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Technisches Gebiet
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Die
Erfindung betrifft ein Schaltgerät,
ein kombiniertes Schalt-Lichtsteuergerät, ein System zum
Steuern einer Lampe, bei dem ein derartiges Schaltgerät eingesetzt
wird, und ein Lichtsteuerungssystem für ein Gebäude mit zumindest einer Leuchte. Ferner
betrifft die Erfindung ein Verfahren zum Steuern einer Leuchte.
Die Erfindung gehört
zum Gebiet der DALI-Technologie.
DALI steht hierbei für "Digital Adressable
Lighting Interface",
also digital adressierbare Beleuchtungs-Schnittstelle.
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Stand der Technik
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Die
DALI-Technologie ist eine weit verbreitete Technologie, die bei
der Ansteuerung von Leuchten eingesetzt wird. Sie wird insbesondere
erfolgreich in Gebäudesystemen
eingesetzt, bei denen eine Vielzahl von Leuchten anzusteuern ist.
Auch für die
Ansteuerung von Leuchten in einzelnen Räumen kann die Verwendung der
DALI-Technologie sinnvoll sein.
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In
Gebäudesystemen
steht eine zentrale Steuerung der Leuchten häufig in Konflikt mit einer lokalen
Ansteuerung von Leuchten. Insbesondere bei Stehleuchten ist gewünscht, dass
diese individuell einschaltbar und auch individuell dimmbar sind.
Es soll auch möglich
sein, einen Anwesenheitssensor einzusetzen, der erfasst, ob sich
an einem bestimmten Platz (zum Beispiel an einem Schreibtisch) eine Person
befindet, und die Stehleuchte soll aufgrund dieser lokalen Information
ein- bzw. ausgeschaltet werden. Andererseits kann erwünscht sein,
dass sämtliche
Leuchten zentral ein- bzw. ausgeschaltet werden. Nach Ende der Arbeitszeit
kann beispielsweise ein Ausschalten sämtlicher Leuchten sinnvoll sein,
wenn das Licht von den Gebäu deinsassen
nicht immer beim Verlassen des Gebäudes ausgeschaltet wird. Es
kann auch sinnvoll sein, sämtliche
Leuchten gleichzeitig anzuschalten, zum Beispiel zu den Zeiten,
zu denen der Reinigungsservice das Gebäude betritt, damit dieser nicht
sämtliche
Leuchten einzeln von Hand ein- und später wieder ausschalten muss.
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Im
Stande der Technik werden die lokalen Steuerelemente für das Ansteuern
der Leuchten (Taster und Sensoren) sämtlich an einen einzigen Bus
des Gebäudesystems
angeschlossen. Demgemäß ist die
Ansteuerung sehr kompliziert und geht mit einem hohen Programmieraufwand
einher. Bei einzelnen Änderungen,
was das Vorhandensein solcher lokaler Elemente angeht, muss aufwändig von Programmierern
das Gebäudesteuersystem
umprogrammiert werden.
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Nachteilig
ist ferner, dass die DALI-Technologie ein Master-Slave-System ist.
Es gibt kein Kollisionskonfliktmanagement. So ist ein ungelöstes Problem,
dass das DALI-Steuersystem nicht festlegt, ob es lokalen Steuerbefehlen
oder auf das gesamte Gebäude
bezogenen Steuerbefehlen folgen soll, wenn beide gleichzeitig vorliegen.
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Darstellung der Erfindung
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Es
ist Aufgabe der Erfindung, Mittel bereitzustellen, durch die Gebäudesteuersysteme,
die die DALI-Technologie verwenden, flexibler bei der Ansteuerung
werden, zum Beispiel sowohl ein lokales als auch ein zentrales Schalten
von Leuchten erlauben, wobei gleichzeitig gewährleistet sein soll, dass das
Gebäudesteuersystem
einfach aufgebaut ist.
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Die
Aufgabe wird durch ein Schaltgerät
gemäß Patentanspruch
1, ein kombiniertes Schalt-Lichtsteuergerät nach Patentanspruch 10, ein System
zum Steuern einer Lampe gemäß Patentanspruch
11, ein Lichtsteuerungssystem für
ein Gebäude
mit zumindest einer Leuchte nach Patentanspruch 12 und ein Verfahren
zum Steuern einer Leuchte nach Patentanspruch 13 gelöst.
