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Die
Erfindung betrifft eine Fügeverbindung zwischen
einem Bauteil und einem in ein Bauteilloch formschlüssig eingesetzten
Fügeelement
sowie ein Fügeelement
für eine
derartige Fügeverbindung.
Die Erfindung betrifft weiterhin ein Verfahren zum Einsetzen eines
Fügeelements
in ein Bauteilloch eines Bauteils, wobei das einen Schaftbereich
aufweisende Fügeelement
mit dem Schaftbereich in das Bauteilloch eingesetzt und zur Ausbildung
einer formschlüssigen
axialen Sicherung gegen eine Matrize gepresst wird.
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Unter
Fügeelement
werden hierbei insbesondere so genannte Einpressmuttern oder auch Einpressbolzen
verstanden, die in ein Bauteil, insbesondere Blech, formschlüssig eingepresst
werden und an denen weitere Befestigungselemente wie Schrauben und/oder
Muttern zur Befestigung weiterer Bauelemente befestigt werden können.
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Ein
derartiges Fügeelement
ist beispielsweise aus der
EP
0 784 168 A1 zu entnehmen. Die darin beschriebene Niet-
oder Einpressmutter weist in ihrem Kopfbereich einen ringförmigen Kragen
auf, an den sich ein hülsenförmiger Schaft
mit Innengewinde anschließt.
Das Fügeelement
wird in ein vorgelochtes Bauteil eingesetzt und ein über die
Unterseite des Bauteils überstehender
Teil des Schafts wird mit Hilfe einer Matrize umgeformt, so dass
sich ein an der Unterseite des Bauteils umlaufender Ringvorsprung
am Fügeelement
ausbildet. Neben dieser axialen Sicherung sind zur Verdrehsicherung
an der Unterseite des Kragens zusätzlich sich radial erstreckende
stegartige Vorsprünge
vorgesehen, die in die Bauteiloberfläche eingepresst werden.
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Die
Verwendung von korrosionsbeständigen Stählen, insbesondere
so genannte Edelstähle,
für die
Bleche bzw. Bauteile erfordern, dass auch die Fügeelemente aus einem korrosionsbeständigen Stahl bzw.
Edelstahl ausgebildet sind. Edelstahl-Fügeelemente weisen im Vergleich
zu herkömmlichen Stahl-Fügeelementen
jedoch einen geringeren Umformgrad auf, das Edelstahl-Fügeelement
kann daher nur vergleichsweise schlecht umgeformt werden. Die bei
herkömmlichen
Stahl-Fügeelementen
eingesetzten Geometrien sowie Umformverfahren lassen sich daher
nicht auf Edelstahl-Fügeelemente übertragen.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, insbesondere auch bei der
Verwendung von Edelstahl-Fügeelementen
eine sichere und zuverlässige Fügeverbindung
zwischen dem Bauteil und dem Fügeelement
zu ermöglichen.
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Die
Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch
eine Fügeverbindung
mit den Merkmalen des Anspruchs 1. Danach ist zur Ausbildung eines
axial wirkenden Formschlusses zwischen dem Fügeelement und dem Bauteil ein
partielles Abscheren von Schaftmaterial und Verschieben des Schaftmaterials gegen
die Bauteilunterseite Richtung vorgesehen.
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Unter
Abscheren wird ein Abtrennen des Schaftmaterials verstanden. Partielles
Abscheren bedeutet, dass das Schaftmaterial nicht vollständig vom
Schaftbereich abgetrennt wird. Vielmehr verbleibt an einer Seite
eine stoffschlüssige
Verbindung zwischen dem teilweise abgescherten Material mit dem
verbleibenden Schaftmaterial. Die Formveränderung des Schaftbereichs
zur Ausbildung des Formschlusses wird also dadurch erreicht, dass
eine Matrize Schaftmaterial lediglich in Axialrichtung „einschneidet" und gleichzeitig
das derart partiell abgescherte Material gegen die Bauteilunterseite
verschiebt. Im Unterschied zu den herkömmlichen Umformverfahren erfolgt
daher eine teilweise Materialtrennung. Durch diese Maßnahme wird
trotz eines nur geringen Umformgrades auch bei Edelstahl-Fügeelementen die Möglichkeit
einer sicheren und zuverlässigen
Fügeverbindung
geschaffen. Das Bauteil ist daher zwischen einer Kopfauflagefläche des
Fügeelements
auf der Bauteiloberfläche
und dem gegen die Bauteilunterseite geschobenem Schaftmaterial eingepresst.
