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Die Erfindung betrifft ein Bussystem mit zumindest einem Bus, einer Anzahl von Busteilnehmern und einer oder einer Anzahl von Master-Einheiten sowie eine Master-Einheit zur Verwendung in einem Bussystem.
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Ein solches Bussystem ist im Stand der Technik bekannt. Es kann z.B. durch ein proprietäres Bussystem oder ein standardisiertes Bussystem wie z.B. EIB/KNX oder DALI realisiert werden. Solche Bussysteme kommen in der Ausgestaltung als busgesteuerte Home-, Automations- oder Beleuchtungssysteme in privaten, kommerziellen und industriellen Bereichen zum Einsatz.
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Ein beispielsweise nach dem DALI (Digital Addressable Lighting Interface) aufgebautes Bussystem ist ein auf Beleuchtungsapplikationen spezialisiertes Bussystem. Das ursprüngliche DALI-Konzept, auch als DALI-Standard 1 bezeichnet, sieht Beleuchtungssteuerungen vor, in denen ein Single-Master-Controller eine Anzahl von DALI-Slave-Vorschaltgeräten in angeschlossenen Leuchten kontrolliert. Hierdurch kann eine Leuchte ein- und ausgeschaltet und gedimmt werden. Durch eine individuelle Adressierung in Form einer sog. Kurzadresse in jedem Vorschaltgerät kann jeder Leuchte eine Beleuchtungsstärke zugeordnet werden. Somit können sogenannte Szenen realisiert werden, Leuchten in Gruppen geschaltet oder durch sog. Broadcast-Befehle alle Slaves geschaltet oder gedimmt werden. In einem Broadcast-Modus bzw. bei Broadcast-Befehlen wird das Versenden von Daten von einem Master an eine beliebige Anzahl von Slaves ermöglicht.
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Der DALI-Standard bzw. das entsprechende Busprotokoll wurde novelliert und ermöglicht nun DALI-Beleuchtungssysteme mit einem sog. Multi-Masterkonzept. Bei einem solchen Multi-Masterkonzept können z.B. mehrere Master-Einheiten in Form von Sensoren oder Detektoren vorgesehen sein, denen jeweils entweder einzelne Leuchten oder Gruppen von Leuchten zugeordnet sind. Die Leuchten oder Gruppen von Leuchten kontrolliert und steuert jeder der Master-Sensoren oder Master-Detektoren separat. Solche Master-Sensoren oder Master-Detektoren liefern Informationen z.B. über detektierte Bewegungen oder die Präsenz von Personen oder Objekten in einem von diesen überwachten Raum, ebenso andere Raumparameter, wie z.B. Informationen zu Lichtverhältnissen, Beleuchtungsstärken, die Raumtemperatur etc.
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Bewegungs- und Präsenzmelder bzw. Bewegungs- und Präsenzsensoren und -detektoren, oder allgemein Sensoren und Detektoren, erhalten durch ihre Verwendung als Master-Einheiten für Leuchten eine erweiterte Verwendung und Einsatzmöglichkeit. Derartige Sensoren bzw. Detektoren werden typischerweise in oder auf Raumdecken montiert und über Leitungen in ein bestehendes Bussystem eingebunden. Üblicherweise erfolgt die Montage der Detektoren raum- oder raumabschnittsbezogen, so dass die Detektoren einen Raum oder einen Raumabschnitt überwachen. Es existieren Detektoren mit vergleichsweise kleinen und auch mit vergleichsweise sehr großen Erfassungsbereichen, um unterschiedlich große Räume und Raumabschnitte erfassen bzw. überwachen zu können. Die Auswahl des jeweiligen Detektors ist ein kostenorientierter Kompromiss zwischen Installationsaufwand und Detektions- bzw. Regelungs-Feinheit.
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Gerade bei einem DALI-Bussystem mit einer Anzahl von Master-Einheiten und einer Anzahl von Busteilnehmern, z.B. in Form von Leuchten bzw. deren Vorschaltgeräten, ergibt sich jedoch das Problem der Adressierung von diesen, da jedem DALI-Busteilnehmer durch ein standardisiertes Adressierungsverfahren eine zufällige Kurzadresse zugewiesen wird. Um z.B. eine Gruppe zu bilden, beispielsweise aller Leuchten in einem Raum, ist es erforderlich zu wissen, wo sich die Kurzadresse des jeweiligen Busteilnehmers, wie einer oder mehrerer Leuchten, im Raum bzw. einem Gebäude befindet. Die Lokalisierung erfolgt zumeist mithilfe eines Blinkens der entsprechenden Leuchte oder eines Blinkens einer eingebauten Leuchtdiode (LED) und eines entsprechenden Suchens der blinkenden Leuchte oder des blinkenden Detektors. Dies ist jedoch eine aufwendige Arbeit.
