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Die
vorliegende Erfindung betrifft einen hydrodynamischen Retarder für ein Kraftfahrzeug
nach der im Oberbegriff von Anspruch 1 näher definierten Art.
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Neben
den Betriebsbremsen eines Fahrzeugs, insbesondere eines Nutzfahrzeugs,
die im Regelfall einem Verschleiß unterliegende Reibungsbremsen
sind, werden zusätzliche,
verschleißfreie Verzögerungseinrichtungen
von den Fahrzeugherstellern angeboten. Derartige Verzögerungseinrichtungen,
beispielsweise Retarder oder Motorbremsen, können unter anderem dazu verwendet
werden, die Fahrzeuggeschwindigkeit im Gefälle konstant zu halten.
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Zu
den Retardern zählen
sowohl zusätzlich am
Getriebe oder Motor angeordnete hydrodynamische, hydrostatische
oder elektrodynamische Bremseinrichtungen, als auch solche Systeme,
die in Form eines „Intarders" innerhalb des Getriebegehäuses vorgesehen
sind. Des Weiteren werden Retarder in Primärretarder, die in Abhängigkeit
von der Motordrehzahl arbeiten, und in Sekundärretarder, die in Abhängigkeit
von der Fahrzeuggeschwindigkeit arbeiten, unterschieden. Bei hydrodynamischen
Retardern ist im Allgemeinen der Rotor zum Abbremsen des Fahrzeugs
direkt mit einer Getriebewelle verbunden. Bei Primärretardern
ist dies die Antriebswelle bzw. Getriebeeingangswelle, und bei Sekundärretardern
ist dies die Getriebeabtriebswelle. Der Stator ist in der Regel
gehäusefest.
Der Retarder ist üblicherweise
nicht aktiviert, wenn Rotor und Stator nicht mit Flüssigkeit
befüllt
sind.
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Retarder
werden bei Nutzfahrzeugen vor allem eingesetzt, um die beispielsweise
bei einer Bremsung aus hoher Fahrgeschwindigkeit anfallende kinetische
Bremsenergie aufzunehmen und in Wärme umzusetzen, sind aber auch
für geforderte Dauerbremsleistungen
gut geeignet, beispielsweise bei lang andauernder Bergabfahrt.
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Bei
hydrodynamischen Retardern wird die Strömungsenergie einer Flüssigkeit
zum Bremsen benutzt, wobei das physikalische Wirkprinzip dem einer
hydrodynamischen Kupplung mit feststehender Turbine entspricht.
Demnach weist ein hydrodynamischer Retarder einen sich im Leistungsfluss
befindlichen Rotor und einen mit dem Retardergehäuse fest verbundenen Stator
auf. Beim Betätigen
des Retarders wird eine der gewünschten
Bremsleistung entsprechende Ölmenge
in den Schaufelraum eingebracht, wobei der drehende Rotor das Öl mitnimmt, das
sich am Stator abstützt,
wodurch eine Bremswirkung auf die Rotorwelle erzeugt wird.
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Bei
zum Stand der Technik gehörenden
Retardern, welche einen gemeinsamen Ölhaushalt aufweisen, wird während einer
bremsfreien Phase, also während
eines Zugbetriebes, durch eine Pumpe Öl aus einem Getriebesumpf angesaugt
und durch einen Filter und einen Wärmetauscher geleitet. Ein im Anschluss
an den Wärmetauscher
sitzendes Druckbegrenzungsventil regelt den Systemdruck so, dass genügend hydraulischer
Druck zum Umschalten vorhandener Ventile und somit zum Einschalten
des Retarders zur Verfügung
steht. Durch diese Anordnung kann das Getriebeöl während einer bremsfreien Phase
auf annähernd
die Temperatur eines Fahrzeugkühlsystems
gebracht werden. Somit kann das Getriebe bei hoher Belastung und/oder
hoher Umgebungstemperatur gekühlt
bzw. bei niedriger Belastung und/oder niedriger Umgebungstemperatur
angewärmt
werden. Im Bremsbetrieb des Retarders wird die Bremsenergie über den
Wärmetauscher
an das Fahrzeugkühlsystem
abgegeben.
