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Die
Erfindung betrifft einen Kontaktlinsenbehälter nach dem Oberbegriff des
Patentanspruchs 1.
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Üblicherweise
dienen Kontaktlinsenbehälter
zum Aufbewahren, Reinigen, Desinfizieren und Transportieren von
Kontaktlinsen in einer Flüssigkeit.
Bei bekannten Kontaktlinsenbehältern
ist hierzu ein nach oben offenes Gehäuse zur Aufnahme der Flüssigkeit
vorgesehen, welches mittels eines Deckels verschließbar ist. Zur
Aufnahme der Kontaktlinsen weist der Deckel üblicherweise einen flüssigkeitsdurchlässigen Linsenträger auf,
in welchen die Linsen einlegbar sind. Durch Schütteln des Kontaktlinsenbehälters werden
die Kontaktlinsen gereinigt.
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Aus
der
EP 0 476 937 A2 ist
ein gattungsgemäßer Kontaktlinsenbehälter zum
Aufbewahren, Reinigen und Transportieren von Kontaktlinsen bekannt.
Der Kontaktlinsenbehälter
besteht aus einem zylindrischen Gehäuse zur Aufnahme von Kontaktlinsenflüssigkeit,
das mittels eines Deckels verschließbar ist. Der Deckel ist als
Linsenträger
zur Aufnahme von zwei Kontaktlinsen ausgebildet, wobei der Linsenträger beim
Schließen des
Deckels in die Kontaktlinsenflüssigkeit
taucht.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Kontaktlinsenbehälter zu
schaffen, der bei einfachem Aufbau nur wenig Kontaktlinsenflüssigkeit
zur vollständigen
Benetzung der Kontaktlinsen benötigt.
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Diese
Aufgabe wird erfindungsgemäß durch
die im Kennzeichen des Patentanspruchs 1 gegebenen Merkmale gelöst.
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Ein
wesentlicher Vorteil des Kontaktlinsenbehälters besteht in der erfindungsgemäßen Ausgestaltung des
Gehäuses.
Dadurch, dass das Gehäuse
eine unrunde Querschnittsfläche
aufweist, kann das Gehäuse kleiner
ausfallen, wodurch ein wesentlicher Teil der Kontaktlinsenflüssigkeit
eingespart werden kann und eine vergleichsweise geringe Menge an
Flüssigkeit
ausreicht, und zwar insbesondere, wenn das Gehäuse eine Querschnittsfläche mit
einer ersten Hauptausdehnung und einer senkrecht auf der Hauptausdehnung
stehenden differierenden Ausdehnung aufweist. Dabei soll unter der
Hauptausdehnung die größte Erstreckung
der Querschnittsfläche
in eine Richtung verstanden werden. Dabei kann das Gehäuse vorzugsweise
eine im Wesentlichen rechteckige Querschnittsfläche mit unterschiedlichen Seitenlängen, eine
trapezförmige
Querschnittsfläche
oder besonders bevorzugt eine ovale Querschnittsfläche usw.
aufweisen.
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Ein
wesentlicher Vorteil besteht darin, dass der Deckel erfindungsgemäß über eine
Verrastung mit dem Gehäuse
verbunden ist. Üblicherweise
wird der Deckel eines Kontaktlinsenbehälters auf das Gehäuse aufgeschraubt.
Dies bedingt ein Gehäuse
mit runder Querschnittsfläche.
Die Verrastung hingegen ermöglicht ein
Gehäuse
mit unrunder Querschnittsfläche,
wodurch wie schon erwähnt
das Gehäuse
kleiner ausfallen kann. Zudem ermöglicht die Verrastung ein rasches Öffnen und
Verschließen
des Linsenbehälters.
Vorzugsweise weist hierzu das Gehäuse an seiner Außenfläche mindestens
zwei radial nach außen
weisende Bügel mit Durchgangsöffnungen
auf, in welche zwei am Deckel angeordnete, Vorsprünge aufweisende
Nasen einrastbar sind. Die Rastverbindung verhindert ein versehentliches
Abheben des Deckels vom Gehäuse,
indem die Vorsprünge
nach der Verrastung formschlüssig
unter die Bügel
einschnappen, d.h. um den Deckel vom Gehäuse abzunehmen, ist eine gewisse
Kraft zum Lösen
der Rastverbindung notwendig. Alternativ hierzu sind auch weitere,
dem Fachmann als sinnvoll erscheinende Rast- und/oder Schnappverbindungen möglich.
