DE102006032894B4 - Hydraulischer Dämpfer, insbesondere für Fahrzeuge - Google Patents

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Abstract

Hydraulischer Dämpfer, insbesondere für Fahrzeugfahrwerke, mit einem Zylinder (1) und einem innerhalb des Zylinders in Zugrichtung und Druckrichtung bewegbaren Kolben (2), der axiale Durchlassöffnungen enthält und mit einer Ventilanordnung bestückt ist, wobei die Ventilanordnung zumindest eine stets offene Bypass-Öffnung (3) und für beide Bewegungsrichtungen des Kolbens jeweils zumindest ein Linearventil (4, 4') mit einer im Wesentlichen linearen Durchströmungscharakteristik sowie zumindest ein federbelastetes Druckbegrenzungsventil (5, 5') aufweist, wobei die Bypass-Öffnung (3), die Linearventile (4, 4') und die Druckbegrenzungsventile (5, 5') strömungsmäßig parallel geschaltet sind, wobei der Kolben (2) axiale Strömungskanäle (7) aufweist, die eine Einströmseite (8) und eine Abströmseite (9) aufweisen, und wobei die Linearventile (4, 4') von Ventilscheiben (10) gebildet werden, die an der Stirnseite des Kolbens angeordnet sind und jeweils die Abströmseite (9) der Strömungskanäle (7) federelastisch überdecken, dadurch gekennzeichnet, dass die Druckbegrenzungsventile (5, 5') kegel- oder kugelförmige Ventilkörper (11) aufweisen, die in gestuften Durchlassbohrungen des Kolbens (2) angeordnet...

Description

  • Die Erfindung betrifft einen hydraulischen Dämpfer, insbesondere für Fahrzeugfahrwerke, mit einem Zylinder und einem innerhalb des Zylinders in Zugrichtung und Druckrichtung bewegbaren Kolben, der axiale Durchlassöffnungen enthält und mit einer Ventilanordnung bestückt ist, wobei die Ventilanordnung zumindest eine stets offene Bypass-Öffnung und für beide Bewegungsrichtungen des Kolbens jeweils zumindest ein Linearventil mit einer im Wesentlichen linearen Durchströmungscharakteristik sowie zumindest ein federbelastetes Druckbegrenzungsventil aufweist, wobei die Bypass-Öffnung, die Linearventile und die Druckbegrenzungsventile strömungsmäßig parallel geschaltet sind, wobei der Kolben axiale Strömungskanäle aufweist, die eine Einströmseite und eine Abströmseite aufweisen, und wobei die Linearventile von Ventilscheiben gebildet werden, die an der Stirnseite des Kolbens angeordnet sind und jeweils die Abströmseite der Strömungskanäle federelastisch überdecken. Die Zugrichtung bezeichnet eine auswärts gerichtete Bewegung und die Druckrichtung eine einwärts gerichtete Bewegung des Kolbens innerhalb des Zylinders.
  • Ein hydraulischer Dämpfer zur Verwendung in einem Kraftfahrzeug dient dazu, Stöße zu dämpfen, die von der Straßenoberfläche kommen. Sie sollen einerseits ein komfortables Fahren gewährleisten und müssen gleichzeitig die Stabilität des Kraftfahrzeuges auf unebenen Fahrbahnen sowie bei Kurvenfahrten sicherstellen. Die Durchströmungscharakteristik des Kolbens ist in geeigneter Weise abzustimmen. Die Durchströmungscharakteristik, die auch als Dämpfungskennlinie bezeichnet wird, beschreibt den Zusammenhang zwischen Dämpfungskraft und Arbeitsgeschwindigkeit des Kolbens innerhalb des Zylinders. Die Arbeitsgeschwindigkeit des Kolbens wird im Folgenden auch als Dämpfergeschwindigkeit bezeichnet.
