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Die
Erfindung bezieht sich auf eine Computertomographie-Anlage zum Durchführen einer
fluoroskopie-unterstützten
Intervention.
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Eine
in einer Computertomographie-Anlage durchgeführte fluoroskopie-unterstützte diagnostische
oder therapeutische Intervention wird häufig mit einem handgeführten Instrument
durchgeführt,
das am freien Ende eines Instrumentenhalters, beispielsweise eine
Biopsienadel am Ende eines Nadelhalters, angeordnet ist. Während der
Intervention befindet sich der Patient auf einem Patientenlagerungstisch,
der zu einem Teil in die Gantry des Computertomographen eingefahren
ist. Durch die Verwendung eines solchen Instrumentenhalters wird
die Strahlenexposition der Finger bzw. der Hand des die Intervention
durchführenden
Arztes verringert.
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Während der
Intervention ist es nun erforderlich, den Patientenlagerungstisch
fortwährend
hin und her zu bewegen, um das Instrument, beispielsweise die Nadelspitze,
während
der Aufnahme der Röntgenbilder
immer im Scan-Bereich des Computertomographen (Field of View) zu
halten. Die Positionierung des Patientenlagerungstisches erfolgt
dabei mittels einer Bedienkonsole, in der Regel ein Joystick, der
am Patientenlagerungstisch angeordnet ist. Eine typische Arbeitssituation
stellt sich nun wie folgt dar: Die Hand des die Intervention durchführenden Arztes,
mit der die Intervention durchgeführt wird, befindet sich im
Bereich der Öffnung
der Gantry am Patienten. Sein Blick ist auf einen im Raum befindlichen Monitor
gerichtet, der ihm gegenüber
angeordnet ist, während
er mit seiner freien Hand den Joystick sucht und den Patientenlagerungstisch
nachführt.
In dieser Zeit muss er seine Aufmerksamkeit vom Patienten abwenden
und er kann sich nicht mehr voll auf den Eingriff konzentrieren.
Darüber
hinaus wird der Arzt während
der Intervention in eine sehr unbequeme Körperhaltung gezwungen. Dies
alles stellt ein Sicherheitsrisiko für den Patienten dar. Außerdem kann dies
zu einer längeren
Interventionszeit führen,
die mit einer höheren
Strahlenexposition sowohl des Patienten als auch des die Intervention
durchführenden Arztes
verbunden ist.
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Der
Erfindung liegt nun die Aufgabe zu Grunde, eine Computertomographie-Anlage
zum Durchführen
einer fluoroskopie-unterstützten
Intervention mit einem handgeführten
Instrument anzugeben, mit der die vorstehend genannten Probleme
vermieden sind.
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Die
genannte Aufgabe wird gelöst
mit einer Computertomographie-Anlage mit den Merkmalen des Patentanspruches
1. Gemäß diesen
Merkmalen ist das handgeführte
Instrument in einem Instrumentenhalter gelagert, an dem eine Betätigungseinrichtung
zum Erzeugen von Steuersignalen zum Steuern wenigstens eines der
Anlagenteile angeordnet ist, aus denen die Computertomographie-Anlage
aufgebaut ist. Hierfür
in Frage kommen solche Teile der Anlage, die bei der Durchführung der
Intervention entweder gesteuert werden müssen oder zumindest dann, wenn
sie während
der Intervention gesteuert werden, die Arbeit des Arztes unterstützen und
erleichtern.
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In
der vorliegenden Anmeldung ist unter einer Computertomographie-Anlage
im weiteren Sinne jede Röntgenanlage
zu verstehen, mit der es möglich ist,
Röntgenbilder
eines Patienten aus unterschiedlichen Richtungen zu erzeugen und
zu einem 2D-Schnittbild
oder zu einem 3D-Bild zusammenzusetzen. Hierzu zählen insbesondere auch sogenannte
C-Bogen-Röntgenanlagen.
