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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren zur Verschiebung einer eingeblendeten
Messfläche
auf einer Sensorfläche
eines Röntgendetektors
gemäß dem Patentanspruch
1 und ein Röntgensystem
gemäß dem Patentanspruch
11.
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In
verschiedenen Bereichen der Röntgendiagnostik
werden heute im Allgemeinen Durchleuchtungssysteme mit unterschiedlichen
Röntgendetektorgrößen eingesetzt.
In der Kardiologie wird z.B. ein Flachbilddetektor mit ca. 20 cm × 20 cm
Kantenlänge und
in der Radiologie ein Flachbilddetektor mit ca. 30cm × 40 cm
verwendet. Der Hauptgrund dafür
ist, je nach Anwendung einen geeigneter Kompromiss zwischen Abdeckung
der interessierenden Organe und den benötigten Angulationen z.B. eines
C-Bogens zu finden,
da mit einem kleinen Röntgendetektor
zwar leichter Kollisionen vermieden und entsprechend höhere Angulationen
durchgeführt
werden können,
aber unmöglich
z. B. das ganze Herz inklusive der Koronargefäße abgebildet werden kann.
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Mit
der zunehmenden Verbreitung von (Kardio-)vaskulären Zentren wurde es wichtig,
auch bei ausschließlicher
Verwendung großer
Röntgendetektoren
(z.B. mit 42 cm × 42
cm Kantenlänge)
zum Beispiel in C-Bogen-Röntgengeräten flexible
Konfigurationen mit erweiterten Angulationsmöglichkeiten zu schaffen. Eine
Möglichkeit
dazu besteht darin, im Falle eines kleinen Messfeldes, welches nur
einen Teil der Sensorfläche
des Röntgendetektors
benötigt, das
kleine Messfeld exzentrisch auf dem großen Röntgendetektor einzublenden.
Mit der so genannten exzentrischen Kollimierung wird eine Vermeidung von
Kollisionen und entsprechend eine höhere Angulation ermöglicht.
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Wird
jedoch ein Messfeld auf der Sensorfläche des Röntgendetektors aus einer zentrierten
Position in eine exzentrische Position translatorisch verschoben,
so ist auf dem exzentrisch positionierten Messfeld ein unterschiedlicher
Untersuchungsbereich eingeblendet als auf dem zentriert positionierten.
Soll jedoch der eingeblendete Untersuchungsbereich derselbe bleiben,
so muss ein Benutzer den Untersuchungstisch, auf dem sich das Objekt
mit dem Untersuchungsbereich befindet, manuell verschieben, da das
Isozentrum, welches im Allgemeinen mit dem Mittelpunkt des Untersuchungsbereichs
zusammenfällt,
des C-Bogens raumfest ist.
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Aus
der
US 6208710 B1 ist
es bekannt, eine eingeblendete Messfläche auf einem Detektor an den
Rand in eine Richtung verschoben zu platzieren, wobei der Detektor
und eine Röntgenquelle
in die entgegen gesetzte Richtung verschoben angeordnet werden und
die Röntgenquelle
gekippt ist.
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Aus
der
DE 101 47 160
C1 ist eine C-Bogen-Röntgenanlage
mit einem Röntgendetektor,
der um die Verbindungsachse zur Röntgenstrahlenquelle drehbar
oder parallel zur Detektorfläche
verschiebbar gelagert ist, bekannt.
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Es
ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Verfahren bereitzustellen,
welches bei einem oben beschriebenen Röntgensystem eine einfache und
aufwandslose Verschiebung einer eingeblendeten Messfläche auf
einer Sensorfläche
eines Röntgendetektors
bei gleich bleibendem Untersuchungsbereich und ohne manuelle Nachjustierung
ermöglicht;
insbesondere soll eine derartige Verschiebung auch bei einem Röntgensystem
möglich
sein, welches zweidimensionale Projektionen des Untersuchungsbereichs
aus verschiedene Perspektiven in schneller Abfolge aufnimmt; des
weiteren ist es Aufgabe der Erfindung, ein für die Durchführung des
Verfahrens geeignetes Röntgensystem
bereitzustellen.
