DE102006030239B3 - Kraftfahrzeugsitz - Google Patents
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Abstract
Die vorliegende Erfindung betrifft einen Kraftfahrzeugsitz mit einer Rückenlehne, die über einen ersten Verstellbeschlag und einen zweiten Verstellbeschlag neigungsverstellbar beidseitig an einem Sitzteilrahmen des Kraftfahrzeugsitzes gelagert ist, wobei die beiden Verstellbeschläge durch eine Übertragungsstange miteinander gekoppelt sind, die zur Übertragung eines Drehmoments Durchgangsöffnungen der Verstellbeschläge formschlüssig durchgreift und der gleichzeitigen Verstellung beider Verstellbeschläge mittels einer dem ersten Verstellbeschlag zugeordneten Antriebsvorrichtung dient. Aufgabe der Erfindung ist es, bei dieser Art von Kraftfahrzeugsitz eine einfache Montage der Übertragungsstange mit Toleranzausgleich zu ermöglichen. Gelöst wird diese Aufgabe dadurch, dass die Übertragungsstange (6) einstückig ausgeführt ist und die Durchgangsöffnung (16) des zweiten Verstellbeschlages (2) eine Riffelung aufweist, die sich durch eine bei der Montage auf die Übertragungsstange (6) einwirkende axiale Kraft drehfest in diese eindrückt.
Description
- Die vorliegende Erfindung betrifft einen Kraftfahrzeugsitz mit einer über Verstellbeschläge neigungsverstellbar an einem Sitzteilrahmen gelagerten Rückenlehne gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
- Die Breite des Rückenlehnen-Rahmens eines Kraftfahrzeugsitzes, und damit auch der Abstand zwischen den beidseitig vorgesehenen Verstellbeschlägen zu seiner Neigungsverstellung, weist fertigungstechnisch bedingt Toleranzen im Millimeterbereich auf. Trotzdem soll die Übertragungsstange eine ordnungsgemäße, gleichzeitige Verstellung beider Verstellbeschläge mittels einer Antriebsvorrichtung gewährleisten. Diese Forderung könnte dadurch erfüllt werden, dass für jeden Kraftfahrzeugsitz eine speziell angefertigte Übertragungsstange verwendet wird, was sich aus Kostengründen verbietet.
- In der
US 6,767,068 B1 wird dieses Problem dadurch gelöst, dass die Übertragungsstange mindestens zweiteilig ausgeführt ist, wobei zwischen den Teilen der Übertragungsstange Überlappungsbereiche vorhanden sind, so dass eine axiale Verschiebung im Sinne einer Verkürzung oder Verlängerung der Übertragungsstange, und damit ein Toleranzausgleich, möglich ist. Nach dem Einstellen der erforderlichen Länge der Übertragungsstange und Fixieren dieser Länge, werden die Teile miteinander verschweißt. Diese Montage ist sehr aufwändig und wegen der beengten Raumverhältnisse in der Sitzstruktur schwierig durchzuführen. - Ein gattungsgemäßer Kraftfahrzeugsitz ist in der
US 4,470,633 beschrieben. Bei diesem Sitz kommt eine einstückige Übertragungsstange mit feststehender Länge zum Einsatz, so dass ein Toleranzausgleich nicht bzw. nicht ohne weiteres möglich ist. - Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, hier Abhilfe zu schaffen und einen gattungsgemäßen Kraftfahrzeugsitz zur Verfügung zu stellen, der eine einfache Montage der Übertragungsstange mit Toleranzausgleich ermöglicht.
- Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß mit einem Kraftfahrzeugsitz gelöst, der die Merkmale des Anspruchs 1 aufweist.
- Bei der Montage wird die einstückig ausgeführte Übertragungsstange auf die Riffelung der Durchgangsöffnung des zweiten Verstellbeschlags gezogen bzw. gedrückt, wodurch sich die Riffellung drehfest in die Übertragungsstange eingräbt. Da der Formschluss zwischen der Übertragungsstange und dem zweiten Verstellbeschlag erst durch den Montagevorgang selbst erzeugt wird, die wechselseitigen Formschlusselemente also nicht ortsfest auf der Übertragungsstange bzw. in der Durchgangsöffnung vorgegeben sind, werden auf einfache Weise vorhandene Toleranzen ausgeglichen.
