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Die
Erfindung betrifft ein Hörhilfsgerät, insbesondere
ein Hörgerät, wie z.
B. ein In-dem-Ohr-Hörgerät (IdO)
oder ein Hinter-dem-Ohr-Hörgerät (HdO).
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Um
den ästhetischen
Bedürfnissen
eines Trägers
eines Hörhilfsgeräts entgegen
zu kommen, sollten diese an einem Träger von außen so wenig wie möglich sichtbar
sein. Eine daher erforderliche Miniaturisierung der Hörhilfsgeräte einerseits,
und deren möglichst
vielseitiger Funktionsumfang sowie eine qualitativ hochwertige Verarbeitung
der zum Verbessern der Hörfähigkeit
notwendigen Signale innerhalb der Hörhilfsgeräte andererseits, stellen einander
gegenläufige
Anforderungen dar. Insbesondere bei den IdOs sind diese Anforderungen
besonders hoch.
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Bei
Hörhilfsgeräten kann
ein vom Träger
als unangenehm empfundener Verschlusseffekt – die sogenannte Okklusion – auftreten,
da hier oft der Platz für
eine Druckausgleichsbohrung - das sogenannte Venting – nicht
ausreichend groß dimensionierbar
ist. Aufgrund dieses Versschlusses klingt die eigene Stimme des
Hörgeräteträgers lauter
und hohl. Der Okklusionseffekt tritt z. B. durch das in das Ohr eingesetzte
IdO oder durch eine Otoplastik eines HdOs auf.
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Durchmesser
eines Ventings bis 1 mm dienen fast ausschließlich dem Druckausgleich beim Einsetzen
eines IdOs in das Ohr bzw. eines in das Ohr einzusetzenden Abschnitts
des Hörhilfsgeräts. Ferner
dienen solch kleine Ventings dem Druckausgleich bei zeitlich kurzen
Druckschwankungen in der Umgebung, wie sie z. B. in einem Flugzeug,
beim Türenschließen, im
Aufzug oder beim Schlucken auftreten können. Durchmesser des Ventings
bis 3 mm haben einen großen
Einfluss auf einen Tieftonfrequenzgang, vermindern jedoch auch den
Okklusionseffekt im Gehörgang,
wenn das Hörhilfsgerät im Ohr
oder an der Ohrmuschel platziert ist und dieses den äußeren Gehörgang wenigstens
teilweise verstopft.
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Sämtliche
Bohrungen und Kanäle
in einem Hörhilfsgerät sind akustisch
als "lange Röhren" anzusehen und besitzen
Tiefpasscharakter. Bohrungen mit einem größeren Durchmesser haben größere Grenzfrequenzen
und eine geringere Dämpfung.
Dabei kann z. B. eine notwendige Schallwandfunktion zwischen einem
Hörer (Lautsprecher)
des Hörhilfsgeräts oder
einem abstrahlenden Schallschlauch, und einem Umgebungsmikrophon
in der Nähe
des Ohrs, ab einer bestimmten akustischen Verstärkung nicht mehr erfüllt werden,
wodurch es zu einer akustischen Rückkopplung, einem „Pfeifen", kommt. Diese akustische
Rückkopplung
hängt auch
mit einer Größe des Ventings
zusammen.
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Um
der Okklusion, der akustischen Rückkopplung
und anderer akustischer Probleme bei einem Hörhilfsgerät zu begegnen, sind Verfahren
und Vorrichtungen bekannt, die mittels eines Gehörgangmikrophons die akustischen
Verhältnisse
im äußeren Gehörgang aufnehmen
und einer Signalverarbeitung innerhalb des Hörhilfsgeräts zur Verfügung zu stellen, um die bekannten
Probleme zu minimieren. Solche Verfahren, die ein Gehörgangsmikrophon
bedingen, um ein Hörhilfsgerät zu betreiben,
sind z. B. aus der
DE
698 26 331 T2 und der
EP 1 251 714 A2 bekannt.
