DE102006030032A1 - Vorrichtung zur Betätigung eines Stell- oder Schaltelementes - Google Patents
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Abstract
Vorrichtung mit einem Stellantrieb und einem Übertragungsglied, wobei der Stellantrieb zumindest aus einem Stator und einem Rotor besteht und im Übertragungsglied eine Umwandlung von einer Rotations- in eine Translationsbewegung erfolgt. Der Stator ist in axialer Richtung deutlich länger als der Rotor ausgebildet, welcher axialverschieblich innerhalb des Stators angeordnet ist. Der Längenunterschied entspricht etwa der gewünschten axialen Hubbewegung des Rotors. So kann vorteilhafterweise während des gesamten axialen Verstellweges des Rotors ein gleich hohes elektromagnetisches Moment auf den Rotor erzeugt werden. Das erfindungsgemäß innerhalb des Rotors vorgesehene Übertragungsglied hat ein ähnliches Wirkprinzip wie eine Mutter-/Schraubenverbindung, welche ein Drehmoment in eine axiale Stellkraft umwandelt. Wie bei bekannten Elektromotoren besteht ein Luftspalt zwischen Stator und Rotor, wobei die Dicke des Luftspalts abhängig von den gewünschten elektromagnetischen Eigenschaften des Motors gewählt ist. Der Luftspalt wird für die Bewegung in axialer Richtung als berührungsfreies Lager genutzt. Die Ausnutzung des Luftspaltes als Lager führt zu weniger Lagerteilen als bei herkömmlichen Lösungen, weiterhin zu geringerem Verschleiß und kostengünstigerer Herstellung.
Description
- Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Betätigung eines Stell- oder Schaltelementes gemäß dem Oberbegriff Patentanspruchs 1.
- Vorrichtungen für die Betätigung von Schaltelementen in automatisierten Getrieben besitzen meist einen Stellantrieb und ein Übertragungsglied, durch welches ein vom Stellantrieb erzeugtes Moment in eine Stellkraft umgesetzt wird. Dadurch wird eine Steuerung des Einrückens und Ausrückens einer Kupplung, einer Bremse oder eines anderen Stellelementes ermöglicht.
- In der
DE 12 538 04 ist eine derartige Vorrichtung beschrieben, welche als Stellantrieb einen Schiebankermotor vorgesehen hat, dessen Rotorwelle beidendig aus dem Motorgehäuse herausführt und an einem Ende mit einer Gewindebüchse versehen ist. Die Gewindebüchse wirkt mit einer längsverschieblichen drehfest angeordneten Mutter zusammen, wobei die Mutter zwischen zwei, bei Überschreitung eines voreingestellten Stelldruckes der Rotorwelle, nachgebenden Elementen angeordnet ist. Weiter ist die Mutter mit einem Kontaktglied versehen, welches sich zwischen zwei den Motor steuernden Kontaktstellen bewegt. In der beschriebenen Vorrichtung ist die Gewindebuchse und die Mutter des Übertragungsgliedes axial neben dem Antrieb angeordnet. Aufgrund dieser Anordnung ist der Aufbau weder kompakt noch ist er aufgrund der vielen Bauteile kostengünstig herstellbar. - In der noch nicht veröffentlichen
DE 10 2004 045 32 der Anmelderin werden mehrere Stelleinrichtungen beschrieben, wobei alle mit einem Stellantrieb und einem separaten Übertragungsglied vorgesehen sind. Das Übertragungsglied kann auf unterschiedliche Weise gestaltet werden, eine davon ist das in derDE 12 538 04 benutzte Wirkprinzip einer Mutter-/Schraubenverbindung, wobei zwischen dem Rotor des Stellantriebes und der Spindel des Über tragungsgliedes eine feste Verbindung besteht. Die Spindel des Übertragungsgliedes führt die Hubbewegung aus und muss entsprechend gelagert werden, hier mit Gleitlagerung im Motorgehäuse. Der Stellantrieb und das Übertragungsglied sind axial hinter einander angeordnet und nehmen deshalb auch viel axiale Baulänge in Anspruch. - Weitere Varianten in welchem der Stellantrieb und das Übertragungsglied axial nebeneinander angeordnet sind, sind beispielsweise aus der
DE 103 61 127 bekannt. Diese Lösung leitet jedoch auch nicht zu einem insgesamt geringeren Bauraum, sonder ändert nur die Ausbreitung der gesamten Stellvorrichtung. - Die beschriebenen Lösungen aus dem Stand der Technik haben den Nachteil, dass der Bauraum der Vorrichtungen relativ groß wird und somit problematisch ist in Bezug auf Einschränkungen des vorhandenen Bauraums, der heutzutage in Kraftfahrzeugen zur Verfügung steht. Diese Lösungen zeigen unterschiedliche Möglichkeiten für eine Platzierung des Übertragungsgliedes relativ zum Antrieb, wobei alle Lösungen mehrere Lagerungen aufweisen, welche wiederum zu erhöhten Herstellungskosten und niedrigem Wirkungsgrad aufgrund Friktionsverluste führen.
