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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung einer transparenten
Aluminiumoxid-Schutzschicht
auf einem Glassubstrat, transparente Schutzschicht aus amorphem
Aluminiumoxid sowie Glassubstrate beschichtet mit einer transparenten Schutzschicht
aus amorphem Aluminiumoxid hergestellt mittels des erfindungsgemäßen Verfahrens.
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Glasartikel,
insbesondere im Haushalt verwendete Glasartikel wie Trinkgläser, Kristallgläser oder ähnliche
werden wiederholt gespült
und damit Laugen, d.h. alkalischen Lösungen, ausgesetzt. Diese Spüllaugen
bewirken eine Korrosion des Glases. So greift wiederholtes Spülen die
Oberfläche
des Glases durch einen langsamen Ätzprozess an. Insbesondere
Kristallglas ist zwar stabil gegenüber mechanischer Beanspruchung,
jedoch empfindlich gegenüber
alkalischen Medien. Dieser Prozess kann dazu führen, dass die Oberflächenhärte beeinflusst wird
und das Glas empfindlich gegen mechanische Beanspruchung wird und
Kratzer und andere oberflächliche
Beschädigungen
auftreten können.
Insbesondere das Spülen
in Haushaltsspülmaschinen führt zu einer
starken Korrosion von Glasgegenständen.
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Es
ist im Stand der Technik bekannt, Glasgegenstände durch Beschichtungen hiergegen
zu schützen.
Glasgegenstände
erhalten möglichst
nicht sichtbare Überzüge aus Oxiden
oder Mischoxiden, die die Glasgegenstände dauerhaft vor Korrosion durch
Spülmittel
und ähnliche
zumeist alkalische Substanzen schützen sollen. Es ist weiterhin
bekannt, Glasgegenstände
mit optisch transparenten Kratzschutzschichten aus Al2O3 zu beschichten, da Schichten aus Aluminiumoxid
auf Grund ihrer Brechzahl eine geeignete Transparenz zur Verfügung stellen
können.
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Beispielsweise
wird in der Schrift
DE
197 088 08 A1 offenbart, dass Schichten aus α-Al
2O
3 oder γ-Al
2O
3 aufgebracht werden
können.
Nachteilig ist hierbei jedoch, dass γ-Al
2O
3 außergewöhnlich hygroskopisch
ist und in das chemisch beständigere
und härtere α-Al
2O
3 erst bei sehr
hohen Temperaturen umgewandelt wird. Nachteilig ist insbesondere
der Verfahrensaufwand, um abgeschiedenes Aluminiumoxid durch die
erforderlichen hohen Temperaturen von bis zu 1000°C in α-Al
2O
3 zu überführen. Das
Erfordernis hoher Umwandlungstemperaturen geht weiterhin mit einer
Erhöhung
der Herstellungskosten einher, die insbesondere eine Schutzbeschichtung im
Bereich der Haushaltsglaswaren unwirtschaftlich machen kann.
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Die
im Stand der Technik bekannten Verfahren zum Aufbringen von Schutzschichten
benötigen somit
komplizierte Aufbauten bzw. hohe Temperaturen und somit hohe Investitionskosten
oder erzeugen Schichten, deren Morphologie sie gegenüber einem alkalischen
Angriff ungeeignet macht oder keine ausreichende Kratzfestigkeit
zeigen kann.
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Insbesondere
im Bereich der Haushaltsglaswaren besteht ein Bedarf an einer Schutzschicht,
die eine gute Stabilität
gegenüber
Spüllaugen
und anderen alkalischen Medien aufweist.
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Der
vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zu Grunde, ein Verfahren
zur Verfügung
zu stellen, dass mindestens eine der vorgenannten Nachteile des
Standes der Technik überwindet.
Insbesondere liegt der vorliegenden Erfindung die Aufgabe zu Grunde
ein Verfahren bereit zu stellen, das die Herstellung einer Beschichtung
erlaubt, die eine gute Stabilität
gegenüber
Spüllaugen
und anderen alkalischen Medien aufweist.
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Diese
Aufgabe wird gelöst
durch ein Verfahren zur Herstellung einer transparenten Aluminiumoxid-Schutzschicht
auf einem Glassubstrat durch ein Verfahren zur Abscheidung aus der
Gasphase umfassend die folgenden Schritte:
- (a)
Bereitstellen eines Glassubstrats in einer Beschichtungskammer,
- (b) Zuführen
einer Aluminiumenthaltenden Vorläuferverbindungen
in flüssiger
oder gasförmiger Form
in die Beschichtungskammer,
- (c) Überführen der
Aluminiumenthaltenden Vorläuferverbindungen
in die Gasphase,
- (d) Abscheiden einer Aluminiumoxid-Schicht auf dem Glassubstrat
aus der Gasphase,
wobei man amorphes Aluminiumoxid mit
einer Wachstumsrate der Aluminiumoxid-Schicht im Bereich von ≥ 0,1 nm/min
bis ≤ 3 nm/min
aufbringt.
