung eines Fahrzeugs - Google Patents

Steuerverfahren und -vorrichtung für eine druckbetriebene Radbremseinrichtung eines Fahrzeugs Download PDF

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Abstract

Die Erfindung bezieht sich auf ein Steuerverfahren für eine druckbetriebene Radbremseinrichtung eines Fahrzeugs, bei dem ein Vorfülldruck derart in die Radbremseinrichtung (13) eingespeist wird, dass ein in der Radbremseinrichtung (13) auftretendes Lüftspiel verringert wird. Erfindungsgemäß erfolgt die Einspeisung des Vorfülldrucks, wenn festgestellt wird, dass ein auf einen querdynamisch kritischen Fahrzustand des Fahrzeugs hinweisendes Auslösekriterium erfüllt ist.

Description

  • Die Erfindung bezieht sich auf ein Steuerverfahren für eine druckbetriebene Radbremseinrichtung eines Fahrzeugs, bei dem ein Vorfülldruck derart in die Radbremseinrichtung eingespeist wird, dass ein in der Radbremseinrichtung auftretendes Lüftspiel verringert wird. Des Weiteren bezieht sich die Erfindung auf eine Vorrichtung zur Durchführung des Steuerverfahrens.
  • Ein unerwünschtes Lüftspiel wird insbesondere beim raschen Durchfahren von Kurven oder dergleichen verursacht. Die dabei wirkenden Querbeschleunigungen können dazu führen, dass der im Bremszylinder der Radbremseinrichtung angeordnete Bremskolben, mit dem die Bremsbeläge gegen die Bremsscheibe bzw. die Bremstrommel der Radbremseinrichtung gepresst werden, aus seiner Normalstellung heraus verschoben wird. Diese Position behält er im allgemeinen auch nach Beendigung der Kurvenfahrt bei. Soll nun ein Bremseingriff durchgeführt werden, so muss der Bremskolben zuerst in seine Normalstellung zurückversetzt werden, bevor sich eine Bremswirkung einstellen kann. D.h. es kommt zu unerwünschten zeitlichen Verzögerungen zwischen dem Beginn des Bremseingriffs und dem Eintreten der Bremswirkung. Dies kann vor allem bei Fahrdynamiksystemen, deren Wirkungsweise auf der zeitlich präzisen Durchführung selbsttätiger Bremseingriffe beruht, zu Problemen führen.
  • Die DE 34 23 063 A1 schlägt daher im Zusammenhang mit einer Antriebsschlupfregelung (ASR) vor, die Radbremseinrichtungen an den angetriebenen Rädern des Fahrzeugs bereits vor der Durchführung schlupfmindernder Bremseingriffe durch Einspeisung eines geringfügigen Bremsdrucks vorzuspannen, um so ein unerwünschtes Lüftspiel im Voraus zu beseitigen.
  • Eine vorbeugende Verringerung des Lüftspiels bei Fahrdynamiksystemen, die fahrerunabhängige Bremseingriffe zur Querstabilisierung des Fahrzeugs durchzuführen, ist dagegen nicht vorgesehen. Zu diesen Fahrdynamiksystemen gehört beispielsweise das sogenannte Elektronische Stabilitäts-Programm (ESP). Um eine sichere Querstabilisierung des Fahrzeugs zu gewährleisten, mithin also ein Schleudern oder Kippen zu vermeiden, werden an die zeitliche Genauigkeit bzw. Verzögerungsfreiheit derartiger Bremseingriffe besondere Anforderungen gestellt.
  • Es ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Steuerverfahren der eingangs genannten Art dahingehend weiterzubilden, dass ein bei einer druckbetriebenen Radbremseinrichtung auftretendes Lüftspiel im Falle voraussichtlich zu erwartender querstabilisierender Bremseingriffe, wie sie beispielsweise von Seiten eines Elektronischen Stabilitäts-Programms durchgeführt werden, vorbeugend beseitigt oder zumindest deutlich verringert wird.
  • Diese Aufgabe wird durch ein Steuerverfahren bzw. eine Vorrichtung zur Durchführung des Steuerverfahrens mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1 bzw. 8 gelöst.
  • Bei dem Steuerverfahren für eine druckbetriebene Radbremseinrichtung eines Fahrzeugs wird ein Vorfülldruck derart in die Radbremseinrichtung eingespeist, dass ein in der Radbremseinrichtung auftretendes Lüftspiel verringert wird. Erfindungsgemäß erfolgt die Einspeisung des Vorfülldrucks, wenn festgestellt wird, dass ein auf einen querdynamisch kritischen Fahrzustand des Fahrzeugs hinweisendes Auslösekriterium erfüllt ist.
