DE10347190B4 - Kolbenpumpe - Google Patents

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Abstract

Kolbenpumpe, umfassend einen Kolben (3), welcher in einem Kolbenführungselement (7) hin- und her bewegbar ist, ein Antriebselement (2), um den Kolben (3) im Kolbenführungselement (7) zu bewegen, und ein zwischen dem Kolben (3) und dem Antriebselement (2) angeordnetes plattenförmiges Zwischenelement (5), das mit einem Gehäusebauteil (4) der Kolbenpumpe verbunden ist, um eine vom Antriebselement (2) quer zur Bewegungsrichtung des Kolbens (3) ausgeübte Querkraft (Fq) aufzunehmen und in das Gehäusebauteil (4) einzuleiten, wobei das plattenförmige Zwischenelement (5) fest, d.h. nicht drehbar, mit dem Gehäusebauteil (4) verbunden ist und als in Bewegungsrichtung des Kolbens (3) flexibles Element ausgebildet ist.

Description

  • Die vorliegende Erfindung betrifft eine Kolbenpumpe und insbesondere eine Kolbenpumpe, welche mittels eines Exzenterantriebs oder einer Nockenwelle angetrieben wird und in Fahrzeugen, inbesondere in Hydraulikkreisen, verwendet wird.
  • Eine derartige Kolbenpumpe ist beispielsweise bereits bekannt aus der
    US 1,924,423 . Diese bekannte Kolbenpumpe umfasst zur Förderung von Fluid Kolben, die in einem Gehäuse hin und her bewegbar angeordnet sind. Der Antrieb der Kolben erfolgt durch ein Antriebselement in Form eines Exzenters, wobei zwischen dem Exzenter und den Kolben Übertragungs- oder Zwischenelemente angeordnet sind. Letztere nehmen eine vom Antriebselement ausgeübte Querkraft auf und leiten diese an das Gehäuse ab. Die bekannten Zwischenelemente sind als formstabile Hebel ausgebildeten, die schwenkbar um eine Lagerstelle an einem ihrer Enden im Gehäuse aufgenommen sind.
  • Eine Vorrichtung bei der eine Nockenwelle eine Kolbenpumpe über ein schwenkbar gelagertes, in sich starres Hebelelement mittelbar antreibt ist weiterhin bekannt aus der DE 505 588 C .
  • Schließlich offenbart die DE 199 56 092 A1 eine Kolbenpumpe mit Antriebselement, Zwischenelementen und Kolben, bei der die Zwischenelemente topfförmig ausgebildet sind und demnach einen kreisrunden Bodenbereich sowie einen hohlzylindrischen Randbereich aufweisen. Der Bodenbereich ist auf seiner einen Seite vom Antriebselement und auf seiner zweiten Seite vom Kolben beaufschlagt, während der Randbereich im Gehäuse geführt ist und Querkräfte vom Antriebselement auf das Gehäuse überträgt. Das Zwischenelement folgt der Axialbewegung des Kolbens, führt also zusammen mit dem Kolben im Gehäuse eine hin- und hergehende Hubbewegung aus.
  • Die bekannten Zwischenelemente leiten, wie erwähnt, vom Antriebselement aufgebrachte Querkräfte an die Kolbenführung, respektive das Gehäuse der Kolbenpumpe ab. Damit reduziert sich der Verschleiß an der Kolbenstirnfläche und an der Kolbenführung. Allerdings erhöht sich anderseits die Teilzahl der Kolbenpumpe und damit deren Montageaufwand und deren Herstellkosten.
  • Vorteile der Erfindung
  • Demgegenüber weist eine Kolbenpumpe mit den Merkmalen des Anspruchs 1 oder 3 den Vorteil auf, dass sie hinsichtlich ihres Teileaufwands, ihrer Teilkosten und ihrer Montagekosten besonders günstig herstellbar ist. Dies wird erreicht durch die Verwendung von Zwischenelementen, die fest im Sinne von unbeweglich im Gehäuse angeordnet sind und in Richtung der Kolbenbewegung flexibel ausgebildet sind.
  • Die Unteransprüche haben bevorzugte Weiterbildungen dieser Erfindung zum Gegenstand.
  • Vorzugsweise umfasst die Kolbenpumpe mehrere Kolben und jedem Kolben ist ein separates Zwischenelement zugeordnet. Dabei nimmt jedes Zwischenelement nur genau diejenigen Querkräfte auf, welche vom Antriebselement auf das einem Kolben zugeordnete Zwischenelement ausgeübt werden. Dadurch kann sichergestellt werden, dass ein Querkrafteinfluss von anderen Kolben völlig eliminiert werden kann, da kein gemeinsames Zwischenelement für alle Kolben vorgesehen ist.