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Ein
weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung betrifft eine transparente
Schutzschicht aus amorphen Aluminiumoxid herstellbar gemäß dem erfindungsgemäßen Verfahren
sowie ein Glassubstrat beschichtet mit einer solchen Schutzschicht.
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Weitere
vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den
Unteransprüchen.
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Unter
dem Begriff "transparent" wird im Sinne dieser
Erfindung verstanden, dass die Schutzschicht eine Durchlässigkeit
bzw. eine Teildurchlässigkeit
für elektromagnetische
Strahlung im sichtbaren Bereich sowie im IR-Bereich insbesondere
im optisch sichtbaren Bereich von ca. 400 nm bis 800 nm aufweist.
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Unter
dem Begriff "amorph" wird im Sinne dieser
Erfindung verstanden, dass die Modifikation des Aluminiumoxids nicht
kristallin ist oder kristalline Anteile aufweist und mittels Röntgen-Diffraktometrie (XRD)
keine Signale kristallinen Aluminiumoxids zu erkennen sind.
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Überraschend
wurde gefunden, dass das erfindungsgemäße Verfahren die Herstellung
amorpher Aluminiumoxid-Schutzschichten ermöglicht, die eine hervorragende
Stabilität
gegenüber
alkalischen Medien insbesondere erwärmten alkalischen Medien, beispielsweise
Spüllaugen,
zeigen. Von besonderem Vorteil ist hierbei, dass mit dem erfindungsgemäßen Verfahren
hergestellte Beschichtungen auch nach intensiver und/oder längerfristiger
Behandlung mit alkalischen Medien weiterhin eine gute Kratzfestigkeit
aufweisen.
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Die
gemäß dem erfindungsgemäßen Verfahren
abgeschiedenen Aluminiumoxid-Schutzschichten
sind weiterhin vorteilhafter Weise stabil gegenüber mechanischer Beanspruchung.
Insbesondere können
die gemäß dem erfindungsgemäßen Verfahren
abgeschiedenen Aluminiumoxid-Schutzschichten gegen ein Verkratzen
der Oberflächen
der Glassubstrate, wie sie beispielsweise beim Spülen in Spüllaugen
auftreten, schützen.
So konnte festgestellt werden, dass Glassubstrate mit einer erfindungsgemäß hergestellten
transparenten Schutzschicht nach einer Behandlung in erwärmter alkalischer
Lösung
deutlich weniger empfindlich gegenüber Schäden durch Verkratzen waren,
als unbeschichtete Glassubstrate.
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Durch
die erfindungsgemäße Abscheidung mit
einer Wachstumsrate im Bereich von ≥ 0,1 nm/min bis ≤ 3 nm/min
erhalten die abgeschiedenen Schichten amorphen Aluminiumoxids weiterhin
eine vorteilhaft glatte Oberfläche.
In bevorzugten Ausführungsformen
des erfindungsgemäßen Verfahrens bringt
man Schutzschichten von amorphem Aluminiumoxid mit einer Wachstumsrate
im Bereich von ≥ 0,3
nm/min bis ≤ 2
nm/min, bevorzugt im Bereich von ≥ 0,5
nm/min bis ≤ 1,5
nm/min, weiter bevorzugt im Bereich von ≥ 0,7 nm/min bis ≤ 1,3 nm/min,
vorzugsweise im Bereich von ≥ 0,9
nm/min bis ≤ 1,1
nm/min, auf das zu beschichtende Glassubstrat auf.
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Die
Wachstumsrate ist aus der bekannten Dauer der Abscheidung und der
vorzugsweise gravimetrisch bestimmbaren Schichtdicke bestimmbar. Hierzu
wird das Glassubstrat vor und nach der Beschichtung gewogen. Aus
dem ermittelten Gewicht der abgeschiedenen Schicht wird unter Berücksichtigung
der Dichte amorphen Aluminiums von 3,1 g/cm3 das
Volumen der Schicht berechnet. Die Morphologie der Aluminiumoxidschicht
ist mittels Rasterelektronenmikroskopie (REM) und die Zusammensetzung mittels
Energiedispersiver Röntgenanalytik
(Energy-Dispersive X-Ray, EDX) bestimmbar. Mittels Röntgen-Diffraktometrie (XRD)
ist weiterhin bestimmbar, dass keine kristallinen Bestandteile vorliegen.
Es wird angenommen, dass die Schicht nicht porös ist und keine Verunreinigungen
vorliegen, was ebenfalls mittels Rasterelektronenmikroskopie (REM)
und Energiedispersiver Röntgenanalytik
feststellbar ist. Die Dicke der abgeschiedenen Schicht ist dann
als Quotient aus Volumen und bekannter Fläche erhältlich.
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Eine
geeignete Wachstumsrate ist über
eine Variation der Verfahrensparameter, insbesondere ausgewählt aus
der Gruppe umfassend Temperatur des Substrats, Verdampfungstemperatur
der Vorläuferverbindung,
Druck im Reaktor und/oder Gasfluss des Trägergases einstellbar.
