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Die
Erfindung betrifft ein Pumpen- oder Kompressoraggregat vom Verdrängertyp
zur Verwendung für
eine schlupfgeregelte Bremsanlage.
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Konventionelle
Aggregate enthalten ein Getriebe mit konstanter Übersetzung. Beispielsweise bei
blockiergeschützten
Bremsaggregaten hat dies zur Folge, dass die Motorbelastung im ABS-Rückförderbetrieb
bei hoher Wellenleistung, unter relativ hohen fahrerinitierten Bremsdrücken bis
etwa 200 bar, stark ansteigt. Ein anderer Anwendungsfall betrifft
jedoch ESP-Regelzyklen,
welche grundsätzlich
nur ein mittleres Druckniveau bis etwa 100 bar aber einen hohen
Förderstrom
erfordern. Speziell bei konventionellen Aggregaten, deren Leistungsdaten
primär
für hohe
Förderströme ausgelegt
sind, weil diese beispielsweise große Kolbendurchmesser sowie
eine relativ große
Getriebeübersetzung
aufweisen, ist es theoretisch denkbar, dass der Elektromotor im (ABS-)Hochdruckbereich
nicht mehr das erforderliche Drehmoment aufbringt. Blockierströme führen jedoch
zu einer unzulässig
hohen elektrischen Belastung von einem elektrischen Fahrzeugbordnetz.
Bei der Konstruktion einer schlupfgeregelten Bremsanlage besteht
bisher die schwierige Aufgabe, einen Abstimmungskompromiss zwischen
ABS- und ESP-Optimierung aufzusuchen.
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Aus
der WO 93/01073 A1 ist ein Getriebe mit einer Exzentervorrichtung
zur Variation des Fördervolumens
bekannt. Dabei ist ein exzentrischer Wellenzapfen drehfest sowie
axial verschiebbar in einem Steuerschieber aufgenommen, welcher
seinerseits drehbar sowie axial verschiebbar in einem Gehäuse gelagert
ist. Auf dem Wellenzapfen, sowie seitlich neben dem Steuerschieber,
befindet sich ein Exzenterring, der relativ zu dem Wellenzapfen
verdrehbar, und auch innerhalb gewisser Grenzen relativ zu dem Steuerschieber
verdrehbar angeordnet ist. Zwischen Steuerschieber und Exzenterring
ist ein elastisches Mittel eingespannt. Dabei wird durch eine axiale
Verschiebung von dem Steuerschieber, relativ zum Gehäuse, eine
relative Verdrehung des Exzenterrings in Relation zu dem Wellenzapfen
ermöglicht.
Indem der jeweilige hydraulische Druck also auf den Steuerschieber
einwirkt, und bei Bedarf eine Verstellbewegung initiieren kann,
wird eine automatische Anpassung von dem Fördervolumen ermöglicht.
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Die
vorstehend beschriebene Anordnung erfordert eine große Teileanzahl
und verursacht unter anderem deshalb einen hohen konstruktiven und
logistischen Aufwand. Prinzipiell gleiches gilt für eine Vorrichtung,
welche aus der
DE
20 2004 005 443 U1 bekannt geworden ist, und ebenfalls
eine automatische Fördermengenvariation
ermöglichen
soll. Weil der Aufwand zur Integration von derartigen Sondergetriebebauformen
unangemessen steigt, und auch eine Anpassung von dem Gehäuse erfordert,
sind die Chancen für
eine industrielle Nutzung gering. Jedenfalls beruhen die vorbekannten
Vorrichtungen nach bisheriger Kenntnis auf nicht industriell genutzten Konzepten, was
auch mit deren erhöhtem
Aufwand korreliert. Daher besteht eine weitere Aufgabe der Erfindung
darin, eine bauraumneutrale Lösung
vorzuschlagen, die einfach im Sinne von einem Baukasten, also ohne
hochgradige Änderungen
oder Montageprobleme, an Stelle einer Lagerschale nach der
DE 196 36 508 A1 in
Gehäuse
integrierbar ist.
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Die
Aufgabe wird mit der Gesamtheit der Merkmale der unabhängigen Patentansprüche gelöst. Gemäß einer
ersten Lösung
sind relativ zueinander verdrehbare Exzentersegmente, zwischen denen ein
elastisches Element eingespannt ist, ineinander integriert vorgesehen,
also nicht nebeneinander angeordnet, indem ein radial äußeres Exzentersegment ein
radial inneres Exzentersegment ringförmig umgreift. Im Ergebnis
wird eine übersichtliche
und folglich kostengünstige
Konstruktion erhalten, welche einfach im Sinne von einem Baukasten – im Austausch
gegen ein konventionelles Getriebe – in einem Gehäuse anordbar
ist. Das Getriebe kann als Teil des Motors angesehen werden. Zumindest
ist es nicht am Gehäuse
befestigt, sondern wird zusammen mit dem Elektromotor 2 oder
kurz vor dem Anbau des Elektromotors als kompaktes, gesondertes
Modul, in das Gehäuse
eingeführt.
