DE102006033965A1 - Vorrichtung zur beweglichen Anordnung eines Gegenstandes in einem Kraftfahrzeug - Google Patents
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Abstract
Bei einer Vorrichtung zur beweglichen Anordnung eines Gegenstandes in einer Konsole eines Kraftfahrzeugs weist wenigstens eine Dimension des Gegenstandes ein geringeres Maß auf als eine andere Dimension des Gegenstandes. Der Gegenstand ist in seiner Ruhestellung so ausgerichtet, dass die größere Dimension wenigstens annähernd in Längsrichtung des Kraftfahrzeugs verläuft. Der Gegenstand ist derart beweglich an der Konsole angebracht, dass er in einem Crashfall durch die Einwirkung einer Kraft von seiner Ruhestellung in eine Stellung verschoben wird, in der die kleinere Dimension im Wesentlichen in Längsrichtung des Kraftfahrzeugs ausgerichtet ist.
Description
- Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur beweglichen Anordnung eines Gegenstandes in einer Konsole eines Kraftfahrzeugs nach der im Oberbegriff von Anspruch 1 näher definierten Art.
- Eine gattungsgemäße Vorrichtung ist aus der
DE 102 59 414 A1 bekannt. Hierbei ist ein beispielsweise zur Aufnahme eines CD-Wechslers dienendes Innenfach eines dasselbe umschließenden Ablagefachs so mit einem Deckel des Ablagefachs gekoppelt, dass beim Schließen des Ablagefachs automatisch auch das Innenfach geschlossen wird. - Eine Vorrichtung zum Einbauen eines elektronischen Geräts in die Konsole eines Kraftfahrzeugs ist in der
DE 101 13 721 A1 beschrieben. Diese Vorrichtung weist einen Halterahmen, einen mit demselben über eine Bewegungsvorrichtung verbundenen Wechselrahmen und einen auf die Bewegungsvorrichtung wirkenden Antrieb auf. Der Halterahmen dient zum Befestigen der Vorrichtung in der Konsole des Kraftfahrzeugs und der Wechselrahmen wird relativ zum Halterahmen mittels der Bewegungsvorrichtung auf einer gekrümmten Kurve bewegt. - Problematisch bei den bekannten Vorrichtungen wie auch bei ähnlichen, aus dem allgemeinen Stand der Technik bekannten Vorrichtungen und entsprechenden Ablagefächern ist jedoch, dass der an der Konsole des Kraftfahrzeugs angebrachte Gegenstand im Crashfall zu Verletzungen der Insassen des Kraftfahrzeugs führen kann, insbesondere wenn dieser sich vor einem starren Gegenstand, wie beispielsweise einem Klimakasten oder dergleichen, befindet, da sich hierdurch zum Teil erhebliche Blocklängen ergeben.
- Es ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Vorrichtung zur beweglichen Anordnung eines Gegenstandes in einer Konsole eines Kraftfahrzeugs zu schaffen, welche im Crashfall in der Lage ist, das Verletzungsrisiko für einen Insassen des Kraftfahrzeugs aufgrund des Gegenstandes zu verringern.
- Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch die in Anspruch 1 genannten Merkmale gelöst.
- Die prinzipielle Idee der Erfindung besteht also darin, einen in seiner Ruhestellung in Längsrichtung des Kraftfahrzeugs ausgerichteten und damit eine potenzielle Gefahr im Crashfall darstellenden Gegenstand in einem solchen Crashfall so zu verschieben, dass in Längsrichtung des Kraftfahrzeugs nur noch die kleinere Dimension, also die Dimension mit dem geringeren Maß, zum Tragen kommt. Insbesondere wenn sich hinter dem Gegenstand ein starres Teil, wie zum Beispiel ein Klimagerät oder ähnliches befindet, wird auf diese Weise die im Crashfall relevante Blocklänge bzw. das Blockmaß erheblich verringert und das Verletzungsrisiko für die Fahrzeuginsassen minimiert. Mit anderen Worten, die erfindungsgemäße Lösung führt zu einer Erhöhung der nutzbaren Länge des Innenraums bei einem Crash.
- Eine Möglichkeit zur Aufbringung der Kraft zur Verschiebung des Gegenstandes besteht darin, dass diese durch den Rückschlag eines Airbags aufgebracht wird. Eine solche Lösung kann in den Fällen eingesetzt werden, in denen sich in der Nähe des Gegenstandes ein Airbag befindet, der dann bei seinem Auslösen für ein Verdrehen und/oder Verschieben des Gegenstandes sorgt.
- Alternativ hierzu kann in einer anderen vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung vorgesehen sein, dass die Kraft zur Verschiebung des Gegenstandes durch ein auf den Gegenstand einwirkendes Körperteil eines Insassen des Kraftfahrzeugs aufgebracht wird.
- Beide Lösungen haben den gemeinsamen Vorteil, dass durch ihren Einsatz keine zusätzliche Einrichtung zur Aufbringung einer Kraft notwendig ist.
- Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den restlichen Unteransprüchen. Nachfolgend ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand der Zeichnung prinzipmäßig dargestellt.
- Es zeigt:
-
1 die erfindungsgemäße Vorrichtung mit dem Gegenstand in seiner Ruhestellung; -
2 die Vorrichtung aus1 mit dem Gegenstand in seiner verschobenen Stellung; -
3 eine alternative Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung; und -
4 eine weitere alternative Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung. -
1 zeigt eine Konsole1 eines in seiner Gesamtheit nicht dargestellten Kraftfahrzeugs. Die Konsole1 , die beispielsweise durch ein Armaturenbrett gebildet werden kann, weist ein mittels eines Deckels2 verschließbares Ablagefach3 und einen durch eine Abdeckung4 nach oben abgedeckten, sehr schematisch dargestellten Airbag5 mit einem Gehäuse5a auf. Im vorliegenden Fall handelt es sich bei dem Airbag5 um einen Beifahrerairbag und die Konsole1 befindet sich vor einem nicht dargestellten Beifahrersitz des Kraftfahrzeugs. Das Ablagefach3 kann demnach auch als Handschuhfach bezeichnet werden. - Innerhalb des Ablagefachs
3 befindet sich ein Gegenstand6 , der mittels einer nachfolgend näher beschriebenen Vorrichtung beweglich gegenüber der Konsole1 angeordnet ist. Hinter dem Ablagefach3 befindet sich im vorliegenden Fall ein Klimagerät7 , welches starr mit der Konsole1 verbunden ist. Die Anbringung des Gegenstandes6 an der Konsole1 kann mittels sogenannter Abreißschrauben erfolgen, wodurch einerseits eine sichere Befestigung des Gegenstandes6 an der Konsole1 gewährleistet ist, die oben beschriebene Verdrehung jedoch trotzt dieser sicheren Befestigung möglich ist. - Der Gegenstand
6 , der beispielsweise als CD-Wechsler oder als DVD-Laufwerk, jedoch auch als Bedienungsanleitung bzw. als Bordbuch oder ähnliches ausgebildet sein kann, ist im Querschnitt im wesentlichen rechteckig ausgebildet, d. h. eine Di mension des Gegenstandes6 , nämlich die Dimension in der mit "z" bezeichnete Richtung, weist ein geringeres Maß auf als eine andere Dimension des Gegenstandes6 , nämlich die mit "x" bezeichnete Richtung. Gegenüber seiner mit der gestrichelten Linie dargestellten, aus dem Stand der Technik bekannten, üblichen Einbaulage ist der Gegenstand6 um einen Winkel von im vorliegenden Fall ca. 30° nach oben verdreht, man kann jedoch noch immer von einer im wesentlichen horizontalen Anordnung des Gegenstandes6 sprechen, also einer Anordnung, bei der die größere Dimension, also die Dimension in der mit "x" bezeichneten Richtung, wenigstens annähernd in Längsrichtung des Kraftfahrzeugs verläuft. Durch den nach oben gedrehten Einbau des Gegenstandes6 ergibt sich gegenüber den bekannten Lösungen ein erheblicher Raumgewinn innerhalb des Ablagefachs3 , wobei selbstverständlich auch andere Winkellagen möglich sind. - Der Gegenstand
6 ist derart beweglich an der Konsole1 angebracht, dass er in einem Crashfall durch die Einwirkung einer mit dem Pfeil "F" bezeichneten Kraft von seiner Ruhestellung in eine Stellung verschoben wird, in der die kleinere Dimension "z" im wesentlichen in Längsrichtung des Kraftfahrzeugs ausgerichtet ist. Diese Stellung in einem Crashfall, in der der Gegenstand6 im wesentlichen vertikal ausgerichtet ist, ist in2 dargestellt. Im vorliegenden Fall wir die Kraft "F" zur Verschiebung des Gegenstandes6 durch den Rückschlag des Airbags5 aufgebracht. In an sich bekannter Weise wird der Airbag5 durch eine Sprengladung gezündet, wodurch die Abdeckung4 abgehoben wird und sich der Airbag5 entfalten kann. Das Gehäuse5a des Airbags5 macht dabei aufgrund des Rückschlags eine Bewegung in Richtung des Gegenstandes6 und verdreht denselben in die in2 dargestellte Position. Der Gegenstand6 wird also durch eine Verdrehung zwischen den beiden Stellungen verschoben. Hierzu kann der Gegenstand6 an einer Drehachse8 gegenüber der Konsole1 drehbar gelagert sein, wobei die Drehachse8 sowohl durch ein tatsächliche Achse gebildet sein kann, als auch durch eine Art Widerlager des Gegenstandes6 an der Konsole1 , sodass es sich um eine virtuelle Drehachse handelt. - In der in
