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Die
Erfindung betrifft ein Kraftfahrzeug mit einer Fronthaube, die an
ihrem den A-Säulen
zugewandten Endbereich mittels Scharnier in eine Öffnungslage
und eine Schließlage
schwenkbar ist, wobei die Fronthaube in der Schließlage mit
einem Fanghaken oder dergleichen Befestigungsteil, das am freien
Ende der Fronthaube befestigt ist, an einem karosserieseitig angeordneten
Schloss verhakbar ist, als Zusatz zu Patentanmeldung 10 2006 011 999.1
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Eine
derartige Ausbildung ist im Stand der Technik bekannt. Hierbei ist
die Fronthaube mittels paarweise angeordneter Scharniere in die
Schließlage
zu verlagern, in der sie am freien Ende mit dem Fanghaken oder dergleichen
Befestigungsteil in das karosserieseitig angeordnete Schloss eingreift.
Bei geöffnetem
Schloss kann die Haube in eine Öffnungsstellung
verlagert werden. Die Scharniere sind außermittig rechts und links
an dem Ende der Fronthaube angeordnet, welches der A-Säule zugewandt ist.
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Im
Stand der Technik sind auch Vorrichtungen zur Verlagerung einer
Fronthaube eines Kraftfahrzeuges bekannt, bei denen die Verlagerung
der Fronthaube aus der Normalposition in eine Personenschutzstellung
ermöglicht
ist. Hierbei ist zur entsprechenden Verstellung der Haube eine Anordnung von
Viergelenkketten bekannt, wobei im Falle einer crashbedingten Auslösung ein
Aufstellhebel, der mit einem Ende am Fahrzeugkörper angelenkt ist und dessen
freies Ende auf eine Koppe der Viergelenkkette einwirkt, eine Aufschwenkbewegung
der Haube bewirkt wird, in der diese in die Personenschutzstellung
verlagert wird. Dabei wird das der A-Säule zugewandte Ende der Haube
aus der normalen Schließlage
in eine hochgestellte Lage verstellt. Diese Ausbildung dient zum
Fußgängerschutz
bei der Kollision des Fahrzeuges mit einem Fußgänger. Im Falle des Aufpralles
des Fahrzeuges auf einen Fußgänger wird die
Haube mit ihrem der Windschutzscheibe nahen Ende hochgeschwenkt
und mit ihrem in Fahrtrichtung vorn liegenden Ende am Schloss festgehalten,
so dass die unfallbeteiligte Person möglichst weich aufgefangen wird.
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Solche
Ausbildungen bekannter Art sind relativ voluminös, so dass für die Anordnung
ein relativ großer
Platzbedarf besteht. Zudem bestehen solche Einrichtungen aus mehreren
Bestandteilen, die relativ hohe Herstellungskosten verursachen.
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Ausgehend
von diesem Stand der Technik liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde,
ein Kraftfahrzeug mit Fronthaube und Aufstellmechanismus zu schaffen,
bei dem der Aufstellmechanismus sehr einfach und aus wenigen Teilen
besteht und eine flachbauende Anordnung ermöglicht.
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Zur
Lösung
dieser Aufgabe wird vorgeschlagen, dass am Scharnierbereich an der
Karosserie des Fahrzeugs ein erstes Ende eines Hebels angelenkt
ist, dessen zweites Ende an der Fronthaube in deren Längsrichtung
mit Abstand von der Anlenkstelle des ersten Endes angelenkt ist,
dass der Hebel in Gebrauchslage lediglich um das erste Ende schwenkbar
an der Fronthaube arretiert gehalten ist, und in einer Personenschutzstellung
die Fronthaube um das zweite Ende des Hebels aufschwenkbar ist.
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Vorzugsweise
erfolgt dabei auch eine Schwenkung um das erste Ende.
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Durch
diese Ausbildung wird ein sehr flachbauendes Element zur Verfügung gestellt,
welches nur aus wenigen Bestandteilen besteht und eine hervorragende
Funktionstüchtigkeit
aufweist. Der im Scharnierbereich mit einem ersten Ende an der Karosserie
des Fahrzeuges angelenkte Hebel ist in der normalen Gebrauchsposition
an der Fronthaube durch geeignete Mittel arretiert gehalten, so
dass er lediglich um das erste Ende schwenkbar ist. Infolgedessen
kann die Fronthaube nach Entsperrung des Schlosses in üblicher
Weise aufgeschwenkt werden, um den darunter befindlichen Raum zugänglich zu machen.