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Aus der
US 2009/0309512 A1 ist ein System zum Regeln einer Lampe bekannt, wobei das System an einen DALI-Bus angeschlossen ist. Ein Schaltgerät weist zwei Eingänge, an denen der DALI-Bus angeschlossen werden kann, und einen Ausgang auf, an den ein anderer DALI-Bus angeschlossen werden kann. Eine Datenverarbeitungseinheit ordnet den an den beiden Eingängen eingehenden Signalen Prioritäten zu und legt die Signale entsprechend ihren Prioritäten an den Ausgang, über den sie an den elektronischen Ballast weitergeleitet werden.
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Die
WO 2009/129848 A1 offenbart ein Lichtsteuersystem mit zumindest zwei Leuchten, einem Betriebsgerät zum Verändern einer jeweiligen Beleuchtungsstärke der zumindest zwei Leuchten, einem mit dem jeweiligen Betriebsgerät mittels einer Kommunikationsstrecke gekoppelten Steuergerät und mit zumindest zwei Sensoren. Jeder der zumindest zwei Leuchten ist zumindest ein Sensor zugeordnet, wobei das Betriebsgerät dazu ausgelegt ist, die Beleuchtungsstärke der zumindest zwei Leuchten zu verändern, wenn das Betriebsgerät mittels eines standarisierten Datenprotokolls von dem Steuergerät angesprochen wird, wobei die zumindest zwei Sensoren zum Erzeugen eines Signals ausgelegt sind, in Abhängigkeit von welchem die Beleuchtungsstarke der zumindest zwei Leuchten eingestellt werden kann.
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Die
DE 10 2011 076 714 A1 offenbart eine Notlicht-Einheit für ein Beleuchtungssystem, insbesondere eine solche, die nach DALI-Standard konzipiert ist. Diese ist mit einem Bus des Beleuchtungssystems, einem wiederaufladbaren Speicher für elektrische Energie und Not-Leuchtmitteln verbunden.
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Aus der
US 2013/0249442 A1 ist eine digitale Subnetzwerk-Interfaceeinheit bekannt, die einen primären digitalen Lichtinterface-Port zum Verbinden mit einem primären Lichtnetzwerk enthält. Eine Adresse der digitalen Subnetzwerk-Interfaceeinheit am primären Lichtnetzwerk wird manuell an der digitalen Subnetzwerk-Interfaceeinheit eingestellt. Die digitale Subnetzwerk-Interfaceeinheit enthält ebenfalls einen sekundären digitalen Lichtinterface-Port zum Verbinden mit einem sekundären Lichtnetzwerk. Die digitale Subnetzwerk-Interfaceeinheit enthält ferner einen Lichtsubnetzwerkprozessor. Der Lichtsubnetzwerkprozessor ist dahingehend konfiguriert, einer Mehrzahl von Sekündär-Leuchten eine Adresse zuzuweisen und Befehle von einem primären digitalen Lichtcontroller zu empfangen in Verbindung mit einer Adresse der digitalen Subnetzwerk-Interfaceeinheit und eine Mehrzahl von Sekundär-Leuchten basierend auf den von dem primären digitalen Lichtcontroller erhaltenen Befehlen zu kontrollieren.
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Die
GB 2 390 203 A offenbart ein System zum Kontrollieren einer Mehrzahl von adressierbaren elektrischen Einrichtungen, wie beispielsweise Beleuchtungskörpern. Das System umfasst einen Prozessor, einen Controller und Router. Der Prozessor kommuniziert mit einer PBX, so dass ein Teilnehmer das Licht in ihrem Bereich über ein Telefonnetzwerk kontrollieren kann.