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Das
erfindungsgemäße Schaltgerät weist zwei
Eingänge
auf, an denen jeweils ein DALI-Bus anschließbar ist, und einen Ausgang,
an dem ein DALI-Bus
anschließbar
ist. Ferner umfasst es eine Datenverarbeitungseinheit, die dazu
ausgelegt ist, über die
beiden Eingänge
eingehende Signale zu empfangen und aufgrund vorbestimmter Kriterien
den Signalen Prioritäten
zuzuordnen, wobei die Signale in Abhängigkeit von ihrer Priorität dem Ausgang
zugeführt werden.
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Durch
ein solches Schaltgerät
wird somit das Konzept der Prioritäten für die DALI-Technologie eingeführt. Die
Verwendung von Prioritäten
erlaubt eine Kollisionskonfliktlösung.
Durch das Bereitstellen zweier Eingänge ist die Verwendung zweier
DALI-Busse zum Ansteuern ermöglicht.
Man wird einen DALI-Bus so wählen,
dass eine lokale Ansteuerung ermöglicht
ist und einen zweiten DALI-Bus so wählen, dass eine zentrale Ansteuerung
ermöglicht
ist. Die lokalen Elemente wie Taster und Sensoren können somit
an den ersten DALI-Bus angeschlossen werden und sind von dem zweiten
DALI-Bus unabhängig,
so dass die lokale Steuerung auch nicht über das zentrale System erfolgen
muss, sondern eben unabhängig
von der Zentrale erfolgen kann, wodurch die zentrale Steuerung entlastet
ist. Das System wird so einfacher und kompakter aufgebaut.
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Bevorzugt
umfasst das Schaltgerät
einen Speicher zum temporären
Speichern von Signalen. Es wird damit zum einen möglich, über die
beiden Eingänge
empfangene Signale zunächst
abzufangen, um so abwarten zu können,
welche Signale insgesamt eingehen. Nach einer bestimmten Zeit kann dann
der Fall eintreten, dass von beiden Eingängen gleichzeitig Signale angekommen
sind, so dass die Definition einer Priorität besonders sinnvoll ist. Insbesondere
kann dann auch das später
ankommende Signal die höhere
Priorität
erhalten und so zeitlich vor dem früher angekommenen Signal zum
Ausgang weitergeleitet werden.
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Die
Ausführungsform
mit dem Speicher ist auch im Zusammenhang mit einer weiteren bevorzugten
Ausführungsform
sinnvoll, der gemäß das Schaltgerät dazu ausgelegt
ist, Rücksignale über den Ausgang
zu empfangen, die zu einem der beiden Eingänge weiterleitbar sind. Dieser
Fall tritt häufig ein,
wenn die über
die Eingänge
zugeführten
Signale bestimmte Anfragen beinhalten. Ein typischer Fall einer
solchen Anfrage ist die Anfrage, ob eine bestimmte Leuchte funktionsfähig ist.
Es ist von Vorteil, wenn diese Ausführungsform mit den empfangbaren Rücksignalen
mit derjenigen mit dem Speicher kombiniert wird, weil dann die Rücksignale
so lange gespeichert werden können,
bis die beiden Eingänge, die
dann ja als Ausgang fungieren, frei sind. Es ist auch möglich, dass
das Schaltgerät
selbst diese Art Anfrage regelmäßig abgibt,
die Antwort speichert und bei Anfrageneingang am Schaltgerät dann schon
parat hat und sofort abgibt.
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Bei
einer bevorzugten Weiterbildung der Ausführungsform mit dem Speicher
ist die Datenverarbeitungseinheit dazu ausgelegt, das Weiterleiten der
Rücksignale
zu einem Eingang zu einem Zeitpunkt zu veranlassen, der in Abhängigkeit
von den Prioritäten
von zuvor über
die Eingänge
empfangenen Signalen festgelegt wird. Dadurch kann der Zeitpunkt
des Weiterleitens der Rück signale
so gewählt werden,
dass kein Richtungskonflikt bei der Weiterleitung herrscht, denn
mithilfe der Prioritäten
wird entschieden, ob zunächst
an den Eingängen
Daten empfangen werden oder über
die Eingänge
Daten ausgesandt werden. Die Verwendung der Prioritäten beim
Weiterleiten der Rücksignale
ist auch deswegen sinnvoll, weil dann die Vorgeschichte, die zur
Erzeugung des Rücksignals
geführt
hat, berücksichtigt werden
kann. Handelt es sich beispielsweise um eine dringliche Anfrage,
so wird diese über
einen der beiden Eingänge
zugeführt
und erhält
Priorität,
um dem Ausgang zugeführt
zu werden. Entsprechend kommen die Rücksignale auch schnell, und
die Rücksignale
sollten dann zurückgesandt
werden, bevor ein über
den zweiten Eingang eingegangenes Signal weitergeleitet wird und
eventuelle Reaktionen verursacht.