Weiterhin wird eine wesentlich vereinfachte und kostengünstigere
Motorenauswahl ermöglicht,
indem der konstruktiv vorgegebene, quasi-lineare Zusammenhang zwischen
Motordrehmoment und Motordrehzahl mit Hilfe von einem stufenlosen
Getriebemechanismus aufgehoben wird. Denn das Exzentersummenmaß eΣ auf
der Abtriebsseite wird in Abhängigkeit
von dem Bremsmoment, welches proportional zu Querkräften FK ist, variabel eingestellt. Im Ergebnis
wird ein besonders kostengünstiges
Aggregat unter Verwendung von einem kostengünstigen Elektromotor ermöglicht.
Indem die in dem elastischen Mittel gespeicherte Energie bei anderen Motordrehwinkeln
zur Verfügung
gestellt werden kann, erfolgt weiterhin zweitweise eine Energiespeicherung
und eine Energierückführung in
das Getriebesystem.
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In
vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung ist das radial äußere Exzentersegment
unter Zwischenordnung von Lagermitteln – insbesondere unter Zwischenordnung
einer Gleitlagerung – auf
dem radial inneren Exzentersegment abgestützt. Diese Maßnahme ermöglicht eine
beanspruchungsgerechte Konstruktion, wobei eine Verkürzung der
Wellenlänge
nicht nur zur Minaturisierung sondern auch dazu beiträgt, Biegemomente
zu reduzieren. Dies gilt insbesondere für Ausführungsformen, bei der die Antriebswelle
auf zwei Lagern gelagert ist, und einen frei auskragenden Abschnitt
aufweist, welcher mit dem Getriebe und insbesondere mit den Exzentersegmenten
versehen ist. Denn für
derartige Konstruktionen ist eine Minimierung der wirksamen Biegemomente
essentiell.
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Zur
Verringerung der Reibungsarbeit kann es sinnvoll sein, dass das
radial äußere Exzentersegment
unter Zwischenordnung von Wälzlagermitteln auf
dem radial inneren Exzentersegment abgestützt ist. Grundsätzlich sind
jedoch auch robuste Lösungen
unter Verwendung von Gleitlagerungen empfehlenswert, wenn Reibungsarbeit
nicht besonders dominiert.
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Bevorzugt
ist das radial äußere Exzentersegment
als multifunktionaler Lagerring ausgebildet, welcher eine radial äußere Wälzkörperlauffläche zur koaxial-drehbaren
Abstützung
von einem Lageraußenring
aufweist, sowie eine radial innere Lauffläche zwecks Abstützung auf
dem radial inneren Exzentersegement aufweist.
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Zur
Begrenzung der relativen Verdrehbarkeit ist jedes der Exzentersegmente
mit einem Anschlagmittel versehen, welches den relativen Verdrehwinkel zwischen
den Exzentersegmenten begrenzt. Jedes der Exzentersegmente, oder
wenigstens ein mit diesem drehfest verbundenes Bauteil, verfügt über eine Aufnahme
zur Übertragung
der Kräfte
des elastischen Mittels. Die Aufnahme ist so ausgebildet, dass das
elastische Mittel dazu dienen kann, die Exzentersegmente nach Wegfall
der hydraulischen Beanspruchung wieder in eine Ruhelage zu verschwenken,
innerhalb derer maximale Summenexzentrizität vorliegt. Umgekehrt verfügt das Getriebe über die
kleinste wirksame Summenexzentrizität, wenn die Exzentersegmente
infolge hoher Torsionskräfte
maximal entgegen der Wirkung des elastischen Mittels gegeneinander
verdreht sind. Dadurch ist das elastische Mittel auch dafür geeignet
und bestimmt, die Exzentersegmente bei Rückgang oder Wegfall der Last
in eine Position zurück
zu stellen, in der eine größere Summenexzentrizität vorliegt.
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Wenn
die Exzentersegmente radial innerhalb von dem Lageraußenring
angeordnet sind, führt dies
zu einer weiter verdichteten Bauweise. Gleiches gilt für Ausführungen,
bei denen das elastische Mittel in dem Lageraußenring angeordnet ist. Verdichtet Bauweise
wird ebenfalls ermöglicht,
wenn die Antriebswelle zur Aufnahme von einem oder mehreren Getriebebauelementen,
wie insbesondere zur Aufnahme von dem elastischen Mittel, hohl ausgebildet ist.