In einer Crashposition, wenn das Fahrzeug beispielsweise mit einem
Fußgänger kollidiert,
wird durch einen Stellmechanismus die Arretierung des zweiten Endes
des Hebels gelöst
und die Haube durch einen Stellmechanismus in dem Bereich entsprechend
der Hebelgeometrie angehoben, welcher der Windschutzscheibe beziehungsweise
den A-Säulen
benachbart ist, so dass die Haube in diesem Bereich hochgestellt
wird und den Aufprall eines Fußgängers oder
dergleichen weich abfangen kann. Bei dieser Verlagerung der Fronthaube
in die Personenschutzstellung erfolgt eine Verschwenkung der Fronthaube
sowohl um das zweite Ende des Hebels als auch vorzugsweise eine
Verschwenkung des Hebels zu seinem karosserieseitigen Anlenkpunkt.
Hierdurch wird der notwendige Stellweg zum Verstellen der Haube
in die Personenschutzstellung erreicht.
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Bevorzugt
ist dabei vorgesehen, dass die Aufschwenkung in die Personenschutzstellung
mittels eines Stellgliedes erfolgt.
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Das
Stellglied kann beispielsweise ein vorgespannter Kraftspeicher (ein
Federpaket oder dergleichen) sein, der bei in Normalgebrauchsposition befindlicher
Fronthaube vorgespannt ist und der bei einer Crash-Situation auslöst, um dann
mittels des Kraftspeichers die Aufschwenkung der Haube in die Personenschutzstellung
zu bewirken. Alternativ oder zusätzlich
kann das Stellglied auch durch einen pyrotechnischen Aktor gebildet
sein. Weiterhin ist es auch möglich,
das Stellglied durch hydraulisch oder pneumatisch betätigbare
Elemente zu bilden. Auch kann das Stellglied durch ein oder mehrere
Airbags gebildet sein.
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Bevorzugt
kann hierbei vorgesehen sein, dass an der Karosserie ein Stellglied
befestigt ist, welches mit einem Stellteil auf die Fronthaube einwirkt.
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Bei
einer crashbedingten Auslösung
des Stellgliedes wirkt dieses auf die Fronthaube im Sinne des Aufstellens
der Fronthaube in die Personenschutzstellung ein. Dabei wird durch
das Stellglied gleichzeitig die Arretierung des Hebels gelöst, so dass
dieser die Bewegung der Haube in die Personenschutzstellung ermöglicht.
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Alternativ
kann auch vorgesehen sein, dass an der Fronthaube ein Stellglied
befestigt ist, welches auf den Hebel einwirkt.
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Bei
einer crashbedingten Auslösung
des Stellgliedes kann dieses über
angeschlossene Funktionsteile die Verlagerung der Haube in die Personenschutzstellung
bewirken, wobei auch hierbei wiederum die Arretierung des Hebels
gelöst
wird, um die Verstellung der Haube zu ermöglichen.
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Bevorzugt
kann vorgesehen sein, dass der Hebel in Gebrauchslage mittels eines
Rastmechanismusses an der Fronthaube arretiert ist.
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Dabei
kann vorgesehen sein, dass der Rastmechanismus durch das Stellglied
unmittelbar oder durch mit dem Stellglied wirkverbundene Teile lösbar ist.
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Um
bei der Verstellung der Haube in die Personenschutzstellung den
möglicherweise
erforderlichen Längenausgleich
zwischen dem Befestigungspunkt der Fronthaube am Schloss und dem
Hebel zu schaffen, kann vorgesehen sein, dass das zweite Ende des
Hebels an der Anlenkstelle ein Langloch aufweist, das von dem Gelenkbolzen
des Gelenkes durchgriffen ist.
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Alternativ
oder zusätzlich
kann auch vorgesehen sein, dass der Fanghaken mit Bewegungsspiel
in Längsrichtung
der Fronthaube verschieblich im Schloss gehalten ist.
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Zudem
ist bevorzugt vorgesehen, dass der Hebel im Querschnitt als U-Profil
ausgebildet ist.
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In
Weiterbildung kann auch vorgesehen sein, dass unterseitig der Fronthaube
ein Stützteil
fixiert ist, welches das Lagerauge für das zweite Ende des Hebels
aufweist.
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Insbesondere
hierbei kann vorgesehen sein, dass das Stützteil als im Querschnitt U-förmiges Teil ausgebildet
ist, in welches der Hebel in Gebrauchslage formpassend eingreift.