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Die
Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch
ein Verfahren zur Verschiebung einer eingeblendeten Messfläche auf
einer Sensorfläche
eines Röntgendetektors
gemäß dem Patentanspruch
1 und durch ein Röntgensystem
gemäß dem Patentanspruch
11; vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind jeweils Gegenstand
der zugehörigen
Unteransprüche.
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Bei
dem erfindungsgemäßen Verfahren
wird die Bewegbarkeit eines Aufnahmesystems, bestehend aus einer
Röntgenquelle
und dem Röntgendetektor
in festem Abstand zueinander, relativ zu dem Objekt ausgenutzt um
eine automatische Nachführung
des Aufnahmesystems bereitzustellen, so dass ein zuvor eingeblendeter
Untersuchungsbereich des Objekts auf der verschobenen Messfläche eingeblendet
bleibt.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren
weist zwei Hauptschritte auf, wobei jeweils bei Durchführung eines
der beiden Schritte automatisch der andere Schritt folgt.
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Erfolgt
als erster Schritt, dass die eingeblendete Messfläche auf
der Sensorfläche
des Röntgendetektors
um einen ersten Abstand in eine Richtung verschoben wird, so folgt
automatisch, dass das Aufnahmesystem um einen zweiten Abstand parallel zum
ersten Abstand in eine zweite Richtung, die der ersten Richtung
entgegengesetzt ist, bewegt wird. Dadurch kann auf einfache Weise
und ohne eine aufwändige
und zeitintensive manuelle Nachjustierung der Position des Objekts
derselbe Untersuchungsbereich je nach Bedarf zentriert oder exzentrisch
positioniert eingeblendet werden. Eine exzentrische Kollimierung,
die erweiterte Angulationsmöglichkeiten bietet,
kann besonders gut genutzt werden. Zusätzlich wird durch das erfindungsgemäße Verfahren eine
schnelle, dynamische Abfolge von verschiedenen Positionen der Messfläche, zum
Beispiel in Echtzeit, bei gleich bleibendem Untersuchungsbereich
ermöglicht.
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Erfolgt
als erster Schritt, dass das Aufnahmesystem um einen zweiten Abstand
in eine zweite Richtung bewegt wird, so folgt automatisch, dass
die eingeblendete Messfläche
auf der Sensorfläche
des Röntgendetektors
um einen ersten Abstand paral lel zum zweiten Abstand in eine erste
Richtung, die der zweiten Richtung entgegengesetzt ist, verschoben wird.
Hierdurch ist es bespielsweise für
einen Arzt problemlos möglich,
für eine
bessere Zugänglichkeit zu
dem zu untersuchenden Objekt das Aufnahmesystem zu bewegen ohne
danach eine aufwändige und
zeitintensive manuelle Nachjustierung der Position des Objekts durchführen zu
müssen.
Auch eine schnelle, dynamische Abfolge von Bewegungen, zum Beispiel
in Echtzeit, bei gleichbleibendem Untersuchungsbereich ist möglich.
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Der
zweite Abstand wird dabei ermittelt, bevor das Aufnahmesystem bewegt
wird bzw. der erste Abstand wird ermittelt, bevor die Messfläche auf
der Sensorfläche
verschoben wird. Zur Ermittlung des ersten bzw. des zweiten Abstands
werden erfindungsgemäß jeweils
der zweite bzw. der erste Abstand sowie der Abstand des Fokus der
Röntgenquelle
zu dem Röntgendetektor
und der Abstand des Fokus der Röntgenquelle
zu dem Mittelpunkt des Untersuchungsbereichs verwendet.
