DE102005041982A1 - Kolbenpumpe mit Taumelscheibenantrieb - Google Patents
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Abstract
Die Erfindung betrifft eine Kolbenpumpe, umfassend wenigstens ein Pumpenelement (2) mit einem in einem Zylinder (4) angeordneten Kolben (3), einen Antrieb (6) und eine Taumelscheibe (5), welche mit dem Antrieb (6) verbunden ist, um die Taumelscheibe (5) anzutreiben, wobei die Taumelscheibe (5) einen Kontaktbereich (5a) aufweist, welcher bei Rotation der Taumelscheibe seine Position in Axialrichtung (X-X) ändert, wobei der Kontaktbereich (5a) mit dem Kolben (3) des Pumpenelements (2) in Kontakt ist.
Description
- Die vorliegende Erfindung betrifft eine Kolbenpumpe mit wenigstens einem Pumpenelement und einem Taumelscheibenantrieb, insbesondere für Bremsanlagen.
- Kolbenpumpen sind aus dem Stand der Technik in unterschiedlichen Ausgestaltungen bekannt. Bekannte Kolbenpumpen weisen zum Antrieb eines Pumpenkolbens üblicherweise einen Exzenter auf. Der Exzenter ist auf einer Antriebswelle angeordnet und mit dem Kolben verbunden. Durch die exzentrische Drehung des Exzenters wird die Hubbewegung des Kolbens realisiert. Aufgrund der Exzenterbewegung führt diese Art der Ansteuerung der Pumpenelemente jedoch zu relativ hohen Querkräften auf die beweglichen Pumpenkolben. Dadurch werden unerwünschte Verluste in den Kolbenpumpen erzeugt. Ferner führen diese Querkräfte zu einer unerwünschten Abnützung der Bauteile. Ein weiterer Nachteil der bekannten Exzenteransteuerung liegt darin, dass auch die Pumpenkolbengeschwindigkeit bzw. der Hub konstant ist. Weiterhin benötigen die bekannten Kolbenpumpen einen relativ großen Bauraum, da die Übertragung der rotatorischen Bewegung des Exzenters auf den Pumpenkolben über den Aussenumfang des Exzenters erfolgt.
- Kolbenpumpen werden beispielsweise in Bremsanlagen von Fahrzeugen mit aktivem Druckaufbau verwendet. Hierbei sind jedoch insbesondere der notwendige Bauraum und das Gewicht von großer Relevanz. Ferner sind Geräuschentwicklungen der Kolbenpumpen bei einem Steuerungs- bzw. Regelungseingriff unerwünscht.
- Vorteile der Erfindung
- Die erfindungsgemäße Kolbenpumpe mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1 weist demgegenüber den Vorteil auf, dass sei einen sehr kleinen Bauraum einnimmt und kostengünstig herstellbar ist. Weiterhin weist die erfindungsgemäße Kolbenpumpe eine signifikante Reduzierung der Querkräfte auf den Kolben auf. Weiterhin kann erfindungsgemäße eine Druckpulsation bei der Förderung und somit unerwünschte Druckaufbaugeräusche der Kolbenpumpe reduziert werden. Dies wird erfindungsgemäß dadurch erreicht, dass ein Pumpenelement der Kolbenpumpe mittels eines Taumelscheibenantriebs antreibbar ist. Der Kolben des Pumpenelements steht dabei mit einer Taumelscheibe in Verbindung, welche durch einen Antrieb angetrieben wird. Da während der Rotation der Taumelscheibe eine Kontaktstelle zwischen den Taumelscheibe und dem Kolben in Axialrichtung des Kolbens verändert wird, kann durch Rotation (Taumeln) der Taumelscheibe der Kolben einen Hub ausführen. Hierbei treten nur geringste Querkräfte auf den Kolben auf, so dass ein Verschleiß gering ist und die Lebensdauer der Kolbenpumpe deutlich verbessert ist. Somit kann auf einfache und kompakte Weise die taumelnde Roationsbewegung der Taumelscheibe in eine Axialbewegung des Kolbens umgewandelt werden.
