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Die Erfindung betrifft ein Zweirad mit einer pneumatisch oder hydraulisch betätigbaren Bremse und/oder Kupplung, aufweisend eine Vorrichtung zum Verbinden wenigstens zweier Versorgungsleitungen für die pneumatisch oder hydraulisch betätigbare Bremse oder Kupplung, wobei die Vorrichtung zum Ausgleich einer Drehbewegung wenigstens zweier gegeneinander drehbarer Bauteile, wie beispielsweise Gabelschaft und Steuerrohr des Zweirades, dient und als eine Einheit an einem der wenigstens zwei Bauteile fixierbar ist.
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Stand der Technik
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Vorrichtungen zum Verbinden wenigstens zweier Versorgungsleitungen der hier angesprochenen Art sind aus der
DE 297 19 891 U1 sowie der
DE 297 08 975 U1 bereits bekannt. Die Vorrichtungen dienen dort zum Verbinden wenigstens zweier Versorgungsleitungen für eine hydraulisch betätigbare Bremse, welche bei BMX-Rädern zum Einsatz kommen. Bei solchen Fahrrädern, wie auch bei allen anderen Zweirädern, welche pneumatisch bzw. hydraulisch betätigbare Bremsen aufweisen, ist zum Betätigen der Bremse wenigstens eine Versorgungsleitung von einem am Lenkrad angeordneten Betätigungshebel zur Bremse zu führen. Die Versorgungsleitung muss dabei eine so große Länge aufweisen, dass das Lenkrad gegenüber dem Rahmen ausreichend verdrehbar bleibt. Dadurch kann die Versorgungsleitung unhandlich lang am Zweirad vorliegen, insbesondere wenn ein Lenkradeinschlag gegenüber dem Steuerrohr von mehr als 360° ermöglicht sein soll, wie das bei BMX-Rädern der Fall ist.
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Um eine solche unhandliche Länge der Versorgungsleitung zu vermeiden, ermöglichen die bekannten Vorrichtungen einen Ausgleich der Drehbewegung zwischen dem Gabelschaft der Lenkung und dem Steuerrohr des Rahmens. Sie weisen dazu zwei gegeneinander verdrehbare Schalen auf, welche jeweils mit einer Versorgungsleitung verbindbar sind. Dabei ist die eine Schale mit dem Steuerrohr und die andere Schale mit dem Gabelschaft fest verbunden.
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Aufgrund der festen Verbindung der Schalen an Gabelschaft und Steuerrohr wird jedoch das zwischen Lenkkopflager und Gabelschaft bestehende Lagerspiel des dort befindlichen Lenkkopflagers auf die Schalen übertragen, so dass die Dichtigkeit der bekannten Vorrichtungen nicht zufriedenstellend ist.
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Aus der
DE 10 2005 034 316 A1 ist eine Vorrichtung zum Verbinden wenigstens zweier Versorgungsleitungen für eine pneumatisch oder hydraulisch betätigbare Bremse bekannt. Dort ist ein Teil der Vorrichtung integraler Bestandteil des Vorbaus, mittels welchem der Lenker eines Zweirades an den Gabelschaft angebracht ist. Der Vorbau weist eine an seinem Grundkörper angeformte und nach unten abstehende Buchse auf. Auf dieser Buchse ist ein Ring verdrehbar gelagert, sodass mittels des Ringes und des Vorbaus Lenkbewegungen und Vorderraddrehungen von mehr als 180 Grad durchgeführt werden können, ohne dass Beeinträchtigungen des hydraulischen Bremssystems gegeben sind.
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Aus der
DE 920 345 ist ein Schleifkontakt für die Fahr- und Motorradbeleuchtung bekannt. Der Schleifkontakt weist einen äußeren Kontaktring und einen inneren Kontaktring auf, welche gegeneinander drehbar gelagert sind. An dem äußeren Kontaktring ist eine Mitnehmernase vorgesehen, mittels welcher die Stange des Bremshebels des Fahrrades übergriffen wird, sodass der äußere Kontaktring bei jeder Lenkbewegung des Vorderrades mitgenommen wird.
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Aufgabenstellung
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Zweirad mit einer Vorrichtung zum Verbinden wenigstens zweier Versorgungsleitungen für eine pneumatisch oder hydraulisch betätigbare Bremse mit den eingangs genannten Merkmalen bereitzustellen, durch welche eine sichere und dichte Verbindung der Versorgungsleitungen gewährleistet ist und gleichzeitig ein optimaler Ausgleich der Drehbewegung zwischen den wenigstens zwei gegeneinander drehbaren Bauteilen ermöglicht wird. Nach einem Nebenaspekt der Erfindung soll die Vorrichtung in einfacher Weise nachrüstbar sein.