  • Sollten nun infolge eines derartigen Fahrzustands querstabilisierende Bremseingriffe notwendig werden, so lassen sich diese ohne wesentliche zeitliche Verzögerungen durchführen. Einem möglicherweise bevorstehenden Schleudern oder Kippen des Fahrzeugs kann in diesem Fall besonders sicher entgegengewirkt werden.
  • Vorteilhafte Ausführungen des erfindungsgemäßen Steuerverfahrens gehen aus den Unteransprüchen hervor.
  • Auf das Vorliegen eines querdynamisch kritischen Fahrzustands lässt sich insbesondere dann zuverlässig schließen, wenn
    • – eine die Querbeschleunigung des Fahrzeugs wiedergebende Querbeschleunigungsgröße betraglich größer ist als ein vorgegebener Schwellenwert, und/oder wenn
    • – eine die aktuelle Gierrate des Fahrzeugs wiedergebende Gierratengröße um ein vorgegebenes Maß von einem rechnerisch ermittelten Sollwert abweicht, und/oder wenn
    • – durch Auswertung einer sensorisch ermittelten Lenkwinkelgröße, die einen an lenkbaren Rädern des Fahrzeugs auftretenden Lenkwinkel wiedergibt, und/oder durch Auswertung der zeitlichen Änderung der ermittelten Lenkwinkelgröße erkannt wird, dass der Fahrer des Fahrzeugs einen Spurwechselvorgang oder ein Ausweichmanöver durchführt.
  • Das Auslösekriterium kann hierbei durch eine oder mehrere der vorstehend aufgeführten Bedingungen gebildet sein.
  • Führt der Fahrer zum Zeitpunkt der Erfüllung des Auslösekriteriums bereits einen Bremsvorgang durch Betätigung eines im Fahrzeug befindlichen Bremsbedienelements aus, so erübrigt sich ein Vorspannen der Radbremseinrichtung. Dementsprechend unterbleibt in diesem Fall die Einspeisung des Vorfülldrucks.
  • Das Vorliegen eines fahrerseitigen Bremsvorgangs lässt sich unschwer aufgrund des aktuellen Betätigungszustands eines mit dem Bremsbedienelement zusammenwirkenden Bremslichtschalters erkennen, wie er im allgemeinen zur Ansteuerung von Bremslichtern des Fahrzeugs vorgesehen ist. Bei dem Bremsbedienelement handelt es sich beispielsweise um ein herkömmliches Bremspedal.
  • Verzögerungen bei der Durchführung querstabilisierender Bremseingriffe führen vor allem bei höheren Fahrtgeschwindigkeiten dazu, dass sich das Fahrzeug nicht mehr rechtzeitig stabilisieren lässt. Bei geringen Fahrtgeschwindigkeiten ist eine Reduzierung des Lüftspiels im allgemeinen nicht erforderlich. Es besteht daher die Möglichkeit, dass die Einspeisung des Vorfülldrucks ausschließlich dann erfolgt, wenn eine die Längsgeschwindigkeit des Fahrzeugs wiedergebende Längsgeschwindigkeitsgröße größer ist als ein vorgegebener Schwellenwert.
  • Das erfindungsgemäße Steuerverfahren bzw. die Vorrichtung zur Durchführung des erfindungsgemäßen Steuerverfahrens wird im folgenden anhand der beigefügten Zeichnungen näher erläutert. Dabei zeigen:
  • 1 ein schematisch dargestelltes Ausführungsbeispiel einer Vorrichtung zur Durchführung des erfindungsgemäßen Steuerverfahrens,
  • 2 ein Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Steuerverfahrens in Gestalt eines Flussdiagramms.
  • 1 zeigt ein Ausführungsbeispiel einer Vorrichtung zur Durchführung des in 2 dargestellten erfindungsgemäßen Steuerverfahrens.
  • Die Vorrichtung 10 umfasst ein hydraulisches Bremsaggregat 11, das zur Betätigung druckbetriebener Radbremseinrichtungen 12 bis 15 vorgesehen ist, sowie einen Hauptbremszylinder 20, mittels dessen sich das Bremsaggregat 11 zur fahrerseitigen Betätigung der Radbremseinrichtungen 12 bis 15 über ein im Fahrzeug befindliches Bremsbedienelement 21 ansteuern lässt. Bei dem Bremsbedienelement 21 handelt es sich beispielsgemäß um ein vom Fahrer des Fahrzeugs zu bedienendes Bremspedal.