  • Ein hydraulischer Dämpfer mit den eingangs beschriebenen Merkmalen ist aus DE 196 15 585 A1 bekannt, wobei geschwindigkeitsabhängig zunächst ein erster Öffnungsquerschnitt und bei einer zunehmenden Geschwindigkeit zusätzlich ein weiterer Durchtrittsquerschnitt geöffnet wird. Das stufenweise Öffnen von zwei strömungsmäßig parallel geschalteten Wegen wird dadurch erreicht, dass eine gemeinsame Ventilscheibe, die mit einer Feder beaufschlagt ist, zunächst an ihrer Innenseite und dann in einem zweiten Schritt an ihrer Außenseite angehoben wird. Dabei ergibt sich der Nachteil, dass das Öffnungsverhalten des Öffnungsquerschnitts und des Durchtrittsquerschnitts durch die Ausgestaltung mit lediglich einer gemeinsamen Ventilscheibe und Feder unmittelbar aneinander gekoppelt sind. Eine bedarfsgerechte Anpassung ist deshalb nicht ohne weiteres möglich.
  • Darüber hinaus sind Dämpfungskolben bekannt, deren Durchlassöffnungen als Drosselöffnungen mit vorgegebenem oder veränderbarem Strömungswiderstand ausgelegt sind. Ein solcher Dämpfungskolben ist unter anderem in DE 35 24 862 A1 (9) beschrieben. Die Dämpfungskennlinien des Dämpfers sind bei Bewegungen des Arbeitskolbens in Zug- und Druckrichtung jeweils nicht linear. Mit zunehmender Arbeitsgeschwindigkeit des Kolbens im Zylinder nimmt die Dämpfungskraft progressiv zu.
  • Aus EP 0 161 872 A2 ist ein hydraulischer Dämpfer bekannt, dessen Dämpfungskolben axiale Strömungskanäle enthält, die jeweils auf der Abströmseite mit elastischen Ventilscheiben belegt sind. Die Ventilscheiben schließen die Strömungskanäle in einer Strömungsrichtung und lassen das hydraulische Medium in der anderen Strömungsrichtung durch. Der von den Ventilscheiben freigegebene Spalt ist abhängig von der Durchflussmenge und folglich von der Arbeitsgeschwindigkeit des Kolbens im Zylinder. Zusätzlich weist die Ventilanordnung eine stets offene Bypass-Öffnung auf. Es resultiert eine Dämpfungskennlinie, die im Bereich kleiner Arbeitsgeschwindigkeiten des Kolbens durch einen progressiven Anstieg der Dämpfungskraft und mit zunehmender Dämpfungsgeschwindigkeit durch einen linearen Zusammenhang zwischen Dämpfungskraft und Arbeitsgeschwindigkeit gekennzeichnet ist. Im linearen Bereich wird die Zunahme der Dämpfungskraft in Abhängigkeit der Arbeitsgeschwindigkeit durch die Steifigkeit der Ventilscheiben bestimmt. Die Anordnung ist für komfortorientierte Fahrzeuge mit niedrigem Dämpfungskraftbedarf im Bereich kleiner Dämpfungsgeschwindigkeiten geeignet. Durch die Verwendung steifer Ventilscheiben kann die Dämpfungskraft bei kleinen Dämpfergeschwindigkeiten zwar erhöht werden, wobei jedoch eine Komforteinbuße bei höheren Dämpfergeschwindigkeiten hingenommen werden muss.
  • In DE 37 42 099 C2 wird ein Kolben für einen hydraulischen Dämpfer beschrieben, der in Zugrichtung eine Dämpfungswirkung erzeugt. Die Ventilanordnung umfasst eine Bypass-Öffnung sowie ein Linearventil mit einer im Wesentlichen linearen Durchströmungscharakteristik, die von Ventilscheiben gebildet wird, welche die Abströmseite eines Strömungskanals federelastisch überdecken.