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Bevorzugt
ist hierbei vorgesehen, dass am Hebel ein Lagerauge für einen
wippenartigen Stellhebel ausgebildet ist, der mittels des Stellgliedes
aus der Gebrauchslage in die Personenschutzstellung verstellbar
ist.
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Um
die Verstellung der Fronthaube in die Personenschutzstellung ohne
Beschädigung
der Haube zu bewirken, kann vorgesehen sein, dass der Stellhebel
eine bogenartig gekrümmte
Außenkontur aufweist,
mit der er an der Innenseite der Fronthaube abstützbar ist.
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Um
eine besonders kostengünstige
Ausbildung zu erreichen, ist vorgesehen, dass der Hebel an seinem
zweiten Ende ein über
eine Sollbiegestelle oder eine Materialschwächung angeformtes Ergänzungsteil
aufweist, welches an der Fronthaube unterseitig befestigt ist, wobei
die Sollbiegestelle oder die Materialschwächung das Gelenk oder die zweite
Anlenkstelle bildet.
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Eine
solche Ausbildung bietet den Vorteil, dass das gesamte Scharniersystem,
insbesondere der Hebel, identisch ausgebildet sein kann und nahezu
kostenneutral zur Verfügung
gestellt werden kann, gleichgültig
ob das entsprechende Kraftfahrzeug mit einer Ausrüstung zur
Verstellung der Fronthaube in eine Personenschutzstellung ausgerüstet ist
oder nicht. Die Ausbildung des Gelenkbereichs durch eine Sollbiegestelle
oder eine Materialschwächung ermöglicht es,
die Teile einstückig
zu fertigen, ohne ein zusätzliches
Gelenk in Form eines Lagerauges und eines Gelenkbolzens vorsehen
zu müssen.
Die konstruktive Gestaltung ist daher äußerst kostengünstig und
dennoch sehr funktionell zur Verfügung zu stellen.
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Bevorzugt
ist hierbei vorgesehen, dass das Ergänzungsteil mit dem Hebel in
der Gebrauchsstellung zu einer die Schwenkbeweglichkeit um die Sollbiegestelle
also die zweite Anlenkstelle blockierenden Einheit verbunden ist
und die Verbindung bei Verstellung der Haube in die Personenschutzstellung auftrennbar
ist.
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Hierbei
kann bevorzugt vorgesehen sein, dass die Sollbiegestelle durch eine
Nietverbindung, eine Crimpverbindung oder eine Stemmverbindung gebildet
ist.
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Bei
einer solchen Ausbildung wäre
zwar eine Mehrteiligkeit bei der Herstellung gegeben, die aber schon
bei der Herstellung zu einer Einheit verbunden wird, indem an der
Verbindungsstelle Nieten vorgesehen werden oder die Teile miteinander
vercrimpt werden oder miteinander verstemmt werden.
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Bevorzugt
ist zudem vorgesehen, dass die auftrennbare Verbindung durch Klebstoff,
Kunststoff, durch Materialbrücken
oder durch eine Reibschlussverbindung gebildet ist.
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Die
auftrennbare Verbindung, durch die im Normalfall die Gebrauchslage
der Elemente sichergestellt wird, wird nur im Falle der Auslösung der
Personenschutzstellung aufgetrennt, so dass dann die entsprechende
Bewegung der Fronthaube in die Personenschutzstellung möglich ist.
Diese auftrennbaren Verbindungselemente können beispielsweise durch Klebstoff
gebildet sein. Es ist auch möglich,
in entsprechenden Bereichen Kunststoff aufzuformen, wodurch eine
entsprechende auftrennbare Verbindung geschaffen wird. Auch ist
es möglich,
Materialbrücken
des Materials, aus dem die Hebelbestandteile hergestellt sind, vorzusehen,
die im Falle der Auslösung
der Personenschutzstellung auftrennbar sind. Schließlich ist
es auch denkbar, lediglich durch Reibschluss die entsprechenden
Teile lagerichtig positioniert zu halten, wobei der Reibschluss
durch Auslösung
der Personenschutzstellung aufgehoben wird.
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Eine
besonders bevorzugte Ausbildung wird darin gesehen, dass das Ergänzungsteil
eine aus dem Hebel freigestanzte und gegebenenfalls über Materialbrücken mit
dem Hebel lösbar
verbundene Lasche ist, die über
die Sollbiegestelle bildende Materialbereiche mit dem Hebel bleibend
verbunden ist.
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Gemäß dieser
Ausgestaltung ist der Hebel samt Ergänzungsteil ein einstückig hergestelltes Blechstanzteil.