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Ein
rationell zu fertigendes Hörhilfsgerät, insbesondere
ein IdO mit einem Gehörgangsmikrophon, muss
möglichst
platzsparend gebaut werden, damit die Anzahl der damit überhaupt
versorgbaren Menschen möglichst
groß ist,
da deren Ohrmuschel und Gehörgangsform
sowie -größe stark
voneinander abweichen können.
So beträgt
z. B. das Volumen des Gehörgangs
bei einem durchschnittlichen Mann ca. 2 cm3,
während
dieses Volumen bei einer Frau im Durchschnitt auf die Hälfte reduziert
ist. Ferner hängt die
Größe eines
Hörhilfsgeräts von der
Größe der darin
unterzubringenden Bestandteile (aufgrund des Grads der zu behandelnden
Schwerhörigkeit
und eines Funktionsumfangs des Hörhilfsgeräts), also
auch von der des Gehörgangmikrophons,
ab, sowie von der Art und Weise, wie das Gehörgangmikrophon mit dem äußeren Gehörgang akustisch
verbunden ist.
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Die
DE 39 08 673 A1 offenbart
ein Hörhilfsgerät, insbesondere
eine Einsteck-Hörhilfe,
die die Gefahr einer zu "Pfeifen" führenden
akustischen Rückkopplung
reduziert. Die Einsteck-Hörhilfe weist dazu
ein Mikrophon zum Empfang von Umgebungsschall und ein Mikrophon
zum Empfang von Schall aus dem Gehörgang auf, deren beider Signale
von einem Signalprozessor weiterverarbeitet und einem Hörer zur
Verfügung
gestellt werden. Hierbei sitzt das Gehörgangsmikrophon seitlich an
einem Belüftungskanal
der Einsteck-Hörhilfe.
Dieses seitliche, d. h. in einer Seitenwand des Belüftungskanals
vorgesehene, Gehörgangsmikrophon
bildet einen Teil der Wand des Belüftungskanals und ragt nicht
in diesen hinein, damit der Belüftungskanal
in seinem Querschnitt nicht reduziert ist und daher eine durch das
Hörgerät verursachte
Okklusion nicht vergrößert wird.
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Die
Position des Gehörgangmikrophons
in einer Wand des Belüftungskanals
ist ungünstig,
da dieses das Schallwellenspektrum des Gehörgangs nicht adäquat abbilden
kann. Im Allgemeinen ist es besser, wenn das Gehörgangmikrophon möglichst direkt
an den Gehörgang
angekoppelt ist. Problematisch ist ferner, dass eine Öffnung in
der Wand für
das Gehörgangsmikrophon
nicht zugänglich
und daher gegen Cerumen schlecht schätzbar ist, und somit schwer
zu reinigen ist.
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Es
ist daher eine Aufgabe der Erfindung, ein verbessertes Hörhilfsgerät zur Verfügung zu
stellen. Insbesondere sollte ein Gehörgangsmikrophon möglichst
direkt an die Schallverhältnisse
in einem Gehörgang
ankoppeln, um so eine bessere Signalverarbeitung innerhalb des Hörhilfsgeräts zu erreichen, wobei
der Gehörgang
so wenig wie möglich
eingeengt werden soll.
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Die
Aufgabe der Erfindung wird durch ein Hörhilfsgerät gelöst, das einen in oder an einem
Ohr vorsehbaren Abschnitt aufweist, aus dem ein Mehrkammer- bzw.
ein Mehrkanalschlauch heraussteht, der mit seinem freien Ende in
einen äußeren Gehörgang des
Ohrs einführ-
oder einsetzbar ist, wobei eine erste Durchführung (erster Kanal, Hörerkanal) des
Mehrkanalschlauchs mit einem Hörer
innerhalb des Hörhilfsgeräts akustisch
verbunden ist und im Betrieb des Hörhilfsgeräts Schall vom Hörer in den Gehörgang transportiert,
und eine zweite Durchführung
(zweiter Kanal, Gehörgangmikrophonkanal)
des Mehrkanalschlauchs mit einem Gehörgangsmikrophon innerhalb des
Hörhilfsgeräts akustisch
verbunden ist und im Betrieb des Hörhilfsgeräts Schall aus dem Gehörgang zum
Gehörgangsmikrophon
transportiert.