3 dargestellten Ausführungsform ist der Gegenstand6 gegenüber der Konsole1 in einer Führung9 geführt, welche die Drehachse8 der Ausführungsform gemäß2 ersetzt. Die Führung9 kann eine beispielsweise mit einem bestimmten Radius verlaufende Nut in der Konsole1 und einen darin eingreifenden Vorsprung an dem Gegenstand6 umfassen, es ist jedoch auch eine umgekehrte Anordnung von Vorsprung und Nut möglich. Des weiteren ist auch eine Kombination der Führung9 mit der Drehachse8 denkbar. - Eine weitere Möglichkeit zur Verschiebung des Gegenstands
6 , die insbesondere dann zum Einsatz kommen kann, wenn der Airbag5 entweder nicht vorhanden oder so gegenüber dem Gegenstand6 angeordnet ist, dass dieser durch den Rückschlag des Airbags5 nicht verschoben werden kann, besteht darin, dass die Kraft zur Verschiebung des Gegenstandes6 durch ein auf den Gegenstand6 einwirkendes Körperteil eines Insassen des Kraftfahrzeugs, beispielsweise dessen Knie, aufgebracht wird. In diesem Fall wirkt die Kraft F auf einen von der Drehachse8 aus betrachtet dem Einwirkungspunkt von1 gegenüberliegenden Punkt. - Um eine einfache Zugänglichkeit zu dem Gegenstand
6 von außen zu ermöglichen, ist bei der Ausführungsform gemäß3 der Deckel2 des Ablagefachs3 gegenüber der Ausführungsform der1 und2 verlängert, so dass die Abdeckung4 des Airbags5 verkürzt werden kann. - Eine weitere Möglichkeit, eine einfache Zugänglichkeit zu dem Gegenstand
6 zu gewährleisten, besteht in einem weiteren, einen Teil der Abdeckung4 des Airbags5 ersetzenden Deckel10 , wie in4 dargestellt. - Prinzipiell sind sämtliche oben beschriebenen Ausführungsformen der Erfindung miteinander kombinierbar, so lange nicht praktische Gründe gegen eine solche Kombination sprechen. Beispielsweise könnte auch bei der Ausführungsform der
1 und2 die Kraft zur Verschiebung des Gegenstandes6 durch ein auf den Gegenstand6 einwirkendes Körperteil eines Insassen des Kraftfahrzeugs aufgebracht werden. - Sowohl in dem Fall, in dem die Kraft zur Verschiebung des Gegenstandes
6 durch den Rückschlag des Airbags5 aufgebracht wird, als auch in dem Fall der Aufbringung der Kraft zur Verschiebung des Gegenstandes6 durch ein auf denselben ein wirkendes Körperteil eines Insassen des Kraftfahrzeugs ist gewährleistet, dass bei Nichtauslösen des Airbags5 keine Verschiebung des Gegenstandes6 erfolgt, da dies nur der Fall ist, wenn die Voraussetzungen eines Crashs mit hoher Geschwindigkeit vorliegen. Dies ist insbesondere in dem Fall sinnvoll, in dem beispielsweise ein Kind mit dem Kopf auf der Abdeckung4 des Airbags5 auftrifft und bei einer Verdrehung des Gegenstandes6 ein größeres Verletzungsrisiko hätte.
Claims (10)
- Vorrichtung zur beweglichen Anordnung eines Gegenstandes in einer Konsole eines Kraftfahrzeugs, wobei wenigstens eine Dimension des Gegenstandes ein geringeres Maß aufweist als eine andere Dimension des Gegenstandes, und wobei der Gegenstand in seiner Ruhestellung so ausgerichtet ist, dass die größere Dimension wenigstens annähernd in Längsrichtung des Kraftfahrzeugs verläuft, dadurch gekennzeichnet, dass der Gegenstand (
6 ) derart beweglich an der Konsole (1 ) angebracht ist, dass er in einem Crashfall durch die Einwirkung einer Kraft von seiner Ruhestellung in eine Stellung verschoben wird, in der die kleinere Dimension im wesentlichen in Längsrichtung des Kraftfahrzeugs ausgerichtet ist. - Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Kraft zur Verschiebung des Gegenstandes (
6 ) durch den Rückschlag eines Airbags (5 ) aufbringbar ist. - Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Kraft zur Verschiebung des Gegenstandes (
6 ) durch ein auf den Gegenstand (6 ) einwirkendes Körperteil eines Insassen des Kraftfahrzeugs aufbringbar ist. - Vorrichtung nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Gegenstand (
6 ) durch eine Verdrehung zwischen den beiden Stellungen verschiebbar ist. - Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Gegenstand (
6 ) an einer Drehachse (8 ) drehbar gegenüber der Konsole (1 ) gelagert ist. - Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Gegenstand (
6 ) an einem Widerlager der Konsole (1 ) drehbar ist. - Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Gegenstand (
6 ) gegenüber der Konsole (1 ) in einer Führung (9 ) geführt ist. - Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Gegenstand (
6 ) ein CD-Wechsler ist. - Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Gegenstand (
6 ) ein DVD-Laufwerk ist. - Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Gegenstand (
6 ) ein Bordbuch ist.
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