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Erfindung und vorteilhafte Wirkungen
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Zur Lösung der Aufgabe wird ein Zweirad vorgeschlagen, welches die in Anspruch 1 genannten Merkmale aufweist. Ferner wird eine Verdrehsicherung mit den Merkmalen des Anspruchs 33 vorgeschlagen.
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Indem die Vorrichtung als eine Einheit an einem der wenigstens zwei Bauteile fixierbar ist, ist es vermieden, dass ein zwischen den beiden gegeneinander drehbaren Bauteilen vorhandenes Spiel auf die Vorrichtung übertragen wird. Indem die Vorrichtung lediglich an einem der Bauteile fixiert wird, die aus diesem Spiel resultierenden Undichtheiten verhindert werden. Darüber hinaus ist durch diese Maßnahme eine leichte und einfache Nachrüstung möglich. Die Vorrichtung lediglich an einem der beiden Bauteile befestigt werden muss und dazu die gesamte Vorrichtung als eine Einheit bestehen bleibt, also nicht in einzelnen Teilen an dem Bauteil zu montieren ist.
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Das erfindungsgemäße Zweirad hat eine pneumatisch oder hydraulisch betätigbare Bremse und/oder Kupplung und weist eine Vorrichtung zum Verbinden wenigstens zweier Versorgungsleitungen für die pneumatisch oder hydraulisch betätigbare Bremse oder Kupplung auf, wobei die Vorrichtung zum Ausgleich einer Drehbewegung wenigstens zweier gegeneinander drehbarer Bauteile, wie beispielsweise Gabelschaft und Steuerrohr des Zweirades, dient und als eine Einheit an einem der wenigstens zwei Bauteile fixierbar ist.
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Indem die Vorrichtung als eine Einheit an einem der wenigstens zwei Bauteile fixierbar ist, ist es vermieden, dass ein zwischen den beiden gegeneinander drehbaren Bauteilen vorhandenes Spiel auf die Vorrichtung übertragen wird. Indem die Vorrichtung lediglich an einem der Bauteile fixiert wird, die aus diesem Spiel resultierenden Undichtheiten verhindert werden. Darüber hinaus ist durch diese Maßnahme eine leichte und einfache Nachrüstung möglich. Die Vorrichtung lediglich an einem der beiden Bauteile befestigt werden muss und dazu die gesamte Vorrichtung als eine Einheit bestehen bleibt, also nicht in einzelnen Teilen an dem Bauteil zu montieren ist.
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Erfindungsgemäß weist das Zweirad eine Verdrehsicherung zum Erzeugen einer drehfesten Verbindung zwischen einem Drehteil der Vorrichtung und einem der gegeneinander drehbaren Bauteile auf, wobei die Verdrehsicherung mit dem einen der gegeneinander drehbaren Bauteile fest verbindbar ist.
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Durch diese Maßnahme ist die Voraussetzung geschaffen, dass mittels der Vorrichtung ein vollständiger Ausgleich einer Drehbewegung der beiden gegeneinander drehbaren Bauteile möglich ist, da mittels der Verdrehsicherung auf einfache und sichere Weise eine Relativbewegung zwischen dem Drehteil der Vorrichtung und dem mit diesem verbundenen Bauteil verhindert werden kann.
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Nach einer Ausgestaltung der Verdrehsicherung ist es vorgesehen, dass das Bauteil aufschiebbar ist. Dadurch kann eine drehfeste Verbindung zwischen dem Drehteil und dem Bauteil auch nachträglich beim Nachrüsten der erfindungsgemäßen Vorrichtung in einfacherer Weise realisiert werden. Gleichzeitig gewährleistet die Verdrehsicherung als solches eine sichere drehfeste Verbindung zwischen der erfindungsgemäßen Vorrichtung und dem Bauteil.
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Nach einer bevorzugten Ausführungsform ist es vorgesehen, dass die Verdrehsicherung wenigstens eine Ausnehmung aufweist, deren Seitenwandungen als Anschlag für das Drehteil, vorzugsweise einen radialen Vorsprung des Drehteils, in Drehrichtung dient. Hierdurch kann das Drehteil im Falle der Drehbewegung in einer Drehrichtung drehfest gegenüber dem Bauteil gehalten werden, wenn beispielsweise der Vorsprung des Drehteils oder die an das Drehteil angeschlossene Versorgungsleitung an die Seitenwandung anschlägt. Sofern sich der Vorsprung beziehungsweise die Versorgungsleitung zwischen den beiden Seitenwandungen befindet, bilden diese einen Anschlag für beide Drehrichtungen des Drehteils.