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Bei
einer bevorzugten Ausführungsform
umfasst das Schaltgerät
eine Uhr, und die Datenverarbeitung ordnet die Prioritäten uhrzeitabhängig zu. Dies
kann dergestalt sein, dass die Prioritäten ausschließlich uhrzeitabhängig zugeordnet
werden, d. h. dass zu bestimmten Uhrzeiten der erste der beiden Eingänge Priorität genießt, und
zu anderen Uhrzeiten der zweite der beiden Eingänge. Die Priorität kann zusätzlich zur
Uhrzeit auch von der Art der Signale abhängig sein.
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Letzteres
ist insbesondere im Zusammenhang mit einer bevorzugten Ausführungsform
sinnvoll, bei der die Datenverarbeitungseinheit dazu ausgelegt ist, über die
Signale übermittelte
Befehlstypen zu unterscheiden und die Prioritäten anhand der Befehlstypen
zuzuordnen. Diese Ausführungsform
verhindert eine Festlegung, dass die Signale, die über einen
bestimmten Eingang eingehen, Priorität genießen. Vielmehr wird geprüft, ob diese
Signale tatsächlich
dergestalt sind, dass eine Zuweisung einer höheren Priorität gerechtfertigt
ist. Im Zusammenhang mit der uhrzeitabhängigen Festlegung der Prioritäten ist diese
Ausführungsform
dann beispielsweise dergestalt einsetzbar, dass zwar grundsätzlich einer
der beiden Eingänge
Priorität
genießt,
wie oben beschrieben, dass aber bestimmte Befehlstypen eine noch
höhere
Priorität
genießen,
so dass die uhrzeitabhängige
Festlegung durch bestimmte Signale überwunden werden kann. Dies
ist beispielsweise dann sinnvoll, wenn in einem Gebäude zu einem
bestimmten Zeitpunkt alle Lichter ausgeschaltet werden sollen, und
wenn eine in dem Gebäude
befindliche Person das Licht dann wieder einschalten möchte. Das
Wiedereinschalten sollte dann Priorität vor dem grundlegenden Befehl
haben, dass sämtliche
Leuchten ausgeschaltet werden.
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Bei
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
ist die Datenverarbeitungseinheit dazu ausgelegt, die Priorität in Abhängigkeit
von der Reihenfolge des Eingangs von Einzelsignalen zuzuordnen.
So kann, insbesondere mithilfe des oben erwähnten Speichers, ein über einen
ersten Eingang eingegangenes Signal zurückgehalten werden und abgewartet
werden, ob über
den zweiten Eingang ebenfalls ein Signal eingeht. Dann kann entweder dem
späteren
Signal Vorrang gegeben werden oder auch gerade das früher eingegangene
Signal zunächst
weitergeleitet werden und das später
eingegangene Signal dann ganz unterdrückt werden, also gar nicht
dem Ausgang zugeführt
werden, oder auch zu einem deutlich späteren Zeitpunkt.
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Bei
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
ist die Datenverarbeitungseinheit dazu ausgelegt, die Prioritäten für bestimmte
Signale in Abhängigkeit
davon zuzuordnen, ob und vorzugsweise welche Signale vor den bestimmten
Signalen über denselben
Eingang wie diese empfangen wurden. Diese Ausführungsform ist insbesondere
dann sinnvoll, wenn eine etwas aufwändigere Steuerbefehlsfolge
abgegeben wird. So wäre
es nicht sinnvoll, wenn gerade eine solche Folge über einen
der beiden Eingänge
durchläuft,
dann auf die Weiterleitung eines Signals von dem zweiten Eingang
gewechselt werden würde,
weil Letzteres eine höhere
Priorität hätte. Diese
Ausführungsform
lässt sich
dahingehend weiterbilden, dass nicht nur zwischen den Befehlstypen
unterschieden wird, welche in den Signalen enthalten sind, sondern
dass auch zwischen Folgen von Befehlen bestimmter Befehlstypen unterschieden
wird. So kann beispielsweise eine erste Signalfolge Vorrang vor
einer zweiten Signalfolge haben.
