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Gebiet der
Erfindung
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Die
Erfindung betrifft Abdeckhauben oder Deckel mit einem angefügten Dichtungselement
zum Abdichten von Motoren und Getrieben, wie zum Beispiel Zylinderkopfhauben
oder Ölwannen,
insbesondere für
Verbrennungskraftmaschinen.
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Stand der
Technik
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Es
gibt verschiedene Bauarten von Deckelsystemen mit Dichtungen, z.B.
Abdeckhauben aus Metall oder Kunststoff, in die eine Elastomerdichtung montiert
wird. In anderen Varianten wird die Dichtung direkt an den Deckel
angeformt. Die Dichtung wirkt bei diesen Systemen üblicherweise
in Richtung der Verschraubungskräfte.
Durch die Verschraubung der Dichtung wird eine starke Kraft auf
die Flansche der Bauteile ausgeübt,
die der Dichtkraft entspricht. Umgekehrt werden durch die Reaktionskraft
auch die Flanschbereiche der Abdeckhaube verformt. Zur Kosten- und
Gewichtsreduzierung werden heutzutage viele Elemente in Leichtbauweise
gefertigt, was geringe Wandstärken
und reduzierte Steifigkeit zur Folge hat. Beim Einsatz solcher leichter
Metall- oder Kunststoffteile, wie sie insbesondere im Motoren- und Getriebebereich üblich sind,
spielt die verformende Reaktionskraft daher eine besonders große Rolle.
Bei Kunststoffbauteilen kommen außerdem Relaxationseffekte und
Kriecherscheinungen des Materials hinzu, die ebenfalls zu einer
Verformung der Abdeckhaube, besonders zwischen den Anschraubbereichen,
führen.
Die Verformungen können zu
einer verminderten Dichtwirkung führen.
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Normalerweise
wird versucht, dieses Problem zu umgehen, indem die Kunststoffhauben
stark verrippt werden, um deren Steifigkeit zu erhöhen. Zusätzlich werden
Verschraubungsabstände
möglichst kurz
gewählt.
Insgesamt führt
dies aber teilweise zu sehr komplizierten Geometrien und vielen
Schraubpunkten, was die Kosten des Abdecksystems erhöht. Außerdem kann
auch mit stark verrippten und versteiften Kunststoffhauben das Problem
nur verringert, jedoch nicht beseitigt werden. Insbesondere die Einflüsse des
Kriechens des Kunststoffs bei hohen Temperaturen stellen aufgrund
sinkender Festigkeitswerte ein Problem dar. Als Folge müssen bei Kunststoffhauben
große
Toleranzen ausgeglichen werden, um das System sicher abzudichten.
Um die Systemtoleranzen auszugleichen, sind dicke Dichtungen notwendig,
die ein großes
Rückstellvermögen aufweisen.
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Die
Aufgabe der Erfindung ist daher, ein verbessertes Abdeckungselement
mit Dichtfunktion zu bieten, wobei eine optimale Dichtfunktion trotz
möglichst
leichter und kostengünstiger
Bauweise angestrebt wird. Dies bedeutet, dass versucht werden muss,
für eine
verliersichere Verbindung der Abdeckhaube mit einer minimalen Anzahl
von Befestigungspunkten auszukommen. Das Abdeckungselement soll
ein möglichst
geringes Gewicht aufweisen, weshalb eine geringe Krafteinwirkung
in die Abdeckhaube erwünscht
ist, um erhöhte
Festigkeitsanforderungen (Verrippungen etc.) zu umgehen. Die Systemtoleranzen
im Dichtbereich sollen gering sein, um eine optimale Dichtwirkung
zu erhalten.
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Kurze Beschreibung
der Erfindung
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Die
Aufgabe wird gelöst
durch eine Abdeckungsvorrichtung bzw. Abdeckhaube mit Dichtfunktion
gemäß Anspruch
1, insbesondere für
Verbrennungskraftmaschinen, welches einen in Radialrichtung nach
außen
angeordneten Auflageabschnitt am Rand der Abdeckungsvorrichtung
mit einer Auflagefläche
umfasst, wobei die Abdeckungsvorrichtung weiter einen senkrecht
zur Auflagefläche
verlaufenden und mit diesem einstückig verbundenen umlaufenden
Dichtungsabschnitt aufweist und wobei ein elastomeres Dichtungselement
auf der radial nach außen
gewandten Stirnfläche
des Dichtungsabschnitts befestigt ist. Damit ergibt sich eine radial
wirkende, also senkrecht zu den Befestigungskräften ausgerichtete Dichtkraft.