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Eine Weiterbildung der Verdrehsicherung besteht darin, dass sie aus einem einzigen Bauteil, vorzugsweise einem Blechteil, gebildet ist. Dadurch ist eine kostengünstige Herstellung der Verdrehsicherung möglich; darüber hinaus ist aufgrund der geringen Materialstärke des Bauteils eine in axialer Richtung besonders kompakte Bauform der Verdrehsicherung realisiert.
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Eine besonders einfache Gestaltung der Verdrehsicherung ergibt sich, wenn sie einen ringförmigen Abschnitt zum Aufschieben auf das Bauteil und einem davon abstehenden, die Ausnehmung aufweisenden Materialabschnitt aufweist. Dabei kann der radial nach außen gerichtete Vorsprung des Drehteils und das sich in axialer Richtung erstreckende Bauteil in einfacher Weise mittels der Verdrehsicherung drehfest miteinander verbunden werden, wenn der Materialabschnitt der Verdrehsicherung zu dessen ringförmigen Abschnitt in einem Winkel, vorzugsweise im Wesentlichen in einem rechten Winkel, befindet. Diese Abwinkelung kann dabei in einfacher Weise durch Umformung, wie beispielsweise Biegung, erzeugt werden.
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Mit Vorteil ist die Ausnehmung in radialer Richtung nach außen hin offen ausgebildet. Hierdurch ergibt sich eine besonders einfache Montage der erfindungsgemäßen Vorrichtung, welche nach der Montage der Verdrehsicherung auf das Bauteil problemlos aufgeschoben werden kann und der radiale Vorsprung des einen Drehteiles direkt in die Ausnehmung der Verdrehsicherung gelangt.
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Sofern die Verdrehsicherung zum Erzeugen einer drehfesten Verbindung zwischen dem Steuerrohr des Zweirades und dem Drehteil der Vorrichtung zum Einsatz kommt, bietet es sich an, dass die Verdrehsicherung zwischen dem Steuerrohr und der zugehörigen Lenkkopf-Lagerschale des Steuerrohres kraft- und/oder formschlüssig fixierbar ist. Hierdurch kann die von Hause aus bestehende Pressverbindung zwischen der Lenkkopf-Lagerschale und dem Steuerrohr auch zum Verpressen der Verdrehsicherung auf dem Steuerrohr verwendet werden, so dass zusätzliche Befestigungsmittel zum Fixieren der Verdrehsicherung an dem Bauteil nicht erforderlich sind.
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Nach einer Ausgestaltung der Erfindung ist es vorgesehen, dass die Vorrichtung auf das eine Bauteil aufschiebbar ist. Hierdurch ergibt sich eine besonders einfache Montage der Vorrichtung. Auch lässt sich dadurch die Vorrichtung in besonders einfacher Weise nachrüsten.
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Bevorzugt sollte dabei die Vorrichtung auf das eine Bauteil aufsteckbar sein. Dadurch ist die Vorrichtung im montierten Zustand mit nur geringem Spiel an dem Bauteil angeordnet, so dass ein Wackeln bzw. Klappern zwischen der Vorrichtung und dem Bauteil, beispielsweise während der Fahrt des Zweirades, vermieden ist.
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Nach einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist das Drehteil gegen wenigstens ein anderes Drehteil der Vorrichtung drehbar, wobei die Drehteile jeweils mit einer der Versorgungsleitungen verbindbar sind und einen Übergang zwischen den Versorgungsleitungen bilden. Die Vorrichtung ist hierdurch bereits mit geringem herstellungstechnischen Aufwand und geringem Montageaufwand realisierbar, da die Funktion der Vorrichtung bereits durch lediglich wenigstens zwei gegeneinander drehbare Bauteile sichergestellt ist. Auch ist durch die vorzugsweise nicht permanente Verbindung zwischen der Vorrichtung und den Versorgungsleitungen ein Austausch der Vorrichtung erleichtert.
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Dabei bietet es sich an, dass die Drehteile jeweils mit einem der Bauteile drehfest verbindbar sind. Hierdurch ist es besonders einfach eine dichte Verbindung zwischen den Versorgungsleitungen zu schaffen, da der Ausgleich der Drehbewegung der wenigstens zwei gegeneinander drehbaren Bauteile ausschließlich durch das Verdrehen der Drehteile gegeneinander erfolgt und insofern auch nur dort eine Abdichtung erfolgen muss.
