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I. Anwendungsgebiet
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Die
vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung sowie ein Verfahren
zum räumlichen
Ausrichten (Regulieren) von Zuschnitten, insbesondere Briefhüllenzuschnitten
bzw. nahezu fertig gefalteten Briefhüllen in einer Briefhüllenherstellungsmaschine. Unter
dem Begriff Briefhüllen
sind Briefumschläge sowie
Versandtaschen aller Art zu verstehen. Zuschnitte im Sinne der vorliegenden
Erfindung können auch
Etikettenzuschnitte, beispielsweise für Flaschenetiketten, oder Deckelzuschnitte
für Deckel
von Lebensmittelbehältern
sein. Aus Gründen
der Einfachheit werden der Stand der Technik sowie die Erfindung
im Folgenden an dem Beispiel der Herstellung von Briefhüllen dargestellt.
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II. Technischer
Hintergrund
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Das
als Regulieren bezeichnete räumliche Ausrichten
von Zuschnitten bzw. nahezu fertig gefalteten Briefhüllen in
Briefhüllenherstellungsmaschinen
ist erforderlich, um die Zuschnitte für die Zwecke der exakten Bearbeitung
in einem nachfolgenden Arbeitsschritt genau zu positionieren. Besteht
der nachfolgende Arbeitsschritt beispielsweise in einem Faltvorgang,
so muss durch das Regulieren gewährleistet
sein, dass die Faltung exakt entlang einer bereits vorgeprägten Vorbruchlinie
erfolgt.
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Eine
Vorrichtung zum Regulieren von Zuschnitten ist bereits aus der
DE 196 09 991 A1 bekannt.
Sie weist einen mit Saugluft beaufschlagbaren Mitnehmerwalzenkörper auf,
der drehbar koaxial zwischen zwei Anschlagwalzenkörpern angeordnet
ist, die ihrerseits jeweils mit in Radialrichtung vorstehenden Anschlagelementen
versehen sind. Der Mitnehmerwalzenkörper dreht sich mit einer höheren Umfangsgeschwindigkeit
als die beiden synchron rotierenden Anschlagwalzenkörper. Ein
auszurichtender Zuschnitt wird von der Saugwirkung des Mitnehmerwalzenkörpers erfasst
und aufgrund dessen höherer Umfangsgeschwindigkeit
in Anlage an die mit geringerer Umfangsgeschwindigkeit rotierenden
Anschlagelemente gebracht. Dabei wird die Vorderkante des Zuschnitts
aus einer etwaigen Fehllage heraus exakt quer zu der Transportrichtung
ausgerichtet.
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Die
bekannte Vorrichtung erfordert das Beaufschlagen des Mitnehmerwalzenkörpers mit
Saugluft, was stets mit einem gewissen Aufwand verbunden ist. In
der
DE 196 09 991
A1 wird alternativ vorgeschlagen, die Zuschnitte mittels
Mitnehmerrollen an den Mitnehmerwalzenkörper zu drücken. Eine derartige Ausgestaltung
bei der bekannten Vorrichtung führt
dazu, dass der bereits ausregulierte Zuschnitt weiterhin mit der
erhöhten
Umfangsgeschwindigkeit des Mitnehmerwalzenkörpers geschoben wird, was zu
Fehlfunktionen wie etwa einem Zuschnittstau und damit zusammenhängender
Produktionsunterbrechung führen
kann.
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Ein
weiterer Nachteil der aus der
DE 196 09 991 A1 bekannten Vorrichtung ergibt
sich daraus, dass dort die Reißwalze
relativ nahe an der Regulierwalze angeordnet ist. Dies führt in unerwünschter Weise
dazu, dass der Durchmesser der Regulierwalze verhältnismäßig groß gewählt werden
muss, um auch große
Zuschnitte bzw. Briefhüllen
regulieren zu können,
die sich hierzu vollständig
auf dem Umfang der Regulierwalze befinden müssen. Der nächste Zuschnitt kann erst dann
aus der geschuppten Anordnung vereinzelt werden, wenn sich der vorangehende
Zuschnitt vollständig
auf dem Umfang der Regulierwalze befindet.
