-
Gebiet der Erfindung
-
Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Gehäuse, bestehend aus einer Seitenwand
sowie einem Oberteil, zur Aufnahme eines Airbags sowie zur Befestigung
an dem das Gehäuse
umgebenden Bereich, insbesondere zur Verwendung in einem Kraftfahrzeug.
Darüber
hinaus betrifft die Erfindung ein System aus einer Seitenwand sowie
einer Mehrzahl austauschbarer Oberteile. Schließlich betrifft die Erfindung
ein Verfahren zur Herstellung eines derartigen Gehäuses.
-
Stand der Technik
-
Gehäuse zur
Aufnahme eines Airbags, die ein Oberteil aufweisen, das üblicherweise
mit einem Dekor versehen ist und den Abschluss des Gehäuses zum
Fahrzeuginnenraum bildet, sind in einer Vielzahl aus dem Stand der
Technik bekannt. Insbesondere im Bereich des Lenkrads sind derartige
Gehäuse
oft mit einem Oberteil versehen, das vorzugsweise den gesamten Bereich
zwischen den Speichen des Lenkrads abdeckt. So ist beispielsweise
aus der
DE 103 61
648 A1 ein Fahrer-Airbagmodul
bekannt, das bei verschiedenen Speichermustern eines Fahrzeuglenkrads
eine einheitliche Innenkomponente aufweist. Ebenso ist in der
US 5,520,971 eine Airbag-Abdeckung beschrieben,
bei der ein Oberteil integral mit einem Befestigungsabschnitt der
Abdeckung am Einbauort verschweißt ist. Derartige Airbag-Abdeckungen
werden üblicherweise
als Kunststoffspritzgussteil mit oder ohne Lackierung hergestellt
oder mit einem Dekormaterial sowie Leder, Folie und dergleichen
kaschiert.
-
Nachteilig
bei derartigen Abdeckungen ist jedoch regelmäßig, dass für jedes neue Produkt sowie unterschiedliche
Designs auch einer Baureihe von Fahrzeugen regelmäßig eigene
Werkzeuge für
die gesamte Abdeckung hergestellt werden müssen. Infolge der komplizierten
geometrischen Gestaltung dieser Airbag-Abdeckungen sind überdies
auch die Werkzeuge für
die Herstellung derartiger Abdeckungen sehr komplex aufgebaut.
-
Aufgabe der Erfindung
-
Es
war daher eine Aufgabe der Erfindung, ein Gehäuse zur Aufnahme eines Airbags
sowie zur Befestigung an dem das Gehäuse umgebenden Bereich, insbesondere
zur Verwendung in einem Kraftfahrzeug, zur Verfügung zu stellen, das eine kostengünstigere
Gestaltung auch einer kompletten Produktfamilie ermöglicht und
darüber
hinaus den Werkzeugeinsatz und -aufbau gegenüber aus dem Stand der Technik
bekannten Airbagabdeckungen vereinfacht. Diese Aufgabe wird in erfindungsgemäßer Weise
durch das Gehäuse
mit den Merkmalen des Anspruchs 1, das System mit den Merkmalen
des Anspruchs 21 sowie das Verfahren mit den Merkmalen des Anspruchs
22 gelöst.
Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung finden sich in den jeweilig
abhängigen
Ansprüchen.
-
Es
wird in erfindungsgemäßer Weise
ein Gehäuse
sowie ein Verfahren zur Herstellung dieses Gehäuses zur Verfügung gestellt,
das in überraschend
einfacher Weise durch Kombination von Seitenteilen und Oberteilen,
die getrennt hergestellt werden und nachträglich in einem geeigneten Fügeverfahren
miteinander verbunden werden, mit einem Minimum an unterschiedlichen
Werkzeugen einfacher Bauart die Herstellung einer Vielzahl von unterschiedlichen
Gehäusen
zur Aufnahme von Airbags ermöglicht
und überdies
im Auslösefall
des Airbags sicher gewährleistet,
dass sich dieses Gehäuse
in geeigneter Weise öffnet,
um die Entfaltung des Airbags im Auslösefall ohne Gefahr für die Insassen
des Kraftfahrzeugs zu gewährleisten.