  • Um eine einfache und kostengünstige Herstellbarkeit des Zwischenelements bereitzustellen, ist das Zwischenelement als Zwischenplatte ausgebildet.
  • Bei Verwendung einer flexiblen Platte als Zwischenplatte kann die Platte auch derart ausgebildet sein, dass sie immer eine automatische Rückstellung in ihre Ausgangsstellung ermöglicht. Dadurch kann z.B. ein enges Anliegen der Zwischenplatte an dem Kolben bzw. dem Antriebselement erreicht werden. Eine derartige flexible Zwischenplatte ist z.B. aus Federstahl hergestellt.
  • Die Zwischenplatte ist fest am Gehäusebauteil befestigt. Die Befestigung kann beispielsweise mittels Verschrauben, Schweißen o.Ä. ausgeführt werden. Als Lager für die Zwischenplatte dient somit der Ort der Befestigung der Zwischenplatte am Gehäusebauteil. Diese Ausbildung kann besonders kostengünstig bereitgestellt werden.
  • Gemäß einem alternativen Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung ist das Zwischenelement als topfförmiges Bauteil ausgebildet. Eine Übertragung der Querkräfte vom Antriebselement erfolgt dabei über die Lager des topfförmigen Zwischenelements. Besonders bevorzugt ist das topfförmige Zwischenelement dabei mittels eines oder zweier Ringlager am Gehäusebauteil gelagert.
  • Das Antriebselement ist vorzugsweise als Exzenter oder als Nockenwelle oder als Exzenter mit integrierten Nocken ausgebildet. Als Material für das Zwischenelement wird weiterhin vorzugsweise Stahl, insbesondere Federstahl, Kunststoff oder faserverstärkte Folien verwendet.
  • Besonders bevorzugt ist die Kolbenpumpe als Radialkolbenpumpe ausgebildet und umfasst mehrere Kolben, welche abwechselnd von einem Antriebselement betätigt werden.
  • Die erfindungsgemäße Kolbenpumpe wird vorzugsweise in Fahrzeugen verwendet und dabei insbesondere ASR-, ABS-, ESP- und/oder EHB-Systemen verwendet. Hierbei ergeben sich besonders große Vorteile der vorliegenden Erfindung, da die Lebensdauer von Kolbenpumpen, welche in derartigen Sicherheits- und/oder Bremssystemen von Fahrzeugen eingesetzt werden, deutlich erhöht werden kann. Dadurch können Wartungskosten derartiger Systeme signifikant reduziert werden.
  • Zeichnung
  • Nachfolgend werden unter Bezugnahme auf die begleitende Zeichnung bevorzugte Ausführungsbeispiele der Erfindung näher erläutert. In der Zeichnung ist:
  • 1 eine schematische Schnittansicht einer Kolbenpumpe gemäß einer ersten Alternative der vorliegenden Erfindung,
  • 2 eine schematische Schnittansicht einer Kolbenpumpe gemäß einem alternativen Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung.
  • Beschreibung der Ausführungsbeispiele
  • Nachfolgend wird unter Bezugnahme auf 1 eine Kolbenpumpe 1 gemäß einem ersten Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung beschrieben. In 1 ist die Kolbenpumpe nur teilweise und schematisch dargestellt, wobei die vorliegende Erfindung nicht betreffende Teile aus Übersichtlichkeitsgründen weggelassen wurden.
  • Wie in 1 gezeigt, umfasst die Kolbenpumpe 1 ein Antriebselement 2 in Form eines Exzenters, welcher sich um eine Exzenterachse E dreht. Mit M ist der Mittelpunkt des im Schnitt kreisförmigen Exzenters 2 bezeichnet. Der Exzenter wird in Richtung des Pfeils R von einer nicht dargestellten Antriebseinheit angetrieben. Weiter umfasst die Kolbenpumpe 1 einen Kolben 3, welcher in einer Kolbenführung 7 geführt ist. Die Kolbenführung 7 ist in diesem Ausführungsbeispiel eine Bohrung, die im Gehäuse 4 der Kolbenpumpe 1 ausgebildet ist. Der Kolben 3 weist ein erstes Führungslager 8 und ein zweites Führungslager 9 auf. Dabei ist das zweite Führungslager 9 als Lagerring ausgebildet und das erste Führungslager 8 durch einen vom Kolben nach außen vorstehenden, ringförmigen Absatz gebildet.