Da die Steuerung von Anlagenteilen, die für die Durchführung der
Intervention relevant sind, beispielweise die Steuerung einer Antriebseinheit
zum korrekten Positionierung des Patientenlagerungstisches, fernbedient
mit einer am Instrumentenhalter selbst befindlichen Betätigungseinrichtung
erfolgen kann, ist sichergestellt, dass der die Intervention durchführende Arzt
dem Patienten eine höhere
Aufmerksamkeit zukommen lassen kann, da er nicht gezwungen ist,
beidhändig
mit räumlich
weit voneinander getrennten Händen
zu arbeiten und eine entfernte Bedienkonsole oder einen Joystick nicht
erst suchen muss. Er kann dadurch eine deutlich bequemere und unverkrampftere
Arbeitshaltung einnehmen, so dass ein ermüdungsfreies und konzentriertes
Arbeiten möglich
ist. Auf diese Weise wird die Dauer der Interventionszeit minimiert
und die Strahlenexposition sowohl des Patienten als auch des Arztes
auf ein Minimum reduziert.
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Wenn
die Steuersignale kabellos zum Anlagenteil übertragen werden, entfällt zusätzlich eine Behinderung
bei der Führung
des Instruments, wie sie durch Verbindungskabel entstehen kann.
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In
einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung umfasst der Instrumentenhalter
einen Handgriff mit einem Griffende, in dem die Betätigungseinrichtung
integriert ist, und an dem mit den Fingern der das Griffende umgreifenden
Hand bedienbare Betätigungselemente
angeordnet sind. Da sowohl zum Führen
des Instruments als auch zum Steuern des Anlagenteiles nur eine
einzige Hand erforderlich ist, ist die Bedienbarkeit erleichtert.
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Wenn
der Handgriff insbesondere lösbar
mit dem Instrumentenhalter verbunden ist, ist ein flexibler Einsatz
verschiedener Interventionsinstrumente ermöglicht.
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In
einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist das von der
Betätigungseinrichtung
gesteuerte Anlagenteil eine Antriebseinheit zum Kippen einer Gantry.
Dies ermöglicht
dem Arzt während
der Intervention die Lage der Schnittebene, in der die Röntgenbilder
erzeugt werden, auszuwählen.
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Wenn
das von der Betätigungseinrichtung gesteuerte
Anlagenteil eine Freigabeschaltung zum Auslösen der Röntgenstrahlung ist, kann der
Arzt auf einfache Weise die Anzahl der Röntgenaufnahmen auf das während der
Intervention tatsächlich
erfor derliche Ausmaß begrenzen.
Dadurch kann die Dosisbelastung von Arzt und Patient verringert
werden.
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In
einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform ist das von der
Betätigungseinrichtung
gesteuerte Anlagenteil eine Wiedergabeeinrichtung zur Auswahl eines
zur Wiedergabe auf einem Monitor vorgesehenen und in einem Bildspeicher
gespeicherten Röntgenbildes.
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In
einer besonders bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist das
von der Betätigungseinrichtung
gesteuerte Anlagenteil eine Antriebseinheit eines positionierbaren
Patientenlagerungstisches. Dies ermöglicht eine korrekte Positionierung
des Patienten bei ergonomisch günstiger
Körperhaltung
des Arztes.
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Eine
zusätzliche
Entlastung des Arztes wird erreicht, wenn von der Betätigungseinrichtung
auch eine zum Überprüfen der
korrekten Position verwendete Lasereinrichtung gesteuert wird.
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Ein
größere Flexibilität bei der
Bedienung des zumindest einen Anlagenteiles wird erreicht, wenn
diese sowohl mit der im Handgriff integrierten Betätigungseinrichtung
als auch mit einer ortsfest am Patientenlagerungstisch oder ortsfest
an einer Gantry angeordneten, parallel zur Betätigungseinrichtung betriebsbereiten
Bedienkonsole erfolgen kann.