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Erfindungsgemäß ist der
Mehrkanalschlauch wenigstens ein Zweikanalschlauch, der parallel Schall
des Hörers
in den Gehörgang
und Schall des Gehörgangs
zum Gehörgangsmikrophon
transportiert. Erfindungsgemäß kann der
Mehrkanalschlauch auch einen dritten Kanal, bevorzugt einen so genannten
Ventingkanal, aufweisen, der zu einem Venting des Hörhilfsgeräts führt. Ferner
ist natürlich
auch ein Mehrkanalschlauch möglich,
der mehr als drei Kanäle
bzw. mehr als drei Durchführungen
aufweist. Generell können
die Kanäle
des Mehrkanalschlauchs beliebige akustische Aufgaben übernehmen.
So ist es z. B. möglich,
dass zwei Kanäle
Schall vom Hörer in
den Gehörgang
und/oder zwei Kanäle
Schall vom Gehörgang
zu einem oder zwei Gehörgangsmikrophonen
leiten. Hierbei kann natürlich
auch ein Ventingkanal vorgesehen sein.
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Der
Mehrkanalschlauch besteht bevorzugt aus einer Außenwandung und einer inneren
Trennwandung, die die sich entlang des Mehrkammerschlauchs erstreckenden
Hohlvolumina (bevorzugt zwei oder drei) voneinander trennt. Hierbei
können die
Querschnittsflächen
der Kanäle
bzw. die Hohlvolumina der Kanäle
unterschiedlich in ihrer Größe und/oder
Form sein, wobei bevorzugt eine Querschnittsfläche des Kanals für das Gehörgangsmikrophon
kleiner oder gleich einer Querschnittsfläche für den Kanal des Hörers ist.
Ist ein Ventingkanal im Mehrkammerschlauch vorgesehen, so ist dessen Querschnittsfläche bevorzugt
kleiner oder gleich groß wie
die des Kanals für
das Gehörgangmikrophon.
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Eine
Materialauswahl für
den Mehrkanalschlauch und eine Dimensionierung des Mehrkanalschlauchs
in Bezug auf dessen Querschnitte und auch dessen Schalltransportlängen (d.
h. Kanalvolumina) muss gewährleisten,
dass das akustische Übersprechen
zwischen den Kanälen
möglichst
gering, jedoch wenigstens gering genug ist, damit sich keine Nachteile
für die
akustischen. Qualitäten
des Hörhilfsgeräts ergeben.
Möglich
ist auch, z. B. aufgrund einer geringen Dicke der inneren Trennwandung
des Mehrkanalschlauchs, ein gewisses Übersprechen zuzulassen, wobei
dieses im schlimmsten Fall nur so groß werden darf, dass es durch
die zur Verfügung
stehenden Daten des Gehörgangmikrophons
und der Kapazität
einer Signalverarbeitung auf ein akzeptables Maß zurückführbar ist.
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Durch
den erfindungsgemäßen Mehrkanalschlauch
ist es nun möglich,
ein Gehörgangsmikrophon
direkt an einen äußeren Gehörgang des menschlichen
Ohrs anzukoppeln und so eine gute Informationsbasis für eine Weiterverarbeitung
der durch das Gehörgangsmikrophon
aufgenommenen Schallwellen zu bekommen.
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Die
bei Hörhilfsgeräten verwendeten
Schläuche
besitzen einen Innendurchmesser von üblicherweise ca. 1,4 mm und
einen Außendurchmesser
von üblicherweise
ca. 2,4 mm. Gegenüber
einer Verwendung zweier Schläuche – also einen
für das
Gehörgangsmikrophon
und einen für
den Hörer – ergibt sich
eine Platzersparnis durch einen Zweikanalschlauch um wenigstens
einen Wandungsdurchmesser, was – bei
gleicher Querschnittsfläche
der Kanäle – von einem
Durchmesser der inneren Trennwandung des Zweikanalschlauchs abhängt. Geht
man davon aus, dass sich die Außenabmessungen
des Zweikanalschlauchs um eine Außenwandungsdicke verringern,
so ergibt sich bei obigen Abmessungen eine Verringerung der lichten
Weite von über
10 %, was einer Verringerung einer Querschnittsfläche von ca.
