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Die
vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung sowie ein System
zum Öffnen
eines zumindest teilweise mit Verschlussmaterial verschlossenen Hohlorgans,
insbesondere eines Blutgefäßes, eines Patienten.
Die Vorrichtung weist dabei einen mit einem Ablationskopf versehenen
Katheter auf. Ferner betrifft die Erfindung ein Verfahren zum Betreiben
der Vorrichtung.
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In
Blutgefäßsystemen
kommt es immer wieder zu funktionsbeeinträchtigenden insbesondere kalkhaltigen
Ablagerungen. Ablagerungen im Herzbereich kommen dabei besonders
häufig
vor. Verkalkten Herzklappen können
beispielsweise zu einer so genannten Aortenklappenstenose, d.h.
zu einer ungenügenden Öffnung der
Aortenklappe, führen. Die
Folgen einer Aortenklappenstenose sind insbesondere eine Behinderung
des Blutstroms aus dem Herzen, ein verminderter Blutdruck und eine Überlastung
des Herzens.
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Falls
eine medikamentöse
Behandlung nicht ausreicht, mit welcher eine erhöhte Pumpleistung des Herzens
angeregt wird, wird in der Regel die betroffene Herzklappe operativ
erweitert. Dies kann entweder offen chirurgisch oder über einen
Ballon erfolgen, der durch einen Katheter in die Klappe eingebracht
und dort aufgeblasen wird. Dadurch wird die Klappe auf gedehnt.
Dieser Vorgang ist jedoch schlecht kontrollierbar und kann im schlimmsten
Fall die Klappe irreversibel beschädigen. Dies macht dann wiederum
einen chirurgischen Klappenersatz notwendig, bei welchem die betroffene
Herzklappe operativ entfernt und durch eine künstliche Herzklappe ersetzt
wird.
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Eine
weitere minimal invasive, katheterbasierte Eingriffsmöglichkeit
ist in der
US 6,652,546
B1 angegeben. Hier ist ein Katheter angegeben, an dessen
Spitze ein rotierender Ablationskopf angeordnet ist. Nach Heranführen des
Ablationskopfs an die abzutragende Stelle im Blutgefäßsystem
trägt dieser
in einer Rotationsbewegung, ähnlich
einem Bohrkopf, das Verschlussmaterial ab, welches durch den Katheter
nach außen
transportiert werden kann. Der Ablationskopf wird dabei von einem
außerhalb
des Patienten angeordneten elektrischen Motor mit bis zu 3000 Umdrehungen
pro Sekunde angetrieben. Die Drehmomentübertragung vom Elektromotor
auf den Ablationskopf erfolgt über
eine im Katheter angeordnete biegsame Welle. Die Welle sollte dabei
einerseits sehr weich sein, um den Katheter positionieren zu können, und
andererseits steif genug sein, um die Antriebskraft zu übertragen.
Somit muss bei der Ausführung
der Welle stets ein Kompromiss zwischen Biegsamkeit und Drehmomentübertragungsvermögen eingegangen
werden. Auch eine Integration des elektrischen Antriebsmotors im
Ablationskopf bringt wesentliche Nachteile mit sich. Beispielsweise
muss ein solcher miniaturisierter Motor ein ausreichendes Drehmoment
aufbringen, was jedoch konstruktiv schwer und mit viel Aufwand zu
realisieren ist. Zudem entwickelt ein derartiger Motor in Betrieb
Hitze, die das umliegende Gewebe schädigen könnte, so dass hierfür aufwändige Wärmeabführmaßnahmen vorgenommen
werden müssen.
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Der
vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung
und ein System zum Öffnen
eines zumindest teilweise mit Verschlussmaterial verschlossenen
Hohlorgans, insbesondere eines Blutgefäßes, eines Patienten sowie ein
Verfahren zum Betreiben der Vorrichtung bereitzustellen, mit welchen
die Nachteile des Standes der Technik überwunden werden können.
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Zur
Lösung
der Aufgabe wird eine Vorrichtung entsprechend den Merkmalen des
unabhängigen
Patentanspruchs 1 angegeben.