  • Bekannt sind ferner Kolben für hydraulische Dämpfer, die Durchlassöffnungen mit federbelasteten Druckbegrenzungsventilen sowie eine oder mehrere zusätzliche Bypass-Öffnungen aufweisen. Eine solche Anordnung ist in DE 38 03 888 A1 (3) beschrieben. Die Dämpfungskennlinie, also der Funktionszusammenhang zwischen Dämpfungskraft und Arbeitsgeschwindigkeit des Kolbens, steigt durch die Bypass-Öffnung progressiv an, bis der durch die Vorspannung der Druckbegrenzungsventile bestimmte Öffnungsdruck erreicht wird. An diesem Arbeitspunkt knickt der Kennungsverlauf ab und steigt im weiteren Verlauf linear an. Der Gradient wird durch die Federkraft der Druckbegrenzungsventile bestimmt. Der Kolben ermöglicht große Dämpfungskräfte bei kleinen Arbeitsgeschwindigkeiten des Kolbens und gewährleistet ausreichenden Komfort bei großen Arbeitsgeschwindigkeiten des Kolbens. Die bekannte Anordnung ist jedoch konstruktiv aufwendig. Ferner lässt sich mit der beschriebenen Ausführung die Dämpfungskennlinie im Übergangsbereich zwischen dem durch die Bypass-Öffnung bestimmten progressiven Abschnitt und dem durch die Druckbegrenzungsventile bestimmten degressiven Abschnitt, nur unzureichend beeinflussen. Insbesondere kann die Steigung innerhalb des Übergangsbereiches nicht oder nur schlecht auf einen konkreten Anwendungsfall abgestimmt werden.
  • Die ältere, nachveröffentlichte DE 10 2005 008 162 B3 betrifft einen hydraulischen Dämpfer für Fahrzeugfahrwerke mit einem Zylinder und einem Inhalt des Zylinders in Zugrichtung und Druckrichtung bewegbaren Kolben, der axiale Durchlassöffnungen enthält und mit einer Ventilanordnung bestückt ist, wobei die Ventilanordnung eine stets offene Bypass-Öffnung in der Bauform einer Prägung in einem Trennsteg und für die Zugrichtung des Kolbens ein Linearventil mit einer im Wesentlichen linearen Durchströmcharakteristik aufweist. Die Ventilanordnung umfasst des Weiteren eine zweite federbelastete Ventilscheibe, die bei einem größeren Öffnungsdruck von ihrer Ventilsitzfläche abhebt und zusätzliche Strömungswege freigibt. Die Ventilsitzfläche für die erste Ventilscheibe ist dabei direkt auf der zweiten Ventilscheibe ausgeführt.
  • Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen hydraulischen Dämpfer für Fahrzeugfahrwerke anzugeben, der eine einfache Konstruktion aufweist und im Hinblick auf seine konstruktive Ausgestaltung leicht an unterschiedliche Anforderungen angepasst werden kann.
  • Gegenstand der Erfindung und Lösung dieser Aufgabe ist ein hydraulischer Dämpfer nach Anspruch 1.
  • Im Wirkungsbereich des Linearventils wird die Dämpfungskennlinie durch die Parallelschaltung der Bypassöffnung und des Linearventils bestimmt. Der Gradient wird zu hohen Werten hin durch den progressiven Dämpfungskraftverlauf bestimmt, den die stets offene Bypassöffnung bewirkt. Ausgehend von dem hierdurch vorgegeben steilsten Gradienten kann der Gradient durch eine Vorgabe der Öffnungscharakteristik des Linearventils reduziert und eine im Wesentlichen lineare Kennlinie mit flacheren Gradienten eingestellt werden. Die Lage des Degressionspunktes ist durch die Vorspannung des Druckbegrenzungsventils bestimmt. Mit der Abstimmung des Linearbereiches kann Einfluss darauf genommen werden, bei welcher Arbeitsgeschwindigkeit des Kolbens das auf einen bestimmten Öffnungsdruck eingestellte Druckbegrenzungsventil öffnet und der degressive Verlauf der Dämpfungskennlinie beginnt. Die erfindungsgemäße Anordnung ermöglicht es, den Verlauf der Dämpfungskennlinie an den konkreten Anwendungsfall optimal anzupassen.