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Zur
weiteren Erläuterung
der Erfindung wird auf das Ausführungsbeispiel
der Zeichnung verwiesen. Es zeigen:
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1 eine
Computertomographie-Anlage gemäß der Erfindung
in einer Interventionssituation in einer vereinfachten schematischen
Darstellung, und
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2 ein
gemäß der Erfindung
vorgesehenes handgeführtes
Instrument mit in einem Handgriff integrierten Betäti gungseinrichtungen
zum Positionieren des Patientenlagerungstisches.
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1 zeigt
eine Situation, wie sie bei einer mit einer Computertomographie-Anlage 2 gemäß der Erfindung
durchgeführten
fluoroskopie-unterstützten Intervention
vorliegt. Ein in der Figur aus Übersichtlichkeitsgründen nicht
dargestellter Patient befindet sich auf einem in seiner Höheneinstellung
und in seiner Längsrichtung
verstellbaren Patientenlagerungstisch 4 und ist mit einem
Teil seines Körpers
in eine Gantry 6 der Computertomographie-Anlage 2 eingeführt. Ein
die Intervention durchführender
Arzt 10 befindet sich während
der Intervention im Bereich der Öffnung
der Gantry 6 an der Seite des Patientenlagerungstisches 4 und
hält einen
Instrumentenhalter 12, an dessen distalen Ende ein Instrument 14,
beispielsweise eine Biopsienadel, gelagert ist, mit dem im Inneren
der Gantry 6 die Intervention durchgeführt wird. Die Intervention
wird vom Arzt 10 in einem Monitor einer Wiedergabeeinrichtung 16 beobachtet,
auf dem die während
der Intervention aufgenommenen und in einem Bildspeicher der Wiedergabeeinrichtung 16 gespeicherten
Röntgenbilder
wiedergegeben werden.
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Die
Gantry 6 ist mit einer Antriebseinheit 18 schwenkbar
um eine horizontale Achse gelagert, so dass die Achse, um die eine
innerhalb der Gantry 6 angeordnete und eine Röntgenröhre 20 und
einen Röntgendetektor 22 umfassende
Röntgeneinrichtung 24,
gedreht wird, gegenüber
der Horizontalen verkippt werden kann, wie dies in der Fig. durch
den Doppelpfeil veranschaulicht ist.
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Der
Patientenlagerungstisch 4 umfasst eine Antriebseinheit 28,
mit der er motorisch in die Gantry 6 ein- und ausgefahren
wird. Eine nur schematisch angedeutete Lasereinrichtung 26 dient
zur Kontrolle der korrekten Positionierung des Patienten.
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Patientenlagerungstisch 4,
Gantry 6 bzw. die diesen zugeordneten Antriebseinheiten 28 bzw. 18, sowie
Wiedergabeeinrich tung 16, Röntgeneinrichtung 24 und
Lasereinrichtung 26 sind Beispiele für Anlagenteile der Computertomographie-Anlage 2, bei
denen ein Bedarf besteht, diese während der Intervention zu steuern.
So kann beispielsweise die Bewegung des Patientenlagerungstisches 4 während der
Intervention erforderlich sein, um die Position des Patienten zu
korrigieren. In diesem Fall ist es zweckmäßig, die Lasereinrichtung 26 einzuschalten,
um die korrekte Positionierung zu überwachen. Eine Steuerung der
Röntgeneinrichtung 24,
beispielsweise die Steuerung einer Freigabeschaltung der Röntgeneinrichtung 24 zum
Auslösen
der Röntgenstrahlung,
ermöglicht
es, den Beginn und das Ende der Röntgenbilderzeugung und damit
die Anzahl der während
der Intervention erzeugten Röntgenbilder auf
das notwendige Ausmaß einzustellen.
Eine Bedienung der Wiedergabeeinrichtung 16 während der Intervention,
beispielsweise eine Auswahl eines in einem Bildspeicher gespeicherten
Röntgenbildes
oder ein Blättern
zwischen den gespeicherten Röntgenbildern,
verschafft dem Arzt einen besseren Überblick über den Verlauf der Intervention.