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Wenn
der Lageraußenring
topfförmig
mit einem geschlossenen Boden ausgebildet ist, wird Schmierstoff
besser vor Auswaschungen geschützt.
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Gute
Ergebnisse bei ausreichender Federsteifigkeit werden erzielt, wenn
das elastische Mittel als Schraubenfeder ausgebildet ist. Zur Erhöhung der
Federsteifigkeit, der Dauerfestigkeit und der Dämpfungseigenschaften können mit
Vorteil Schraubenfedern in Mehrdrahttechnik vorgesehen sein, bei denen
ein schraubenförmig
gewundener Kerndraht mit einem oder mehreren, nebeneinander liegenden Drähten, innerhalb
einer Lage, oder in mehreren, übereinander
liegenden, gewundenen Drahtlagen versehen ist. Weitere Federvarianten
erstrecken sich auf Torsionsfedern, Tellerfedern oder vergleichbare Elastoelemente
wie Elastomere.
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Gemäß einer
nebengeordneten Lösung
des Problems ist zusätzlich
ein Wandler zur Wandlung einer relativen Verdrehbewegung der Exzentersegemente
in eine axial-translatorische Verschiebungsbewegung eines Exzentersegementes
vorgesehen. Mit anderen Worten ist ein zweites Rot-/Trans-Getriebe vorgesehen.
Durch die Rotations-Translations-Wandlung wird es ermöglicht,
Federelemente einzusetzen, die eine besonders steife Federkennlinie
sowie schwingungsdämpfende
Eigenschaften aufweisen. Gemäß einer
Ausführungsform
ist ein Tellerfederpaket zwischen dem radial äußeren Exzentersegment, und
einem wellenfesten Unwuchtausgleichelement eingespannt. Die Tellerfedern
weisen bei geringem Federweg eine hohe Federsteifigkeit auf, so
dass diese einen geringen Einbauraum beanspruchen. Dreh-Schwingungen
werden besonders effektiv bedämpft.
Das Unwuchtausgleichselement reduziert ebenfalls Schwingungen.
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Mit
Vorteil ist der Wandler als kleinbauendes Schraubgetriebe ausgebildet,
wobei die Antriebswelle eine schraubenförmige Nut aufweist, in die
das radial äußere Exzentersegment formschlüssig mit
einem Mitnehmer eingreift. Dadurch ist das radial äußere Exzentersegment
gewissermaßen
axialverschieblich in Relation zu dem radial inneren Exzenter angeordnet.
Eine geringe Baugröße wird
ermöglicht.
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Gemäß einer
zusätzlich
nebengeordneten Lösung
des Problems wird zwecks aktiver Umschaltung zwischen einem minimalen
und einem maximalen Exzentersummenmass, bei einem Exzentertrieb mit
zwei begrenzt relativ zueinander verdrehbaren Exzentersegementen,
vorgeschlagen Mittel zur Umkehrung einer Antriebswellendrehrichtung
vorzusehen, die eine Veränderung
von dem wirksamen Exzentersummenmaß ermöglichen.
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Eine
besonders vorteilhafte Auswirkung der Erfindung besteht darin, dass
auf Basis einer einzigen Motorkennlinie eine Variation einer Pumpen-Förderkennlinie
ermöglicht
wird. Dadurch sind maximal erforderliche elektrische Ströme des Elektromotors absenkbar,
so dass auch Leiterquerschnitte, wie beispielsweise der Leiterquerschnitt
einer elektrischen Verbindung zwischen dem Elektromotor und einem elektronischen
Regler zur Elektromotor- und Bremsenregelung, reduziert werden kann.
Als Folge kann der Durchmesser einer Durchgangsbohrung für die Leiterdurchführung reduziert
werden, so dass in dem Gehäuse
anders nutzbarer Bauraum geschaffen wird.
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Weitere
Einzelheiten der Erfindung gehen aus der Beschreibung und anhand
der Zeichnung hervor. In der Zeichnung zeigt:
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1 Getriebebereich
eines Pumpenaggregates im Schnitt sowie vergrößert,
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2 ein
Lager aus 1, umfassend ein Exzentersegment,
ein elastisches Mittel, Wälzkörper sowie
einen topfartigen Lagerring im Schnitt sowie vergrößert,
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3 eine
Ausführungsform
wie in 1 mit einem mehrteiligen Lagerring,
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4 eine
Getriebevariante mit einer Tellerfeder wobei das Getriebe zwischen
Lagern eingespannt ist,
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5 Getriebebereich
einer weiteren Ausführungsform
mit Hohlwelle und Torsionsfeder in perspektivischem Schnitt sowie
vergrößert,
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6 zwecks
allgemeiner Erläuterung
ein konventioneller Lagerring von einem bekannten Getriebe im Schnitt
sowie vergrößert,
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7 eine
Berechnungsskizze,
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8a-e einige Prinzipskizzen zwecks Verdeutlichung
des Exzentersummenmaß eΣ bei
unterschiedlicher Relativverdrehung der Exzentersegmente,
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9 schematisch
sowie perspektivisch eine Lösung
mit einem drehrichtungsabhängig schaltbaren
Getriebe,
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10a, b Skizzen zur Verdeutlichung von unterschiedlichem
Exzentersummenmaß bei
der Lösung
gemäß 9,
und
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11 Vergleichsschaubild
mit einer Implementierung des Getriebe gemäß 9 in eine
Antiblockiervorrichtung im Schnitt.