  • Die Ventilanordnung ist so ausgebildet, dass die erfindungsgemäße Parallelschaltung für beide Arbeitsrichtungen des Kolbens wirksam ist. Die Bypass-Öffnung ist in beiden Strömungsrichtungen durchströmbar und benötigt keine Rückschlagventile. Sowohl für die Kolbenbewegung in Zugrichtung als auch in Druckrichtung ist jeweils mindestens ein Linearventil vorgesehen. Durch die erfindungsgemäß vorgesehenen Druckbegrenzungsventile werden die Systemdrücke am Kolben sowohl bei einer Bewegung des Kolbens in Zugrichtung als auch in Druckrichtung begrenzt, wobei der Öffnungsdruck durch die Federvorspannung der Druckbegrenzungsventile einstellbar ist.
  • Erfindungsgemäß weist der Kolben axiale Strömungskanäle auf, die eine Einströmseite und eine Abströmseite aufweisen. Die Linearventile werden von Ventilscheiben gebildet, die an der Stirnseite des Kolbens angeordnet sind und jeweils die Abströmseite der Strömungskanäle federelastisch überdecken. Die Linearventile können auch aus einem Paket aus mehreren übereinander geschichteten Ventilscheiben bestehen, wobei zweckmäßig relativ steife Ventilscheiben verwendet werden, um einen steilen Kraftgradienten im Bereich kleiner Geschwindigkeiten zu realisieren. Dabei können sowohl Ventilscheiben unterschiedlicher Durchmesser als auch Ventilscheiben gleicher Durchmesser verwendet werden. Alternativ zur Verwendung steifer Ventilscheiben können steile Kraftgradienten im Bereich kleiner Geschwindigkeiten auch durch eine Verringerung der druckbeaufschlagten Fläche der Ventilscheiben bei gleichzeitiger Verwendung weicherer Ventilscheiben erzielt werden. Zur Realisierung dieser alternativen Möglichkeit ist es allerdings erforderlich, eine Modifikation des Kolbenkörpers vorzunehmen, was vergleichsweise aufwendig ist. Einfacher und deutlich weniger aufwendig ist es dagegen, entweder steifere Ventilscheiben zu verwenden oder durch eine Anpassung des Durchmessers der den Ventilscheiben zugeordneten Stützscheiben die Steifigkeit des Ventilscheibenpaketes gezielt zu variieren. So kann durch eine einfache Vergrößerung des Durchmessers der den Ventilscheiben zugeordneten Stützscheiben die Steifigkeit des Scheibenpaketes erhöht werden.
  • Die Druckbegrenzungsventile weisen kegel- oder kugelförmige Ventilkörper auf, die in gestuften Durchgangsbohrungen des Kolbens angeordnet sind und unter der Wirkung einer Druckfeder an Ventilsitzflächen innerhalb der Durchgangsbohrung anliegen. Die Druckfedern der Druckbegrenzungsventile sind zweckmäßig an ringscheibenförmigen Federhaltern abgestützt, die auf dem Ende einer Kolbenstange angeordnet sind. Der Kolben kann ebenfalls auf dem Ende der Kolbenstange angeordnet und zwischen den Federhaltern eingespannt werden. Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen sind in den Ansprüchen 5 bis 7 beschrieben.
  • Der Kolben kann eine Bohrung enthalten, welche die Bypass-Öffnung bildet. Im Rahmen der Erfindung liegt es jedoch auch, dass die Bypass-Öffnung in den Ventilscheiben oder in einem mit den Ventilscheiben zusammenwirkenden Ventilsitz vorgesehen ist.
  • Der Kolben enthält weitestgehend in axialer Richtung verlaufende Strömungskanäle und kann als einteiliges Bauteil ausgeführt werden. Vorzugsweise besteht er aus einem einteiligen Sinterkörper.
  • Im Folgenden wird die Erfindung anhand einer lediglich ein Ausführungsbeispiel darstellenden Zeichnung erläutert. Es zeigen schematisch
  • 1 das hydraulische Schaltbild einer erfindungsgemäßen Ventilanordnung für den Kolben eines hydraulischen Dämpfers,
  • 2 die Dämpfungskennlinie der in 1 schematisch dargestellten Ventilanordnung bei einer Bewegung des Kolbens in Zugrichtung,
  • 3 ausschnittsweise einen Längsschnitt durch einen erfindungsgemäßen hydraulischen Dämpfer.