Dabei ist das Ergänzungsteil
aus einer entsprechenden Kontur des Hebels freigestanzt, wobei das
Ergänzungsteil
beispielsweise über
Materialbrücken
mit dem Material des Hebels lösbar
verbunden ist. Des Weiteren ist das Ergänzungsteil über die Sollbiegestelle mit
dem Hebel bleibend verbunden. Bei normaler Funktion ist damit das Öffnen und Schließen der
Haube ermöglicht.
Bei Auslösen
der Personenschutzstellung können
die Materialbrücken zerstört werden,
so dass dann die Verschwenkung der Haube in die Personenschutzstellung
möglich
ist, wobei die Verschwenkung um die Sollbiegestelle erfolgt, die
beispielsweise durch Materialverdünnung oder in anderer geeigneter
Weise ausgebildet ist.
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Unter
Umständen
ist auch vorgesehen, dass die Sollbiegestelle oder die Materialschwächung derart
ausgebildet ist, dass bei Verstellung der Haube in die Personenschutzstellung
eine Schwenkung und eine überlagerte
Längsverschiebebewegung
der Haube relativ zum Hebel erfolgt.
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Da
sich bei der Verschwenkung der Fronthaube in die Personenschutzstellung
auch eine relative Schiebebewegung relativ zu dem Schlossteil ergibt,
mittels dessen das freie Ende an der Karosseriestruktur befestigt
ist, wird durch die angegebene Ausbildung erreicht, dass die Haube
dieser Bewegung folgen kann.
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Vorzugsweise
kann eine solche Wirkung dadurch erreicht werden, dass die Sollbiegestelle
oder Materialschwächung
durch einen W-förmigen
oder mäanderartigen
Stanzschnitt gebildet ist.
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Beispielsweise
kann im Bereich der Sollbiegestelle quer zur Erstreckung des Hebels
eine W-förmige
Schnittkontur oder eine mäanderartige
Schnittkontur eingebracht werden, was dazu führt, dass bei der entsprechenden
Bewegung der Haube in die Personenschutzstellung der Materialbereich
nicht nur gebogen, sondern auch gelängt werden kann.
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Bevorzugt
kann zudem vorgesehen sein, als Stellglied zur Verschwenkung der
Haube in die Personenschutzstellung mindestens ein Airbag zwischen
Haube und gestellfesten Fahrzeugteilen angeordnet ist.
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Eine
alternativer Lösung
der Aufgabe, die auch zusätzlich
zu der angegebenen Lösung
Verwendung finden kann, wird darin gesehen, dass ein Beschlagteil
des Scharniers an der Karosserie befestigt ist, wobei das Beschlagteil
einen ersten Teilbereich aufweist, der bleibend an der Karosserie
befestigt ist, und einen zweiten Teilbereich, der mit dem ersten
Teilbereich schwenkbeweglich verbunden ist und der die Anlenkstelle
des Scharniers aufweist, und dass der zweite Teilbereich in der
Gebrauchslage positioniert am ersten Teilbereich gehalten ist und in
der Personenschutzstellung relativ zum ersten Teilbereich derart
verschwenkt ist, dass die über
das Scharnier angelenkte Haube in die Personenschutzstellung verlagert
ist.
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Gemäß dieser
Ausbildung ist nicht oder nicht nur der Hebel des Scharniergelenkes
aus der Normalgebrauchsstellung in eine Personenschutzstellung zu überführen und
zu verstellen, sondern alternativ oder zusätzlich kann das Beschlagteil
des Scharniers, welches an der Karosserie befestigt ist, eine entsprechende
Bewegung ausführen.
Hierzu besteht das Beschlagteil aus einem ersten Teilbereich, der
fest an der Karosserie des Fahrzeuges befestigt ist. An diesem ersten
Teilbereich ist ein zweiter Teilbereich schwenkbeweglich befestigt,
welcher die Anlenkstelle des Scharniers aufweist. Dieser zweite Teilbereich
ist in der Gebrauchslage fest positioniert am ersten Teilbereich
gehalten, wozu die oben beschriebenen Maßnahmen eingesetzt werden können, beispielsweise
Verrastungen oder auch Materialbrücken oder dergleichen. Bei
der Verlagerung in die Personenschutzstellung kann sich der zweite Teilbereich
relativ zum ersten Teilbereich bewegen, also gegenüber diesem
schwenken, so dass die über das
Scharnier angelenkte Haube in die Personenschutzstellung verlagerbar
ist.
