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Die
vorliegende Erfindung betrifft eine Schließeinheit für eine Spritzgießmaschine
mit Säulen
zum Aufnehmen der Schließkraft,
die jeweils auf einer Endseite über
ein Außengewinde
verfügen,
das jeweils mit einer Säulenmutter
zur Veränderung
einer effektiven Säulenlänge im Eingriff
steht.
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Des
weiteren betrifft die vorliegende Erfindung ein Verfahren zum Betreiben
einer Schließeinheit
einer Spritzgießmaschine
mit Säulen
zum Aufnehmen der Schließkraft,
die jeweils auf einer Endseite über
ein Außengewinde
verfügen,
das jeweils mit einer Säulenmutter
im Eingriff steht.
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Aus
dem Stand der Technik sind verschiedenartige Schließeinheiten
mit sogenannten Werkzeughöhenverstelleinrichtungen
zum Verändern
einer effektiven Säulenlänge bekannt.
Die
DE 101 61 911
C1 beschreibt eine solche Schließeinheit, bei der mit jeder
Säule Verstellelemente
formschlüssig
verbunden sind, über
die die Lage einer Formaufspannplatte axial relativ zu den Säulen mittels
eines zentralen Antriebs veränderbar
ist. Ein systembedingtes Spiel zwischen den Verstellelementen und
den einzelnen Säulen,
das durch die Summe der Toleranzen der einzelnen Bauteile entsteht,
wird hier durch das Vorsehen einer Feststellvorrichtung für mindestens eines
der Verstellelemente weitgehend eliminiert. Die Feststellvorrichtung
ist als verschiebbarer Kolben ausgestaltet, der hydraulisch, pneumatisch
oder mechanisch betätigbar
ist. Durch diesen Kolben wird das Verstellelement verspannt und
damit festgelegt.
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Auch
aus der
DE 102 10
869 C1 ist eine Schließeinheit
für eine
Spritzgießmaschine
mit einer Werkzeughöhenverstelleinrichtung
bekannt. Für
diese ist eine Verriegelungseinrichtung vorgesehen, die bewirkt,
dass die bewegliche Formaufspannplatte eine Entriegelung der Verriegelungseinrichtung
bewirkt, sobald sie in einer im Dauerbetrieb nicht erreichten Lösestellung
ist. Die Änderung
der effektiven Säulenlängen erfolgt über ei nen
einzigen Antrieb, der über
Umlenkmechanismen verschiedene Spindeln antreibt, die ihrerseits
in Eingriff mit der jeder Säule zugeordneten
Verstellelementen stehen. So erfolgt an jeder Säule eine gleichzeitige Betätigung der
Verstellelemente. Sobald die bewegliche Formaufspannplatte die Lösestellung
verlässt,
ist die Verriegelungseinrichtung wirksam, und eine weitere Relativbewegung
der Verstellelemente und somit eine Betätigung der Werkzeughöhenverstelleinrichtung
beispielsweise aufgrund von Spiel ist nicht möglich.
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Die
DE 103 04 844 A1 stellt
Schließeinheiten mit
verschiedenartigen Mechanismen zum Einstellen einer effektiven Säulenlänge vor,
wobei Säulenmuttern
im Eingriff mit einem Außengewinde
der Säulen stehen.
Die jeweiligen Nachteile werden detailliert dargelegt. So ist es
nachteilig, zum Verändern
der effektiven Säulenlänge eine
Kette einzusetzen, mit der die Säulenmuttern über eine
Außenverzahnung
im Eingriff stehen, da die Kette unter Last gestreckt wird. Hierbei
kommt es zu einer variablen Streckung der Kette zwischen den verschiedenen
Säulenmuttern, was
zu Abweichungen im Drehwinkel der jeweiligen Säulenmuttern führt und
somit zu einer unterschiedlichen Einstellung der jeweiligen Säulenlänge. Des weiteren
ist die Verwendung eines großen
Teller- oder Sonnenrades bekannt, das über eine Außenverzahnung mit einer Außenverzahnung
der Säulenmuttern
im Eingriff steht. Das Sonnenrad stellt sehr hohe Anforderungen
an die Genauigkeit und hat hohe Herstellkosten. Als Lösung der
dadurch verursachten Probleme schlägt die
DE 103 04 844 A1 einen
Antrieb über
ein kleineres Tellerrad mit zwischen diesem und den Säulenmuttern
zwischengeordneten Stirnrädern
vor.
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Nachteilig
am vorbekannten Stand der Technik ist, dass bei den Schließeinheiten
einer Spritzgießmaschine
eine aufwändige
Justierung der Säulenlängen erforderlich
ist, bevor eine effektive Säulenlänge einstellbar
ist. Die Werkzeughöhe
kann nur durch Beaufschlagen der Säulenmuttern mit gleichem bzw. ähnlichem
Winkelvorschub angepasst werden. Dies ist insbesondere im Fall einer
ungleichmäßigen Übertragung
des Vorschubs auf die einzelnen Säulenmuttern ungenau. Das mechanischen Werkzeughöhenverstelleinrichtungen
innewohnende Spiel der einzelnen Bauteile gegeneinander und die daraus
resultierende Ungenauigkeit muss mittels aufwändiger Klemmvorrichtungen eliminiert
bzw. minimiert werden.
