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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Versorgen eines Getriebes mit Hydraulikfluid über eine Pumpeneinrichtung gemäß der im Oberbegriff des Patentanspruches 1 näher definierten Art.
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Aus der Praxis bekannte Getriebe, wie Automatikgetriebe, weisen üblicherweise jeweils eine Pumpeneinrichtung zum Versorgen verschiedener Bereiche des Getriebes mit Hydraulikfluid auf. Dabei melden unter anderem zu kühlende Komponenten eines Radsatzes eines beispielsweise als Doppelkupplungsgetriebe ausgeführten Automatikgetriebes jeweils einen Teilradsatzzweigbedarf. Diese Teilbedarfe werden zu einem Gesamtbedarf zusammengerechnet, der auch als Radsatzzweigbedarf bezeichnet wird.
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Die betriebszustandsabhängig variierenden Radsatzzweigbedarfe werden zur Verbesserung eines Wirkungsgrades eines Getriebes über eine Pumpeneinrichtung mit variierbarem Fördervolumen zur Verfügung gestellt. Um insbesondere alle zu schmierenden Bereiche eines Getriebes mit Hydraulikfluid bzw. Schmieröl versorgen zu können, ist der Öldruck im Hydrauliksystem eines Getriebes entsprechend hoch einzustellen. Hierfür wird derzeit ein kontinuierlich hoher Fördervolumenstrom angefordert, der von der Pumpeneinrichtung jeweils zur Verfügung zu stellen ist.
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Diese Vorgehensweise verursacht jedoch nachteilhafterweise eine unerwünscht hohe Verlustleistung im Bereich der regelbaren Pumpeneinrichtung, was jedoch einen Gesamtwirkungsgrad eines Getriebes beeinträchtigt.
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Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zum Versorgen eines Getriebes mit Hydraulikfluid über eine Pumpeneinrichtung zur Verfügung zu stellen, mittels welchem ein Getriebe mit möglichst hohem Wirkungsgrad betreibbar ist.
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Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe mit einem Verfahren mit den Merkmalen des Patentanspruches 1 gelöst.
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Während der Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens zum Versorgen eines Getriebes mit Hydraulikfluid über eine Pumpeneinrichtung, deren Fördervolumen variierbar ist und im Bereich eines Hydrauliksystems des Getriebes betriebszustandsabhängig auf Bereiche des Getriebes verteilt wird, wird das Fördervolumen der Pumpeneinrichtung bei einem aktuell vorliegenden Hydraulikfluidvolumenbedarf zumindest eines Bereiches des Getriebes kleiner als eine Schwelle zur Abdeckung des Hydraulikfluidvolumenbedarfes des Bereiches während eines vordefinierten Zeitraumes definiert eingestellt, nach Ablauf des vordefinierten Zeitraumes während eines sich daran anschließenden definierten weiteren Zeitraumes angehoben und nach Ablauf des weiteren definierten Zeitraumes wieder reduziert.
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Über die erfindungsgemäße Vorgehensweise werden während Betriebszustandsverläufen eines Getriebes, während welchen eine Beölung und/oder eine Schmierung von Bereichen des Getriebes durch das aktuell von der Pumpeneinrichtung zur Verfügung stehende Fördervolumen aufgrund eines zu geringen Schmierdruckes nicht gewährleistet ist, Hydraulikfluidvolumenbedarfe auf einfache Art und Weise bewertet. Bei entsprechend niedrigen Hydraulikfluidvolumenbedarfen werden diese anstatt über ein kontinuierlich hoch eingestelltes Fördervolumen der Pumpeneinrichtung durch ein jeweils kurzzeitig erhöhtes, vorzugsweise pulsförmiges, zusätzliches Fördervolumen der verstellbaren Pumpeneinrichtung gefördert und zur Verfügung gestellt. Damit wird mit geringem Betätigungsaufwand gewährleistet, dass von der Pumpeneinrichtung gefördertes Hydraulikfluidvolumen durch entsprechende Kanäle des Hydrauliksystems zu den mit Hydraulikfluidvolumen zu beaufschlagenden Bereichen des Getriebes gelangt, während der pumpenseitig zur Verfügung gestellte Bedarf in Summe gleichzeitig sehr gering gehalten werden kann und die im Bereich der Pumpeneinrichtung entstehende hydraulische Verlustleistung im Vergleich zu aus der Praxis bekannten Vorgehensweisen auf einfache Art und Weise reduziert ist.
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Bei einer vorteilhaften Variante des erfindungsgemäßen Verfahrens wird bei Unterschreiten der Schwelle eine Zeitmessung gestartet und bei Bestimmung des Ablaufes des vordefinierten Zeitraumes über die Zeitmessung das Fördervolumen der Pumpeneinrichtung über den weiteren definierten Zeitraum um einen Wert erhöht. Über diese Vorgehensweise ist das jeweils von der Pumpeneinrichtung zur Verfügung zu stellende Hydraulikfluidvolumen mit geringem Aufwand an aktuell vorliegende Bedarfe im Bereich des Getriebes anpassbar.
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Wird der weitere definierte Zeitraum mit sinkendem Hydraulikfluidvolumenbedarf verkürzt, ist ein Wirkungsgrad eines Getriebes in Abhängigkeit des jeweils aktuell vorliegenden Betriebszustandes des Getriebes optimierbar.
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Hierfür wird der Wert, um den das Fördervolumen der Pumpeneinrichtung während des weiteren definierten Zeitraumes erhöht wird, bei einer weiteren vorteilhaften Variante des erfindungsgemäßen Verfahrens ebenfalls mit sinkendem Hydraulikfluidvolumenbedarf verringert.
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Bei einer mit geringem Steuer- und Regelaufwand durchführbaren Variante des erfindungsgemäßen Verfahrens wird bei Vorliegen eines Hydraulikfluidvolumenbedarfes kleiner als eine Schwelle, die unterhalb der Schwelle liegt, das Fördervolumen der Pumpeneinrichtung nach Ablauf des definierten Zeitraumes über den weiteren Zeitraum um einen Wert erhöht, dass der während des weiteren Zeitraumes von der Pumpeneinrichtung durch das Anheben des Fördervolumens zusätzlich geförderte Hydraulikfluidvolumenstrom kleiner ist als der Hydraulikfluidvolumenstrom, der von der Pumpeneinrichtung bei einem Hydraulikfluidvolumenbedarf größer als die weitere Schwelle und kleiner als die Schwelle zusätzlich gefördert wird.