- Die Unteransprüche zeigen bevorzugte Weiterbildungen der Erfindung.
- Um einen besonders kompakten Aufbau bereitzustellen, ist die Taumelscheibe auf einer Ausgangswelle (Antriebswelle) des Antriebs angeordnet.
- Vorzugsweise ist zwischen dem Antrieb und der Taumelscheibe ein Getriebe, insbesondere eine einfache Getriebestufe, angeordnet. Dies ermöglicht es, die Größe des Antriebs zu reduzieren.
- Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung weist die Taumelscheibe an einer Seitenfläche eine Verzahnung auf und ist mittels einer Stützscheibe antreibbar. Die Stützscheibe weist ebenfalls eine Verzahnung an ihrer Seitenfläche auf, welche sich mit der Verzahnung der Taumelscheibe in Eingriff befindet. Die Stützscheibe stellt dabei eine Abstützfunktion für die Taumelscheibe bereit und kann gleichzeitig als Anschlag in Axialrichtung der Taumelscheibe dienen. Besonders bevorzugt ist die Taumelscheibe dabei auf einer Antriebswelle der Stützscheibe gelagert.
- Besonders bevorzugt ist der Antrieb, die Taumelscheibe und das Pumpenelement in einer Axialrichtung angeordnet. Dadurch ist es möglich, die Bauteile der Kolbenpumpe in Reihe anzuordnen, was einen besonders kompakten und schlanken Aufbau der Kolbenpumpe ermöglicht. Weiterhin können dadurch die Herstellungskosten reduziert werden, da insbesondere Bohrungen für den Kolben, insbesondere bei Mehrkolbensystemen, einfacher eingebracht werden können. Mit anderen Worten können die Kolben und die Taumelscheibe in Richtung der Motorachse angeordnet werden.
- Vorzugsweise ist der Antrieb der Kolbenpumpe ein Elektromotor.
- Weiter bevorzugt ist ein Lager einer Welle, auf welcher die Taumelscheibe angeordnet ist, sich in Axialrichtung der Kolbenpumpe auf Höhe des Pumpenelements angeordnet, um in Axialrichtung möglichst kleinbauend zu sein.
- Die erfindungsgemäße Kolbenpumpe wird besonders bevorzugt in Bremsanlagen von Fahrzeugen verwendet. Hierbei wird die Kolbenpumpe vorzugsweise als Druckaufbaupumpe in einem oder mehreren Hydraulikkreisen einer Bremsanlage in Verbindung mit elektronischen Bremssystemen, wie z.B. ABS-, ESP-, TCS-, EHB- oder anderen Systemen mit aktivem hydraulischem Druckaufbau bzw. aktiver hydraulischer Druckreduzierung verwendet. Ferner ist auch eine Verwendung bei automatisierten Parkbremsen möglich.