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Aufgabe
der vorliegenden Erfindung ist es deshalb, eine besonders flexibel
betreibbare Schließeinheit
für eine
Spritzgießmaschine
vorzustellen, mittels derer auf Änderungen
in der Werkzeughöhe
sowie im Schließkraftbedarf
einfach eingegangen werden kann. Desgleichen soll ein Verfahren
zum Betreiben einer solchen Schließeinheit beschrieben werden,
das sich zudem durch angenehme Betriebsbedingungen auszeichnet.
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Diese
Aufgabe wird erfindungsgemäß durch eine
Schließeinheit
für eine
Spritzgießmaschine
gelöst,
die Säulen
zum Aufnehmen der Schließkraft
aufweist, die jeweils auf einer Endseite über ein Außengewinde verfügen, das
mit einer Säulenmutter
zur Veränderung
einer effektiven Säulenlänge im Eingriff steht
und bei der erfindungsgemäß für jede Säulenmutter
ein elektrischer Antrieb vorgesehen ist. Somit ist jede Säulenmutter
unabhängig
von den anderen verstellbar, so dass die effektive Länge jeder
Säule einzeln
einstellbar ist.
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Durch
die separate Verstellbarkeit der Säulenmuttern kann besonders
flexibel auf alle Anforderungen eingegangen werden, die insbesondere
beim Einstellen einer Werkzeughöhe
in einer Schließeinheit
auftreten. Ein genaues Anpassen der effektiven Säulenlängen der Schließeinheit
an eine Werkzeughöhe,
das ist eine Längserstreckung
des geschlossenen Werkzeugs in Richtung der Säulen, ist insbesondere auch
deshalb von Bedeutung, da nur so eine optimale Aufbringung einer
Schließkraft
auf das Werkzeug sowie ein reibungsloses Schließen desselben gewährleistbar
ist. Durch die exakte Einstellbarkeit jeder Säulenmutter kann somit insbesondere
sowohl auf eine im Betrieb aufgrund von Zwischenfällen auftretende
ungleichmäßige Verteilung
der Schließkraft schnell
reagiert werden als auch bei der Inbetriebnahme eines neuen Werkzeugs
dessen Werkzeughöhe
eingestellt werden.
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Besonders
vorteilhaft kann eine erfindungsgemäße Schließeinheit bei der Herstellung
von asymmetrischen Formteilen zum Einsatz kommen, bei denen sich
die Auftriebskraft der Form und die über die Säulen übertragene Schließkraft ungleichmäßig verteilt.
Hier kann durch Ansteuern bzw. Verstellen der einzelnen Säulenmuttern
unabhängig
von den anderen über
einen elektrischen Antrieb sehr leicht eine ausgeglichene Schließkraftbilanz
erreicht werden. Eine solche Feinjustierung ist im Stand der Technik
so nicht ohne weiteres möglich,
da dort alle Säulenmuttern
jeweils von einem einzigen Antrieb verstellt werden und somit eine
separate Feinjustierung nicht möglich
ist.
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Vorteilhaft
ist die erfindungsgemäße Verstellbarkeit
jeder Säulenmutter
unabhängig
von den anderen Säulenmuttern
auch bei der Montage einer Schließeinheit einer Spritzgießmaschine.
Bislang musste bereits bei der Montage sichergestellt werden, dass
eine einheitliche Schließkraftübertragung über die
Säulen
ermöglichbar
ist, da die Säulenlänge in der
Folge nur noch durch gleichmäßiges Verdrehen
der Säulenmuttern
möglich
war. Diese sehr zeitaufwändige
Feinjustierung erfolgt normalerweise bereits vor Auslieferung, wobei
eine weitere Nachjustierung am Aufstellungsort erforderlich werden
kann. Gemäß der Erfindung
kann auf eine exakte Feinjustierung im Voraus verzichtet werden.
Diese kann vielmehr durch separates Ansteuern der einzelnen Säulenmuttern über den
jeweils zugeordneten elektrischen Antrieb beispielsweise am Aufstellort
erfolgen.
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Somit
kann bei einer erfindungsgemäßen Spritzgießmaschine
sowohl die anfängliche
Justierung vereinfacht werden als auch die nachträgliche Einstellung
der genauen Schließkraft,
die eine gleichmäßige Verstellung
der effektiven Säulenlängen umfassen
kann oder aber auch eine unterschiedliche Verstellung je Säule, was
insbesondere bei der Herstellung von asymmetrischen Formteilen ins
Gewicht fällt.
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Bei
einer erfindungsgemäßen Schließeinheit für eine Spritzgießmaschine,
die eine feste und eine bewegliche Werkzeugaufspannplatte aufweisen kann,
kann es sich sowohl um eine Zwei- als auch um eine Drei-Platten-Schließeinheit
handeln. Vorteilhaft hat sich der Einsatz insbesondere bei Drei-Platten-Spritzgießmaschinen
erwiesen, die über
eine feste und eine bewegliche Formaufspannplatte verfügen sowie über eine
Abstützplatte,
wobei die Schließkraft
zwischen diesen drei Platten über
die Säulen übertragbar
ist. Als zwischen der Abstützplatte
und der beweglichen Formaufspannplatte wirkender Schließmechanismus
kann beispielsweise ein Hydrauliksystem oder aber auch ein Kniehebelsystem zum
Einsatz kommen. Kniehebelsysteme können sowohl hydraulisch als
auch elektrisch, meist über
Spindel-Spindelmutter-Kombinationen, angetrieben werden. Im Falle
einer Drei-Platten-Maschine können
die Säulenmuttern
auf der Seite der festen Formaufspannplatte oder aber auf der Seite
der Abstützplatte vorgesehen
sein. Durch die Veränderung
der effektiven Säulenlänge wird
der Abstand zwischen der festen Formaufspannplatte und der Abstützplatte
an die Werkzeughöhe
angepasst, so dass der Schließmechanismus,
beispielsweise der Kniehebelmechanismus, unter optimaler Schließkraftaufbringung
in der Schließstellung
betreibbar ist.