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Dementsprechend
soll die Vorrichtung zum Öffnen
eines zumindest teilweise mit Verschlussmaterial verschlossenen
Hohlorgans, insbesondere eines Blutgefäßes, eines Patienten, welche einen
mit einem Ablationskopf versehenen Katheter aufweist, wobei der
Ablationskopf an einem Katheterende um eine Drehachse drehbar gelagert
mit dem Katheter verbunden ist, dahingehend ausgeführt sein,
dass der Ablationskopf zumindest teilweise mit permanent-magnetischem
Material ausgestaltet ist, wobei der Ablationskopf
- – ein
zumindest anteilig senkrecht zur Drehachse ausgerichtetes magnetisches
Dipolmoment aufweist, und
- – in
Wechselwirkung mit einem außerhalb
der Vorrichtung erzeugten magnetischen Wechselfeld von diesem in
Drehbewegung versetzbar ist.
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Indem
der Ablationskopf ein magnetisches Dipolmoment aufweist und zudem
drehbar gelagert ist, kann er als Rotor eines bürstenlosen Gleichstrommotors
verstanden werden, welcher von einem magnetischen Wechselfeld in
eine Drehbewegung versetzt werden kann. Die Kraftübertragung
auf den Ablationskopf erfolgt somit über die Wechselwirkung des
magnetischen Dipolmoments des Ablationskopfs mit dem magnetischen
Wechselfeld. Ein durch den Katheter zum Ablationskopf geführtes mechanisches Drehmomentübertragungsmittel
wird somit hinfällig. Zudem
tritt auch keine das umliegende Gewebe schädigende kritische Wärmeerzeugung,
die vom Antrieb ausgeht, auf.
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Vorteilhafte
Ausgestaltungen der Vorrichtung gemäß der Erfindung ergeben sich
aus den von Anspruch 1 abhängigen
Ansprüchen.
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So
ist es vorteilhaft, wenn der Ablationskopf über eine, insbesondere starre,
Welle mit dem Katheter am einen Katheterende, der so genannten Katheterspitze,
verbunden ist, und die Drehachse durch die Welle vorgegeben ist.
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Weiter
ist vorteilhaft, wenn Mittel zur Bestimmung einer Drehposition des
Ablationskopfs vorgesehen sind. Bei Kenntnis der momentanen Drehposition
des Ablationskopfs kann der Richtungswechsel des außerhalb
erzeugten Magnetfeldes derart mit der momentanen Drehposition des
Ablationskopfs korreliert werden, dass der Ablationskopf in Rotation
gebracht wird. Die Drehzahl und das Drehmoment des Ablationskopfs
sind dabei unabhängig
voneinander einstellbar.
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Ferner
ist vorzusehen, dass die Mittel zur Bestimmung der Drehposition
des Ablationskopfs mindestens ein relativ zum drehbaren Ablationskopf
feststehendes optisches Sende-/Empfangsmittel umfassen, mit welchem
elektromagnetische Strahlung in Richtung des drehbaren Ablationskopfs
aussendbar ist und zumindest ein Teil der elektromagnetischen Strahlung
nach Reflexion an Reflexionsmitteln, mit denen der Ablationskopf
versehen ist, empfangbar ist. Dabei weisen die Reflexionsmittel
ein mit der Ausrichtung des magnetischen Dipolmoments korreliertes
Reflexionsvermögen
auf. Zudem ist bei einer Umdrehung des Ablationskopfs die ausgesandte
elektromagnetische Strahlung unterschiedlich, d.h. mit der Ausrichtung
des magnetischen Dipolmoments korreliert, reflektierbar. Eine optische
Drehpositionerfassung hat den Vorteil, dass sie unempfindlich für elektrische
und vor allem magnetische sowie elektromagnetische externe Einflüsse ist.
So wird die Bestimmung der Drehposition beispielsweise von extern
erzeugten starken Magnetfeldern weder beeinflusst noch gestört.
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Der
Ablationskopf ist zumindest an dem Teil seiner Oberfläche vorteilhafter
Weise mit Schleifmitteln, insbesondere mit Diamantsplittern, versehen, der
mit dem Verschlussmaterial in Berührung treten kann. Hiermit
kann eine deutliche Verbesserung der Abtrageleistung erreichet werden.
Alternativ oder auch in Kombination miteinander kann die Ablationskopfoberfläche mit
einer die Abtragung fördernden Strukturierung
versehen sein.
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Es
ist günstig,
wenn der Ablationskopf einen Außendurchmesser
von 0,5 bis 3 mm, insbesondere von 1 bis 2 mm, aufweist. Die konstruktive
Einfachheit der erfindungsgemäßen Vorrichtung
erlaubt eine derartige Miniaturisierung auf einfache Weise. Ein Außendurchmesser
in den angegebenen Bereichen ermöglicht es,
mit der Vorrichtung auch in kleinste Blutgefäße, insbesondere Koronargefäße, vorzudringen.