- In weiterer Ausgestaltung der Erfindung wird die Montage der Übertragungsstange so durchgeführt, dass sie zunächst von außen in die Durchgangsöffnung des ersten Verstellbeschlages eingeführt und dann von innen durch die Durchgangsöffnung des zweiten Verstellbeschlages hindurchgesteckt wird. Bei diesem Montageschritt ist bereits ein Formschluss zwischen der Übertragungsstange und der Durchgangsöffnung des ersten Verstellbeschlages hergestellt, während auf der Seite des zweiten Verstellbeschlages noch keine formschlüssige Verbindung zwischen dem sich dort ver jüngenden Ende der Übertragungsstange und der Durchgangsöffnung besteht. Diese wird hergestellt, indem eine axiale Zug- oder Druckkraft auf die Übertragungsstange ausgeübt wird. Durch diese Krafteinwirkung wird die Übertragungsstange unter Beibehaltung des Formschlusses zwischen der Übertragungsstange und der Durchgangsöffnung des ersten Verstellbeschlags in Richtung des zweiten Verstellbeschlags gezogen bzw. gedrückt. Dadurch wird der Querschnitt der Übertragungsstange, der in den Bereich der Riffelungen der Durchgangsöffnung des zweiten Verstellbeschlages gelangt, größer. Infolge dessen gräbt sich die Riffelung in die Übertragungsstange ein, so dass diese drehfest mit dem die Durchgangsöffnung aufweisenden Verstellteil des zweiten Verstellbeschlags verbunden ist. Schweißarbeiten sind bei dieser Montage nicht erforderlich.
- In einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung ist an dem aus dem zweiten Verstellbeschlag herausragenden Ende der Übertragungsstange ein Abschnitt für ein Ziehwerkzeug nach Art eines Werkzeugs für Scherzugbolzen ausgebildet ist, der durch eine Sollbruchstelle von der Übertragungsstange abgegrenzt ist. Die Sollbruchstelle stellt sicher, dass die aufgewendete Zugkraft groß genug ist, um unabhängig von eventuell vorhandenen Toleranzen eine drehfeste Verbindung zwischen der Übertragungsstange und dem zweiten Verstellbeschlag herzustellen. Zur Sicherung dieser Verbindung kann auf der Außenseite des zweiten Verstellbeschlags eine Sicherungsscheibe auf der Übertragungsstange sitzen.
- Die Erfindung wird nachstehend anhand eines Ausführungsbeispiels näher erläutert. In der dazugehörigen Zeichnung zeigt:
-
1 eine Seitenansicht der Verstellbeschläge eines Kraftfahrzeugsitzes mit einer diese drehmomentenübertragend verbindenden Übertragungsstange im Schnitt, -
2 eine vergrößerte perspektivische Darstellung der Übertragungsstange, -
3 einen vergrößerten Ausschnitt A gemäß2 , -
4 einen vergrößerten Ausschnitt B gemäß2 , -
5 einen vergrößerten Ausschnitt C gemäß1 , -
6 einen vergrößerten Ausschnitt D gemäß1 , -
7 einen Blick von schräg vorn und außen auf die Darstellung gemäß6 , und -
8 einen Blick von schräg außen und hinten auf die Darstellung gemäß5 , gegenüber der Darstellung in7 um 180° gedreht. - In diesem Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung werden Rastbeschläge als Verstellbeschläge verwendet. Die dazu gehörige Zeichnung zeigt einen ersten Rastbeschlag