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Die
DE 10 2015 201 434 A1 offenbart eine Splitter-Einheit zur Verwendung in einem Beleuchtungssystem, die einen eingangsseitigen Anschluss für die Verbindung mit einem DALI-Bus sowie zumindest zwei ausgangsseitige Anschlüsse aufweist, wobei die Splitter-Einheit dazu ausgebildet ist, über den eingangsseitigen Anschluss empfangene DALI-Befehle abhangig von der dem empfangenen DALI-Befehl zugeordneten Adressinformation den ausgangsseitigen Anschlüssen zuzuordnen und den entsprechenden DALI-Befehl als Broadcast-Befehl über den entsprechenden ausgangsseitigen Anschluss auszugeben.
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Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Bussystem mit zumindest einem Bus, einer Anzahl von Busteilnehmern und einer oder einer Anzahl von Master-Einheiten sowie eine solche Master-Einheit dahingehend fortzubilden, dass eine einfachere und kostengünstige Möglichkeit der Integration im Bussystem mit der Master-Einheit oder der Anzahl von Master-Einheiten und der Anzahl von Busteilnehmern, wie Vorschaltgeräten von Leuchten, geschaffen wird.
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Die Aufgabe wird für ein Bussystem nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1 dadurch gelöst, dass eine Stromversorgung des zumindest einen Busteilnehmers oder einer Busschnittstelle des zumindest einen Busteilnehmers und eine Kontrolle des zumindest einen Busteilnehmers nur durch die dem zumindest einen Busteilnehmer zugeordnete Master-Einheit erfolgt, wobei Busteilnehmer zumindest ein Vorschaltgerät einer Leuchte ist und Master-Einheit und Vorschaltgerät in der Leuchte angeordnet sind. Für eine Master-Einheit zur Verwendung in einem Bussystem wird die Aufgabe dadurch gelöst, dass die Master-Einheit eine Melder-Einheit ist und zumindest drei Leitungsanschlüsse aufweist. Weiterbildungen der Erfindung sind in den abhangigen Ansprüchen definiert.
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Dadurch wird ein Bussystem geschaffen, bei dem eine Master-Einheit zwischen einen Busteilnehmer und einen Bus geschaltet ist und die Kommunikation über den Bus mit der Master-Einheit erfolgt und diese mit dem Busteilnehmer kommuniziert. Es ist daher sozusagen eine Schwarmlogik vorgesehen. Master-Einheit, z.B. in Ausgestaltung als Melder-Einheit bzw. Detektor bzw. Sensor, und Busteilnehmer, in Form zumindest eines Vorschaltgeräts einer Leuchte, können in einem bzw. dem gleichen Gerät, der Leuchte, angeordnet sein. Vorteilhaft ist nur jeweils der Master-Einheit eine Kurzadresse zugewiesen. Es ist nicht erforderlich, dem Busteilnehmer eine eigene Kurzadresse zuzuordnen, da die Einheit aus Master-Einheit und mit diesem verbundenen Busteilnehmer(n) über nur eine Kurzadresse, nämlich die der Master-Einheit, über den Bus angesprochen wird. Es entstehen dadurch zwei Ebenen, eine erste Ebene eines primären Busses und eine zweite Ebene eines sekundären Busses, die an die erste Ebene über die Master-Einheit angeschlossen ist, wobei in der zweiten Ebene einer Master-Einheit nur ein Busteilnehmer oder eine Anzahl oder Gruppe von Busteilnehmern als Slave(s) zugehörig zugeordnet ist. Die Master-Einheit insbesondere in Ausgestaltung als Detektor kann Leuchten steuern, die nicht nur ein Vorschaltgerät, sondern, insbesondere in Ausgestaltung als großflächige Leuchten, aufgrund von deren Leuchtenleistung mehrere Vorschaltgeräte beinhalten, die der Detektor bzw. die Master-Einheit ebenfalls steuern kann. An die Master-Einheit kann somit lediglich ein Vorschaltgerät als Busteilnehmer des sekundären Busses angeschlossen sein oder eine Anzahl oder Gruppe von Busteilnehmern, in Form von Vorschaltgeräten einer oder mehrerer Leuchten.