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Aus
der
DE 10 2004
025 427 A1 ist eine kombinierte Vorrichtung zum Beschleunigen
und räumlichen
Ausrichten von Zuschnitten bekannt. Auch bei dieser Vorrichtung
wird von einem mit Saugluft beaufschlagbaren Mitnehmerwalzenkörper Gebrauch
gemacht, der mit höherer
Umfangsgeschwindigkeit rotiert als die beiden ihm zugeordneten Anschlagwalzenkörper. Alternativ
wird hier vorgeschlagen, anstelle des mit Saugluft beaufschlagten
Mitnehmerwalzenkörpers
eine Transportgurteinrichtung vorzusehen, bei der wenigstens zwei übereinander
angeordnete Transportgurte derart zusammenwirken, dass sie die Zuschnitte
reibschlüssig
mitnehmen können. Aufgrund
des sandwichartigen Einklemmens der Zuschnitte bei dieser Ausgestaltung
steht den bereits ausgerichteten, mit ihrer Vorderkante an den Anschlagelementen
anliegenden Zuschnitten keine Bewegungsfreiheit zur Verfügung, um
die Schiebebewegung der beiden mit erhöhter Geschwindigkeit fördernden
Transportgurte auszugleichen. Für
diesen Ausgleich ist ein Schlupf zwischen den Transportgurten und
den Zuschnitten erforderlich, der einerseits mit dem Erfordernis
der Reibschlüssigkeit
für den Transportzweck
vereinbar sein muss und andererseits zu unerwünschten Rutschspuren auf den
Zuschnitten führen
kann.
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III. Darstellung der Erfindung
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a) Technische Aufgabe
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Es
ist daher die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Vorrichtung
sowie ein Verfahren zum räumlichen
Ausrichten von Zuschnitten bzw. Briefhüllen zu schaffen, die bzw.
das saugluftfrei arbeitet und gleichzeitig die Wahrscheinlichkeit
einer Fehlfunktion in Form eines Zuschnittstaus sowie die Wahrscheinlichkeit
von Rutschspuren oder Ähnlichem
an den Zuschnitten minimiert.
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b) Lösung der Aufgabe
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Diese
Aufgabe wird mittels einer Vorrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs
1 bzw. mittels eines Verfahrens mit den Merkmalen des Anspruchs
7 gelöst.
Weitere Ausgestaltungen der vorliegenden Erfindung ergeben sich
aus den Unteransprüchen.
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Erfindungsgemäß wird eine
Vorrichtung zum räumlichen
Ausrichten bzw. Regulieren von Zuschnitten bzw. Briefhüllen vorgeschlagen,
bei der die Mitnehmertransporteinrichtung als Transportgurteinrichtung
mit wenigstens einem endlos umlaufenden Transportgurt ausgebildet
ist. Denkbar sind auch mehrere, in der Transportebene parallel nebeneinander
liegende Transportgurte. Die Mitnehmerrolle ist erfindungsgemäß derart
verstellbar gelagert, dass der Bahnabstand zwischen der Walzenkörperrolle und
der Mitnehmerrolle auf die Länge
der auszurichtenden Zuschnitte einstellbar ist. Bei dem vorgenannten
Bahnabstand handelt es sich um die auf der Oberfläche des
Transportgurtes gemessene Strecke zwischen der Walzenkörperrolle
und der Mitnehmerrolle.
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Der
das Anschlagelement tragende Anschlagwalzenkörper rotiert in herkömmlicher
Weise mit einer ersten Bahngeschwindigkeit, die der Taktgeschwindigkeit
der Herstellungsmaschine entspricht. Der Transportgurt läuft mit
einer zweiten Bahngeschwindigkeit um, die größer ist als die erste Bahngeschwindigkeit.