20 % entspricht.
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Hierdurch
ist es erfindungsgemäß möglich, Platz
im äußeren Gehörgang bzw.
am Hörhilfsgerät selbst
für eine
Belüftung
(z. B. über
ein Venting) zur Okklusionsreduktion zu verschaffen. Dies ist insbesondere
für ein
IdO wichtig, da hier die größten Probleme
mit Okklusion herrschen.
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Ferner
ist durch den Einsatz des Mehrkanalschlauchs ein direkter Zugang
zum Gehörgangsmikrophon
innerhalb des Hörhilfsgeräts überhaupt
erst möglich.
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Darüber hinaus
kann an einem freien Ende des Mehrkanalschlauchs für eine Öffnung des
Gehörgangmikrophonkanals
ein Cerumenschutz angebracht werden, der bei Bedarf auch austauschbar
gestaltet werden kann. Dies gilt ebenso für den Hörerkanal des Mehrkanalschlauchs.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung bilden innerhalb des Hörhilfsgeräts der Hörer und das Gehörgangsmikrophon
eine bevorzugt aufeinandergeklebte Akustikeinheit, an welche der erfindungsgemäße Mehrkanalschlauch
anschließbar ist.
Hierbei liegen die Öffnungen
des Akustikmoduls für
den Gehörgangsmikrophonkanal
und den Hörerkanal
bevorzugt entweder auf einer Seite oder auf zwei unterschiedlichen
Seiten der Akustikeinheit, welche in letzterem Fall bevorzugt in
einem im wesentlichen 90°-Winkel
angeordnet sind.
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Bei
einem IdO-Hörhilfsgerät wird der
Mehrkanalschlauch bevorzugt derart im/am IdO angeordnet, dass im
in ein Ohr eingesetzten Zustand des IdOs, der von seiner Querschnittsfläche her
kleinste Kanal möglichst
fern von einer Wand des äußeren Gehörgangs angeordnet
ist, damit dieser Kanal nicht so schnell von Cerumen zugesetzt werden
kann, was eine Reinigung des Mehrkanalschlauchs zur Folge hätte. Hierbei
kann es je nach Typ des Hörhilfsgeräts, des äußeren Ohrs
des Trägers
des Hörhilfsgeräts sowie
vom äußeren Gehörgang abhängen, ob
es notwendig ist, die beiden Längsenden
des Mehrkanalschlauchs relativ zueinander zu verdrehen, damit einerseits
die richtige Position des Hörhilfsgeräts im Ohr
und andererseits die richtige Position des Mehrkanalschlauchs im äußeren Gehörgang gewährleistet
ist.
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Weitere
Ausführungsformen
der Erfindung ergeben sich aus den übrigen abhängigen Ansprüchen.
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Die
Erfindung wird im Folgenden anhand von Ausführungsbeispielen unter Bezugnahme
auf die beigefügte
Zeichnung näher
erläutert.
In der Zeichnung zeigen:
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1 in
einer schematischen Darstellung eine erste Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Hörhilfsgeräts mit Mehrkanalschlauch,
der in einen äußeren Gehörgang eines
menschlichen Ohrs hineinragt;
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2 eine
zweite Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Hörhilfsgeräts gemäß einer
in 1 gezeigten Lage;
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3 eine
dritte Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Hörhilfsgeräts gemäß einer
in 1 gezeigten Lage;
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4 drei Querschnittsdarstellungen (4a-4c)
eines als Zweikanalschlauch ausgebildeten erfindungsgemäßen Mehrkanalschlauchs;
und
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5 drei Querschnittsdarstellungen (5a-5c)
eines als Dreikanalschlauch ausgebildeten erfindungsgemäßen Mehrkanalschlauchs.