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Wird das Fördervolumen der Pumpeneinrichtung bei einem Hydraulikfluidvolumenbedarf kleiner als eine zusätzliche Schwelle, die kleiner als die Schwelle und kleiner als die weitere Schwelle ist, nach Ablauf des definierten Zeitraumes nicht angehoben, ist ein Getriebe bei einem niedrigen Hydraulikfluidvolumenbedarf mit hohem Wirkungsgrad betreibbar.
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Um ein Getriebe mit hohem Wirkungsgrad betreiben zu können und gleichzeitig die Versorgung der Bereiche des Getriebes zu gewährleisten, werden Hydraulikfluidvolumenbedarfe verschiedener Bereiche des Getriebes ermittelt und die Zeitmessung wird gestartet, wenn die Hydraulikfluidvolumenbedarfe der Bereiche kleiner als die Schwelle sind und zumindest ein Hydraulikfluidvolumenbedarf eines Bereiches größer als die weitere Schwelle ist.
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Die Versorgung der Bereiche eines Getriebes mit Hydraulikfluidvolumen ist bei gleichzeitig hohem Wirkungsgrad des Getriebes mit geringem Aufwand gewährleistbar, wenn Hydraulikfluidvolumenbedarfe verschiedener Bereiche des Getriebes ermittelt werden und die Zeitmessung für alle Bereiche gemeinsam durchgeführt wird, wenn die Hydraulikfluidvolumenbedarfe der Bereiche kleiner als die Schwelle sind und zumindest ein Hydraulikfluidvolumenbedarf eines Bereiches größer als die weitere Schwelle ist.
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Ein Getriebe ist mit hohem Wirkungsgrad betreibbar, wenn Hydraulikfluidvolumenbedarfe verschiedener Bereiche des Getriebes ermittelt werden und die Zeitmessung für die Bereiche getrennt voneinander durchgeführt wird, wenn die Hydraulikfluidvolumenbedarfe der Bereiche kleiner als die weitere Schwelle und zumindest die Hydraulikfluidvolumenbedarfe zweier Bereiche größer als die zusätzliche Schwelle sind.
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Das erfindungsgemäße Verfahren ist auf einfache Art und Weise mit geringem Speicherbedarf im Bereich einer Rechnereinrichtung durchführbar, wenn die Zeitmessung nach Ablauf des weiteren definierten Zeitraumes und einem dabei durchgeführten Anheben der Förderleistung der Pumpeneinrichtung zurückgesetzt wird.
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Eine ebenfalls mit geringem Betätigungsaufwand durchführbare Variante des erfindungsgemäßen Verfahrens ist dadurch gekennzeichnet, dass die Zeitmessung nach Ablauf des weiteren definierten Zeitraumes und einem Anheben der Förderleistung der Pumpeneinrichtung, das aufgrund eines Hydraulikfluidvolumenbedarfes von zumindest einem Bereich des Getriebes kleiner als die Schwelle und größer als die weitere Schwelle ausgelöst wird, für alle Bereiche zurückgesetzt wird.
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Um eine ausreichende Versorgung der Bereiche eines Getriebes mit Hydraulikfluidvolumen gewährleisten zu können und gleichzeitig das Getriebe mit möglichst hohem Wirkungsgrad betreiben zu können, wird die Zeitmessung nach Ablauf eines weiteren definierten Zeitraumes und einem Anheben einer Förderleistung der Pumpeneinrichtung, das aufgrund eines Hydraulikfluidvolumenbedarfes von zumindest einem Bereich des Getriebes kleiner als die weitere Schwelle und größer als die zusätzliche Schwelle ausgelöst wird, für diesen Bereich zurückgesetzt. Damit wird von der Pumpeneinrichtung bei Vorliegen eines geringen Hydraulikfluidvolumenbedarfes ein erforderliches Hydraulikfluidvolumen zur Verfügung gestellt, das nur geringe Verlustleistungen verursacht. Gleichzeitig ist dadurch gewährleistet, dass während eines Betriebszustandsverlaufes eines Getriebes, während dem ein Hydraulikfluidvolumenbedarf zumindest in einem Bereich des Getriebes über die weitere Schwelle ansteigt, die zuvor für diesen Bereich des Hydraulikfluidvolumenbedarfes gestartete Zeitmessung nicht von neuem, sondern ausgehend von einem bereits erreichten Zeitwert größer Null weiter fortgeführt wird und das Hydrauliksystem von der Pumpeneinrichtung schneller mit einem erhöhten Hydraulikfluidvolumenstrom beaufschlagt wird.
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Bei einer weiteren vorteilhaften Variante des erfindungsgemäßen Verfahrens wird in dem Fall, dass die Pumpeneinrichtung mindestens zwei Pumpeneinheiten umfasst und zumindest das Fördervolumen einer der Pumpeneinheiten variierbar ist, das Fördervolumen der als Verstellpumpe ausgeführten Pumpeneinheit zur Deckung des jeweils aktuell ermittelten Hydraulikfluidvolumenbedarfes betriebszustandsabhängig variiert.
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Sowohl die in den Patentansprüchen angegebenen Merkmale als auch die im nachfolgenden Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Gegenstandes angegebenen Merkmale sind jeweils für sich alleine oder in beliebiger Kombination miteinander geeignet, den erfindungsgemäßen Gegenstand weiterzubilden. Die jeweiligen Merkmalskombinationen stellen hinsichtlich der Weiterbildung des Gegenstandes nach der Erfindung keine Einschränkung dar, sondern weisen im Wesentlichen lediglich beispielhaften Charakter auf.
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Weitere Vorteile und vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den Patentansprüchen und dem unter Bezugnahme auf die Zeichnung prinzipmäßig beschriebenen Ausführungsbeispiel.
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Es zeigt:
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1 ein Hydraulikschema eines Hydrauliksystems eines Getriebes;
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2 einen Hydraulikfluidvolumenbedarf im Hydrauliksystem gemäß 1 über der Zeit t;
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3 einen aus dem in 2 dargestellten Verlauf resultierenden Verlauf eines von einer Pumpeneinrichtung des Hydrauliksystems gemäß 1 während der Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens zusätzlich zur Verfügung zu stellenden Hydraulikfluidvolumenstromes.