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Vorteilhafter
Weise weisen erhältliche
glatte Oberflächen
amorphen Aluminiumoxids eine besonders gute Stabilität gegenüber alkalischen
Medien wie Spüllaugen
auf. Ein Aufbringen von amorphem Aluminiumoxid mit Wachstumsraten
von mehr als 3 nm/min kann dazu führen, dass die abgeschiedene Schicht
eine raue, poröse
oder ungleichmäßige Oberfläche aufweist.
Derartige raue, poröse
oder ungleichmäßige Oberflächen können nicht
nur zu einer erhöhten
Streuung von Licht an der Oberfläche
und damit zu einer ästhetischen
Beeinträchtigung
des beschichteten Glassubstrats führen, sondern können auch
zu einer erhöhten
Empfindlichkeit gegenüber mechanischer
Reibung führen.
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Die
gemäß dem erfindungsgemäßen Verfahren
abgeschiedenen amorphen Aluminiumoxid-Schutzschichten sind weiterhin vorteilhafter
Weise glatt ausgebildet.
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Unter
dem Begriff "glatt" wird im Sinne der vorliegenden
Erfindung verstanden, dass die amorphe Aluminiumoxid-Schicht bei
einer 20.000-fachen Vergrößerung,
beispielsweise bei einer 20.000-fachen Vergrößerung einer Rasterelektronenmikroskop(REM)-Aufnahme,
beispielsweise aufgenommen mit einem Gerät Philips XL-30 ESEM, keine
Strukturierung aufweist.
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Noch
ein Vorteil des Verfahrens liegt darin, dass erfindungsgemäß hergestellte
Aluminiumoxid-Schichten vorzugsweise nicht porös sind. Dies kann weiterhin
dazu führen,
dass die abgeschiedenen Schichten gegenüber einer Korrosion durch alkalische
Medien eine erhöhte
Stabilität
aufweisen können.
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Ein
weiterer Vorteil ist, dass erfindungsgemäß abgeschiedene Aluminiumoxid-Schichten
eine gute Transparenz zur Verfügung
stellen können. Durch
die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren aufgebrachten
Schutzschichten amorphen Aluminiumoxids wird die Durchlässigkeit
des beschichteten Glassubstrats nicht oder nur in einem sehr geringen Ausmaß verringert,
die für
das Auge nicht wahrnehmbar ist. Ein besonderer Vorteil der erfindungsgemäß abgeschiedene
Schutzschichten amorphen Aluminiumoxids ist, dass ein beschichtetes
Glassubstrat durch die Beschichtung keine oder keine sichtbare Verminderung
der optischen Transparenz des Glassubstrats aufweist.
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Ein
weiterer Vorteil des Verfahrens liegt darin, dass erfindungsgemäß hergestellte
Aluminiumoxid-Schichten eine sehr geringe Streuung von Licht zeigen
und keine für
das Auge erkennbare Beeinträchtigung
der ästhetischen
Erscheinung des geschützten
Glassubstrats erzeugen. Das Aussehen des geschützten Gegenstands wird somit
für das Auge
nicht beeinträchtigt.
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Gemäß dem erfindungsgemäßen Verfahren sind
amorphe Aluminiumoxid-Schutzschichten herstellbar, die gegenüber alkalischen
Medien widerstandfähiger
sind und auch nachdem sie alkalischen Medien ausgesetzt waren bei
mechanischer Beanspruchung eine gute Kratzfestigkeit zur Verfügung stellen
können.
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Geeignete
Verfahren zur Abscheidung aus der Gasphase sind insbesondere Verfahren
zur chemischen Gasphasenabscheidung, so genannten CVD-Verfahren
(CVD, "Chemical
Vapour Deposition"),
Verfahren der Atomlagenabscheidung (ALD, Atomic Layer Deposition)
oder Verfahren zur physikalischen Gasphasenabscheidung, so genannten PVD-Verfahren
(PVD, "Physical
Vapour Deposition").
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Unter
CVD-Verfahren werden Beschichtungsverfahren zur Herstellung von
dünnen
Schichten insbesondere aus Metall oder Metalloxid auf Substraten
verstanden, bei denen das Beschichtungsmaterial durch chemische
Methoden in die Gasphase überführt wird,
um nachfolgend auf einem Substrat abgeschieden zu werden. Die Vorläuferverbindung reagiert
unter Energiezufuhr an der Substratoberfläche unter Bildung eines Reaktionsproduktes.
Beispielsweise können
unter Verwendung von CVD-Verfahren Metalloxidschichten aufgebracht
werden.
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Unter
den CVD-Verfahren sind beispielsweise thermische CVD-Verfahren,
Plasma CVD-Verfahren,
und Laser CVD-Verfahren geeignet. Diese unterscheiden sich in der
Art der Anregung und der Aufspaltung der chemischen Vorläuferverbindungen (Precursor).
Unter einer "Vorläuferverbindung" oder "Precursor" werden Verbindungen
verstanden, die vorzugsweise verdampfbar sind und die materialkonstituierenden
chemischen Bestandteile der auszubildenden Schicht enthalten und
somit als Transportmittel für
die metallische Komponenten des Schichtmaterials dienen.