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Vorteilhaft
bei dem Vorsehen eines elektrischen Antriebs für jede Säulenmutter unabhängig von
den anderen ist insbesondere auch der besonders einfache konstruktive
Aufbau, denn es entfallen sämtliche Übertragungselemente,
mittels derer bislang die Kraft des einen Antriebs auf die verschiedenen
Säulenmuttern
verteilt wurde. Insbesondere kann so auf ein teures Teller- bzw.
Sonnenrad verzichtet werden, das – ggf. unter Zwischenschaltung weiterer
Zahnräder – mit Außenverzahnungen
der Säulenmuttern
im Eingriff steht. Diese Verzahnungen müssen hohe Anforderungen an
die Präzision
erfüllen,
und insbesondere ein Sonnenrad ist relativ teuer in der Fertigung.
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Durch
das erfindungsgemäße Vorsehen
separater elektrischer Antriebe für jede Säulenmutter ergibt sich weiters
eine bislang unbekannte Flexibilität im Bau von Schließeinheiten,
da eine Anpassung an unterschiedliche Säulenabstände bei unterschiedlichen Schließeinheiten
vereinfacht wird. Die separaten elektrischen Antriebe können bei
Spritzgießmaschinen
beliebiger Holmweite einfach zum Einsatz kommen, es müssen keine
speziellen Änderungen
in den Teilegruppen für
die Werkzeughöhenverstellung in
Abhängigkeit
von den Säulenabständen vorgenommen
werden. Insbesondere müssen
nicht unterschiedliche Sonnenräder
für unterschiedliche
Säulenweiten
vorgesehen werden, wodurch sich eine teure Lagerhaltung und Spezialanfertigung
für unterschiedliche
Säulenweiten
erübrigt.
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Die
elektrischen Antriebe können
beispielsweise in unmittelbarer Nähe der jeweiligen Säulenmutter
vorgesehen sein und über
ein Zahnrad oder ähnliche Übertragungsmechanismen
mit einem Außengewinde
der jeweiligen Säulenmutter
im Eingriff stehen.
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Vorteilhafterweise
kann durch die Verwendung der elektrischen Antriebe auch eine einfache Möglichkeit
zur Wegmessung gegeben sein. So ist beispielsweise über einen
mit dem Antrieb verbundenen Drehgeber anhand der Drehzahl des Rotors
und der Steigung des Gewindes die effektive Säulenlänge ausgehend von einer Ausgangsposition
ermittelbar. Insbesondere beim Einsatz von Synchronmotoren ist eine
Rotordrehzahlermittlung beispielsweise mit Hilfe von Drehgebern
realisierbar.
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Bei
einer erfindungsgemäßen Schließeinheit kann
auf ein Verklemmen der einzelnen Säulenmuttern gegenüber den
Säulen
ggf. verzichtet werden, da mittels der einzelnen Antriebe und ggf.
vorzusehender Wegmesssysteme, ein Ausgleich durch direkte Nachregelung
stattfinden kann. Diese kann auch während eines Zyklus bzw. zwischen
zwei aufeinanderfolgenden Zyklen vorgenommen werden, so dass auf
ein dauerhaftes Verklemmen verzichtet werden kann.
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Gemäß einer
vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung kann für jede Säulenmutter ein Direktantrieb
vorgesehen sein. Solche Direktantriebe sind besonders kompakt und
platzsparend und können
in unmittelbarer Nähe
der jeweiligen Säulenmutter
vorgesehen sein. Direktantriebe können gekapselt sein, worunter
eine Lagerung des Rotors im Stator verstanden wird, der Rotor kann
aber auch im wesentlichen frei beweglich im Stator aufgenommen sein, wobei
auf eine entsprechende Halterung von Rotor zu Stator zu achten ist.
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Vorteilhafterweise
sind die Direktantriebe als Hohlwellenmotoren ausgebildet, deren
Hohlwellen mit den Säulenmuttern
verbunden sind. Dies gestattet eine besonders platzsparende und
kompakte Anordnung und erlaubt den Verzicht auf weitere Übertragungselemente,
da die Rotoren der Hohlwellenmotoren über die Hohlwelle direkt mit
den Säulenmuttern
verbunden sind. Insbesondere können
so die über
eine entsprechende zugeordnete Platte hinausragenden Säulenenden
lediglich durch die Hohlwellenmotoren und die Säulenmuttern umgeben sein, während seitlich
kein weiterer Platz für
die Anbringung der Antriebe vorzusehen ist. Besonders bevorzugt
können
als solche Hohlwellenmotoren High-Torque-Motoren zum Einsatz kommen.
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Gemäß einer
besonders bevorzugten Weiterbildung der Erfindung sind die Säulenmuttern
zumindest teilweise in den Hohlwellen der Hohlwellenmotoren aufgenommen.