1 , der auf der Türseite, also der Außenseite eines Kraftfahrzeugsitzes, angeordnet ist, und einen zweiten Rastbeschlag2 , der auf der Tunnelseite, also auf der Innenseite eines Kraftfahrzeugsitzes angeordnet ist. Jeder der beiden Rastbeschläge1 und2 besitzt einen oberen Adapter3 und einen unteren Adapter4 , die über einen Rastversteller5 drehgelenkig miteinander verbunden sind. Die oberen Adapter3 sind jeweils starr mit einem nicht dagestellten Seitenholm eines Rückenlehnenrahmens verbunden, während die unteren Adapter4 starr mit einem nicht dargestellten Sitzteil des Kraftfahrzeugsitzes verbunden sind. Die Rastversteller5 stellen arretierbare Drehgelenke dar, die nach dem Lösen der Arretierung ein Verschwenken der oberen Adapter3 relativ zu den unteren Adaptern4 , d. h. eine Neigungsverstellung der Rückenlehne des Kraftfahrzeugsitzes, ermöglichen. - Das Lösen der Arretierung beider Rastversteller
5 erfolgt durch eine einstückige Übertragungsstange6 , die durch beide Rastversteller5 hindurchgeführt ist, und das Lösen der Arretierung der Rastversteller5 durch Verdrehen eines formschlüssig auf ihr sitzenden Bauteils7 bewirkt. Der Aufbau von Rastverstellern5 ist aus dem Stand der Technik hinreichend bekannt, so dass hier dazu keine weiteren Erläuterungen erfolgen. Die Übertragungsstange6 ist im Bereich eines unteren Querträgers19 des Rückenlehnenrahmens angeordnet. - Die einstückig ausgebildete Übertragungsstange
6 besitzt ein türseitiges Ende6.1 und ein tunnelseitiges Ende6.2 . Das türseitige Ende6.1 weist zunächst einen Vierkantabschnitt8 auf, der der Aufnahme eines nicht dargestellten Bedienhebels dient, über den ein Drehmoment in die Übertragungsstange6 eingeleitet wird. Dem Abschnitt8 schließt sich ein zylindrischer Abschnitt9 an, der der Führung der Übertragungsstange6 im türseitigen Rastversteller5 dient. Dem Abschnitt9 folgt ein geriffelter Absatz10 geringeren Durchmessers, der aus einer Vielzahl von sich auf dem Umfang axial erstreckender Zahnleisten10.1 besteht. Dieser Abschnitt10 dient der Herstellung eines Formschlusses mit dem Bauteil7 des Rastverstellers5 , welches dazu eine Durchgangsöffnung11 mit einem dem Abschnitt10 entsprechenden Negativquerschnitt besitzt. - Am tunnelseitigen Ende
6.2 verjüngt sich die ansonsten zylindrisch ausgeführte Übertragungsstange6 in einem Abschnitt12 konisch. Der Verjüngungswinkel dieses Abschnitts12 ist gering und kann zum Beispiel 1° betragen. Dem konischen Abschnitt12 schließt sich ein zylindrischer Werkzeug-Klemmabschnitt13 an. Die Abschnitte12 und13 sind durch eine Sollbruchstelle14 in Form einer umlaufenden Nut voneinander getrennt. - In den Darstellungen gemäß den
2 und4 sitzt auf dem tunnelseitigen Ende6.2 der Übertragungsstange6 eine Sicherungsscheibe15 . Diese ist in diesen Figuren nur symbolisch eingezeichnet, um ihren Anbringungsort auf der Übertragungsstange6 zu dokumentieren. Natürlich wird die Sicherungsscheibe15 erst nach der Montage der Übertragungsstange6 auf diese aufgeschoben. - Bei der Montage wird die Übertragungsstange
6 mit ihrem tunnelseitigen Ende6.2 zunächst durch den türseitigen Rastversteller5 und anschließend mit dem gleichen Ende von der Innenseite her durch den tunnelseitigen Rastversteller5 hindurchgesteckt. Dieses Hindurchstecken durch den tunnelseitigen Rastversteller5 erfolgt so weit, bis die Konusfläche des Abschnitts12 am Umfang einer Durchgangsöffnung16 des Bauteils7 des tunnelseitigen Rastverstellers5 anliegt. Dabei ist auf der Türseite noch ausreichendes axiales Spiel zum Ziehen der Übertragungsstange6 zum tunnelseitigen Rastversteller5 hin vorhanden, wie sich aus dem aus5 ersichtlichen Spalt17 ergibt, der zwischen der nach außen weisenden Stirnseite7.1 des Bauteils7 und dem zwischen den Abschnitten9 und10 gebildeten Absatz9.1 besteht. Des weiteren ist die axiale Erstreckung des geriffelten Abschnitts10 so groß gewählt, dass auch bei einer Verlagerung der Übertragungsstange6 zur Tunnelseite hin der Formschluss mit dem Bauteil7 des türseitigen Rastverstellers5 beibehalten wird. - Nach diesem Montageschritt wird auf der Tunnelseite ein Ziehwerkzeug nach Art eines Werkzeugs für Scherzugbolzen angesetzt, was durch die Pfeile