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Ein
wesentlicher Vorteil besteht in der platzsparenden Unterbringung
der Kontaktlinsen im Gehäuse, indem
der Linsenträger
erfindungsgemäß derart
ausgestaltet ist, dass die beiden Linsen mit ihrer Wölbung zumindest
im Wesentlichen in einer Richtung ausgerichtet in das Gehäuse einsetzbar
sind. Unter "im
Wesentlichen" soll
dabei insbesondere verstanden werden, dass die Ausrichtungen der
Wölbungen
einen Winkel kleiner 30°,
vorzugsweise kleiner 20° und
besonders bevorzugt kleiner 10° aufweisen.
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Vorteilhafterweise
weist der Deckel eine vorzugsweise umlaufende Dichtlippe auf, die
bei Aufsetzen auf das Gehäuse
mit einer Auflagefläche
des Gehäuses
dichtend zusammenwirkt. Hierdurch wird ein unkontrolliertes Auslaufen
von Flüssigkeit
verhindert, selbst wenn der Behälter
umfällt
oder geschüttelt
wird. Vorzugsweise ist die Dichtlippe am Deckel angespritzt, wodurch
keine zusätzlichen
Teile erforderlich sind.
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Vorteilhafterweise
kann die Dichtfunktion über
die Ausgestaltung der Rastverbindung gesteuert werden, indem beispielsweise
die Bügel
so am Gehäuse
angebracht sind, dass in der Schließstellung des Deckels eine
für eine
Dichtfunktion ausreichende Vorspannung auf die Dichtlippe des Deckels
aufgebracht wird.
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Vorteilhafterweise
sind die Aufnahmen und/oder die Gegenaufnahmen flüssigkeitsdurchlässig ausgebildet,
so dass die Kontaktlinsen stets von Flüssigkeit umspült sind
und eventuelle Feststoffe sich absetzen können.
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Weitere
Ausgestaltungen und Vorteile der Erfindung gehen aus den übrigen Unteransprüchen und
der Beschreibung hervor.
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Im
Folgenden wird ein Ausführungsbeispiel
der Erfindung anhand von 5 Figuren näher erläutert. Die Figuren, die Beschreibung
und die Ansprüche
enthalten zahlreiche Merkmale in Kombination, die der Fachmann zweckmäßigerweise
auch einzeln betrachten und zu sinnvollen weiteren Kombinationen
zusammenfassen wird.
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Dabei
zeigen:
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1 einen
erfindungsgemäßen Kontaktlinsenbehälter in
perspektivischer Darstellung mit einem Gehäuse und einem zugehörigen Deckel,
an welchem ein Linsenträger
befestigt ist, wobei der Deckel etwas aus dem Gehäuse herausgezogen
und der Linsenträger
in offenem Zustand gezeigt ist,
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2 den
Linsenträger
in offenem Zustand,
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3 das
Gehäuse
in perspektivischer Darstellung mit an seiner Außenfläche angebrachten Bügeln,
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4 den
Deckel in einer Ansicht von oben mit Vorsprünge aufweisenden Nasen zur
Einrastung in die Bügel
des Gehäuses
und
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5 den
Deckel in einer Ansicht von innen ohne den Linsenträger und
mit umlaufender Dichtlippe.
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Einander
entsprechende Bauteile sind in den einzelnen Figuren durchweg mit
gleichen Bezugsziffern gekennzeichnet. Von gleichen Bauteilen in
einer Figur ist nur jeweils ein Bauteil gekennzeichnet.
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1 zeigt
einen erfindungsgemäßen Kontaktlinsenbehälter zur
Aufnahme von zwei, hier nicht dargestellten Kontaktlinsen. Üblicherweise
weisen Kontaktlinsen eine konkav-konvexe
Gestalt auf, deren konkave Oberflächen der gewölbten Hornhaut
eines menschlichen Auges im Wesentlichen angepasst sind. Der Kontaktlinsenbehälter weist
ein Gehäuse 1 zur
Aufnahme von Kontaktlinsenflüssigkeit
auf, das mittels eines Deckels 2 verschließbar ist,
so dass das Gehäuse 1 mit
dem Deckel 2 einen geschlossenen Raum bildet. Der Deckel 2 ist
zusätzlich
als Linsenträger 3 zur
Aufnahme der Kontaktlinsen ausgebildet.