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Das
erfindungsgemäße System
zum Steuern einer Lampe weist auf: ein erfindungsgemäßes Schaltgerät, ein lokales
Lichtregelungssystem mit einer Lichtregeleinheit, die über einen
DALI-Bus mit dem ersten von den beiden Eingängen des Schaltgeräts verbunden
ist, wobei Sensoren und/oder Bedienelemente zum lokalen Ansteuern
der Lampe mit der Lichtregeleinheit verbunden sind, und zumindest
ein elektronisches Vorschaltgerät,
an dem die Lampe angeschlossen ist, wobei der Ausgang des Schaltgeräts über einen
DALI-Bus mit jedem elektronischen Vorschaltgerät verbunden ist. Es verbleibt
dann noch der zweite Eingang des Schaltgeräts. Dieser soll gleichzeitig
Eingang des Systems zum Steuern einer Lampe sein, so dass das System
als Ganzes an einen externen DALI-Bus anschließbar ist.
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Das
Bereitstellen eines solchen Systems zum Steuern einer Lampe erlaubt
insbesondere die oben bereits im Zusammenhang mit der Bereitstellung
des Schaltgeräts
erwähnte
kompakte und unaufwändige
Bauweise für
ein Gebäudesteuerungssystem.
Das System zum Steuern einer Lampe stelle eine Einheit dar, welche
einer Lampe (oder auch mehreren Lampen gleichzeitig, die gemeinsam
zumindest eine Leuchte bilden) zugeordnet ist. In einem Raum des
Gebäudes
kann jeweils ein solches System zum Steuern einer Lampe oder können mehrere solcher
Systeme angeordnet werden. Das System zum Steuern einer Lampe ist
somit der lokale Baustein.
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Bei
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
ist das Schaltgerät
dazu ausgelegt, aus zwei über
verschiedenen Eingängen
einkommenden Eingangssignalen ein einziges Ausgangssignal zu erzeugen.
Diese Funktionalität
kann insbesondere dann wichtig werden, wenn es schwierig wird, den
Signalen, die über
den ersten Eingang kommen und den Signalen, die über den zweiten Eingang kommen,
unterschiedliche Prioritäten
zuzuordnen. Ein Beispiel hierfür
ist der Eingang von verschiedenen Signalen über die beiden Eingänge innerhalb
einer sehr kurzen Zeit. So kann das Schaltgerät beispielsweise mithilfe einer
Uhr erfassen, wann die einzelnen Signale eingehen. Es wird eine
Mindestzeitdauer festgelegt für
einen Soll-Zeitabstand für
die Signale. Wird die Mindestzeitdauer unterschritten, bedeutet dies,
dass die Signale als quasi gleichzeitig eingegangen interpretiert
werden, und dass als Kompromiss dann ein Ausgangssignal erzeugt
wird, das den in den beiden eingehenden Eingangssignalen übermittelten
Befehlen in gewisser Hinsicht genügt. Ein Beispiel hierfür wäre es, wenn
zu einer bestimmten Uhrzeit der Befehl erfolgt, zentral das Licht
auszuschalten bei allen Leuchten und gleichzeitig ein Bediener eine
bestimmte Leuchte einschaltet. Als Kompromiss kann dann die genannte
Leuchte gedimmt betrieben werden. Der Bediener erkennt dadurch eine Änderung
gegenüber
dem vorherigen Zustand und weiß,
dass seine Bedienhandlung eine Folge gehabt hat. Gleichzeitig wird
der Grundtendenz gefolgt, die Beleuchtung im gesamten Gebäude zu unterdrücken.
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Da
das Schaltgerät
lokal angeordnet ist, kann der lokale Baustein auch um eine weitere
Funktionalität
erweitert werden, nämlich
um die eines Lichtsteuergeräts.
Man erhält
dann ein kombiniertes Schalt-Lichtsteuergerät. Dieses umfasst nur noch
einen der beiden Eingänge
des Schaltgeräts
und den Ausgang. intern ist der bisherige zweite Eingang mit einer
Lichtregeleinheit verbunden. Diese interne Verbindung muss nicht
die DALI-Funktionalität
nutzen.