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Der Bus kann ein DALI-Bus sein, die Master-Einheiten können Sensoren oder Detektoren bzw. Melder-Einheiten und die Busteilnehmer ein oder mehrere Vorschaltgeräte einer Leuchte sein. Vorteilhaft kann als Master-Einheit ein DALI-Präsenzmelder verwendet werden, der miniaturisiert ist und lediglich eine Einbautiefe von z.B. ≤ 11 mm aufweist, also sehr klein ist, der ferner kostengünstig produziert werden kann und dessen Stromaufnahme aus einem Bus so gering ist, dass ein Einbau in jede einzelne Leuchte möglich ist. Beispielsweise kann die Stromaufnahme unter 5 mA, insbesondere lediglich 2 bis 3 mA, betragen. Die Stromaufnahme eines Vorschaltgeräts beträgt insbesondere ebenfalls 2 mA, wobei 2 mA von der Master-Einheit bzw. Melder-Einheit an das Vorschaltgerät weitergegeben werden, sich somit die Beträge der Stromaufnahme von Master-Einheit und Vorschaltgerät(en) summieren.
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Es wird eine feinste Regelung und Bewegungs- bzw. Präsenzerfassung ermöglicht, indem jede Leuchte individuell aufgrund einer erfassten Bewegung in einem überwachten Raum oder Raumabschnitt und umgebungshelligkeitsabhängig geregelt wird. In der praktischen Realisierung eines Bussystems ergibt sich das bereits erwähnte Problem der Adressierung, da jedem DALI-Busteilnehmer durch das standardisierte Adressierungsverfahren eine zufällige Kurzadresse zugewiesen wird. Derzeit sind in einem DALI-Bus bzw. einer DALI-Linie 64 oder 128 Busteilnehmer, nämlich Vorschaltgeräte bzw. Leuchten, vorgesehen, so dass ein erheblicher zeitlicher Aufwand zur Lokalisierung erforderlich ist/wäre, wie bereits erwähnt. Wird nun, wie erfindungsgemäß vorgesehen, in jede Leuchte eine Melder-Einheit, wie ein Detektor, integriert, dann befinden sich zumindest zwei DALI-Busteilnehmer in einer Leuchte, nämlich zumindest ein Vorschaltgerät und ein Detektor. Dementsprechend müsste jeder logischen Leuchtenposition neben der Vorschaltgeräte-Kurzadresse auch noch die Detektor-Kurzadresse zugeordnet werden. Durch das Vorsehen der Einheit aus Leuchte und Master-Einheit, wie in die Leuchte integriertem Detektor, reicht es, wenn diese bzw. dieser nur eine Kurzadresse aufweist, über die die Einheit über den Bus ansprechbar ist. Dies kann dadurch erreicht werden, dass ein erfindungsgemäßer Detektor als Melder-Einheit und ein Standard-DALI-Vorschaltgerät einer Leuchte (Busteilnehmer) kaskadiert, also hintereinander geschaltet werden. Über den Bus angesprochen wird nur der Detektor bzw. die Melder- bzw. Master-Einheit, die ihrerseits mit den ihr zugeordneten Busteilnehmern bzw. Vorschaltgeräten kommuniziert.
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Weiter vorteilhaft kann jeweils eine Master-Einheit über einen oder mehrere erste Anschlüsse an einen primären Bus und über einen oder mehrere zweite Anschlüsse an ein oder mehrere Vorschaltgeräte einer Leuchte angeschlossen sein/werden. Die Master-Einheit kann somit zumindest drei, insbesondere vier Leitungsanschlusse aufweisen, wobei zwei Leitungsanschlusse zum Anschließen zweier Leitungen eines primären Busses, insbesondere DALI-Busses, des Bussystems und zwei Leitungsanschlüsse zum Anschließen zumindest eines Busteilnehmers, also zumindest eines Vorschaltgeräts zumindest einer Leuchte, eines sekundären Busses des Bussystems dienen. Abweichend von herkömmlichen DALI-Detektoren kann die Master-Einheit in Form eines Detektors somit zumindest drei, z.B. drei, vier oder auch mehr Leitungsanschlüsse aufweisen, wobei bei vier Leitungsanschlüssen zwei Leitungen des DALI-Busses an zwei DALI-Anschlüsse des Detektors angeschlossen werden und das dem Detektor zugeordnete und bezüglich des DALI-Busses hinter ihm liegende zumindest eine Vorschaltgerät an die verbleibenden beiden Anschlüsse von dieser bzw. diesem angeschlossen werden. Weist die Master-Einheit drei Leitungsanschlüsse auf, können die beiden ersten Leitungsanschlüsse bzw. Anschlüsse mit dem primären Bus, wie einem primären DALI-Bus, verbunden werden. An den dritten Anschluss der Master-Einheit kann ein Vorschaltgerät angeschlossen werden. Der zweite Anschluss des Vorschaltgeräts, beispielsweise eine Minusklemme, kann in diesem Fall mit der Minusseite des primären DALI-Busses verbunden werden.
