DE102006022839A1 - Gassack für ein Fahrzeuginsassen-Rückhaltesystem - Google Patents

Gassack für ein Fahrzeuginsassen-Rückhaltesystem Download PDF

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Daniele Aranzulla
Bernd Issler
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ZF Automotive Germany GmbH
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    • B60VEHICLES IN GENERAL
    • B60RVEHICLES, VEHICLE FITTINGS, OR VEHICLE PARTS, NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
    • B60R21/00Arrangements or fittings on vehicles for protecting or preventing injuries to occupants or pedestrians in case of accidents or other traffic risks
    • B60R21/02Occupant safety arrangements or fittings, e.g. crash pads
    • B60R21/16Inflatable occupant restraints or confinements designed to inflate upon impact or impending impact, e.g. air bags
    • B60R21/23Inflatable members
    • B60R21/239Inflatable members characterised by their venting means

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Abstract

Ein Gassack (10) für ein Fahrzeuginsassen-Rückhaltesystem weist eine Gassackwandung (12) mit wenigstens einer ersten Ausströmöffnung (14) auf, welche bis zu einem vorbestimmten ersten Gassackinnendruck (p<SUB>1</SUB>) durch eine zerstörbare, an der Gassackwandung (12) befestigte erste Abdeckung (16) verschlossen ist. Die Gassackwandung (12) weist darüber hinaus wenigstens eine zweite Ausströmöffnung (18) auf, welche bis zu einem vorbestimmten zweiten Gassackinnendruck (p<SUB>2</SUB>) durch eine zerstörbare, an der Gassackwandung (12) befestigte zweite Abdeckung (20) verschlossen ist, wobei die erste Abdeckung (16) bis zum ersten Gassackinnendruck (p<SUB>1</SUB>) auch die zweite Ausströmöffnung (18) abdeckt und der erste Gassackinnendruck (p<SUB>1</SUB>) kleiner ist als der zweite Gassackinnendruck (p<SUB>2</SUB>).