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Erfindungsgemäß wird in
vorteilhafter Weise gewährleistet,
dass ein Zuschnitt entweder nur von dem Transportgurt und der mit
ihm zusammenwirkenden Mitnehmerrolle transportiert bzw. geschoben oder
nur von dem Anschlagwalzenkörper
und der mit ihm zusammenwirkenden Walzenkörperrolle transportiert bzw.
gezogen wird.
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In
demjenigen Bereich der von einem Zuschnitt durchlaufenen Bahn, der
zwischen der Mitnehmerrolle und der Walzenkörperrolle liegt, kann sich
der Zuschnitt in einer Richtung senkrecht zu der Transportebene
bewegen, d.h. insbesondere wellenartig ausbeulen, wenn der Zuschnitt
bereits an dem Anschlagelement des Anschlagwalzenkörpers angeschlagen
hat und der Transportgurt den Zuschnitt noch mit der höheren, zweiten
Bahngeschwindigkeit schiebt. Dieser Stauchzustand besteht jedoch
nur während
eines relativ kurzen Zeitraumes, da die vordere Kante des Zuschnitts
unmittelbar nach dem Anschlagen an das Anschlagelement von der mit
dem Anschlagwalzenkörper
zusammenwirkenden Walzenkörperrolle
erfasst wird und dann erfindungsgemäß sofort die hintere Kante
des Zuschnitts den Spalt zwischen Mitnehmerrolle und Transportgurt verlässt und
somit losgelassen wird.
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Im
Rahmen der vorliegenden Erfindung ist somit ein Schlupf zwischen
dem Transportgurt und dem Zuschnitt nicht zwingend erforderlich.
Der Ausgleich der an dem Zuschnitt kurzfristig auftretenden Stauchwirkung
in dem voranstehend beschriebenen Sinne kann durch seitliches Ausweichen
bzw. Ausbeulen einzelner Bereiche des Zuschnitts senkrecht zu der
Transportebene erfolgen. Im übrigen
ist ein kurzfristiges Auftreten der Stauchwirkung durchaus vorteilhaft,
da sie bewirkt, dass der Zuschnitt mit hinreichender Andruckkraft
satt gegen das Anschlagelement gedrückt wird. Dieser Effekt bewirkt
ein präzises
Ausrichten des Zuschnitts.
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Der
endlos umlaufende Transportgurt wird mittels mehrerer, drehbar gelagerter
Umlenkrollen geführt.
Eine der Umlenkrollen ist koaxial zu dem Anschlagwalzenkörper angeordnet
und weist einen etwas kleineren Durchmesser auf als der Anschlagwalzenkörper, so
dass die Oberfläche
des Transportgurtes relativ zu der Mantelfläche des Anschlagwalzenkörpers bündig oder
radial leicht nach innen versetzt zu liegen kommt. Dadurch entsteht
ein linearer Abschnitt des Transportgurtes, mittels welchem die
Zuschnitte dem Anschlagwalzenkörper
tangential zugeführt
werden können.
An den linearen Abschnitt des Transportgurtes schließt sich
ein kreisbogenförmiger Abschnitt
an, dessen Krümmung
derjenigen entspricht, die sich aus dem Durchmesser des Anschlagwalzenkörpers bzw.
der Umlenkrolle ergibt. Der kreisbogenförmige Abschnitt endet in dem
Bereich derjenigen Stelle, an der sich die Walzenkörperrolle
befindet. Das Regulieren, d. h. das Heranführen der vorderen Kante eines
Zuschnitts an das Anschlagelement des Anschlagwalzenkörpers, findet
in dem vorgenannten kreisbogenförmigen
Abschnitt des Transportgurtes statt.
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In
vorteilhafter Weise kann eine Führungseinrichtung
vorgesehen werden, welche die Zuschnitte entlang des linearen Abschnitts
und/oder entlang des kreisbogenförmigen
Abschnitts des Transportgurtes lose bzw. spielbehaftet derart führt, dass
eine ausreichende wellenartige Ausbeulbewegung einzelner Bereiche
des Zuschnitts möglich bleibt.
