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Die
Erfindung betrifft eine Ventilanordnung gemäß dem Oberbegriff des Anspruches
1.
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Stand der Technik
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In
Ventilanwendungen werden verschiedene Ventile für Ihre spezifische Aufgabe
speziell konstruiert und ausgelegt. Auch bei der Optimierung der
einzelnen Ventile wird in der Regel nur das einzelne, spezielle
Ventil betrachtet. So können
z. B. in einer Anwendung in einem Klimakreislauf Schieberventile mit
veränderbarer,
geometrisch speziell angepasster Ventilöffnung als Drosselventile verwendet,
während einzelne
Verdampfer von Mehrzonen-Klimaanlagen mittels speziell und individuell
angeordneter Wegesitzventile abgeschaltet und geregelt werden. Beide unterschiedliche
Ventiltypen werden mit speziellen Aktoren betrieben, deren Hub und
Kraft und damit deren Baugröße und Ansteuerung
ebenfalls auf die jeweils individuelle Anforderung optimiert sind.
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Darüber hinaus,
und nicht nur in der Anwendung in Klimakreisläufen, müssen je nach Kundensystem unterschiedliche
Ventilausführungen,
wie normal offen (normally open: no) oder normal geschlossen (normally
closed: nc) berücksichtigt
werden. D. h. bei Nichtbetätigung
des Aktors sind Zu/bzw. Abflüsse
der Ventilanordnung entweder offen (no) oder geschlossen (nc).
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Die
individuelle Anpassung und Auslegung der Ventile führen zu
hohen Kosten, die nur durch hohe Stückzahlen kompensiert werden
können.
In speziellen Anwendungsgebieten, wie etwa im Klimamanagement von
Kfz oder in der Hydraulik können hohe
wirtschaft lich rentable Stückzahlen
von dort verwendeten Drosselorganen, Umschalt-, Kompressorregel-
und Absperrventile oder ähnlichen
Bauelementen mit nur einem Produkt nicht immer sicher erreicht wird,
so dass nach Mitteln und Wegen gesucht wird, die Herstellkosten
solche Bauteile zu verringern.
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Zur
Abdeckung verschiedener Funktionen von Ventilaufgaben wurden bereits
sog. Baukastensysteme für
Ventilanordnungen vorgeschlagen, bei denen über eine Verbindungsstelle
unterschiedliche Ventilteile mit einer Betätigungseinrichtung kombinierbar
sind. Unterschiedliche Ventilteile werden dabei jeweils als Baugruppe
adaptiert. Solche Baukastensysteme haben den Vorteil, dass bei Adaption
der Betätigungseinrichtung
an ein Ventilteil und die Aufgabe des Ventils die Fertigungs- und
Montagekosten solcher Systeme erheblich reduziert werden können (
DE 103 22 585 A1 ).
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Die
bestehenden Baukastensysteme betreffen jedoch lediglich die Kombination
unterschiedlicher Ventilbaukomponenten, oder -funktionen wie Druckregelung,
Druckbegrenzung, Wegefunktionen, Stromregelung u. ähnl. Die
Schnittstelle für
die einzelnen Baugruppen des Gesamtventils ist ein standardisiertes
Ventilgehäuse,
das von seinen Nenngrößen her
an die zu beherrschenden Fluidströme und -mengen angepasst ist.
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JP 2002122267 A (Patent
Abstract of Japan) zeigt eine Ventilanordnung, das aus einem Stellglied und
einem unabhängig
davon angeordneten Rückstellelement
in Form einer Schraubenfeder besteht. Das Stellelement umfasst einen
Dichtkörper
mit dem zugehörigen
Sitz, und ist so angeordnet, dass es beidseitig in Bewegungsrichtung
betätigbar
ist, so dass bei Beibehaltung der Betätigungs- und Wirkrichtung der
Betätigungseinrichtung
die Ventilausführungen
no und nc allein durch Änderung
der Einbaurichtung des Stellgliedes festgelegt sind. Das Rückstellelement
bleibt jeweils bei der Änderung
der Einbaurichtung in die gleiche Position. Das Stellelement ist zwischen
der Betätigungseinrichtung
und dem Rückstellelement
angeordnet. Beim Wechsel der Ventilausführung muss daher zunächst das
Rückstellelement
ausgebaut werden, um das Stellelement in seiner Einbaurichtung zu ändern.