-
Gemäß einem
ersten Aspekt der Erfindung wird ein Gehäuse zur Aufnahme eines Airbags
sowie zur Befestigung an dem das Gehäuse umgebenden Bereich zur
Verfügung
gestellt, das eine Seitenwand sowie ein eine Reißnaht aufweisendes Oberteil
aufweist. Zwischen der Seitenwand und dem Oberteil wird dabei nachträglich ein
Fügebereich
eingebracht, der die Seitenwand und das Oberteil so miteinander verbindet,
dass die zum Lösen
des Fügebereichs
erforderliche Kraft größer als
die zum Trennen der Reißnaht
erforderliche Kraft ist.
-
Als
Gehäuse
im erfindungsgemäßen Sinne wird
dabei jede auch nicht vollständig
geschlossene Struktur verstanden, die den Airbag zumindest wesentlich
umgibt und zumindest einen sogenannten „Schusskanal" für den Airbag
ausbildet, somit geeignet ist, die Entfaltungsrichtung des Airbags
vorzugeben und ggf. auszurichten. Ein Gehäuse im erfindungsgemäßen Sinne
ist dabei auch dann realisiert, wenn die Seitenwand ein rohrförmiges Gebilde
mit zwei offenen Seiten ist, von denen lediglich eine von dem Oberteil
im Wesentlichen abgedeckt ist. In das dem Oberteil gegenüberliegende
Ende der Seitenwand wird in diesem Fall der Airbag und ggf. dessen Schussmodul
eingebracht, um somit das Gehäuse auch
an dieser Seite zumindest teilweise zu verschließen. Ein Gehäuse im erfindungsgemäßen Sinne
ist aber auch dann verwirklicht, wenn die Seitenwand topfförmig ausgestaltet
ist und in diesem Fall die einzige Öffnung der Seitenwand zumindest
in wesentlichen Teilen von dem Oberteil abgedeckt ist.
-
Die
Reißnaht
im Oberteil kann auf jede dem Fachmann geläufige Art hergestellt sein,
beispielsweise durch Einbringung einer oder mehrerer Materialschwächungen
oder Aussparungen im Oberteil sowie ggf. auch in auf das Oberteil
aufkaschierte Dekormaterialien. In jedem Fall aber muss gewährleistet sein,
dass die zur Trennung der Reißnaht
oder Reißnähte im Oberteil
erforderliche Kraft geringer ist als die, die zur Trennung des Fügebereichs
zwischen Oberteil und Seitenwand oder die zur Lösung der Befestigung des Gehäuses von
dem dieses umgebenden Bereich notwendig ist. Auf diese Weise wird
sichergestellt, dass im Auslösefall
des Airbags das Gehäuse
zumindest in wesentlichen Teilen am Einbauort verbleibt, so dass
Verletzungen von Fahrzeuginsassen bei der Entfaltung des Airbags
in den Innenraum sicher vermieden werden können.
-
In
einer vorteilhaften Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Gehäuses ist
der Fügebereich
um die Seitenwand des Gehäuses
umlaufend angeordnet. Dies kann beispielsweise dadurch erreicht
werden, dass Oberteil und Seitenwand zumindest teilweise und um
den gesamten Umfang des Gehäuses herum
formschlüssig
aneinander anliegend angeordnet werden und ein Fügebereich hierdurch um die Seitenwand
herum umlaufend ausgebildet wird. Dabei ist es im erfindungsgemäßen Sinne
nicht erforderlich, dass der Fügebereich
die gesamte Ausdehnung der Kontaktfläche zwischen Oberteil und Seitenwand
einnimmt. Ebenso ist vom Erfindungsgedanken umfasst, wenn der Fügebereich
nur Teilflächen
dieses Kontaktbereichs einnimmt, beispielsweise bei Ausgestaltung
eines Fügebereichs
in der Form einer schmalen, umlaufenden Klebe- oder Schweißnaht. Ebenso
ist eine Ausführungsform
vom Erfindungsgedanken umfasst, bei der entweder die Seitenwand
oder das Oberteil einen vollständig
oder teilweise umlaufenden Vorsprung aufweist, der vorzugsweise
in eine komplementär
gestaltete Rastnut im gegenüberliegenden
Bauteil eingreift.
-
In
einer weiteren bevorzugten Ausgestaltungsform der Erfindung sind
die Seitenwand und das Oberteil im Fügebereich miteinander verklebt.
Alternativ oder zusätzlich
hierzu können
auch Verriegelungselemente, beispielsweise in geeignete Aufnahmen
eingreifende Rastnasen, eine Befestigung der Seitenwand am Oberteil
bewirken oder zumindest unterstützen.