  • Zum grundsätzlichen Aufbau des in den Figuren dargestellten hydraulischen Dämpfers gehören ein Zylinder 1 sowie ein innerhalb des Zylinders in Zugrichtung und Druckrichtung bewegbarer Kolben 2, der axiale Durchlassöffnungen enthält und mit einer Ventilanordnung bestückt ist. Dem in 1 dargestellten hydraulischen Schaltbild der Ventilanordnung entnimmt man, dass die Ventilanordnung eine stets offene Bypass-Öffnung 3 umfasst. Ferner sind für beide Bewegungsrichtungen des Kolbens jeweils zumindest ein Linearventil 4, 4' mit einer im Wesentlichen linearen Durchströmungscharakteristik und mindestens ein federbelastetes Druckbegrenzungsventil 5, 5' vorgesehen. Die Bypass-Öffnung 3, die Linearventile 4, 4' und die Druckbegrenzungsventile 5, 5' sind strömungsmäßig parallel geschaltet.
  • Die 2 zeigt die Dämpfungskennlinie der erfindungsgemäßen Ventilanordnung bei einer Bewegung des Kolbens in Zugrichtung. In einem Bypass-Bereich A, der durch die Wirkung der Bypass-Öffnung 3 bestimmt wird, nimmt die Dämpfungskraft in Abhängigkeit der Arbeitsgeschwindigkeit des Kolbens überproportional zu. Der Bypass-Bereich A mit einem progressiven Anstieg der Dämpfungskraft ist auf kleine Arbeitsgeschwindigkeiten des Kolbens beschränkt. Daran schließt ein linearer Dämpfungskennlinienbereich B an, der durch die Wirkung der linearen Durchströmungscharakteristik des Linearventils 4 bestimmt wird. Durch Einstellung der Strömungscharakteristik des Linearventils 4 ist der Gradient, das heißt die Steigung der Kennlinie im linearen Dämpfungskennlinienbereich B, einstellbar. Die dargestellten Kennlinien resultieren aus unterschiedlichen Einstellungen des Linearventils. Der Gradient wird zu hohen Werten hin durch den progressiven Dämpfungskraftverlauf bestimmt, den die stets offene Bypass-Öffnung bewirkt. Ausgehend von dem hierdurch vorgegebenen steilsten Gradienten kann der Gradient durch eine Vorgabe der Öffnungscharakteristik des Linearventils reduziert und eine im Wesentlichen lineare Kennlinie mit flacherem Gradienten eingestellt werden. Der dargestellte Pfeil soll die Variationsmöglichkeiten verdeutlichen. Wenn aufgrund zunehmender Arbeitsgeschwindigkeit des Kolbens 2 der Öffnungsdruck des Druckbegrenzungsventils 5 erreicht wird, knickt der Kennungsverlauf ab. In einem Degressionsbereich C wird die Dämpfungskennlinie bestimmt durch die Wirkung des Linearventils 4 und des sich öffnenden Druckbegrenzungsventils 5. Daran schließt im Bereich D ein linearer Verlauf der Dämpfungskennlinie mit flachem Gradienten an. Der Bereich D wird durch die hydraulische Wirkung des Druckbegrenzungsventils 5 bestimmt. In diesem Bereich D ist der Kennlinienverlauf durch die Auslegung des Druckbegrenzungsventils 5 frei einstellbar. Der dargestellte Doppelpfeil veranschaulicht, dass die Kennlinie im Bereich D sowohl zu größeren als auch zu kleineren Werten hin veränderbar ist. Die Dämpfungskennlinie ist in 2 für die Bewegung des Kolbens in Zugrichtung dargestellt worden. Die Dämpfungskennlinie für die Bewegungsrichtung des Kolbens in Druckrichtung weist einen qualitativ ähnlichen Verlauf auf, wobei die Dämpfungskräfte und Kraftgradienten sich in Zug- und Druckrichtung jedoch dem Betrage nach unterscheiden können.
