DE102006027934B4 - Verfahren zur Herstellung von witterungsbeständigem Holzfurnier sowie Holzfurnier - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von witterungsbeständigem Holzfurnier sowie Holzfurnier Download PDF

Info

Publication number
DE102006027934B4
DE102006027934B4 DE200610027934 DE102006027934A DE102006027934B4 DE 102006027934 B4 DE102006027934 B4 DE 102006027934B4 DE 200610027934 DE200610027934 DE 200610027934 DE 102006027934 A DE102006027934 A DE 102006027934A DE 102006027934 B4 DE102006027934 B4 DE 102006027934B4
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
wood veneer
plywood
wood
veneer
thermally
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Expired - Fee Related
Application number
DE200610027934
Other languages
English (en)
Other versions
DE102006027934A1 (de
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
OWI GmbH
Original Assignee
OWI GmbH
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by OWI GmbH filed Critical OWI GmbH
Priority to DE200610027934 priority Critical patent/DE102006027934B4/de
Publication of DE102006027934A1 publication Critical patent/DE102006027934A1/de
Application granted granted Critical
Publication of DE102006027934B4 publication Critical patent/DE102006027934B4/de
Expired - Fee Related legal-status Critical Current
Anticipated expiration legal-status Critical

Links

Classifications

    • FMECHANICAL ENGINEERING; LIGHTING; HEATING; WEAPONS; BLASTING
    • F26DRYING
    • F26BDRYING SOLID MATERIALS OR OBJECTS BY REMOVING LIQUID THEREFROM
    • F26B13/00Machines and apparatus for drying fabrics, fibres, yarns, or other materials in long lengths, with progressive movement
    • F26B13/06Machines and apparatus for drying fabrics, fibres, yarns, or other materials in long lengths, with progressive movement with movement in a sinuous or zig-zag path
    • F26B13/08Machines and apparatus for drying fabrics, fibres, yarns, or other materials in long lengths, with progressive movement with movement in a sinuous or zig-zag path using rollers
    • BPERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
    • B27WORKING OR PRESERVING WOOD OR SIMILAR MATERIAL; NAILING OR STAPLING MACHINES IN GENERAL
    • B27KPROCESSES, APPARATUS OR SELECTION OF SUBSTANCES FOR IMPREGNATING, STAINING, DYEING, BLEACHING OF WOOD OR SIMILAR MATERIALS, OR TREATING OF WOOD OR SIMILAR MATERIALS WITH PERMEANT LIQUIDS, NOT OTHERWISE PROVIDED FOR; CHEMICAL OR PHYSICAL TREATMENT OF CORK, CANE, REED, STRAW OR SIMILAR MATERIALS
    • B27K5/00Treating of wood not provided for in groups B27K1/00, B27K3/00
    • B27K5/0085Thermal treatments, i.e. involving chemical modification of wood at temperatures well over 100°C
    • FMECHANICAL ENGINEERING; LIGHTING; HEATING; WEAPONS; BLASTING
    • F26DRYING
    • F26BDRYING SOLID MATERIALS OR OBJECTS BY REMOVING LIQUID THEREFROM
    • F26B2210/00Drying processes and machines for solid objects characterised by the specific requirements of the drying good
    • F26B2210/14Veneer, i.e. wood in thin sheets

Landscapes

  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
  • Physics & Mathematics (AREA)
  • Thermal Sciences (AREA)
  • Wood Science & Technology (AREA)
  • Forests & Forestry (AREA)
  • Textile Engineering (AREA)
  • Mechanical Engineering (AREA)
  • General Engineering & Computer Science (AREA)
  • Chemical And Physical Treatments For Wood And The Like (AREA)
  • Veneer Processing And Manufacture Of Plywood (AREA)

Abstract

Verfahren zur Herstellung von witterungsbeständigem Holzfurnier, dadurch gekennzeichnet, dass als Holzfurnier ein Schäl- und/oder Messerfurnier einer Dicke d mit 0,8 mm ≤ d ≤ 2,5 mm mit einer Restfeuchte ≤ 12% bei einer Temperatur T mit 180°C ≤ T ≤ 260°C über eine Zeit t mit 5 min ≤ t ≤ 40 min thermisch nachbehandelt wird.