- Aufgabe der Erfindung ist es, eine Vorrichtung mit einem Stellantrieb zur Betätigung eines Stell- oder Schaltelementes, beispielsweise für ein Kraftfahrzeug, vorzuschlagen, welches ein geringeren Bauraum in Anspruch nimmt als die heute bekannten Systeme besitzt und gleichzeitig aus weniger Teilen aufgebaut ist und somit kostengünstiger herstellbar ist und einen hohen Wirkungsgrad besitzt.
- Die vorgenannte Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch eine Vorrichtung mit einem Stellantrieb und einem Übertragungsglied, wobei der Stellantrieb zumindest aus einem Stator und einem Rotor besteht und im Übertra gungsglied eine Umwandlung von einer Rotations- in eine Translationsbewegung erfolgt. Der Stator ist in axialer Richtung deutlich länger als der Rotor ausgebildet, welcher axialverschieblich innerhalb des Stators angeordnet ist. Der Längenunterschied entspricht etwa der gewünschten axialen Hubbewegung des Rotors. So kann vorteilhafterweise während des gesamten axialen Verstellweges des Rotors ein gleich hohes elektromagnetisches Moment auf den Rotor erzeugt werden. Das erfindungsgemäß innerhalb des Rotors vorgesehene Übertragungsglied hat ein ähnliches Wirkprinzip wie eine Mutter-/Schraubenverbindung, welche ein Drehmoment in eine axiale Stellkraft umwandelt. Wie bei bekannten Elektromotoren besteht ein Luftspalt zwischen Stator und Rotor, wobei die Dicke des Luftspalts abhängig von den gewünschten elektromagnetischen Eigenschaften des Motors gewählt ist. Der Luftspalt wird für die Bewegung in axialer Richtung als berührungsfreies Lager genutzt. Die Ausnutzung des Luftspaltes als Lager führt zu weniger Lagerteile als bei herkömmlichen Lösungen, weiterhin zu geringerem Verschleiß und kostengünstigerer Herstellung.
- Das Übertragungsglied besteht beispielsweise aus zwei Teilen, nämlich einem Außenteil und einem Innenteil, wobei das Außenteil drehfest mit dem Rotor verbunden ist und das Innenteil ortsfest bezüglich des Stators angeordnet ist.
- Alternativerweise ist das Außenteil als integraler Bestandteil des Rotors, beispielsweise als Innengewinde am Rotor, ausgebildet. Diese Lösung bringt Vorteile durch weniger Teile und günstigere Herstellung.
- Vorteilhafterweise ist das Innenteil des Übertragungsgliedes als Träger für den Rotor ausgebildet. Der Rotor wird somit mittels einer Mutter-/Schraubenverbindung auf dem Innenteil des Übertragungsgliedes gelagert. Lagerungen, wie sie aus dem Stand der Technik bekannt sind, können entfallen und es werden weniger Friktionsverluste in Lagerungen sowie günstigere Herstellkosten erreicht.