  • Eine konstruktive Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Lehre ist in 3 dargestellt. Der Kolben 2 ist am Ende einer Kolbenstange 6 angeordnet und enthält axiale Strömungskanäle 7, die eine Einströmseite 8 und eine anders gestaltete Abströmseite 9 aufweisen. Die in Zug- und Druckrichtung des Kolbens wirksamen Linearventile 4, 4' werden von Ventilscheiben 10 gebildet, die an beiden Stirnseiten des Kolbens 2 angeordnet sind und jeweils die Abströmseite 9 der Strömungskanäle 7 federelastisch überdecken. Mit zunehmender Arbeitsgeschwindigkeit des Kolbens heben sich die Ventilscheiben unter der Wirkung eines innerhalb der Strömungskanäle 7 auf die Ventilscheiben 10 wirkenden Fluiddruckes von einer zugeordneten Ventilsitzfläche des Kolbens zunehmend ab und geben einen zunehmenden Öffnungsspalt frei. Es werden relativ steife Federscheiben 10 verwendet, um einen steilen Kraftgradienten im Linearbereich B zu realisieren.
  • Die Druckbegrenzungsventile 5, 5' weisen kegel- oder kugelförmige Ventilkörper 11 auf, die in gestuften Durchgangsbohrungen des Kolbens angeordnet sind und unter der Wirkung einer Druckfeder 12 an Ventilsitzflächen innerhalb der Durchgangsbohrungen anliegen. Die Druckfedern 12 der Druckbegrenzungsventile 5, 5' sind an ringscheibenförmigen Federhaltern 13 abgestützt, die auf dem Ende der Kolbenstange 6 angeordnet sind. Der Kolben 2, der ebenfalls auf dem Ende der Kolbenstange 6 angeordnet ist, ist zwischen den Federhaltern 13 eingespannt.
  • Der Darstellung in 3 entnimmt man, dass die ein Linearventil 4 bzw. 4' bildenden Ventilscheiben 10 jeweils zwischen einer Auflagefläche des Kolbens und einem Stützring 14 eingespannt sind, wobei die Stützringe 14 unmittelbar oder unter Zwischenschaltung eines scheibenförmigen Vorspannelementes 15 an den Federhaltern 13 abgestützt sind. Durch die Anpassung des Durchmessers des Stützelementes 14 kann die Steifigkeit des in der Druckstufe wirksamen Ventilscheibenpaketes gezielt eingestellt werden. Die aus dem Kolben 2 und den Federhaltern 13 bestehende Anordnung ist zwischen einem Wellenbund der Kolbenstange und einer auf ein Gewinde der Kolbenstange angeschraubten Spannmutter 16 fixiert. Zwischen der Spannmutter 16 und dem benachbarten Federhalter 13 kann ebenfalls ein scheibenförmiges Vorspannelement 15' angeordnet sein. Durch Variation der Dicke des Vorspannelementes 15' kann die Vorspannung der Druckfeder 12 der Zugstufen-Druckbegrenzungsventile 5' variiert werden. Analog kann durch Variation der Dicke des Vorspannelementes 15 die Vorspannung der Druckfedern 12 der Druckstufen-Druckbegrenzungsventile 5 variiert werden.
  • Die Bypass-Öffnung 3 ist in den Ventilscheiben, z. B. in Form eines Schlitzes oder in einem mit den Ventilscheiben zusammen wirkenden Ventilsitz vorgesehen. Der Kolben kann alternativ auch eine Bohrung enthalten, welche die Bypass-Öffnung bildet.
  • Der Kolben 2 besteht vorzugsweise aus einem einteiligen Sinterkörper.

