-
Die
Erfindung betrifft einen elektronisch kommutierten Motor, insbesondere
zur Verwendung mit einer Fass- oder Behälterpumpe und einem Rührwerk,
umfassend einen Rotor und einen Stator, wobei der Motor gemeinsam
mit einer Schaltungselektronik zur Steuerung des Motors in einem
druckfest gekapselten Gehäuse
aufgenommen ist.
-
Ein
solcher Motor ist bereits aus der
DE 38 25 035 A1 vorbekannt. Solche Motoren
werden im Zusammenhang mit anverbundenen oder anflanschbaren Pumpwerken
zur Förderung
von Flüssigkeiten aller
Arten verwendet.
-
Soweit
es sich bei den genannten Flüssigkeiten
um gefährliche
Substanzen handelt, bestehen auch für die zu verwendenden Pumpen
und Pumpenmotoren bestimmte Sicherheitsvorschriften. Durch das Entweichen
von explosiblen Gasen kann aufgrund der Funkenbildung im Motor eine
erhebliche Explosionsgefahr gegeben sein. Es ist daher üblich, solche
Motoren druckgekapselt auszuführen,
so dass der Motor in einem von der Außenwelt abgeriegelten Gehäuse aufgenommen
ist.
-
Derart
druckgekapselte Gehäuse
können nicht
mehr ohne Weiteres geöffnet
werden, so dass die weitere Entwicklung dahin geht, anstelle der
herkömmlichen
Bürstenmotoren
elektronisch kommutierte Motoren einzusetzen. Dadurch ist der Einsatz verschleißarmer Motoren
möglich,
so dass die Einsatzdauer eines Motors im Wesentlichen nur noch durch
die Lebensdauer der Lager begrenzt ist, welche die Rotorwelle des
Motors durch die Gehäusewand
hindurch nach außen
führen.
-
Durch
diese Verbesserung ist es bekanntermaßen auch möglich, die Schaltungselektronik
des Motors in das Gehäuse
mit hinein zu verlegen, so dass nur noch ein gemeinsames Gehäuse erforderlich
ist und keine Drahtverbindungen aus dem druckgekapselten Gehäuse herausragen
müssen,
was ein zusätzliches
Risiko der Funkenbildung darstellt.
-
Üblicherweise
kann bei den vorstehend beschriebenen Motoren die Drehzahl eingestellt
werden, so dass unterschiedliche Arbeitsaufgaben je nach Bedarf
in unterschiedlicher Geschwindigkeit erledigt werden können. So
lehrt die
DE 38 25
035 A1 den Einsatz eines Potentiometers, um die Drehzahl des
Motors strom- und lastabhängig
einzustellen.
-
Gerade
bei den meist als Gleitwiderstand ausgeführten Potentiometern kann allerdings
ein Funkenschlag auftreten, so dass derartig ausgeführte Pumpenmotoren
den Sicherheitsanforderungen für
den Explosionsschutz nicht mehr genügen.
-
Es
liegt der Erfindung vor diesem Hintergrund die Aufgabe zugrunde,
einen Motor insbesondere zur Verwendung mit einer Fass- oder Behälterpumpe
und einem Rührwerk
zu schaffen, dessen Drehzahl trotz einer explosionsgeschützten Ausführung durch
den Benutzer einstellbar ist.
-
Gelöst wird
diese Aufgabe mit einem elektronisch kommutierten Motor gemäß den Merkmalen des
Hauptanspruchs. Weitere sinnvolle Ausgestaltungen können den
Unteransprüchen
entnommen werden.
-
Der
elektronisch kommutierte Elektromotor ist von einem druckgekapselten
Gehäuse
umgeben, welches den Sicherheitsanforderungen des Explosionsschutzes
entspricht. In dem Gehäuse
ist ebenfalls die vollständige
Schaltungselektronik aufgenommen, welche für den Einsatz des Motors vonnöten ist. Dazu
gehören
im Einzelnen unter Anderem die Leistungselektronik, die Steuerelektronik
und die Drehzahlstellerelektronik. Erfindungsgemäß ist dem Gehäuse außenseitig
ein Signalgeber zugeordnet, welcher ein Signal berührungslos
durch die Gehäusewand
hindurch zu einem Signalaufnehmer übermittelt. Das so transportierte
Signal wird von der Schaltungselektronik erfasst und in Drehzahlvorgaben
umgesetzt, die wiederum mithilfe der in der Schaltungselektronik
enthaltenen Drehzahlstellerelektronik an den Motor weitergegeben
werden. Die berührungslose Übertragung
kann etwa magnetisch, oder auch induktiv oder durch andere Übertragungsmittel
durchgeführt
werden.