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Die
Verschiebungen und Bewegungen sind im Allgemeinen translatorische
Verschiebungen und Bewegungen. Die Messfläche bleibt nach der Verschiebung
im Wesentlichen gleich groß.
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Das
erfindungsgemäße Röntgensystem
enthält
neben dem bewegbaren Aufnahmesystem mit Röntgendetektor und Röntgenquelle
in festem Abstand zueinander ein Blendensystem zur Formung eines
Teil-Röntgenstrahls
sowie eine Steuerungseinheit, durch welche die Bewegung des Aufnahmesystems
und die Verschiebung einer eingeblendeten Messfläche auf der Sensorfläche steuerbar
sind.
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Nach
einer Ausgestaltung der Erfindung ist das Aufnahmesystem von einem
Träger,
insbesondere einem C-Bogen, bei dem die Röntgenquelle an einem Ende und
der Röntgendetektor
an dem anderen Ende angeordnet sind, gehaltert. Der Träger, insbesondere
der C-Bogen, bildet eine einfache mechanische Kopplung zwischen
der Röntgenquelle
und dem Röntgendetektor
in festem Abstand zueinander.
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In
vorteilhafter Weise ist der Träger
um ein Isozentrum zwischen dem Fokus der Röntgenquelle und dem Röntgendetektor
rotierbar. Derartige Röntgensysteme
eignen sich zur Aufnahme von Röntgenprojektionen
aus verschiedenen Richtungen, die zu 3D-Röntgenbildern rekonstruiert
werden können.
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Nach
einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist der Träger an einem
Roboterarm, insbesondere einem Industrieroboter, angeordnet und
dreidimensional bewegbar. Roboterarme und besonders Industrieroboter
erlauben Bewegungen mit bis zu sechs Freiheitsgraden.
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Nach
einer Ausgestaltung der Erfindung wird die Messfläche auf
der Sensorfläche
durch eine Verstellung eines Blendensystems zur Formung eines Teil-Röntgenstrahls
aus der Röntgenstrahlung
verschoben. Im Ausgangszustand, also bei unverschobener Messfläche, ist
mittels des Blendensystems ein ursprünglicher Teil-Röntgenstrahl
aus der Röntgenstrahlung
eingeblendet. Durch allgemein bekannte Verstellung der Blenden des
Blendensystems wird aus der Röntgenstrahlung
ein weiterer, von dem ursprünglichen
unterschiedlicher Teil-Röntgenstrahl geformt,
durch welchen die in ihre Zielposition verschobene Messfläche eingeblendet
wird. Eine weitere Möglichkeit
zur Verschiebung der Messfläche
auf der Sensorfläche
kann durch eine Kippung der Röntgenquelle
um ihren Fokus erreicht werden; auch hier ist jedoch im Allgemeinen
eine Nachjustierung der Blenden erforderlich.
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Nach
einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung wird die eingeblendete
Messfläche
aus einer zentralen Position in eine exzentrische Position auf der
Sensorfläche
verschoben. Dies entspricht der so genannten exzentrischen Kollimierung
von kleinen Messflächen
auf einem Röntgendetektor
mit einer großen
Sensorfläche.
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Der
erste bzw. der zweite Abstand können automatisch
berechnet oder aus einer Tabelle abgerufen werden. Bei einer hoch frequenten
Abfolge von Verschiebungen oder Bewegungen werden auch die jeweiligen
Abstände
und geometrischen Verhältnisse fortlaufend
neu berechnet.
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Nach
einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung werden der Untersuchungsbereich
und die Zielposition der verschobenen Messfläche festgelegt oder können insbesondere
von einer Bedienperson angewählt
werden. Dies kann zum Beispiel durch Eingabe in ein User-Interface
oder durch Drücken verschiedener
dafür vorgesehenen
Bedienelemente ausgelöst
werden.