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Vorzugsweise
ist außerdem
mindestens ein erstes elastomeres akustisches Entkopplungselement
so an der Auflagefläche
angebracht, dass das Entkopplungselement im montierten Zustand am
abzudeckenden Bauteil aufliegt. Dies ist vorteilhaft, um Vibrationen
und Schall von Motor und Getriebe nicht auf die Abdeckhaube zu übertragen.
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Nach
einer Ausführungsform
der Erfindung sind das mindestens eine erste Entkopplungselement
an der Auflagefläche
und das Dichtungselement an der Dichtungsfläche einstückig miteinander ausgebildet,
was eine einfache und kostengünstige Herstellung
des kombinierten Elastomerelements ermöglicht.
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An
der Fläche
des Auflageabschnitts, die im montierten Zustand von dem abzudeckenden
Bauteil wegweist, kann mindestens ein zweites elastomeres akustisches
Entkopplungselement angebracht sein. Dadurch werden auch Befestigungselemente
wie Schrauben und Klemmen, die zur Befestigung im direkten Kontakt
mit dem anregenden Bauteil stehen, an der Auflagefläche von
der Abdeckung entkoppelt.
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Gemäß einer
Ausführungsform
können
ein erstes und ein zweites Entkopplungselement über ein elastomeres Verbindungsstück, welches
parallel zu einer Befestigungsöffnung
(22) in dem Auflageabschnitt angeordnet ist, einstückig miteinander
verbunden werden. Dies verhindert einen Kontakt von z.B. Schrauben
mit der Abdeckhaube innerhalb der Befestigungsöffnung.
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Die
Entkopplungselemente und das Dichtungselement können aus gleichem Material
gefertigt sein, was wiederum eine einfache und kostengünstige Lösung ist.
Alternativ können
die Elemente aus unterschiedlichem Material gefertigt sein, um sie
an verschiedene Anforderungen von Abdichtung und Entkopplung anzupassen.
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Das
erste und/oder das zweite Entkopplungselement können sich über die gesamte Auflagefläche erstrecken,
so dass die Abdeckhaube komplett von dem Bauteil entkoppelt ist.
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Alternativ
kann das erste Entkopplungselement mehrere Teilelemente im Bereich
von Befestigungsöffnungen
in dem Auflageabschnitt sowie einen oder mehrere umlaufende Elastomerstreifen
umfassen, welche die mehreren Teilelemente miteinander verbinden.
Auf diese Weise ist weniger Elastomermaterial für die Entkopplung nötig, wobei
gleichzeitig über
die Form und Anordnung der Teilelemente leicht die auftretenden
Kräfte
gesteuert werden können.
Der umlaufende Elastomerstreifen kann z.B. am Rand oder in der Mitte
der Auflagefläche
angeordnet sein und verhindert dabei gleichzeitig ein Eindringen von
Schmutz in Richtung der Dichtung.
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In
einer erfindungsgemäßen Ausführungsform
kann die Auflagefläche
und/oder die Dichtfläche Hinterschneidungen
zur mechanischen Befestigung mindestens eines elastomeren Elements
aufweisen. Ein Austauschen einer abgenutzten oder fehlerhaften Dichtung
ist bei einer mechanischen Befestigung leicht möglich.
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Bevorzugt
weist das Dichtelement an der Abdeckungsvorrichtung mindestens eine
Dichtlippe auf, um die Dichtwirkung zu verbessern.
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Gemäß einer
weiteren bevorzugten Ausführungsform
sind im Bereich der Dichtungsfläche
zumindest teilweise Versteifungselemente in der Abdeckungsvorrichtung
integriert. Dadurch ergibt sich der Vorteil, dass der Dichtungsbereich
verstärkt
wird und damit die Abdichtung dauerhaft abgesichert wird. Bevorzugt
umfassen die Versteifungselemente ein metallisches Material, zum
Beispiel vorzugsweise ein Stahlblech, was besonders gute Versteifungswirkung bei
geringen Herstellungskosten ergibt.