Hierdurch wird eine besonders sichere und leicht zu realisierende
Verbindung von Seitenwand und Oberteil erreicht.
-
In
einer anderen bevorzugten Ausgestaltungsform der Erfindung werden
die Seitenwand und das Oberteil im Fügebereich miteinander verschweißt, wobei
dies in einer besonders bevorzugten Ausgestaltung mittels Ultraschallverschweißung erfolgt.
Hierdurch wird ein besonders leicht anzuwendendes Fügeverfahren
zur Verfügung
gestellt, bei dem insbesondere keine die Schweißnaht umgebenden Bereiche schwächende Wärmeeinflusszone
in die Seitenwand oder das Oberteil des Gehäuses eingebracht wird.
-
In
einer weiteren alternativen Ausgestaltungsform der Erfindung, die
ebenfalls bevorzugt wird, wird im Fügebereich eine thermische Verschweißung von
Seitenwand und Oberteil vorgesehen. In ganz besonders bevorzugter
Weise erfolgt der hierfür
erforderliche Energieeintrag mittels eines Lasers. In einer überaus bevorzugten
Ausgestaltungsform der Erfindung wird dabei der Laser so eingesetzt,
dass er im Fügebereich
genau auf die Grenzfläche
zwischen einem im Wesentlichen lichtundurchlässigen und einem im Wesentlichen
lichtdurchlässigen
Kunststoff trifft. Dies ist beispielsweise dann gewährleistet,
wenn ein im Wesentlichen lichtdurchlässiges Material für das Oberteil
verwendet wird, das im Fügebereich
auf ein im Wesentlichen lichtundurchlässiges Seitenwand-Bauteil geschoben wird.
In diesem Fall kann der Laserstrahl von außen auf das Gehäuse gerichtet
sein und seine Schweißenergie
an der Oberfläche
des lichtundurchlässigen Materials,
nämlich
genau dort, wo zumindest ein Großteil der Laserenergie vom
Material absorbiert wird, einbringen. Hierdurch wird ein Gehäuse zur Verfügung gestellt,
das durch das vorgeschlagene Fügeverfahren
besonders einfach herstellbar ist, da keine aufwändige Führung des Schweißwerkzeugs erforderlich
ist.
-
Das
Oberteil des erfindungsgemäßen Gehäuses kann
in einer bevorzugten Ausgestaltungsform der Erfindung zudem eine
Dekorschicht aufweisen, die in besonders bevorzugter Ausgestaltung
aus einem Leder oder einem lederähnlichen
Material besteht. Diese Dekorschicht kann überdies eine partielle Schwächung aufweisen,
die in besonders bevorzugter Weise in Lage und Ausdehnung mit der
im Oberteil bereits vorhandenen Reißnaht korrespondiert. Hierdurch
wird ein Gehäuse
geschaffen, das eine sichere und unbehinderte Entfaltung des Airbags
gewährleistet
und dabei eine Verletzung des Fahrzeuginsassens durch abgesprengte
Teile des Gehäuses
oder des Dekors sicher verhindert.
-
Das
Oberteil kann alternativ hierzu oder zusätzlich zu einer Dekorschicht
eine Lackierung aufweisen, die in einer besonders bevorzugten Ausgestaltung
Polyurethan- oder Polyesterlacke umfasst. Es wird hierdurch eine
besonders breite Vielfalt von möglichen
Dekorformen vorzugsweise mit besonders einfachen Mitteln zur Verfügung gestellt.
Die genannten Lacke sind dabei besonders gut für den Einsatz im Kraftfahrzeug-Innenraum
geeignet, da sie sich besonders einfach und kostengünstig verarbeiten
lassen, auch bei starker Sonneneinstrahlung und hohen Temperaturwechseln
eine hohe Farbechtheit und Farbbeständigkeit aufweisen und überdies
keine allergenen Stoffe freisetzen.
-
Die
Seitenwand kann in bevorzugter Weise am Einbauort, somit an dem
das Gehäuse
umgebenden Bereich im Kraftfahrzeug, verschraubt, vernietet und/oder
eingerastet sein. Hierdurch wird in einer dem Fachmann bekannten
Weise eine besonders einfache sowie sichere Verbindung von Gehäuse und Umgebungsbereich
verwirklicht und überdies
ein Absprengen von Gehäuse
oder Gehäuseteilen
im Auslösefall
sicher vermieden.