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Die
folgenden Ausführungen
beziehen sich auf ein Im-Ohr-Hörgerät (IdO),
wobei das IdO wenigstens teilweise in einen äußeren Gehörgang eines menschlichen Ohrs
einsetzbar ist und im eingesetzten Zustand des IdOs ein erfindungsgemäßer Mehrkanalschlauch
in den äußeren Gehörgang mit
seinem freien Ende hineinragt. Die Erfindung soll jedoch nicht auf
IdOs beschränkt
sein, sondern sämtliche Hörhilfsgeräte, z. B.
ein Hinter-dem-Ohr-Hörgerät (HdO)
bzw. dessen Otoplastik, ein Headset, ein (Miniatur-)Telefon o. ä. Hörhilfsgeräte umfassen.
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1 zeigt
eine erste Ausführungsform
eines erfindungsgemäßen Hörhilfsgeräts 1,
wobei eine Außenseite 130 bzw.
eine Wand 130 des Hörhilfsgeräts 1 teilweise
in oder an einem äußeren Gehörgang 300 eines
menschlichen Ohrs angeordnet ist. Bevorzugt liegt hierbei ein Abschnitt
der Außenseite 130 des
Hörhilfsgeräts 1 an
einer Gehörgangswand 310 an.
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Nach
hinten in den äußeren Gehörgang 300 steht
ein Mehrkanalschlauch 200 aus dem Hörhilfsgerät 1 heraus und erstreckt
sich mit seinem freien Endabschnitt 230 wenigstens teilweise
in den äußeren Gehörgang 300 hinein.
Hierbei ist der Mehrkanalschlauch 200 mit einem gebundenen
Abschnitt 240 im Hörhilfsgerät 1 aufgenommen
und innerhalb des Hörhilfsgeräts 1 an
ein Akustikmodul 110 akustisch angekoppelt bzw. angeschlossen.
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Das
Akustikmodul
110 weist einen Hörer
112 bzw. einen
Lautsprecher
112 und ein Gehörgangsmikrophon
114 auf.
Hierbei sind Hörer
112 und
Gehörgangsmikrophon
114 gemeinsam
an zwei Seiten an einer Trägerstruktur
befestigt, vorzugsweise geklebt. Zwischen Trägerstruktur und Gehörgangsmikrophon
114 und/oder
zwischen Trägerstruktur
und Hörer
112 können Dämpfungsmaterialien
vorgesehen sein. Es sei an dieser Stelle ausdrücklich auf die
EP 1 377 119 A2 verwiesen,
welche ein solches Akustikmodul lehrt. Die Offenbarung dieser Schrift soll
hier ausdrücklich
mitaufgenommen sein. Es sei jedoch angemerkt, dass eines oder beide
in der
EP 1 377 119
A2 gelehrten Mikrophone (Umgebungsmikrophone) hier dem
Gehörgangsmikrophon
114 entsprechen
soll.
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Es
ist jedoch auch möglich,
den erfindungsgemäßen Mehrkanalschlauch 200 nicht
an ein einzelnes Akustikmodul 110 anzuschließen, sondern getrennt
an einen Hörer 112 und
ein Gehörgangsmikrophon 114,
wobei Hörer 112 und
Gehörgangsmikrophon 114 an
unterschiedlichen Positionen innerhalb des Hörhilfsgeräts 1 vorgesehen sein
können
(in der Zeichnung nicht dargestellt). Hierbei ist es nicht notwendig,
die beiden Kanäle 212, 214 des
Mehrkanalschlauchs 200 gleich lang auszugestalten. Es ist durchaus
möglich,
dass einer der beiden Kanäle 212, 214 einen
längeren
gebundenen Längsendabschnitt 240 auf weist,
wobei der Mehrkanalschlauch 200 bevorzugt in dessen Zwischenwand 222 aufgeschnitten ist.
Dies ist ebenso für
den freien Endabschnitt 230 möglich.