-
Zur
verbesserten Handhabbarkeit erfolgt die Signalerzeugung durch Drehung
eines Handrads, welches dem Gehäuse
auswendig zugeordnet ist. Dem Handrad ist der Signalgeber derart
zugeordnet, dass die Drehung des Handrads zu einer Bewegung des
Signalgebers führt.
Diese Bewegung stellt eine Signalform dar, welche der Signalaufnehmer,
der im Bereich des Handrads gehäuseinwendig
angeordnet ist, erkennen und auswerten kann.
-
Insofern
ist es sinnvoll, wenn der Signalgeber ein Dauermagnet ist, so dass
eine Bewegung desselben eine Veränderung
des Magnetfelds im Bereich des Signalaufnehmers bewirkt. Diese Feldänderung
wird vom Signalaufnehmer ausgewertet und als Stellsignal von der
Schaltelektronik an den Motor weitergeleitet.
-
Der
Motor passt aufgrund der von der Schaltelektronik kommenden Signale
seine Drehzahl an die Vorgabe an, soweit dies die abtriebsseitig
auf die Motorwelle, mithin auf eine etwa angeflanschte Pumpenwelle,
wirkende Last zulässt.
Bei entsprechender Last kann die geforderte Drehzahl durch eine
entsprechende Einstellung der Spulenströme bzw. der korrespondierenden
Spannungen nicht erreicht werden, so dass bezüglich der Drehzahl eine Diskrepanz zwischen
Sollwert und Istwert entsteht. Es bietet sich insoweit an, einen
Regelkreis hierfür
vorzusehen, in welchem allerdings der Istwert der Drehzahl als Stellgröße auftreten
muss. Zur Erfassung der Drehzahl ist der Rotorwelle ein magnetischer
Dipol zugeordnet, welcher im Laufe einer Umdrehung der Rotorwelle gleichfalls
einmal eine volle Drehung durchläuft.
Mittels einer im Bereich des Dipols angeordneten Hall-Sonde kann
durch entsprechende Messung des durch den Dipol erzeugten, magnetischen
Feldes in diesem Bereich der Istwert der Motordrehzahl erfasst werden.
Auf der Basis eines Soll-/Istwertvergleichs kann auf diese Weise
eine Drehzahlregelung durchgeführt
werden.
-
In
sinnvoller Weiterbildung des Gedankens verschiedener Maßnahmen
zur Einwirkung auf die Motordrehzahl werden auch Betriebsparameter
des Motors, wie etwa Sollwert und Istwert der Drehzahl, Temperaturen
sowie Ströme
und Spannungen von der Schaltungselektronik überwacht. Hierdurch sind im
Falle von Grenzwertabweichungen Maßnahmen möglich, um die Sicherheit sowohl
der beteiligten Personen, als auch die Funktionsfähigkeit
des Motors zu gewährleisten.
-
Im
Sinne einer solchen Motorschutzregelung kann bei Abweichungen der
Betriebsparameter von vorgegebenen oder vorgebbaren Grenzwerten und/oder
von Sollwerten von der Schaltungselektronik selbsttätig eine
Abschaltung des Motors ausgelöst
werden. Dadurch ist eine Überlastung
des Motors und ein vorzeitiger Defekt aus diesem Grund vermieden.
-
Sobald
nach einer Abschaltung die Betriebsparameter wieder in den Sollbereich
gekommen sind, kann mit Vorteil die Schaltungselektronik den Motor
auch wieder in Betrieb nehmen. Dies ist selbstverständlich nicht
möglich,
wenn der Motor zwischenzeitlich von Hand durch den Benutzer abgeschaltet
worden ist.
-
Dem
Gehäuse
ist mit Vorteil wenigstens ein, vorzugsweise aber zwei, Handgriffe
so zugeordnet, dass eine Bedienung des Motors im Einhandbetrieb möglich ist.
Es ist dann beispielsweise möglich,
den Motor einhändig
zu halten und gleichzeitig eine Drehzahlvorgabe mithilfe des Signalgebers
vorzunehmen.
-
In
vorteilhafter Weiterbildung ist der Handgriff Teil eines Verriegelungsmechanismus', wobei der Handgriff
in eine Verriegelungsposition verbringbar ist, in der das Gehäuse mithilfe
von Verrastungselementen an einer Pumpenwelle, einem Pumpenfuß oder einem
Behälter
befestigbar ist. Durch ein Verschwenken des wenigstens einen Handgriffs
in eine Entriegelungsposition wird die Verriegelung in der Folge
wieder freigegeben.
-
Rotor
und Stator sind mit Vorteil geblecht und der Rotor ist mit Aluminium
umgossen. Das Gehäuse ist
vorzugsweise doppelwandig ausgeführt.
-
Nachfolgend
wird die oben beschriebene Erfindung anhand eines in der Zeichnung
dargestellten Ausführungsbeispiels
näher erläutert.