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Außerdem ist
bevorzugt, dass die Versteifungselemente abgewinkelt sind und sich
von der Dichtungsfläche
bis in die Auflagefläche
erstrecken. Durch die abgewinkelte Form wird eine ideale Abstützung des
gesamten stark belasteten Bereichs erreicht. Optional können die
Versteifungselemente Befestigungsöffnungen im Auflageabschnitt
umfahren, so dass auch die Befestigungsbereiche nochmals besonders
verstärkt
werden und damit unempfindlicher gegen Verformungen werden. Bevorzugt umfassen
die Versteifungselemente einen einteiligen umlaufenden Rahmen. Dadurch
kann der Rahmen auf einfache Weise als einzelnes Bauteil in z.B.
einen Kunststoffrahmen eingespritzt werden und ergibt eine gute
Abstützwirkung.
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Kurze Beschreibung
der Zeichnung
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Im
folgenden wird die Erfindung anhand beispielhafter Ausführungsformen
und mit Bezug auf die Zeichnung genauer beschrieben, wobei
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1 einen
Befestigungsbereich einer Abdeckungsvorrichtung nach dem Stand der
Technik im Querschnitt zeigt;
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2 einen
Befestigungsbereich einer erfindungsgemäßen Abdeckungsvorrichtung im
Querschnitt zeigt;
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3a und 3b perspektivisch
eine erfindungsgemäße Abdeckhaube
zeigen;
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4 einen
perspektivischen Ausschnitt aus einer erfindungsgemäßen Abdeckhaube
zeigt;
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5a und 5b Querschnitte
einer erfindungsgemäßen Abdeckhaube
mit akustischer Entkopplung zeigen;
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6a bis 6c perspektivische
Ansichten verschiedener Varianten von erfindungsgemäßen Abdeckungsvorrichtungen
mit akustischer Entkopplung zeigen; und
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7a und 7b zwei
weitere erfindungsgemäße Ausführungsformen
mit zusätzlichen
Versteifungselementen im Querschnitt zeigen.
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Ausführliche
Beschreibung der Erfindung
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In 1 ist
ein teilweiser Querschnitt einer Abdeckungsvorrichtung 1 nach
dem Stand der Technik gezeigt, wobei der Schnitt im Bereich einer
Verschraubung angeordnet ist. Eine solche Abdeckhaube wird zum Beispiel
als Zylinderkopfhaube bzw. Ventildeckel eingesetzt. Gleichartige
und ähnliche Konstruktionen
werden unter anderem als Ölwanne von
Getrieben verwendet. Im folgenden sollen durch den Begriff Abdeckungsvorrichtung
oder Abdeckhaube alle derartigen Systeme einbezogen sein. Die Abdeckhaube 1 weist
am Rand einen radial umlaufenden Auflage- oder Flanschabschnitt 4 auf
und liegt mit einer Auflagefläche 6 dieses
Abschnitts auf dem abzudeckenden Bauteil 2, zum Beispiel
einem Getriebegehäuse
oder einem Zylinderkopf, auf. Zwischen dem Bauteil 2 und
der Auflagefläche 6 der
Abdeckhaube nach dem Stand der Technik befindet sich eine elastomere
Dichtung 12, die meist fest mit der Abdeckhaube verbunden
ist. An mehreren Stellen der Abdeckhaube sind Öffnungen 22 in der
Auflagefläche
angebracht, die zur Befestigung der Abdeckung vorgesehen sind, z.B.
durch Verschraubung, wie in 1 gezeigt.
Die Verschraubungskräfte
verpressen das Dichtungselement 12 und bewirken damit die
Abdichtung der Bauteile. Damit befindet sich die Dichtung im direkten
Kraftfluss der Verschraubung. Wie bereits beschrieben wirken dadurch
starke Reaktionskräfte
auf die Abdeckhaube. Das Dichtungselement ist an Stellen ohne Verschraubungsöffnung (hier
nicht gezeigt) üblicherweise
durchgängig ausgebildet.
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Die
in 2 gezeigte Ausführungsform stellt eine mögliche Grundform
gemäß der Erfindung
dar. Im Gegensatz zum Stand der Technik ist das Dichtungselement 12 hier
nicht an der Auflagefläche 6 der Abdeckhaube
bzw. Abdeckungsvorrichtung angebracht, sondern an einer senkrecht
dazu verlaufenden Dichtungsfläche 10.