-
Insbesondere
wird hierdurch gewährleistet, dass
die Seitenwand ihre Funktion als Schusskanal für den Airbag vollumfänglich sicherstellen
kann.
-
Das
Gehäuse
kann in einer vorteilhaften Ausgestaltungsform der Erfindung aus
einem Kunststoff gefertigt sein, welcher in einer bevorzugten Ausgestaltungsform
dann mit Fasern verstärkt
wird, wenn besonders hohe Festigkeit und/oder Zähigkeitswerte des Werkstoffs
erforderlich sind. In einer besonders bevorzugten Weise werden sowohl
die Seitenwand als auch das Oberteil im Spritzgussverfahren hergestellt.
Alternativ hierzu und ebenso besonders bevorzugt werden sowohl die
Seitenwand als auch das Oberteil im Schäumverfahren, ganz besonders
bevorzugt im Spritzschäumverfahren
oder im Extrusionsverfahren hergestellt.
-
Hierdurch
wird ein Gehäuse
geschaffen, das eine besonders hohe Vielfalt an Gestaltungsmöglichkeiten
auch komplexer Formen ermöglicht
und überdies
durch das besonders für
die Großserienfertigung
geeignete Spritzgussverfahren auch eine kostengünstige Herstellung des Gehäuses erlaubt.
Dieser Umstand wird insbesondere durch die erfindungsgemäße Aufteilung
der Herstellung von Oberteil und Seitenwand in unterschiedlichen
Arbeitsgängen
und unter Verwendung von unterschiedlichen Werkzeugen unterstützt. Ein
besonderer Vorteil liegt dabei, wie eingangs bereits erwähnt, insbesondere
in der Möglichkeit,
die Gestalt der Seitenwand so zu wählen, dass sie mit einer Vielzahl
unterschiedlicher Formen von Oberteilen verbindbar ist.
-
Gemäß einem
zweiten Aspekt der Erfindung wird infolgedessen auch ein System,
bestehend aus einer Seitenwand und einer Mehrzahl von verschiedenen
Oberteilen zum Zusammenbau von Gehäusen gemäß dem ersten Aspekt der Erfindung
zur Verfügung
gestellt. Hierdurch wird ermöglicht,
dass vorzugsweise gesamte Produktfamilien mit einem Minimum an Werkzeugeinsatz gefertigt
werden können. Eine
kostengünstigere
Realisierbarkeit unterschiedlicher Produktvarianten kann dabei sowohl
bei gleicher Oberflächen-Geometrie,
beispielsweise bei einer Seitenwand und zwei dekorativ verschieden
gestalteten Oberteilen, oder auch bei einer gemeinsamen Seitenwand
für zwei
Oberteile mit unterschiedlicher Oberflächen-Geometrie, beispielsweise
für die Verwendung
in unterschiedlichen Lenkrad-Drehkreuzen, angewendet werden.
-
Gemäß einem
dritten Aspekt der vorliegenden Erfindung wird ein Verfahren zur
Herstellung eines Gehäuses
zur Aufnahme eines Airbags sowie zur Befestigung an dem das Gehäuse umgebenden Bereich,
insbesondere zur Verwendung in einem Kraftfahrzeug zur Verfügung gestellt.
Das erfindungsgemäße Verfahren
umfasst dabei das Bereitstellen einer Seitenwand des Gehäuses, das
Bereitstellen eines eine Reißnaht
aufweisenden Oberteils sowie das miteinander Verbinden von Seitenwand
und Oberteil, um einen Fügebereich
zu schaffen. Hierdurch wird ein Verfahren zur Verfügung gestellt,
das durch die getrennte Fertigung von Seitenwand und Oberteil für das Gehäuse den
Werkzeugaufwand zur Herstellung des Gehäuses gegenüber den aus dem Stand der Technik
bekannten Verfahren deutlich reduziert. Zum einen kann die Werkzeuggeometrie
der einzelnen Werkzeuge gegenüber
dem deutlich komplexeren Werkzeug für die Herstellung eines einstückigen Gehäuses stark
vereinfacht werden. Darüber hinaus
kann bei geeigneter Wahl der Geometrie von Oberteil und Seitenwand
auch bei Anwendung des besonders bevorzugten Spritzgussverfahrens
zur Ausformung der Bauteile für
das Gehäuse
aus einem geeigneten Kunststoff das Herstellungsverfahren gegenüber dem
Stand der Technik deutlich vereinfacht werden.