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Verwendbare
Verfahren unter den CVD-Verfahren sind beispielsweise ausgewählt aus
der Gruppe umfassend Plasma-Assisted-Chemical-Vapour-Deposition
(PACVD), Plasma-Enhanced-Chemical-Vapour-Deposition
(PECVD), Photon-Induced-Chemical-Vapour- Deposition (PICVD) und/oder Direct Liquid
Injection-Metal Organic Chemical-Vapour-Deposition (DLI-MOCVD).
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Bevorzugt
verwendbare CVD-Verfahren sind ausgewählt aus der Gruppe umfassend
Combustion Chemical-Vapour-Deposition (C-CVD) und/oder Aerosol assisted
Chemical-Vapour-Deposition (AA-CVD).
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Besonders
bevorzugte Verfahren sind insbesondere thermische CVD-Verfahren.
Besonders vorteilhafte Verfahren sind thermische CVD-Verfahren in Heißwand- oder
Kaltwand-CVD-Reaktoren,
besonders bevorzugt ist das thermische CVD-Verfahren in Heißwand-Reaktoren.
Bei thermischen CVD-Verfahren in Heißwand-Reaktoren wird der gesamte
Reaktor auf die gewünschte
Temperatur erwärmt,
bei thermischen CVD-Verfahren in Kaltwand-Reaktoren wird das Substrat
erwärmt.
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Unter
PVD-Verfahren werden Beschichtungsverfahren, üblicherweise unter Vakuumbedingungen,
zur Herstellung von dünnen
Schichten insbesondere aus Metall- oder Metalloxid auf Substraten
verstanden, bei denen das Beschichtungsmaterial durch physikalische
Methoden in die Gasphase überführt wird,
um nachfolgend auf einem Substraten abgeschieden zu werden. Die
Erwärmung
kann über elektrische
Widerstandsheizung, durch Elektronenbeschuss oder Laserstrahlbeschuss
erfolgen. Das verdampfte Beschichtungsmaterial wird nachfolgend auf
einem Substrat abgeschieden. PVD-Verfahren sind
beispielsweise für
die Beschichtung glatter Flächen
geeignet.
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Ein
zu beschichtendes Substrat wird in einer Beschichtungskammer oder
Reaktor vorgelegt, vorzugsweise in der so genannten isothermen Zone
des Reaktors, die einen Bereich konstanter Temperatur in einer Beschichtungskammer
oder Reaktor bezeichnet, in dem der Temperaturgradient null ist.
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Über das
Substrat werden Vorläuferverbindungen
mittels eines Trägergases
geleitet. Erfindungsgemäß geeignete
Vorläuferverbindungen
oder Precursor sind Aluminiumhaltige Verbindungen. Die Vorläuferverbindungen
werden bei thermischen CVD-Verfahren durch geeignete Verfahren verdampft
oder sublimiert und mittels eines vorzugsweise inerten Trägergases
in den Reaktor geleitet. Weiterhin wird ein oxidierendes Gas, beispielsweise Sauerstoff
in den Reaktor zugeführt.
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Die
Reaktionsschritte, die zur Abscheidung von Aluminiumoxid führen, werden
vorzugsweise thermisch insbesondere durch das Beheizen des Reaktors
und/oder des Substrats initiiert. Auf dem Substrat erfolgt eine
Abscheidung von Aluminiumoxid-Schichten, wobei die Modifikation
des Aluminiumoxids insbesondere von der Temperatur abhängt.
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Bevorzugt
werden die Vorläuferverbindungen
verdampft. Vor der Zuführung
der Vorläuferverbindung
in die Beschichtungskammer kann die Vorläuferverbindung beispielsweise
einer Zerstäubervorrichtung
oder einem Verdampfer/Vergaser zugeführt werden um in die Gasform überführt zu werden. In
die Verdampfungsvorrichtung kann ebenfalls das Trägergas zugeführt werden.
Vorzugsweise werden das so hergestellte Gemisch umfassend gasförmige Vorläuferverbindung
und Trägergas
der Beschichtungskammer zugeführt.
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Die
Vorläuferverbindungen
werden vorzugsweise in gasförmiger
Form dem Reaktor zugeleitet, können
aber auch in flüssiger
Form, beispielsweise als Aerosol, mittels eines Trägergases,
in die Beschichtungskammer eingebracht werden. Vorzugsweise liegt
die Aluminiumenthaltende Vorläuferverbindung
auch in flüssiger
Form, beispielsweise als Aerosol, in Form von Tropfen mit einer
Größe im submikrometer-Bereich
vor. Bevorzugt erfolgt die Zuführung
der Aluminiumhaltigen Vorläuferverbindungen in
gasförmiger
Form.