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1 zeigt ein Hydraulikschema eines Hydrauliksystems 1 bzw. einer hydraulischen Betätigungsvorrichtung eines vorliegend als Doppelkupplungsgetriebe ausgeführten Getriebes 2, in dem neun Übersetzungen für Vorwärtsfahrt und eine Übersetzung für Rückwärtsfahrt einlegbar sind. Die Übersetzungen sind über fünf hydraulisch betätigbare Kolben-Zylinder-Einrichtungen 3 bis 7 verstellbare Schaltelemente 8 bis 12 ein- und auslegbar, die vorliegend als Schaltstangen ausgebildet sind. Ein Betätigungsdruck p_B ist über eine vorliegend drei vorgesteuerte und miteinander über Leitungen gekoppelte Schaltventile 13 bis 15 umfassende Ventileinrichtung 16 im Bereich der Kolben-Zylinder-Einrichtungen 3 bis 7 bzw. im Bereich von Kolbenräumen 3A, 3B bzw. 4A, 4B bzw. 5A, 5B bzw. 6A, 6B bzw. 7A, 7B anlegbar. Die Schaltventile 13 bis 15 weisen zur Darstellung der Übersetzungen jeweils mehrere Schaltstellungen auf. Der Betätigungsdruck p_B ist im Bereich von zwei Druckregelventileinheiten 17, 18 frei einstellbar und in Richtung der Schaltventile 13 bis 15 weiterleitbar.
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Die Schaltventile 13 bis 15 sind jeweils über eine als Magnetventil ausgeführte Vorsteuerdruckventileinheit 19, 20 und 21 mit Vorsteuerdruck p_VS13, p_VS14 bzw. p_VS15 in Richtung einer Schaltstellung entgegen jeweils einer Federeinrichtung 22, 23 bzw. 24 beaufschlagbar, die jeweils an einem der Schaltventile 13 bis 15 in Richtung einer ersten Schaltstellung angreifen. Die Vorsteuerdrücke p_VS13, p_VS14 und p_VS15 der Schaltventile 13 bis 15 sind in Abhängigkeit der jeweils vorliegenden Schaltstellung der Vorsteuerdruckventileinheit 19, 20 oder 21 entweder gleich Null oder entsprechen einem Druckwert eines Drucksignales p_red, das im Bereich eines Druckreduzierventiles 25 in Abhängigkeit eines Systemdruckes p_sys einstellbar ist.
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Die Druckregelventileinheiten 17 und 18 umfassen jeweils ein Vorsteuerdruckregelventil 26, 27 und jeweils ein Druckregelventil 28, 29. Im Bereich der Druckregelventile 28 und 29 ist jeweils der Versorgungsdruck bzw. der Systemdruck p_sys über einen im Bereich der Vorsteuerdruckregelventile 26 und 27 jeweils vorgebbaren und im Bereich der Druckregelventile 28 und 29 jeweils anlegbaren Vorsteuerdruck p_VS28 bzw. p_VS29 auf ein jeweils angefordertes Druckniveau des Betätigungsdruckes p_B einstellbar.
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Im unbestromten Betriebszustand der Vorsteuerdruckventileinheiten 19 bis 21 sind die Schaltventile 13 bis 15 von den jeweils zugeordneten Federeinrichtungen 22, 23, 24 jeweils in ihre in 1 dargestellte erste Schaltstellung umgeschoben. In diesem Betriebszustand der Ventileinrichtung 16 sind die Druckregelventile 28 und 29 der Druckregelventileinheiten 17 und 18 von den Kolben-Zylinder-Einrichtungen 3 bis 7 getrennt. Falls dennoch im Bereich der Druckregelventile 28 und 29 ein Betätigungsdruck p_B eingestellt wird, wird der Betätigungsdruck p_B über die Schaltventile 13 bis 15 nicht in Richtung der Kolben-Zylinder-Einrichtungen 3 bis 7 weitergeleitet. Im Bereich zwischen den Schaltventilen 13 bis 15 und den Kolben-Zylinder-Einrichtungen 3 bis 7 ist ein Druckbegrenzungsventil 30 über sogenannte Kugelwechselventile 32 bis 41 mit den Kolbenräumen 3A bis 7B in Wirkverbindung bringbar. Über das Druckbegrenzungsventil 30 ist somit im Bereich der Kolbenräume 3A bis 7B jeweils ein Druckniveau einstellbar, über das ein Leerlaufen der Kolbenräume 3A bis 7B auf einfache Art und Weise vermieden wird. Oberhalb des Ansprechdruckniveaus des Druckbegrenzungsventiles 30 öffnet dieses und Hydraulikfluid wird in Richtung eines Niederdruckbereiches 31 über das Druckbegrenzungsventil 30 geführt.
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In Abhängigkeit des jeweils vorliegenden Anwendungsfalles besteht auch die Möglichkeit, die Ventileinrichtung 16 ohne die beiden Druckregelventile 28 und 29 auszuführen, wobei dann der Versorgungsdruck p_sys im Bereich der als direkt gesteuerte Druckregelventile ausgeführten Vorsteuerdruckregelventile 26 und 27 anzulegen ist und dort das jeweils geforderte Druckniveau des Betätigungsdruckes p_B direkt eingestellt und in Richtung der Schaltventile 13 bis 15 weitergeleitet wird.
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Die Betätigungsvorrichtung 1 ist zusätzlich mit einer Pumpeneinrichtung 42 mit zwei Pumpeneinheiten 43, 44 gekoppelt, wobei die erste Pumpeneinheit 42 als verstellbare Flügelzellenpumpe und die zweite Pumpeneinheit 44 als Konstantpumpe ausgebildet ist.