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Bei
der in 1 dargestellten Ausführungsform ist der Mehrkanalschlauch 200 als
Zweikanalschlauch 200 ausgebildet, der einen Hörerkanal 212 und
einen Gehörgangsmikrophonkanal 214 aufweist. Hierbei
ist der Hörerkanal 212 an
den Hörer 112 bzw. Lautsprecher 112 und
der Gehörgangsmikrophonkanal 214 an
das Gehörgangsmikrophon 114 akustisch angeschlossen.
Im in das Ohr eingesetzten Hörhilfsgerät 1 ragt
der Mehrkanalschlauch 200 bevorzugt derart weit in den äußeren Gehörgang 300 hinein, dass
dieser eine Engstelle im äußeren Gehörgang 300 überbrückt.
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Im
in 1 dargestellten Ausführungsbeispiel sind die beiden
Kanäle 212, 214 des
Mehrkanalschlauchs 200 gleich lang ausgebildet und münden auf
einer Seite in das Akustikmodul 110 und sind dort an den
Hörer 112 bzw.
das Gehörgangsmikrophon 114 angeschlossen,
wobei der Hörerkanal 212 Schallwellen
vom Hörer 112 in
den äußeren Gehörgang 300 und
der Gehörgangsmikrophonkanal 214 Schallwellen
vom äußeren Gehörgang 300 zum
Gehörgangsmikrophon 114 leitet.
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Ferner
weist das Hörhilfsgerät 1 in
seiner wand 130 bevorzugt ein Venting 126 bzw.
eine Belüftungsbohrung 126 auf.
Dieses Venting 126 ist frei mit einer Außenseite
des Hörhilfsgeräts 1 (d.
h. außerhalb
des Ohrs) akustisch verbunden, um einen Druckausgleich beim Einsetzen
des Hörhilfsgeräts 1 in
das Ohr zu realisieren. Bevorzugt kann dieser Ventingkanal 216 auch
dazu dienen, die durch das eingesetzte Hörhilfsgerät 1 verursachte Okklusion
zu reduzieren. Dies hängt
von einem Durchmesser des Ventings 126 bzw. einem für das Venting 126 zur
Verfügung
stehender Durchmesser ab.
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2 zeigt
eine zweite Ausführungsform des
erfindungsgemäßen Hörhilfsgeräts 1,
wobei die beiden akustischen Anschlüsse des Akustikmoduls 110 nicht – wie in 1 dargestellt – von derselben Seite
aus zugänglich
sind. Diese liegen im dargestellten Ausführungsbeispiel auf zwei Seiten
des Akustikmoduls 110. Im dargestellten Ausführungsbeispiel sind
diese beiden Seiten in einem 90°-Winkel
zueinander angeordnet.
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Der
gebundene Endabschnitt 240 des in 2 dargestellten
Mehrkanalschlauchs 200 ist abschnittsweise aufgetrennt,
sodass der vergleichsweise längere
Gehörgangsmikrophonkanal 214 vom
Hörerkanal 212 abzweigt
und so das Akustikmodul 110 auf einer anderen Seite akustisch
kontaktieren kann. Dies kann natürlich
auch umgekehrt ausgeführt
sein.
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Ferner
zeigt 2 – im
Gegensatz zu 1, die in Bezug auf Länge und
Querschnitt her gleich große
Kanäle 212, 214 darstellt – einen
im Vergleich zum Hörerkanal 212 kleineren
Gehörgangsmikrophonkanal 214 des
Mehrkanalschlauchs 200. Ganz allgemein ist es bevorzugt,
den Hörerkanal 212 im Querschnitt
größer als
den Gehörgangsmikrophonkanal 214 auszubilden,
da der Hörerkanal 212 eine
gewisse Schallenergie zu übertragen
hat, während
es beim Gehörgangsmikrophonkanal 214 im Wesentlichen
genügt,
Informationen zu übertragen. Ferner
ist natürlich
auch wieder eine Ausführungsform
möglich,
bei welcher der Hörer 112 und
Gehörgangsmikrophon 114 nicht
zu einem Akustikmodul 110 zusammengefasst sind.