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Nachteilig
hierbei ist, dass eine unabhängige Abschaltung
der Getriebetemperierung nicht möglich ist,
da die Getriebetemperierung unmittelbar an den Betriebszustand (Bremsen
oder Nichtbremsen) des Retarders gekoppelt ist. Es kann beispielsweise
digital zwischen Retarderbetrieb und Getriebekühlung unterschieden werden.
Beim Abschalten des Retarders wird das Öl direkt aus einem Getriebesumpf durch
einen Wärmetauscher
geleitet und gekühlt bzw. erwärmt, je
nachdem, wie die Temperaturen zueinander liegen. Des Weiteren wird
das erwärmte Öl aus einem
Retarderkreislauf ohne Rückkühlung in den
Getriebesumpf geführt.
Ebenfalls nachteilig ist, dass durch die Verwendung einer Innenzahnradpumpe
(Konstantpumpe) der Kühlölvolumenstrom
nicht variabel gestaltet werden kann, womit in vielen Betriebszuständen zu
viel Öl
umgewälzt
wird, was wiederum zu einem höheren
Kraftstoffverbrauch führt.
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In
der
DE 101 41 794
A1 wird ein hydrodynamischer Retarder für ein Kraftfahrzeug offenbart,
welcher über
einen hydraulischen Kreislauf angesteuert wird. Der hydraulische
Kreislauf weist einen Wärmetauscher
und eine Hydraulikpumpe auf, wobei das Fördervolumen der Hydraulikpumpe
derart verstellbar ist, dass ein Volumenstrom unabhängig von
der Fahrzeuggeschwindigkeit bzw. der Gelenkwellen- oder Retarderdrehzahl
einstellbar ist. Gemäß einer Ausführungsform
wird die Hydraulikpumpe so geschaltet bzw. geregelt, dass sich über einen
weiten Drehzahlbereich ein konstanter Volumenstrom einstellt, welcher
zum Befüllen
und Regeln des Retarders ausreichend ist. Diese Konstruktion weist
den Vorteil auf, dass kein Befüllspeicher
benötigt
wird. Außerdem
ist die Wiederansprechzeit der Hydraulikpumpe gleich der Erstansprechzeit,
so dass sich ein robustes zeitliches Verhalten ergibt. Wird eine
Bremsung eingeleitet, so muss der Retarder möglichst schnell befüllt werden.
Hierfür
wird über
ein Proportionalventil ein Steuerdruck erzeugt, der die Hydraulikpumpe
auf eine maximale Verdrängung
einstellt.
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Auch
hier tritt der oben beschriebene Nachteil auf, dass eine unabhängige Abschaltung
der Getriebetemperierung nicht möglich
ist, da die Getriebetemperierung unmittelbar an den Betriebszustand des
Retarders gekoppelt ist. Im Zugbetrieb kann nicht unterschieden
werden, ob ausschließlich
eine Kühlung
des Retarders erforderlich ist, oder ob zusätzlich das Grundgetriebe temperiert
werden, bzw. ob keine thermische Anbindung an das Fahrzeugkühlsystem erfolgen
soll.
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Um
einen geringen Kraftstoffverbrauch zu erzielen, versuchen Fahrzeughersteller
die Kühlmitteltemperatur
eines Fahrzeugkühlsystems
zu erhöhen. Liegt
diese Kühlmitteltemperatur
allerdings höher
als die ideale Getriebesumpftemperatur, so wird im Stand der Technik
durch die Getriebetemperierung ein unnötig hohes Temperaturniveau
im Grundgetriebe eingestellt, was zu Lebensdauereinbußen und/oder
kürzeren Ölwechselintervallen
führen
kann. Ist die Öltemperatur
zu niedrig, werden Schleppverluste größer, wodurch sich der Wirkungsgrad
verschlechtert und der Kraftstoffverbrauch steigt.