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Die erste Pumpeneinheit 43 stellt vorliegend die Getriebehauptpumpe dar, die mit einer in der Zeichnung nicht näher dargestellten Getriebeeingangswelle in an sich bekannter Art und Weise gekoppelt ist und somit von einer mit der Getriebeeingangswelle des Getriebes 2 verbindbaren Antriebsmaschine, vorzugsweise einer Brennkraftmaschine, antreibbar ist. Im Unterschied hierzu ist die zweite Pumpeneinheit 44 mit der Getriebeausgangswelle gekoppelt, die wiederum in an sich bekannter Art und Weise mit einem Abtrieb eines mit dem Getriebe 2 ausgeführten Fahrzeugantriebsstranges verbindbar ist und mit einer zur Abtriebsdrehzahl äquivalenten Antriebsdrehzahl antreibbar ist. Eine Druckseite 45 der ersten Pumpeneinheit 43 steht mit einem Primärdruckkreis 46 in Verbindung, in dem der Systemdruck p_sys vorliegt, der wiederum über ein vorsteuerbares Systemdruckventil 47 einstellbar ist. Stromab des Systemdruckventiles 47 ist eine ebenfalls vorsteuerbare Ventileinrichtung 48 vorgesehen, die ein sogenanntes Kühlventil darstellt.
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Zusätzlich ist dem Kühlventil 48 ein sogenanntes Thermobypassventil 49 zugeordnet, das mit einem Thermoelement 50 ausgeführt ist, um einen über einen Kühler 51 geführten Hydraulikfluidvolumenstrom in Abhängigkeit einer aktuell vorliegenden Betriebstemperatur in gewünschtem Umfang einstellen zu können. Das Systemdruckventil 47 ist vorliegend über ein Bypassventil 52 oberhalb einer Ansprechgrenze des Bypassventiles 52 direkt mit Kühlventil 48 verbunden. Unterhalb der Ansprechgrenze des Bypassventiles 52 wird das stromab des Systemdruckventiles 47 in Richtung des Kühlventiles 48 geführte Hydraulikfluidvolumen in Abhängigkeit des jeweils vorliegenden Betriebszustandes des Thermobypassventiles 49 entweder vollständig in Richtung des Kühlventiles 48 weitergeleitet, zum einen Teil direkt in Richtung des Kühlventiles 48 und zum anderen Teil über den Kühler 51 in Richtung des Kühlventiles 48 geführt oder vollständig über den Kühler 51 und anschließend in Richtung des Kühlventiles 48 weitergeleitet.
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In der in 1 dargestellten ersten Schaltstellung des Kühlventils 48 ist der Primärdruckkreis 46 mit einem ersten Bereich 53 eines stromab des Systemdruckventiles 47 vorliegenden Sekundärdruckkreises 54 verbunden. In einer zweiten Schaltstellung des Kühlventiles 48 ist der Primärdruckkreis 46 über das Kühlventil 48 sowohl mit dem ersten Bereich 53 des Sekundärdruckkreises 54 als auch mit einem zweiten Bereich 55 des Sekundärdruckkreises 54 verbunden, über den zwei Kupplungen K1 und K2 eines Doppelkupplungssystems 56 des Getriebes 2 mit der betriebszustandsabhängig jeweils erforderlichen Kühlölmenge beaufschlagbar sind. Eine Saugseite 57 der zweiten Pumpeneinheit 44 ist sowohl in der ersten Schaltstellung als auch in der zweiten Schaltstellung des Kühlventils 48 im Bereich des Kühlventils 48 vom Systemdruckventil 47 getrennt.
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Wird das Kühlventil 48 über einen entgegen einer am Kühlventil 48 angreifenden Federkraft einer Federeinrichtung 59 von einem im Bereich eines weiteren Vorsteuerdruckregelventils 60 einstellbaren Vorsteuerdruck p_VS48 in eine dritte Schaltstellung überführt, ist der Primärdruckkreis 46 über das Kühlventil 48 mit dem zweiten Bereich 55 des Sekundärdruckkreises 54 verbunden, womit das vom Primärdruckkreis 46 über das Systemdruckventil 47 in den Sekundärdruckkreis 54 eingeleitete Hydraulikfluidvolumen vollständig zur Kühlung des Doppelkupplungssystems 56 verwendet wird.
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Der erste Bereich 53 des Sekundärdruckkreises 54 umfasst vorliegend eine sogenannte Schmierspinne 91, über die verschiedene Komponenten des Getriebes 2 mit Hydraulikfluid zum Schmieren und Kühlen beaufschlagt werden. Zusätzlich wird über den ersten Bereich 53 des Sekundärdruckkreises 54 auch eine Radsatzkühlung durchgeführt, wobei der in Richtung der Radsatzkühlung geführte Hydraulikfluidvolumenstrom über ein Radsatzkühlventil 61 in einen Bereich 94, 95 des Radsatzes 93 des Getriebes 2 geleitet wird, der der jeweils aktuell zugeschalteten Kupplung K1 oder K2 zugeordnet ist und das aktuell über das Getriebe 2 zu führende Drehmoment überträgt. Hierfür wird ein im Bereich von Kupplungsventilen 62, 63 jeweils eingestellter Betätigungsdruck für die Kupplungen K1 und K2 im Bereich von Steuerflächen des Radsatzkühlventiles 61 angelegt und das Radsatzkühlventil 61 in die jeweils gewünschte Schaltstellung überführt, um den aktuell in den Kraftfluss zugeschalteten Bereich 94 oder 95 des Radsatzes 93 des Getriebes 2 im erforderlichen Umfang mit Kühl- und Schmieröl zu versorgen. Eine Druckseite 64 der zweiten Pumpeneinheit 44 ist vorliegend über eine Rückschlagventileinrichtung 65 mit dem Primärdruckkreis 46 bei Erreichen einer Ansprechgrenze der Rückschlagventileinrichtung 65 verbunden. Ein Druck p64 der Druckseite 64 der zweiten Pumpeneinheit 44 ist in Abhängigkeit eines über das Vorsteuerdruckregelventil 60 vorsteuerbaren Druckbegrenzungsventils 66 bzw. eines Stauventils variierbar.
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Über die erste Pumpeneinheit 43 erfolgt eine bedarfsgerechte hydraulische Versorgung zugeordneter Aktoren. So werden beispielsweise die den beiden Kupplungen K1 und K2 zugeordneten Kupplungsventile 62 und 63 sowie ein Parksperrensystem 67 ausgehend vom Primärdruckkreis 46 bzw. der ersten Pumpeneinheit 43 mit Hydraulikfluid versorgt. Die zweite Pumpeneinheit 44 ist prinzipiell dem ersten Bereich 53 des Sekundärdruckkreises 54 zugeordnet, der einen eigenen Niederdruckkreis darstellt, und versorgt die Schmierspinne 91 der Radsatzkühlung sowie eine Kühlung 92 einer Allradkupplung 68, die eine sogenannte Hang-On-Kupplung darstellt.