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Im
Sinne der vorliegenden Erfindung ist die angegebene Reihenfolge
der Verfahrensschritte a) bis d) nicht im Sinne einer festgelegten
Abfolge zu verstehen. Abhängig
von dem gewählten
Verfahren kann die Reihenfolge der Verfahrensschritte b) und c) entsprechend
variieren. Beispielsweise wird bei thermischen CVD-Verfahren die
Vorläuferverbindung verdampft
und mittels eines Trägergases
in gasförmiger
Form in den Reaktor geleitet. Entsprechend wird die Vorläuferverbindung
in die Gasphase überführt, bevor
sie dem Reaktor zugeführt
wird und Schritt c) findet vor Schritt b) statt. Beim Aerosol assisted CVD-Verfahren (AA-CVD)
wird die Vorläuferverbindung
in einem Lösemittel
gelöst
und mittels eines Trägergases
in Form eines flüssig/gas-Aerosols
in den Reaktor geleitet, wobei die Vorläuferverbindung in flüssiger Form
vorliegt und erst nahe der erwärmten
oder heißen
Oberfläche
des Substrats in die gasförmige
Form überführt wird.
Entsprechend wird die Vorläuferverbindung
erst in die Gasphase überführt nachdem
sie dem Reaktor zugeführt
wurde und Schritt b) erfolgt vor Schritt c).
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Die
Zuführungen
sind abhängig
von der Geometrie der Beschichtungskammer an oder in der Beschichtungskammer
derart angeordnet, dass die Umsetzung der zugeführten Vorläuferverbindung über die
gesamte Substratoberfläche
gleichmäßig erfolgt. Vorteilhafter
Weise kann hierdurch die Ausbildung einer homogenen Beschichtung
bewirkt werden.
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Geeignet
sind feste, gasförmige
und/oder flüssige
Aluminium-Vorläuferverbindungen
und/oder kolloidal-disperse Lösungen.
Bevorzugt verwendbar sind Aluminium-Vorläuferverbindungen
ausgewählt aus
der Gruppe umfassend gasförmige
oder lösliche Halogenverbindungen,
insbesondere Chloride, Bromide und/oder Jodide, organometallische
und/oder metallorganische Aluminiumhaltige Verbindungen, oder Mischungen
davon, vorzugsweise ausgewählt aus
der Gruppe umfassend AlCl3, Al[OC3H7]3, Al[C5H7O2]3, Aluminiumacetylacetonat und/oder Aluminiumtriisopropoxid.
Besonders bevorzugt sind Aluminiumhaltige Vorläuferverbindungen oder Precursor ausgewählt aus
der Gruppe umfassend Aluminiumchlorid, Aluminiumacetylacetonat und/oder
Aluminiumtriisopropoxid.
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Als
Trägergas
kann beispielsweise ein inertes Gas, beispielsweise Stickstoff oder
ein Edelgas, bevorzugt Argon, verwendet werden. Zur Vermeidung oder
Verminderung des Einbaus unerwünschter
Bestandteile in die Schicht sind beispielsweise N2 oder
Argon verwendbar. Als oxidierendes Gas ist insbesondere Sauerstoff
oder Wasser, beispielsweise bildbar aus H2 und
H2O, verwendbar.
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Bevorzugte
Precursor-Systeme umfassend Vorläuferverbindung,
oxidierendes Gas und Trägergas,
sind beispielsweise ausgewählt
aus der Gruppe umfassend ein System umfassend AlCl3 und H2O-Dampf, ein System umfassend Aluminiumacetylacetonat,
Sauerstoff und Stickstoff als Trägergas, und/oder
ein System umfassend Aluminiumtriisopropoxid, Sauerstoff und Stickstoff
als Trägergas.
Ein besonders bevorzugtes Precursor-System ist ein System umfassend
Aluminiumtriisopropoxid, Sauerstoff und Stickstoff.
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Die
Vorläuferverbindungen
werden vorzugsweise auf eine Verdampfungstemperatur im Bereich von ≥ 80°C bis ≤ 200°C, bevorzugt
im Bereich von ≥ 100°C bis ≤ 180°C, besonders
bevorzugt im Bereich von ≥ 120°C bis ≤ 160°C erwärmt.
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Das
erfindungsgemäße Aufbringen
transparenter Aluminiumoxid-Schutzschichten erfolgt geeigneter Weise
unter reduziertem oder atmosphärischem
Druck, vorzugsweise bei einem Druck im Bereich von ≥ 1 mbar bis ≤ 1013,3 mbar,
bevorzugt im Bereich von ≥ 10
mbar bis ≤ 200
mbar, besonders bevorzugt im Bereich von ≥ 20 mbar bis ≤ 100 mbar.
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Das
erfindungsgemäße Aufbringen
transparenter Aluminiumoxid-Schutzschichten erfolgt vorzugsweise
bei einem Gasfluss des Trägergases
im Bereich von ≥ 0,1
slm bis ≤ 5
slm, bevorzugt im Bereich von ≥ 0,5
slm bis ≤ 2
slm, besonders bevorzugt im Bereich von ≥ 1 slm bis ≤ 1,5 slm.
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In
bevorzugten Ausführungsformen
des erfindungsgemäßen Verfahrens
führt man
die Abscheidung bei einer Temperatur des Glassubstrats im Bereich
von ≥ 200°C bis ≤ 600°C, vorzugsweise
im Bereich von ≥ 220°C bis ≤ 500°C, bevorzugt
im Bereich von ≥ 250°C bis ≤ 450°C durch.