Der Dichtungsabschnitt 8 der Abdeckhaube mit dieser Dichtfläche 10 ergibt sich
als direkte Verlängerung
des Abdeckungsbereichs der Abdeckhaube. Das Dichtungselement befindet
sich also auf der Seite des abzudichtenden Mediums, z.B. Öl oder Gas,
und ist dabei teilweise durch den Dichtungsabschnitt 8 der
Abdeckhaube geschützt.
An dem Dichtungselement 12 können eine oder mehrere Dichtlippen
ausgeformt sein, vorteilhaft sind mindestens zwei Dichtlippen. Die
Auflagefläche 6 liegt
nun direkt ohne dazwischenliegende Dichtung auf dem abzudeckenden
Bauteilflansch 2 auf, wobei die Befestigung wie zuvor über diesen
Abschnitt 4 erfolgt, z.B. wiederum durch Schrauben.
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Das
Dichtungselement 12 wird bevorzugt direkt an die Abdeckhaube 1 angespritzt
und verbindet sich durch Direkthaftung mit dem Haubenmaterial. Alternativ
können
auch Haftvermittler zur Verbesserung oder Erzielung der Haftung
verwendet werden; ebenso könnte
eine separat gefertigte Dichtung durch Einsetzen in mechanische
Hinterschneidungen an den jeweiligen Flächen der Abdeckhaube fixiert
werden.
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Durch
die beschriebene Anordnung der Dichtung 12 wird die Dichtkraft
von der Richtung der Verschraubungskräfte in Radialrichtung, also
senkrecht zu den Verschraubungskräften, verlagert. Daher treten
keine starken Gegenkräfte
von dem Dichtelement 12 her auf, die dann zu einer Verformung
der Abdeckhaube führen
könnten.
Auf diese Weise muss nur der Bereich der Dichtungsfläche 10 verstärkt sein;
auf die übrigen
Bereiche, insbesondere die relativ großflächige Haubenmitte, werden kaum
mehr starke Kräfte übertragen,
so dass diese Bereiche ohne bzw. mit weniger Verrippungen und mit
geringeren Wandstärken
gefertigt werden können,
was eine einfachere und kostengünstigere
Herstellung erlaubt.
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Da
in Montagerichtung also keine oder nur geringe Kräfte entstehen,
muss die Abdeckhaube im wesentlichen nur gegen unbeabsichtigtes
Lösen im Betrieb
gesichert werden. Die Anzahl notwendiger Fixierungspunkte im Flanschbereich
kann damit beträchtlich
reduziert werden. Neben Schrauben sind aufgrund der geringeren Kraftanforderungen
auch andere bekannte Verbindungselemente denkbar. Die Formen und
Abmessungen der Abdeckhaube und insbesondere des Dichtungsabschnitts
sind so, dass die Dichtelemente 12 fest an den Seitenflächen des abzudeckenden
Bauteils 2 anliegen und eventuell durch Klemmkräfte angepresst
werden. In einer besonderen Ausführungsform
ist der Dichtabschnitt 8 etwa 6-15 mm hoch, während die Auflagefläche 6 bzw.
der Auflageabschnitt 4 eine Breite von etwa 10 bis 20 mm
aufweist. 3a und 3b zeigen
eine erfindungsgemäße Abdeckhaube 1 als
Beispiel in perspektivischer Ansicht von zwei Seiten. In 3b ist
die Dichtungsseite gezeigt, die im montierten Zustand an das abzudichtende
Bauteil angrenzt.
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Der
Dichtabschnitt 8 ist zur Medienseite hin angeordnet und
bietet damit im Betrieb auch einen guten Schutz der Dichtung 12 gegen
mechanische Einflüsse
von außen
sowie gegen Medienbeaufschlagung, z.B. bei Zylinderkopfhauben gegen
Spritzöl
durch drehende Teile. In vielen Fällen wird ein direkter Medienkontakt
sogar vollständig
verhindert. Diese Schutzwirkung beeinflusst das Alterungsverhalten
der Dichtung positiv.