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Ein
Elektromotor-Pumpen-Aggragat 1 verfügt über einen Elektromotor 2,
umfassend einen Stator mit einem topfförmigen Motorgehäuse, welches Permanentmagneten,
eine vorzugsweise als Bürstenhalteplatte
ausgebildeten Lagerschild 3 sowie einen Rotor aufnimmt.
Der Rotor umfasst eine Antriebswelle 4, einen Kommutator 5 zur
Beaufschlagung durch nicht gezeichnete Kohlebürsten, und ein, eine Rotationsbewegung
in eine Translationsbewegung wandelndes, Getriebe 6 vom
Exzentertyp mit einer drehfest an der Antriebswelle 4 angeordneten Exzentrizität. Diese
kann einstückig
mit der Antriebswelle 4, oder als gesondertes Bauteil vorgesehen sein.
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Prinzipiell
ist es möglich,
einen Bürstenmotor vom
Gleichstromtyp durch einen bürstenlosen,
elektronisch kommutierten Elektromotor 2 zu ersetzen, ohne
die Erfindung zu verlassen. Die Antriebswelle 4 ist innerhalb
von zwei Lagern, von denen wenigstens ein Lager 7 im wesentlichen
vollständig
in einem Gehäuse 8 für eine Pumpe
aufgenommen ist, drehbar platziert, und durchgreift einen Wellendurchgang 9 vom
Lagerschild 3, wobei dieser, zwecks Ausbildung einer Spalt- oder Labyrinthdichtung,
weitestgehend bis zum Umfang der rotierenden Antriebswelle 4 reicht.
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Das
Gehäuse 8 verfügt über eine
abgestufte Sackbohrung 10, wobei eine Bohrungsstufe 11 zur Aufnahme
von dem Lager 8 dient, und wobei eine weitere Bohrungsstufe 12 einen
Kurbelraum 13 ausbildet, in den rechtwinklig zur Mittelachse
M der Sackbohrung 10 gerichtete Aufnahmebohrungen 14, 15 für Kolben 16, 17 einmünden.
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Bei
grundsätzlich
bekannten Motor-Pumpenaggregaten kommt ein Getriebe 6 unter
Verwendung von einem Nadellager entsprechend 6 zum Einsatz.
Der wellenseitige Exzenter wird dabei von dem Nadellager umfassend
eine Nadelhülse 20 mit
Nadeln 21 und mit einem Nadelkäfig 22 umgriffen,
wobei die Kolben 16, 17 von radial außen auf
einem zylindrischen Mantel 23 der Nadelhülse 20 abgestützt sind.
Die Nadeln 21 laufen unmittelbar auf einer entsprechend
feinbearbeiteten Lauffläche
von dem wellenfesten Exzenter, welcher vorzugsweise einstückig mit
der Antriebswelle 4 ausgebildet ist. Eine Weiterbildung
mit einem, als separaten Exzenterring ausgebildeten, Innenring ist
ebenfalls möglich.
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Ausgehend
von einem oben beschriebenen, grundsätzlich bekannten Aggregataufbau
ist ein neuartiges Getriebe 6 gemäß 1 gekennzeichnet,
indem es baukastenartig einfach durch Austausch des konventionellen
Nadellager-Moduls wie folgt erhalten werden kann.
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Ringförmig um
das wellenfeste Exzentersegment 18 mit seiner Exzentrizität e1 ist ein zweites, radial äußeres Exzentersegment 19 mit
einer Exzentrizität
e2 vorgesehen, welches relativ zu dem wellenfesten
Exzentersegment 18 verdrehbar angeordnet ist. Folglich
sind die Exzentersegemente 18, 19 in besonders
raumsparender Art und Weise zwecks Reduktion der Baulänge ineinander
integriert. Durch eine relative Verdrehung der Exzentersegmente 18, 19 um
einen Verdrehwinkel β zueinander,
wird eine Veränderung
von einem wirksamen Exzentersummenmaß eΣ bewirkt.