Dieser Aufbau erlaubt eine weitere Platzreduzierung für den Aufbau
und ermöglicht
eine besonders gute Kraftübertragung
zwischen Hohlwelle und Säulenmutter.
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Der
Stator jedes Hohlwellenmotors kann vorteilhafterweise über eine
Drehmomentabstützung verfügen, mittels
derer ein Gegenlager für
das auf den Rotor übertragenen
Drehmoment bildbar ist. Eine solche Drehmomentabstützung kann
das übertragene
Drehmoment beispielsweise gegenüber
der Säule
oder gegenüber
einer zugeordneten Platte abstützen.
Unter zugeordneter Platte kann hier die dem Säulengewinde benachbarte Platte,
beispielsweise die feste Formaufspannplatte oder im Fall von Drei-Platten- Maschinen auch die
Abstützplatte
verstanden werden. Aufgrund des zwischen dem Außengewinde der Säule und
dem mit diesem in Eingriff stehenden Gewinde der Säulenmutter
sowie zwischen Säule
und zugeordneter Platte herrschenden Spiels ist die relative Lage
der Säulenmutter
und damit auch der Hohlwelle des Hohlwellenmotors nicht fest in
Bezug auf die Säule
bzw. die zugeordnete Platte. Aus diesem Grund kann, insbesondere
im Fall eines Hohlwellenmotors, dessen Hohlwellenachse im Stator
gelagert ist, eine entsprechende Flexibilität in der Verbindung von Drehmomentabstützung zu Säule oder
zugeordneter Platte notwendig werden.
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Eine
Drehmomentabstützung
kann beispielsweise in einem oder mehreren mit dem Hohlwellenmotor
bzw. dessen Stator verbundenen Bolzen bestehen, die in entsprechende,
in der zugeordneten Platte vorgesehene Ausnehmungen, beispielsweise Nuten
eingreifen und in diesen mit entsprechendem Spiel aufgenommen sind,
aber beim Betreiben des Hohlwellenmotors Kraft bzw. Drehmoment auf
die Platte übertragen
können.
Eine Drehmomentabstützung
kann insbesondere auch als Gelenklager ausgeführt sein. Solche Gelenklager
ermöglichen
eine kraftübertragende,
aber bewegliche Lagerung eines Elements an einem zweiten.
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Gemäß einer
vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung können Halterungselemente vorgesehen sein, über die
die Säulenmuttern
an einer zugeordneten Platte gehaltert werden können. Die Halterungselemente
sind so vorzusehen, dass eine freie Rotierbarkeit der Säulenmuttern
zumindest im kraftfreien Zustand gewährleistbar ist. Über die
Halterungselemente kann Kraft von den Säulenmuttern auf die zugeordnete
Platte übertragbar
sein, wie dies beim Aufbringen von Schließ- und/oder Aufreißkraft notwendig
sein kann. Bei der zugeordneten Platte kann es sich wieder beispielsweise
um eine feste Formaufspannplatte oder aber eine Abstützplatte
handeln. Um eine ausreichende Rotierbarkeit der Säulenmutter
relativ zur zugeordneten Platte zu gewährleisten, kann ein Spiel zwischen
der Säulenmutter
und der zugeordneten Platte einerseits sowie dem Halterungselement
andererseits zumindest in axialer Richtung vorgesehen sein. In einem
nicht kraftübertragenden
Zustand kann somit eine freie Beweglichkeit der Säulenmutter
sichergestellt werden, so dass ein einfaches Verstellen, beispielsweise
zu Justierungszwecken, möglich
ist.
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Das
Halterungselement kann beispielsweise als geteilter Ring ausgeführt sein,
der mit der zugeordneten Platte verbindbar ist, ggf. unter Zwischenschaltung
eines geeigneten Distanzelementes, und in eine entsprechende Umfangsnut
der Säulenmutter eingreifen
kann. Die Ausgestaltung aus zwei oder mehreren Ringsegmenten erlaubt
eine einfachere Montierbarkeit. Es ist aber auch denkbar, beliebige andere
Elemente vorzusehen, beispielsweise einfach über den Mutterumfang verteilte,
in eine Ringnut derselben eingreifende Winkelelemente, die als Halterungselemente
wirken.
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Gemäß einer
weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung können die
Säulenmuttern
an einer zugeordneten Platte gelagert sein. Hierbei kann es sich
bevorzugt um eine Radiallagerung handeln, die die Drehachse der
Säulenmuttern
relativ zur Platte festlegt, wobei keine axiale Festelegung erfolgt, die
Lagerung kann aber auch sowohl zug- als auch druckübertragend
ausgebildet sein. In diesem Fall kann direkt über das Lager und die entsprechende Auflagefläche zwischen
Lager und Säulenmutter
einerseits und Lager und zugeordneter Platte andererseits eine Abstützung bzw. Übertragung
der Schließkraft
bzw. Aufreißkraft
erfolgen. Durch ein Vorsehen solcher Lager kann die räumliche
Lage der Säulenmuttern
relativ zur zugeordneten Platte zumindest im Hinblick auf die Drehachse
im wesentlichen festgelegt werden.
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Bei
einer festen Verbindung zwischen Säulenmuttern und zugeordneter
Hohlwelle wirkt sich das entsprechend auf die räumliche Lage der Hohlwelle
aus. In diesem Fall können
beispielsweise separate Statoren und zugeordnete Rotoren mit Hohlwelle
bezogen werden, wobei eine Lagerung vom Rotor im Stator nicht notwendig
ist. Der Stator des jeweiligen Hohlwellenmotors kann dann mit der
zugeordneten Platte verbunden werden, wobei darauf zu achten ist,
dass ein Spiel zwischen Rotor und Stator derart bemessen ist, dass
eventuelle räumliche
Lageschwankungen des Rotors nicht zu einem Verklemmen zwischen Rotor
und Stator führen.