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EP 0 704 649 A2 zeigt
eine durch einen Ankerkolben eines Elektromagneten betätigte Ventilanordnung,
wobei eine Stirnseite des Ankerkolbens einen Dichtkörper mit
zugehörigem
Dichtsitz aufweist, um jeweils einen Durchfluss entweder zu öffnen oder zu
schließen.
Durch Änderung
der Einbaurichtung des Ankerkolbens mit seinem Dichtkörper im
Magnetteil der Ventilanordnung können
unterschiedliche Ventilausführungen
wie no oder nc realisiert werden. Diese Anordnung weist für unterschiedliche
Ventilausführungen
in einem Baukastensystem keine eindeutige Schnittstelle zwischen
Betätigungsteil
und Ventilteil auf.
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Aufgabenstellung
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Es
ist die Aufgabe der Erfindung, ein Baukastensystem für eine Ventilanordnung
vorzuschlagen, das auch unterschiedliche Ventilausführungen wie
normal offen (no) oder normal geschlossen (nc) umfasst. Die Aufgabe
wird durch die Merkmale des Patentanspruches 1 gelöst.
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Bei
der Erfindung wird allein durch die Einbaurichtung des kompletten
Ventilteils die beiden Ausführungsarten
des Ventils normal offen (no) oder normal geschlossen (nc) festgelegt.
Die beiden Varianten unterscheiden sich nicht durch die verwendeten
Bauteile, sondern allein durch die Einbaurichtung, d. h. durch die
Richtung, in welche das Stellglied eines oder mehrerer Ventilteile
bei Beibehaltung der Wirkrichtung einer Betätigungseinrichtung montiert
wird. Im Gegensatz zu bekannten Anordnungen, in denen nur Teile
des Ven tilteiles wie ein Stellelement in ihrer Einbaurichtung geändert werden,
ist bei der Erfindung vorgesehen, das komplette Ventilteil zusammen
mit dem Rückstellelement
in seiner Einbaurichtung zu ändern.
Hierzu ist erfindungsgemäß das Rückstellelement
in das Stellelement des Ventilteils integriert.
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Durch
den Einbau von Ventilteilen wird aus Betätigungseinrichtung und eingebautem
Ventilteil eine no und nc Charakteristik erreicht, ohne dass völlig unterschiedliche
Ventile konstruiert werden müssen.
Allein die Einbaurichtung eines einzigen Bauteils oder einer einzigen – ansonsten
identischen Baugruppe bestimmen diese Charakteristik. Konkret bedeutet
dies, dass ein komplettes Ventilteil, welches für die Ausführung no vorgesehen ist, auf
Grund seiner Eigenschaften bei Drehung um 180° auch für die Ausführung nc einsetzbar ist. Damit
können
Basistypen von Betätigungselementen
mit Basistypen von Ventilteilen kombiniert werden, um unter Beibehaltung
der unterschiedlichen Funktionalität der Ventiltypen speziellen
Anforderungsprofilen gerecht zu werden.
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Mit
der Erfindung wird ein Baukasten für Ventilanordnungen erstellt,
mit dem die Variantenvielfalt ganzheitlich systematisiert und auf
dieser Basis kostenoptimal eingesetzt wird. Auf diese Weise können durch
Vereinzelung, insbesondere werkzeugfallende Einzelteile, mit hohem
individuellen Herstellungskosten in höheren Gesamtstückzahlen
gefertigt werden, so dass selbst Ventilvarianten in geringen individuellen
Stückzahlen
kostengünstig
hergestellt werden können.