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Der
vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine vom Betriebszustand
eines Retarders unabhängige
Getriebe- bzw. Retardertemperierung darzustellen und die Nachteile
des Standes der Technik zu beseitigen. Die Öltemperatur eines Getriebes bzw.
eines Retarders soll in einem idealen Bereich einstellbar sein.
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Die
der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe wird durch einen, auch die
kennzeichnenden Merkmale des Hauptanspruchs aufweisenden, gattungsgemäßen, hydrodynamischen
Retarder gelöst.
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Die
Erfindung beinhaltet einen hydrodynamischen Retarder für ein Getriebe
in einem Kraftfahrzeug, welcher einen Rotor und einen Stator aufweist. Der
Retarder wird über
ein elektrohydraulisches System angesteuert, welches unter anderem
eine Steuerungs- und Regelungseinheit, einen Hydraulikkreislauf,
Schaltventile und einen gemeinsamen Ölhaushalt zwischen Getriebe
und Retarder aufweist. Der Rotor und der Stator sind vorzugsweise
in einem Retardergehäuse
angeordnet, welches mit dem Hydraulikkreislauf verbunden ist. Der
Hydraulikkreislauf weist einen Filter, eine Hydraulikpumpe, einen
Wärmetauscher
sowie ein Schaltventil und Hydraulikkanäle auf. Das Fördervolumen
der Hydraulikpumpe ist derart verstellbar, dass ein Volumenstrom
unabhängig
von der Fahrzeuggeschwindigkeit bzw. der Gelenkwellen- oder Retarderdrehzahl
einstellbar ist.
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Das
elektrohydraulische System ist derart ausgebildet, dass in Abhängigkeit
verschiedener Randbedingungen eine Getriebe- bzw. Retardertemperierung
gesteuert bzw. geregelt werden kann. Die Ansteuerung der im elektrohydraulischen
System vorhandenen Ventile kann vorzugsweise elektrisch bzw. elektromagnetisch über eine
Steuerungs- und Regelungseinheit (ECU) bzw. eine Retarderelektronik,
eine Getriebeelektronik, einen Fahrzeugführungsrechner oder über ein
beliebiges anderes Steuergerät
erfolgen. Es ist auch denkbar, dass die Ventile derart ausgebildet
sind, dass sie pneumatisch, hydraulisch oder über einen Stellmotor ansteuerbar sind.
Die Ventile können
in jeder bekannten Ventil-Bauform ausgeführt sein.
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Durch
das erfindungsgemäße elektrohydraulische
System zur Steuerung bzw. Regelung eines Retarders kann zwischen
einer Getriebetemperierung (Öl
aus dem Getriebesumpf wird an die Temperatur eines Fahrzeugkühlsystems
angepasst) und einer Retardertemperierung (Öl aus dem Retardersumpf/Öl-reservoir wird an
die Temperatur eines Fahrzeugkühlsystems
angepasst) gewählt
werden. Des Weiteren kann das elektrohydraulische System derart
angesteuert werden, dass keine Temperierung stattfindet, also weder
eine Getriebetemperierung noch eine Retardertemperierung erfolgt.
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Eine
Abschaltung der Temperierung kann aus verschiedenen Gründen sinnvoll
sein. Wenn sowohl die Getriebeöltemperatur
als auch die Retarderöltemperatur
im optimalen Temperaturbereich liegen, dann ist keine Temperierung
notwendig. Falls die Temperatur des Fahrzeugkühlsystems über der optimalen Öltemperatur
des Getriebes bzw. des Retarders liegt, kann sich eine Temperierung
schädlich auswirken.