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Gemäß einer
zweckdienlichen Weiterbildung sind durch das Abscheren um den Umfang
verteilt mehrere diskrete Sicherungsnasen ausgebildet. Das Abscheren
erfolgt daher nicht über
den gesamten Umfang sondern nur partiell an diskreten Umfangsbereichen.
Dieses in Umfangsrichtung partielles Abscheren hat den besonderen
Vorteil, dass die erforderliche Scherkraft gering gehalten ist.
Gleichzeitig wird der Schaftbereich nur an einzelnen diskreten Stellen
durch die Materialabscherung geschwächt.
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Im
Hinblick auf ein einfaches Einpressverfahren weist der Schaftbereich
eine von einer Kreisform abweichende Außenkontur mit überstehenden Formelemente
auf. Diese überstehenden
Formelemente werden partiell abgeschert. Bei dieser Ausführungsvariante
ist es daher möglich,
mit einem kreisringförmig
ausgebildeten Gegenhalter bzw. Matrize in einfacher Art und Weise
die einzelnen um den Umfang verteilten Sicherungsnasen durch das
Abscheren auszubilden.
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Bevorzugt
weist hierbei der Schaftbereich eine mehreckige, insbesondere sechseckige
Außenkontur
auf. Die einzelnen Eckbereiche dieser Außenkontur bilden hierbei die überstehenden
Formelemente. Der Schaft ist bei der Wahl einer sechseckigen Außenkontur
nach Art einer hexagonalen Mutter ausgebildet. Durch die Begrenzung
auf wenige Eckbereiche, beispielsweise auf vier bis acht Eckbereiche,
ist auf zum einen eine zuverlässige
axiale Sicherung erreicht, die hohen Auszugskräften widersteht. Zum anderen
ist hierbei die notwendige Scherkraft durch die Begrenzung auf eine
geringe Anzahl von abzuscherenden Eckbereichen gering gehalten.
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Die
in radialer Richtung außen
liegenden Begrenzungen der Formelemente bzw. der Eckbereiche definieren
einen Außenkreis.
Dessen Durchmesser ist in einer bevorzugten Ausgestaltung kleiner
oder gleich dem Durchmesser eines durch das Bauteilloch definierten
weiteren Außenkreises.
Das heißt
der maximale Außendurchmesser
des Schafts ist derart bemessen, dass der Schaft ohne Verformung
des Bauteils durch das Bauteilloch hindurchgeführt werden kann. Im Unterschied
zu so genannten Rändelmuttern,
die an ihrem Außenumfang
eine Rändelung aufweisen,
die für
eine Verdrehsicherung eine formschlüssige Verbindung mit der Lochinnenwand
des Bauteillochs bilden, ist hier ein verformungsfreies Einsetzen
in das Bauteilloch vorgesehen.
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Um
neben der axialen Sicherung zugleich auch eine Verdrehsicherung
des Fügeelementes
bezüglich
des Bauteils zu gewährleisten,
weist das Bauteilloch ebenfalls eine von der Kreisform abweichende
Außenkontur
auf, die an die Außenkontur
des Schafts angepasst ist. Zwischen dem Bauteilloch und dem Schaft
wird eine in Dreh- oder Rotationsrichtung um die Axialrichtung formschlüssige Verbindung
ausgebildet, ohne dass eine Bauteilverformung beim Setzvorgang erfolgt.
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Alternativ
oder ergänzend
zu dieser Verdrehsicherung sind die einzelnen Sicherungsnasen in
die Bauteilunterseite eingeformt. Hier erfolgt ein Umformvorgang
an der Bauteilunterseite, wodurch über den Umfang verteilt mehrere
in Drehrichtung wirksam formschlüssige
Verbindungen ausgebildet werden.
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Um
hierbei eine ausreichend gute Verdrehsicherung zu erzielen, sind
die einander benachbarten Sicherungsnasen voneinander beabstandet.
Vorzugsweise beträgt
der Abstand hierbei etwa zumindest die Hälfte der in Umfangsrichtung
betrachteten Breite der Sicherungsnasen. Zwischen aufeinanderfolgenden
Sicherungsnasen sind daher an der Lochwand Sicherungsstege gebildet,
die eine ausreichende Stegbreite aufweisen, um die erforderlichen
Drehkräfte
für die
Verdrehsicherung aufnehmen zu können.