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Auch
diese Ausbildung hat den Vorteil, dass baugleiche Teile für Fahrzeuge
verwendet werden können,
die mit Personenschutzausrüstung
und ohne Personenschutzausrüstung
ausgestattet sind, wobei die Herstellkosten für das entsprechende Beschlagteil
sich nur geringfügig
von einem herkömmlichen
Beschlagteil unterscheiden. Beispielsweise kann die Aufteilung in
die beiden Teilbereiche durch einen Stanzschnitt erfolgen, wobei
die beiden Teilbereiche über
Materialbrücken
oder dergleichen verbunden bleiben. Diese Materialbrücken können bei Auslösung der
Personenschutzeinrichtung, also bei Betätigung durch einen entsprechenden
Aktor aufgetrennt werden, so dass die Bewegung der beiden Teilbereiche
zueinander ermöglicht
ist, wodurch wiederum die entsprechende Aufstellbewegung der Haube
in die Personenschutzstellung realisierbar ist.
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Vorzugsweise
ist dabei vorgesehen, dass die beiden Teilbereiche Bestandteil eines
einteiligen Blechformteils sind, wobei die Teilbereiche über Stanzschnitte
separiert sind, an einer Sollbiege- oder Sollschwenk- stelle bleibend
verbunden sind und im Bereich der Stanzschnitte über auftrennbare Materialbrücken, mittels
Klebstoff, mittels Kunststoff oder mittels Reibschluss vermittelnder
Materialien lösbar miteinander
verbunden sind.
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Ausführungsbeispiele
der Erfindung sind in der Zeichnung dargestellt und im Folgenden
näher beschrieben.
Es zeigt:
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1 Teile
eines Kraftfahrzeuges mit einer Fronthaube, die sich in der Öffnungsstellung
befindet;
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2 die
Teile des Kraftfahrzeuges und der Fronthaube bei in Schließlage befindlicher
Fronthaube;
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3 Teile
des Kraftfahrzeuges und der Fronthaube in der Personenschutzstellung;
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4 eine
Einzelheit in der Personenschutzstellung;
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5 eine
weitere Einzelheit in der Personenschutzstellung;
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6 eine
weitere Einzelheit bei in normaler Schließlage befindlicher Fronthaube;
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7A und 7B eine
Variante der Betätigungselemente
in der Normalposition der Fronthaube und in der Personenschutzstellung
der Fronthaube;
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8 eine
weitere Variante der Betätigungselemente
in Normalposition und in der Personenschutzstellung der Fronthaube;
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9 eine
weitere Variante in gleicher Ansicht gesehen;
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10 eine
weitere Variante der Erfindung in schematischer Seitenansicht gezeigt.
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In
den Zeichnungsfiguren sind Teile eines Kraftfahrzeuges gezeigt.
Bei 1 ist die Windschutzscheibe eines Fahrzeuges angedeutet.
Bei 2 ist ein vorderer Kotflügel des Fahrzeuges angedeutet,
wobei oberseitig dieser Kontur ein Träger 12 der Karosseriestruktur
angeordnet ist. Des Weiteren ist eine Fronthaube 3 gezeigt,
die an ihrem den A-Säulen bzw.
der Windschutzscheibe 1 zugewandten Ende mittels eines
Scharniers in eine Öffnungslage
und in eine Schließlage
schwenkbar ist. Die Fronthaube ist in der Schließlage mit einem Fanghaken 4 oder
einem ähnlichen
Befestigungsteil, dass am freien vorderen Ende der Fronthaube befestigt
ist, an einem karosserieseitig angeordneten Schloss 5 verhakt
und verriegelt.
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Am
Scharnierbereich 6 ist an der Karosserie 2 des
Fahrzeuges ein erstes Ende eines Hebels 7 an einer Anlenkstelle 8 angelenkt.
Das zweite Ende des Hebels 7 ist an der Fronthaube 3 mit
Abstand von der Anlenkstelle 8 des ersten Endes im Bereich
der Anlenkstelle 9 angelenkt. In der Gebrauchslage, die
in 1 und 2 gezeigt ist, ist der Hebel 7 lediglich um
das erste Ende (bei 8) schwenkbar an der Fronthaube 3 arretiert
gehalten. Damit ist das bei 9 gebildete Gelenk festgelegt
und nicht betätigbar.