Durch ein unnötig
hohes Temperaturniveau im Getriebe kann sich die Lebensdauer verschiedener
Getriebekomponenten verkürzen
und es können
kürzere Ölwechselintervalle
erforderlich werden. Des Weiteren ist es sinnvoll eine Temperierung abzuschalten,
wenn das Fahrzeugkühlsystem
an einer vorgegebenen thermischen Leistungsgrenze arbeitet. Durch
eine Abschaltung der Temperierung findet somit kein zusätzlicher
War meeintrag vom Ölhaushalt
in das Fahrzeugkühlsystem
statt. Durch die Möglichkeit
eine Getriebe- bzw. Retardertemperierung in bestimmten Betriebssituationen
abzuschalten, kann der Leistungsbedarf der Hydraulikpumpe während dieser
Zeit reduziert und somit der Kraftstoffverbrauch des Fahrzeugs gesenkt
werden.
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Im
Folgenden wird das Grundprinzip der Erfindung, welche mehrere Ausführungsformen
zulässt,
an Hand einer Zeichnung beispielhaft näher erläutert.
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Es
zeigen:
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1 ein
Steuerschema eines hydrodynamischen Retarders während einer Bremsphase,
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2 ein
Steuerschema eines hydrodynamischen Retarders während einer Getriebetemperierung,
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3 ein
Steuerschema eines hydrodynamischen Retarders während einer Retardertemperierung,
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4 einen
Teil einer zweiten Ausführungsform
des Steuerschemas nach 3,
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5 ein
Steuerschema eines hydrodynamischen Retarders, bei welchem keine
Temperierung durchgeführt
wird,
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6 eine
zweite Ausführungsform
eines Steuerschemas eines hydrodynamischen Retarders, bei welchem
keine Temperierung durchgeführt
wird,
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7 eine
bekannte konstruktive Ausführungsform
eines Schaltventils mit zwei Schaltstellungen und
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8 eine
erfindungsgemäße Ausführungsform
eines Schaltventils mit drei Schaltstellungen.
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Gemäß 1 weist
ein elektrohydraulisches System 18 zur Steuerung eines
hydrodynamischen Retarders 9 eine Steuerungs- und Regelungseinheit 17,
einen Hydraulikkreislauf 5, Schaltventile 4, 8, 10, 11 sowie
einen gemeinsamen Ölhaushalt 23 auf.
Der Hydraulikkreislauf 5 weist eine Hydraulikpumpe 1,
einen Filter 19, einen Wärmetauscher 2 und
das Schaltventil 4 auf und steht mit dem Retarder 9 in Verbindung.
In einer Rückflussleitung 24 ist
eine Blende 6 angeordnet. Ferner ist die Steuerungs- und Regelungseinheit 17 mit
Temperatursensoren 20, 21, und einem Drucksensor 22 verbunden. Über den
ersten Temperatursensor 20 wird die Öltemperatur und über den
zweiten Temperatursensor 21 wird die Temperatur eines Fahrzeugkühlsystems 3 erfasst.
Der Drucksensor 22 kann zur Überwachung eines Regeldrucks
für den
Retarder 9 vorgesehen sein. Die Steuerungs- und Regelungseinheit 17 kann
vorteilhafterweise mit einem Controller Area Network (CAN) 25 verbunden
sein. Über
die Steuerungs- und Regelungseinheit 17 sind unter anderem
die Ventile 8, 11 ansteuerbar. Das erste Ventil 8 kann
als Sicherheitsabschaltventil dienen und das zweite Ventil 11 ist
vorzugsweise als Proportionalventil ausgebildet und dient zur Steuerung
bzw. Regelung der Hydraulikpumpe 1 und des Befüllventils 10.
Der gemeinsame Ölhaushalt 23 besteht
aus einem Ölreservoir 12 des Retarders 9 und
einem Getriebesumpf 15 eines Getriebes. Im elektrohydraulischen
System 18 ist vorgesehen, dass die Hydraulikpumpe 1 als
eine in ihrem Verdrängungsvolumen
verstellbare Pumpe ausgebildet ist, beispielsweise als Flügelzellenpumpe,
Pendelschieberpumpe oder Kolbenpumpe. Durch einen Druck auf eine
Rückführfläche 7 an
der Hydraulikpumpe 1 kann diese einen erforderlichen Volumenstrom
unabhängig
von der Pumpendrehzahl selb ständig
regeln. Zwischen der Hydraulikpumpe 1 und dem Ölreservoir 12 bzw.
dem Getriebesumpf 15 ist in einem Saugkanal 13 der
Filter 19 angeordnet.