  • Des Weiteren ist eine Steuereinheit 22 zur fahrerunabhängigen Betätigung der Radbremseinrichtungen 12 bis 15 vorgesehen. Die Steuereinheit 22 ist beispielsweise Bestandteil eines im Fahrzeug vorhandenen Elektronischen Stabilitäts-Programms (ESP) bzw. einer Antriebsschlupfregelung (ASR).
  • Der Steuereinheit 22 werden die Signale mehrerer Sensoren zugeführt, im vorliegenden Fall diejenigen eines Querbeschleunigungssensors 23 zur Ermittlung einer Querbeschleunigungsgröße aq, die die Querbeschleunigung des Fahrzeugs wiedergibt, eines Gierratensensors 24 zur Ermittlung einer Gierratengröße ψ ., die die aktuelle Gierrate des Fahrzeugs wiedergibt, sowie von Raddrehzahlsensoren 25 zur Erfassung der an Fahrzeugrädern auftretenden Raddrehzahlen, wobei die Steuereinheit 22 auf Basis der Signale der Raddrehzahlsensoren 25 eine die Längsgeschwindigkeit des Fahrzeugs wiedergebende Längsgeschwindigkeitsgröße vl bestimmt.
  • Des weiteren ist eine mit der Steuereinheit 22 verbundene Spurwechsellogik 26 vorhanden. Diese überwacht die Fahrt des Fahrzeugs in Bezug auf fahrerseitig durchgeführte Spurwechselvorgänge bzw. Ausweichmanöver. Der Spurwechsellogik 26 werden hierzu die Signale eines nicht dargestellten Lenkwinkelsensors zur Ermittlung einer Lenkwinkelgröße δ, die einen an lenkbaren Rädern des Fahrzeugs eingestellten Lenkwinkel wiedergibt, zugeführt.
  • Die Entscheidung, ob ein Spurwechselvorgang bzw. ein Ausweichmanöver vorliegt, erfolgt durch Auswertung der ermittelten Lenkwinkelgröße δ und/oder der zeitlichen Änderung der ermittelten Lenkwinkelgröße δ. Zusätzlich kann eine für das Vorliegen eines Spurwechselvorgangs oder eines Ausweichmanövers charakteristische Änderung der Längsdynamik des Fahrzeugs berücksichtigt werden.
  • Der Betätigungszustand eines mit dem Bremsbedienelement 21 zusammenwirkenden Bremslichtschalters 27 gibt ferner Auskunft über das Vorliegen eines fahrerseitigen Bremsvorgangs.
  • Das Bremsaggregat 11 umfasst zwei voneinander unabhängige Bremskreise 30 und 31, wobei der erste Bremskreis 30 zur Betätigung der Radbremseinrichtung 12 bzw. 13 und der zweite Bremskreis 31 zur Betätigung der Radbremseinrichtung 14 bzw. 15 dient.
  • Beispielsgemäß sind die Radbremseinrichtungen 12 bis 15 als herkömmliche druckbetriebene Scheibenbremsen ausgebildet. Alternativ kann es sich auch um Trommelbremsen handeln, wie sie typischerweise bei Nutzfahrzeugen oder dergleichen eingesetzt werden.
  • Zur Erläuterung der Funktion des Bremsaggregats 11 soll im folgenden stellvertretend der zur Radbremseinrichtung 13 gehörende Teil des ersten Bremskreises 30 betrachtet werden. In Bezug auf die übrigen Radbremseinrichtungen 12, 14 und 15 gilt dann entsprechendes.
  • Das Bremsaggregat 11 umfasst eine vom Hauptbremszylinder 20 ausgehende und zur Radbremseinrichtung 13 verlaufende Bremsleitung 32, die mit einer aus einem Einlassventil 33 und einem Auslassventil 34 bestehenden Ventileinheit verbunden ist, mittels derer sich der Bremsdruck in der Radbremseinrichtung 13 beeinflussen lässt. Des Weiteren ist zwischen dem Hauptbremszylinder 20 und dem Einlassventil 33 ein Umschaltventil 35 angeordnet, das in betätigtem Zustand geöffnet ist und die Bremsleitung 32 unterbricht.