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Günstig ist
weiter, wenn der Ablationskopf eine Länge von 1 bis 4 mm, insbesondere
von 2 bis 3 mm, aufweist. Eine Länge
in den angegebenen Bereichen ermöglicht
mit der Vorrichtung auch ein Vordringen zu Blutgefäßbereichen über geringste
Krümmungen
und Kurven hinweg, ohne die Blutgefäße in den Krümmungen
bzw. Kurven zu verletzten.
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Zur
weiteren Lösung
der Aufgabe wird mit der Erfindung ein System zum Öffnen eines
zumindest teilweise mit Verschlussmaterial verschlossenen Hohlorgans,
insbesondere eines Blutgefäßes, eines Patienten
angegeben mit
- – einem ein magnetisches Wechselfeld
erzeugenden Spulensystem mit zugeordneter Steuerungseinheit und
- – einer
Vorrichtung mit den vorgeschlagenen Merkmalen,
wobei die
Ausrichtungen des den Ablationskopf antreibenden magnetischen Wechselfeldes
und die Ausrichtung des magnetischen Dipolmoments des Ablationskopfs
zumindest anteilig in einer Ebene liegen.
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Bei
dem erfindungsgemäßen System
ergeben sich die vorstehend für
die erfindungsgemäße Vorrichtung
erläuterten
Vorteile.
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So
ist es zudem günstig,
wenn das Spulensystem mit sechs Einzelspulen ausgestaltet ist. Das Spulensystem,
welches auch mit einem Stator eines büstenlosen Gleichstrommotors
verglichen werden kann, ist hierbei als 2-Phasen-Stator betreibbar.
Weitere Vorteile sind, dass das magnetische Wechselfeld über einen
größeren Bereich
homogen geformt werden kann und dass der Ablationskopfs gleichmäßiger in
seiner Drehbewegung angetrieben werden kann.
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Es
ist aber auch günstig,
wenn das Spulensystem mit ein oder zwei Einzelspulen, insbesondere Flachspulen
und/oder Sattelspulen, ausgestaltet ist. Das Spulensystem ist hierbei
quasi als 1-Phasen-Stator betreibbar. Es lässt sich dabei im Gegen satz
zum Spulensystem mit sechs Einzelspulen konstruktiv einfacher und
kompakter verwirklichen. Betreffend die Laufruhe ist jedoch ein
solches Spulensystem einem mit sechs Einzelspulen unterlegen.
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Ferner
wird vorgeschlagen, dass das Spulensystem zumindest teilweise den
Körper
des Patienten umfasst. Hierbei kann das erfindungsgemäße System
besonders kompakt ausgestaltet werden. Ein Innendurchmesser des
Spulensystems im Bereich von 50 bis 70 cm ist dabei besonders von
Vorteil.
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Vorteilhaft
ist, wenn mit dem Spulensystem zumindest ein Magnetfeld von 25 bis
200 mT, insbesondere von 50 bis 100 mT, am Ort des Ablationskopfs
erzeugbar ist. Somit ist gewährleistet,
dass die Drehbewegung des Ablationskopfs mit einem ausreichenden
Drehmoment erfolgt.
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In
einer vorteilhaften Weiterbildung des erfindungsgemäßen Systems
wird vorgeschlagen, dass die Steuerungseinheit Umrichtermittel aufweist
und die Mittel zur Bestimmung der Drehposition des Ablationskopfs
in Wirkverbindung mit den Umrichtermitteln stehen. Das erfindungsgemäße System
kann somit in seinem Aufbau und seiner Wirkung mit einem Gleichstrommotor
verglichen werden, welcher beispielsweise seine Umrichtsignale aus
den an den Statorwicklungen vorliegenden Spannungs- und/oder Stromsignalen
bezieht. Das Spulensystem wird dabei abhängig von der momentanen Ausrichtung
der magnetischen Dipolmoments des Ablationskopfs mittels der Umrichtermittel
derart geschaltet, dass das dadurch wechselnde, auf den Ablationskopf wirkende
Magnetfeld ein in dieselbe Richtung weisendes Drehmoment bewirkt,
welches den Ablationskopf in Rotation versetzt.