Description

  • Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Herstellung von witterungsbeständigem Holzfurnier. Auch nimmt die Erfindung auf ein Holzfurnier zur Herstellung von Sperrholz, Schichtholz, Lagenholz und/oder Formsperrholz Bezug.
  • Um Massivholz witterungsbeständig zu machen, ist es bekannt, dieses thermisch zu behandeln. Hierzu wird das Holz zum Beispiel über 24 bis 48 Stunden bei Temperaturen bis 250°C, teilweise unter Ausschluss von Sauerstoff oder in Dampfatmosphäre, behandelt. Ein solches thermisch behandeltes Holz wird auch als Thermoholz bezeichnet. Während der Wärmebehandlungen werden zahlreiche physikalische und chemische Prozesse im Holz ausgelöst, die die Feuchtigkeitsaufnahme verringern sowie die Dimensionsstabilität und Resistenz gegen Pilze und Holzschädlinge erhöhen. Entsprechendes Thermoholz ist eine Alternative zu Tropenhölzern, wobei europäische Nadel- und Laubhölzer zum Einsatz gelangen.
  • Durch die thermische Behandlung tritt gleichzeitig eine Farbveränderung im Oberflächenbereich auf, so dass durch gezielte thermische Behandlung reproduzierbare Verfärbungen einstellbar sind. Ein gleichmäßiges Durchfärben erfolgt jedoch nicht. Entsprechende aus Massivholz bestehende Thermohölzer werden zum Beispiel für Fassadenverkleidungen, im Terrassen- oder Wellnessbereich eingesetzt.
  • Aus der WO-A-2005/007369 ist es bekannt, Thermoholz zusätzlich mit Wachs zu imprägnieren, um die Eigenschaften zu verbessern.
  • In der EP-A-1 500 769 wird ein Holzfenstersystem beschrieben, das wetterseitig vollständig wetterfest und lichtecht beschichtet ist. Dabei kann anstelle einer außenseitig aufzubringenden Folie eine Schicht aus temperaturvergütetem Massivholz verwendet werden, das bei einer Temperatur bis 200°C thermisch behandelt worden ist.
  • Die EP-B-0 611 638 bezieht sich auf ein Verfahren zur Stabilisierung eines Lignocellulosematerials. Zu den Lignocellulosematerialien gehören sowohl verarbeitete Materialien wie MDF und Spanplatten als auch nicht verarbeitete Materialien. Um Maßhaltigkeit und Oberflächeneigenschaft zu verbessern und somit das Material für Bau- oder Möbelzwecke verwenden zu können, wird dieses zwischen eine oder mehrere Heizplatten positioniert, um es unter Druckeinwirkung zur Verdampfung des vorhandenen Wassers zu erhitzen und somit das Material einer Hochdruckdampfbehandlung zu unterziehen. Dabei kann das Lignocellulosematerial zwischen Endlosbändern angeordnet und mittels dieser transportiert werden. Wird Holzfurnier benutzt, so wird dieses zwischen Heizplatten angeordnet, die auf eine Temperatur von 180°C eingestellt werden, um sodann das Furnier unter Druck für einige Minuten zu erhitzen.
  • Aus der DE-U-202 06 974 ist ein aus Holz bestehendes Profil für Fenster und Türen bekannt. Um das Profil außenseitig witterungsbeständig zu gestalten, ohne dass ein gleiches Holz für die Innenseite benutzt werden muss, ist vorgesehen, dass das Profil aus zumindest zwei Schichten aus Holz besteht, die voneinander abweichende Rohdichten aufweisen.
  • Es besteht ein gesteigertes Bedürfnis, aus Holzfurnieren bestehende Gegenstände wie Möbel zur Verfügung zu stellen, die witterungsbeständig sind, ohne dass auf tropische Holzarten zurückgegriffen werden muss. Daher liegt der vorliegenden Erfindung die Aufgabe zu Grunde, ein Verfahren zur Herstellung von witterungsbeständigem Holzfurnier zur Verfü gung zu stellen, das formstabil und kostengünstig ist. Auch soll ohne Oberflächenbearbeitung oder Aufbringen von Edelfurnieren eine gewünschte Färbung erreichbar sein, die gleichmäßig durchgehend ist.