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In
einer vorteilhaften Ausführung
der Erfindung weist jedes Ventilteil einen nahezu identischen Aufbau
auf. Damit unterscheiden sich die beiden Varianten no und nc im
Gegensatz zu den herkömmlichen
Baukastensystemen nicht durch die verwendeten Bauteile, sondern
ausschließlich
darin, dass einzelne Bauteile einer vormon tierten Baugruppe abhängig von
der Ventilfunktion in unterschiedlicher Richtung montiert werden
können.
Ansonsten sind sie nahezu gleich aufgebaut, oder es wird ausschließlich identischen
Teile eingesetzt. Damit wird die Anzahl völlig unterschiedlicher Typen
reduziert. Diese Ausführung
unterstützt
den Gedanken des „Baukastens" bei der Ventilanordnung.
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Die
Gleichteile bei einem Ventilteil können sowohl für Cartridge-
als auch für
Blockventilausführungen
verwendet werden.
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Um
Verwechselungen in der Ausführung
no und nc bei Einbau oder bei Zusammenbau zum Baukasten zu verhindern,
kann vorteilhaft vorgesehen werden, die Einbaurichtung zu kodieren,
um Fehlmontagen zu vermeiden. Die Kodierung kann in Form von optischen
oder geometrischen Markierungen, wie Farbringen, von festgelegten
Verbindungsstellen oder ähnlichen
Maßnahmen
erfolgen.
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Die
Betätigungseinrichtung
weist vorteilhaft einen Aktor mit einem Stößel auf, der jeweils die Stelleinrichtung
eines angeschlossenen Ventilteils betätigt. Die Betätigungsart
kann manuell durch Muskelkraft z. B. über einen Knopf, Pedal oder
einen Hebel oder auch mechanisch erfolgen. Eine elektrische Betätigungsart
kann entweder über
einen Elektromagneten oder einem Elektromotor erfolgen. Bei einer hydraulischen
oder pneumatischen Betätigungsart erfolgt
die Betätigung
durch direkte oder indirekte Druckbeaufschlagung eines Fluids. Einsetzbar
sind auch durch Druckdifferenz gesteuerte oder thermostatisch betätigte Aktoren.
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In
einer ganz besonders vorteilhaften Ausführung der Erfindung wird als
Betätigungseinrichtung
ein Hubmagnet mit einem drückenden
Anker und einem durch die Hubbewegung des Ankers axial bewegten
Stößel verwendet.
Bei Bestromung des Ventilmagneten drückt der Anker mit einer Kraft
proportional zur Bestromung einer koaxial zum Ankerraum angeordneten
Magnetspule gegen den Ko nus des Magneten. Der Konuskörper weist
hierzu einen axialen Durchgang auf, den ein mit dem Anker verbundene
Stange durchgreift, die wiederum den Stößel für den Ventilteil bildet. An
der dem Anker abgewandten Stirnseite des Konuskörpers ist vorteilhaft eine
axiale Ausnehmung vorgesehen, die eine Verbindungsstelle oder Schnittstelle
für ein
einzusetzendes Ventilteil bildet.
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Als
Stellglied eines oder mehrerer Ventilteile in Verbindung mit einer
Betätigungseinrichtung
kann vorteilhaft ein Wegeventil, bevorzugt ein 2/2-Wegesitzventil,
mit einem Ventilsitz, Dichtkörper
und integrierten Rückstellelement
verwendet werden. In Verbindung mit dem oben beschriebenen Magneten
als Betätigungseinrichtung
weist der Konuskörper
mindestens einen Zu- bzw. Abfluss für den Ventilteil auf. Im Konuskörper ist
radial ein weiterer mit dem Zulauf im Ventilteil korrespondierender
Zulauf angeordnet. Ggf. können
noch zusätzlich
Steuerein- und/oder Ausgänge
für das
Stellglied angeordnet sein.