- Nachfolgend werden Ausführungsbeispiele unter Bezugnahme auf die begleitende Zeichnung beschrieben. In der Zeichnung ist:
-
1 eine schematische Schnittansicht einer Kolbenpumpe gemäß einem ersten Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung und -
2 eine schematische Schnittansicht einer Kolbenpumpe gemäß einem zweiten Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung. - Beschreibung der Ausführungsbeispiele
- Nachfolgend wird unter Bezugnahme auf
1 ein erstes Ausführungsbeispiel einer Kolbenpumpe1 beschrieben. - Wie in
1 gezeigt, umfasst die Kolbenpumpe1 zwei Pumpenelemente2 , welche in einem Gehäuse14 parallel zueinander angeordnet sind. Ferner umfasst die Kolbenpumpe1 einen Antrieb6 zum Antreiben einer Welle8 (Abtriebswelle). Der Antrieb6 ist ein Elektromotor und die Welle8 ist an einem Lager13 im Gehäuse14 und im Antrieb gelagert. Das Lager13 ist dabei in Axilarichtung X-X der Kolbenpumpe auf Höhe der Pumpenelemente2 , ungefähr auf Höhe der Mitte der Kolben3 der Pumpenelemente2 angeordnet. Auf der Welle8 ist ferner eine Taumelscheibe5 angeordnet, welche sich gemeinsam mit der Welle8 dreht. Wie in1 gezeigt, weist die Taumelscheibe5 einen Kontaktbereich5a auf, welcher sich ringförmig entlang des äußeren Umfangs einer Seitenfläche der Taumelscheibe5 erstreckt und sich mit jeweils einem Ende eines Kolbens3 jedes Pumpenelements2 in Kontakt befindet. - Jedes Pumpenelement
2 umfasst ferner einen Zylinder4 , in welchem ein Kolben3 axial beweglich angeordnet ist, eine Ansaugöffnung15 , eine Auslassöffnung16 und eine Rückstellfeder17 . Die Rückstellfeder17 übt eine Rückstellkraft auf den Kolben3 in Richtung der Taumelscheibe5 aus, so dass sich das Ende des Kolbens3 immer mit dem Kontaktbereich5a der Taumelscheibe5 in Kontakt befindet. Ferner sind in bekannter Weise Rückschlagventile18 und19 vorgesehen. - Die Funktion der erfindungsgemäßen Kolbenpumpe
1 ist dabei wie folgt. Wenn der Antrieb6 betrieben wird, dreht sich die Welle8 und damit gleichzeitig die darauf befestigte Taumelscheibe5 . Dadurch beschreibt die Taumelscheibe5 eine Taumelbewegung, so dass die Drehbewegung der Taumelscheibe5 über den Kontaktbereich5a in eine Axialbewegung der Kolben3 der Pumpenelemente2 übertragen wird. Die Kolben3 werden dabei gegen die Kraft der Rückstellfedern17 bewegt. Wie aus1 ersichtlich ist, sind die Pumpenelemente2 , die Taumelscheibe5 und der Antrieb6 in Axialrichtung X-X angeordnet. Dadurch kann ein sehr kompakter Aufbau realisiert werden. Weiterhin kann durch Gestaltung des Kontaktbereichs5a eine Kolbengeschwindigkeit der Kolben3 realisiert werden, welche an den Pumpenkolbenhub, d.h. die jeweilige Position des Kolbens im Pumpenelement2 , anpassbar ist. Dadurch kann eine einfache Steuerung der Kolbengeschwindigkeit realisiert werden. Dies ermöglicht es, Druckpulsationen und die damit verbundenen Pumpengeräusche deutlich zu reduzieren. - Die in
1 gezeigte Kolbenpumpe wird in einer Fahrzeugbremsanlage verwendet, welche einen aktiven Druckaufbau, z.B. durch ein ABS-, oder ein ESP- oder ein TCS-System aufweist. Mit der erfindungsgemäßen Kolbenpumpe können dabei Bauraum und Gewicht derartiger Systeme reduziert werden. - Nachfolgend wird unter Bezugnahme auf
2 eine Kolbenpumpe gemäß einem zweiten Ausführungsbeispiel beschrieben, wobei gleiche bzw. funktional gleiche Teile mit den gleichen Bezugszeichen wie im ersten Ausführungsbeispiel bezeichnet sind. - Das zweite Ausführungsbeispiel entspricht im Wesentlichen dem ersten Ausführungsbeispiel, wobei im Unterschied dazu ein Getriebe