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Während üblicher Betriebsbedingungen, während welchen eine vorliegend als Brennkraftmaschine ausgeführte Antriebsmaschine eines mit dem Getriebe 2 ausgeführten Fahrzeugantriebsstranges zugeschaltet ist sowie eine Drehzahl der Getriebeeingangswelle größer Null ist und gleichzeitig eine Fahrgeschwindigkeit bzw. eine Antriebsgeschwindigkeit ebenfalls größer Null ist, werden der Radsatz 93 des Getriebes 2 und auch die Allradkupplung 68 zumindest ausgehend von der zweiten Pumpeneinheit 44 über den ersten Bereich 53 mit Hydraulikfluid versorgt. Da die Belastung des Radsatzes 93 des Getriebes 2 mit steigender Fahrzeuggeschwindigkeit üblicherweise zunimmt, erfolgt durch die zweite Pumpeneinheit 44, deren Pumpenantriebsdrehzahl bzw. deren Förderstrom proportional zur Fahrzeuggeschwindigkeit ist, automatisch in bestimmten Betriebspunkten zusätzlich eine bedarfsgerechte Kühlung und Schmierung des Radsatzes 93.
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Bei stehendem Fahrzeug bzw. langsamen Fahrgeschwindigkeiten und gleichzeitig hohen Drehmomentbelastungen im Bereich des Radsatzes 93, beispielsweise während einer Rennstartsituation, während der eine Drehzahl der Antriebsmaschine nahezu maximal ist und ein Fahrer gleichzeitig die Betriebsbremse betätigt, ist der Radsatz 93 des Getriebes 2 aufgrund der vorbeschriebenen Konfiguration der Betätigungsvorrichtung 1 zusätzlich von der ersten Pumpeneinheit 43 bzw. der Flügelzellenpumpe über das Systemdruckventil 47, das Bypassventil 52 und das Kühlventil 48 mit Hydraulikfluid versorgbar. Diese zusätzliche Versorgungsmöglichkeit des ersten Bereiches 53 ausgehend von der ersten Pumpeneinheit 43 ermöglicht prinzipiell eine kleinere Dimensionierung der zweiten Pumpeneinheit 44.
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Ist die Antriebsmaschine des Fahrzeugantriebsstranges bei höheren Fahrgeschwindigkeiten beispielsweise während eines Segelbetriebs, abgeschaltet und fördert die erste Pumpeneinheit 43 kein Hydraulikfluid, besteht die Möglichkeit, den Primärdruckkreis 46 über die Rückschlagventileinrichtung 65 ausgehend von der dann mit der Abtriebsdrehzahl bzw. mit einer hierzu äquivalenten Drehzahl angetriebenen zweiten Pumpeneinheit 44 mit Hydraulikfluid zu versorgen. Wird der Druck auf der Druckseite 64 der zweiten Pumpeneinheit 44 über das Druckbegrenzungsventil 66 angehoben, besteht die Möglichkeit, in bestimmten Betriebspunkten des Getriebes 2 bzw. des damit ausgeführten Fahrzeugantriebsstranges eine eingeschränkte Funktionalität des Getriebes 2, beispielsweise eine Gangnachführung, eine Kupplungskühlung oder dergleichen, über die zweite Pumpeneinheit 44 aufrecht zu erhalten.
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Die zweite Pumpeneinheit 44 bezieht ihre Antriebsenergie während solcher Betriebszustandsverläufe des Fahrzeugantriebsstranges aus der Fahrzeugmasse und verursacht aufgrund der direkten Energiewandlung im Gegensatz zu einer elektrisch betriebenen Zusatzpumpe keine unerwünschte Belastung eines elektrischen Bordnetzes oder dergleichen und ist zudem mit einem günstigeren Wirkungsgrad betreibbar sowie durch ein niedrigeres Bauraum-Leistungsbedarf-Verhältnis gekennzeichnet. Weitere elektrische Verbraucher sind dann über einen längeren Zeitraum mit elektrischer Energie versorgbar als dies bei Fahrzeugen der Fall ist, die mit zusätzlichen elektrisch antreibbaren Pumpen ausgeführt sind. Insbesondere während eines Segelbetriebes mit im Bereich des Getriebes eingelegter Übersetzung bei gleichzeitig mit Betätigungsdruck beaufschlagten Kupplungen des Getriebes ist unter Umständen sogar eine Aufladung eines elektrischen Speichers möglich, wenn eine generatorisch betreibbare elektrische Maschine vorgesehen ist.
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Solange die Fahrgeschwindigkeit eines mit dem Getriebe 2 ausgeführten Fahrzeuges größer Null ist, wird selbst bei abgeschalteter Antriebsmaschine ein Leerlaufen des Primärdruckkreises 46 verhindert, da der Primärdruckkreis 46 ausgehend von der zweiten Pumpeneinheit 44 oberhalb des für das Öffnen der Rückschlagventileinrichtung 65 erforderlichen positiven Druckgefälles zwischen der Druckseite 64 der zweiten Pumpeneinheit 44 und dem Primärdruckkreis 46 permanent von der zweiten Pumpeneinheit 44 mit Hydraulikfluid versorgt wird. Daraus folgt wiederum, dass bei einem Wiederstart der Antriebsmaschine die gewünschten Betriebsbedingungen, wie das Einlegen eines gewünschten Ganges und gleichzeitiges Bedrucken der Kupplungen des Getriebes 2, ohne größere Verzögerungen hergestellt werden können.
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Beispielsweise während der Durchführung von Schaltungen im Getriebe 2 wird die Kühlung der beiden Kupplungen K1 und K2 ausgehend vom Primärdruckkreis 46 im Bereich des Kühlventils 48 abgeschaltet, um die jeweils angeforderte Schaltung innerhalb gewünscht kurzer Betriebszeiten verzögerungsfrei durchführen zu können. In einem derartigen Betriebszustand ist der Radsatz über die zweite Pumpeneinheit 44 mit Hydraulikfluid versorgbar.