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Im
elektrohydraulischen System 18 ist das Schaltventil 8 vorgesehen.
Der Verstellhub des Kolbens vom Schaltventil 8 kann durch
einen Elektromagneten erzeugt werden. Durch eine entsprechende Ansteuerung
des Elektromagneten wird eine Kraft erzeugt, welche auf den Kolben
wirkt, wodurch dieser entsprechend verschoben wird und dadurch das Schaltventil 4 im
Hydraulikkreislauf 5 betätigt und somit der Retarder 9 zu-
bzw. abgeschaltet wird. Das Schaltventil 8 kann beispielsweise über die
Steuerungs- und Regelungseinheit 17 angesteuert werden. Wird
eine Bremsung eingeleitet, so muss der Retarder 9 möglichst
schnell befüllt
werden. Hierfür
wird über
das Proportionalventil 11 ein Steuerdruck erzeugt, der
die Hydraulikpumpe 1 auf eine maximale Verdrängung einstellt.
Um die geforderte Ansprechzeit des Systems zu gewährleisten,
ist ein großer Ölvolumenstrom
erforderlich.
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Um
diesen Ölvolumenstrom
trotz eines relativ langen Getriebesaugkanals 14 sicher
zu gewährleisten,
weist das elektrohydraulische System 18 zur Ansteuerung
des hydrodynamischen Retarders 9 das Befüllventil 10 auf.
Durch das Befüllventil 10 kann
eine Verbindung zwischen dem Ölreservoir 12 und
dem Saugkanal 13 der Hydraulikpumpe 1 hergestellt
werden. Das Ölreservoir 12 ist
vorzugsweise nahe am Retarder 9 liegend angeordnet. Somit
wird sichergestellt, dass der Retarder 9 in ausreichend kurzer
Zeit zusätzlich
aus diesem Ölreservoir 12 befüllt werden
kann. Über
den Getriebesaugkanal 14 muss daher nicht mehr die gesamte Ölmenge angesaugt
werden. Das Befüllventil 10 ist
als 2/2-Wegeventil dargestellt, welches durch eine entsprechende Ansteuerung
das Ölreservoir 12 mit
einem Saugkanal 13 der Hydraulikpumpe 1 verbindet.
Das Befüllventil 10 kann
allerdings in verschiedenen Ausführungsformen
ausgebildet sein, beispielsweise auch als Rückschlagventil oder als 3/2-Wegeventil. Eine im
elektrohydraulischen System 18 anfallende Leckage kann
durch die Hydraulikpumpe 1 ausgeglichen werden. Vorteilhafterweise
wird die Leckage und das nach dem Ausschalten des Retarders 9 frei werdende Ölvolumen
zurück
in das Ölreservoir 12 geleitet,
wodurch sofort nach dem Ausschalten des Retarders 9 wieder
genügend Öl für die nächste Bremsung
bereit steht und somit eine Wiederansprechzeit des Systems 18 gleich
der Erstansprechzeit ist. Das Ölreservoir 12 weist
eine Überlaufkante 16 zum
Getriebesumpf 15 auf. Erst wenn der Ölstand im Ölreservoir 12 einen
bestimmten Füllstand
erreicht hat, also das Ölreservoir 12 voll
befüllt
ist, läuft das überschüssige Öl zurück in den
Getriebesumpf 15. So kann auch bei extremen Bergabfahrten
genügend Öl in der
Nähe des
Retarders 9 auf Vorrat gehalten werden. Wird eine Bremsung
eingeleitet, so werden die Ventile 8, 11 durch
die Steuerungs- und Regelungseinheit 17 angesteuert.