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Der
Linsenträger 3 ist
an einer in 5 gezeigten Innenfläche 4 des
Deckels 2 abnehmbar oder fest angebracht, wodurch sich
der Linsenträger 3 bei
geschlossenem Deckel 2 in dem geschlossenen Raum und somit
in der in das Gehäuse 1 eingefüllten Kontaktlinsenflüssigkeit
befindet. Demgemäß wird der
Linsenträger 3 aus
dem Gehäuse 1 bzw.
aus dem geschlossenen Raum herausgenommen, sobald der Deckel 2 vom
Gehäuse 1 abgenommen
wird. Dadurch, dass der Linsenträger 3 am
Deckel 2 fixiert ist, bleibt er auch nach Einführen in
das Gehäuse 1 in
der gewünschten
Position.
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Wie
in 2 genauer dargestellt, weist der Linsenträger 3 ein
in Vertikalrichtung 5 des Gehäuses 1 verlaufendes,
vorzugsweise plattenförmiges
Stützelement 6 auf, über welches
er vorzugsweise durch Befestigungsstifte 7a, 7b abnehmbar
oder fest am Deckel 2 befestigt ist, indem die Befestigungsstifte 7a, 7b in
eine entsprechende, an der Innenfläche 4 des Deckels 2 gemäß 5 angeordnete
codierte Halterung 31 einsteckbar sind. Die Halterung 31 ist
außermittig
an der Innenfläche 4 des
Deckels 2 angeordnet und weist unterschiedlich große Ausnehmungen 32a, 32b für entsprechend
unterschiedliche Befestigungsstifte 7a, 7b auf. Hierdurch
wird eine Fehlmontage des Linsenträgers 3 vermieden.
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Erfindungsgemäß ist der
Linsenträger 3 derart
ausgestaltet, dass die beiden Linsen mit ihrer Wölbung in einer Richtung 8 ausgerichtet
in das Gehäuse 1 einsetzbar
sind.
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Hierzu
weist das Stützelement 6 an
seinen gegenüberliegenden
Hauptflächen
jeweils eine konvexe Aufnahme 9 (2) und eine
konkave Aufnahme 10 (1) auf.
Mit der konvexen Aufnahme 9 wirkt eine konkave Gegenaufnahme 11 zur
Aufnahme der einen Kontaktlinse und mit der konkaven Aufnahme 10 wirkt
eine konvexe Gegenaufnahme 12 zur Aufnahme der anderen
Kontaktlinse zusammen. Die Gegenaufnahmen 11 und 12 sind
an zwei Elementen 13 und 14 ausgebildet, die oberhalb
der Aufnahmen 9, 10 an den Hauptflächen des
Stützelements 6 mittels
eines Klappmechanismus 15 verschwenkbar gelagert sind.
Die Aufnahmen 9, 10 und die Gegenaufnahmen 11, 12 bilden
jeweils einen Aufnahmeraum für
eine Kontaktlinse, der etwas größer ist
als die Kontaktlinse selbst. Die Kontaktlinsen sind in den jeweiligen
Aufnahmeräumen
somit derart gelagert, dass sie sich nur wenig mit der im Gehäuse 1 strömenden Kontaktlinsenflüssigkeit
bewegen.
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Die
Wölbung
der Aufnahmen 9, 10 bzw. der Gegenaufnahmen 11, 12 entspricht
ungefähr
der menschlichen Augenwölbung
und somit der Krümmung
der Kontaktlinsen.
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Wie
bereits erwähnt,
sind durch die erfindungsgemäße Anordnung
der Aufnahmen 9, 10 und der Gegenaufnahmen 11, 12 beide Kontaktlinsen
mit ihrer Wölbung
in einer Richtung 8 des Gehäuses 1 ausgerichtet, im
vorliegenden Ausführungsbeispiel
in einer Horizontalrichtung des Gehäuses. Hierdurch weisen die
Kontaktlinsen in ihrer Haupterstreckungsrichtung 5 eine
vertikale Lage im Gehäuse 1 auf,
welche senkrecht zur Strömungsrichtung
der Flüssigkeit
bzw. Horizontalrichtung 8 des Gehäuses 1 ist. Dadurch
wird die Reinigungsflüssigkeit
ausreichend auf die Oberfläche
der Linsen aufgetragen, woraus eine optimale Reinigung der Linsen
resultiert.