Mit anderen Worten ist die wirksame Exzentrizität e zur Verdrängung der
Kolben 16, 17 nicht einheitlich fest vorgegeben,
sondern kann zwischen einem maximalen Exzentersummenmaß eΣmax und
einem minimalen Exzentersummenmaß eΣmin beliebig
variiert werden. Zwischen den Exzentersegmenten 18, 19 ist
ein elastisches Mittel 24 – nach 1 eine Schraubenfeder – vorgesehen.
Die Schraubenfeder kann derart elastisch vorgespannt zwischen den
Exzentersegmenten 18, 19 vorgesehen sein, dass
die Exzentersegmente 18, 19 in einer Ruhelage
prinzipiell ein maximales oder ein minimales Exzentersummenmaß eΣ aufweisen.
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Zur
Abstützung
von dem elastischen Mittel 24 ist dieses mit Anschlagmitteln,
insbesondere mit einem oder mehreren Mitnehmern 25 versehen,
welche formschlüssig
in zugeordnete Aufnahmen, wie insbesondere Ausnehmungen 26 von
der Antriebswelle 4 und von dem radial äußeren Exzentersegment 19 eingreifen.
Wie die Zeichnung erkennen lässt,
kann die Antriebswelle 4 eine Quernut 27 in einer
Stirnfläche
von einem Exzenterzapfen aufweisen, um einen Drahtbügel 28 des
elastischen Mittels 24 aufzunehmen. Das andere Ende vom
elastischen Mittel 24 weist mit Vorteil einen abgekröpften Schenkel 29 auf,
welcher in eine Sackbohrung 30 vom radial äußeren Exzentersegment 19 eingeführt ist.
Die Anschlagmittel können
den maximalen Verdrehwinkel β begrenzen,
indem diese sowohl bei maximalem Exzentersummenmaß eΣmax,
wie auch bei minimalem Exzentersummenmaß eΣmin zur
Anlage gelangen. Schließlich
kann jedes der Exzentersegmente 18, 19 mit einem
oder mehreren Anschlagmitteln zur gegenseitigen Anlage versehen
sein.
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Wie
aus der 1 und 2 hervorgeht,
ist das radial äußere Exzentersegment 19 für eine besonders
robuste Ausgestaltung unter Zwischenordnung von Lagermitteln, insbesondere
unter Zwischenordnung einer Gleitlagerung, auf dem radial inneren
Exzentersegment 18 abgestützt. Wenn eine besonders reibungsarme
Ausführung
gewünscht
ist, kann stattdessen eine Zwischenordnung von Wälzlagermitteln vorgesehen sein.
Im Sinne einer modular austauschbaren Exzenterlagereinheit ist das
radial äußere Exzentersegment 19 jedenfalls
als multifunktionaler Lagerring ausgebildet, der eine radial äußere Wälzkörperlauffläche 31 zur
koaxial-drehbaren Abstützung
von einem Lageraußenring 32 aufweist,
sowie mit einer radial inneren Lauffläche 33 zwecks Abstützung auf
dem radial inneren Exzentersegement 18. Alle Getriebebauelemente,
d. h. insbesondere die Exzentersegmente 18, 19,
das elastische Mittel 24, und auch die entsprechenden Lagermittel
befinden sich für
optimales Packaging im Inneren von dem Lageraußenring 32. Folglich
nimmt das Getriebe 6 wenig Einbauraum in Anspruch, und
kann einfach als eigenständiges
Modul in konventionelle Gehäuse 8 integriert
werden.
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Indem
der Lageraußenring 32 topfförmig mit einem
geschlossenen Boden 34 ausgebildet ist, kann gewährleistet
werden, dass möglichst
wenig Schmierstoff durch Leckageflüssigkeiten ausgewaschen wird.
Diese Gestaltung eignet sich daher für besonders dauerfeste Ausführungsformen.
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Eine
Variante nach 3 ist mit der Besonderheit verknüpft, dass
der Lageraußenring 32a nicht als
einstückiges
Blechpressteil ausgebildet ist, sondern als gebauter Lagerring mit
einem gesonderten, weitgehend zylindrischen Mantel und mit einem
gesonderten Boden 34a, welcher in eine Ausnehmung eingesetzt
ist. Derartige Varianten eignen sich primär zu Erprobungszwecken, weil
der Aufwand für
die Herstellung der Getriebebauteile begrenzt ist.
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Prinzipiell
ist das elastische Mittel 24 ein hochbeanspruchtes Maschinenelement.
Wenn dieses als Schraubenfeder auszubilden ist, empfiehlt sich eine
dauerfeste Gestaltung, indem diese in Mehrdrahttechnik konstruiert
ist, wobei ein schraubenförmig
gewundener Kerndraht mit einem oder mehreren, nebeneinander liegenden
Drähten,
innerhalb einer Lage, oder in mehreren, übereinander liegenden, gewundenen
Drahtlagen versehen ist. Dabei wird durch die redundant vorgesehenen
Federdrähte
nicht nur die Dauerfestigkeit erhöht, sondern es wird auch eine
vorteilhafte Dämpfungswirkung
gegenüber
Schwingungsneigung erzielt. Folglich kann auch die Laufruhe erhöht werden.