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Die
Erfindung sowie weitere vorteilhafte Ausgestaltungen gemäß Merkmalen
der Unteransprüche werden
im Folgenden anhand schematisch dargestellter Ausführungsbeispiele
in der Zeichnung näher erläutert, ohne
dass dadurch eine Beschränkung
der Erfindung auf diese Ausführungsbeispiele
erfolgt; es zeigen:
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1 eine
Draufsicht auf eine Sensorfläche mit
einer zentrisch und zwei exzentrisch positionierten Messflächen;
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2 eine
Darstellung der geometrischen Verhältnisse zwischen dem Fokus
der Röntgenquelle,
dem Röntgendetektor,
dem Objekt und dessen Untersuchungsbereich bei zentrisch und exzentrisch positionierten
Messflächen;
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3 ein
Ablaufdiagramm eines erfindungsgemäßen Verfahrens;
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4 ein
Ablaufdiagramm eines weiteren erfindungsgemäßen Verfahrens;
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5 eine
Darstellung der geometrischen Verhältnisse bei einem erfindungsgemäßen Verfahren
nach 4;
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6 eine
weitere Darstellung der geometrischen Verhältnisse bei einem erfindungsgemäßen Verfahren
nach 4;
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7 ein
erfindungsgemäßes Röntgensystem
mit einem von einem Industrieroboter bewegbaren C-Bogen.
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In 1 ist
schematisch eine Draufsicht auf eine Sensorfläche 1 eines flächigen Röntgendetektors
gezeigt. Derartige Röntgendetektoren,
zum Beispiel Flachbilddetektoren, besitzen eine aktive Matrix aus
einer Vielzahl von Pixel-Ausleseeinheiten
und eine dieser vorgelagerte Konverterschicht. In der Konverterschicht,
die zum Beispiel eine Szin tillatorschicht sein kann, wird Röntgenstrahlung
direkt in elektrische Ladung oder indirekt in Licht umgewandelt,
in der aktiven Matrix wird die elektrische Ladung gespeichert oder
das Licht in elektrische Ladung umgewandelt und dann gespeichert.
Anschließend
wird die elektrische Ladung ausgelesen und kann dann zur Weiterverarbeitung
an ein Bildsystem weitergegeben werden.
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Die
Sensorfläche 1,
welche aus einer Vielzahl von Pixel-Ausleseeinheiten aufgebaut ist, kann entweder
komplett sensitiv gegenüber
einfallender Röntgenstrahlung
geschaltet werden oder es können lediglich
Teilflächen,
die kleiner als die Sensorfläche sind
aber mindestens eine Pixel-Ausleseeinheit aufweisen, sensitiv gegenüber einfallender
Röntgenstrahlung
geschaltet werden, um zum Beispiel nur kleine Untersuchungsbereiche
aufzunehmen. Um unnötige
Strahlendosis für
den Patienten zu vermeiden, wird im Allgemeinen bereits die Röntgenstrahlung
durch ein Blendensystem derart geformt, dass der Teil-Röntgenstrahl
lediglich die entsprechenden Teilflächen bestrahlt.
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1 zeigt
eine zentriert positionierte Messfläche 2, die nur einen
Teil der Sensorfläche 1 ausfüllt und
zentral auf der Sensorfläche
angeordnet ist. Der Mittelpunkt 5 der zentriert positionierten
Messfläche 2 ist
gleich dem Mittelpunkt der Sensorfläche 1. Bei einigen
Anwendungen ist es sinnvoll, speziell um Angulationen zu erleichtern,
kleine Untersuchungsbereiche auf exzentrisch positionierten Messflächen 3 auf
der Sensorfläche 1 einzublenden.
Hierzu wird die zentriert positionierte Messfläche 2 um einen ersten Abstand
A1 auf der Sensorfläche
verschoben, so dass sich eine exzentrisch positionierte Messfläche 3 mit
einem exzentrischen Mittelpunkt 6 ergibt.