In der 1 sind die Ventile 8, 11 im
betätigten
Zustand dargestellt. Durch das Ventil 11 wird die Hydraulikpumpe 1 auf eine
vorzugsweise maximale Verdrängung
eingestellt und das Befüllventil 10 betätigt. Durch
das betätigte
Ventil 8 wird das Ventil 4 betätigt und somit der Hydraulikkreislauf 5 geschlossen.
Es kann also ein großer Ölvolumenstrom
aus dem Ölreservoir 12 in den
Hydraulikkreislauf 5 und somit in den Retarder 9 geleitet
werden. Die Höhe
der Bremswirkung des Retarders 9 kann über den Pumpendruck der Hydraulikpumpe 1 eingestellt
werden, welcher sich über
das Schaltventil 11 variieren lässt.
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Die 2 zeigt
das in der 1 beschriebene elektrohydraulische
System 18 während
einer Getriebetemperierung. Die Getriebetemperierung stellt die
Grundstellung des elektrohydraulischen Systems 18 dar.
Da die Getriebetemperierung einen Hauptanteil während eines Fahrbetriebes darstellt,
stellt sich diese Betriebsstellung vorteilhafterweise ohne elektrische
Ansteuerung selbständig
ein. In diesem Betriebszustand kann die im Getriebe anfallende Wärme an das
Fahrzeugkühlsystem 3 abgegeben
bzw. die Getriebeöltemperatur
an die Temperatur des Fahrzeugkühlsystems 3 angepasst
(gekühlt
oder erwärmt)
werden. Im Hydraulikkreislauf 5 sind das Schaltventil 4 und
die Blende 6 angeordnet, welche in Verbindung mit den Hydraulikkanälen einen
entsprechenden Druckabfall erzeugen. Der Druck wirkt auf die Rückführfläche 7 an
der Hydraulikpumpe 1, wodurch diese einen erforderlichen
Volumenstrom unabhängig
von der Pumpendrehzahl selbständig
regeln kann. Die Blende 6 stellt einen definierten hydraulischen
Querschnitt dar und ist in der Rückflussleitung 24 angeordnet.
Das Befüllventil 10 befindet sich
in nicht betätigtem
Zustand. Während
einer bremsfreien Phase saugt die Hydraulikpumpe 1 vom Getriebesumpf 15 Öl an, welches
durch den Wärmetauscher 2 und
anschließend
in das Ölreservoir 12 geleitet
wird. Hierdurch wird die Öltemperatur
des Getriebes an die Temperatur eines Fahrzeugkühlmittels des Fahrzeugkühlsystems 3 angepasst.
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Die 3 zeigt
das in der 1 beschriebene elektrohydraulische
System 18 während
einer Retardertemperierung. Die Retardertemperierung kann immer
dann eingeschaltet werden, wenn es sinnvoll ist, das Ölreservoir 12 unabhängig vom
Getriebe zu kühlen
oder anzuwärmen.
Hierfür
wird das Proportionalventil 11 derart angesteuert, dass
das Befüllventil 10 die
Verbindung zwischen dem Ölreservoir 12 und dem
Saugkanal 13 der Hydraulikpumpe 1 herstellt. Dies
kann unmittelbar nach einem Bremsvorgang erfolgen, bei dem das Ölreservoir 12 und
somit der Retarder 9 eine deutlich höhere Temperatur aufweisen, als
das Grundgetriebe und/oder das Fahrzeugkühlsystem 3. Die Retardertemperierung
ermöglicht
somit eine schnelle Rückkühlung des Ölreservoirs 12 und
der Retarderbauteile, um bei einer nachfolgenden Bremsung eine möglichst
hohe Energiepufferung und somit eine maximal mögliche Bremsleistung dem Fahrzeugbremssystem
zur Verfügung
stellen zu können.
Die Effektivität
und Verfügbarkeit
des Bremssystems können
somit deutlich verbessern werden.