-
Es
zeigen
-
1 einen
erfindungsgemäßen Motor
in einem Gehäuse
in einer perspektivischen Ansicht von schräg oben,
-
2 den
Motor aus 1 in einer direkten Draufsicht,
-
3 den
Motor aus 2 in der in 2 angedeuteten
Schnittdarstellung, und
-
4 den
in 3 angedeuteten Bildausschnitt in vergrößerter Schnittdarstellung.
-
1 zeigt
ein druckfest gekapseltes Gehäuse 1 eines
Motors, wie er zur Förderung
von Flüssigkeiten
aus Fässern
oder Behältern
oder als Antrieb für
ein Rührwerk
eingesetzt wird. Zur Kupplung des Pumpenmotors mit einem Pumpenfuß etc. weist das
Gehäuse 1 an
seiner bestimmungsgemäß unteren Seite
einen Anschlussflansch 11 auf, mithilfe dessen eine kraftschlüssige Verbindung
mit einer Pumpenwelle herstellbar ist. Das Gehäuse 1 ist mit Handgriffen 10, 10' versehen, so
dass ein Benutzer den Pumpenmotor ein- oder zweihändig bedienen
kann. Durch die druckfeste Kapselung entspricht der Pumpenmotor
den Bestimmungen zum Explosionsschutz. Zentral zwischen den Handgriffen 10, 10' ist auf der
bestimmungsgemäß oben liegenden
Seite des Gehäuses 1 ein
Handrad 8 vorgesehen, welches zur Vorgabe einer Solldrehzahl
vorgesehen ist. Dem Handrad 8 ist ein Dauermagnet als Signalgeber 6 zugeordnet,
so dass durch eine Drehung des Handrads 8 eine Feldänderung
im Bereich des Signalgebers 6 resultiert. Diese Feldänderung
wird gehäuseinwendig
von einem Signalaufnehmer 7 erfasst und an eine innen liegende
Schaltungselektronik 5 weitergeleitet.
-
2 zeigt
den Pumpenmotor aus 1 in einer Draufsicht. Entlang
einer gestrichpunkteten Linie wird ein gedachter Schnitt durch den
Motor geführt,
wobei in 3 ein Schnittbild der so entstehenden
Fläche
gezeigt ist.
-
3 zeigt
den Pumpenmotor in einem Querschnitt, in dem der in dem Gehäuse 1 befindliche
Motor 2 dargestellt ist. Auf der dem Rotor 3 des Motors 2 zugeordneten
Rotorwelle 9 ist ein Dipolmagnet angeordnet, welcher sich
im Betrieb des Motors 2 mit dem Rotor 3 dreht.
Mittels einer hier nicht näher dargestellten
Hall-Sonde ist eine Erfassung des durch den genannten Dipolmagneten
erzeugten Magnetfeldes ermöglicht,
wodurch sich durch Auswertung der Messwerte der Hall-Sonde die Istdrehzahl der
Rotorwelle 9 ableiten lässt.
Dies stellt einen ersten Teil eines Regelkreises zur Regelung der
Drehzahl dar.
-
4 zeigt
den zuvor in 3 angedeuteten Ausschnitt des
Schnittbilds in vergrößertem Maßstab. Der
eng karierte Bereich entspricht dem Handgriff 8, in welchem
als Signalgeber 6 ein Dauermagnet angeordnet ist. Durch
eine Drehung des Handgriffs 8 und somit auch des Signalgebers 6 wird
eine Magnetfeldänderung
bewirkt, welche auch von einem Signalaufnehmer 7 innerhalb
des Gehäuses
erfassbar ist. Aus einem Messsignal über diese Feldänderung
wird mithilfe der Schaltungselektronik 5 eine Drehzahlvorgabe,
also eine Solldrehzahl, ermittelt, die der Einstellung des Handrads 8 entspricht.
Durch die berührungslose Übertragung
des Signals durch die Wand des Gehäuses 1 ist die Druckkapselung
unbetroffen und somit entspricht das Gehäuse weiterhin den Anforderungen
betreffend der Explosionssicherheit.
-
Vorstehend
ist somit ein elektronisch kommutierter Motor, insbesondere zur
Verwendung mit einer Fass- oder Behälterpumpe und einem Rührwerk beschrieben,
welcher trotz der Einhaltung der Vorgaben des Explosionsschutzes
Mittel zum Einstellen der Drehzahl aufweist, indem eine berührungslose
Signalübertragung
durch die druckdicht gekapselte Gehäusewand des Motors geschaffen wird.
-
- 1
- Gehäuse
- 2
- Motor
- 3
- Rotor
- 4
- Stator
- 5
- Schaltungselektronik
- 6
- Signalgeber
- 7
- Signalaufnehmer
- 8
- Handrad
- 9
- Rotorwelle
- 10,
10'
- Handgriffe
- 11
- Anschlussflansch
- 12
- Mitnehmer