Weiter Varianten zur Befederung sind in Torsionsfedern, Tellerfedern oder
Elastoelementen zu erblicken.
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Eine
noch weiter verdichtete Konstruktion – in Hinblick auf deren Baugröße – beruht
auf dem Gedanken, die Antriebswelle 4 zur Aufnahme von
einem oder mehreren Getriebebauelementen, wie insbesondere zur Aufnahme
von dem elastischen Mittel 24, hohl auszubilden, wie dies
ergänzend
in 5 verdeutlicht ist. Dies ist insbesondere sinnvoll,
wenn das elastische Mittel 24 als stabförmige Torsionsfeder ausgebildet
ist, welche die Antriebswelle 4 weitgehend durchgreift.
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Eine
andere, kompakte Lösung
des Problems mit hervorragender Laufruhe, geht aus 4 hervor.
Dabei ist das elastische Mittel 24 nicht unmittelbar zwischen
den Exzentersegmenten 18, 19 wirksam. Vielmehr
sind die Exzentersegmente 18, 19 ineinander integriert
angeordnet, indem ein radial äußeres Exzentersegment 19 ein
radial inneres Exzentersegment 18 ringförmig umgreift, sowie mit einem Wandler 35 zur
Wandlung einer relativen Verdrehbewegung der Exzentersegemente 18, 19 zueinander in
eine axial-translatorische Verschiebungsbewegung eines der Exzentersegemente 18, 19 in
Relation zu dem jeweils anderen Exzentersegement 18, 19.
Durch diese Maßnahme
können
Mitnehmer für das
elastische Mittel 24 entfallen.
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Mit
Vorteil ist der Wandler 35 als Schraubengetriebe 6 ausgebildet,
wobei das lose, radial äußere und
nicht das wellenfeste, radial innere Exzentersegement 19 für die Axialverschiebung
ausgewählt
ist. Wie aus der 4 hervorgeht, weist das wellenfeste Exzentersegment 18 eine
schraubenförmige
Nut 36 auf. Das radial äußere Exzentersegment 19 weist
einen Mitnehmer 37 auf, der formschlüssig in die Nut 36 eingreift.
Daher werden Axialkräfte,
die in das radial äußere Exzentersegment 19 fließen, in
die Antriebswelle 4 eingeleitet. Die Nut 36 weist
eine Steigung auf, welche bei natürlicher Antriebswellendrehrichtung
n und bei entsprechenden Querkräften
FK bewirkt, dass das radial äußere Exzentersegment 19 bestrebt
ist, gegen die Beaufschlagung von dem elastischen Mittel 24 zu
wirken. Dieser Effekt verstärkt
sich mit fortschreitenden Querkräften
FK.
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Bei
dieser Lösung
ist ein Tellerfederpaket als elastisches Mittel 24 integriert,
welches sich einerseits unmittelbar an dem Exzentersegment 19 und andererseits
an einem wellenfesten Massenausgleichselement 38 abstützt. Das
Massenausgleichselement 38 ist auf einen Wellenzapfen 39 aufgepresst,
und weiterhin in einem Wälzlager 40 gelagert. Weil
der Exzenter beidseits in Lagern 7, 40 abgestützt ist,
werden Wellendurchbiegungen weitgehend vermieden, und es ergibt
sich ein ruhiger Lauf.
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Ein
anderes Getriebe 41 für
eine Antiblockiervorrichtung nach 9 bis 11 stimmt
weitgehend mit den vorstehend beschriebenen Varianten überein.
Im Unterschied zu diesen Konstruktionen besteht eine wesentliche
Besonderheit jedoch darin, dass eine Schaltvorrichtung vorgesehen
und angepasst ist, um zusammen mit einem drehrichtungsumkehrbaren
Elektromotor infolge Drehrichtungsumkehr einen Schaltvorgang herbeizuführen. Im
weiteren Unterschied zu vorstehend beschriebenen Konstruktionen
findet eine fest gestufte Umschaltung zwischen zwei extremen Endlagen
statt, wie beispielhaft aus 10 hervorgeht.