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Aufgrund
der Differenzierung der Ventilbauteile über die unterschiedliche Einbaurichtung
weist der Dichtkörper
in den beiden axialen Richtungen jeweils einen Anschlag für den Stößel auf.
Der Dichtkörper
ist bevorzugt kegelförmig
ausgestaltet, dessen Kegelspitze ebenfalls axialen und mittig angeordneten
Ventilsitz öffnet
oder schließt.
Die Ausführung
als Kugel, Halbkugel oder als Flachsitz ist ebenfalls möglich.
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Das
integrierte Rückstellelement
ist bevorzugt als Flachfeder ausgestaltet mit einem axialen Durchlass
für den
Stößel und
das Fluid. Die Flachfeder ist radial an einer Schulter des Ventilsitzes
gelagert und stützt
sich auf der Grundfläche
des kegelförmigen
Dichtkörpers
ab. Der auf dieser Seite angeordnete Anschlag durchdringt den axialen
Durchlass des Dichtkörpers.
Dadurch werden Dichtkörper
und Flachfeder gegeneinander zentriert.
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Das
mit der Erfindung bestimmte Baukastensystem für Ventilanordnungen erweist
sich insbesondere dann von Vorteil, wenn für eine bestimmte Anwendung
unterschiedliche Ventiltypen oder -ausführungen gefordert werden.
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Bei
einem Klimakreislauf mit R 744 als Kältemittel, insbesondere für mobile
Anwendungen, der im transkritischen Bereich betrieben wird, wird
ein Baukasten realisiert, in dem ein drückender magnetischer Aktor
in Form eines Grundmagneten auf verschiedene Ventilteile und -funktionen
wirkt. Diese stellen sich wie folgt dar: Als Drosselorgan arbeitet
in einem solchen Kreislauf z. B. ein proportional arbeitenden Schieberventil
in Blockversion in der Ausführung
stromlos offen (no). Für
Ein- oder Zweiverdampfersysteme sind proportional schaltende Absperrventile
als Sitzventil, ebenfalls in der Blockversion, vorgesehen. Für unterschiedlichen
Betriebsarten von des Verdampfers sind die Sitzventile in der Ausführung stromlos
offen (no) oder stromlos geschlossen (nc) ausgeführt.
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Soll
der Klimakreislauf als Wärmepumpe verwendet
werden Schaltventile benötigt,
die als Sitzventil ausgeführt
sind und selbsthaltend sind. Der Verdichter umfasst schließlich zur
Regelung des Hubes noch einen oder mehrere proportional wirkende oder
schaltende Ventile, die als Sitzventile entweder no oder nc ausgeführt sind.
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Die
Vielfalt der verwendeten Ventilteile wird durch die Erfindung auf
wenige Basistypen reduziert. Die Ausführungsarten no bzw. nc werden
nur durch Änderung
der Einbaurichtung eines einzigen Bauteils oder einer Baugruppe
realisiert.
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Weitere
Vorteile der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen und
den in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispielen.
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1a zeigt
in einem Längsschnitt
eine erste Ausführung
der Erfindung.
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1b zeigt
in einer Vergrößerung Details von 1a.
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2 und 3 zeigen
Varianten der Darstellung von 1a.
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4 zeigt
einen bevorzugten Anwendungsfall der Erfindung.
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1a zeigt
in einer Längsschnittdarstellung eine
Ventilanordnung, die eine rechts dargestellte Betätigungseinrichtung 1 und
links jeweils zwei unterschiedliche, übereinander dargestellte Ventilteile 2 umfasst.
Jeweils ein Ventilteil 2 ist an einer Verbindungs- oder
Schnittstelle 3 mit der Betätigungseinrichtung 1 verbindbar.