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Die
Steuerung zumindest eines dieser Anlagenteile erfolgt nun gemäß der Erfindung
mit einer in einem Handgriff des Instrumentenhalters 12 integrierten,
in der Fig. nicht erkennbaren Betätigungseinrichtung, von der
aus Steuersignale zu den jeweiligen Anlagenteilen übertragen
werden und mit der diese fernbedient werden können.
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Am
Patientenlagerungstisch 4 ist außerdem eine Bedienkonsole 20,
im Beispiel mit einem Joystick als Betätigungselement, angeordnet,
mit der es parallel zu der im Handgriff integrierten Betätigungseinrichtung
möglich
ist, die Anlagenteile zu bedienen.
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Gemäß 2 umfasst
der Instrumentenhalter 12 einen sich in eine Längsrichtung
erstreckenden Ausleger 40, der an seinem dem Instrument 14 abgewandten
Ende in einen Handgriff 42 mündet, in dem die Betätigungseinrichtung 44 zum
Erzeugen von Steuersignalen zum Steuern der Anlagenteile der Computertomo graphie-Anlage
integriert ist. Die Betätigungseinrichtung 44 umfasst
eine Mehrzahl von Betätigungselementen 44a–c, die
am Handgriff 42 derart angeordnet sind, dass sie jeweils
mit einem Finger einer ein Griffende 46 umgreifenden Hand
bedient werden können.
Das Griffende 46 ist schwenkbar um eine senkrecht zum Ausleger 40 und
zur Zeichenebene verlaufende Achse 48 angeordnet. Dies ist
durch die beiden Pfeile veranschaulicht. Dadurch ist die Winkelposition
des Griffendes 46 relativ zum Ausleger 40 des
Instrumentenhalters 12 ergonomisch optimal einstellbar.
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Im
dargestellten Beispiel wird die Erfindung anhand einer Betätigungseinrichtung 44 erläutert, mit der
die Antriebseinheit des Patientenlagerungstisches gesteuert werden
kann. Bei den Betätigungseinrichtungen 44a und
b handelt es sich jeweils um Wippschalter, mit denen der Patientenlagerungstisch vorwärts und
rückwärts bzw.
auf und ab bewegt werden kann. Die Geschwindigkeit dieser Bewegung hängt dabei
davon ab, wie lange der jeweilige Wippschalter in der niedergedrückten Position
gehalten wird. Alternativ hierzu können auch druckempfindliche
Betätigungselemente 44a,
b vorgesehen sein, mit denen die Geschwindigkeit der Positionierbewegung
abhängig
von der Kraft ist, mit der das betreffende Betätigungselement 44a,
b betätigt
wird.
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Am
Handgriff 42 ist außerdem
als Betätigungselement 44c ein
Umschalter angeordnet, mit dem der Modus der Positionierbewegung
von einer schrittweisen in eine stufenlose Bewegung umgeschaltet
werden kann.
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Grundsätzlich kann
der Handgriff 42 auch weitere Betätigungselemente enthalten,
die einen Zugriff auf andere Anlagenteile ermöglichen oder es kann eines
der dargestellten Betätigungselemente 44a–c eine
andere Funktion haben. So kann beispielsweise der Schalter 44c alternativ
dazu dienen, die Röntgenstrahlung
auszulösen.
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Instrumentenhalter 12 und
Handgriff 42 können
in einer einzigen Einheit integriert sein. Eine universelle Einsetzbarkeit
der im Handgriff 42 integrierten Betätigungseinrichtung 44 wird
jedoch erzielt, wenn der Handgriff 42 und der Instrumentenhalter 12 lösbar an
einer standardisierten Verbindungsstelle miteinander verbunden sind.
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Im
Ausführungsbeispiel
ist eine kabellose Übertragung
der Steuersignale über
Funk vorgesehen. Grundsätzlich
ist es auch praktikabel die Übertragung über eine
Kabelverbindung vorzunehmen.