Der Abstand zwischen der Oberfläche
des Transportgurtes und der Führungsfläche der
Führungseinrichtung
beträgt
dabei vorzugsweise wenigstens der doppelten Materialstärke der
Zuschnitte.
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Vorteilhaft
ist es des weiteren, sowohl die Mitnehmerrolle als auch die Walzenkörperrolle
frei drehbar in der Führungseinrichtung
zu lagern. Dabei ist die Walzenkörperrolle
ortsfest an der Führungseinrichtung
befestigt und in Richtung des Anschlagwalzenkörpers vorgespannt. Die Mitnehmerrolle kann
in besonders vorteilhafter Weise an der Führungseinrichtung entlang des
linearen Abschnittes und/oder entlang des kreisbogenförmigen Abschnittes
des Transportgurtes verstellbar angeordnet sein. Auf diese Weise
ist gewährleistet,
dass der Bahnabstand zwischen der ortsfesten Walzenkörperrolle
und der Mitnehmerrolle stets so eingestellt werden kann, dass er
erfindungsgemäß im Wesentlichen
der Länge
der auszurichtenden Zuschnitte bzw. Briefhüllen entspricht.
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Vorzugsweise
werden zwei oder mehrere Mitnehmerrollen entlang des linearen Abschnittes und/oder
entlang des kreisbogenförmigen
Abschnittes des Transportgurtes relativ zueinander verstellbar an
der Führungseinrichtung
befestigt. Die Abstände zwischen
den einzelnen Mitnehmerrollen sowie der Abstand zwischen der in
Transportrichtung vordersten Mitnehmerrolle und der Walzenkörperrolle
können
dann so eingestellt werden, dass sie jeweils im Wesentlichen der
Länge des
Zuschnitts bzw. der Briefhülle
entsprechen. Auf diese Weise ist der Transport auch kürzerer Zuschnitte
in dem linearen Abschnitt des Transportgurtes gewährleistet.
Je nach Zuschnittlänge
können
eine, zwei oder mehrere Mitnehmerrollen gleichzeitig im Einsatz
sein.
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e) Ausführungsbeispiele
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Nachfolgend
werden eine Ausführungsform der
erfindungsgemäßen Vorrichtung
sowie das erfindungsgemäße Verfahren
anhand der beigefügten
Figuren beispielhaft beschrieben. Es zeigen:
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1:
eine Seitenansicht einer Ausführungsform
einer erfindungsgemäßen Vorrichtung;
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2:
eine Aufsicht auf die erfindungsgemäße Vorrichtung gemäß 1 mit
zwei nahezu fertig gefalteten Briefhüllen;
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3:
eine Detailseitenansicht der erfindungsgemäßen Vorrichtung gemäß 1,
wobei eine Briefhülle
mit maximal möglicher
Länge gezeigt ist;
und
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4:
eine Detailseitenansicht einer erfindungsgemäßen Vorrichtung gemäß 1,
wobei eine Briefhülle
mit minimal möglicher
Länge gezeigt ist.
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Die 1 und 2 zeigen
eine Vorrichtung 1 zum räumlichen Ausrichten von nahezu
fertig gefalteten Zuschnitten bzw. Briefhüllen 2. Es ist lediglich noch
erforderlich, die Schließklappe
zu falten. Die auszurichtenden Briefhüllen 2 werden der
Vorrichtung 1 mit Hilfe der in 1 rechts
unten gezeigten Transportbandeinrichtung 10 in geschupptem
Zustand zugeführt.
Mit Hilfe einer mit Saugluft beaufschlagbaren Beschleunigungs- bzw.
Reißwalze 11 sowie
einer Führungsplatte 12 werden
die Briefhüllenzuschnitte 2 vereinzelt
und in vereinzeltem Zustand an die Vorrichtung 1 übergeben.