  • Von der Bremsleitung 32 zweigt zwischen dem Hauptbremszylinder 20 und dem Umschaltventil 35 eine Saugleitung 40 ab, wobei in der Saugleitung 40 ein Hauptsteuerventil 41 angeordnet ist. In betätigtem Zustand gibt dieses die Saugleitung 40 frei. Die Saugleitung 40 führt zu einem mit dem Auslassventil 34 verbundenen Druckmittelspeicher 42 einerseits und zu einer selbstansaugenden Rückförderpumpe 43 andererseits, wobei letztere von einem Elektromotor 44 angetrieben wird und hochdruckseitig zwischen dem Umschaltventil 35 und dem Auslassventil 34 über einen zwischengeschalteten Druckmittelspeicher 45 an die Bremsleitung 32 angeschlossen ist.
  • Die Ventile 33, 34, 35 und 41, sowie der Elektromotor 44 können dabei – ebenso wie die übrigen Ventile des Bremsaggregats 11 – über nicht dargestellte Steuerleitungen von Seiten der Steuereinheit 22 betätigt werden.
  • Zur Verringerung eines unerwünschten Lüftspiels lässt sich die Radbremseinrichtung 13 durch Einspeisung eines Vorfülldrucks ppre vorspannen. Hierzu schließt die Steuereinheit 22 das Auslassventil 34, das Umschaltventil 35 sowie das Hauptsteuerventil 41 des Bremsaggregats 11. Gleichzeitig wird das Einlassventil 33 geöffnet und die Rückförderpumpe 43 durch Betätigung des Elektromotors 44 in Betrieb gesetzt, sodass Druckmittel aus dem Druckmittelspeicher 42 in die Radbremseinrichtung 13 überführt wird. Bei Erreichen des gewünschten Vorfülldrucks ppre wird der Pumpvorgang beendet und/oder das Einlassventil 33 geschlossen. Zum Abbau des Vorfülldrucks ppre wird das Auslassventil 34 geöffnet.
  • 2 zeigt ein Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Steuerverfahrens in Gestalt eines Flussdiagramms. Das Steuerverfahren soll im folgenden unter Bezugnahme auf 1 erläutert werden.
  • Das in der Steuereinheit 22 ablaufende Verfahren wird in einem Initialisierungsschritt 50 gestartet, woraufhin in einem ersten Hauptschritt 51 überprüft wird, ob die auf Basis der Signale der Raddrehzahlsensoren 25 ermittele Längsgeschwindigkeitsgröße vl größer ist als ein vorgegebener Schwellenwert SWvl, vl > SWvl, (1.1)wobei der vorgegebene Schwellenwert SWvl einer Längsgeschwindigkeit des Fahrzeugs in der Größenordnung von 25 bis 35 km/h entspricht.
  • Ist die durch Gleichung (1.1) gegebene Bedingung erfüllt, wird mit einem zweiten Hauptschritt 52 fortgefahren, in dem auf Basis des aktuellen Betätigungszustands BL des Bremslichtschalters 27 überprüft wird, ob ein fahrerseitiger Bremsvorgang vorliegt. Letzteres ist der Fall, wenn der Betätigungszustand BL einen logischen Wert von 1 aufweist, BL = 1. (1.4)
  • Sollte dies nicht der Fall sein und wird in einem nachfolgenden dritten Hauptschritt 53 festgestellt, dass ein auf einen querdynamisch kritischen Fahrzustand des Fahrzeugs hinweisendes Auslösekriterium AKRIT erfüllt ist, so wird in einem vierten Hauptschritt 54 durch Betätigung des Bremsaggregats 11 ein Vorfülldruck ppre derart in die Radbremseinrichtungen 12 bis 15 eingespeist, dass ein gegebenenfalls vorhandenes Lüftspiel beseitigt oder zumindest deutlich verringert wird. Die Einspeisung des Vorfülldrucks ppre kann hierbei grundsätzlich in alle Radbremseinrichtungen 12 bis 15 gleicherma ßen oder aber radindividuell erfolgen, vorzugsweise in diejenigen Radbremseinrichtungen 12 bis 15, an denen aufgrund des querdynamisch kritischen Fahrzustands querstabilisierende Bremseingriffe von Seiten des Elektronischen Stabilitäts-Programms zu erwarten sind.