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Die beiden Pumpeneinheiten 43 und 44 weisen eine gemeinsame Saugleitung 69 mit einer gemeinsamen Filtereinrichtung 70 auf. Bei hinreichend großen Fahrgeschwindigkeiten wird die Saugaufladung der zweiten Pumpeneinheit 44 für die gemeinsame Saugleitung 69 verwendet, womit eine energetische Entlastung beider Pumpeneinheiten 43 und 44 möglich ist. Unabhängig davon saugen die beiden Pumpeneinheiten 43 und 44 über die gemeinsame Saugleitung 69 Hydraulikfluid aus einem gemeinsamen Ölraum 71 an, der im Wesentlichen dem Niederdruckbereich 31 entspricht bzw. mit diesem verbunden ist.
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Um das Getriebe 2 mit möglichst hohem Wirkungsgrad betreiben zu können, werden Hydraulikfluidvolumenbedarfe der ausgehend von der Pumpeneinrichtung 42 mit Hydraulikfluidvolumen zu beaufschlagenden Schmierspinne 91, der Kühlung 92 der Allradkupplung 68 und der Bereiche 94, 95 des Radsatzes 93 als sogenannte Teilradsatzzweigbedarfe ermittelt. Diese Teilradsatzzweigbedarfe werden anschließend zu einem Gesamtbedarf bzw. einem Radsatzzweigbedarf aufsummiert und für die nachfolgend näher beschriebene Vorgehensweise herangezogen.
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Der jeweils angeforderte Radsatzzweigbedarf wird in Abhängigkeit des jeweils vorliegenden Betriebszustandes des Getriebes 2 entweder von der Radsatzpumpe 44, der Flügelzellenpumpe 43 oder gemeinsam von der Flügelzellenpumpe und der Radsatzpumpe 44 zur Verfügung gestellt.
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Für den Fall, dass der angeforderte Radsatzzweigbedarf von der Radsatzpumpe 44 nicht alleine oder nicht von der Pumpeneinrichtung 42 über das aktuell im Bereich der Flügelzellenpumpe 43 zusätzlich zur Verfügung stehende Fördervolumen insgesamt zur Verfügung stellbar ist, ergeht eine entsprechende Anforderung, dass der zusätzlich zur Verfügung zu stellende Hydraulikfluidvolumenbedarf der Bereiche 91 bis 95 über einen zusätzlichen sogenannten Boostvolumenstrom der Flügelzellenpumpe 43 in den ersten Bereich 53 des Sekundärdruckkreises 54 gefördert wird.
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Über die nachfolgend näher beschriebene Vorgehensweise werden die einzelnen Bedarfe der Bereiche 91 bis 95 auf einfache Art und Weise bewertet, wobei bei entsprechend niedrigen Hydraulikfluidvolumenbedarfen jeweils kurzzeitig ein erhöhtes Fördervolumen im Bereich der Flügelzellenpumpe 43 in Form eines Druckpulses erzeugt wird. Damit wird gewährleistet, dass ein sogenannter Schmierdruck in den Bereichen 91 bis 95 auf ein für eine angeforderte Schmierung und Kühlung der Bereiche 91 bis 95 erforderliches Niveau angehoben bzw. eingestellt wird und über die entsprechenden Kanäle des Hydrauliksystems 1 in den Bereichen 91 bis 95 ankommt. Damit wird wiederum erreicht, dass das von der Flügelzellenpumpe 43 insgesamt zur Verfügung zu stellende Fördervolumen möglichst gering ist und das Getriebe 2 aufgrund der dann im Bereich der Flügelzellenpumpe 43 geringen Verlustleistungen mit hohem Wirkungsgrad betreibbar ist.
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Die im Bereich der Schmierspinne 91, der Kühlung 92 der Allradkupplung 68 und in den Bereichen 94, 95 des Radsatzes 93 jeweils angeforderten Kühlölbedarfe werden in Bezug auf den jeweils angeforderten Boostvolumenstrom der Flügelzellenpumpe 43 betrachtet. Der jeweils vorliegende Anteil ergibt sich aus dem jeweiligen Einzelbedarf der Schmierspinne 91, der Kühlung 92 der Allradkupplung 68 und der Bereiche 94, 95 des Radsatzes 93 unter Berücksichtigung des von der Radsatzpumpe 44 zur Verfügung stehenden Hydraulikfluidvolumenstromes, der der Schmierspinne 91, der Kühlung 92 und der Bereiche 94, 95 zur Verfügung steht. Aus dieser Betrachtung entstehen drei Signale, welche als Boostbedarf der Schmierspinne 91, als Boostbedarf der Kühlung 92 und als Boostbedarf der Bereiche 94, 95 bezeichnet werden und jeweils für sich individuell in Klassen eingeteilt werden.
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Meldet beispielsweise eine der Komponenten 91 bis 95 einen signifikant hohen Bedarf, der über einer in 2 gezeigten Schwelle S1 bzw. einer sogenannten Signifikanzschwelle liegt, wird von der Pumpeneinrichtung 42 in dem zu 1 beschriebenen Umfang ein möglichst kontinuierlicher Hydraulikfluidvolumenstrom zur Verfügung gestellt. Ein solcher Hydraulikfluidvolumenbedarf V ist in 2 exemplarisch zwischen einem Zeitpunkt T0 und einem darauffolgenden Zeitpunkt T1 dargestellt, der durch ein entsprechend hohes Fördervolumen der Flügelzellenpumpe 43 zur Verfügung gestellt wird.
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In 3 ist ein Verlauf V43 über der Zeit t gezeigt, der mit dem in 2 dargestellten Verlauf V korrespondiert und das jeweils von der Flügelzellenpumpe 43 betriebszustandsabhängig zusätzlich zur Verfügung zu stellende Boostvolumen grafisch wiedergibt, das zur Deckung der in den Bereichen 91 bis 95 ermittelten Hydraulikfluidvolumenbedarfe bzw. zur Deckung dieser Hydraulikfluidvolumenbedarfe einzustellen ist.