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Höhere Temperaturen
können
zu einer Abscheidung von γ-
und/oder α-Al2O3 führen und
somit zu kristallinen Anteilen.
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Ein
weiterer Vorteil des erfindungsgemäßen Verfahrens besteht darin,
dass eine Abscheidung von amorphem Aluminiumoxid bei Temperaturen
des Glassubstrats unterhalb 600°C,
vorzugsweise im Bereich von ≥ 250°C bis ≤ 450°C erfolgt
und die Herstellungskosten gegenüber
Hochtemperaturverfahren zur Abscheidung von α- oder γ-Al2O3 deutlich geringer sind. Dies ermöglicht insbesondere,
das erfindungsgemäße Verfahren
zum Schutz von Haushaltsglaswaren zu verwenden, die mit möglichst
geringem Kostenaufwand hergestellt werden.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren
ist für
die Beschichtung unterschiedlicher Glassubstrate geeignet, insbesondere
solcher, die eine hohe Kratzfestigkeit und Beständigkeit gegenüber Laugen
aufweisen müssen.
Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren kann
grundsätzlich
eine Beschichtung jedes Glassubstrats zur Verfügung gestellt werden. Vorzugsweise
ist das Glassubstrat ausgewählt
aus der Gruppe umfassend Glas, Glaskeramik und/oder Haushaltsglas,
insbesondere Kristallglas.
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Mit
dem erfindungsgemäßen Verfahren
lassen sich vorteilhaft wenigstens eine oder mehrere dünne Aluminiumoxid-Schichten)
auf Substrate aufbringen. Es ist bevorzugt, dass die amorphe Aluminiumoxid-Schutzschicht
eine Dicke im Bereich von ≥ 10
nm bis ≤ 1000
nm aufweist.
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In
bevorzugten Ausführungsformen
des erfindungsgemäßen Verfahrens
bringt man eine amorphe Aluminiumoxid-Schicht mit einer Schichtdicke
im Bereich von ≥ 10
nm bis ≤ 1000
nm, vorzugsweise im Bereich von ≥ 20
nm bis ≤ 500
nm, bevorzugt im Bereich von ≥ 50
nm bis ≤ 400
nm, noch bevorzugt im Bereich von ≥ 100
nm bis ≤ 300
nm, besonders bevorzugt im Bereich von ≥ 130 nm bis ≤ 250 nm, auf.
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Vorteilhafter
Weise können
Aluminiumoxid-Schutzschichten mit einer Schichtdicke im Bereich
von ≥ 10
nm bis ≤ 1000
nm stabil gegenüber
der Einwirkung von alkalischen Medien sein. Insbesondere können amorphe
Aluminiumoxid-Schutzschichten mit einer Schichtdicke im Bereich
von ≥ 10
nm bis ≤ 1000
nm vorteilhafter Weise nur wenig Schäden durch mechanische Einwirkung
wie Bürsten
zeigen, wenn sie mehrere Stunden bis Tage erwärmten alkalischen Medien ausgesetzt
waren.
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In
weiteren Ausführungsformen
des erfindungsgemäßen Verfahrens
kann eine Vorbehandlung der Oberfläche des zu beschichtenden Substrats
vor der Abscheidung vorgesehen sein. Geeignete Verfahren zur Vorbehandlung
der Substratoberfläche
sind beispielsweise ausgewählt
aus der Gruppe umfassend nasschemische Verfahren der Funktionalisierung,
Laserbehandlung, Säure-Base-Interaktion oder
Aktivierung mittels Plasmaätzen.
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Wird
der Beschichtungskammer unter den einer Abscheidung entsprechenden
Bedingungen wie Verfahrenstemperatur beispielsweise ein Inertgas
ohne eine Vorläuferverbindung
zugeführt,
findet ein Plasmaätzen
des Substrats statt, wodurch die Oberfläche des Substrats aktiviert
wird. Dies kann dazu führen,
dass die Adhäsion
einer nachfolgend abgeschiedenen Schicht verstärkt wird.
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Eine
Vorbehandlung der Substratoberfläche kann
den Vorteil zur Verfügung
stellen, dass die Haftung auf dem Substrat verbessert werden kann.
Insbesondere kann eine verbesserte Haftung dazu führen, dass
auch nach einer Exposition des Substrats in alkalischen Medien keine
oder eine nur geringfügige
Beschädigung
bei mechanischer Beanspruchung beispielsweise Bürsten zeigen.
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Ein
besonderer Vorteil einer amorphen Aluminiumoxid-Schutzschicht mit
einer Schichtdicke im Bereich von ≥ 20
nm bis ≤ 500
nm kann dadurch zur Verfügung
gestellt werden, dass diese eine hervorragende Stabilität gegenüber alkalischen
Medien insbesondere erwärmten
alkalischen Medien, beispielsweise zum Spülen verwendbaren Laugen, zeigen.