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In 2 sind
die geometrischen Verhältnisse
bei einer derartigen Verschiebung gezeigt. Von einem Fokus 15 der
Röntgenquelle
geht ein im Allgemeinen durch Strahlformung geformter zentrierter Teil-Röntgenstrahl 13 aus
und bildet einen Unter suchungsbereich 10 (durchgezogene
Linie) eines Objekts 9 auf der zentriert positionierten
Messfläche 2 ab.
Der Untersuchungsbereich 10 weist einen Mittelpunkt 11 des
Untersuchungsbereichs 10 auf.
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Nun
soll derselbe Untersuchungsbereich 10 auf der exzentrisch
positionierten Messfläche 3 abgebildet
werden: Dafür
wird einerseits die zentrisch positionierte Messfläche 2 um
den ersten Abstand A1 auf die exzentrisch positionierte Messfläche 3 verschoben,
indem z. B. durch Strahlformung ein exzentrischer Teil-Röntgenstrahl 14 geformt
wird. Um aber tatsächlich
denselben Untersuchungsbereich 10 einzublenden, muss andererseits
entweder – wie
im Stand der Technik – das
Untersuchungsobjekt 9 parallel zu dem ersten Abstand und
in dieselbe Richtung bewegt werden oder – gemäß der Erfindung – das Aufnahmesystem,
also die in fester Distanz gekoppelten Röntgenquelle und Röntgendetektor,
parallel zu dem ersten Abstand in die entgegengesetzte Richtung
um einen zweiten Abstand A2 bewegt werden. Die resultierende relative
Position des Untersuchungsbereichs 10 bzw. des Objekts 9 relativ
zum Aufnahmesystem nach der Bewegung um den zweiten Abstand A2 ist
durch eine Strichelung angedeutet.
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Bei
Kenntnis eines der beiden Abstände,
entweder des ersten Abstands A1 oder des zweiten Abstands A2 lässt sich
der jeweilig andere Abstand einfach aus der Distanz SID zwischen
dem Fokus und dem Mittelpunkt des Untersuchungsbereichs und der Distanz
SDD zwischen dem Fokus und dem Röntgendetektor
berechnen. Die zugehörige
Formel lautet:
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Der
Abstand des Fokus der Röntgenquelle zu
dem Röntgendetektor
und der Abstand des Fokus der Röntgenquelle
zu dem Mittelpunkt des Untersuchungsbereichs bzw. dem Isozentrum
können
vom Röntgensystem
geliefert oder gemessen werden.
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3 und 4 zeigen
zwei alternative Ausführungen
eines erfindungsgemäßen Verfahrens. Die
beiden Alternativen unterscheiden sich in der Reihenfolge der beiden
Hauptschritte: In
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3 erfolgt
zuerst die Verschiebung der Messfläche und in 4 zuerst
die Bewegung des Aufnahmesystems. In beiden Fällen wird von einem Anfangszustand 30 ausgegangen,
in dem der Untersuchungsbereich auf eine zentriert positionierte Messfläche 2 eingeblendet
ist. Das Verfahren ist auch für
den umgekehrten Fall anwendbar, dass der Anfangszustand eine exzentrisch
positionierte Messfläche 3 ist,
der auf eine zentriert positionierte Messfläche 2 verschoben werden
soll.
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Aus
dem Anfangszustand heraus wird – gezeigt
in 3 – eine
Verschiebung 31 der Messfläche von einer zentriert positionierten
Messfläche 2 auf eine
exzentrisch positionierte Messfläche 3 um
einen ersten Abstand A1 durchgeführt,
zum Beispiel indem ein Benutzer in das entsprechende Röntgensystem per
User-Interface oder per Knopfdruck die Ziel-Position der Messfläche eingibt
und anschließend
ein Blendensystem eine Röntgenstrahlung
derart form, dass ein exzentrischer Röntgenstrahl auf die exzentrisch
positionierte Messfläche
fällt.