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Weiterhin
ist in einer bevorzugten Ausgestaltung vorgesehen, dass das Bauteil
im Bereich der Sicherungsnasen und vorzugsweise insgesamt durch den
Setzvorgang des Fügeelements
unverformt bleibt. Im Vergleich zum Ausgangszustand ohne das eingesetzte
Fügeelement
unterliegt das Bauteil also keiner Formänderung. Dies ist insbesondere
bei hoch- und höchstgenauen
Bauteilen von Vorteil, bei denen ansonsten die Gefahr bestünde, dass
durch den Setzvorgang der Fügeelemente
Verwerfungen im Bauteil und damit Bauteilungenauigkeiten entstehen könnten. Auch
bei hoch- und höchstfesten
Bauteilen, bei denen eine Umformung nicht oder nur schwer möglich ist,
ist dies von Vorteil.
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Die
Aufgabe wird gemäß der Erfindung
weiterhin gelöst
durch ein Fügeelement
für eine
derartige Fügeverbindung,
wobei der Schaft des Fügeelements
eine mehreckige, insbesondere sechseckige Außenkontur aufweist. Die im
Hinblick auf die Fügeverbindung
ausgeführten
Vorteile und bevorzugten Ausgestaltungen sind sinngemäß auch auf
das Fügeelement
anzuwenden.
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Die
Aufgabe wird weiterhin erfindungsgemäß gelöst durch ein Verfahren mit
den Merkmalen des Patentanspruchs 11. Auch für das Verfahren gilt, dass
die im Hinblick auf die Fügeverbindung
angeführten
Vorteile und bevorzugten Ausgestaltungen sinngemäß auf das Verfahren zu übertragen
sind.
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Die
Matrize weist eine Bohrung auf, in die der über die Bauteilunterseite überstehende
Teil des Fügeelements
beim Ausbilden der Fügeverbindung
eintaucht. Gleichzeitig bildet das vordere Matrizenende einen Scherbereich
aus, mit dessen Hilfe das partielle Abscheren erfolgt. Gemäß einer
zweckdienlichen Weiterbildung ist der Scherbereich als ein über eine Matrizenoberseite überstehender
Scherringes ausgebildet. Durch diese Maßnahme dringt daher die Matrize
tiefer in das Bauteil ein und im Vergleich zu einer Matrize mit
einer ebenen Matrizenoberseite wird mehr Material abgeschert und
verschoben und das verschobene Material dringt tiefer in das Bauteil ein.
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Bevorzugt
verjüngt
sich die Bohrung im Scherbereich der Matrize zu ihrem vorderseitigen Ende
insbesondere konisch. Durch diese Maßnahme steht nur ein geringer
Teilbereich der Bohrungswand in Kontakt mit dem Schaft und es ist
ein Freiraum zwischen der Bohrungswand und dem Schaft gebildet. Hierdurch
werden die Auszugskräfte
beim Zurückziehen
der Matrize nach erfolgtem Setzvorgang gering gehalten.
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Alternativ
zu der Ausgestaltung, bei der der Schaft überstehende Formelemente oder
Eckbereiche aufweist, weist in einer zweckdienlichen Ausgestaltung
die Matrize einzelne an der Bohrungswand verteilte Scherstegen auf,
die zur Ausbildung der einzelnen diskreten Sicherungsnasen Schaftmaterial abscheren
und verschieben. Es ist also eine von der kreisrunden Form abweichende
Scherkontur an der Matrize ausgebildet. Bei dieser Ausführungsvariante weist
der Schaftbereich bevorzugt eine kreisrunde Außenkontur aufweist.