  • Verfahrensmäßig wird zur Lösung der Aufgabe vorgeschlagen, dass als Holzfurnier ein Schäl- und/oder Messerfurnier einer Dicke d mit 0,6 mm ≤ d ≤ 2,5 mm und einem Restfeuchtegehalt ≤ 12% verwendet wird und dass das Holzfurnier bei einer Temperatur T1 mit 180°C ≤ T1 ≤ 260°C über eine Zeit t mit 5 min ≤ t ≤ 40 min thermisch nachbehandelt wird.
  • Insbesondere ist vorgesehen, dass Buchenschälfurnier als das Holzfurnier bei der Temperatur T über eine Zeit t so lange thermisch nachbehandelt wird, bis das Holzfurnier eine Fasersättigung von 14% bis 25% Holzfeuchte und/oder ein Quell- und Schwundmaß in tangentialer Richtung zwischen 6% und 11,5% aufweist.
  • Überraschenderweise hat sich gezeigt, dass nicht nur Massivholz, sondern auch Holzfurniere thermisch derart nachbehandelbar sind, dass Eigenschaftsänderungen erzielbar sind, die zum einen zu einer Witterungsbeständigkeit führen und zum anderen eine Farbgestaltung bieten, ohne dass es zusätzlicher Nachbearbeitungen bedarf. Dabei zeigt sich ein vollständiges Durchfärben des Holzfurniers.
  • Dass die Fachwelt die Auffassung vertrat, dass Holzfurnier thermisch nicht nachbehandelt werden kann, lag in der Auffassung begründet, dann man davon ausging, dass sich Holzfurnier bei einer Temperatur über 200°C selbst entzündet. Auch befürchtete man Verschalung des Furniers sowie Risse und Wellen.
  • Messungen mit Buchenfurnier haben ergeben, dass im Vergleich zu den Buchenfurnieren vor der thermischen Nachbehandlung die Quell- und Schwindwerte bis zu 45% reduziert werden konnten. Die Ausgleichsfeuchte (Hydroskopizität), auf die sich das Holz im Verhältnis zur relativen Luftfeuchtigkeit einstellt, konnte bis zu 50% reduziert werden. Der Fasersättigungspunkt sinkt von uf 32% bis ca. uf 15%.
  • In Abhängigkeit von der Dauer der thermischen Nachbehandlung und der eingestellten Temperatur besteht die Möglichkeit, das Furnier vom Naturton auf braun, dunkelbraun bis schwarzbraun zu verändern, ohne dass die holzartcharakteristische Maserung verloren geht. Je stärker die Farbveränderungen sind, um so stärker verändern sich auch die physi kalischen Eigenschaften. So nimmt die Brinellhärte zu, wohingegen die Zug-, Biege- und Kerbschlagfestigkeit abnimmt. Unabhängig hiervon erhöht sich jedoch die Resistenz gegen Pilz- und Holzschädlinge, so dass die erforderliche Witterungsbeständigkeit gegeben ist.
  • Bezüglich Buchenschälfurnier als Holzfurnier erfolgte Messungen ergaben, dass bei einer Wärmenachbehandlung über eine Zeit t auf 5 min ≤ t ≤ 25 min und eine Temperatur T mit 180°C ≤ T ≤ 220°C die Zugwerte bis 60%, Biegewerte bis zu 20% und die Kerbschlagwerte bis 50% im Vergleich zu unbehandeltem Furnier abnehmen. Die Brinellhärte nahm demgegenüber bis 20% zu.
  • Insbesondere ist vorgesehen, dass als Holzfurnier ein solches einer europäischen Laubholzart oder eines Nadelholzes verwendet wird.
  • Das thermische Nachbehandeln kann durch Kontaktwärme oder im Trockenofen erfolgen. Insbesondere ist vorgesehen, dass das Holzfurnier im Durchlaufverfahren thermisch nachbehandelt wird. Bevorzugterweise wird hierzu das Holzfurnier mit einer Geschwindigkeit V mit 2 m/min ≤ V ≤ 4 m/min durch einen Trockenofen über eine Länge bei einer Temperatur vorzugsweise zwischen 200°C und 240°C transportiert, dass diese über eine Zeit zwischen 20 min und 30 min einwirkt. Gleiche Zeit- und Temperaturparameter sollten auch dann zur Anwendung gelangen, wenn die thermische Nachbehandlung im Batch-Verfahren erfolgt.
  • Das thermisch nachbehandelte Holzfurnier kann sodann zu Sperrholz, Schichtholz, Lagenholz und/oder Formsperrholz verpresst werden. Die zwischen den Furnieren vorhandenen Klebstoffe müssen selbstverständlich feuchtigkeits- und witterungsbeständig sein. Insbesondere sind die Furniere mit Melaminharz verleimt.