-
Dies
kann beispielsweise dadurch realisiert werden, dass der Schusskanal
für den
flüssigen Kunststoff
in das Werkzeug vom Rand des Werkzeugs aus gebildet wird und die
Form für
den Kunststoff während
des Einspritz- und Erstarrungsvorgangs von diesem Schusskanal aus
bis zur Schlussform vergrößert wird.
Ein derartiges Verfahren ist jedoch bei einteilig ausgestalteten
Gehäusen
sowie den dafür
erforderlichen komplexen Gussformen ohne Bereitstellung von Gusskernen
in der Gussform regelmäßig nicht
möglich.
Darüber
hinaus lässt
sich bei Durchführung
des erfindungsgemäßen Verfahren auch
ein Gehäuse,
bestehend aus zwei unterschiedlichen Komponenten, fertigen, wobei
die Geometrie der Kontaktfläche
zwischen Oberteil und Seitenwand, in der in einem weiteren Arbeitsschritt
der Fügebereich
angeordnet sein soll, besonders einfach gestaltet werden kann.
-
In
einer besonders bevorzugten Ausgestaltungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens
definiert der Fügebereich
zwischen Seitenwand und Oberteil den Grenzbereich zwischen einem
im Wesentlichen lichtdurchlässigen
und einem im Wesentlichen lichtundurchlässigen Material. In einem solchen Fall
kann insbesondere bei Verwendung eines Laserstrahls zur Einbringung
der thermischen Energie zur Verschweißung von Oberteil und Seitenwand
im Fügebereich
der Laserstrahl so gerichtet werden, dass er von außen durch
das lichtdurchlässige
Material hindurch tritt und erst im Grenzbereich von dem im Wesentlichen
lichtundurchlässigen
Material absorbiert wird, und somit auch seine Energie in diesem Bereich
abgibt. Hierdurch wird eine besonders genau steuerbare und einfach
aufgebaute Möglichkeit
zur exakten Verschweißung
von Seitenwand und Oberteil in genau definierten Bereichen zur Verfügung gestellt.
-
In
einer weiteren bevorzugten Ausgestaltungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens
erfolgt die Kaschierung des Oberteils mit einem Dekormaterial, das
in besonders bevorzugter Weise aus Leder oder einem lederähnlichen
Material besteht, vor dem Zusammensetzen und/oder Verbinden von Oberteil
und Seitenwand. Hierdurch wird ein Verfahren zur Verfügung gestellt,
das die Herstellung eines Gehäuses
mit aufwändig
gestalteter Oberfläche
des Oberteils auch mit besonders aufwändigen Dekormaterialien ermöglicht.
-
Kurze Beschreibung der Zeichnungen
-
Die
Erfindung wird im Folgenden unter Bezugnahme auf eine Reihe von
Zeichnungen näher
erläutert,
wobei diese Zeichnungen lediglich bevorzugte Ausgestaltungsformen
des erfindungsgemäßen Gehäuses darstellen,
die jedoch nicht dazu geeignet sind, den Schutzbereich der Erfindung,
wie er in den beiliegenden Ansprüchen
definiert ist, zu beschränken.
In den Figuren ist:
-
1A eine
Draufsicht auf eine erste Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Gehäuses,
-
1B eine
geschnittene Seitenansicht des in 1A gezeigten
Gehäuses,
-
2A eine
Draufsicht auf eine zweite Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Gehäuses,
-
2B eine
geschnittene Seitenansicht des in 2A gezeigten
Gehäuses,
-
3A eine
Draufsicht auf eine dritte Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Gehäuses,
-
3B eine
geschnittene Seitenansicht des in 3A gezeigten
Gehäuses
ist,
-
4A eine
Draufsicht auf eine vierte Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Gehäuses ist, und
-
4B eine
geschnittene Seitenansicht des in 4A gezeigten
Gehäuses
ist.
-
Wege zur Ausführung der
Erfindung
-
In 1 wird eine erste Ausführungsform des erfindungsgemäßen Gehäuses 1 dargestellt,
das im Wesentlichen aus einem kreisförmigen Oberteil 3 sowie
einer im Wesentlichen zylindrischen Seitenwand 2 besteht.