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Die
Aluminiumoxid-Schutzschichten sind weiterhin vorteilhafter Weise
stabil gegenüber
mechanischer Beanspruchung. Insbesondere können die gemäß dem erfindungsgemäßen Verfahren
abgeschiedenen Aluminiumoxid-Schutzschichten gegen ein Verkratzen
der Oberflächen
der Glassubstrate, wie sie beispielsweise beim Spülen in Spüllaugen auftreten,
schützen.
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Ein
besonderer Vorteil kann dadurch zur Verfügung gestellt werden, dass
amorphe Aluminiumoxid-Schutzschicht mit einer Schichtdicke im Bereich von ≥ 20 nm bis ≤ 500 nm auch
nach einer Behandlung mit alkalischen Medien eine gute Kratzfestigkeit aufweisen.
Insbesondere sind gemäß dem erfindungsgemäßen Verfahren
beschichtete Kristallgläser einer
Kombination von chemischer, insbesondere alkalischer und mechanischer
Beanspruchung wie sie beim Spülen,
insbesondere in Haushaltsspülmaschinen
auftritt, gegenüber
besser geschützt
als unbeschichtete Kristallgläser.
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So
konnte festgestellt werden, dass Kristallglas mit einer erfindungsgemäß hergestellten
transparenten Schutzschicht mit einer Schichtdicke im Bereich von ≥ 20 nm bis ≤ 500 nm nach
einer Behandlung in erwärmter
alkalischer Lösung
keine oder nur sehr geringfügige
Schäden
durch Verkratzen mittels Bürsten
zeigten. Unbeschichtete Glassubstrate zeigen nach einer solchen
Behandlung Schäden
durch Verkratzen, da das Siliziumoxid durch alkalische Medien angegriffen
wird und bei einer nachfolgenden mechanischen Beanspruchung leichter
Schäden zeigt.
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Ein
weiterer Gegenstand der vorliegenden Anmeldung betrifft eine transparente
Schutzschicht von amorphem Aluminiumoxid herstellbar gemäß dem erfindungsgemäßen Verfahren.
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Vorteilhafter
Weise weisen durch das erfindungsgemäße Verfahren erhältliche
Oberflächen amorphen
Aluminiumoxids eine besonders glatte Oberfläche auf. In bevorzugten Ausführungsformen weist
die Schicht eine Glätte
auf, die bei einer 20.000-fachen Vergrößerung, beispielsweise bei
einer 20.000-fachen Vergrößerung einer
Rasterelektronenmikroskop(REM)-Aufnahme, beispielsweise aufgenommen
mit einem Gerät
Philips XL-30 ESEM, keine Strukturierung aufweist.
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Ein
weiterer Gegenstand der Erfindung betrifft ein Glassubstrat beschichtet
mit einer transparenten Schutzschicht von amorphem Aluminiumoxid hergestellt
gemäß dem erfindungsgemäßen Verfahren.
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Beispiele,
die der Veranschaulichung der vorliegenden Erfindung dienen, sind
nachstehend angegeben.
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Beispiel 1
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Beschichtung eines Glassubstrats
mittels einem thermischen CVD-Verfahren
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Die
Beschichtung wurde in einem röhrenförmigen Heißwand-CVD-Reaktor
durchgeführt.
Als Reaktor diente eine Quarzröhre
mit einer Länge
von 55 cm und einem Durchmesser von ca. 3 cm.
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Ein
Fragment von 20 × 10
mm von Kristallglas* (* ein geeignetes Kristallglas ist beispielsweise erhältlich unter
der Bezeichnung Tritan® bei der Zwiesel Kristallglas
AG) wurde durch Ultraschallbehandlung in Wasser und anschließend Ethanol
gereinigt, getrocknet und im Zentrum der isothermen Zone des Reaktors
parallel zum Gasfluss vorgelegt.
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Die
Beschichtung wurde unter reduziertem Druck durchgeführt, hierzu
wurde ein Vakuum angelegt und der Druck im Reaktor wurde auf 40
mbar eingestellt (Balzers Instruments), kontrolliert und konstant
gehalten.
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Das
Substrat wurde mittels Widerstandsheizung (Horst) auf 450°C erwärmt. Die
Temperatur wurde auf der Oberfläche
des Substrats und in der Gasphase mittels eines Ni/CrNi-Thermoelements (Horst) gemessen.
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In
den Reaktor wurden zwei getrennte Gasströme eingeführt. Aluminiumtriisopropoxid
(ATI) wurde mit gesättigtem
Dampfdruck mit 1 slm (slm: Standardliter pro Minute) Stickstoff
und ein zweiter Gasstrom von Sauerstoff mit einer Durchflussmenge von
1 slm wurden über
ein Gasdosiersysteme (Typ 2900, Tylan) dem Reaktor zugeführt.
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Reines
Aluminiumtriisopropoxid, ca. 20 mg, wurde in einem Verdampfer vorgelegt
und auf eine Temperatur im Bereich von 120°C bis 160°C erwärmt, um einen der benötigten Flussrate
entsprechenden Dampfdruck zu erzeugen. Verdampftes Aluminiumtriisopropoxid
wurde mittels eines in den Verdampfer eingeleiteten Stickstoffstroms über das
Trägergas
in den Reaktor eingeleitet. Um eine Kondensation des Precursors
zu verhindern wurden alle Einlassgaszuleitungen bei einer Temperatur
von 10°C über der
Verdampfungstemperatur gehalten. Nach einer Beschichtungszeit von
2 Stunden wurde der Gaseinlass abgebrochen und das Substrat unter
Vakuum gekühlt.