Die Verbindungsstelle ist als axiale Ausnehmung 13 an der
dem Ventilteil 2 zugewandten Stirnseite der zylinderförmigen Betätigungseinrichtung 1 ausgeführt. Sie
bildet einen Hohlraum 14 mit einer radialen Bohrung 15 nach
außen.
Die Bohrung 15 bildet einen Zu- bzw. Ablauf 7 für eine Fluid,
der korrespondierende Zu- und Ablauf 7 ist axial an der
der Betätigungseinrichtung
abgewandten Stirnseite angeordnet. Da die Ventilanordnung bidirektional
verwendet wird, wird für
den Zu-/bzw. Abfluss 7 jeweils dasselbe Bezugszeichen verwendet.
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1b zeigt
die beiden Ventilteile 2 in einer vergrößerten Darstellung, wobei das
unten dargestellte Ventilteil der 1a der
rechten Darstellung und das oben dargestellte Ventilteil 2 der 1a der linken
Darstellung entspricht. Beide Ventilteile 2 sind identisch
aufgebaut, unterscheiden sich jedoch in der Einbaurichtung, beide
sind jeweils um 180° gedreht.
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Das
Ventilteil 2 ist rotationssymmetrisch aufgebaut und besteht
im Wesentlichen aus einem Ventilsitz 4, einem Dichtkörper 5 und
einem Rückstellelement 6 in
Form einer Flachfeder 6. Der Ventilsitz 4 ist in
Form eines zylindrischen Bauteils mit einem sich axialen erstreckenden
Durchlass 12 zur Betätigung des
Dichtkörpers 5 ausgeführt. Jeweils
eine Stirnseite des Bauteils bildet den Zu- bzw. Ab fluss 7 für die Ventilanordnung,
oder bei Drehung um 180° die
Verbindungsstelle 3 zu der Betätigungseinrichtung 1.
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Am
dem äußeren radialen
Rand des Ventilsitzes 4 ist auf einer Seite eine Schulter
vorgesehen, die als erste Lagerstelle für die Flachfeder 6 vorgesehen
ist. Eine weitere Lagerstelle wird durch den kegelförmigen Dichtkörper 5 gebildet.
An der Grundfläche
des Kegels ist hierfür
eine sich axial nach innen erstreckende kleine, radiale Ausnehmung
vorgesehen, die durch einen Zapfen 9 verschlossen ist und die
die Flachfeder 6 mit dem Dichtkörper 5 verbindet. Der
Kopf des Zapfens 9 bildet einen ersten Anschlag 10 für einen
Stößel 8 der
Betätigungseinrichtung.
Die Kegelspitze des Dichtkörpers 5 weist
eine flaschenkopfartige Verlängerung
auf, die bei Drehung um 180° einen
weiteren Anschlag 11 bildet.
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In 2 und 3 sind
die beiden charakteristischen Ventilteile 2 der 1a bzw. 1b jeweils
mit der Betätigungseinrichtung 1 verbunden. Die
Kombination bildet somit ein 2/2-Wegesitzventil. 2 und 3 unterscheiden
sich lediglich durch die Einbaurichtung des Ventilteils 2.
Für beide
Einbaurichtungen des Ventilteils 2 kann die gleiche Betätigungseinrichtung 1 verwendet
werden. Der Stößel 8 wirkt
bei beiden Varianten in die gleiche Richtung. In Verbindung mit
der Betätigungseinrichtung 1 lassen
sich somit für
jede Einbaurichtung des Ventilteils 2 unterschiedliche
Ausführungsarten
des 2/2 Wegeventils darstellen, entweder als no (normally open), wie
dies in 2 dargestellt ist, oder als
nc (normally closed), wie dies aus 3 ersichtlich
ist.