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Die Master-Einheit in Form der Melder-Einheit bzw. des Detektors bzw. Sensors entnimmt dem DALI-Bus Energie zum Eigenbetrieb und zur Versorgung der DALI-Schnittstelle im Vorschaltgerät der Leuchte. Aufgrund des vorteilhaft geringen Energiebedarfs einer jeden Melder- bzw. Master-Einheit kann eine größere Anzahl an Busteilnehmern, also Vorschaltgeräten von Leuchten, die der Master-Einheit zugeordnet sind, betrieben werden. Ferner ist es möglich, mehrere Stromversorgungseinheiten im DALI-Bus vorzusehen. Das Vorschaltgerät der Leuchte ist in dieser Konfiguration über den DALI-Bus nicht mehr direkt erreichbar. Der Detektor als Master-Einheit ist hingegen direkt mit dem Vorschaltgerät der Leuchte verbunden und kontrolliert alleine dessen Funktionen. Er kommuniziert beispielsweise im Broadcast-Modus mit dem zumindest einen Vorschaltgerät der Leuchte, so dass keine Adressvergabe einer Kurzadresse an das zumindest eine Vorschaltgerät der Leuchte mehr erforderlich ist. Wenn gewünscht, kann eine solche Adressvergabe an das zumindest eine Vorschaltgerat jedoch erfolgen, insbesondere durch die Master-Einheit. Die Kommunikation erfolgt im Broadcast-Modus von der Master-Einheit bzw. dem Detektor in Richtung des zumindest einen Vorschaltgeräts der Leuchte, nur bei Fehlermeldungen in umgekehrter Richtung, also von dem fehlerhaften Vorschaltgerät zu der Master-Einheit bzw. dem Detektor bzw. der Melder-Einheit.
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Um dem Detektor bzw. der Master-Einheit seine bzw. ihre individuelle Kurzadresse zuzuweisen, kann ggf. auf eine zufällige Adressierung verzichtet werden. Insbesondere bei Passivinfrarot-Detektoren mit lichtdurchlässiger und sichtbarer Optik kann eine direkte Vergabe der Kurzadresse an den Detektor bzw. die Master-Einheit durch Senden eines Infrarot (IR)-Befehls erfolgen. In einem solchen Fall kann ein Installateur gezielt den Detektor bzw. die Master-Einheit und somit das Paar aus Detektor (=Master-Einheit) und Vorschaltgerät(en) (=Busteilnehmer(n)) benennen.
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Dementsprechend kann eine zweistufige Busstruktur erreicht werden, also eine Kaskadierung, wobei ein primärer DALI-Bus und eine Anzahl von sekundären DALI-Bussen vorgesehen sind, wobei die Master-Einheiten mit dem primären DALI-Bus verbunden sind und jeweils eine Master-Einheit mit einem sekundären DALI-Bus verbunden ist, der jeweils einen Busteilnehmer oder eine Anzahl von Busteilnehmern, also ein oder mehrere Vorschaltgeräte einer oder mehrerer Leuchte(n), umfasst. Nur ein von vielen Master-Einheiten besiedelter primärer DALI-Bus wird mit einer Anzahl von bzw. vielen sekundären DALI-Bussen verbunden, wobei die sekundären DALI-Busse jeweils den Master-Einheiten anhängen und stets ein oder mehrere Slaves bzw. Busteilnehmer, also Vorschaltgeräte, des jeweiligen sekundären DALI-Busses vorgesehen ist/sind. Hierdurch ist somit eine einfache Adressierung und zugleich eine einfache Kommunikation über den Bus zu der Anzahl von Master-Einheiten, wie Melder-Einheiten bzw. Detektoren bzw. Sensoren, möglich. Durch deren Integration oder Kombination mit jeweils einem Busteilnehmer oder einer Anzahl oder Gruppe von Busteilnehmern, also einem oder mehreren Vorschaltgerät(en) einer oder mehrerer Leuchte(n), können Informationen z.B. über detektierte Bewegungen oder die Präsenz von Personen oder Objekten in einem überwachten Raum, ebenso andere Raumparameter, wie z.B. Informationen zu Lichtverhältnissen, Beleuchtungsstarken, die Raumtemperatur etc. an dem jeweiligen Anordnungsort der Leuchte(n) bzw. Busteilnehmer aktuell abgefragt und entsprechend eine Ansteuerung der Leuchte(n) durch die Master-Einheit vorgenommen werden. Im primären DALI-Bus findet somit eine Adressierung statt. Im sekundären Bus kann eine Kommunikation im Broadcast-Modus erfolgen, wobei die Master-Einheit den im sekundären Bus befindlichen bzw. an diesen angeschlossenen Busteilnehmern, also einem oder mehreren Vorschaltgeräten einer oder mehrerer Leuchten, Befehle erteilen und die Busteilnehmer Fehler insbesondere durch einen Kurzschluss anzeigen bzw. melden können. Eine Reaktion eines Vorschaltgeräts (als Busteilnehmer) des oder eines sekundären Busses erfolgt üblicherweise somit nur bei Vorliegen eines Fehlers Liegt kein Fehler im Hinblick auf die Funktionsfähigkeit des zumindest einen Vorschaltgeräts vor, erfolgt auch keine Reaktion von diesem bzw. wird an die Master-Einheit bzw. die Melder-Einheit bzw. den Detektor oder Sensor keine Antwort gesandt Die Master-Einheit bzw. Melder-Einheit kann zwei separate Broadcast-Kanäle für die Kommunikation aufweisen.