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Anstelle
des zweiten Eingangs besteht eine Anschlussmöglichkeit für Sensoren und/oder Bedienelemente
zum lokalen Ansteuern der Lampe.
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Der
lokale Baustein, Schaltgerät
oder Schalt-Lichtsteuergerät,
kommt bevorzugt im Zusammenhang mit einem Lichtsteuerungssystem
für ein Gebäude mit
zumindest einer Leuchte zum Einsatz, wie es in Patentanspruch 12
beansprucht ist. Das Lichtsteuerungssystem umfasst: einen ersten
Bus gemäß einem
von DALI verschiedenen Standard (beispielsweise LON, Local Operating
Network, oder EIB, European Installation Bus). An dem Bus ist über eine
Schnittstelle zu dem ersten Bus ein Gateway angeschlossen. Das Gateway
weist eine DALI-Schnittstelle auf, und an dieser ist ein DALI-Bus
angeschlossen. An dem DALI-Bus seinerseits ist, nämlich mithilfe
des oben genannten zweiten Eingangs des Schaltgeräts, das
System zum Steuern einer Lampe anschließbar. Das Lichtsteuerungssystem
umfasst schließlich
eine am ersten Bus angeschlossene zentrale Steuereinheit. Beim Betrieb
des Lichtsteuerungssystems sendet diese Steuereinheit über den ersten
Bus, das Gateway und schließlich
den DALI-Bus Steuersignale an das erfindungsgemäße Schaltgerät, das sich
ja in dem System zum Steuern einer Lampe befindet.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren
zum Steuern einer Leuchte umfasst die folgenden Einzelschritte:
Einerseits werden durch eine Lichtregeleinheit zur lokalen Steuerung
der Leuchte aufgrund von einer Betätigung eines lokalen Bedienelements
(typischerweise eines Schalters) oder von Signalen eines lokalen
Sensors (der beispielsweise die Anwesenheit misst; Wärmesensor
oder Kamera) erste Ansteuersignale über einen ersten DALI-Bus an
ein Schaltgerät gesandt.
Unabhängig
davon werden zweite Ansteuersignale über einen zweiten DALI-Bus
an das Schaltgerät
gesandt. Die zweiten Ansteuersignale sollen ebenfalls der Steuerung
einer Leuchte dienen, wobei es sich hierbei um eine zentrale Steuerung handelt,
also um eine solche Steuerung, die mehrere Leuchten gleichzeitig
betreffen kann. Das die mehrere Leuchten gleichzeitig betreffen
kann. Das Schaltgerät
ordnet nun den ersten Ansteuersignalen und den zweiten Ansteuersignalen
aufgrund vorbestimmter Kriterien jeweils eine Priorität zu und
leitet (zumindest zunächst)
nur die Ansteuersignale mit der jeweils höheren Priorität an zumindest
ein elektronisches Vorschaltgerät
weiter, das seinerseits die Ansteuersignale weiterverarbeitet und
Ausgangssignale für
die Leuchte abgibt. Das erfindungsgemäße Verfahren ermöglicht wegen
der Zuordnung der Prioritäten,
dass die ersten und zweiten Ansteuersignale unabhängig voneinander
erzeugt (und schließlich
an das Schaltgerät
gesandt) werden können.
Die Zuordnung der Priorität
löst einen
möglichen
Kollisionskonflikt.
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Bei
einer bevorzugten Ausführungsform
des Verfahrens wird zu ersten bestimmten Uhrzeiten den ersten Ansteuersignalen
die höhere
Priorität
zugeordnet und zu zweiten bestimmten Uhrzeiten den zweiten Ansteuersignalen
die höhere
Priorität
zugeordnet. Diese Ausführungsform
ist besonders einfach und trägt
der Tatsache Rechnung, dass die lokale Steuerung einer Leuchte dann
sinnvoll ist, wenn sich Personen in einem jeweiligen Gebäude befinden, und
dass eine zentrale Steuerung, also eine mehrere Leuchten gleichzeitig
betreffende Steuerung, dann sinnvoll ist, wenn sich keine Personen
im Gebäude befinden.
Hierfür
gibt es aber typische Uhrzeiten.