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Ausführungsbeispiele
werden im Folgenden anhand der Zeichnung näher erläutert. Es zeigen jeweils in
schematischen Darstellungen:
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1 eine
Schnittdarstellung durch eine Fügeverbindung
zwischen einem Bauteil und einem bolzenförmigen Fügeelement,
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2A-2C Schnittdarstellungen
durch das Fügeelement
und das Bauteil gemäß 1 und einer
Matrize in unterschiedlichen Stufen während des Setzvorgangs des
Fügeelements,
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3 eine
Schnittdarstellung wie in 2C mit
einer Matrize gemäß einer
ersten Alternative,
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4 eine
Schnittdarstellung wie in 2C mit
einer Matrize gemäß einer
zweiten Alternativ,
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5A-5B eine
Aufsicht sowie eine Seitenansicht auf ein Fügeelement mit einem hexagonalen
Schaftbereich,
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6A eine
Aufsicht auf eine Bauteiloberseite mit einem runden Bauteilloch
und
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6B eine
Aufsicht auf eine Baiteiloberseite mit einem hexagonalen Bauteilloch,
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7A eine
perspektivische Ansicht eines Fügeelements
mit einem kreisförmigen
Schaftbereich mit einzelnen Sicherungsnasen,
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7B eine
Aufsicht auf eine Matrize mit einzelnen diskreten Scherstegen, und
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7C eine
Querschnittsdarstellung des Fügeelements 7A zusammen
mit der Matrize gemäß 7B im
in einem Bauteil eingesetzten Zustand am Ende des Setzvorgangs.
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In
den Figuren sind gleich wirkende Teile mit den gleichen Bezugszeichen
versehen.
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Die
Fügeverbindung
gemäß 1 umfasst ein
Bauteil 2 mit einem Bauteilloch 4, in das ein
als Bolzen ausgebildetes Fügeelement
eingesetzt ist und sowohl in Axialrichtung 8 als auch in
Dreh- oder Rotationsrichtung um die Axialrichtung 8 mit
dem Bauteil 2 einen Formschluss ausbildet. Das Bauteil 2 und
das Fügeelement 6 besteht
bevorzugt aus Edelstahl.
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Das
Fügeelement 6 umfasst
einen Kopfbereich 10 und liegt im gesetzten Zustand mit
der Kopfunterseite auf der Bauteiloberseite 12 auf. An
den Kopfbereich 10 schließt sich in Axialrichtung 8 ein Schaftbereich 14 mit
einer unrunden Außenkontur an.
Im Ausführungsbeispiel
weist der Schaftbereich 14 eine hexagonale Außenkontur
mit insgesamt sechs sich in Axialrichtung 8 erstreckenden
Eckbereichen 15 auf. An den Schaftbereich 14 schließt sich ein
Bolzenabschnitt 16 an, der beispielsweise ein hier nicht
näher dargestelltes
Gewinde trägt.
An dem Fügeelement 6 kann
ein weiteres Bauteil befestigt werden: Das Fügeelement 6 ist als
ein so genannter Einpressbolzen ausgebildet.
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Zur
axialen Sicherung sind am Schaftbereich 14 umlaufend mehrere
Sicherungsnasen ausgebildet. Diese weisen eine im Querschnitt gesehen
dreieckförmig
oder trapezartige Querschnitts- oder Grundfläche auf. Die Sicherungsnasen 18 sind
beim Herstellen der Fügeverbindung
gebildet durch ein partielles Abscheren von Schaftmaterial 20 und
Verschieben desselben gegen die Bauteilunterseite 22. Im
Ausführungsbeispiel
sind die Sicherungsnasen 18 hierbei zur Ausbildung einer
Verdrehsicherung in eine Innenwand des Bauteillochs 4 eingepresst,
das heißt
die Sicherungsnasen 18 haben beim Herstellen der Fügeverbindung
im unteren Bereich des Bauteillochs 4 dieses umgeformt.
Die Sicherungsnasen 18 sind in Um fangsrichtung einzelweise
angeordnet und voneinander beabstandet. Der Abstand beträgt hierbei
etwa die Breite der einzelnen Sicherungsnasen 18 an ihrer
dem Kopfbereich 10 abgewandten Grundseite.
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Aufgrund
der durch das Abscheren hervorgerufenen Verdickung gegenüber dem
Außendurchmesser
d1 des Schaftbereichs 14 im Ausgangszustand (vergl.
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2A)
ist zugleich auch ein in Axialrichtung wirkender Formschluss ausgebildet.
Das Bauteil 2 ist daher zwischen den Sicherungsnasen 18 und
dem Kopfbereich 10 drehfest eingeklemmt. Im Ausführungsbeispiel
der 1 schließen
die Sicherungsnasen 18 mit der Bauteilunterseite 22 plan
ab.
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Durch
das Abscheren des Schaftmaterials 20 sind in Axialrichtung 8 betrachtet
unterhalb der Sicherungsnasen 18 Scherflächen 24 ausgebildet.