Vorteilhaft hieran ist insbesondere die einfachere Montierbarkeit
von Rotor bzw. Hohlwelle und Stator.
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Gemäß einer
besonders vorteilhaften Ausgestaltung der vorliegenden Erfindung
ist jeder elektrische Antrieb separat ansteuerbar, so dass jede Säulenmutter
und somit die effektive Länge
jeder einzelnen Säule
zeitnah und unabhängig
voneinander jederzeit regulierbar ist. Gerade hierdurch kann, insbesondere
bei gleichzeitiger Wegmessung, eine optimale Anpassung der jeweiligen
Säulenlänge erfolgen,
wobei insbesondere auch im Hinblick auf die Betriebsparameter im
einzelnen prompt reagiert werden kann. So kann es beispielsweise
auch möglich
sein durch regelmäßiges Nachjustieren
eventuelle störende
Begleitgeräusche
im wesentlichen zu eliminieren bzw. zu minimieren.
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Die
vorliegende Erfindung betrifft auch ein Verfahren zum Betreiben
einer Schließeinheit
einer Spritzgießmaschine,
wobei diese insbesondere erfindungsgemäß ausgebildet sein kann. Eine
solche Schließeinheit
weist Säulen
zum Aufnehmen der Schließkraft
auf, die jeweils auf einer Endseite über ein Außengewinde verfügen, das
jeweils mit einer Säulenmutter
im Eingriff steht. Erfindungsgemäß kann eine
effektive Säulenlänge für jede Säule einzeln
durch Verdrehen der Säulenmutter,
insbesondere mittels eines elektrischen Antriebes, eingestellt werden.
Dies ist besonders vorteilhaft im Hinblick darauf, dass so eine
optimale Schließkraftregelung erfolgen
kann, die nicht bereits beim Einrichten vollständig festgelegt sein muss,
sondern sogar im Betrieb noch bei Bedarf leicht angepasst werden
kann. Durch die Möglichkeit,
die effektive Säulenlänge für jede Säule einzeln
einzustellen, kann insbesondere die Anpassung der Plattenparallelität bei Werkzeugen
mit exzentrischer Kavität
besonders einfach erfolgen. Unter effektiver Säulenlänge wird hierbei insbesondere
die Länge
verstanden, über
die die beim Schließen
und Verriegeln bzw. Öffnen
eines Werkzeugs auftretende Schließ- sowie die Aufreißkraft übertragen
wird und die den Abstand entsprechender Platten der Schließeinheit,
beispielsweise der Abstützplatte
und der festen Formaufspannplatte im Fall einer Drei-Platten-Spritzgießmaschine,
festlegt. Auch bei der Inbetriebnahme einer Spritzgießmaschine
kann das Verfahren vorteilhaft eingesetzt werden, denn das einzelne
Verdrehen der den Säulen zugeordneten
Säulenmuttern
ermöglicht
eine Feinjustierung am Ort des Einrichtens über separates Antreiben der
Säulenmuttern
durch die zugeordneten Antriebe.
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Besonders
vorteilhafterweise kann erfindungsgemäß bei einem Umschalten von
einer Öffnungs-
zu einer Schließbewegung
bzw. von einer Schließ-
zu einer Öffnungsbewegung
ein Nachjustieren jeder Säulenmutter
erfolgen, so dass eine schnellere Anlage zwischen kraftaufnehmenden
Gewindeflanken von Säule
und Säulenmutter
erreichbar ist. Aufgrund des fertigungstechnisch zwischen dem Außengewinde
der Säulen
und dem zugeordneten Innengewinde der Säulenmuttern vorzusehenden Spiels
kommt es bei einem Umschalten von einer Öffnungs- zu einer Schließbewegung
und umgekehrt zu einem Wechsel der jeweiligen kraftübertragenden Flanken,
was aufgrund des vor handenen Spiels in einem axialen Hub der Säule relativ
zur Säulenmutter resultiert,
wobei der Hub im wesentlichen dem vorhandenen Spiel entspricht.
Insbesondere bei Schnelllaufanwendungen mit sehr kurzen Zykluszeiten
wird durch den wechselseitigen Anschlag der Gewindeflanken beim
Umschalten ein Geräusch
hörbar, das
durch das Auftreffen der respektiven Gewindeflanken aufeinander
erzeugt wird. Auch bei Anwendungen mit sehr schnellen Öffnungs-
und/oder Schließbewegungen
kann dieses Geräusch
auftreten. Dieses Geräusch,
das oft auch als Klappern bezeichnet wird, erhöht den Geräuschpegel beim Betrieb einer
Maschine wesentlich und belastet dadurch das Bedienpersonal. Durch
die fortwährenden
Aufschläge
wird das Material außerdem
einer zusätzlichen
Belastung unterworfen.
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Dadurch,
dass die effektiven Säulenlängen separat
eingestellt werden, kann erfindungsgemäß sehr viel schneller reagiert
werden, da die Trägheit von Übertragungsmechanismen
im wesentlichen wegfällt.