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Mit Vorteil bietet es sich dabei an, dass an einem der Drehteile das wenigstens eine andere Drehteil drehbar gelagert ist. Dadurch ist es ohne zusätzliche Bauteile auf einfache Weise ermöglicht, dass die Vorrichtung als eine Einheit an einem der Bauteile fixiert werden kann und gleichzeitig die Vorrichtung ihre Funktion zum Ausgleichen der Drehbewegung der beiden gegeneinander drehbaren Bauteile erfüllt.
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Mit Vorteil ist es dabei vorgesehen, dass die Drehteile in axialer Richtung aneinander festgehalten sind. Hierdurch wird ein Auseinandergehen der Drehteile und damit ein Auseinandergehen der gesamten Vorrichtung vermieden. Damit ist sichergestellt, dass die Vorrichtung problemlos auch als eine Einheit an dem Bauteil montiert und auch wieder demontiert werden kann.
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Nach einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist es vorgesehen, dass eines der Drehteile ausgehend von einem Basisabschnitt des Drehteils einen sich in axialer Richtung erstreckenden Fortsatz aufweist, auf dem das wenigstens eine andere Drehteil im montierten Zustand aufgeschoben ist. Hierdurch ist in besonders einfacher Weise die drehbare Lagerung des einen Drehteils an dem anderen Drehteil realisierbar.
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Dabei bietet es sich an, dass der Basisabschnitt des Drehteils in axialer Richtung als Anschlag für das andere Drehteil dient. Damit kommt dem Drehteil eine Doppelfunktion zu, nämlich zum einen dient es für das andere Drehteil und Lager in radialer Richtung und zum anderen als Anschlag in axialer Richtung.
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Weiterhin bietet es sich an, dass an dem Fortsatz des Drehteils ein Abschlusselement angeordnet ist, welches in axialer Richtung als Anschlag für das wenigstens eine andere Drehteil dient. Durch das Abschlusselement ist in einfacher Weise eine Lagesicherung des aufgeschobenen Drehteils in axialer Richtung realisiert, so ein Auseinandergehen der beiden Drehteile vermieden ist. Darüber hinaus ist durch das Abschlusselement ein Anschlag gebildet, durch welchen zusammen mit dem Anschlag am Basisabschnitt das gelagerte Drehteil in axialer Richtung festgelegt ist.
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Bevorzugt sollte das Abschlusselement scheibenartig ausgebildet sein. Dadurch ist ein besonders kompakter Aufbau der Vorrichtung in axialer Richtung möglich.
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Von Vorteil ist es, dass das Abschlusselement montier- und demontierbar, beispielsweise mittels Schraubmittel, an dem Fortsatz festgehalten ist. Hierdurch ist ein Austauschen des auf den Fortsatz geschobenen Drehteils problemlos möglich.
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Bevorzugt sollte der Fortsatz an dem einen Drehteil angeformt sein. Der Fortsatz lässt sich dadurch in einfacher kostengünstiger Weise realisieren, da auf ein separates Befestigen des Fortsatzes an dem Drehteil verzichtet werden kann.
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Eine weitere Ausgestaltung der Erfindung besteht darin, dass die Drehteile wenigstens eine Nut aufweisen, welche derart an dem jeweiligen Drehteil angeordnet sind, dass im montierten Zustand der Drehteile die Nuten einen Hohlraum zum Durchleiten von Medium, wie beispielsweise Hydraulikmedium oder Pneumatikmedium zum Betätigen einer Bremse, bilden. Hierdurch kann ein Durchleiten des Mediums auch während einer Drehbewegung der beiden gegeneinander drehbaren Drehteile sichergestellt werden.
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Mit Vorteil ist die Nut an dem Drehteil umfangsseitig angeordnet. Dadurch ist in radialer Richtung eine besonders gute und haltbare Lagepositionierung der Nuten zueinander möglich, da der Abstand der Drehteile zueinander im Bereich der Nuten durch den festgelegten Durchmesser der ineinander geschobenen Drehteile bestimmt ist.
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Alternativ kann es auch vorgesehen sein, dass die Nut an dem Drehteil stirnseitig angeordnet ist. Vorzugsweise sollte die Nut als umlaufende Nut ausgebildet sein, um dadurch ein sicheres Durchleiten von Medium in jede beliebige Verdrehstellung der beiden Drehteile zueinander zu gewährleisten.
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Zum Herstellen einer Verbindung zwischen der Nut und einem Anschluss für die Versorgungsleitung ist es vorgesehen, dass die Drehteile jeweils wenigstens ein Loch aufweisen, durch welches das Medium von der Versorgungsleitung zur Nut bzw. dem Hohlraum geführt wird.