18 angedeutet ist. Dieses Werkzeug nutzt die Außenseite des Rastbeschlages2 als Widerlager, klemmt den Abschnitt13 der Übertragungsstange6 und übt gleichzeitig über diesen Zug auf die Übertragungsstange6 aus. Dadurch verlagert sich die Übertragungsstange6 etwas zur Tunnelseite hin, wobei sich die Riffelung der Durchgangsöffnung16 des Bauteils7 des dort angeordneten Rastverstellers5 in die Konusfläche des Abschnitts12 eingräbt. Bei einer vorbestimmten Zugkraft reißt der Abschnitt13 an der Sollbruchstelle14 ab. Diese Zugkraft ist so gewählt, dass eine aus reichend drehfeste Verbindung zwischen der Übertragungsstange6 und dem Bauteil7 des tunnelseitigen Rastverstellers5 vor dem Abreißen des Abschnitts13 hergestellt ist. Die Sicherungsscheibe15 kann gleichzeitig mit dem Ziehvorgang durch das Werkzeug gesetzt werden, so dass kein weiterer Montageschritt dazu erforderlich ist.
Claims (4)
- Kraftfahrzeugsitz mit einer Rückenlehne, die über einen ersten Verstellbeschlag und einen zweiten Verstellbeschlag neigungsverstellbar beidseitig an einem Sitzteilrahmen des Kraftfahrzeugsitzes gelagert ist, wobei die beiden Verstellbeschläge durch eine einstückige Übertragungsstange miteinander gekoppelt sind, die zur Übertragung eines Drehmoments Durchgangsöffnungen der Verstellbeschläge formschlüssig durchgreift und der gleichzeitigen Verstellung beider Verstellbeschläge mittels einer dem ersten Verstellbeschlag zugeordneten Antriebsvorrichtung dient, dadurch gekennzeichnet, dass die Durchgangsöffnung des zweiten Verstellbeschlages (
2 ) eine Riffelung aufweist, die sich durch eine bei der Montage auf die Übertragungsstange (6 ) einwirkende axiale Kraft drehfest in diese eindrückt. - Kraftfahrzeugsitz nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Übertragungsstange (
6 ) von der Seite des ersten Verstellbeschlages (1 ) her durch die Durchgangsöffnungen (11 ,16 ) beider Verstellbeschläge (1 ,2 ) hindurchsteckbar ist, der Formschluss zwischen der Übertragungsstange (6 ) und der Durchgangsöffnung (11 ) des ersten Verstellbeschlages (1 ) eine axiale Verschiebung der Übertragungsstange (6 ) zum zweiten Verstellbeschlag (2 ) hin zulässt und das Ende (6.2 ) der Übertragungsstange (6 ) sich auf der Seite des zweiten Verstellbeschlages (2 ) in einem Bereich verjüngt, der dessen Durchgangsöffnung (16 ) durchragt. - Kraftfahrzeugsitz nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass an dem aus dem zweiten Verstellbeschlag (
2 ) herausragenden Ende (6.2 ) der Übertragungsstange (6 ) ein Abschnitt (13 ) für ein Ziehwerkzeug nach Art eines Werkzeugs für Scherzugbolzen ausge bildet ist, der durch eine Sollbruchstelle (14 ) von der Übertragungsstange (6 ) abgegrenzt ist. - Kraftfahrzeugsitz nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass auf der Außenseite des zweiten Verstellbeschlages (
2 ) eine Sicherungsscheibe (15 ) auf der Übertragungsstange (6 ) sitzt.
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