Es ist somit möglich,
die Haube aus der Schließlage
gemäß zu Figur 2
nach Öffnung
des Schlossmechanismusses in die Gebrauchslage gemäß 1 zu
verlagern oder wiederum aus der Gebrauchslage gemäß 1 in
die Schließlage
gemäß 2 zu überführen. Zur Stabilisierung
ist unterhalb der Haube 3 ein Verstärkungselement 10 befestigt,
an dem die Anlenkstelle 9 des Hebels 7 angeordnet
ist.
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Sofern
die Haube in einer Crash-Situation in eine Personenschutzlage überführt werden
soll, erfolgt dies mittels eines Elementes 11, welches
eine Stellkraft auf das der A-Säule
beziehungsweise der Windschutzscheibe zugewandte Ende der Fronthaube 3 ausübt und die
Arretierung des Hebels 7 mit der Fronthaube 3 löst, so dass
die Gelenkbewegung (bei 9) freigegeben ist. Die Haube ist
dabei weiterhin mit dem Schließbügel 4 am
Schlossmechanismus 5 gehalten. Durch das Element, welches
bei 11 angedeutet ist, wird die Haube 3 mit ihrem
der Windschutzscheibe 1 zugewandten Ende nach oben verstellt
und aufgeschwenkt, wobei die Schwenkbewegung um die Anlenkstelle 9 des
Hebels 7 erfolgt und der Hebel 7 sich zusätzlich um
die Anlenkstelle 8 bewegt. In der Endposition ist eine
Position erreicht, wie sie in 3 verdeutlicht
ist.
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Die
Aufschwenkung in die Personenschutzstellung erfolgt mittels eines
Stellgliedes, welches bei 11 angedeutet ist. Dieses Stellglied
(11) kann an der Karosserie befestigt sein, insbesondere
an einem Holm, der bei 12 angedeutet ist. Das Stellglied 11 kann
ein vorgespannter Kraftspeicher sein oder ein pyrotechnischer Aktor
oder auch ein hydraulischer oder pneumatischer Stellmechanismus.
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Alternativ
ist es auch möglich,
an der Fronthaube 3 ein entsprechendes Stellglied zu befestigen, welches
auf dem Hebel 7 im Crashfall einwirkt, um die Haube 3 aus
der Position gemäß 2 in
die Position gemäß 3 zu
verlagern.
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Vorzugsweise
ist der Hebel in der Gebrauchslage mittels eines Rastmechanismusses
an der Fronthaube 3 arretiert, wozu beispielsweise auf die
Abbildung 4 verwiesen wird. Dort ist eine
entsprechende Raste 13 ersichtlich, die mit Bestandteilen
der Haube 3 zusammenwirkt und im Normalfall die Position
gemäß 1 und 2 sichert.
Durch den Stellmechanismus (11) wird die Raste gelöst und die
Verstellung der Haube in die Personenschutzlage gemäß 3 ermöglicht.
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Der
Rastmechanismus, der bei 13 angedeutet ist, kann durch
das Stellglied 11 oder auch durch mit dem Stellglied 11 wirkverbundene
Teile gelöst werden.
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Wie
beispielsweise aus 4 ersichtlich, ist das zweite
Ende des Hebels 7 an der Anlenkstelle 9 mit einem
Langloch 14 versehen, welches von einem an der Haube gehaltenen
Gelenkbolzen 15 durchgriffen ist. Bei Verlagerung der Haube
aus der Normalgebrauchsposition in die Personenschutzstellung gemäß 3 ist
somit ein Längenausgleich
zwängungsfrei
ermöglicht.
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Alternativ
oder zusätzlich
kann ein solcher Längenausgleich,
der beim Aufstellen der Haube 3 in die Personenschutzstellung
gemäß 3 notwendig ist,
dadurch erreicht werden, dass der Fanghaken 4 in dem Schlossmechanismus 5 mit
Bewegungsspiel in Längsrichtung
der Fronthaube 3 verschieblich gehalten ist. Auf diese
Weise kann ebenfalls ein Längenausgleich
beim Verstellen in die Personenschutzstellung gemäß 3 erreicht
werden.
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Bevorzugt
ist der Hebel 7 als U-Profil ausgebildet, dessen Öffnung in
der Position, wie sie in 4 gezeigt ist, nach unten weist.
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Unterseitig
der Fronthaube 3 ist ein Stützteil 10 befestigt,
welches das Lagerauge für
das zweite Ende des Hebels 7 aufweist, wie anschaulich
aus 4 ersichtlich ist. Auch dieses Stützteil 10 ist
vorzugsweise als im Querschnitt U-förmiges Teil ausgebildet, welches
in der Lage gemäß 4 nach
unten offen ist. Hierdurch ist es möglich, den Hebel 7 in
der Normalgebrauchslage formpassend in dieses Stützteil 10 einzusetzen.