Sowohl die Seitenwand 2 als auch das Oberteil 3 sind
hierbei im Spritzgussverfahren hergestellt und bestehen aus einem
thermoplastisch-elastomeren Etherester-Blockpolymer. Die Seitenwand 2 ist
dabei schwarz pigmentiert und das Oberteil 3 liegt ohne
Pigmentierung und hierdurch im Wesentlichen transparent für Licht
vor. Im Kontaktbereich zwischen Seitenwand 2 und Oberteil 3 ist
ein Fügebereich 4 vorgesehen,
in dem eine thermische Verschweißung von Seitenwand 2 und
Oberteil 3 mittels eines (nicht gezeigten) Laserstrahls
verwirklicht wird. Der Laserstrahl kann dabei von außen durch das
Oberteil 3 hindurch in den Fügebereich 4 eintreten
und wird an der Grenzfläche
zwischen schwarzer Seitenwand 2 und transparentem Oberteil 3 so
stark absorbiert, dass die für
die Verschweißung
von Seitenwand 2 und Oberteil 3 erforderliche
Wärme in
den Fügebereich 4 eingebracht
wird. In das Oberteil 3 ist zudem eine Reißnaht 6 eingebracht,
die im Wesentlichen den Außenumfang
des Oberteils 3 nachzeichnet und eine Verbindungslinie
aufweist, die an einem zentral angeordneten Emblem 10 im
Oberteil 3 entlang verläuft.
Die Seitenwand 2 weist zudem an ihrem dem Oberteil 3 abgewandten
Ende ein Befestigungselement 7 in der Form von Rastnasen
auf, über die
ein Verrasten des Gehäuses 1 mit
dem (nicht dargestellten) Umgebungsbereich erfolgt.
-
In 2 wird eine zweite Ausführungsform des
erfindungsgemäßen Gehäuses 1 dargestellt,
die sich von der in 1 dargestellten
Ausführungsform im
Wesentlichen darin unterscheidet, dass oberhalb des Oberteils 3 eine
Dekorschicht 8 angeordnet ist. Diese Dekorschicht 8 weist
eine Materialschwächung 11 auf,
die die konzentrisch mit dem Oberteil 3 verlaufende Reißnaht 6 des
Oberteils 3 nachzeichnet.
-
In 3 ist eine dritte Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Gehäuses 1 dargestellt,
bei dem die Seitenwand 2 sowohl in Form als auch Material
der Seitenwand aus den 1 und 2 entspricht. Das Oberteil 3 hat
in dieser dritten Ausführungsform der
Erfindung jedoch keine runde Form, sondern nimmt die Form eines
Oktagon mit zwei deutlich verlängerten
Seitenkanten an. Die Reißnaht 6 im
Oberteil 3 verläuft
halbkreisförmig
oberhalb eines zentralen Emblems 10 im Oberteil 3.
-
In 4 ist schließlich eine vierte Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Gehäuses 1 dargestellt,
bei dem ein kreisförmiges
Oberteil 3 mit einer konzentrisch angeordneten Reißnaht 6 mit
einer Seitenwand 2 über
einen Fügebereich 4 verbunden ist.
Die Seitenwand 2 weist im Gegensatz zu den in den 1 bis 3 dargestellten
Ausführungsformen
einen Boden mit einer zentralen Bohrung auf, in die ein Gasgenerator 12 als
Schussmodul für
den in dem Gehäuse 1 gefaltet
angeordneten Airbag 5 angebracht ist. Hierdurch wird deutlich,
dass die Seitenwand 2 des Gehäuses 1 auch als Schusskanal
für die Entfaltung
des Airbags dient, wodurch gewährleistet wird,
dass sich der Airbag 5 nahezu ausschließlich in Richtung auf das Oberteil 3 hin
ausdehnt und ein Aufreißen
des Oberteils 3 entlang der Reißnaht 6 bewirkt. Dabei
ist in jeder der in den 1 bis 4 dargestellten Ausführungsformen gewährleistet,
dass der Fügebereich 4 den
auf ihn einwirkenden Kräften
beim Auslösen
des Airbags 5 widersteht. Eine Befestigung des Gehäuses 1 mit
der (nicht dargestellten) Umgebung, beispielsweise im Speichenkranz
eines (nicht dargestellten) Lenkrads eines Kraftfahrzeugs erfolgt in
diesem Fall beispielsweise über
(nicht dargestellte) Schrauben.