  • Zwischen dem Kolben 3 und dem Antriebselement 2 ist ein plattenförmiges Zwischenelement 5 angeordnet. Das plattenförmige Zwischenelement 5 ist fest mit dem Gehäuse 4 verbunden. Somit ist es für das Zwischenelement 5 möglich, der Bewegung des Kolbens in der Kolbenführung 7 zu folgen.
  • Die Funktion des erfindungsgemäßen Zwischenelements 5 ist dabei wie folgt: Wenn sich das Antriebselement 2 in Richtung des Pfeils R bewegt, wird aufgrund der Exzentrizität das Zwischenelement 5 gemeinsam mit dem Kolben 3 im Führungselement 7 nach links bewegt. Dabei muss die Kraft, welche sich aus der Druckkraft des Fluids Fp, aus der Dichtungskraft Fd und aus einer Federkraft Ff zur Rückstellung des Kolbens 3 überwunden werden. Dadurch kann in bekannter Weise Druck in einem Hydrauliksystem erzeugt werden. Während der Drehung des Antriebselements 2 werden auch Querkräfte Fq erzeugt. Durch Zwischenschalten des Zwischenelements 5 zwischen dem Kolben 3 und dem Antriebselement 2 werden diese Querkräfte auf das Zwischenelement 5 übertragen und von dort unmittelbar ins Gehäuse 4 eingeleitet. Dadurch wird verhindert, dass eine Querkraft Fq auf den Kolben 3 wirken kann. Dadurch wird insbesondere die Reibung des Kolbens 3 verringert, so dass die gesamte Kolbenpumpe 1 einen besseren Wirkungsgrad aufgrund verringerter Verluste und eine längere Lebensdauer aufgrund einer geringeren Belastung der einzelnen Bauteile, insbesondere des Kolbens sowie der Kolbenlagerungen, erreicht werden.
  • Erfindungsgemäß wird dies durch die einfache Maßnahme des Dazwischenschaltens des Zwischenelements 5 erreicht, welches die Querkraft Fq unmittelbar ins Gehäuse 4 einleitet. Da aufgrund der Exzentrizität des Antriebselements 2 der Kontaktpunkt K zwischen dem Antriebselement 2 und dem Zwischenelement 5 wandert, ergeben sich während des Betriebes auch jeweils unterschiedliche Größen für die Querkraft Fq. In gleicher Weise wandert der Kontaktpunkt L zwischen dem Kolben 3 und dem Zwischenelement 5 abhängig von der Winkelstellung des Zwischenelements 5.
  • Somit wird erfindungsgemäß das Zwischenelement 5 zur Einleitung der Querkräfte Fq in das Gehäuse 4 verwendet. Hierbei sollte die Anordnung des Zwischenelements 5 möglichst derart erfolgen, dass eine Auslenkung des Zwischenelements 5 am Kontaktpunkt L zum Kolben 3 möglichst gering ist. Dies kann insbesondere durch ein möglichst langes Zwischenelement 5 erreicht werden.
  • Im vorliegend beschriebenen Ausführungsbeispiel ist das Zwischenelement 5 ein plattenförmiges Element. Es ist fest am Gehäuse 4 befestigt und dabei als eine flexible Platte, wie z.B. ein Federblech, ausgeführt.
  • Nachfolgend wird unter Bezugnahme auf 2 eine Kolbenpumpe 1 gemäß einem zweiten Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung erläutert. Dabei sind gleiche bzw. funktional gleiche Teile mit den gleichen Bezugszeichen wie im ersten Ausführungsbeispiel bezeichnet.
  • Im Gegensatz zu dem vorhergehenden Ausführungsbeispiel ist bei der Kolbenpumpe 1 gemäß dem zweiten Ausführungsbeispiel das Zwischenelement nicht mehr als Plattenelement ausgebildet, sondern als topfförmiges Bauteil 5. Dabei umfasst das topfförmige Zwischenelement 5 einen kreisrunden Bodenbereich 5d und einen hohlzylindrischen Randbereich 5c.
  • Der Bodenbereich 5d steht dabei einerseits mit dem Kolben 3 und andererseits mit dem Antriebselement 2 in Verbindung. Die Lagerung des Zwischenelements 5 erfolgt dabei am Randbereich 5c, wobei an der Innenseite des Randbereichs 5c ein erstes Lager 11 und an der Außenseite des Randbereichs 5c ein zweites Lager 12 angeordnet ist. Die beiden Lager 11, 12 sind als Ringlager ausgebildet, so dass sich der Randbereich 5c des Zwischenelements 5 gegen das Gehäuse 4 abstützt. Wie aus 2 ersichtlich ist, ist der Randbereich 5c des Zwischenelements 5 dabei in einer im Gehäuse 4 gebildeten ringförmigen Aussparung 13 angeordnet.