  • Ein Furnierholz zur Herstellung von Sperrholz, Schichtholz, Lagenholz und/oder Formsperrholz zeichnet sich dadurch aus, dass als Holzfurnier ein thermisch nachbehandeltes Holzfurnier mit einem Fasersättigungspunkt uF mit 25% ≤ uF ≤ 13% ist. Dabei ist das Holzfurnier thermisch derart nachbehandelt, dass das Holzfurnier eine Verfärbung wie braun, dunkelbraun oder schwarzbraun aufweist.
  • Das Holzfurnier selbst ist aus einem europäischen Laubholz und/oder Nadelholz geschält und/oder gemessert. Dabei weist das Holzfurnier eine Dicke d mit 0,6 mm ≤ d ≤ 2,5 mm auf.
  • Insbesondere handelt es sich bei dem aus dem thermisch nachbehandelten Formholz hergestellten Formsperrholz um eine Sitzschale oder Lehne, wobei bevorzugterweise das Holzfurnier ein Buchenfurnier ist.
  • Weitere Einzelheiten, Vorteile und Merkmale der Erfindung ergeben sich nicht nur aus den Ansprüchen, den diesen zu entnehmenden Merkmalen – für sich und/oder in Kombination –, sondern auch aus der nachfolgenden Beschreibung von der Zeichnung zu entnehmenden Ausführungsbeispielen.
  • Es zeigen:
  • 1 eine Prinzipdarstellung eines Trockenofens und
  • 2 Sorptionskurven.
  • Um zum Beispiel Sperrholz, Schichtholz oder Lagenholz in Plattenform oder Formsperrholz witterungsbeständig auszubilden, ohne dass auf tropische Hölzer zurückgegriffen wird, vielmehr vorrangig auf europäische Laubholzarten wie Buche, Birke, Pappel, Eiche oder Esche und Nadelhölzer wie Fichte, Tanne oder Kiefer zurückgegriffen werden kann, erfolgt erfindungsgemäß eine thermische Nachbehandlung zuvor getrockneter Holzfurniere, die eine Restfeuchte bis üblicherweise 12%, insbesondere zwischen 4% und 6% aufweisen. Hierzu wird zunächst das durch Messern oder Schälen hergestellte Holzfurnier im Durchlaufverfahren, also durch Transportieren durch einen Trockenofen getrocknet. Das entsprechende getrocknete Furnier wird sodann einem weiteren Trockenofen zugeführt, in dem eine thermische Nachbehandlung erfolgt derart, bei der das Furnier einer Temperatur ausgesetzt wird, die zwischen 180°C und 260°C liegt. In Abhängigkeit von den zu erzielenden Materialeigenschaften wirkt auf das Holzfurnier, das bevozugterweise eine Dicke zwischen 0,6 mm und 2,5 mm aufweist, die Temperatur in dem Ofen über einen Zeitraum zwischen 5 min und 40 min ein. Temperatureinstellung und Einwirkzeit sind auch von der Holzart abhängig.
  • Ein entsprechender Trockenofen 10 ist rein prinzipiell der 1 zu entnehmen. Der Trockenofen 10 kann mehrstöckig ausgebildet sein. Das Furnier 12 wird mittels Transportrollen im Ausführungsbeispiel über drei Etagen 14, 16, 18 des Trockenofens 10 geführt. Im Kopfbereich des Trockenofens befinden sich im Ausführungsbeispiel als Gasbrenner ausgebildete Wärmequellen 20, 22, 24. Dabei kann der Trockenofen 10 eine Länge L von in etwa 20 m aufweisen, so dass das Furnier über eine Transportstrecke von 60 m durch den Trockenofen 10 geführt wird.
  • In Abhängigkeit von Vergütungsgrad, Holzart und Furnierdicke wird die Transportgeschwindigkeit des Furniers 12 eingestellt. Übliche Geschwindigkeiten liegen zwischen 2 m/min bis 4 m/min. Die in dem Trockenofen herrschende Temperatur liegt im Bereich zwischen 180°C und 260°C.