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Nach einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist es vorgesehen, dass ein Dichtsystem zwischen den beiden Drehteilen zum Abdichten des durch die Nuten gebildeten Hohlraums vorgesehen ist. Hierdurch kann ein Austreten des Mediums aus dem Hohlraum, beispielsweise im Bereich der jeweils aneinander liegenden Flächen der Drehteile, sicher vermieden werden.
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Eine vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung besteht darin, dass das Dichtsystem wenigstens zwei Dichtungen aufweist, wobei im montierten Zustand der Drehteile zwischen den Dichtungen der Hohlraum liegt. Hierdurch ist eine besonders wirkungsvolle Abdichtung des Hohlraums an den aneinander liegenden Flächen der beiden Drehteile realisiert, da einem möglichen Austreten des Mediums in axialer Richtung an beiden Seiten des Hohlraumes vorgebeugt ist.
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Von Vorteil sind die Dichtungen als Dichtringe, beispielsweise in Art von O-Ringen, X-Ringen und/oder QUAD-Ringen ausgebildet.
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Dadurch ist ein Abdichten in besonders kostengünstiger Weise möglich. Dabei können die Dichtringe aus EPDM, Viton, NBR oder einem sonstigen elastomeren Material bestehen.
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Bevorzugt sollten die Dichtringe in zugehörigen Nuten des aufgeschobenen Drehteils angeordnet sein. Dadurch ist ein Einlegen der Dichtungen in die Nuten in einfacher Weise und ohne Vorspannung der Dichtringe möglich. Darüber hinaus ist dadurch eine besonders kompakte Bauform der Drehteile in radialer Richtung realisierbar, da die Nuten an dem aufgeschobenen Drehteil eingebracht werden können, ohne dass dafür die Dimensionierung des Drehteils geändert werden muss.
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Nach einer besonders vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist es vorgesehen, dass der Schnurdurchmesser beziehungsweise die Ringbreite der Dichtringe und der Abstand der seitlichen Nutwandungen zueinander derart bemessen sind, dass im montierten Zustand der Drehteile die Dichtringe, insbesondere angepresst, an den Nutwandungen anliegen. Dadurch ist neben der üblichen Dichtwirkung der Dichtringe in radialer Richtung, zusätzlich auch eine Dichtwirkung in axialer Richtung realisiert. Ein Austreten des Mediums zwischen Dichtring und der jeweiligen Nutwandung kann damit sicher vermieden werden. Es kann damit eine ausreichende Dichtwirkung erreicht werden, wenn die Vorrichtung zum Verbinden der Versorgungsleitungen der Bremse eines Zweirades eingesetzt wird. Dort werden aufgrund der beim Lenkeinschlag erzeugten Hin- und Herdrehbewegungen der zueinander drehbaren Drehteile besonders hohe Anforderungen an die Dichtung gestellt.
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Eine besonders gute Dichtwirkung wird erreicht, wenn die Dichtringe einen Durchmesser beziehungsweise eine Ringbreite zwischen 2 mm und 10 mm aufweisen. Dabei sollte bevorzugt der Abstand der seitlichen Nutwandungen zueinander, also die Breite der Nuten, 2/10 mm kleiner bis 3/10 mm größer als der Schnurdurchmesser beziehungsweise die Ringbreite dimensioniert sein. Hierdurch ist erreicht, dass der jeweilige Dichtring im montierten Zustand mit geringstem Spalt zu den seitlichen Nutwandungen liegt beziehungsweise direkt an den seitlichen Nutwandungen anliegt. Wie sich herausgestellt hat, kann durch diese Dimensionierung von Dichtring und zugehöriger Nut auch den extremen, bei einem Zweirad auftretenden und auf die Drehteile wirkenden Belastungen leckagefrei standgehalten werden.
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Eine optimale Dichtwirkung ist erreicht, wenn vorgesehen ist, dass der Schnurdurchmesser beziehungsweise die Ringbreite der Dichtringe bei 2,62 mm liegt und vorzugsweise der Abstand der seitlichen Nutwandungen zueinander um 3/100 mm größer als der Schnurdurchmesser beziehungsweise die Ringbreite dimensioniert ist.
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Unter Schnurdurchmesser beziehungsweise Ringbreite, ist im Sinne der vorliegenden Erfindung der Querschnitt des Dichtringes in unverformtem Zustand zu verstehen.