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3 zeigt
einen als Dreikanalschlauch 200 ausgebildeten Mehrkanalschlauch 200,
wobei neben dem Hörerkanal 212 und
dem Gehörgangsmikrophonkanal 214 ein
Ventingkanal 216 vorgesehen ist. Hierdurch kann eine Position
des Ventings 126, wie es in den 1 und 2 dargestellt
ist, entfallen. Dies muss jedoch nicht so sein. Das in den 2 und 3 dargestellte
Venting 126 kann trotzdem vorgesehen sein, was insbesondere
für einen
Druckausgleich beim Einsetzen des Hörhilfsgeräts 1 in das Ohr von
Vorteil ist.
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Der
Ventingkanal 216 des Mehrkanalschlauchs 200 führt bevorzugt
zu einem Venting 127 des Hörhilfsgeräts 1, das im eingesetzten
Zustand des Hörhilfsgeräts 1 bevorzugt
außerhalb
oder am Ohr angeordnet ist. Hierbei wird der Ventingkanal 216 oder
eine Fortsetzung des Ventingkanals 216 am Akustikmodul 110 vorbeigeführt, falls
dieses vorhanden ist; ansonsten führt der Ventingkanal 216 bevorzugt
am Hörer 112 und/oder
dem Gehörgangsmikrophon 114 vorbei.
Dies kann entweder dadurch geschehen, dass der Ventingkanal 216 länger als
der Rest des Mehrkanalschlauchs 200 ausgebildet ist, oder
der Ventingkanal 216 innerhalb des Hörhilfsgeräts 1 an einen dort
vorhandenen Kanal angeschlossen wird, der zum Venting 127 führt, oder
auch einfach nur frei im Hörhilfsgerät 1 endet.
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Bevorzugt
ist bei einer Ausführungsform
gemäß 3 wiederum
der Hörerkanal 212 in
seinem Querschnitt am größten, wobei
es wiederum bevorzugt ist, dass der Querschnitt des Gehörgangmikrophonkanals 214 größer als
der Querschnitt des Ventingkanals 216 ist.
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Bei
sämtlichen
Ausführungsformen
der Erfindung ist es nicht notwendig, Hörer 112 und Gehörgangsmikrophon 114 in
einem Akustikmodul 110 zusammenzufassen, sondern getrennt
voneinander im Hörhilfsgerät 1 vorzusehen.
Hierdurch kann es sich ergeben, dass z. B. sämtliche Kanäle 212, 214,
(216, falls vorhanden) des Mehrkanalschlauchs 200 eine unterschiedliche
Länge aufweisen.
Hierbei ist dann wieder um jeweils die Trennwand 222 zwischen
den Kanälen 212, 214, 216 bevorzugt
mittig aufgetrennt.
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In
sämtlichen
Ausführungsformen
der Erfindung ist es bevorzugt, dass der kleinste Kanal (212, 214,) 216 des
Mehrkanalschlauchs 200 bzw. die kleinsten Kanäle (212,) 214, 216 des
Mehrkanalschlauchs 200 bei eingesetztem Hörhilfsgerät 1 derart
im/am Gehörgang 300 vorgesehen
sind, dass diese nach Möglichkeit
nicht an der Gehörgangsinnenwand 310 anliegen.
Dies dient einem Schutz vor Cerumen, welches für die kleineren Kanäle (212,) 214, 216 eine
potenziell größere Verstopfungsgefahr
darstellt, als für
die größeren Kanäle 212,
(214, 216).
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Um
bei eingesetztem Hörhilfsgerät 1 eine
optimale Lage des Mehrkanalschlauchs 200 im äußeren Gehörgang 300 zu
finden, kann es notwendig sein, das freie Ende bzw. den freien Endabschnitt 230 des
Mehrkanalschlauchs 200 gegenüber dem gebundenen Ende bzw.
dessen gebundenen Endabschnitt 240 bzw. gegenüber dem
Hörhilfsgerät 1 zu
verdrehen (in der Zeichnung nicht dargestellt).
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Die 4a, 4b und 4c zeigen
nun Ausführungsformen
des als Zweikanalschlauch 200 ausgebildeten Mehrkanalschlauchs 200.