  • Durch die thermische Nachbehandlung werden die Materialeigenschaften des Furniers 12 verändert. Untersuchungen bei aus Buche bestehendem Holzfurnier haben ergeben, dass die Quell- und Schwindwerte bis zu 40% reduziert werden. Die Ausgleichsfeuchte (Hydroskopizität), auf die sich das Holz im Verhältnis zur relativen Luftfeuchtigkeit einstellt, wird bis zu 50% verringert. Der Fasersättigungspunkt sinkt von uf 32% bis ca. uf 15%. Dies ergibt sich aus der 2, wobei die oberste Kurve die Ausgleichsfeuchte des thermisch nicht nachbehandelten Furniers wiedergibt. Die unteren Kurven entsprechen thermisch nachbehandelten Buchenfurnieren mit unterschiedlicher Nachbehandlung, wobei die Ausgleichsfeuchte um so mehr abnimmt, je größer die thermische Nachbehandlung war, die sich auch durch die Farbgebung äußert. So ist die Intensität der Nachbehandlung bei schwarzbraun verfärbtem Holzfurnier am größten und nimmt mit geringerer Verfärbung von braun nach hellbraun ab. Entsprechend nimmt die Hydroskopizität zu.
  • Mit der Intensität der Behandlung geht gleichzeitig ein Festigkeitsverlust sowie eine Abnahme der Zug-, Biege- und Kerbschlagfestigkeit einher. Gleichzeitig nimmt die Härte nach Brinell zu. Erwähntermaßen erfolgt gleichzeitig zur Veränderung der physikalischen Eigenschaften eine Verfärbung des Furniers vom Naturton auf braun, dunkelbraun bis schwarzbraun, ohne dass die holzartcharakteristische Maserung verloren geht.
  • Die entsprechend thermisch nachbehandelten Holzfurniere werden sodann zurechtgeschnitten und zu gewünschten Gegenständen verpresst. Aufgrund der thermischen Nachbehandlung ist durch die verringerte Feuchtigkeitsaufnahme eine hohe Dimensionsstabilität gewährleistet. Gleichzeitig ist eine erhöhte Resistenz gegen Pilz- und Holzschädlinge gegeben, so dass eine Witterungsbeständigkeit vorliegt, die mit tropischen Holzarten zu vergleichen ist. Entsprechende Furniere können zu Formsperrholz verpresst werden, wobei die einzelnen Lagen z. B. mit Melaminharzen verleimt werden können. Durch die thermische Nachbehandlung bedingt erfährt die Oberfläche eine Glanz- und Farbveränderung, so dass sich zusätzliche Verarbeitungen oder das Verwenden von Furnieren aus Edelhölzern erübrigen.
  • Insbesondere eine Verwendung von Formsperrholz für im Freien zu nutzende Sitz- und Tischmöbel sind als Anwendungsgebiete zu nennen, die heutzutage aus tropischen Hölzern hergestellt werden. Dabei können aufgrund der erfindungsgemäßen Lehre heimische Holzarten wie insbesondere Buche verwendet werden, die kostengünstig zur Verfügung steht und die erforderliche Be- bzw. Umarbeitung ermöglicht.
  • Versuche haben ergeben, dass die zu einer Vergütung führende thermische Nachbehandlung von Buchenschälfurnier einer Dicke d mit d ≤ 1,2 mm zu folgenden Verfärbungen führt, die von der Temperatur und der Zeit wie folgt abhängig war: Bei einer Temperatur von 180°C und 22,5 Minuten Behandlungsdauer ist die Verfärbung hellbraun.
  • Bei einer Temperatur von 200°C und 22,5 Minuten Behandlungsdauer ist die Verfärbung braun.
  • Bei einer Temperatur von 220°C und 22,5 Minuten Behandlungsdauer ist die Verfärbung schwarzbraun.
  • Den Zusammenhang zwischen Temperatur und Behandlungsdauer kann man auch so darstellen:
    Bei einer Temperatur von 220°C und 8 Minuten Behandlungsdauer ist die Verfärbung hellbraun.
  • Bei einer Temperatur von 220°C und 16 Minuten Behandlungsdauer ist die Verfärbung braun.
  • Bei einer Temperatur von 220°C und 22,5 Minuten Behandlungsdauer ist die Verfärbung schwarzbraun.
  • Mit dem Verfärbungsgrad änderten sich die Kenndaten des Furniers:
    • • Hydroskopische Eigenschaften, Fasersättiung stellte sich ein:
    Unbehandeltes Furnier bei 28%–32% Holzfeuchte
    Hellbraun bei 23% Holzfeuchte
    Braun bei 18% Holzfeuchte
    Dunkelbraun bei 15% Holzfeuchte
    • • Quell- und Schwundmaße, in tangentialer Richtung:
    Unbehandeltes Furnier 12,5%
    Hellbraun 11%
    Braun 10%
    Dunkelbraun 7%