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Bei 16 ist
ein an der Karosserie 2 insbesondere im Bereich des Holmes 12 befestigbarer
Lagerbock ersichtlich, an dem das erste Ende des Hebels 7 angelenkt
ist.
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Bei
der Ausführungsform
nach 7 ist bei ansonsten ähnlichem
Aufbau am Hebel 7 ein Lagerauge 17 für einen
wippenartigen Stellhebel 18 vorgesehen, der mittels des
Stellgliedes 11 aus der Gebrauchslage, die in 7A gezeigt
ist, in die Personenschutzstellung verstellbar ist, die in 7B gezeigt
ist. Dieser Stellhebel 18 weist eine bogenartig gekrümmte Außenkontur
auf, mit der er an der Innenseite der Fronthaube 3 beziehungsweise
des Verstärkungselements 10 abstützbar ist.
Das Stellglied 11 ist dabei durch einen Arbeitszylinder
gebildet, der unterseitig der Fronthaube 3 an dieser beziehungsweise
an dem Verstärkungselement 10 befestigt
ist. Mittels dieses Stellgliedes 11 kann der wippenartige Stellhebel 18 aus
der Position, die in 7A gezeigt ist, in die Position,
die in 7B gezeigt ist, geschwenkt werden,
wobei dann der Stellhebel 18 mit seiner gekrümmten Kontur
an der Unterseite der Haube 3 beziehungsweise an der Unterseite
des Teiles 10, welches an der Haube fixiert ist, angreift
und die Verstellung der Haube 3 in die Personenschutzstellung
bewirkt.
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8 zeigt
eine weitere Variante. Hierbei ist der Hebel 7 an seinem
zweiten Ende über
eine Sollbiegestelle 19 oder eine Materialschwächung mit
einem angeformten Ergänzungsteil 20 versehen,
welches in der Fronthaube 3 unterseitig befestigbar ist. Hierbei
bildet die Sollbiegestelle 19 oder die entsprechende Materialschwächung das
Gelenk oder die zweite Anlenkstelle 9. Das Ergänzungsteil 20 ist
mit dem Hebel 7 in der Gebrauchsstellung, wie sie in 8 unten
gezeigt ist, zu einer die Schwenkbeweglichkeit und die Sollbiegestelle 19,
also die zweite Anlenkstelle 9 blockierenden Einheit verbunden.
Diese Verbindung ist bei Verstellung der Haube 3 in die
Personenschutzstellung auftrennbar. Anstelle der Ausbildung der
Sollbiegestelle 19 über
eine Anformung kann auch die Ausbildung in Form einer Nietverbindung,
Crimpverbindung oder Stemmverbindung zwischen den beiden Teilen 7 beziehungsweise 20 gebildet
sein.
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Die
auftrennbare Verbindung zwischen den Teilen 20 und 7 kann
durch Klebstoff, aufgeformten Kunststoff, durch Materialbrücken 21 oder
durch Reibschlussverbindung gebildet sein. Es muss hierbei lediglich
sichergestellt sein, dass bei der normalen Funktion des Scharniers
die Betätigung
der Haube, also das Auf- und
Zuschwenken der Haube ermöglicht
ist. Für
den Fall, dass die Personenschutzstellung ausgelöst werden soll, wird durch
einen entsprechenden Aktor auf das Teil 20 eingewirkt,
so dass die Materialbrücken
oder die anderen auftrennbaren Verbindungen aufgerissen oder gelöst werden, so
dass eine Verschwenkung der Teile 7, 20 zueinander
erfolgen kann, wie in 8 oben dargestellt ist.
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Bevorzugt
ist das Ergänzungsteil 20 durch eine
aus dem Hebel 7 freigestanzte und gegebenenfalls über Materialbrücken 21 mit
dem Hebel 7 lösbar verbundene
Lasche verbundene Lasche gebildet, die über die Sollbiegestelle 19 bildende
Materialbereiche mit dem Hebel 7 bleibend verbunden ist.
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Es
ist auf diese weise sehr einfach möglich, das bisher übliche Scharnier
in der Weise auszugestalten, dass eine Verlagerung in eine Personenschutzstellung
möglich
ist, indem lediglich entsprechende Stanzschnitte vorgesehen werden
und die Materialbrücken 21 sowie
die Sollbiegestelle 19 erhalten bleiben.