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Sinkt der Hydraulikfluidvolumenbedarf in den Bereichen 91 bis 95 in dem in 2 dargestellten Umfang zum Zeitpunkt T1 auf ein Niveau unterhalb der Signifikanzschwelle S1 und oberhalb einer darunterliegenden weiteren Schwelle S2 bzw. einer hohen Relevanzschwelle ab, wird das zusätzliche Boostvolumen V43 der Flügelzellenpumpe 43 zunächst auf null abgesenkt, um Verlustleistungen im Bereich der Flügelzellenpumpe 43 zu reduzieren und das Getriebe 2 mit möglichst hohem Wirkungsgrad betreiben zu können. Damit ein Schmierdruck in den Bereichen 91 bis 95 auf ein erforderliches Niveau einstellbar ist, wird zum Zeitpunkt T1 zunächst eine Zeitmessung gestartet. Bei Bestimmung des Ablaufes eines vordefinierten Zeitraumes über die Zeitmessung, der vorliegend zu einem Zeitpunkt T2 endet, wird das gesamte Fördervolumen der Pumpeneinrichtung 42 durch Anheben des Boostvolumens V43 ab dem Zeitpunkt T2 sprungartig vergrößert und über einen weiteren definierten Zeitraum, der wiederum zu einem Zeitpunkt T3 endet, vorliegend konstant auf diesem Wert gehalten. Zum Zeitpunkt T3 wird das Boostvolumen V43 wieder auf null abgesenkt.
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Mittels des zwischen den Zeitpunkten T2 und T3 dem Hydrauliksystem 1 aufgeprägten Volumenstrompuls werden unter anderem die Bereiche 91 bis 95 mit einem zusätzlichen Hydraulikfluidvolumenstrom beaufschlagt und in gewünschtem Umfang mit Schmier- und Kühlöl versorgt. Dadurch wird der Schmierdruck in den Bereichen 91 bis 95 auf das zum Erhalt einer einwandfreien Funktion des Getriebes 2 erforderliche Druckniveau angehoben, um die Bereiche 91 bis 95 im dafür erforderlichen Umfang mit Hydraulikfluidvolumen versorgen zu können. Zum Zeitpunkt T3 wird die Zeitmessung wieder neu gestartet und das Boostvolumen V43 der Flügelzellenpumpe 43 wiederum nach Ablauf des vordefinierten Zeitraumes zur Erzeugung des Volumenstrompulses angehoben und wieder abgesenkt.
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Sinkt der Hydraulikfluidvolumenbedarf V auf ein Niveau ab, das unterhalb der hohen Relevanzschwelle S2 und oberhalb einer weiteren Schwelle bzw. einer niedrigen Relevanzschwelle S3 liegt, wie es vorliegend exemplarisch zu einem Zeitpunkt T4 der Fall ist, wird zunächst ebenfalls die Zeitmessung gestartet. Wird über die Zeitmessung wiederum ermittelt, dass ein vordefinierter Zeitraum, der dem vorbeschriebenen Zeitraum zwischen den Zeitpunkten T1 und T2 entsprechen kann und applikativ auch eine andere Zeitdauer umfassen kann und vorliegend zu einem Zeitpunkt T5 endet, wird zum Zeitpunkt T5 wiederum ein Volumenstrompuls über einen weiteren definierten Zeitraum bis zu einem darauf folgenden Zeitpunkt T6 durch Anheben des Boostvolumens V43 der Flügelzellenpumpe 43 in das Hydrauliksystem 2 eingeleitet, um die Bereiche 91 bis 95 im angeforderten Umfang mit einem definierten Schmierdruck zu versorgen und die Bereiche 91 bis 95 zu kühlen und/oder zu schmieren.
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Anschließend wird das Boostvolumen V43 der Flügelzellenpumpe 43 wieder auf null reduziert und die bei Vorliegen eines Hydraulikfluidvolumenbedarfes der Bereiche 91 bis 95 zwischen der hohen Relevanzschwelle und der niedrigen Relevanzschwelle gestartete Zeitmessung wieder auf null zurückgesetzt sowie erneut gestartet, um nach Ablauf eines erneuten vordefinierten Zeitraumes abermals einen definierten Volumenstrompuls in das Hydrauliksystem 1 einzuleiten.
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Im Unterschied hierzu wird das Boostvolumen V43 bei Absinken des Hydraulikfluidvolumenbedarfes der Bereiche 91 bis 95 zu einem Zeitpunkt T7 auf ein Niveau unterhalb der niedrigen Relevanzschwelle S3 dauerhaft auf null belassen, da das Hydrauliksystem 1 von der Pumpeneinrichtung 42 ohne zusätzliches Boostvolumen V43 der Flügelzellenpumpe 43 im angeforderten Umfang mit Hydraulikfluidvolumen versorgt wird.
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Die zwischen den Zeitpunkten T1 und T2 vorgesehene Vorgehensweise wird immer dann durchgeführt, wenn zumindest in einem der Bereiche 91 bis 95 ein Hydraulikfluidvolumenbedarf ermittelt wird, der oberhalb der hohen Relevanzschwelle S2 und unterhalb der Signifikanzschwelle S1 liegt.
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Im Unterschied hierzu wird die zwischen den Zeitpunkten T4 und T7 vorgesehene Vorgehensweise dann durchgeführt, wenn die in den Bereichen 91 bis 95 ermittelten Hydraulikfluidvolumenbedarfe unterhalb der hohen Relevanzschwelle S2 liegen. Die Vorgehensweise wird auch dann durchgeführt, wenn lediglich in einem der Bereiche 91 bis 95 ein Hydraulikfluidvolumenbedarf bestimmt wird, der größer als die niedrige Relevanzschwelle S3 ist.
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Ist der relative Boostbedarf, der von der Flügelzellenpumpe 43 zusätzlich zum Fördervolumen der Pumpeneinrichtung 42 anforderungsgemäß zur Verfügung zu stellen ist, bereits vor Erreichen des Zeitpunktes T2 kleiner als die hohe Relevanzschwelle S2, wird die zum Zeitpunkt T1 gestartete Zeitmessung für den zwischen den Zeitpunkten T2 und T3 durchzuführenden und im Vergleich zu dem zum Zeitpunkt T5 gestarteten Volumenstrompuls längeren Volumenstrompuls gestoppt, ohne diese Zeitmessung auf null zurückzusetzen. Gleichzeitig läuft die ebenfalls zum Zeitpunkt T1 gestartete Zeitmessung für den vorstehend zum Zeitpunkt T5 ausgelösten kürzeren Volumenstrompuls weiter. Der kürzere Volumenstrompuls wird von der Zeitmessung ausgelöst, wenn der für den Start des kürzeren Volumenstrompulses verantwortliche vordefinierte Zeitraum abgelaufen ist.