7 zwischen dem Antrieb6 und der Welle8 vorgesehen ist. Das Getriebe7 umfasst ein erste Zahnrad7a , welches auf einer Abtriebswelle20 des Antriebs6 angeordnet ist, und ein zweites Zahnrad7b , welches auf der Welle8 angeordnet ist. Die Welle8 ist dabei an Lagern12 und13 gelagert. - Im Unterschied zum ersten Ausführungsbeispiel ist beim zweiten Ausführungsbeispiel ferner die Taumelscheibe nicht fest mit der Welle
8 verbunden, sondern lediglich auf dieser gelagert. Hierzu ist eine Durchgangsbohrung in der Taumelscheibe vorgesehen. Wie in2 gezeigt, ist an einer Seitenfläche der Taumelscheibe5 eine Verzahnung11 angeordnet, welche mit einer Verzahnung10 einer Stützscheibe9 kämmt. Die Stützscheibe9 ist auf der Welle8 befestigt. Somit erfolgt die Übertragung der Antriebskraft des Antriebs6 über die Abtriebswelle20 , das Getriebe7 , die Welle8 , die Stützscheibe9 , die Verzahnungen10 und11 auf die Taumelscheibe5 . Die Stützscheibe9 dient dabei zum Abstützen der Taumelscheibe5 in Axialrichtung X-X, so dass keine zusätzliche Axialkraft von der Taumelscheibe5 auf die Kolben3 übertragen werden kann. Ansonsten entspricht die Funktion des zweiten Ausführungsbeispiels dem des ersten Ausführungsbeispiel, so dass die rotierende taumelnde Bewegung der Taumelscheibe5 über den Kontaktbereich5 auf die Kolben3 übertragen wird. - Das zweite Ausführungsbeispiel ermöglicht es durch die Verwendung des Getriebes
7 , eine Größe des Antriebs6 zu reduzieren. Hierbei wird lediglich eine einfache Getriebestufe verwendet. - Es sei angemerkt, dass ferner auch zusätzlich ein Stützschuh zwischen der Taumelscheibe
5 und dem Stützrad9 für eine verbesserte Abstützung angeordnet sein kann.
Claims (9)
- Kolbenpumpe, umfassend wenigstens ein Pumpenelement (
2 ) mit einem in einem Zylinder (4 ) angeordneten Kolben (3 ), einen Antrieb (6 ) und eine Taumelscheibe (5 ), welche mit dem Antrieb (6 ) verbunden ist, um die Taumelscheibe (5 ) anzutreiben, wobei die Taumelscheibe (5 ) einen Kontaktbereich (5a ) aufweist, welcher bei Rotation der Taumelscheibe seine Position in Axialrichtung (X-X) ändert, wobei der Kontaktbereich (5a ) mit dem Kolben (3 ) des Pumpenelements (2 ) in Kontakt ist. - Kolbenpumpe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Taumelscheibe (
5 ) auf einer Abtriebswelle (8 ) des Antriebs (6 ) angeordnet ist. - Kolbenpumpe nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen dem Antrieb (
6 ) und der Taumelscheibe (5 ) ein Getriebe (7 ) angeordnet ist. - Kolben nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Taumelscheibe (
5 ) an einer Seitenfläche eine Verzahnung (11 ) aufweist und mittels einer Stützscheibe (9 ) antreibbar ist, welche eine Verzahnung (10 ) an einer ihrer Seitenflächen aufweist, die sich mit der Verzahnung (11 ) der Taumelscheibe (5 ) im Eingriff befindet. - Kolbenpumpe nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Antrieb (
6 ), die Taumelscheibe (5 ) und wenigstens ein Pumpenelement (2 ) in einer Axialrichtung (X-X) ausgerichtet sind. - Kolbenpumpe nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Antrieb (
6 ) ein Elektromotor ist. - Kolbenpumpe nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass ein Lager (
13 ) einer Welle (8 ), auf welcher die Taumelscheibe angeordnet ist, sich in Axialrichtung (X-X) auf Höhe des Pumpenelements (2 ) angeordnet ist. - Bremsanlage für ein Fahrzeug, umfassend eine Kolbenpumpe nach einem der vorhergehenden Ansprüche.
- Bremsanlage nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Bremsanlage einen aktiven Druckaufbau bzw. eine aktive Druckreduzierung in Abhängigkeit von vorbestimmten Fahrsituationen ermöglicht.
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