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Um vor allem den hohen Anforderungen hinsichtlich der Abdichtung beim Einsatz der Vorrichtung an Zweirädern Rechnung zu tragen, kann es auch vorgesehen sein, dass der Schnurdurchmesser beziehungsweise die Ringbreite der Dichtringe und die Tiefe des Nutgrundes derart bemessen sind, dass in montiertem Zustand der Drehteile die Dichtringe in radialer Richtung um 6 Prozent bis 8 Prozent ihres Schnurdurchmessers verformt an dem Nutgrund des einen Drehteils sowie der zu dichtenden Fläche des anderen Drehteils angepresst anliegen. Dadurch sind die Dichtringe im montierten Zustand gezielt auf eine Vorspannung gebracht, welche für den Anwendungsfall bei Zweirädern eine besonders effektive Dichtwirkung entfalten.
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Nach einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist es vorgesehen, dass die Drehteile an der dem jeweils anderen Drehteil zugewandten Seite einen umlaufenden Vorsprung in axialer Richtung aufweisen, durch welche in radialer Richtung eine berührungslose Dichtung zwischen den Drehteilen gebildet ist. Hierdurch kann auf einfache Weise eine Abdichtung zwischen den Drehteilen realisiert werden. In Kombination mit einem zusätzlich vorgesehenen Dichtsystem in Art von Dichtringen ist ferner eine besonders wirkungsvolle Abdichtung gegenüber einer Leckage von Hydraulikmitteln beziehungsweise Pneumatikmitteln möglich.
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Ausführungsbeispiel
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Weitere Vorteile und Anwendungsmöglichkeiten der vorliegenden Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung eines Ausführungsbeispiels anhand der Zeichnung.
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Es zeigen:
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1 eine mögliche Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung zum Verbinden wenigstens zweier Versorgungsleitungen für eine pneumatisch oder hydraulisch betätigbare Bremse als Seitenansicht, dargestellt in Anordnung an dem Gabelschaft und dem Steuerrohr eines Zweirades,
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2 die Vorrichtung gemäß 1 in Anordnung an dem Gabelschaft und dem Steuerrohr des Zweirades, als Vorderansicht,
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3 ein Drehteil der Vorrichtung gemäß 1 in perspektivischer Darstellung,
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4 ein weiteres Drehteil der Vorrichtung gemäß 1, welches auf das Drehteil gemäß 3 aufschiebbar ist, in perspektivischer Darstellung,
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5 die Vorrichtung gemäß 1 in Querschnittsdarstellung,
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6 eine mögliche Ausführungsform einer Verdrehsicherung für die Vorrichtung gemäß 1 in Draufsicht,
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7 die Verdrehsicherung gemäß 6 in Seitenansicht und
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8 das Dichtungssystem der Vorrichtung gemäß 1, dargestellt als Ausschnitt aus 5.
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Die 1 bis 5 sowie 8 zeigen – in schematischer Darstellung – eine mögliche Ausführungsform einer Vorrichtung 1 zum Verbinden wenigstens zweier Versorgungsleitungen 2, 3 fur ein pneumatisch oder hydraulisch betätigbares System, wobei die Vorrichtung 1 zum Ausgleich einer Drehbewegung wenigstens zweier gegeneinander um eine Drehachse 8 drehbarer Bauteile 4, 5 dient.
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Bei dem in den Figuren dargestellten Ausführungsbeispiel dienen die Versorgungsleitungen 2, 3 für eine pneumatisch oder hydraulisch betätigbare Bremse, welche an einem Zweirad angeordnet ist. Dies kann beispielsweise sowohl die Vorderradbremse als auch die Hinterradbremse sein.
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Die beiden gegeneinander drehbaren Bauteile 4, 5 sind bei diesem Anwendungsfall der Gabelschaft der Lenkeinheit des Zweirades und das Steuerrohr, welches sich am Rahmen des Zweirades befindet.
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Es ist vorgesehen, dass die Vorrichtung 1 als eine Einheit an einem der wenigstens zwei Bauteile 4, 5, nämlich an dem Gabelschaft 4, fixierbar ist. Dazu ist die Vorrichtung 1 auf dem Gabelschaft 4 aufschiebbar bzw. aufsteckbar.
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Die Vorrichtung 1 besteht aus wenigstens zwei gegeneinander drehbare Teile 6, 7, welche jeweils mit einer der Versorgungsleitungen 2, 3 verbindbar sind und einen Übergang zwischen den Versorgungsleitungen 2, 3 bilden. Dabei sind das Drehteil 6 mit dem Gabelschaft 4 und das Drehteil 7 mit dem Steuerrohr 5 drehfest verbindbar, wobei das Drehteil 7 auf dem Drehteil 6 drehbar gelagert ist und das Drehteil 6 selbst mittels Fixiermitteln 58 an dem Gabelschaft 4 befestigt werden kann.