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Das
Material der Abdeckhaube kann Metall oder Kunststoff sein; bevorzugt
werden Gusshauben aus Aluminium und Magnesium oder Blechhauben aus
einem Stahlblech oder Aluminiumblech. Bevorzugte Kunststoffe sind
duroplastische Werkstoffe und thermoplastische Werkstoffe, wie z.B.
Polyamid 6.6. Das Dichtungsmaterial kann ein organisches Material
sein, z.B. Acrylnitril-Butadien-Kautschuk (NBR oder HNBR), Acrylat- Kautschuk (ACM),
Ethylen-Acrylat-Kautschuk (AEM), Ethylen-Propylen-Dien-Kautschuk
(EPDM), Fluorkohlenstoff-Kautschuk (FKM). Alternativ kann die Dichtung
auch aus einem Silikonkautschuk oder einem thermoplastischen Elastomer
gefertigt sein.
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Bei
herkömmlichen
Systemen muss die entsprechende Flanschfläche des abzudichtenden Bauteils 2 besonders
hochwertig und präzise
bearbeitet sein, da diese Fläche
als Dichtfläche
dient. Im Gegensatz dazu werden bei der Erfindung an diese Auflagefläche sowohl
an der Abdeckhaube als auch am abzudichtenden Bauteil keine besonderen
Anforderungen gestellt, was ein weiterer Vorteil dieses Dichtsystems
ist.
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Eine
weitere Ausführungsform
ist dafür
vorgesehen, als akustisch entkoppeltes System zur Reduzierung der
Schallemissionen von Motor oder Getriebe eingesetzt zu werden. Zu
diesem Zweck wird an der Auflagefläche 6 ein elastomeres
akustisches Entkopplungselement 14 angebracht, was in 5 gezeigt ist. Dabei muss besonders darauf
geachtet werden, dass kein Körperkontakt
zwischen Abdeckhaube 1 und anregender Fläche (hier
dem Gehäuse-/Bauteilflansch)
besteht, der nicht durch Elastomer erfolgt. Die Abdeckhaube muss
also „schwimmend" im Elastomer gelagert
werden. 5a zeigt eine Schnittansicht
durch einen Bereich einer erfindungsgemäßen Abdeckhaube ohne Befestigungselement,
während 5b einen
weiteren Schnitt derselben Abdeckhaube in einem Befestigungsbereich darstellt.
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Grundsätzlich übernimmt
auch bei dieser Ausführungsform
wieder der Dichtabschnitt 8 die Dichtfunktion, während der
senkrecht dazu verlaufende Auflageabschnitt 4 im wesentlichen
die Funktion der akustischen Entkopplung übernimmt und außerdem zur
Befestigung dient. Es besteht also erfindungsgemäß eine räumliche und funktionelle Trennung
von Abdichtung und akustischer Entkopplung. Das Dichtelement 12 und
das Entkopplungselement 14 können gemäß einer Ausführungsvariante
aus dem gleichen Elastomermaterial bestehen und gemeinsam angespritzt
werden. Diese Variante ist in 5 gezeigt,
wo das Dichtelement 12 und das Entkopplungselement 14 ein
zusammenhängendes
einzelnes Elastomerelement bilden, was eine besonders einfache Herstellung
erlaubt. Es ist aber ebenso möglich,
die beiden Bereiche und Elemente 12, 14 räumlich voneinander
zu trennen und/oder unterschiedliche Elastomermaterialien zu verwenden. Hierdurch
ergibt sich z.B. die Möglichkeit,
für die Dichtung 12 ein
Material mit anderen Eigenschaften zu wählen als für das Entkopplungselement 14,
so dass die Materialien optimal an die jeweiligen Anforderungen
angepasst werden können.
Auch die Geometrie kann jeweils getrennt auf das Dichtsystem und das
Entkopplungssystem abgestimmt werden. Dies ist ein großer Vorteil
des erfindungsgemäßen Systems,
da im Vergleich dazu bei herkömmlichen
Abdeckungssystemen die Dichtwirkung und die Akustikabstimmung in
der gleichen Richtung erfolgen müssen. Da
die technische Dichtheit normalerweise oberste Priorität hat, kann
oftmals die akustische Entkopplung bei Systemen nach dem Stand der
Technik nur begrenzt verbessert werden.