Claims (15)

  1. Verfahren zur Herstellung von witterungsbeständigem Holzfurnier, dadurch gekennzeichnet, dass als Holzfurnier ein Schäl- und/oder Messerfurnier einer Dicke d mit 0,8 mm ≤ d ≤ 2,5 mm mit einer Restfeuchte ≤ 12% bei einer Temperatur T mit 180°C ≤ T ≤ 260°C über eine Zeit t mit 5 min ≤ t ≤ 40 min thermisch nachbehandelt wird.
  2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Holzfurnier über eine Zeit t mit 8 min ≤ t ≤ 25 min und bei einer Temperatur T mit 180°C ≤ T ≤ 220°C thermisch nachbehandelt wird.
  3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass Buchenschälfurnier als das Holzfurnier auf einen Fasersättigungspunkt uF mit 25% ≤ uF ≤ 13% eingestellt wird.
  4. Verfahren nach zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das getrocknete Holzfurnier durch Kontaktwärme oder im Trockenofen thermisch nachbehandelt wird.
  5. Verfahren nach zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Holzfurnier im Durchlaufverfahren thermisch nachbehandelt wird.
  6. Verfahren nach zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Holzfurnier mit einer Geschwindigkeit V mit 2 m/min ≤ V ≤ 4 m/min durch einen Trockenofen zur thermischen Nachbehandlung transportiert wird.
  7. Verfahren nach zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das thermisch nachbehandelte Furnierholz zu Sperrholz, Schichtholz, Lagenholz und/oder Formsperrholz verpresst wird.
  8. Verfahren nach zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass Lagen von thermisch nachbehandeltem Furnierholz mit Melaminharz verleimt werden.
  9. Verfahren nach zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass als Holzfurnier ein solches einer europäischen Laubholzart oder eines Nadelholzes verwendet wird.
  10. Holzfurnier zur Herstellung von Sperrholz, Schichtholz, Lagenholz und/oder Formsperrholz, dadurch gekennzeichnet, dass das Holzfurnier ein thermisch nachbehandeltes Holzfurnier mit einem Fasersättiungspunkt uF mit 25% ≤ uF ≤ 13% ist.
  11. Holzfurnier nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass das Holzfurnier durch thermische Nachbehandlung verfärbt ist.
  12. Holzfurnier nach Anspruch 10 und 11, dadurch gekennzeichnet, dass das Holzfurnier aus einem europäischen Laubholz und/oder einem Nadelholz geschält und/oder gemessert ist.
  13. Holzfurnier nach Anspruch 10 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass das Holzfurnier eine Dicke d mit 0,6 mm ≤ d ≤ 2,5 mm aufweist.
  14. Formsperrholz, bestehend aus mehreren verpressten und miteinander verleimten Holzfurnieren, dadurch gekennzeichnet, dass das Formsperrholz aus thermisch nachbehandelten Furnieren europäischer Laubholzart oder Nadelholz besteht und als Gartenmöbel, Möbel im Wellness- und Nassbereich, Spielgerät oder Sitzschale ausgebildet ist.
  15. Formsperrholz nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, dass die Lagen des thermisch nachbehandelten Holzfurniers insbesondere mit Melaminharz verleimt sind.
DE200610027934 2006-06-14 2006-06-14 Verfahren zur Herstellung von witterungsbeständigem Holzfurnier sowie Holzfurnier Expired - Fee Related DE102006027934B4 (de)