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Durch
eine Anhebung des Pumpendrucks durch das Proportionalventil 11 lässt sich
der Kühlölvolumenstrom
der Hydraulikpumpe 1 und somit die Kühlwirkung erhöhen, was
eine kurze Rückkühlzeit des Ölreservoirs 12 und
des Retarders 9 ermöglicht. Das
Befüllventil 10 ist
als 2/2-Wegeventil dargestellt. Dieses lässt sich leicht in den Bauraum
des elektrohydraulischen Systems 18 integrieren und garantiert eine
minimale Ansaugung aus dem Getriebesumpf 15, um eine eventuell
auftretende Leckage im elektrohydraulischen System 18 auszugleichen.
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Durch
eine entsprechende Ansteuerung des Proportionalventils 11 kann
während
einer bremsfreien Phase des Retarders 9 das Befüllventil 10 angesteuert
und dadurch die Saugstelle der Hydraulikpumpe 1 zwischen
dem Getriebesumpf 15 (Getriebetemperierung) und dem Ölreservoir 12 (Retardertemperierung)
umgeschaltet werden.
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Die 4 zeigt
einen Teilausschnitt der 3. Hier ist das Befüllventil 10 als
3/2-Wegeventil ausgebildet. Diese Ausführungsform weist den Vorteil
einer eindeutigen Trennung zwischen dem Retarder 9 und
dem Getriebe während
einer Retardertemperierung auf. Durch das Betätigen des Befüllventils 10 kann
also ausschließlich
das Öl
aus dem Ölreservoir 12 angesaugt
und gekühlt
werden.
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Die 5 zeigt
eine weitere Ausführungsform
der Erfindung. Der einzige Unterschied zu der in der 2 beschriebenen
Ausführungsform
besteht darin, dass das Schaltventil 8 als 3 Stellungsventil 8a ausgebildet
ist, bzw. zu einem Ventil mit drei Schaltstellungen erweitert wurde.
Durch die zusätzliche mittlere
Stellung des Schaltventils 8a kann die Rückflussleitung 24 verschlossen
und somit die Temperierung im Zugbetrieb, also während einer bremsfreien Phase
des Retarders 9, generell abgeschaltet bzw. auf eine Minimalförderung
zur Leckagedeckung reduziert werden. Die Hydraulikpumpe 1 regelt
dann selbständig
den Volumenstrom auf „NULL" bzw. auf eine Minimalförderung
zurück.
Dies kann immer dann erforderlich sein, wenn sich die Temperatur
des Fahrzeugkühlsystems 3 für eine Getriebe-
und/oder Retardertemperierung als nicht vorteilhaft darstellen lässt. In
diesem Betriebszustand kann die Hydraulikpumpe 1 mit minimaler
Antriebsleistung betrieben werden, wodurch eine Reduzierung des
Kraftstoffverbrauchs erzielt werden kann. Durch die Verwendung des bereits
vorhandenen Schaltventils 8 (siehe 2), welches
zum Schaltventil 8a mit drei Schaltstellungen erweitert
wird, kann hier kostengünstig und
ohne zusätzlichen
Aufwand die Funktion „Temperierung
AUS" realisiert
werden. Das Schaltventil 8a ist als 5/3-Wegeventil ausgebildet
und befindet sich in seiner Mittelstellung.
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Die
in 5 beschriebene Funktion "Temperierung AUS" kann auch durch die in der 6 dargestellte
Ausführungsform
realisiert werden. Hier weist das elektrohydraulische System 18 ein
Schaltventil 8c auf, welches als 3/2-Wegeventil ausgebildet ist
und zur Ansteuerung des Schaltventils 4 dient. Das Sperren
des Kühlölvolumenstromes
in der Rückflussleitung 24 wird über ein
zusätzliches
Schaltventil 8b realisiert, welches in der Rückflussleitung 24 angeordnet
ist. Das Schaltventil 8b kann als 2/2-Wegeventil ausgebildet
sein und von der Steuerungs- und Regelungseinheit 17 angesteuert
werden.