Mit anderen Worten wird je nach Drehrichtung stets ein minimales
oder ein maximales Exzentersummenmaß eΣ geboten,
so dass eine stufenlose Anpassung des Exzentersummenmaß eΣ entfällt. Wie 10 exemplarisch
zeigt, tritt je nach Drehrichtung eine Summierung oder Subtraktion
der Teilexzentrizitäten
e1 und e2 statt. Dementsprechend sind zusätzliche Mittel für die Drehrichtungsumkehr
des Elektromotors 42 vorgesehen, die Bestandteil von einem
elektronischen Regler sein können,
und grundsätzlich
dazu vorgesehen ist, einen bürstenlosen
Elektromotor elektronisch zu kommutieren. Alternativ sind Schaltmittel
vorgesehen, welche dazu dienen, einen Bürstenmotor mittels Umpolung
zu reversieren. Die Schaltmittel sind örtlich an, auf oder in einem
integrierten elektronischen Regler angeordnet, welcher nicht nur
zur Ansteuerung von dem Elektromotor 42 dient, sondern
weiterhin für
die Ansteuerung von nicht gezeichneten ektromagnetischen Ventilen
in dem Gehäuse 43 verantwortlich
ist. Gemäß einer
anderen Variante sind die Schaltmittel an oder in dem Elektromotor 42,
vorzugsweise im Bereich von einem Lagerschild 44 oder einer
Bürstenhalteplatte,
angeordnet.
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Für die Bereitstellung
der definierten Endlagen sind in prinzipieller Übereinstimmung mit den vorstehend
beschriebenen Varianten Anschlagmittel vorgesehen, welche zwischen
den Exzentersegmenten wirksam sind, und den relativen Verdrehwinkel zueinander
begrenzen. Zu diesem Zweck kann beispielsweise eines der Exzentersegmente 18, 19 eine Passfeder 45 in
einer Ausnehmung aufweisen, und an dem jeweils anderen Exzentersegment 19, 18 ist ein
Anschlag für
die Passfeder 45 angeordnet.
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Die 11 verdeutlicht
in einem oberen Figurenteil eine konventionelle Antiblockiervorrichtung umfassend
Elektromotor 42, Gehäuse 43 mit
Pumpe und elektrohydraulischen Ventilen, sowie mit einem nicht gezeigten
Regler zur elektrischen oder elektronischen Ansteuerung von Elektromotor 42 und
Ventilen, wobei ein völlig
konventionelles Getriebe 46 implementiert ist. Ein unterer
Figurenteil verdeutlicht eine Implementierung von einem drehrichtungsabhängig schaltenden
Getriebe 41 gemäß den 9 und 10,
wobei deutlich wird, dass ein einfacher Getriebeaustausch ermöglicht ist,
ohne wesentliche Änderungen
an dem Gehäuse 43 oder
dem Elektromotor 42 vornehmen zu müssen, um in den Genuss einer
Schaltvorrichtung zu gelangen. Der Kurbelraum 13 bleibt
erhalten, wobei jedoch die beiden Kolben 16, 17 weitgehend
koaxial – und
nicht zueinander deaxiert – vorzusehen
sind, um keine Vorzugsdrehrichtung zu erzeugen. Die Antriebswelle 4 erfordert ein
angepasstes Exzentersegment 19 zum Anschlag von der Passfeder 45.
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Im
Getriebe 41 wird durch das radial äußere Exzentersegment 19 die
Summenexzentrizität
eΣ von etwa
e = 0,5 mm auf etwa e = 1,5 mm erhöht – oder umgekehrt reduziert-,
indem das Exzentersegment 19 in gewissem Umfang, wie beispielsweise
um 180° relativ
zu dem radial inneren Exzentersegment 18 verdreht wird.
Die relative Verdrehung findet statt, sobald die Drehrichtung des
Elektromotors 42 verändert
wird. Für
eine leichtgängige
Funktion ist es sinnvoll, wenn zwischen radial innerem und radial äußerem Exzentersegement 18, 19 möglichst
wenig Reibung herrscht. Die lässt
sich durch eine geschmierte Spielpassung im Sinne eines Gleitlagers
erzielen.
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Die
Montage von dem Getriebe 41 geschieht wie folgt. Das radial äußere Exzentersegment 19 wird auf
das radial innere Exzentersegment 18 aufgefädelt. Ein
Zwischenraum wird mit Schmiermittel aufgefüllt. Anschließend wird
der Anschlag in Form von der Passfeder 45 in die Nut von
dem radial inneren Exzentersegment 18 eingepresst. Dabei
ist auf korrekte Positionierung zu achten. Damit wird ein Abrutschen des
radial äußeren Exzentersegmentes 19 vermieden.
Der Elektromotor 42 wird zusammen mit dem Getriebe 41 an
dem Gehäuse 43 montiert,
und danach werden Pumpenpatronen mit den Kolben 16, 17 in
das Gehäuse 43 eingesetzt.