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Bei
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
unterscheidet das Schaltgerät
zwischen verschiedenen Typen von Befehlen, die mit den Ansteuersignalen übermittelt
werden. Die Priorität
wird in Abhängigkeit
von den Befehlstypen in den ersten und zweiten Ansteuersignalen
zugeordnet. Diese Ausführungsform
ist sehr flexibel, weil es bei einer Vielzahl von Befehlen ermöglicht wird,
dass einmal die lokale Steuerung den Vorrang erhält und ein andermal die zentrale
Steuerung, ohne dass dies grundsätzlich
für sämtliche
Arten von Befehlen gelten müsste.
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Bei
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
des Verfahrens ordnet das Steuergerät die Priorität in Abhängigkeit
von zeitlich vorhergehend eingegangenen Signalen zu, wobei insbesondere frühere Prioritätszuordnungen
zu den zuvor eingegangenen Signalen berücksichtigt werden können. Diese
bevorzugte Ausführungsform
ist insbesondere dann sinnvoll, wenn typischerweise bestimmte Signalfolgen
verwendet werden. Hat beispielsweise eine Signalfolge ein erstes
Mal eine Priorität
erhalten, so sollte sie bei ihrer Fortsetzung diese Priorität auch behalten.
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Kurze Beschreibung der Zeichnung(en)
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Nachfolgend
wird eine bevorzugte Ausführungsform
der Erfindung unter Bezug auf die Zeichnung beschrieben, wobei die
Figur schematisch ein Lichtsteuerungssystem für ein Gebäude veranschaulicht.
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Bevorzugte Ausführung der
Erfindung
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Die
Figur zeigt ein im Ganzen mit 10 bezeichnetes Lichtsteuerungssystem
für ein
Gebäude. Zu
jeder Leuchte in dem Gebäude
wird lokal ein Steuersystem 12 bereitgestellt. Dargestellt
sind in der Figur zwei Steuersysteme 12. Durch die Punkte zwischen
diesen Steuersystemen soll veranschaulicht sein, dass eine Vielzahl
derartiger Systeme bereitgestellt werden kann. Die Steuersysteme
müsse nicht
alle gleichartig sein, auch wenn vorliegend die beiden dargestellten
Steuersysteme 12 gleichartig gezeigt sind. Die Systeme 12 umfassen
jeweils zwei elektronische Vorschaltgeräte 14, die jeweils
mit der Leuchte verbunden sind. Die Leuchte besteht beispielsweise
aus zwei Lampen 16. Die Trennung der beiden Lampen 16 in
jedem System 12 durch Strichelung soll veranschaulichen,
dass diese gemeinsam eine Leuchte bilden. Das Steuersystem 12 umfasst
ferner ein Schaltgerät 18.
Das Schaltgerät 18 hat
drei DALI-Schnittstellen, wobei erste und zweite Schnittstellen 20 und 22 einen
DALI-Eingang bereitstellen und eine dritte Schnittstelle 24 einen
DALI- Ausgang bereitstellt.
An dem Ausgang, also an der DALI-Schnittstelle 24, ist
ein DALI-Bus 26 angeschlossen, an dem die elektronischen
Vorschaltgeräte 14 mit
DALI-Schnittstellen 28 angeschlossen sind.
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Das
System 12 umfasst ferner lokal in der Nähe der Leuchte angeordnete
Elemente, nämlich einen
Taster bzw. Lichtschalter 30 und einen Sensor 32.
Grundsätzlich
genügt
eines der beiden Elemente 30 oder 32, auch wenn
vorliegend beide gezeigt sind. Der Taster 30 soll der Funktionalität dienen,
die Lampe wie mit jedem herkömmlichen
Lichtschalter ein- und auszuschalten. Der Sensor 32 soll
erfassen, ob sich in dem von der Lampe bestrahlten Bereich eine Person
befindet. Der Sensor 32 kann eine Kamera sein. Auch Wärme- und
Lichtsensoren können
zum Einsatz kommen. Die Taster 30 und 32 sind
mit einer Lichtregeleinheit 34 verbunden, welche die von
den Elementen 30 und 32 ausgehenden Signale auswählt und
zu Ansteuersignalen für
die elektronischen Vorschaltgeräte 14 umwandelt.