Im Querschnitt betrachtet liegen diese auf einer Kreislinie eines
Kreises mit einem Durchmesser d2, welcher kleiner als d1 ist und
dem Innendurchmesser eine Bohrung 28 einer Matrize 26 entspricht,
mit dessen Hilfe die Sicherungsnasen 18 ausgebildet werden.
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Das
Setzverfahren wird nachfolgend anhand der 2A-2C erläutert. Zunächst wird
das Fügeelement 6 in
das Bauteilloch 4 eingesetzt. Das Bauteilloch weist einen
Durchmesser d3 auf, welcher größer gleich
dem Außendurchmesser
d1 des Schaftbereichs 14 ist. Anschließend wird die Matrize 26 gegen
das Bauteil 2 verfahren. In deren zylinderförmige Bohrung 28 taucht
der Bolzenabschnitt 16 ein. Im Ausführungsbeispiel der 2A-2C weist
die Bohrung 28 einen konstanten Innendurchmesser d2 auf,
welcher kleiner als der Außendurchmesser
d1 des Schaftbereichs 14 ist. Gleichzeitig ist der Durchmesser
d2 größer als
ein Innendurchmessern d4 des Schaftbereichs 14 (vergl. 5A).
Der Innendurchmesser ist hierbei bestimmt durch den minimalen Abstand
einander gegenüberliegender
Flächen
des Schaftbereichs 14. Es gilt daher die Relation d4 < d2 < d1, wobei die Durchmesser
vorzugsweise derart aufeinander abgestimmt sind, dass d2-d4 < (d1-d4) ist, das
heißt
der Innendurchmesser d2 der Bohrung liegt näher am Innendurchmesser d4
als am Außendurchmesser
des Schaftbereichs 14.
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Durch
diese Durchmesser-Relationen werden daher die Eckbereiche 15 teilweise
abgeschert, das teilweise abgescherte Schaftmaterial 20 wird
von der Matrize 26 vor sich her gegen die Bauteilunterseite 22 geschoben
und im Ausführungsbeispiel
auch in das Bauteil 2 eingepresst. Dabei taucht der Schaftbereich 14 um
eine Schertiefe in die Bohrung 28 ein. Die Schertiefe entspricht
der Länge
der Scherflächen 24 in
Axialrichtung. Schließlich
schlägt
die Matrize 26 mit ihrer Vorderseite gegen die Bauteilunterseite 22 an
und der Einpressvorgang ist beendet. Während dieses Einpressvorgangs
wird mit Hilfe eines hier nicht dargestellten Gegenhalters der Kopfbereich 10 gegen
die Zustellbewegung der Matrize 26 gehalten. Anschließend wird
die Matrize 26 wieder vom Schaftbereich 14 und
vom Bolzenabschnitt 16 abgezogen.
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Die
Durchmesser-Relationen sowie die Schertiefe sind nunmehr derart
aufeinander abgestimmt, dass der im gesetzten Endzustand durch die Sicherungsnasen 18 gebildete
Außendurchmesser d5
vorzugsweise etwa 10-30% und insbesondere 20% größer als der Außendurchmesser
d3 des Bauteillochs 4 ist. Hierdurch ist ein zuverlässiger axialer Formschluss
ausgebildet, der auch hohen Auszugskräften standhält.
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In
der Ausführungsvariante
gemäß 3 ist vorgesehen,
dass die Bohrung 28 der Matrize 26 sich nach vorne
konisch verjüngt,
das heißt
im vorderen Scherbereich der Matrize 26, mit dem die Scherung ausgeführt wird,
weist die Bohrung 28 ihren geringsten Innendurchmesser
auf. Außerhalb
des Scherbereichs ist daher ein Freiraum 30 zwischen der
Bohrungsinnenwand und dem Schaftbereich 14 bzw. Bolzenabschnitt 16 gebildet.
Es besteht daher nur eine sehr geringe ring- oder linienförmige Kontaktfläche zwischen
der Matrize 26 und dem Schaftbereich 14, so dass
die Reibungskräfte
beim Zurückziehen
der Matrize 26 und damit die auf das Fügeelement 6 wirkenden
Auszugskräfte
beim Zurückziehen
der Matrize möglichst
gering sind.
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In
einer weiteren alternativen Ausgestaltung der Matrize 26 gemäß der 4 weist
diese im vorderen Scherbereich einen umlaufenden Scherring 32 auf,
der über
die sonstige Stirnfläche
der Matrize 26 hervorsteht. Durch diese Maßnahme werden
die Sicherungsnasen 18 weiter in das Bauteil 2 hinein
geschoben, so dass die Verdreh- und Auspresssicherheit erhöht wird.