  • In der in 2 gezeigten Stellung befindet sich der Kolben 3 nahe seinem oberen Totpunkt. Wenn sich das Antriebselement 2 weiter in Richtung des Pfeils R dreht, wird der Kolben 3 aufgrund der Kraft Ff der Rückstellfeder (nicht dargestellt) in Richtung auf das Antriebselement 2 bewegt. Wenn Querkräfte Fq vom Antriebselement 2 auf das Zwischenelement 5 übertragen werden, werden diese Querkräfte Fq weiter über die Lager 11, 12 in das Gehäuse eingeleitet. Somit werden die Querkräfte Fq nicht auf den Kolben 3 übertragen, so dass die erfindungsgemäßen Vorteile erreicht werden können.
  • Im vorliegend beschriebenen Ausführungsbeispiel ist das topfförmige Zwischenelement 5 als starres Element ausgebildet. Der kreisrunde Bodenbereich 5d ist jedoch flexibel ausgebildet und der Randbereich 5c ist fest mit dem Gehäuse 4 verbunden. Dadurch kann der flexible Bodenbereich 5d den Bewegungen des Kolbens folgen und eingeleitete Querkräfte Fq können über den fest mit dem Gehäuse 4 verbundenen Randbereich 5c in das Gehäuse eingeleitet werden.
  • Die erfindungsgemäße Kolbenpumpe wird insbesondere in Fahrzeugen und dabei insbesondere in Brems- und/oder Sicherheitssystemen wie ASR, ABS, ESP und/oder EHB-Systemen verwendet. Dadurch kann die Lebensdauer derartiger Systeme im Vergleich mit den bisher im Stand der Technik verwendeten Systemen signifikant verlängert werden.

Claims (4)

  1. Kolbenpumpe, umfassend einen Kolben (3), welcher in einem Kolbenführungselement (7) hin- und her bewegbar ist, ein Antriebselement (2), um den Kolben (3) im Kolbenführungselement (7) zu bewegen, und ein zwischen dem Kolben (3) und dem Antriebselement (2) angeordnetes plattenförmiges Zwischenelement (5), das mit einem Gehäusebauteil (4) der Kolbenpumpe verbunden ist, um eine vom Antriebselement (2) quer zur Bewegungsrichtung des Kolbens (3) ausgeübte Querkraft (Fq) aufzunehmen und in das Gehäusebauteil (4) einzuleiten, wobei das plattenförmige Zwischenelement (5) fest, d.h. nicht drehbar, mit dem Gehäusebauteil (4) verbunden ist und als in Bewegungsrichtung des Kolbens (3) flexibles Element ausgebildet ist.
  2. Kolbenpumpe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Kolbenpumpe mehrere Kolben (3) umfasst und jedem Kolben (3) ein separates Zwischenelement (5) zugeordnet ist, wobei jedes Zwischenelement (5) nur diejenigen Querkräfte (Fq) aufnimmt, welche vom Antriebselement (2) auf das einem Kolben (3) zugeordnete Zwischenelement (5) ausgeübt werden.
  3. Kolbenpumpe, umfassend einen Kolben (3), welcher in einem Kolbenführungselement (7) hin- und her bewegbar ist, ein Antriebselement (2), um den Kolben (3) im Kolbenführungselement (7) zu bewegen, und ein zwischen dem Kolben (3) und dem Antriebselement (2) angeordnetes topfförmiges Zwischenelement (5c, 5d) mit einem kreisrunden Bodenbereich (5d), der von einer Seite vom Kolben (3) und von der anderen Seite vom Antriebselement (2) beaufschlagt ist, und einem hohlzylindrischen Randbereich (5c), der mit einem Gehäusebauteil (4) der Kolbenpumpe verbunden ist, um eine vom Antriebselement (2) quer zur Bewegungsrichtung des Kolbens (3) ausgeübte Querkraft (Fq) aufzunehmen und in das Gehäusebauteil (4) einzuleiten, wobei der hohlzylindrische Randbereich (5c) des topfförmigen Zwischenelements (5c, 5d) fest, d.h. unbeweglich, mit dem Gehäusebauteil (4) verbunden ist und wobei der Bodenbereich (5d) des Zwischenelements (5c, 5d) in Bewegungsrichtung des Kolbens (3) als flexibles Element ausgebildet ist.
  4. Hydrauliksystem für ein Fahrzeug, umfassend eine Kolbenpumpe nach einem der vorhergehenden Ansprüche.
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