Priority Applications (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DE200610027934 DE102006027934B4 (de) 2006-06-14 2006-06-14 Verfahren zur Herstellung von witterungsbeständigem Holzfurnier sowie Holzfurnier

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DE200610027934 DE102006027934B4 (de) 2006-06-14 2006-06-14 Verfahren zur Herstellung von witterungsbeständigem Holzfurnier sowie Holzfurnier

Publications (2)

Publication Number Publication Date
DE102006027934A1 DE102006027934A1 (de) 2007-12-20
DE102006027934B4 true DE102006027934B4 (de) 2009-09-10

Family

ID=38690297

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DE200610027934 Expired - Fee Related DE102006027934B4 (de) 2006-06-14 2006-06-14 Verfahren zur Herstellung von witterungsbeständigem Holzfurnier sowie Holzfurnier

Country Status (1)

Country Link
DE (1) DE102006027934B4 (de)

Families Citing this family (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE102009031639A1 (de) * 2009-07-03 2011-01-05 Herbert Hagensieker Sägewerk GmbH Brettschichtholz

Citations (4)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
EP0611638B1 (de) * 1993-02-18 1999-07-28 Eidai Co. Ltd. Verfahren zur Stabilisierung eines Lignocellulosematerials und Vorrichtung dafür
DE20206974U1 (de) * 2001-06-21 2002-07-25 Noka Holzverarbeitungs Gmbh Profil für Fenster und Türen
EP1500769A2 (de) * 2003-07-22 2005-01-26 Klatovske d.evo, Stavebni centrum, spol s r o. Holzfenstersystem
WO2005007369A1 (de) * 2003-07-14 2005-01-27 FRÖHNER, Jürgen Verfahren zum einbringen von wachs in thermoholz

Patent Citations (4)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
EP0611638B1 (de) * 1993-02-18 1999-07-28 Eidai Co. Ltd. Verfahren zur Stabilisierung eines Lignocellulosematerials und Vorrichtung dafür
DE20206974U1 (de) * 2001-06-21 2002-07-25 Noka Holzverarbeitungs Gmbh Profil für Fenster und Türen
WO2005007369A1 (de) * 2003-07-14 2005-01-27 FRÖHNER, Jürgen Verfahren zum einbringen von wachs in thermoholz
EP1500769A2 (de) * 2003-07-22 2005-01-26 Klatovske d.evo, Stavebni centrum, spol s r o. Holzfenstersystem

Also Published As

Publication number Publication date
DE102006027934A1 (de) 2007-12-20

Similar Documents

Publication Publication Date Title
EP0487925A1 (de) Laminatfussboden
Shukla Evaluation of dimensional stability, surface roughness, colour, flexural properties and decay resistance of thermally modified Acacia auriculiformis
EP3563371B1 (de) Gitarre mit griffbrett aus hochdichtem bambus
DE102006027934B4 (de) Verfahren zur Herstellung von witterungsbeständigem Holzfurnier sowie Holzfurnier
EP2535155B1 (de) Verfahren zur Beeinflussung des optischen Erscheinungsbildes eines Holzelementes
EP2114644B1 (de) Verfahren zur behandlung von holzteilen
EP2269787A1 (de) Brettschichtholz
Vukas et al. Heat treated wood
DE2654958A1 (de) Verfahren zur behandlung von holz
Hu et al. Effects of the thickness of the heat-treated wood specimen on water-soluble extractives and mechanical properties of merbau heartwood
DE3148120A1 (de) Verfahren zum haerten und stabilisieren von holz
DE102009047137A1 (de) Verfahren zur thermischen Modifizierung oder Vergütung von Holz und Holzprodukten
DE102007011703A1 (de) Verfahren zur Herstellung von Holzprofilen
AT518615B1 (de) Verfahren zur Verbesserung der Imprägnierbarkeit von Schnittholz
DE2263758A1 (de) Verfahren zur herstellung von formbestaendigem holz und holzwerkstoffen
DE102014100864A1 (de) Färbung von Holz und Holzwerkstoffen sowie entsprechendes Holz und Holzwerkstoffe
DE102009047142B4 (de) Verfahren zur Modifizierung von Holzwerkstoffen
DE972283C (de) Fass, bestehend aus geschichteten Dauben und gegebenenfalls Boeden
DE1037696B (de) Verfahren zur Verbesserung der hygroskopischen Eigenschaften von Holzspaenen oder -fasererzeugnissen
AT11591U1 (de) Fussbodenpaneel aus massivholz mit verdichteter lauffläche
EP2604773A1 (de) Torrefiziertes bzw. thermisch modifiziertes Holzboden-Element
DE202014011060U1 (de) Sperrholz mit einer Beschichtung
WO2015136069A1 (de) Flächiges bauelement
DE202023104079U1 (de) Verwendung eines pyrolysierten Bambusmaterials zur Herstellung eines Saiteninstrumentenbauteils
DE718096C (de) Verfahren zur Veredlung von Holzfurnieren durch Kaltwalzen

Legal Events

Date Code Title Description
OP8 Request for examination as to paragraph 44 patent law
8364 No opposition during term of opposition
R119 Application deemed withdrawn, or ip right lapsed, due to non-payment of renewal fee