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Das
gleiche Element kann sowohl für
solche Fahrzeuge eingesetzt werden, die keine Personenschutzeinrichtung
haben, als auch für
Fahrzeuge, die mit einer solchen Personenschutzeinrichtung ausgestattet
sind.
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Vorzugsweise
ist die Sollbiegestelle 19 oder die entsprechende Materialschwächung derart
ausgebildet, dass bei Verstellung der Haube 3 in die Personenschutzstellung,
also bei Verschwenkung das Ergänzungsteil 20 in
die Position wie in 8 oben gezeigt ist, eine Schwenkung
und eine überlagerte Längsverschiebung
der Haube 3 relativ zum Hebel 7 erfolgen kann.
Die Ausgestaltung der Sollbiegestele 19 kann in der Form
erfolgen, dass beispielsweise an diesem Bereich „W"-förmiger
Stanzschnitt oder ein mäanderförmiger Stanzschnitt
vorgesehen wird, der eine ziehharmonikaartige Längsbewegung der Teile beim
Verschwenken zulässt.
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Als
Stellglied 11 zur Verschwenkung der Haube 3 in
die Personenschutzstellung kann beispielsweise ein Airbag vorgesehen
sein, der zwischen der Haube 3 und den gestellfesten Fahrzeugteilen
angeordnet ist.
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In 9 ist
ein ähnliches
Element gezeigt, wie in 8 dargestellt ist. Hierbei ist
an der Sollbiegestelle 19 zusätzlich ein Gelenkbolzen 25 und
eine entsprechende Gelenklagerausbildung 26 vorgesehen.
Um dieses Lager ist das Ergänzungsteil 20 schwenkbar,
sofern die Personenschutzeinrichtung ausgelöst ist und die Materialbrücken 21 zerstört sind.
Diese Ausbildung ist zwar aufwändiger
als die Ausführungsform
nach 8, sie erlaubt aber eine relativ einfache reversible
Bewegung der Haube aus der Personenschutzstellung zurück in die
Normalposition, um den normalen Fahrbetrieb des Fahrzeugs zu gewährleisten.
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Eine
alternative Ausführungsform,
die auch zusätzlich
zu den vorbeschriebenen Ausführungsformen
Verwendung finden kann, ist in 10 gezeigt. Hierbei
ist ein Beschlagteil 22 des Scharniers an der Karosserie
des Kraftfahrzeuges befestigt. Das Beschlagteil 22 weist
einen ersten Teilbereich 23 auf, der bleibend an der Karosserie
befestigt ist. Weiterhin weist es einen zweiten Teilbereich 24 auf,
der mit dem ersten Teilbereich 23 schwenkbeweglich verbunden
ist und der die Anlenkstelle 8 des Scharniers aufweist,
welches mit der Haube 3 in Wirkverbindung steht. Der zweite
Teilbereich 24 ist in der Gebrauchslage, die in 10 gezeigt
ist, am ersten Teilbereich 23 gehalten. In der Personenschutzstellung
kann es relativ zu ersten Teilbereich 23 in Richtung des
Bewegungspfeils 27 mittels eines Aktors oder dergleichen verschwenkt
werden, so dass die über
das Scharnier angelenkte Haube 3 in die Personenschutzstellung verlagert
wird. Die beiden Teilbereiche 23,24 sind Bestandteil
eines einteiligen Blechformteiles (22), wobei die Teilbereiche 23, 24 über Stanzschnitte 25 separiert
sind. An einer Sollbiege- oder Sollschwenkstelle 26 sind
sie bleibend verbunden. Im Bereich des Auslaufs des Stanzschnittes 25 sind
sie über
eine auftrennbare Materialbrücke 27 verbunden.
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Anstelle
der Materialbrücke 27 können auch andere
lösbare
Verbindungsmittel eingesetzt werden.
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Bei
dieser Ausbildung ergibt sich die alternative oder zusätzliche
Möglichkeit,
die Funktion in das karosserieseitige Beschlagteil 22 zu
verlagern.
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Bei
allen Ausführungsformen
wird eine äußerst flachbauende
Anordnung des Stellmechanismusses erreicht, der nur aus wenigen
Bestandteilen besteht und der äußerst funktionell
ausgebildet ist.
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Die
Erfindung ist nicht auf die Ausführungsbeispiele
beschränkt,
sondern im Rahmen der Offenbarung vielfach variabel.
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Alle
neuen, in der Beschreibung und/oder Zeichnung offenbarten Einzel-
und Kombinationsmerkmale werden als erfindungswesentlich angesehen.