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Zusätzlich sollte
bevorzugt an der Oberseite des Auflageabschnitts 4 bzw.
allgemein an der Fläche 7,
die nicht an dem abzudichtenden Bauteil 2 anliegt, mindestens
ein zweites Elastomerelement 16 angebracht sein, insbesondere
in den Bereichen, in denen Befestigungselemente 20 wie
z.B. Schrauben oder Klemmen auf der Abdeckhaube aufliegen, wie in 5b veranschaulicht.
Damit wird erreicht, dass die Befestigungselemente/Schrauben, die
ja im direkten Kontakt zum Gehäuse
oder Bauteil stehen, ebenfalls akustisch von der Abdeckhaube entkoppelt
sind. Zu diesem Zweck kann zum Beispiel jeweils eine kreisförmige gelochte
Elastomerscheibe, die etwa der aufliegenden Kopffläche der
verwendeten Schrauben entspricht, um die Verschraubungslöcher 22 herum angebracht
sein. Ebenso könnte
aber die gesamte Fläche 7 oder
ein beliebiger Teil davon mit einem solchen Entkopplungselement 16,
also z.B. einer Elastomerschicht, versehen sein. Die Entkopplungselemente 14 und 16 auf
den beiden Seiten des Auflageabschnitts 4 können wie
in 5b miteinander verbunden und aus demselben Material
gefertigt sein, wobei eine Verbindung 18 zum Beispiel über die
für Schrauben
vorgesehenen Öffnungen 22 oder über den
Außenrand
der Fläche
erfolgen kann. Wenn die Innenseite der Verschraubungsöffnungen 22 ebenfalls
beschichtet 18 ist, dann wird auch damit effektiv eine Übertragung
von Vibrationen und Schall zwischen Schrauben und Abdeckhaube verhindert. Ebenso
können
aber zum Beispiel die Elemente 16 um die Schraubenlöcher wiederum
aus einem anderen Material gefertigt sein als die Elemente 14 auf
der anderen Seite 6 bzw. als die Dichtelemente 12 an
der Dichtungsfläche 10.
Auch die Befestigungsarten der Elastomerelemente 12, 14, 16 können für jeden
Bereich und jede Verwendung unterschiedlich sein. Auf diese Weise
ist das System sehr variabel einstellbar.
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Eine
bevorzugte Befestigung erfolgt über Bundschrauben.
Dies hat den Vorteil, dass über
die Bundhöhe
die Verpressung des Entkopplungsflansches, d.h. des Auflageabschnitts 4 mit
den entsprechenden elastomeren Entkopplungselementen 14 und 16,
sehr gut gesteuert werden kann. Mit der Größe des Kopfdurchmessers und
der darunter liegenden Elastomerscheibe 16 variiert auch
die Krafteinleitung über
die Scheibe. Anzahl und Anordnung der Fixierelemente 20 werden
bei diesem System vor allem in Hinsicht auf die akustische Abstimmung
und nicht zur Absicherung der Dichtkräfte gewählt. Da nun eine besonders
starke Verpressung in dieser Richtung nicht mehr notwendig ist,
wird die erforderliche Anzahl von Fixierelementen typischerweise deutlich
geringer sein als bei bisher bekannten Abdeckhauben, was sowohl
die Montage vereinfacht als auch die Gesamtkosten des Systems senkt.
Außerdem
können
andere Befestigungselemente als Schrauben in Betracht gezogen werden,
da nur noch eine verliersichere Anbringung der Abdeckhaube nötig ist.
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In 6 sind einige beispielhafte Ausführungen
von akustisch entkoppelten Abdeckhauben gezeigt. Dabei kann zum
Beispiel, wie in 6a, der gesamte Auflageabschnitt 4 einseitig
oder beidseitig elastomerbeschichtet sein. Als Alternative kann
beispielsweise ein Entkopplungselement 14 verwendet werden,
welches im Bereich der Verschraubungen kreisförmige Teilelemente 24 aufweist,
die dann durch einen umlaufenden Verbindungsstreifen 26 in der
Mitte (6b) oder an einem Rand der Auflagefläche (6c)
jeweils miteinander verbunden sind. Die dargestellten Varianten
führen
zu einer guten Lagerung der Abdeckhaube zwischen den beiden kreisförmigen Elementen
auf der Ober- und Unterseite des Auflageabschnitts mit annähernd gleichmäßigen Verformungen. Über den
Verbindungsstreifen 26 zwischen den runden Teilelementen 24 kann
eine weitere Abstimmung der Akustik erfolgen, da sich durch die
Geometrie und Höhe
des Streifens weitere Einflüsse
erzielen lassen. Durch den umlaufenden Verbindungsstreifen 26 wird
außerdem
ein Eindringen von Verunreinigungen in Richtung des Dichtbereichs verhindert
und so die Dichtung optimal geschützt. Alle Ausführungsformen
können
wiederum mit beliebigen Varianten der Dichtelemente kombiniert werden.