Die Transportbandeinrichtung 10, die Reißwalze 11 und
die Führungsplatte 12 bilden
keinen Bestandteil der erfindungsgemäßen Vorrichtung 1 und
sind in 2 nicht dargestellt.
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Die
Vorrichtung 1 besteht aus zwei zylindrischen Anschlagwalzenkörpern 3a, 3b,
die um eine Achse A synchron drehbar gelagert sind. Die Anschlagwalzenkörper 3a, 3b weisen
in ihren Mantelflächen
jeweils achsparallele Nuten 13a, 13b auf, in welchen
jeweils ein radial hervorstehendes Anschlagelement 7a bzw. 7b befestigbar
ist. Der axiale Abstand der Anschlagelemente 7a und 7b voneinander kann
in Abhängigkeit
von der Breite der Briefhüllen 2 durch
deren Verschieben in den Nuten 13a und 13b geeignet
eingestellt werden. Die Anschlagwalzenkörper 3a, 3b rotieren
synchron, wobei sich die Anschlagelemente 7a, 7b in
Umfangsrichtung mit einer ersten Bahngeschwindigkeit v1 bewegen,
die der Taktgeschwindigkeit der Briefhüllenherstellungsmaschine entspricht.
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Es
ist in den Fig. nicht dargestellt, dass zwischen den beiden Anschlagwalzenkörpern 3a, 3b eine
Umlenkrolle angeordnet ist, die einen etwas kleineren Durchmesser
aufweist als die Anschlagwalzenkörper 3a, 3b.
Die Umlenkrolle ist koaxial zu den Anschlagwalzenkörpern 3a, 3b angeordnet
und dient der Umlenkung eines endlosen Transportgurtes 6, der
Bestandteil einer Transportgurteinrichtung 4 ist. Mit Hilfe
einer Antriebswalze 15 wird der Transportgurt 6 im
Gegenuhrzeigersinn umlaufend mit einer zweiten Bahngeschwindigkeit
v2 angetrieben, die größer ist
als die Bahngeschwindigkeit v1 der Anschlagelemente 7a, 7b.
Der Transportgurt 6 läuft
zusätzlich
um eine Spannrolle 16 sowie eine weitere Umlenkrolle 17 um.
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Wie
in den 1 und 2 zu erkennen ist, befindet
sich oberhalb des für
den Transport der Briefhüllen 2 dienenden
Abschnitts des Transportgurtes 6 eine Führungseinrichtung in Form einer
hochkant stehenden Führungsschiene 9,
die beispielsweise als Führungsblech
ausgebildet ist. Die Unterkante der Führungsschiene 9 bildet
eine Führungsfläche, die
mit gleich bleibendem Abstand oberhalb des Transportgurtes 6 angeordnet
ist.
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Wie
in 1 zu erkennen ist, weist die Führungsfläche der Führungsschiene 9 einen
geradlinigen Abschnitt sowie einen kreisbogenförmig gekrümmt verlaufenden Abschnitt
auf. Der geradlinige Abschnitt der Führungsfläche liegt demjenigen linearen
Abschnitt des Transportgurtes 6 gegenüber, der die Briefhüllen 2 tangential
den Anschlagwalzenkörpern 3a, 3b zuführt. Der
kreisbogenförmige
Abschnitt der Führungsfläche liegt
dem sich anschließenden kreisbogenförmigen Abschnitt
des Transportgurtes 6 gegenüber. Der Abstand zwischen der
Führungsfläche und
der Oberfläche
des Transportgurtes 6 beträgt vorzugsweise wenigstens
das Doppelte der Dicke der Briefhüllen 2, d. h. im vorliegenden
Fall das Doppelte der zweifachen Materialstärke des Papiers, aus welchem
die Briefhüllen 2 bestehen.