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Danach
wird in einem Berechnungsschritt 32 zum Beispiel von einer
Steuerungseinheit aus dem ersten Abstand A1 der zweite Abstand A2
berechnet oder aus gespeicherten Werten abgerufen. Anschließend wird
das Aufnahmesystem automatisch in einem Bewegungsschritt 33 derart
um den zweiten Abstand parallel zu dem ersten Abstand A1 und in
die entgegengesetzte Richtung bewegt, dass der im Anfangszustand
eingeblendete Untersuchungsbereich nun exzentrisch eingeblendet
ist. Vor der automatischen Bewegung kann das Röntgensystem noch eine Bestätigungsabfrage
an den Benutzer durchführen.
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4 zeigt,
dass aus dem Anfangszustand 30 heraus das Aufnahmesystem
in einem Bewegungsschritt 31 bewegt wird, zum Beispiel
indem ein Benutzer in das entsprechende Röntgensystem per User-Interface
den zweiten Abstand A2 eingibt und das Aufnahmesystem um den zweiten
Abstand A2 verfahren wird. Eine derartige Bewegung kann zum Beispiel
aus dem Grund durchgeführt
werden, dass ein Benutzer eine bessere Zugänglichkeit zu einem Patienten
benötigt.
Danach wird in einem Berech nungsschritt 32 zum Beispiel
von der Steuerungseinheit oder einer darin enthaltenen Recheneinheit
aus dem zweiten Abstand A2 der erste Abstand A1 berechnet oder aus
gespeicherten Werten abgerufen.
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Anschließend wird
eine automatische Verschiebung 35 der Messfläche von
einer zentriert positionierten Messfläche 2 auf eine exzentrisch
positionierte Messfläche 3 auf
der Sensorfläche
um einen ersten Abstand A1 durchgeführt. Auch hier kann das Blendensystem
die Röntgenstrahlung
wiederum derart formen, dass der exzentrische Röntgenstrahl auf die exzentrisch
positionierte Messfläche
fällt.
Dies kann dem Blendensystem von der Steuerungseinheit aufgetragen
werden. Zusätzlich
kann vorgesehen sein, dass eine Bestätigungsabfrage an den Benutzer
erfolgt und dass, zum Beispiel wenn durch die Steuerungseinheit
oder die Recheneinheit feststellt wird, dass die exzentrisch positionierte
Messfläche über den
Rand der Sensorfläche
hinauswandert, eine Warnung ausgegeben wird.
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In
den beiden in 3 und 4 beschriebenen
Fällen
ist eine dynamische Nachführung
des jeweils zweiten Schrittes, also eine Nachführung in Echtzeit, möglich, da
eine fortlaufende Berechnung oder Abfrage des ersten oder zweiten
Abstands aus dem zweiten oder ersten Abstand und den übrigen beiden
Distanzen sehr schnell durchgeführt
werden kann. Die Nachführung
in Echtzeit ist zum Beispiel bei Röntgensystemen sinnvoll, bei
denen das Aufnahmesystem von einem Industrieroboter fortlaufend bewegt
wird und somit eine ebenso fortlaufende Verschiebung der Messfläche auf
der Sensorfläche
erforderlich ist. In diesem Fall können alternativ die Kanten
der Blendenbacken im Röntgenbild
unter Durchleuchtung fortlaufend neu detektiert werden, dadurch
die geometrischen Veränderungen
bestimmt werden und entsprechend automatisch angepasst werden.
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5 und 6 zeigen
die geometrischen Verhältnisse
bei einem Verfahren nach 4 in verschiedenen Zuständen, wobei 5 durchgezogen den
Ausgangszustand und gestrichelt den Zustand nach der Bewegung des
Aufnahmesystems um den zweiten Abstand A2 darstellt und 6 gestrichelt den
Zustand nach der Bewegung des Aufnahmesystems und durchgezogen den
Zustand nach der Verschiebung der Messfläche um den ersten Abstand A1 darstellt.