Die Lichtregeleinheit 34 hat eine DALI-Schnittstelle 36 und
ist über
einen DALI-Bus 38 mit dem einen Eingang des Schaltgeräts 18 verbunden,
vorliegend mit der DALI-Schnittstelle 22.
Somit können
Ansteuersignale von der Lichtregeleinheit 34 über das
Schaltgerät 18 zum Ausgang 24 geleitet
werden. Damit ist die Möglichkeit einer
lokalen Ansteuerung der Leuchte bereitgestellt.
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Um
gleichzeitig eine zentrale Ansteuerung zu ermöglichen, ist an dem anderen
Eingang des Schaltgeräts,
also der DALI-Schnittstelle 20, jeweils ein weiterer, vom
DALI-Bus 38 (und naturgemäß auch vom DALI-Bus 26)
unabhängiger
DALI-Bus 40 bereitgestellt. Der DALI-Bus 40 ist
ein Leuchten übergreifender
Bus, der sich somit bevorzugt über
einen Gebäudeteil
erstreckt. Die zentrale Ansteuerung der Leuchten wird durch ein
Steuergerät 42 koordiniert, welches
auch andere Aufgaben im Rahmen der Gebäudesteuerung ausführen kann,
zum Beispiel im Rahmen der Steuerung der Jalousiestellungen, der Heizung
etc. Da sich die Aufgaben des Steuergeräts 42 nicht nur auf
Lichtsteuerungen beschränken,
ist dieser an einem von einem DALI-Bus verschiedenen Bus 44 über eine
Schnittstelle 46, 46' angeschlossen. Der Bus 44 kann
beispielsweise ein LON-Bus sein (Local operating network) oder ein
EIB (European Installation Bus). Zur Verbindung zwischen den Bussen 44 und 40 dient
ein Gateway 46, das eine Schnittstelle 48 zum
Bus 44 und eine Schnittstelle 50 zum DALI-Bus 40 aufweist.
Das Gateway 46 übersetzt
somit Signale, die über
den Bus 44 zu ihm gelangen, in Signale, die über den
DALI-Bus 40 gesendet werden und umgekehrt. An dem Bus 44 können weitere
Funktionalitäten
bereitgestellt sein. Beispielsweise kann auch hier ein Taster vorgesehen
sein, nämlich
der Taster 52 oder ein Sensor 54. Taster 52 und
Sensor 54 befinden sich beispielsweise am Gebäudeeingang.
Eine Person, die das Gebäude
betritt, kann somit bereits am Gebäudeeingang mit dem Taster 52 eine
Leuchte im Gebäude
einschalten. Alternativ kann mithilfe des Sensors 54 erkannt
werden, dass eine Person das Gebäude
betritt, und ausgewählte
Leuchten, beispielsweise im Flur, können aktiviert werden. Das
Steuergerät 42 verwaltet
diese zentralen Aufgaben und gibt entsprechende Steuerbefehle ab.
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In
dem Schaltgerät 18 kommen
nun über
die Schnittstelle 20 erste Steuerbefehle an und über die Schnittstelle 22 zweite
Steuerbefehle. Die zentralen Steuerbefehle können in Konflikt mit den lokalen Steuerbefehlen
stehen. Das Schaltgerät 18 weist eine
Datenverarbeitungseinheit 56 (CPU, central processing unit)
auf, welche eine Entscheidung trifft, welches Signal wann zur Ausgangs-Schnittstelle 24 weitergeleitet
wird. In der Datenverarbeitungseinheit sind hierfür Kriterien
abgelegt. Die Datenverarbeitungseinheit ist dazu ausgelegt, bestimmte
Befehlstypen in den Ansteuersignalen zu identifizieren. Bestimmte
Befehlstypen erhalten grundsätzlich
Vorrang, weitere bestimmte Befehlstypen erhalten Vorrang vor bestimmten
ersten anderen Befehlstypen, nicht aber vorbestimmten zweiten anderen
Befehlstypen, und manche Befehlstypen haben grundsätzlich keinen
Vorrang.
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Die
Datenverarbeitungseinheit 56 kann mit einem Speicher 58 (memory "M") zusammenwirken und manche Befehlstypen
beispielsweise für
eine bestimmte Zeit zurückstellen.