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Die Bussysteme können in Home-Anwendungen, Automationsanwendungen und bei Beleuchtungssystemen und hierbei sowohl im privaten als auch im kommerziellen und im industriellen Bereich zu Einsatz kommen.
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Zur näheren Erläuterung der Erfindung wird im Folgenden ein Ausführungsbeispiel von dieser näher anhand der Zeichnungen beschrieben. Diese zeigen in.
- 1 eine Prinzipskizze eines erfindungsgemäßen Bussystems mit zwei in einer Leuchte angeordneten Vorschaltgeräten sowie zwei Ausführungsvarianten einer Melder-Einheit als Master-Einheit, einmal (links in 1) in Anordnung außerhalb der Leuchte und einmal (rechts in 1) erfindungsgemäß in Anordnung innerhalb der Leuchte, und
- 2 eine Prinzipskizze eines Schaltungsaufbaus einer erfindungsgemäßen Melder-Einheit.
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In 1 ist ein Bussystem 1, umfassend zwei Stromversorgungsleitungen 2, 3 sowie einen DALI-Bus 4 gezeigt. Angeschlossen an die beiden Stromversorgungsleitungen 2, 3 und an den DALI-Bus 4 ist eine Stromversorgungseinheit 5. Mit ihrem Anschluss 50 ist die Stromversorgungseinheit 5 an die Stromversorgungsleitung 3 und mit ihrem Anschluss 51 an die Stromversorgungsleitung 2 angeschlossen. Mit ihren Anschlüssen 52 und 53 ist die Stromversorgungseinheit 5 an den DALI-Bus 4 angeschlossen. Über die Stromversorgungsleitungen 2, 3 können beispielsweise 230 V zur Verfügung gestellt werden und von der Stromversorgungseinheit 5 an den DALI-Bus 4 250 mA bzw. 16 V.
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Über eine Melder-Einheit 6 an den DALI-Bus 4 angeschlossen sind in 1 zwei Vorschaltgeräte 8, 9 einer jeweiligen Leuchte 7 bzw. 10. In der links in 1 gezeigten Ausführungsvariante ist die Melder-Einheit 6 außerhalb der mit den beiden Vorschaltgeräten 8, 9 versehenen Leuchte 10 angeordnet und über zwei Anschlüsse 60, 61 mit daran angeschlossenen Leitungen 11,12 an den DALI-Bus 4 angeschlossen. In der rechts in 1 gezeigten Ausführungsvariante ist die Melder-Einheit 6 Teil der Leuchte 7, also in dieser zusammen mit den beiden Vorschaltgeräten 8, 9 angeordnet. In dieser Ausführungsvariante ist die Melder-Einheit 6 über zwei Anschlüsse 60, 61 und daran angeschlossene Leitungen 17, 18 an den DALI-Bus 4 angeschlossen. In jeder der beiden in 1 gezeigten Ausführungsvarianten ist die jeweilige Leuchte 7 bzw. 10 zur Stromversorgung mit 230 V über Leitungen 20, 30 bzw. 21, 31 an die beiden Stromversorgungsleitungen 2, 3 angeschlossen. Die Melder-Einheit 6 ist in 2 im Detail dargestellt und wird nachfolgend unter Bezug auf diese noch näher beschrieben.