- Beim Aktivieren des Stellantriebes wird ein Drehmoment im Rotor erzeugt und somit auch in das Außenteil des Übertragungsgliedes eingeleitet, sodass eine Rotationsbewegung des Rotors eine gleichzeitige Rotationsbewegung des Außenteils des Übertragungsgliedes erzeugt. Durch eine beispielsweise Mutter-/Schraubenverbindung zwischen Innen- und Außenteil des Übertragungsgliedes sowie durch die ortsfeste Anordnung des Innenteils, erzeugt somit eine Rotationsbewegung des Außenteils direkt eine Translationsbewegung des Rotors, wodurch beispielsweise ein mit dem Rotor verbundenes Stell- oder Schaltelement betätigbar ist.
- Das Außenteil des Übertragungsgliedes, beziehungsweise der Rotor selbst, wird als Spindelmutter und das Innenteil als Gewindespindel ausgeführt. Vorteilhaft ist eine Ausbildung mit einer Trapezgewindeform, sodass das Gewinde nach dem Abschalten des Stellantriebes selbsthemmend wird. Das Übertragungsglied kann beispielsweise auch als Kugelumlaufsspindel ausgebildet sein oder aus einem Planetenwälzgewinde oder einem Wurmhubgetriebe oder einem Rollengewindetrieb bestehen.
- Anwendungsbereiche für die erfindungsgemäße Vorrichtung sind beispielsweise die präzise Regelung von Kupplungen, Bremsen, beziehungsweise Synchronringen, in einem Getriebe. Ferner ist beispielsweise ein Einsatz bei der Verstellung von Fahrwerkskomponenten in einem aktiven Fahrwerk für ein Kraftfahrzeug möglich.
- Ein Elektromotor des vorliegenden Typs ist vorteilhafterweise unempfindlich gegenüber Ölnebel, wodurch ein Einsatz innerhalb eines Fahrzeuggetriebes möglich ist.
- Durch die vorteilhafte Bauweise wird ein geringerer Bauraum gegenüber bekannten Lösungen vorgeschlagen, welcher dem heutzutage begrenzt vorhandenen Bauraum in Kraftfahrzeuge entspricht.
- Beispielsweise kann die gesamte Aktuatorik im Kupplungsinnenraum ohne axiale Bauraumvergrößerung untergebracht werden. Weiterhin kann der Axialhub der Synchronringe in einem Fahrzeuggetriebe mit dem Stellantrieb direkt auf der Getriebewelle im Getriebeinnenraum erzeugt, sowie kompaktere Getriebebremsen ausgeführt werden. Hierdurch können die Anordnungen im Kupplungs- oder Getriebeinnenraum erfolgen, was Bauraum spart.
- Des Weiteren kann wegen der guten Regelbarkeit von Elektromotoren und wegen fehlender Elastizität aufgrund weniger Teile und wenig Spiel im Aktuatorstrang, Kupplungen, Bremsen beziehungsweise Synchronringe in einem Getriebe präziser geregelt werden.
- Die vorgesehene Konstruktion wird auch kostengünstiger, da weniger Teile benötigt werden. Ebenso werden Einsparungen des elektrischen Verbrauchs erreicht durch niedrige Friktionsverluste sowie eine Bauweise mit wenigen Lagerteilen.
- Weitere Vorteile und vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den Patentansprüchen und dem unter Bezugnahme auf die Zeichnung prinzipmäßig beschriebenen Ausführungsbeispiel.
- Die einzige Figur zeigt: einen Schnitt durch eine erfindungsgemäße Vorrichtung.