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Die
no Ausführung
der 2 wird dadurch gebildet, dass in der nicht aktivierten
Stellung des Stößels 8 der
Kegel des Dichtkörpers 5 den
Durchlass 12 im Ventilsitz 4 offen lässt. Die
Kegelspitze ist vom Anker weg ausgerichtet, vergleichbar der rechten
Darstellung der 1b. Das Fluid kann in der dargestellten
Position vom ange nommenen Zulauf 7 über den Durchlass 12 in
den Hohlraum 14 der Betätigungseinrichtung 1 strömen und
durch die Bohrung 15 wieder abfließen. Bei Aktivierung drückt der
Stößel 8 gegen
die als Anschlag 10 wirkende Kappe 9 des Dichtkörpers 5 mit
der Flachfeder 6 und drückt den
Dichtkörper 5 in
den Durchlass 12 des Ventilsitzes 4, wodurch der
Durchfluss des Fluids solange unterbrochen ist, wie die Betätigung aufrecht
erhalten bleibt. Ohne Betätigung
wirkt die Flachfeder 6 als Rückstellelement.
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Die
nc Ausführung
der 3 wird dadurch gebildet, dass das Ventilteil 2 der 2 um
180° gedreht
wird. Die Seite des Bauteils 9, an der die Flachfeder 6 befestigt
ist, ist an der dem Stößel 8 abgewandten
Seite angeordnet. Die Kegelspitze ist zum Aktor 16 ausgerichtet
(vergleichbar der linken Darstellung der 1b). Ohne
Betätigung
drückt
die vorgespannte Flachfeder 6 gegen den Durchlass 12 und verschließt diesen.
Der Zulauf 7 im Ventilteil 2 ist von seinem Ablauf 7 im
Hohlraum 14 der Betätigungseinrichtung 1 getrennt.
Bei Aktivierung wird der Stößel 8 gegen
den Anschlag 11 an der Kegelspitze des Dichtkörpers 5 nach
links gedrückt
und öffnet
somit den Durchlass 12, solange die Aktivierung aufrechterhalten
bleibt. Ohne Betätigung
wirkt die Flachfeder 6 als Rückstellelement.
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Die
Betätigungseinrichtung 1 (siehe
insbesondere 1a, rechte Darstellung) weist
einen elektromagnetisch betätigten
Aktor 16 und eine Betätigungsstange
als Stößel 8 auf.
Der Aktor 16 ist als Hubmagnet ausführt mit einem zylinderförmigen Spulenkörper 17 und
einer Spule 18, die über
einen axial nach außen
geführten
Steckeranschluss 19 bestromt wird. Der Hubmagnet weist
an seinem dem Steckeranschluss 19 zugewandten Ende des
Spulenkörpers 17 eine
Jochscheibe 20 auf. Spulenkörper 17 und Jochscheibe 20 bilden
einen Hohlraum, in dem eine feste Lagerhülse 21 für einen
Ankerkolben 22 angeordnet ist. Die Lagerhülse 21 erstreckt
sich über die
gesamte, axiale Länge
des Spulenkörpers 17 und
des Konuses 23 des Magneten. Bei Bestromung der Spule 18 führt der
Ankerkolben 22 eine Hubbewegung nach links in Richtung
des Konusses 23. Durch die Gestaltung des Steuerteiles
(Ankergegenstück)
am Konus 23 wird erreicht, dass die Hubbewegung des Ankerkolbens 22 nahezu
proportional zum angelegten Strom ist. Die magnetisch wirkenden Teile
des Hubmagneten werden von einem Gehäuse 25 abgedeckt.
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Von
der in Hubrichtung weisenden Stirnseite des Ankerkolbens 22 erstreckt
sich, in axialer Richtung vom Kolben 22 weg, der Betätigungsstößel 8, mit
dem die Betätigung
des Ventilteils 2 erfolgt. Der Konus 23 weist
hierzu einen axialen Durchlass auf, durch den der Betätigungsstößel 8 geführt ist.