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Zur
Abstützung
der Dichtbereiche 8, die sich ja auf eine relativ kleine
Fläche
der Abdeckhaube beschränken,
kann die Abdeckhaube dort zusätzlich versteift
werden. Gemäß einer
Ausführungsform
der Erfindung werden Versteifungselemente 28 in bestimmten
Bereichen der Abdeckhaube eingebracht. Eine solche Versteifung ist
schematisch im Querschnitt in 7 gezeigt.
Dies ist besonders in Kombination mit Kunststoffhauben vorteilhaft,
und vor allem dann, wenn mit geringen Wandstärken gearbeitet wird. Dazu
werden im Bereich der Dichtfläche 10 und/oder
angrenzend daran bevorzugt metallische Elemente, z.B. aus Stahlblech,
in die Abdeckhaube eingearbeitet. Diese Elemente haben die Aufgabe, den
Dichtungsbereich 8 in radialer Richtung zusätzlich abzustützen, um
dauerhaft eine sichere Abdichtung zu gewährleisten. Ein solches Versteifungselement 28 kann
aus mehreren Einzelelementen bestehen, die an geeigneten Stellen
angeordnet sind, oder zum Beispiel aus einem durchgehenden Metallrahmen.
Die Herstellung kann einfach erfolgen, indem das Metallteil in die
Kunststoffhaube 1 bei deren Herstellung mit eingespritzt
wird. Bevorzugt ist das Versteifungselement 28 abgewinkelt
und reicht wie in 7a gezeigt bis in den Auflageabschnitt 4 hinein, was
eine optimale Stützwirkung
ergibt. Für
eine besonders starke Versteifung des Flanschbereichs kann das Versteifungselement 28 zumindest
an einigen Stellen bis über
eventuell vorhandene Verschraubungsöffnungen 22 herausreichen,
wie es in 7b im Querschnitt dargestellt
ist. Selbstverständlich
kann, auch wenn dies in 7 nicht explizit gezeigt
ist, eine solche Versteifung auch beliebig mit den vorstehend beschriebenen
akustischen Entkopplungen kombiniert werden.
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Insgesamt
wird also durch die Verlagerung der Dichtkraft in Radialrichtung
das Gesamtdesign einer solchen Abdeckhaube oder -wanne deutlich vereinfacht.
Durch geringere Verrippungen, andere Kraftverteilungen, weniger
notwendige Befestigungspunkte etc. werden auch die Herstellungskosten
beträchtlich
gesenkt. Zusätzlich
erhält
man durch die funktionale Trennung zwischen Dichtfunktion und akustischer
Entkopplung neue Möglichkeiten
zur idealen Abstimmung des Gesamtsystems für optimale Abdichtung bei gleichzeitig
starker akustischer Dämpfung.
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Alle
vorgebrachten Beispiele und Darstellungen dienen natürlich nur
zur Veranschaulichung der erfinderischen Idee einer Abdichtung,
die senkrecht zur Befestigungsrichtung wirkt, mit zusätzlich möglicher
akustischer Entkopplung. Neben den gezeigten Ausführungsformen können beispielsweise
alle möglichen
Dichtungselemente und Entkopplungselemente beliebig miteinander
kombiniert werden, sowohl in Hinsicht auf die Ausformungen als auch
auf z.B. unterschiedliche Materialien. Auch die gezeigten Ausführungen
der Abdeckhauben selbst dienen nur als Beispiele und können anwendungsspezifisch
von diesen abweichen; insbesondere sind in allen Fällen auch Ölwannen
und ähnliche
Elemente von der Erfindung eingeschlossen, die zur Abdeckung und
gleichzeitigen Abdichtung eines Bauteils dienen.