Description

  • Die Erfindung betrifft einen Gassack für ein Fahrzeuginsassen-Rückhaltesystem, mit einer Gassackwandung, die wenigstens eine erste Ausströmöffnung aufweist, welche bis zu einem vorbestimmten ersten Gassackinnendruck durch eine zerstörbare, an der Gassackwandung befestigte erste Abdeckung verschlossen ist.
  • Derartige Gassäcke sind aus dem Stand der Technik bekannt und bieten gegenüber Ausführungsformen mit permanent freigegebenen Ausströmöffnungen den Vorteil, daß beim Entfaltungsvorgang des Gassacks zunächst kein Gasverlust eintritt. Beispielsweise wird in der EP 1 314 615 A1 eine Gassackausströmöffnung erst dann freigegeben, wenn aufgrund des steigenden Gassackinnendrucks die Materialfestigkeit der zugeordneten Ausströmöffnungsabdeckung überschritten und die Abdeckung zerstört wird. Als Folge können kleinere Gasgeneratoren eingesetzt werden, da für dieselbe Rückhalteleistung weniger Generatorgas benötigt wird.
  • Neben einer möglichst effizienten Nutzung des bereitgestellten Generatorgases muß ein modernes Fahrzeuginsassen-Rückhaltesystems weitere Anforderungen erfüllen. In jüngerer Zeit werden z.B. vermehrt Gassäcke gefordert, deren Ausströmöffnungsquerschnitt für verschiedene Lastfälle individuell angepaßt werden kann, um die Rückhaltewerte zu optimieren und die Belastungswerte des Insassen zu verringern. Aufgrund der geringeren Kosten und der einfacheren Herstellung sind dabei insbesondere passive Systeme interessant, die ohne Sensoren und Aktuatoren auskommen.
  • Die Erfindung schafft einen Gassack der eingangs genannten Art, bei dem die Gassackwandung wenigstens eine zweite Ausströmöffnung aufweist, welche bis zu einem vorbestimmten zweiten Gassackinnendruck durch eine zerstörbare, an der Gassackwandung befestigte zweite Abdeckung verschlossen ist, wobei die erste Abdeckung bis zum ersten Gassackinnendruck auch die zweite Ausströmöffnung abdeckt und der erste Gassackinnendruck kleiner ist als der zweite Gassackinnendruck. Dies bietet den Vorteil, daß lediglich durch zwei an der Gassackwandung befestigte Abdeckungen ein kompakter Abströmbereich und ein adaptives, d.h. an den Gassackinnendruck angepaßtes Abströmverhalten erreicht wird.
  • In einer Ausführungsform sind dabei mehrere erste Ausströmöffnungen vorhanden, welche seitlich zur oder um die wenigstens eine zweite Ausströmöffnung herum angeordnet sind. Dadurch ergibt sich ein äußerst kompakter Abströmbereich, der auf der Gassackwandung problemlos so plaziert werden kann, daß eine direkte Gasanströmung des Insassen verhindert ist.
  • Vorzugsweise sind die Abdeckungen aus einem elastischen Material. Infolge der Verwendung elastischer Abdeckungen sind Spannungsspitzen, wie sie infolge der Gassackfaltung beim Aufblasen des Gassacks auftreten können, unproblematisch. Derartige Spannungsspitzen werden durch lokale Dehnungen des elastischen Materials aufgenommen und führen nicht zu einem vorzeitigen Aufreißen der Abdeckung, was einen unerwünschten Gasverlust während der Gassackentfaltung zur Folge hätte.
  • Außerdem sind die Abdeckungen vor ihrem Öffnen bevorzugt gasdicht ausgebildet. Durch diese Maßnahme werden ebenfalls vorzeitige Gasverluste verhindert.
  • Die Abdeckungen können ferner randseitig komplett umlaufend an der Gassackwandung befestigt sein. Auch diese Befestigung ist vorzugsweise gasdicht ausgeführt, was wiederum zur Minimierung der Gasverluste vor der Freigabe der Ausströmöffnungen beiträgt.
  • In einer Ausführungsform sind die Abdeckungen Silikonscheiben. Silikon ist in der Herstellung preiswert und kann über eine Variation seiner Materialstärke sehr genau auf einen Gassackinnendruck eingestellt werden, ab dem die Abdeckung die zugeordnete Ausströmöffnung freigibt. Zur Freigabe der Ausströmöffnung wird die Abdeckung zerstört, indem sie beispielsweise aufreißt oder aufplatzt.
  • In einigen Ausführungsform sind die Abdeckungen mit der Gassackwandung verklebt. Die Verklebung stellt eine einfache und preiswerte Möglichkeit der Verbindung dar und bietet sich insbesondere bei Materialien an, die beim Vernähen leicht ausreißen würden.
  • Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung bevorzugter Ausführungsformen unter Bezugnahme auf die Zeichnungen. In diesen zeigen:
  • 1a bis 1e Teilschnitte durch einen erfindungsgemäßen Gassack im Bereich der Ausströmöffnungen bei ansteigendem Gassackinnendruck;
  • 2 eine Draufsicht auf den Bereich der Ausströmöffnungen des erfindungsgemäßen Gassacks gemäß 1a; und
  • 3 ein Diagramm, in dem beispielhaft der Verlauf eines Gassackinnendrucks über der Zeit aufgetragen ist.
  • Die 1a zeigt einen Teilschnitt durch einen Gassack 10, genauer durch eine Gassackwandung 12 des Gassacks 10, wobei sich unterhalb der Gassackwandung 12 das Gassackinnere und oberhalb der Gassackwandung 12 eine Gassackumgebung befindet. In der Gassackwandung 12 sind zwei erste Ausströmöffnungen 14 zu sehen, welche bis zu einem vorbestimmten ersten Gassackinnendruck durch eine zerstörbare, an der Gassackwandung 12 befestigte, erste Abdeckung 16 verschlossen sind. Darüber hinaus weist die Gassackwandung 12 eine zweite Ausströmöffnung 18 auf, welche bis zu einem vorbestimmten zweiten Gassackinnendruck durch eine zerstörbare, an der Gassackwandung 12 befestigte, zweite Abdeckung 20 verschlossen ist. In dem dargestellten Schnitt ist die zweite Ausströmöffnung 18 zwischen den ersten Ausströmöffnungen 14 angeordnet, so daß die erste Abdeckung 16 auch die zweite Ausströmöffnung 18 mit abdeckt. Der Gassackinnendruck entspricht in der 1a im wesentlichen dem Umgebungsdruck.
  • Bei einem Druckanstieg im Gassackinneren wölben sich die Abdeckungen 16, 20 gemäß 1b nach außen. Eine derartige Wölbung entsteht in geringem Ausmaß bei jedem flexiblen Abdeckungsmaterial (z.B. Textilgewebe). Sind die Abdeckungen 16, 20 elastisch ausgeführt, so ist diese Wölbung besonders ausgeprägt. Bei der Verwendung elastischer Materialien (z.B. Silikon) sind vor einem Aufreißen oder Platzen der Abdeckungen 16, 20 zunächst Materialdehnungen möglich, so daß eventuell auftretende Spannungsspitzen beim Entfaltungsvorgang des Gassacks unproblematisch sind und nicht zu einer ungewollten, vorzeitigen Zerstörung der Abdeckungen 16, 20 führen. Silikonscheiben eignen sich besonders gut als Abdeckungen 16, 20, weil Silikon ein gasdichtes Material ist und somit ein unerwünschter Gasverlust vermieden wird.
  • In der 1c ist ein erster Gassackinnendruck p1 erreicht, bei dem die erste Abdeckung 16 zerstört wird. Eine solche Zerstörung kann beispielsweise im Platzen oder Aufreißen der ersten Abdeckung 16 bestehen. Falls eine sehr kontrollierte und definierte Zerstörung erwünscht ist, kann in den Abdeckungen 16, 20 eine Schwächungszone ausgebildet sein, von der ausgehend die Abdeckungen 16, 20 aufreißen.
  • Infolge der Zerstörung der ersten Abdeckung 16 sind die ersten Ausströmöffnungen 14 freigegeben (1d), so daß Gas an die Umgebung abgegeben werden kann.
  • Steigt der Gassackinnendruck weiter auf einen Wert p2, so wird auch die zweite Abdeckung 20 zerstört und die zweite Ausströmöffnung 18 freigegeben. Die Situation, wenn der zweite Gassackinnendruck p2 erreicht wird, ist in der 1d wiedergegeben. Nach der Zerstörung der ersten und zweiten Abdeckung 16, 20 sind alle Ausströmöffnungen 14, 18 freigegeben (1e).
  • Die 2 zeigt eine Draufsicht auf den Abströmbereich der Gassackwandung 12 mit verschlossenen ersten und zweiten Ausströmöffnungen 14, 18 (vgl. auch 1a). Beispielhaft sind sechs erste Ausströmöffnungen 14 und eine zweite Ausströmöffnung 18 vorgesehen, wobei die ersten Ausströmöffnungen 14 um die zweite Ausströmöffnung 18 herum angeordnet sind. Die beiden Abdeckungen 16, 20 sind randseitig komplett umlaufend an der Gassackwandung 12 befestigt. Vorzugsweise ist diese Befestigung gasdicht ausgeführt, um einen vorzeitigen Gasverlust zu verhindern. Im vorliegenden Fall sind die Abdeckungen 16, 20 mit der Gassackwandung 12 verklebt, wobei eine erste Klebefläche 22 der ersten Abdeckung 16 und eine zweite Klebefläche 24 der zweiten Abdeckung 20 in der 2 schraffiert dargestellt sind.
  • Die 3 zeigt einen möglichen Verlauf des Gassackinnendrucks p bei einer Aktivierung des Fahrzeuginsassen-Rückhaltesystems. Zum Zeitpunkt 0 wird ein nicht dargestellter Gasgenerator gezündet, wodurch der Gassackinnendruck bis auf einen Wert p1 ansteigt. Erreicht der Innendruck den Wert p1, ist die Belastung der ersten Abdeckung 16 so groß, daß sie infolge des Gassackinnendrucks p zerstört wird. Die ersten Ausströmöffnungen 14 sind dadurch freigegeben, so daß es zu einer Druckentlastung kommen kann. Der Gassackinnendruck p kann jedoch z.B. infolge eines Insassenaufpralls oder der Aktivierung einer zweiten Stufe des Gasgenerators weiter ansteigen und einen Wert p2 erreichen. An diesem Wert p2 ist die maximale Belastbarkeit der zweiten Abdeckung 20 erreicht, so daß diese nun ebenfalls zerstört und die zweite Ausströmöffnung 18 freigegeben wird. Infolge des großen Gesamtabströmquerschnitts und nachlassendem Gasausstoß des Gasgenerators fällt der Gassackinnendruck schließlich wieder auf das Niveau des Umgebungsdruckes ab.
  • Der beschriebene Gassack 10 bietet die Möglichkeit, bei steigendem Gassackinnendruck einen stufenweise zunehmenden Abströmquerschnitt freizugeben. Selbstverständlich können eine dritte Abdeckung über der ersten und zweiten Abdeckung 16, 20 sowie wenigstens eine dritte Ausströmöffnung vorgesehen werden, um gemäß dem obengenannten Prinzip die Stufung der möglichen Abströmquerschnitte weiter zu verfeinern.