Der Einsatz elektrischer Antriebe, insbesondere von High-Torque-Motoren,
eignet sich hierfür. Somit
ist es möglich,
die einzelnen Säulenmuttern auch
während
eines Umschaltens von Verriegelungszustand mit Schließkraftübertragung
zu Öffnungsbewegung
mit Übertragung
einer Aufreißkraft derart
zu verdrehen, dass ein schnelleres Berühren zwischen den im darauffolgenden
Schritt kraftübertragend
belasteten Flanken der im Eingriff stehenden Gewinde ermöglicht wird.
Hierzu werden die Säulenmuttern
in der Richtung rotatorisch angetrieben, in der sie, ausgehend von
einem im wesentlichen maximalen Spiel zwischen den entsprechenden
Flanken am schnellsten in Abhängigkeit
von dem Gewindesinn auf die entgegengesetzte Flanke auftritt. Bei
entsprechender Ansteuerung kann so ein Springen über eine dem gesamten Spiel
entsprechende Länge
im wesentlichen verhindert werden, das hierdurch auftretende starke
Aufeinanderschlagen mit dem resultierenden Klappergeräusch kann
effektiv vermindert werden. Ein aufwändiges Verklemmen der Säulenmuttern
relativ zu den Säulen
wird hierdurch überflüssig. Diese
sogenannte Spielreduzierung entlastet sowohl das Bedienpersonal
auch die Maschinenbauteile.
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Gemäß einer
besonders vorteilhaften Weiterbildung kann durch das Nachjustieren
jeder Säulenmutter
ein axiales Spiel zwischen der jeweiligen Säulenmutter und einer der Bewegung
korrespondierenden Kraftanlagefläche
ebenfalls im wesentlichen kompensiert werden. Unter korrespondierenden Kraftanlageflächen werden
hierbei diejenigen Flächen
verstanden, über
die zwischen der Säulenmutter
und einer zugeordneten Platte, beispielsweise einer Abstützplatte
oder einer festen bzw. einer beweglichen Formaufspannplatte Kraft übertragen
wird. Die Kraftaufnahme kann hierbei beispielsweise auch zwischen
einer entsprechenden Fläche
der Säulenmutter
und einem Halterungselement erfolgen, das im wesentlichen eine axiale
Lage der Säulenmutter
in Relation zu der zugeordneten Platte sicherstellt. Das zwischen
der jeweiligen Säulenmutter
und einer korrespondierenden Kraftanlagefläche vorgesehene Spiel kann
notwendig sein, um eine Drehbarkeit der Säulenmutter im nicht belasteten
Zustand zu erlauben.
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Besonders
vorteilhafterweise können
hierbei das Spiel zwischen den Gewindeflanken des Außengewindes
der Säulen
und des Innengewindes der Säulenmuttern
einerseits und das axiale Spiel zwischen Säulenmutter und korrespondierender
Platte sowie entsprechendem Halterungselement andererseits im wesentlichen
in der gleichen Größenordnung liegen,
so dass durch das Nachjustieren zum Ausgleichen des Spiels des Gewindes
gleichzeitig auch das Spiel zwischen den jeweils korrespondieren Kraftaufnahmeflächen reduziert
werden kann. Hierdurch lässt
sich gleichzeitig ein weiterer lärmerzeugender
Faktor, nämlich
ein Auftreffen verschiedener korrespondierender Kraftanlageflächen von
Säulenmutter
und zugeordneter Platte wesentlich verringern. Ebenfalls kann die
Belastung der korrespondierenden Bauteile hierdurch minimiert werden.
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Vorteilhafterweise
kann durch eine entsprechende Ansteuerung der Säulenmuttern und insbesondere
der jeweiligen elektrischen Antriebe eine Schließkrafteinstellung erfolgen,
durch die eine optimale Belastung der einzelnen Säulen gewährleistet werden
kann. Dies kann ebenso beim Einrichten eines neuen Werkzeugs erfolgen,
wie während
des Betriebs. Insbesondere können
so Verstellungen, die im Verlauf des Betriebs auftreten, einfach
korrigiert werden, auch können
ggf. auftretende ungleichmäßige Belastungen
der Säulen
aufgrund beispielsweise exzentrischer Formkavitäten im Werkzeug ausgeglichen
werden.
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Vorteilhafterweise
kann erfindungsgemäß durch
entsprechende Ansteuerungen der jeweiligen elektrischen Antriebe
der Säulenmuttern
die Plattenparallelität
der Formaufspannplatten durchgehend gewährleistet werden.
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Bevorzugterweise
kann über
die elektrischen Antriebe und ihre entsprechende Ansteuerung gleichzeitig
eine Wegaufnahme und Wegmessung erfolgen, so dass die jeweils aktuell
vorliegende effektive Säulenlänge einfach
ermittelbar ist. Dies kann insbesondere bei Synchronmotoren über entsprechende
Drehgeber oder ähnliches
erfolgen.
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Im
folgenden soll anhand von Figuren ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel
der vorliegenden Erfindung näher
erläutert
werden. Es zeigen
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1:
eine schematische Schnittdarstellung durch einen Teil einer erfindungsgemäßen Schließeinheit,
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2:
eine solche in schematischer Draufsicht,
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3:
einen Schnitt durch einen Bereich einer erfindungsgemäßen Schließeinheit
in einer Schließphase
und
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4:
einen Schnitt durch einen Bereich einer erfindungsgemäßen Schließeinheit
in einer Öffnungsphase.