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Die
Führungsschiene 9 trägt eine
ortsfest gelagerte Andruckwalze 18, die in Richtung des
Transportgurtes 6 vorgespannt ist. Des weiteren trägt die Führungs schiene 9 bei
der gezeigten Ausführungsform
vier Mitnehmerrollen 5, die zwischen einer Andruckstellung
und einer Ruhestellung bewegbar, insbesondere verschwenkbar, sind.
In 1 befindet sich nur die ganz rechts dargestellte
Mitnehmerrolle 5 in ihrer aktiven Andruckstellung, in welcher
sie federvorgespannt gegen den Transportgurt 6 gedrückt wird.
Die drei übrigen
Mitnehmerrollen 5 befinden sich in ihrer von dem Transportgurt 6 weg
geschwenkten Ruhestellung. Wie in 2 dargestellt, ist
jede der Mitnehmerrollen 5 und die Andruckwalze 18 als
Zwillingsrolle bzw. -walze ausgebildet.
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Außerdem trägt die Führungsschiene 9 zwei ortsfest
gelagerte Walzenkörperrollen 8a und 8b.
Die beiden Walzenkörperrollen 8a und 8b sind über eine Rollenachse 19 miteinander
verbunden, die in Richtung des Transportgurtes 6 bzw. die
Achse A der Anschlagwalzenkörper 3a, 3b und
der Umlenkrolle 14 vorgespannt ist.
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Die
in 1 gezeigte Konfiguration eignet sich zum Ausrichten
desjenigen Briefhüllenformats, das
in Transportrichtung der 1 und 2 von rechts
nach links die größte Länge aufweist.
Es kommt in diesem Zusammenhang auf die in 2 eingezeichnete
und die Schließklappe
berücksichtigende
Länge L
der noch nicht vollständig
fertig gefalteten Briefhülle 2 an.
Die Konfiguration gemäß 1 ist
in der Detailansicht gemäß 3 vergrößert dargestellt.
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Die
mit Hilfe der Reißwalze 11 vereinzelte und
auf Taktgeschwindigkeit beschleunigte Briefhülle 2 gemäß 2 wird
zunächst
von der gegen den Transportgurt 6 vorgespannten Andrückwalze 18 erfasst.
Daraufhin erfolgt eine Beschleunigung der Briefhülle 2 auf die Bahngeschwindigkeit
v2, die größer ist
als die Taktgeschwindigkeit. Die in den 1 und 2 ganz
rechte Mitnehmerrolle 5 erfasst schließlich die Briefhülle 2,
so dass diese mit der Bahngeschwindigkeit v2 weitertransportiert
wird.
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Auf
diese Weise gelangt die vordere Kante der Briefhülle 2 schließlich zu
den beiden Anschlagwalzenkörpern 3a und 3b,
wo sie an die beiden sich mit der geringeren Bahngeschwindigkeit
v1 bewegenden Anschlagelemente 7a und 7b an schlägt. In diesem
Moment schiebt der Transportgurt 6 die Briefhülle 2 mit
der höheren
Bahngeschwindigkeit v2 gegen die sich mit der geringeren Bahngeschwindigkeit v1
bewegenden Anschlagelemente 7a und 7b. Die lose
Führung
der Briefhülle 2 mittels
der Führungsschiene 9 ermöglicht es,
dass die Briefhülle 2 eine Ausgleichsbewegung
durch bereichsweises Ausbeulen ausführen kann.
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Da
erfindungsgemäß der Bahnabstand
zwischen den Walzenkörperrollen 8a, 8b und
der aktiven Mitnehmerrolle 5 jedoch stets der Länge L der
auszurichtenden Briefhüllen 2 entspricht,
dauert der Zustand des Ausbeulens nur solange an bis die Vorderkante
der Briefhülle 2 von
den Walzenkörperrollen 8a, 8b und
den Anschlagwalzenkörpern 3a, 3b erfasst
wird. Aufgrund des erfindungsgemäßen Bahnabstandes
zwischen den Walzenkörperrollen 8a, 8b und
der aktiven Mitnehmerrolle 5 erfolgt auf diese Weise automatisch
das Loslassen des hinteren Endes der Briefhülle 2, sobald deren
vordere Kante von den Walzenkörperrollen 8a, 8b erfasst
wurde. Unmittelbar nach dem Loslassen des hinteren Endes der Briefhülle 2 wird
diese nicht mehr mit der höheren Bahngeschwindigkeit
v2 angeschoben, so dass sich der Ausbeulzustand auflösen und
die Briefhülle 2 wieder
glatt an den Transportgurt 6 bzw. die Mantelflächen der
Anschlagwalzenkörper 3a, 3b anlegen kann.