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Die Drehteile 6, 7 sind in axialer Richtung aneinander festgehalten. Dies ist bei dem vorliegenden Ausführungsbeispiel der Vorrichtung 1 in der Weise realisiert, dass das Drehteil 6 ausgehend von einem Basisabschnitt 11 einen sich in axialer Richtung erstreckenden Fortsatz 9 aufweist, auf welchen das andere Drehteil 7 im montierten Zustand aufgeschoben ist. Der Basisabschnitt 11 ist dabei in axialer Richtung als Anschlag für das Drehteil 7 ausgebildet.
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An dem Fortsatz 9 des Drehteils 6 ist ein scheibenartiges Abschlusselement 10 angeordnet, welches in axialer Richtung ebenfalls als Anschlag für das Drehteil 7 dient. Damit ist das Drehteil 7 zu beiden Seiten in axialer Richtung an dem Drehteil 6 gehalten.
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Das Abschlusselement 10 ist, vorzugsweise mittels Schraubmittel 14 austauschbar an dem Fortsatz 9 festgehalten. Fortsatz 9 und Basisabschnitt 11 sind aus einem Stück geformt.
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Wie insbesondere aus den 5 und 8 hervorgeht, weisen die Drehteile 6, 7 jeweils wenigstens eine Nut 15 bzw. 16 auf. Die Nuten 15, 16 sind derart an dem jeweiligen Drehteil 6 bzw. 7 angeordnet, dass im montierten Zustand der Drehteile 6, 7 die Nuten 15, 16 einen Hohlraum 17 zum Durchleiten des Hydraulikmediums bzw. Pneumatikmediums für die Bremse bilden.
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Dabei sind die Nuten 15, 16 an dem jeweiligen Drehteil 6 bzw. 7 umfangsseitig angeordnet und als umlaufende Nut ausgebildet.
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Die Drehteile 6, 7 weisen jeweils wenigstens ein Loch 18 bzw. 19 auf, welches eine Verbindung zwischen der Nut 15 bzw. 16 und einem Anschluss 20 bzw. 21 für die Versorgungsleitung 2 bis 3 bildet.
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Weiterhin ist ein Dichtsystem 22 zwischen den beiden Drehteilen 6, 7 zum Abdichten des durch die Nut 15, 16 gebildeten Hohlraums 17 vorgesehen. Das Dichtsystem 22 weist zwei Dichtungen 23, 24 auf, welche als Dichtringe, beispielsweise in Art von O-Ringen, ausgebildet sind, wobei im montierten Zustand der Drehteile 6, 7 der Hohlraum 17 zwischen den Dichtungen 23, 24 liegt.
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Die Dichtungen bzw. O-Ringe 23, 24 kommen in zugehörigen Nuten 25, 26 des aufgeschobenen Drehteils 7 zu liegen. Wie insbesondere aus 8 ersichtlich ist, sind der Schnurdurchmesser der O-Ringe 23, 24 und der Abstand 30 der seitlichen Nutwandungen 27, 28 bei der Vorrichtung 1 derart zueinander bemessen, dass im montierten Zustand der Drehteile 6, 7 die O-Ringe 23, 24, vorzugsweise angepresst, an den Nutwandungen 27, 28 anliegen. Der Schnurdurchmesser beziehungsweise die Ringbreite der Dichtringe 23, 24 liegt dabei zwischen 2 mm und 10 mm. Bevorzugt sollte der Abstand 30 der seitlichen Nutwandungen 27, 28, also die Breite der Nut 25 beziehungsweise 26, 2/10 mm kleiner bis 3/10 mm größer als der Schnurdurchmesser beziehungsweise die Ringbreite des zugehörigen Dichtringes 23 beziehungsweise 24 dimensioniert sein.
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Bei dem in 8 dargestellten Ausführungsbeispiel liegt der Schnurdurchmesser beziehungsweise die Ringbreite der Dichtringe 23, 24 bei 2,62 mm und vorzugsweise der Abstand 30 der seitlichen Nutwandungen 27, 28 zueinander um 3/100 mm größer als der Schnurdurchmesser beziehungsweise die Ringbreite. Selbstverständlich sind auch sämtliche Schnurdurchmesser beziehungsweise Ringbreiten zwischen 2 mm und 10 mm mit entsprechend dimensioniertem Abstand 30 der seitlichen Nutwandungen 27, 28 zueinander möglich.
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Weiterhin sind der Schnurdurchmesser der O-Ringe 23, 24 und die Tiefe 31 des Nutgrundes 32 derart bemessen, dass in montiertem Zustand der Drehteile 6, 7 die O-Ringe 23, 24 in radialer Richtung um 6 Prozent bis 8 Prozent ihres Schnurdurchmessers verformt an dem Nutgrund 32 des Drehteils 7 und der zu dichtenden Fläche 33 des anderen Drehteils 6 angepresst liegen.