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Alle
Getriebe 6, 41 sind mit folgenden Vorteilen verknüpft:
- – Schaffung
eines einfachen Getriebes ohne Erhöhung des Bauraumes (Kurbelraum)
- – wenig
und einfache zusätzliche
Teile (nur ein zusätzliches
Exzentersegment 19 und eine Passfeder 45 oder
Anschlagmittel) und minimale Änderung
an bestehenden Lagerkonfigurationen
- – erhöhte Leistungsabgabe
(Fördermenge
im ESP-Betrieb) gegenüber
reduzierter Leistungsaufnahme (Stromaufnahme im ABS-Betrieb)
- – eine
einzige Motorkennlinie ermöglicht
zwei unterschiedliche Pumpenkennlinien, entsprechend der jeweils
geschalteten, effektiven Summenexzentrizität (e = 1,5/0,5mm)
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Die
Erfindung eignet sich primär
für schlupfgeregelte
elektrohydraulische Bremssysteme für Kraftfahrzeuge, deren Gehäuse 8, 43 mit
hydraulischen Kanälen,
mit elektrohydraulischen Ventilen, sowie mit einem elektronischen
Regler zur Ansteuerung der elektrohydraulischen Ventile versehen
ist, und wobei weiterhin ein oder mehrere Sensoren, beispielsweise
Drucksensoren und/oder Raddrehsensoren, und der Elektromotor 2, 42 sowie
die elektrohydraulischen Ventile mit dem elektronischen Regler zwecks
Schlupfregelung vernetzt sind, sowie bevorzugt miteinander kommunizieren.
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Die
Erfindung ermöglicht
eine verbesserte Anpassung der Charakteristik von einem Elektromotor 2, 42 zur
Verwendung bei einem derartigen Motor-Pumpen-Aggregat, indem für niedrige
Förderdrücke ein
hohes Verdrängungsvolumen
ermöglicht wird,
während
bei hohen Förderdrücken ein
automatisch oder gesteuert verringertes Verdrängungsvolumen bereit gestellt
wird, und wobei diese Zusammenhänge
im Rahmen einer verbesserten Antiblockierregelung, einer verbesserten
Fahrstabiliätsregelung oder
einer Chassis-Regelung ausgenutzt werden. Wenn eine elektronische,
mechanische oder sonstige Vernetzung zwischen dem Motor 2, 42 oder
dem Getriebe 6, 41 einerseits und einem elektronischen Regler
für die
Bremsenregelung andererseits vorgesehen ist, wird es ermöglicht,
gezielte Änderungen
in dem Motor- oder Getriebebereich für die Verbesserung von Regelaufgaben
auszunutzen, was mehr Freiheiten für die Bremsenregelung eröffnet.
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Obwohl
die Beschreibung primär
anhand von einer Pumpe für
eine Bremsregelungsanlage erfolgte, lassen sich die Vorteile einfach
im Zusammenhang mit anderen Verdrängeraggregaten wie insbesondere
mit pneumatischen Kompressoren oder anderen Anlagen realisieren,
ohne den Kern der Erfindung zu verlassen.
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- 1
- Pumpen-
oder Kompressoraggregat
- 2
- Elektromotor
- 3
- Lagerschild
- 4
- Antriebswelle
- 5
- Kommutator
- 6
- Getriebe
- 7
- Lager
- 8
- Gehäuse
- 9
- Wellendurchgang
- 10
- Sackbohrung
- 11
- Bohrungsstufe
- 12
- Bohrungsstufe
- 13
- Kurbelraum
- 14
- Aufnahmebohrung
- 15
- Aufnahmebohrung
- 16
- Kolben
- 17
- Kolben
- 18
- Exzentersegment
- 19
- Exzentersegment
- 20
- Nadelhülse
- 21
- Nadel
- 22
- Nadelkäfig
- 23
- Mantel
- 24
- elastisches
Mittel
- 25
- Mitnehmer
- 26
- Ausnehmung
- 27
- Quernut
- 28
- Drahtbügel
- 29
- Schenkel
- 30
- Sackbohrung
- 31
- Wälzkörperlauffläche
- 32,
32a
- Lageraußenring
- 33
- Lauffläche
- 34,
34a
- Boden
- 35
- Wandler
- 36
- Nut
- 37
- Mitnehmer
- 38
- Massenausgleichselement
- 39
- Wellenzapfen
- 40
- Wälzlager
- 41
- Getriebe
- 42
- Elektromotor
- 43
- Gehäuse
- 44
- Lagerschilde
- 45
- Passfeder
- 46
- konventionelles
Getriebe
- 47
- Bund
- M
- Mittelachse
- e1,2
- Exzentrizität
- eres
- resultierende
Exzentrizität
- eΣ
- Exzentersummenmaß
- α
- Kurbeldrehwinkel
- β, γ
- Teilwinkel
- αres
- resultierender
Kurbeldrehwinkel
- β
- relativer
Verdrehwinkel
- FK
- Querkraft
- n
- Antriebswellendrehrichtung