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Die
verschwenkbaren Elemente 13, 14 sind mittels des
Klappmechanismus 15 auf- und zuklappbar am Stützelement 6 angebracht
und mittels eines Schnappmechanismus 16 am Stützelement 6 fixierbar.
Die Elemente 13, 14 sind so ausgestaltet, dass
sie beim Zuklappen am Stützelement 6 einschnappen.
Hierzu weisen die Elemente 13, 14 an einem dem
Deckel 2 entgegengesetzten Ende Zapfen 17 auf,
die nach dem Herunterschwenken der Elemente 13, 14 in
entsprechende Ausnehmungen 18 des Stützelementes 6 einschnappen,
wodurch die Kontaktlinsen zwischen konvexer Aufnahme 9 und
konkaver Gegenaufnahme 11 bzw. zwischen konkaver Aufnahme 10 und
konvexer Gegenaufnahme 12 sicher gehalten werden.
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Die
Aufnahmen 9, 10 und/oder die Gegenaufnahmen 11, 12 sind
flüssigkeitsdurchlässig ausgebildet. Im
vorliegenden Ausführungsbeispiel
weisen die vorzugsweise kreisförmigen
Aufnahmen 9, 10 und Gegenaufnahmen 11, 12 in
ihrem Mittelpunkt 19 angeordnete Durchflussöffnungen 20 und/oder
von dem Mittelpunkt 19 ausgehende, strahlenförmige Durchbrüche 21 auf.
Zusätzlich
weisen die konkave Aufnahme 10 und die konkave Gegenaufnahme 11 jeweils
eine unten angeordnete Durchflussöffnung 20a, 20b auf,
um ein Absinken eventueller Schwebstoffe aus beiden Aufnahmeräumen für die Kontaktlinsen
zu ermöglichen.
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Erfindungsgemäß weist
das Gehäuse 1 des
Kontaktlinsenbehälters
gemäß 3 eine
unrunde Querschnittsfläche 22 mit
einer Hauptausdehnung und einer senkrecht auf der Hauptausdehnung
stehenden differierenden Ausdehnung auf. Vorteilhafterweise führt die
spezielle Ausrichtung der Wölbungen
zu einer reduzierten Breite der Querschnittsfläche des Kontaktlinsenbehälters.
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Zum
Verschließen
des Gehäuses 1 ist
der Deckel 2 erfindungsgemäß über eine Rastverbindung 23 mit
dem Gehäuse 1 verbindbar.
Hierzu weist das Gehäuse 1 an
seiner Außenfläche 24 mindestens
zwei radial vorstehende Bügel 25 mit
Durchgangsöffnungen 26 auf,
in welche gemäß 4 zwei
am Deckel 2 nach unten vorstehende, Vorsprünge 27 aufweisende
Nasen 28 einrastbar sind. Die vom Gehäuse 1 weggerichteten
Vorsprünge 27 verhindern
ein nahezu versehentliches Abheben des Deckels 2 vom Gehäuse 1,
indem die Vorsprünge 27 nach
der Verrastung formschlüssig
unter die Bügel 25 einschnappen,
d.h. um den Deckel 2 vom Gehäuse 1 abzunehmen,
ist eine gewisse Kraft zum Lösen
der Rastverbindung notwendig. Alternativ hierzu ist jede weitere
Rastverbindung denkbar.
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Gemäß 5 weist
der Deckel 2 an seiner Innenseite 4 eine umlaufende
Dichtlippe 29 auf, die bei Aufsetzen auf das Gehäuse 1 mit
einer, in 3 gezeigten Auflagefläche 30 des
Gehäuses 1 dichtend
zusammenwirkt. Hierbei sind die Bügel 25 so am Gehäuse 1 angebracht,
dass in der Schließstellung
des Deckels 2 eine für
eine Dichtfunktion ausreichende Vorspannung auf die Dichtlippe 29 aufgebracht
wird. Vorzugsweise ist die Dichtlippe 29 aus einem Elastomer
gebildet.
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Bezugszeichenliste
für KWO
1801 DE