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Durch
eine geschickte Programmierung der Datenverarbeitungseinheit 56 wird
es somit möglich, möglicherweise
auftretende Konflikte zwischen Ansteuersignalen, die das Steuergerät 42 erzeugt,
und die über
den DALI-Bus zur DALI-Schnittstelle 20 gelangen, einerseits
und andererseits von Steuersignalen, welche aufgrund einer Betätigung des
Tasters 30 oder einer Aktivität des Sensors 32 durch
die Lichtregeleinheit 34 erzeugt werden, zu lösen. Das
Schaltgerät 18 ermöglicht erst
die Konkurrenz von zentraler Steuerung (Steuergerät 42)
und lokaler Steuerung (Lichtregeleinheit 34). Eine Vielzahl
von Szenarien sind möglich.
So ist eine uhrzeitabhängige
Vergabe der Prioritäten
zum Beispiel in Bürogebäuden sinnvoll,
die von den dort arbeitenden Personen zu bestimmten Uhrzeiten verlassen
werden. Während
der Arbeitszeiten kann die lokale Steuerung (Lichtregeleinheit 34)
eine grundsätzliche
Priorität
erhalten, und außerhalb
der Bürozeiten
kann eine zentrale Steuerung (Steuergerät 42) einen Vorrang
erhalten. Hierbei kann zur weiteren Differenzierung ebenfalls vorgesehen
sein, dass ein zunächst
prioritätshöherer Befehl,
der zu einem bestimmten Zeitpunkt durchgeführt wird, zu einem späteren Zeitpunkt
wieder aufgehoben wird. So kann beispielsweise vorgesehen sein,
dass in dem Bürogebäude um 19:00
Uhr sämtliche
Lichter ausgeschaltet werden. Betätigt um 19:05 Uhr jemand den
Taster 30, will also das Licht wieder einschalten, so wird
der entsprechende Befehl durchgestellt, und lokal wird die entsprechende Leuchte
wieder aktiviert, während
sämtliche
anderen Leuchten in dem Bürogebäude ausgeschaltet
bleiben.
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Der
Aufbau des Schaltgeräts 18 verhindert nicht,
dass auch Daten in die entgegengesetzte Richtung fließen können. So
kann beispielsweise das Steuergerät 42 in regelmäßigen Zeitabständen eine Anfrage
an die elektronischen Vorschaltgeräte 14 senden, um zu
erfassen, ob eine der Lampen 16 defekt ist. Eine entsprechende
Rückantwort
des elektronischen Vorschaltgeräts
kann in dem Speicher 58 zwischengespeichert werden und
zu einem ganz bestimmten Zeitpunkt, beispielsweise wenn über die DALI-Schnittstelle 20 eingehende
Signale Priorität haben, über die
DALI-Schnittstelle 20 in den DALI-Bus 40, und über das
Gateway 46 zu dem Steuergerät 42 geleitet werden.
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Auch
wenn vorliegend das Schaltgerät 18 und
die Lichtregeleinheit 34 als getrennte Einheiten gezeigt
sind, können
diese auch in einer Einheit verwirklicht sein. Man erhält dann
ein kombiniertes Schalt-Lichtregelgerät, das nach außen hin
nur über einen
Eingang 20 und einen Ausgang 24 verfügt, und an
das der Taster 30 oder der Sensor 32 anschließbar ist.
Die interne Verbindung benötigt
nicht den DALI-Bus 38.
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Die
Erfindung stellt erstmals ein Lichtsteuerungssystem für ein Gebäude bereit,
bei dem eine lokale Steuerung und eine zentrale Steuerung sich in flexibler
Weise ergänzen.
Lokal wird hierzu jeweils ein System 12 zum Steuern einer
Lampe (mit oder ohne Lampe 16) bereitgestellt, und die
Schnittstelle 20 des Schaltgeräts 18 ist dann gleichzeitig
Eingang des gesamten Systems 12. Der übrige, im Gebäude verwirklichte
Busaufbau mit den Bussen 44, dem Gateway 46 und
dem DALI-Bus 40 ist sehr einfach. Während im Stande der Technik
die lokalen Elemente, beispielsweise der Art wie der Taster 30 oder
der Sensor 32 direkt an den Gebäudebus (der dem Bus 40 entspricht)
angeschlossen waren, wird nun die lokale Steuerung völlig unabhängig von
dem zentralen Steuergerät 42 vorgenommen,
nämlich
mithilfe der Lichtregeleinheit 34.