Claims (7)

  1. Gassack für ein Fahrzeuginsassen-Rückhaltesystem, mit einer Gassackwandung (12), die wenigstens eine erste Ausströmöffnung (14) aufweist, welche bis zu einem vorbestimmten ersten Gassackinnendruck (p1) durch eine zerstörbare, an der Gassackwandung (12) befestigte erste Abdeckung (16) verschlossen ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Gassackwandung (12) wenigstens eine zweite Ausströmöffnung (18) aufweist, welche bis zu einem vorbestimmten zweiten Gassackinnendruck (p2) durch eine zerstörbare, an der Gassackwandung (12) befestigte zweite Abdeckung (20) verschlossen ist, wobei die erste Abdeckung (16) bis zum ersten Gassackinnendruck (p1) auch die zweite Ausströmöffnung (18) abdeckt und der erste Gassackinnendruck (p1) kleiner ist als der zweite Gassackinnendruck (p2).
  2. Gassack nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Gassackwandung (12) mehrere erste Ausströmöffnungen (14) aufweist, welche seitlich der wenigstens einen zweiten Ausströmöffnung (18) angeordnet sind.
  3. Gassack nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Abdeckungen (16, 20) aus einem elastischen Material sind.
  4. Gassack nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Abdeckungen (16, 20) vor ihrem Öffnen gasdicht sind.
  5. Gassack nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Abdeckungen (16, 20) randseitig komplett umlaufend an der Gassackwandung (12) befestigt sind.
  6. Gassack nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Abdeckungen (16, 20) Silikonscheiben sind.
  7. Gassack nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Abdeckungen (16, 20) mit der Gassackwandung (12) verklebt sind.
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