Damit ist der Hohlraum 14 mit dem Ankerraum des Magneten
verbunden. Bei einer Hubbewegung des Aktors 16 in Richtung
des Konusses wird somit der Stößel 8 betätigt. Die
Hubbewegung des Ankerkolbens 22 wird in einer Richtung
durch den Konus 23 und in der anderen Richtung durch den
Hülsenboden
begrenzt, der nach außen
gewölbt
ist. An der Außenseite
des Lagerhülsenbodens
schließt
sich der Gehäusedeckel 26 an.
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Die
Ventilanordnung weist mehrere O-Ringabdichtungen 24 auf.
So ist der Konus gegenüber der
Umgebung durch eine O-Ringabdichtung 24 abgedichtet.
Eine weitere Abdichtung 24 ist zwischen dem Gehäuse 25 und
dem Magnetteil vorgesehen.
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Für die beiden
Varianten no und nc nach 2 und 3 werden
identische Bauteile verwendet. Damit wird ein Baukasten für eine Ventilanordnung
hergestellt, der für
die beiden Varianten no und nc mit den gleichen Baugruppen (Betätigungseinrichtung 1 und
Ventilteil 2 auskommt).
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4 zeigt
einen Hydraulikschaltplan für
die Steuerung eines Klimakreislaufes, in dem die oben beschriebenen
Ventilanordnungen verwendet werden. Der Kreislauf besteht aus einem
Expansionsventil 28, einem Wärmetauscher 32 (Gaskühler), einem
weiteren Wärmetauscher 30a (Verdampfer),
einem Verdichter 29 und einem Sammler 31.
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Parallel
zum Verdampfer 30a ist über
ein Absperrventil 27 ein zusätzlicher Verdampfer 30b vorgesehen,
der bei Bedarf zugeschaltet werden kann. Das Absperrventil 27 wird
in der Ausführung
nc betrieben. In dieser Variante wird der zweite Verdampfer 30b nicht
vom Kältemittel
durchströmt
und wird nur auf speziellem Bedienerwunsch durch Betätigung des
Aktors 16 zugeschaltet. In diesem Fall erfolgt dies durch
Bestromung des Magneten der Betätigungseinrichtung 1.
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Bei
einer alternativen Auslegung des Klimasystems wird anstelle der
nc Ausführung
des Absperrventils 27 die Variante no benötigt. In
diesem Falle entspricht das Ventil 27 der Darstellung der
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2.
Das Ventil 27 ist normalerweise durch Federkraft (Flachfeder 6)
offen und wird durch magnetische Betätigung geschlossen. In dieser
Variante wird der zweite Verdampfer 30b immer von Kühlmittel durchströmt mit und
wird nur auf speziellem Bedienerwunsch abgeschaltet.
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- 1
- Betätigungseinrichtung
- 2
- Ventilteil
- 3
- Verbindungs-/Schnittstelle
- 4
- Ventilsitz
- 5
- Dichtkörper
- 6
- Rückstellelement
- 7
- Zu-/Abfluss
- 8
- Stößel
- 9
- Zapfen
- 10
- Anschlag
(Kegelgrundfläche)
- 11
- Anschlag
(Kegelspitze)
- 12
- Durchlass
(Ventilsitz)
- 13
- Ausnehmung
- 14
- Hohlraum
- 15
- Bohrung
(Zu-Abfluss Betätigungseinrichtung)
- 16
- Aktor
- 17
- Spulenkörper
- 18
- Spule
- 19
- Steckeranschluss
- 20
- Jochscheibe
- 21
- Lagerhülse
- 22
- Ankerkolben
- 23
- Konus
- 24
- O-Ringabdichtung
- 25
- Magnetgehäuse
- 26
- Gehäusedeckel
- 27
- Absperrventil
- 28
- Expansionsventil
- 29
- Verdichter
- 30a
- Verdampfer
- 30b
- Verdampfer
- 31
- Sammler
- 32
- Gaskühler
- no
- Normally
open
- nc
- Normally
closed