Claims (10)

  1. Hydraulischer Dämpfer, insbesondere für Fahrzeugfahrwerke, mit einem Zylinder (1) und einem innerhalb des Zylinders in Zugrichtung und Druckrichtung bewegbaren Kolben (2), der axiale Durchlassöffnungen enthält und mit einer Ventilanordnung bestückt ist, wobei die Ventilanordnung zumindest eine stets offene Bypass-Öffnung (3) und für beide Bewegungsrichtungen des Kolbens jeweils zumindest ein Linearventil (4, 4') mit einer im Wesentlichen linearen Durchströmungscharakteristik sowie zumindest ein federbelastetes Druckbegrenzungsventil (5, 5') aufweist, wobei die Bypass-Öffnung (3), die Linearventile (4, 4') und die Druckbegrenzungsventile (5, 5') strömungsmäßig parallel geschaltet sind, wobei der Kolben (2) axiale Strömungskanäle (7) aufweist, die eine Einströmseite (8) und eine Abströmseite (9) aufweisen, und wobei die Linearventile (4, 4') von Ventilscheiben (10) gebildet werden, die an der Stirnseite des Kolbens angeordnet sind und jeweils die Abströmseite (9) der Strömungskanäle (7) federelastisch überdecken, dadurch gekennzeichnet, dass die Druckbegrenzungsventile (5, 5') kegel- oder kugelförmige Ventilkörper (11) aufweisen, die in gestuften Durchlassbohrungen des Kolbens (2) angeordnet sind und unter der Wirkung einer Druckfeder (12) an Ventilsitzflächen innerhalb der Durchgangsbohrungen anliegen, wobei die Durchgangsbohrungen außerhalb der Strömungskanäle (7) angeordnet sind.
  2. Hydraulischer Dämpfer nach Anspruch 1, wobei die Linearventile (4, 4') jeweils ein Paket aus mehreren übereinander geschichteten Ventilscheiben (10) aufweisen.
  3. Hydraulischer Dämpfer nach Anspruch 1 oder 2, wobei die Ventilscheiben (10) oberseitig von einem scheibenförmigen Abstützelement beaufschlagt sind.
  4. Hydraulischer Dämpfer nach einem der Ansprüche 1 bis 3, wobei die Druckfedern (12) der Druckbegrenzungsventile (5, 5') an ringscheibenförmigen Federhaltern (13) abgestützt sind, die auf dem Ende einer Kolbenstange (6) angeordnet sind, und wobei der Kolben (2) ebenfalls auf dem Ende der Kolbenstange (6) angeordnet und zwischen den Federhaltern (13) eingespannt ist.
  5. Hydraulischer Dämpfer nach Anspruch 4, wobei die Ventilscheiben (10) zwischen einer Auflagefläche des Kolbens (2) und einem Stützring (14) eingespannt sind und wobei die Stützringe (14) unmittelbar oder mittelbar an den Federhaltern (13) abgestützt sind.
  6. Hydraulischer Dämpfer nach Anspruch 5, wobei die Stützringe (14) mittelbar unter Zwischenschaltung eines scheibenförmigen Vorspannelementes (15) an den Federhaltern (13) abgestützt sind und wobei die Vorspannung der Druckfedern (12) der Druckbegrenzungsventile (5, 5') durch die Dimensionierung der Dicke des Vorspannelementes (15) einstellbar ist.
  7. Hydraulischer Dämpfer nach Anspruch 4 oder 5, wobei die aus dem Kolben (2) und den Federhaltern (13) bestehende Anordnung zwischen einem Wellenbund der Kolbenstange und einer auf ein Gewinde der Kolbenstange aufgespannten Spannmutter (16) fixiert ist und wobei zwischen der Spannmutter (16) und dem benachbarten Federhalter (13) ein scheibenförmiges Vorspannelement (15') angeordnet ist, wobei durch die Dimensionierung der Dicke des Vorspannelementes (15') die Vorspannung der Druckfedern der in der Zugstufe wirksamen Druckbegrenzungsventile gezielt einstellbar ist.
  8. Hydraulischer Dämpfer nach einem der Ansprüche 1 bis 7, wobei der Kolben (2) eine Bohrung enthält, welche die Bypass-Öffnung (3) bildet.
  9. Hydraulischer Dämpfer nach einem der Ansprüche 1 bis 8, wobei die Bypass-Öffnung (3) in den Ventilscheiben (10) oder in einem mit den Ventilscheiben zusammen wirkenden Ventilsitz vorgesehen ist.
  10. Hydraulischer Dämpfer nach einem der Ansprüche 1 bis 9, wobei der Kolben (2) aus einem einteiligen Sinterkörper besteht.
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