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In
den 1, 3 und 4 ist ein
in der Führungsschiene 9 vorgesehener
Schlitz 20 zu erkennen, entlang welchem die aktive Mitnehmerrolle 5 parallel
zu dem transportierenden Abschnitt des Transportgurtes 6 verstellbar
ist. Auf diese Weise ist erfindungsgemäß eine Anpassung des Bahnabstandes
zwischen den Walzenkörperrollen 8a, 8b und
der aktiven Mitnehmerrolle 5 möglich, so dass die Vorrichtung 1 auch
nach Durchführung
von Formatwechseln erfindungsgemäß einsetzbar
ist.
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4 zeigt
eine vergrößerte Detailansicht derjenigen
Konfiguration, mittels welcher eine Briefhülle 2 mit sehr geringer
Länge L
reguliert werden kann. Hierzu befinden sich alle vier Mitnehmerrollen 5 in
ihrer aktiven Andruckstellung, wie in 4 gezeigt.
Erfindungsgemäß beträgt hier
der Bahnabstand zwischen den Walzenkörperrollen 8a, 8b und der
in 4 ganz links gezeigten Mitnehmerrolle 5 wieder der
verhältnismäßig kleinen
Länge L
der auszurichtenden Briefhülle 2.
Die drei übrigen,
an sich aktiven Mitnehmerrollen 5 in 4 haben
mit der eigentlichen Regulier- bzw. Ausrichtfunktion nichts zu tun,
sondern dienen lediglich dazu, den Transport der Briefhüllen 2 von
der Reißwalze 11 zu
der erfindungsgemäß wirksamen,
in 4 ganz links dargestellten Mitnehmerrolle 5 zu
ermöglichen.
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Wie
in 2 zu erkennen, sind beidseitig neben dem Transportgurt 6 und
zwischen der Umlenkrolle 17 sowie den Anschlagwalzenkörpern 3a, 3b Stützplatten 21 angeordnet,
um zu verhindern, dass die Briefhüllen 2 seitlich neben
dem Transportgurt 6 herunterhängen. Wie in den 1, 3 und 4 zu
erkennen, ist außerdem
eine Abschälführung 22 vorgesehen,
um die ausgerichteten Briefhüllen 2 der nächsten Bearbeitungsstation
zuführen
zu können, hier
der sich anschließenden
Schließklappenfaltstation.
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- 1
- Vorrichtung
- 2
- Briefhülle
- 3a,
b
- Anschlagwalzenkörper
- 4
- Transportgurteinrichtung
- 5
- Mitnehmerrolle
- 6
- Transportgurt
- 7a,
b
- Anschlagelement
- 8a,
b
- Walzenkörperrolle
- 9
- Führungsschiene
- 10
- Transportbandeinrichtung
- 11
- Beschleunigungs-
bzw. Reißwalze
- 12
- Führungsplatte
- 13a,
b
- Nut
- 15
- Antriebswalze
- 16
- Spannrolle
- 17
- weitere
Umlenkrolle
- 18
- Andruckwalze
- 19
- Rollenachse
- 20
- Schlitz
- 21
- Stützplatte
- 22
- Abschälführung
- A
- Achse
- L
- Länge der
Briefhülle 2
- v1
- erste
Bahngeschwindigkeit
- v2
- zweite
Bahngeschwindigkeit