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Die Melder-Einheit 6 umfasst zwei weitere Anschlüsse 62, 63, über die die Melder-Einheit 6 in der außerhalb der Leuchte 10 angeordneten Ausführungsform (links in 1) über Leitungen 13, 14 und in der innerhalb der Leuchte 7 angeordneten Ausführungsform (rechts in 1) über Leitungen 130, 131, 140, 141 mit den beiden Vorschaltgeräten 8, 9 verbunden ist. Die beiden Vorschaltgeräte 8, 9 sind Teil der jeweiligen Leuchte 7 bzw. 10. Die Vorschaltgerate 8, 9 werden über die Melder-Einheit 6 einerseits mit Strom versorgt, wobei die Melder-Einheit 6 beispielsweise eine Stromaufnahme von ≤ 2 mA aufweist und die Vorschaltgeräte 8, 9 beispielsweise jeweils eine Stromaufnahme von 2 mA aufweisen. Die Melder-Einheit 6 ist zwischen dem DALI-Bus 4 und der Leuchte 10 bzw. 7 mit jeweils den Vorschaltgeräten 8, 9 zwischengeschaltet, so dass auch die Kontrolle der jeweiligen Vorschaltgeräte 8, 9 ausschließlich über die Melder-Einheit 6 erfolgt. Über den DALI-Bus 4 wird dementsprechend lediglich der Melder-Einheit 6 eine Kurzadresse zugewiesen, über die die Melder-Einheit 6 und dementsprechend die dieser zugeordneten Vorschaltgeräte 8, 9 angesprochen werden kann/können. Es ist somit eine erste Ebene eines primären Busses, hier des DALI-Busses 4, und eine zweite Ebene eines sekundären Busses, hier umfassend die beiden Vorschaltgeräte 8, 9, die über die Leitungen 13, 14 bzw. 130, 131, 140, 141 und die Anschlüsse 62 und 63 mit der Melder-Einheit 6 verbunden sind, vorgesehen.
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Anstelle zweier Vorschaltgeräte kann auch lediglich ein Vorschaltgerät in der Leuchte 7 bzw. 10 enthalten sein, so dass lediglich dieses an die Melder-Einheit 6 angeschlossen ist. Ferner können auch mehr als nur zwei Vorschaltgeräte in der Leuchte angeordnet sein, die mit der Melder-Einheit 6 über die Anschlüsse 62 und 63 verbunden werden. Ferner ist es möglich, über weitere Anschlüsse 64, 65 und weitere Leitungen 15, 16, die in 1 lediglich gestrichelt angedeutet sind, beispielsweise eine weitere Leuchte 10 mit einem oder mehreren Vorschaltgeräten anzuschließen. Auch diese wird dann nicht direkt an den DALI-Bus 4 angeschlossen, sondern über die Melder-Einheit 6, so dass wiederum über diese nicht nur die Stromversorgung der Vorschaltgeräte erfolgt, sondern auch die Ansteuerung der Vorschaltgeräte und dementsprechend der entsprechenden Leuchte.