Hierbei zeigen die 4a und 4c einen
in 1 im Längsschnitt
dargestellten Mehrkanalschlauch 200, und die 4B einen
in der 2 im Längsschnitt
dargestellten Mehrkanalschlauch 200. Die 4a und 4c zeigen
einen Mehrkanalschlauch 200 mit zwei gleich großen Kammern 212, 214,
die durch die Zwischenwand 222 oder eine Membrane 222 in
vom Querschnitt her gleich große
Kanäle 212, 214 aufgeteilt
sind. Insbesondere zeigt 4c eine
bevorzugte Ausführungsform
der Erfindung, wobei die Übergänge zwischen
einer Innenseite einer Außenwandung 224 mit
der Zwischenwand 222 abgerundet sind. 4b zeigt
einen Mehrkanalschlauch 200 mit einem vom Querschnitt her
größeren Hörerkanal 212 und
einen vom Querschnitt her kleineren Gehörgangsmikrophonkanal 214.
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Die 5a, 5b und 5c zeigen
Ausführungsformen
des als Dreikanalschlauch 200 ausgebildeten Mehrkanalschlauchs 200.
Hierbei zeigt 5a einen Dreikanalschlauch 200 mit
vom Querschnitt her gleich großen
Kanälen 212, 214, 216,
die jeweils durch Zwischenwände 222 voneinander
getrennt sind. 5b zeigt einen Hörerkanal 212,
der vom Querschnitt her genauso groß ist wie ein Gehörgangsmikrophonkanal 214,
wobei zwischen diesen beiden der vom Querschnitt her kleinere Ventingkanal 216 ausgebildet
ist. 5c wiederum zeigt vom Querschnitt her drei unterschiedlich
große
Kanäle 212, 214, 216,
wobei die Querschnittsfläche
des Hörerkanals 212 größer als
die des Gehörgangsmikrophonkanals 214 ist,
dessen Querschnittsfläche
wiederum größer als
die des Ventingkanals 216 ist. Darüber hinaus zeigt 5c eine
mit der jeweiligen Zwischenwand 222 abgerundete Innenseite
der Außenwandung 224 des
Dreikanalschlauchs 200, sowie abgerundete Übergänge zwischen
den Zwischenwänden 222.
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Ein
Treffpunkt P von Zwischenwänden 222 bei
einem Dreikanalschlauch 200 kann innerhalb des Querschnitts
des Dreikanalschlauchs 200 beliebig gewählt werden. Es ist möglich, diesen
im Zentrum (s. 5a) anzuordnen, wobei die Kanäle 212, 214, 216 einen
mehr oder weniger großen
(Kreis-)Sektor der Querschnittsfläche des Dreikanalschlauchs 200 abdecken.
Dieser Treffpunkt P kann jedoch auch außermittig liegen (s. 5b und 5c),
wobei die Zwischenwände 222 senkrecht
(s. 5c) oder nicht senkrecht (s. 5b)
aufeinander treffen können.
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Der
Treffpunkt P kann jedoch auch auf die Außenwandung 224 des
Dreikanalschlauchs 200 wandern, sodass ein Dreikanalschlauch 200 entsteht,
dessen zwei Zwischenwände 222 (in
der Zeichnung nicht dargestellt) keinen Treffpunkt P mehr innerhalb
des Querschnitts des Dreikanalschlauchs 200 aufweisen.
Hierbei sind die Querschnitte der Kanäle 212, 214, 216 im
Wesentlichen dreieckig. Teilt sich dieser Punkt auf der Außenwandung 224 so
entstehen zwei Zwischenwände 222 im Dreikanalschlauch 200,
die mehr oder weniger parallel zueinander angeordnet sind.
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Bevorzugt
ist der Mehrkanalschlauch 200 im Querschnitt im Wesentlichen
kreisförmig.
Es kann jedoch – je
nach Form des äußeren Gehörgangs 300 bzw.
einer Engstelle des Gehörgangs 300 – vorteilhaft
sein, einen im Querschnitt ellipsenförmigen Mehrkanalschlauch 200 anzuwenden.