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Nach dem über die Flügelzellenpumpe 43 ausgegebenen kurzen Volumenstrompuls wird die Zeitmessung für den kurzen Volumenstrompuls auf null gesetzt und wieder neu gestartet. Es wird ein erneuter kurzer Volumenstrompuls ausgelöst, wenn zumindest ein Hydraulikfluidvolumenbedarf einer der Bereiche 91 bis 95 bis zum Ablauf eines erneut gestarteten vordefinierten Zeitraumes größer als die niedrige Relevanzschwelle S3 und kleiner als die hohe Relevanzschwelle S2 ist.
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Steigt jedoch zumindest der Hydraulikfluidvolumenbedarf V vor Ablauf des erneut gestarteten vordefinierten Zeitraumes zumindest in einem der Bereiche 91 bis 95 in den von der hohen Relevanzschwelle S2 und der niedrigen Relevanzschwelle S3 begrenzten Bereich an, läuft die zuvor gestoppte Zeitmessung für das Auslösen des längeren Volumenstrompulses weiter und es wird ein langer Volumenstrompuls ausgelöst, wenn über die Zeitmessung der Ablauf des vordefinierten Zeitraumes bestimmt wird.
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Grundsätzlich ist sowohl der vordefinierte Zeitraum als auch der sich jeweils daran anschließende definierte weitere Zeitraum in Abhängigkeit des jeweils vorliegenden Anwendungsfalles variierbar. Dies gilt auch für die Höhe des Boostbedarfes V43 über den weiteren definierten Zeitraum. Auf jeden Fall soll über den jeweils durch Anheben des Fördervolumens der Flügelzellenpumpe 43 und damit der Pumpeneinrichtung 42 ausgelösten Volumenstrompuls in den Bereichen 91 bis 95 der für die angeforderte Versorgung mit Hydraulikfluidvolumen erforderliche Schmierdruck eingestellt werden.
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Sind die Hydraulikfluidvolumenbedarfe der Bereich 91 bis 95 alle kleiner als die hohe Relevanzschwelle S2, wird für jeden Bereich 91 bis 95, dessen Hydraulikfluidvolumenbedarf aktuell größer als die niedrige Relevanzschwelle ist, eine separate Zeitmessung gestartet, womit die einzelnen Hydraulikfluidvolumenbedarfe der Bereiche 91 bis 95 auf einfache Art und Weise unterschiedlich oft und bedarfsweise auch mit unterschiedlich langen und hohen Volumenstrompulsen berücksichtigt bzw. im angeforderten Umfang befriedigt werden können.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- hydraulische Betätigungsvorrichtung, Hydrauliksystem
- 2
- Getriebe
- 3
- Kolben-Zylinder-Einrichtung
- 3A, 3B
- Kolbenraum
- 4
- Kolben-Zylinder-Einrichtung
- 4A, 4B
- Kolbenraum
- 5
- Kolben-Zylinder-Einrichtung
- 5A, 5B
- Kolbenraum
- 6
- Kolben-Zylinder-Einrichtung
- 6A, 6B
- Kolbenraum
- 7
- Kolben-Zylinder-Einrichtung
- 7A, 7B
- Kolbenraum
- 8 bis 12
- Schaltelement, Schaltstange
- 13 bis 15
- Schaltventil
- 16
- Ventileinrichtung
- 17, 18
- Druckregelventileinheit
- 19 bis 21
- Vorsteuerdruckventileinheit
- 22 bis 24
- Federeinrichtung
- 25
- Druckreduzierventil
- 26, 27
- Vorsteuerdruckregelventil
- 28, 29
- Druckregelventil
- 30
- Druckbegrenzungsventil
- 31
- Niederdruckbereich
- 32 bis 41
- Kugelwechselventil
- 42
- Pumpeneinrichtung
- 43
- erste Pumpeneinheit, Flügelzellenpumpe
- 44
- zweite Pumpeneinheit, Radsatzpumpe
- 45
- Druckseite der ersten Pumpeneinheit
- 46
- Primärdruckkreis
- 47
- Systemdruckventil
- 48
- Ventileinrichtung, Kühlventil
- 48A bis 48G
- Ventiltasche
- 49
- Thermobypassventil
- 50
- Thermoelement
- 51
- Kühler
- 52
- Bypassventil
- 53
- erster Bereich des Sekundärdruckkreises
- 54
- Sekundärdruckkreis
- 55
- zweiter Bereich des Sekundärdruckkreises
- 56
- Doppelkupplungssystem
- 57
- Saugseite der zweiten Pumpeneinheit
- 58
- Leitung
- 59
- Federeinrichtung
- 60
- Vorsteuerdruckregelventil
- 61
- Radsatzkühlventil
- 62, 63
- Kupplungsventil
- 64
- Druckseite der zweiten Pumpeneinheit
- 65
- Rückschlagventileinrichtung
- 66
- Druckbegrenzungsventil
- 67
- Parksperrensystem
- 68
- Allradkupplung, Hang-On-Kupplung
- 69
- Saugleitung
- 70
- Filtereinrichtung
- 71
- gemeinsamer Ölraum
- 91
- Schmierspinne
- 92
- Kühlung der Allradkupplung
- 93
- Radsatz
- 94, 95
- Bereich des Radsatzes
- K1, K2
- Kupplung
- p_B
- Betätigungsdruck
- p_red
- Drucksignal
- p_VS
- Vorsteuerdruck
- p_sys
- Systemdruck
- p64
- Förderdruck der Radsatzpumpe
- S1
- Schwelle, Signifikanzschwelle
- S2
- weitere Schwelle, hohe Relevanzschwelle
- S3
- zusätzliche Schwelle, niedrige Relevanzschwelle
- T0 bis T7
- diskreter Zeitpunkt
- t
- Zeit
- V
- Hydraulikfluidvolumenbedarf eines Bereiches des Getriebes
- V43
- Boostvolumen der Pumpeneinrichtung bzw. der Flügelzellenpumpe