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2 zeigt eine Ausführungsvariante der Melder-Einheit 6. Über die beiden Anschlüsse 60, 61 von dieser wird die Melder-Einheit 6 über einen Gleichrichter 66 mit Gleichspannung aus dem DALI-Bus 4 versorgt. Die Melder-Einheit 6 umfasst ferner eine Plusklemme 160 und eine Minusklemme 161, die an einem Regler 67 angeschlossen sind. Ferner umfasst die Melder-Einheit 6 einen ersten Strombegrenzer 162, parallel hierzu einen in Reihe mit einem Widerstand 163 geschalteten Transistor 164, an den eine DALI IN-Klemme 165 angeschlossen ist, ebenso parallel hierzu eine über beispielsweise einen Feldeffekttransistor 166 oder z.B. einen anderen Transistor und einen Widerstand 167 angeschlossene DALI OUT-Klemme 168, sowie einen Kondensator 179. Zum Anschluss an ein oder mehrere Vorschaltgeräte umfasst die Melder-Einheit 6 gemäß 2 ferner einen zweiten Strombegrenzer 169, dem eine Diode 170 sowie ein Kondensator 171 zugeordnet sind. Ferner sind ein zweiter Transistor 172, der an eine zweite DALI OUT-Klemme 173 und einen weiteren Anschluss 174 angeschlossen ist, vorgesehen, ebenso wie ein Widerstand 175, der zum Detektieren eines Kurzschlusses bei einer Fehler- Rückmeldung eines an den Anschlüssen 177 und 174 angeschlossenen Vorschaltgeräts, also einem „Sprechen“ von diesem, dient. Der Kurzschlussfall ist mit einen gestrichelten Pfeil 176 zwischen dem Anschluss 177 und einer mit dem Widerstand 175 verbundenen Klemme 178 in 2 angedeutet, wobei das Signal an der Klemme 178 dementsprechend zwischen einem High- und einem Low-Signal wechseln kann. Die DALI IN- und DALI OUT-Klemmen 165, 168 und 173 sind interne Klemmen der Melder-Einheit 6, die mit einem Mikroprozessor 68 verbunden sind/werden, wobei das High- bzw. Low-Signal, das an der Klemme 178 anliegt, ebenfalls dem Mikroprozessor 68 zugeht. Die Anschlüsse 60, 61, 174, 177 sind hingegen vier externe Anschlüsse bzw. Leitungsanschlüsse der Melder-Einheit 6, die mit dem DALI-Bus 4 bzw. einem Vorschaltgerät verbunden werden. Würde auf den Gleichrichter 66 verzichtet, umfasste die Melder-Einheit 6 lediglich drei (externe) Anschlüsse bzw. Leitungsanschlüsse.
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Neben den vorstehend beschriebenen Ausführungsvarianten von Bussystemen mit zumindest einem Bus, einer Anzahl von Busteilnehmern und einer Anzahl von Master-Einheiten sowie von Master- bzw. Melder-Einheiten können noch zahlreiche weitere gebildet werden, auch beliebige Kombinationen der genannten Merkmale, bei denen jeweils eine kaskadierte Bussystemstruktur vorgesehen ist, wobei jeweils eine Master-Einheit zumindest einem Busteilnehmer, nämlich einem oder mehreren Vorschaltgeräten einer Leuchte, zugeordnet, die Master-Einheit zwischen dem Bus und dem Busteilnehmer angeordnet und an den Bus und den Busteilnehmer angeschlossen ist. Eine Stromversorgung und eine Kontrolle des zumindest einen Busteilnehmers erfolgt nur durch die ihm zugeordnete Master-Einheit. Die Master-Einheit weist in der Ausbildung als Melder-Einheit bzw. Detektor bzw. Sensor zumindest drei Leitungsanschlüsse auf.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Bussystem
- 2
- Stromversorgungsleitung
- 3
- Stromversorgungsleitung
- 4
- DALI-Bus
- 5
- Stromversorgungseinheit
- 6
- Melder-Einheit
- 7
- Leuchte
- 8
- Vorschaltgerät (EVG)
- 9
- Vorschaltgerät (EVG)
- 10
- Leuchte
- 11
- Leitung
- 12
- Leitung
- 13
- Leitung
- 14
- Leitung
- 15
- Leitung
- 16
- Leitung
- 17
- Leitung
- 18
- Leitung
- 20
- Leitung
- 21
- Leitung
- 30
- Leitung
- 31
- Leitung
- 50
- Anschluss
- 51
- Anschluss
- 52
- Anschluss
- 53
- Anschluss
- 60
- Anschluss
- 61
- Anschluss
- 62
- Anschluss
- 63
- Anschluss
- 64
- Anschluss
- 65
- Anschluss
- 66
- Gleichrichter
- 67
- Regler
- 68
- Mikroprozessor
- 130
- Leitung
- 131
- Leitung
- 140
- Leitung
- 141
- Leitung
- 160
- Plusklemme
- 161
- Minusklemme
- 162
- Strombegrenzer
- 163
- Widerstand
- 164
- Transistor
- 165
- DALI IN-Klemme
- 166
- Feldeffekttransistor
- 167
- Widerstand
- 168
- DALI OUT-Klemme
- 169
- zweiter Strombegrenzer
- 170
- Diode
- 171
- Kondensator
- 172
- Transistor
- 173
- DALI OUT-Klemme
- 174
- Anschluss
- 175
- Widerstand
- 176
- gestrichelter Pfeil
- 177
- Anschluss
- 178
- Klemme
- 179
- Kondensator