Der Druck während
des Versuchs lag bei 40 mbar, die Substrattemperatur lag bei 450°C und der
Precursor wurde auf Temperaturen im Bereich von 120°C bis 160°C erwärmt.
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Anschließend wurden
die Glasfragmente unter einem hochauflösenden Röntgen-Diffraktometer (Xpert, Philips) bei
einer Auflösung
von [0,01°]
untersucht. Es wurden keine diskreten Peaks beobachtet. Somit wies
die abgeschiedene Aluminiumoxid-Schicht keinen kristallinen Anteil
auf.
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Die
Morphologie der Schicht wurde mittels Rasterelektronenmikroskopie
in einem XL-30 ESEM, Philips, bestimmt. Es waren bei einer 20.000-fachen Auflösung keine
Strukturierung der abgeschiedenen Aluminiumoxid-Schicht erkennbar.
Es wurden ebenfalls keine Verunreinigungen festgestellt.
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Der
Versuch wurde fünf
Mal wiederholt und die Wachstumsrate wurde aus der bekannten Dauer der
Abscheidung und der gravimetrisch bestimmten Schichtdicke bestimmt.
Hierzu wurde das Glassubstrat vor und nach der Beschichtung gewogen,
wobei sich eine Gewichtszunahme im Bereich von 66 μg bis 81 μg ergab.
Unter Berücksichtigung
der Dichte amorphen Aluminiums von 3,1 mg/cm3 wurde
das Volumen und die Dicke der abgeschiedenen Schicht berechnet,
die im Bereich von 108 nm bis 130 nm lag. Bei einer Abscheidungszeit
von 2 Stunden ergab sich eine Wachstumsrate der abgeschiedenen Aluminiumoxidschicht
im Bereich von 0,9 nm pro Minute bis 1,1 nm pro Minute.
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Beispiel 2
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Bestimmung der Transparenz
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Die
Transparenz unbeschichteten und beschichteten Kristallglases wurde
mittels UVvis-Spektrometrie
(UVIKON Spektrometer, Flowspek) bestimmt. Die Lichtdurchlässigkeit
im Bereich von 400 nm bis 800 nm lag bei nicht beschichtetem Kristallglas
im Bereich von 70 % bis 80 %.
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Anschließend wurde
das nicht beschichtete Glas sowie das gemäß Beispiel 1 beschichtete Glas 24
Stunden in einer wässrigen
NaOH-Lösung
mit einem pH-Wert von 11, die auf 80°C erwärmt wurde, gehalten.
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Es
konnte festgestellt werden, dass sich die Lichtdurchlässigkeit
des beschichteten Glases nach der Behandlung in NaOH nicht wesentlich
von der Lichtdurchlässigkeit
des nicht beschichteten Glases unterschied.
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Beispiel 3
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Bestimmung der Kratzfestigkeit
des behandelten Kristallglases
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Ein
qualitativer Kratztest zur Bestimmung der Stabilität des nach
Beispiel 1 beschichteten Glases gegenüber alkalischen Medien und
mechanischer Beanspruchung wurde durchgeführt, nachdem jeweils ein Fragment
des beschichteten und eines unbeschichteten Kristallglases während 24
Stunden in einer auf 80°C
erwärmten
NaOH-Lösung
mit einem pH-Wert von 11 gehalten wurde.
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In
eine Bohrmaschine (TB10/Flott) wurde eine Plastikbürste eingespannt
und mit einer Rotationsgeschwindigkeit von 2600 Upm für ca. 10
s jeweils auf die Oberfläche
der Kristallglasfragmente einwirken lassen, bis die Borsten auf
die halbe Länge der
ursprünglich
ca. 15 mm abgenutzt waren.
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Es
konnte festgestellt werden, dass das nichtbeschichtete Kristallglas
nach der Behandlung in NaOH-Lösung
deutliche Kratzspuren aufwies, während
das beschichtete Kristallglas keine erkennbaren Kratzspuren aufwies.
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In
weiteren Versuchen konnte festgestellt werden, dass nicht beschichtetes
Kristallglas bereits nach 15 min in einer auf 80°C erwärmten NaOH-Lösung mit
einem pH-Wert von 11 bereits erkennbaren Kratzspuren aufwies, während beschichtetes
Kristallglas auch nach einer Woche in einer auf 80°C erwärmten NaOH-Lösung mit
einem pH-Wert von 11 noch keine erkennbaren Kratzspuren aufwies.
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Somit
konnte festgestellt werden, dass das beschichtete Kristallglas wesentlich
widerstandfähiger
gegenüber
mechanischer Beanspruchung nach einer Behandlung in alkalischen
Medien war als nicht beschichtetes Kristallglas.