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7 zeigt
ein Röntgensystem
nach einer Ausgestaltung der Erfindung, welches einen Industrieroboter 24 mit
sechs Drehachsen aufweist. An dem Industrieroboter ist drehbar ein
C-Bogen 23 gehaltert,
an dessen einem Ende eine Röntgenquelle 20 mit
einem Blendensystem 22 und an dessen anderem Ende ein Röntgendetektor 21 angeordnet sind.
Zwischen der Röntgenquelle 20 und
dem Röntgendetektor 21 befindet
sich ein Objekt 9, welches im Allgemeinen auf einem Untersuchungstisch
liegt, mit einem Untersuchungsbereich 10. Das Objekt 9 ist
im Allgemeinen derart angeordnet, dass der Mittelpunkt 11 des
Untersuchungsbereichs 10 mit dem Isozentrum (= Rotationsmittelpunkt
des Aufnahmesystems) des C-Bogens 23 zusammenfällt. Das
Blendensystem 22 dient zur Formung von Teil-Röntgenstrahlen 13; 14 aus
der Röntgenstrahlung.
Das Röntgensystem
weist eine Steuerungseinheit 25 auf, welche sowohl die
Bewegungen des Industrieroboters 24, die Rotationen des
C-Bogens 23, die Position der Blenden des Blendensystems 22 als
auch allgemein die Erzeugung von Röntgenstrahlung und die Aufnahme von
Röntgenbildern
mittels des Röntgendetektors 21 steuert.
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Neben
einem Röntgensystem
mit einem Träger,
an dem die Röntgenquelle
und der Röntgendetektor
fest montiert und dadurch in fester Orientierung und festem Abstand
mechanisch gekoppelt sind, kann ein Röntgensystem nach einer Ausgestaltung der
Erfindung auch lediglich eine elektronische Kopplung zwischen Röntgenquelle
und Röntgendetektor aufweisen,
die dafür
sorgt, dass die Röntgenquelle und
der Röntgendetektor
dauerhaft in festem Abstand zueinander sind. Ein derartiges Röntgensystem
kann zum Beispiel aus zwei Industrierobotern aufgebaut sein, wobei
ein Industrieroboter die Röntgenquelle
und ein Industrieroboter den Röntgendetektor
trägt.
Zusätzlich
ist bei einem solchen Röntgensystem
die Steuerungseinrichtung dafür
ausgelegt, eine elektronische Kopplung zwischen der Röntgenquelle
und dem Röntgendetektor
zu steuern.
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Die
Erfindung lässt
sich in folgender Weise kurz zusammenfassen: Um manuelle Nachjustierungen
zu vermeiden ist ein Verfahren zur Verschiebung einer eingeblendeten
Messfläche
auf einer Sensorfläche
eines Röntgendetektors
bei einem Röntgensystem,
aufweisend eine Röntgenquelle
und den Röntgendetektor,
wobei die Röntgenquelle
und der Röntgendetektor
ein Aufnahmesystem bilden und eine feste Orientierung und einen
festen Abstand zueinander aufweisen, wobei das Aufnahmesystem dreidimensional
relativ zu einem Objekt bewegbar ist, mit den folgenden Schritten
vorgesehen:
- – die eingeblendete Messfläche wird
auf der Sensorfläche
des Röntgendetektors
um einen ersten Abstand in eine erste Richtung verschoben, und
- – das
Aufnahmesystem wird um einen zweiten Abstand parallel zum ersten
Abstand in eine zweite Richtung, die der ersten Richtung entgegengesetzt
ist, bewegt,
wobei nach Durchführung eines der beiden Schritte automatisch
eine Nachführung
des jeweils zweiten Schrittes durchgeführt wird, so dass ein zuvor
eingeblendeter Untersuchungsbereich des Objekts auf der verschobenen
Messfläche
eingeblendet bleibt.