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Aus
den 5A, 5B ist nochmals die bevorzugte
nach Art einer Mutter ausgebildeten, hexagonalen Außenkontur
des Schaftbereichs 14 zu entnehmen. Das Fügeelement
gemäß den 5A, 5B umfasst
anstelle des Bolzenabschnitts 16 der vorhergehenden Ausführungsbeispiele
nunmehr einen sich an den Schaftbereich 14 anschließenden Hülsenabschnitt 34,
in dem vorzugsweise ein Innengewinde ausgebildet ist. In einer weiteren
alternativen Ausgestaltung ist das Fügeelement 6 insgesamt als
eine Einpressmutter ausgebildet, bei der der Schaftbereich 14 selbst
als eine Hülse
mit Innengewinde ausgebildet ist.
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Aus
den Aufsichten auf das Bauteil 2 gemäß den 6A, 6B sind
zwei unterschiedliche Querschnittsgeometrien des Bauteillochs 4 zu
entnehmen. Gemäß 6A ist
dieses kreisrund ausgeführt.
Diese Variante wird vorzugsweise für Bauteile 2 eingesetzt,
die sich verformen lassen und bei denen eine Verformung des Bauteils 2 unkritisch
ist. In diesem Fall werden die Sicherungsnasen 18, wie
in den 1-4 gezeigt, in das Bauteil 2 eingepresst, um
eine Verdrehsicherung zu gewährleisten.
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Im
Unterschied hierzu ist beim Ausführungsbeispiel
nach 6B die Außenkontur
des Bauteillochs 4 ebenso wie die des Schaftbereichs hexagonal,
so dass aufgrund der angepassten Außenkonturen bereits eine Verdrehsicherung
erreicht ist, ohne dass eine Verformung des Bauteils 2 notwendig
ist. Die Abmessungen des Bauteillochs 4 entsprechen bis
auf ein Einbauaspiel dem des Schaftbereichs 14. Der Zustand
des Fügeelements 6 mit
den nach dem Setzvorgang ausgebildeten Sicherungsnasen 18 ist in 7A dargestellt.
Im Ausgangszustand ist der Schaftbereich 14 zylindrisch.
Die Sicherungsnasen 18 weisen eine kegelartig Geometrie
auf.
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Bei
der Ausführungsvariante
gemäß den 7A-7C ist
nunmehr der Schaftbereich 14 im Querschnitt gesehen kreisrund
ausgebildet und die Matrize 26 weist abweichend von der
bisher beschriebenen kreisrunden Geometrie der Bohrung 28 radial
nach innen orientierte Vorsprünge
auf, die Scherstege 36 bilden. Diese Scherstege 36 scheren beim
Einpressvorgang des Fügeelements 6 partiell das
Schaftmaterial 20 ab und bilden die Sicherungsnasen 28 aus.
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Das
hier beschriebene Verfahren und die Fügeverbindung eignen sich insbesondere
für Bauteilpaarungen,
bei denen eine ausreichende Umformung des Fügeelements 6 und/oder
des Bauteils 2 zur Ausbildung der formschlüssigen Verbindung
nicht möglich
ist. Insbesondere eignet sich dieses Verfahren für eine Fügeverbindung zwischen einem
Fügeelement 6,
bestehend aus Edelstahl und einem ebenfalls aus Edelstahl bestehenden
Bauteil 2.
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- 2
- Bauteil
- 4
- Bauteilloch
- 6
- Fügeelement
- 8
- Axialrichtung
- 10
- Kopfbereich
- 12
- Bauteiloberseite
- 14
- Schaftbereich
- 15
- Eckbereich
- 16
- Bolzenabschnitt
- 18
- Sicherungsnase
- 22
- Bauteilunterseite.
- 24
- Scherfläche
- 26
- Matrize
- 28
- Bohrung
- 30
- Freiraum
- 32
- Scherring
- 34
- Hülsenabschnitt
- 36
- Schersteg
- d1
- Schaftbereich – Außendurchmesser
- d2
- Scherflächen – Außendurchmesser
- d3
- Bauteilloch – Außendurchmesser
- d4
- Schaftbereich – Innendurchmesser
- d5
- Sicherungsnasen – Außendurchmesser