  • Das Auslösekriterium AKRIT ist dann erfüllt, wenn der Betrag der Querbeschleunigungsgröße aq größer ist als ein vorgegebener Schwellenwert SWaq, |aq| > SWaq, (1.2)und/oder wenn die Gierratengröße ψ . um ein vorgegebenes Maß SWψ von einem rechnerisch ermittelten Sollwert ψ .soll abweicht, |ψ . – ψ .soll| > SWψ, (1.3)und/oder wenn erkannt wird, dass der Fahrer einen Spurwechselvorgang oder ein Ausweichmanöver durchführt, worauf geschlossen wird, wenn der Ausgangszustand SWL der Spurwechsellogik 26 einen logischen Wert von 1 aufweist, SWL = 1. (1.4)
  • Der Schwellenwert SWaq entspricht hierbei einer Querbeschleunigung des Fahrzeugs in der Größenordnung von 4,5 bis 5,5 m/s2. Die durch SWψ definierte zulässige Gierratenabweichung liegt im Bereich zwischen 0,5 und 1,5 °/s.
  • Im Anschluss an den vierten Hauptschritt 54 kehrt das Steuerverfahren wieder zum ersten Hauptschritt 51 zurück, um von vorne zu beginnen.
  • Sollte sich beim Durchlaufen des Verfahrens herausstellen, dass eine der in den Hauptschritten 51 bis 53 überprüften Bedingungen nicht (mehr) zutrifft, so wird das Steuerverfahren durch Ausführung des Initialisierungsschritts 50 erneut gestartet. Ein zuvor eingespeister Vorfülldruck ppre wird in diesem Fall abgebaut.

Claims (8)

  1. Steuerverfahren für eine druckbetriebene Radbremseinrichtung (13) eines Fahrzeugs, bei dem ein Vorfülldruck (ppre) derart in die Radbremseinrichtung (13) eingespeist wird, dass ein in der Radbremseinrichtung (13) auftretendes Lüftspiel verringert wird, dadurch gekennzeichnet, dass die Einspeisung des Vorfülldrucks (ppre) erfolgt, wenn festgestellt wird, dass ein auf einen querdynamisch kritischen Fahrzustand des Fahrzeugs hinweisendes Auslösekriterium (AKRIT) erfüllt ist.
  2. Steuerverfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Auslösekriterium (AKRIT) erfüllt ist, wenn eine die Querbeschleunigung des Fahrzeugs wiedergebende Querbeschleunigungsgröße (aq) betraglich größer ist als ein vorgegebener Schwellenwert (SWaq).
  3. Steuerverfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Auslösekriterium (AKRIT) erfüllt ist, wenn eine die aktuelle Gierrate des Fahrzeugs wiedergebende Gierratengröße (ψ .) um ein vorgegebenes Maß (SWψ) von einem ermittelten Sollwert (ψ .soll) abweicht.
  4. Steuerverfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Auslösekriterium (AKRIT) erfüllt ist, wenn erkannt wird, dass der Fahrer des Fahrzeugs einen Spurwechselvorgang oder ein Ausweichmanöver ausführt.
  5. Steuerverfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Einspeisung des Vorfülldrucks (ppre) unterbleibt, wenn erkannt wird, dass der Fahrer zum Zeitpunkt der Erfüllung des Auslösekriteriums (AKRIT) einen Bremsvorgang durch Betätigung eines im Fahrzeug befindlichen Bremsbedienelements (21) ausführt.
  6. Steuerverfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Vorliegen eines fahrerseitigen Bremsvorgangs aufgrund des Betätigungszustands (BL) eines mit dem Bremsbedienelement (21) zusammenwirkenden Bremslichtschalters (27) erkannt wird.
  7. Steuerverfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Einspeisung des Vorfülldrucks (ppre) ausschließlich dann erfolgt, wenn eine die Längsgeschwindigkeit des Fahrzeugs wiedergebende Längsgeschwindigkeitsgröße (vl) größer ist als ein vorgegebener Schwellenwert (SWvl).
  8. Vorrichtung zur Durchführung des Steuerverfahrens nach Anspruch 1, mit einer druckbetriebenen Radbremseinrichtung (13) und einem Bremsaggregat (11) zur Betätigung der Radbremseinrichtung (13), wobei eine Steuereinheit (22) das Bremsaggregat (11) zur Einspeisung eines Vorfülldrucks (ppre) in die Radbremseinrichtung (13) derart ansteuert, dass ein in der Radbremseinrichtung (13) auftretendes Lüftspiel verringert wird, dadurch gekennzeichnet, dass die Einspeisung des Vorfülldrucks (ppre) erfolgt, wenn die Steuereinheit (22) feststellt, dass ein auf ei nen querdynamisch kritischen Fahrzustand des Fahrzeugs hinweisendes Auslösekriterium (AKRIT) erfüllt ist.
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