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1 zeigt
schematisch einen Schnitt durch einen Teil einer erfindungsgemäßen Schließeinheit 1, von
der eine Platte 8, hier eine Abstützplatte einer Drei-Platten-Maschine gezeigt
ist, die von Säulen 2 durchsetzt
wird, die einen Außengewindebereich
aufweisen, über
den sie im Eingriff mit dem Gewinde von Säulenmuttern 4 stehen.
Die Schließeinheit 1 umfasst
High-Torque-Hohlwellenmotoren 6, deren Rotoren jeweils
mit den Säulenmuttern 4 verbunden
sind. Die Säulenmuttern 4 sind
an der Platte 8 zug- und druckkraftübertragend
gehaltert, jedoch gegenüber dieser
frei rotierbar.
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Dieselbe
Anordnung ist in 2 in der Draufsicht dargestellt,
hier sieht man die Platte 8, die von vier Säulen 2 durchsetzt
wird, die im Eingriff mit Säulenmuttern 4 stehen,
die von Hohlwellenmotoren 6 umgeben und mit deren Rotoren
verbunden sind. Dieser Aufbau ist sehr platzsparend, und durch die Verwendung
von unabhängigen
Hohlwellenmotoren 6 kann jede Säulenmutter einzeln rotatorisch
angetrieben werden, so dass die effektive Länge jeder Säule 2 unabhängig von
den anderen Säulen
eingestellt werden kann.
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In 3 ist
ein Schnitt durch einen Teil einer möglichen Ausführungsform
einer erfindungsgemäßen Schließeinheit
dargestellt. Die Säule 2 steht über ihr
Außengewinde
im Eingriff mit der Säulenmutter 4, die
mit dem Rotor eines nur schematisch dargestellten Hohlwellenmotors 6 verbunden
ist. Der Stator des Hohlwellenmotors 6 ist mit einer Drehmomentabstützung 10 verbunden,
die beispielsweise als geeigneter Bolzen oder ähnliches ausgeführt sein
kann. Über den
Umfang des Stators können
auch mehrere solche Drehmomentabstützungen 10 vorgesehen
sein. Die Drehmomentabstützung 10 steht
mit der zugeordneten Platte 8 derart im Eingriff, dass
zwar ein Drehmoment vom Stator auf die Platte übertragen werden kann, dass
aber gleichwohl eine freie Beweglichkeit bzw. Verkippbarkeit des
Stators in Axialrichtung und senkrecht zur Säulenlängsachse gegeben ist. Hierzu
kann die Drehmomentabstützung
beispielsweise in eine in der zugeordneten Platte vorgesehene Nut
eingreifen.
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Des
weiteren ist ein Halterungselement 12 fest mit der Platte 8 verbunden,
welches eine axiale Fixierung der Säulenmutter 4 relativ
zur Platte 8 bewirkt. Diese relative Festlegung erfolgt
mit einem Spiel, das notwendig ist, um eine Drehbarkeit der Säulenmutter 4 relativ
zur Platte 8 zu gewährleisten. Als
Halterungselement 12 kann beispielsweise ein geteilter
Ring, der aus zwei Ringsegmenten besteht, zum Einsatz kommen, wobei
die Ringsegmente über den
Umfang der Säulenmutter 4 in
eine in dieser vorgesehenen Umfangsnut eingreifen.
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Die 3 zeigt
die Werkzeughöhenverstelleinrichtung
beim Aufbringen einer Schließkraft,
die durch den Pfeil 14 symbolisiert wird. Beim Aufbringen der
Schließkraft
wird die Säulenmutter 4 über eine
in ihrem linken Bereich vorgesehene Anlagefläche an der Platte 8 abgestützt. Das
Außengewinde
der Säule 2 und
das Innengewinde der Säulenmutter 4 sind auf
Zug belastet, so dass sich die entsprechenden Gewindeflanken kraftschlüssig berühren. Zwischen den
jeweils gegenüberliegenden
Flanken besteht ein Spiel. Auch zwischen der Säulenmutter 4 und dem Halterungselement 12 herrscht
in 3 links von dem Halterungselement ein Spiel in
axialer Richtung, das bevorzugt in der gleichen Größenordnung
liegt wie das Spiel zwischen den Gewindeflanken.
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In 4 ist
die Anordnung aus 3 unter Aufbringung einer sogenannten
Aufreißkraft,
wie sie beim Öffnen
eines Werkzeugs auftritt, dargestellt. Diese Aufreißkraft wird
durch den Pfeil 16 dargestellt. In diesem Fall liegen die
rechten Flanken des Außengewindes
der Säule 2 an
den entsprechenden Gewindeflanken der Säulenmutter 4 kraftübertragend an,
während
eine Seitenflanke der Umfangsnut der Säulenmutter 4 mit dem
Halterungselement 12 kraftschlüssig zur Anlage kommt. Über das
Halterungselement 12 wird die Aufreißkraft auf die zugeordnete Platte 8 übertragen.
Da die Säulen mutter 4 zwischen Öffnungs-
und Schließbewegung
somit eine Relativbewegung zur zugeordneten Platte 8 ausführt, ist
es bei Verwendung eines Hohlwellenmotors, dessen Rotor in dessen
Stator gelagert ist, wegen der festen Verbindung zwischen Säulenmutter 4 und
Rotor des Hohlwellenmotors notwendig, eine bewegliche, dennoch aber
drehmomentübertragende
Verbindung zwischen dem Stator des Hohlwellenmotors und der Platte 8 bereitzustellen.