- Die Vorrichtung
1 besteht im Wesentlichen aus einem Stellantrieb und einem Übertragungsglied12 , wobei der Stellantrieb mindestens aus einem Rotor9 und einem Stator2 mit Blechen3 und Wicklung4 besteht. Der Stator2 ist in einem Gehäuse8 befestigt und hat eine größere axiale Baulänge als der Rotor9 . Ein Luftspalt13 trennt den Stator2 und den Rotor9 von einander. Der Luftspalt13 funktioniert als ein berührungsfreies Lager für die Translationsbewegung des Rotors. Auf der Innenseite des Rotors9 und auf der Außenseite der Spindel6 sind Gewinde5 ,7 ausgebildet. Der Rotor9 ist mit der im Gehäuse8 drehfest befestigten Spindel6 durch die Gewinde5 ,7 gelagert und wird von der Spindel6 getragen. Alternativerweise ist der Rotor9 mit einer Spindelmutter ausgebildet und durch die Spindelmutter auf der Spindel6 gelagert. Wenn ein elektromagnetisches Moment auf den Rotor9 wirkt, wird der Rotor9 rotieren und durch die Gewinde5 ,7 zwischen Rotor9 und Spindel6 wird die Rotationsbewegung des Rotors9 in eine Translationsbewegung des Rotors9 umgewandelt. Durch das an dem Rotor9 befestigte Betätigungselement10 wird die Translationsbewegung weitergeleitet zu einem Stell- oder Schaltelement11 , beispielsweise einer nicht gezeigten Kupplung. -
- 1
- Vorrichtung
- 2
- Stator
- 3
- Statorbleche
- 4
- Statorwicklung
- 5
- Außengewinde
- 6
- Spindel/Innenteil des Übertragungsgliedes
- 7
- Innengewinde
- 8
- Gehäuse
- 9
- Rotor/Außenteil des Übertragungsgliedes
- 10
- Betätigungselement
- 11
- Stell- oder Schaltelement
- 12
- Übertragungsglied
- 13
- Luftspalt
Claims (7)
- Vorrichtung zur Betätigung eines Stell- oder Schaltelementes, beispielsweise in einem Fahrzeuggetriebe, mit einem elektrischen Stellantrieb, welcher zumindest aus einem Stator (
2 ) und einem Rotor (9 ) besteht und mit einem Übertragungsglied (12 ) zur Umwandlung einer Rotations- in eine Translationsbewegung und wobei der Rotor (9 ) relativ zum Stator (2 ) axial verschiebbar gelagert ist und der Stator (2 ) eine größere axiale Länge als der Rotor (9 ) aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass das Übertragungsglied (12 ) radial innerhalb des Rotors (9 ) angeordnet ist. - Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Übertragungsglied (
12 ) aus einem Außen- und einem Innenteil (9 ,6 ) besteht, wobei das Außenteil (9 ) drehfest mit dem Rotor (9 ) verbunden ist und das Innenteil (6 ) ortsfest bezüglich des Stators (2 ) angeordnet ist. - Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Außenteil (
9 ) des Übertragungsgliedes (12 ) als integraler Bestandteil des Rotors (9 ), beispielsweise als Innengewinde (7 ), ausgebildet ist. - Vorrichtung nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Innenteil (
6 ) des Übertragungsgliedes (12 ) als Träger für den Rotor (9 ) ausgebildet ist. - Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Außenteil (
9 ) als Spindelmutter und das Innenteil (6 ) als Gewindespindel, beispielsweise mit Trapezgewinde, ausgebildet ist. - Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch ge kennzeichnet, dass das Übertragungsglied (
12 ) entweder als Kugelumlaufsspindel oder als Mutter-/Schraubenverbindung oder als Planetenwälzgewinde oder als Wurmhubgetriebe oder als Rollengewindetrieb ausgebildet ist. - Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet , dass die Vorrichtung (
1 ) zur Betätigung eines Kupplungsstellers oder eines Schaltelementes (11 ) in einem Fahrzeuggetriebe oder zur Verstellung von Fahrwerkskomponenten in einem aktiven Fahrwerk für ein Kraftfahrzeug vorgesehen ist.
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