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Die Drehteile 6, 7 weisen an ihrer jeweils dem anderen Drehteil 6 bzw. 7 zugewandten Seite einen umlaufenden und in axiale Richtung weisenden Vorsprung 12 bzw. 12' auf. Durch die Vorsprünge 12, 12' ist in radialer Richtung eine berührungslose Dichtung, beispielsweise eine Labyrinthdichtung, zwischen den Drehteilen 6, 7 gebildet. Auch können die Vorsprünge 12, 12' so angeordnet sein, dass in radialer Richtung gesehen, den Vorsprüngen 12, 12' vorgeschaltet ein umlaufender Hohlraum 29 gebildet ist.
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Hierdurch ist ein Puffer fur Medium erzeugt, welches bereits durch das von den Dichtringen 23, 24 gebildete Dichtsystem 22 hindurch getreten ist.
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Wie aus den 1, 2 und 5 ersichtlich ist, ist zum Erzeugen einer drehfesten Verbindung zwischen dem Drehteil 7 der Vorrichtung 1 und dem Steuerrohr 5 des Zweirades eine Verdrehsicherung 50 vorgesehen.
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Die Verdrehsicherung 50 ist auf das Steuerrohr 5 verschiebbar ausgebildet. Bei der vorliegenden Ausführungsform ist die Verdrehsicherung 50 zwischen dem Steuerrohr und der zugehorigen Lenkkopf-Lagerschale 57 des Steuerrohres 5 im montierten Zustand verpresst und somit eine drehfeste Verbindung zwischen der Verdrehsicherung 50 und dem Steuerrohr 5 realisiert.
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Die Verdrehsicherung 50 weist gegenüber dem drehfest zu haltenden Drehteil 7 eine Ausnehmung 51 auf, deren Seitenwandungen 52, 53 als Anschlag für einen sich in radialer Richtung erstreckenden Vorsprung 13 des Drehteils 7 dienen. Im montierten Zustand von Vorrichtung 1 und Verdrehsicherung 50 ragt der radiale Vorsprung 13 in die Ausnehmung 51 hinein, so dass ein Anschlag für ein Verdrehen des Drehteils 7 relativ zum Steuerrohr 5 in beide Drehrichtungen realisiert ist.
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Die Verdrehsicherung 50 ist durch ein einziges Bauteil gebildet, welches aus einem Blechteil hergestellt ist. Sie weist einen ringförmigen Abschnitt 55 zum Aufschieben auf das Bauteil 5 und einen davon abstehenden, die Ausnehmung 51 aufweisenden Materialabschnitt 56 auf. Der Materialabschnitt 56 ist vorzugsweise mittels Umformung gegenüber dem ringförmigen Abschnitt 55 in einem rechten Winkel angeordnet. Die Ausnehmung 51 ist nach außen hin offen in dem Materialabschnitt 56 angeordnet. Dadurch kann nach dem Aufschieben der Verdrehsicherung 50 auf das Steuerrohr 5 Vorrichtung 1 problemlos auf das durch das Steuerrohr 5 die hindurchragende Gabelschaftrohr 4 aufgesteckt werden. Es braucht lediglich das Drehteil 7 so ausgerichtet zu werden, dass deren radialer Vorsprung 13 in die Ausnehmung 51 ragt.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Vorrichtung
- 2
- Versorgungsleitung
- 3
- Versorgungsleitung
- 4
- Bauteil
- 5
- Bauteil
- 6
- Drehteil
- 7
- Drehteil
- 8
- Drehachse
- 9
- Fortsatz
- 10
- Abschlusselement
- 11
- Basisabschnitt
- 12, 12'
- Vorsprung
- 13
- Vorsprung
- 14
- Schraubmittel
- 15
- Nut
- 16
- Nut
- 17
- Hohlraum
- 18
- Loch
- 19
- Loch
- 20
- Anschluss
- 21
- Anschluss
- 22
- Dichtsystem
- 23
- Dichtung, Dichtring
- 24
- Dichtung, Dichtring
- 25
- Nut
- 26
- Nut
- 27
- Nutwandung
- 28
- Nutwandung
- 29
- Hohlraum
- 30
- Abstand
- 31
- Tiefe
- 32
- Nutgrund
- 33
- Fläche
- 50
- Verdrehsicherung
- 51
- Materialausnehmung
- 52
- Seitenwand
- 53
- Seitenwand
- 54
- Dichtung
- 55
- Abschnitt
- 56
- Abschnitt
- 57
- Lenkkopf-Lagerschale
- 58
- Fixiermittel