Dies geschieht über
die Drehmomentabstützung 10.
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Beim
Betrieb der dargestellten Werkzeughöhenverstelleinrichtung wird
eine effektive Säulenlänge jeder
Säule 2 durch
Verdrehen der jeweiligen Säulenmutter 4 eingestellt.
Dies erfolgt im nicht belasteten Zustand, so dass die Säulenmutter 4 relativ
zur zugeordneten Platte 8 durch entsprechendes Ansteuern
des Hohlwellenmotors 6 frei verdrehbar ist. Bei einem Verdrehen
der Säulenmutter 4 erfolgt
eine Abstützung
des vom Stator des Hohlwellenmotors 6 auf den Rotor übertragenden
Drehmoments über
die Drehmomentabstützung 10 an
der Platte 8.
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Durch
das entsprechende Regulieren aller effektiven Säulenlängen, wodurch der relevante
Abstand zwischen entsprechenden Platten eingestellt wird, kann bevorzugt
unter Einsatz einer entsprechenden Steuerung eine sehr genaue Justierung
erfolgen. Mit Hilfe dieser kann auch eine entsprechende Wegmessung
zur Bestimmung der effektiven Säulenlänge erfolgen.
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Durch
ein entsprechendes Verdrehen der Säulenmuttern 4 kann
auch eine Einstellung der exakten Plattenparallelität erfolgen,
die zu Beginn bei Montage der Spritzgießmaschine erfolgen kann und dann
jeweils bei Werkzeugwechsel. Ebenso kann eine Feinjustierung während eines
Produktionslaufs erfolgen, sofern es zu Abweichungen kommt.
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Ferner
kann aufgrund der schnellen Reaktionszeit von Hohlwellenmotoren 6 und
der geringen Trägheit
der Werkzeughöhenverstellung
durch die separate Ansteuerung der einzelnen Säulenmuttern 4 auch
bei jedem Umschalten von einer Öffnungs-
zu einer Schließbewegung
bzw. von einer Schließ-
zu einer Öffnungsbewegung
ein Nachjustieren der Säulenmuttern 4 erfolgen.
Wie aus den 3 und 4 hervorgeht,
befindet sich beim Aufbringen der Schließkraft 14 ein anderes
Gewindeflankenpaar im Eingriff als beim Aufbringen der Öffnungs-
bzw. Aufreißkraft 16.
Insbesondere bei Schnelllauf anwendungen führt das Umspringen von einem
Flankenpaar auf das andere Flankenpaar zu einem hohen Geräuschpegel.
Hierzu trägt
auch das Umspringen von der Anlagefläche zwischen Säulenmutter 4 und
Platte 8 auf die Anlagefläche zwischen Säulenmutter 4 und
Halterungselement 12 bei. Erfindungsgemäß wird jetzt jeder Hohlwellenmotor 6 so
angesteuert, dass während
des Umschaltens von Schließ-
auf Öffnungsbewegung
die Säulenmuttern
derart angetrieben werden, dass durch die Drehbewegung der Abstand
zwischen dem in der Folge belasteten Flankenpaar schneller verringert
wird. Dies erfolgt durch Verdrehen der Säulenmutter in der gemäß der Gewindesteigung
folgenden Richtung, so wird im Fall des Umschaltens zwischen Schließ- und Öffnungsbewegung
die effektive Säulenlänge geringfügig verlängert, während sie
beim Umschalten von Öffnungs- auf
Schließbewegung
geringfügig
verringert wird.
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Durch
dieses Verdrehen kann gleichzeitig der Abstand zwischen der Säulenmutter 4 und
dem Element, mit dem sie als nächstes
zur kraftschlüssigen
Anlage kommt, verringert werden. Dadurch kann gewährleistet
werden, dass auch hier kein so starkes Umspringen erfolgt. Insbesondere
bei einem Spiel in dem Gewinde zwischen Säulenmutter 4 und Säule 2, das
in der gleichen Größenordnung
liegt wie das axiale Spiel zwischen Säulenmutter 4 und Platte 8 einerseits
bzw. Halterungselement 12 andererseits, kann das aktive
Nachjustieren der Säulenmutter
ein lärmerzeugendes
Umspringen von kraftübertragenden Gewindeflanken
sowie kraftübertragenden
Flächen zwischen
Säulenmutter
und Platte einerseits sowie Halterungselement andererseits effektiv
vermindern. So kann eine besonders ruhige und die Bauelemente nur
geringfügig
belastende Betriebsweise sichergestellt werden.
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Die
erfindungsgemäße Schließeinheit
sowie das erfindungsgemäße Verfahren
zum Betreiben einer solchen zeichnen sich durch eine besonders hohe
Flexibilität
sowohl bei der Montage einer Spritzgießmaschine als auch beim Nachjustieren
sowie im Betrieb aus, wobei insbesondere ein Schnelllaufbetrieb
durch entsprechendes Ansteuern der einzelnen elektrischen Antriebe
optimiert gefahren werden kann.
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- 1
- Schließeinheit
- 2
- Säule
- 4
- Säulenmutter
- 6
- Hohlwellenmotor
- 8
- Abstützplatte
- 10
- Drehmomentabstützung
- 12
- Halterungselement
- 14
- Schließkraft
- 16
- Öffnungskraft