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Die 7 zeigt
eine bekannte konstruktive Ausführungsform
des Schaltventils 8, welches als 5/2-Wegeventil ausgebildet
ist und somit zwei Schaltstellungen aufweist. Das Schaltventil 8 besteht
aus einem Elektromagneten 26, einem Kolben 27 und
einer Rückstellfeder 28. Über die
dargestellten Anschlüsse
P/A/T kann der Retarder 9 zu- bzw. abgeschaltet werden.
Da diese Ausführungsform
aus dem Stand der Technik bekannt ist, wird diese. hier nicht näher beschrieben.
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Die 8 zeigt
beispielhaft eine erfindungsgemäße Ausführungsform
eines hydraulischen Schaltventils 8a, welches als 5/3-Wegeventil
ausgebildet ist und somit drei Schaltstellungen aufweist. Das Schaltventil 8a besteht
aus einem Elektromagneten 29, einem Kolben 30,
einer Doppelfederanordnung 31, 32 und einer Ventilscheibe 33.
Der Verstellhub des Kolbens 30 wird durch den Elektromagneten 29 erzeugt.
Durch eine entsprechende Ansteuerung des Elektromagneten 29 wird
eine Kraft erzeugt, welche auf den Kolben 30 wirkt, wodurch
der Kolben 30 entsprechend verschoben wird. Die äußere Feder 31 wirkt über den
gesamten Verstellhub des Klobens 30. Die zweite Feder 32 ist
mittels einer Ventilscheibe 33 so vorgespannt, dass erst
nach einem vordefinierten Verstellhub des Kolbens 30, welcher
die Mittelstellung des Schaltventils 8a darstellt, eine
der vom Elektromagneten 29 erzeugten Kraft entgegengerichtete Kraft
entsteht. Durch diese Anordnung kann die Mittelstellung des Schaltventils 8a funktionssicher
und positionsgenau angefahren werden. Die Ventilscheibe 33 und
die zweite Feder 32 werden hierbei verliersicher auf dem
Kolben 30 angeordnet. Das Schaltventil 8a ist
montagefreundlich, robust und unempfindliche gegenüber Fertigungstoleranzen
herstellbar. Des Weiteren kann das Schaltventil 8a kostengünstig hergestellt
werden, da die Herstellung durch einen einfachen Fügeprozess
realisiert werden kann, beispielsweise durch Verstemmen, und keine
Befestigungsteile benötigt
werden, wie beispielsweise Schrauben oder Sicherungsringe.
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- 1
- Hydraulikpumpe
- 2
- Wärmetauscher
- 3
- Fahrzeugkühlsystem
- 4
- Schaltventil
- 5
- Hydraulikkreislauf
- 6
- Blende,
Drossel
- 7
- Rückführfläche an der
Hydraulikpumpe
- 8
- Schaltventil,
5/2-Wegeventil
- 8a
- Schaltventil,
5/3-Wegeventil
- 8b
- Schaltventil,
2/2-Wegeventil
- 8c
- Schaltventil,
3/2-Wegeventil
- 9
- Retarder
- 10
- Befüllventil
- 11
- Schaltventil
- 12
- Ölreservoir
- 13
- Saugkanal
- 14
- Getriebesaugkanal
- 15
- Getriebesumpf
- 16
- Überlaufkante
- 17
- Steuerungs-
und Regelungseinheit, ECU
- 18
- elektrohydraulisches
System
- 19
- Filter
- 20
- Temperatursensor
- 21
- Temperatursensor
- 22
- Drucksensor
- 23
- gemeinsamer Ölhaushalt
- 24
- Rückflussleitung
- 25
- Controller
Area Network (CAN)
- 26
- Elektromagnet
- 27
- Kolben
- 28
- Rückstellfeder
- 29
- Elektromagnet
- 30
- Kolben
- 31
- Feder
- 32
- Feder
- 33
- Ventilscheibe