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Weiterhin
kann vorgesehen werden, dass der Ablationskopf in eine Rotation
mit einer Rotationsgeschwindigkeit im Bereich von 1 bis 5000 Umdrehungen
pro Sekunde, insbesondere von 10 bis 3000 Umdrehungen pro Sekunde,
versetzbar ist. Hiermit ist eine zuverlässige und effektive Abtragung des
Verschlussmaterials gewährleistet
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Zur
weiteren Lösung
der Aufgabe wird ein Verfahren entsprechend den Merkmalen des unabhängigen Anspruchs
14 angegeben.
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Dementsprechend
soll das Verfahren zum Betreiben einer Vorrichtung zum Öffnen eines
zumindest teilweise mit Verschlussmaterial verschlossenen Hohlorgans,
insbesondere eines Blutgefäßes, eines Patienten,
welche Vorrichtung einen mit einem Ablationskopf versehenen Katheter
aufweist, wobei der Ablationskopf an einem Katheterende um eine
Drehachse drehbar gelagert mit dem Katheter verbunden ist,
dahingehend
ausgeführt
werden, dass
der zumindest teilweise mit permanent-magnetischem
Material ausgestaltete Ablationskopf, welcher ein zumindest anteilig
senkrecht zur Drehachse ausgerichtetes magnetisches Dipolmoment
aufweist, in Wechselwirkung mit einem außerhalb der Vorrichtung von
einem Spulensystem erzeugten magnetischen Wechselfeld von diesem
in Drehbewegung versetzt wird.
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Bei
dem erfindungsgemäßen Verfahren
ergeben sich die vorstehend für
die erfindungsgemäße Vorrichtung
und für
das erfindungsgemäße System erläuterten
Vorteile.
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So
ist es von Vorteil, wenn das Spulensystem zumindest ein Magnetfeld
im Bereich von 25 bis 200 mT, insbesondere von 50 bis 100 mT, am
Ort des Ablationskopfs erzeugt.
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Daneben
ist es günstig,
wenn der Ablationskopf in eine Rotation mit einer Rotationsgeschwindigkeit
im Bereich von 1 bis 5000 Umdrehungen pro Sekunde, insbesondere
von 10 bis 3000 Umdrehungen pro Sekunde, versetzt wird.
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Bevorzugte,
jedoch keinesfalls einschränkende
Ausführungsbeispiele
der Erfindung werden nunmehr anhand der Zeichnung näher erläutert. Zur Verdeutlichung
ist die Zeichnung nicht maßstäblich ausgeführt, und
gewisse Aspekte sind schematisiert dargestellt. Im Einzelnen zeigen
die
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1 ein
System zum Öffnen
eines zumindest teilweise mit Verschlussmaterial verschlossenen Hohlorgans,
insbesondere eines Blutgefäßes, eines Patienten
mit einem Spulensystem aus sechs Einzelspulen,
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2a)
einen Querschnitt durch das Spulensystem gemäß 1 im Bereich
der vier Sattelspulen,
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2b)
einen Querschnitt durch ein Spulensystem mit zwei gegenüberliegenden
Sattelspulen und
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2c)
einen Querschnitt durch ein Spulensystem mit zwei gegenüberliegenden
Flachspulen,
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3 einen
Längsschnitt
durch einen Katheter mit an der Spitze angebrachtem Ablationskopf, und
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4a)
einen Ausschnitt aus 3 mit optischem Mittel zur Drehpositionbestimmung
des Ablationskopfs und
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4b)
eine mit einem Strichcode-Muster versehene Innenfläche des
Ablationskopfs.
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Einander
entsprechende Teile sind in den 1 bis 4 mit denselben Bezugszeichen versehen.
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1 zeigt
ein erfindungsgemäßes System zum Öffnen eines
zumindest teilweise mit Verschlussmaterial verschlossenen Hohlorgans,
insbesondere eines Blutgefäßes, eines
Patienten 4. Das System umfasst ein Spulensystem 6 mit
daran angeschlossener Energieversorgung 8 und zugeordneter Steuerungseinheit 10.
Weiter umfasst das System eine erfindungsgemäße Vorrichtung, welche einen mit
einem Ablationskopf 31 versehenen Katheter 30 aufweist.
Das Spulensystem 6 kann beispielsweise bereits in Form
eines existierenden Spulensystems zur Führung bzw. Navigation von Katheterspitzen vorhanden
sein. Zur besser Verträglichkeit
im Körper des
Patienten 4 ist der Ablationskopf 31 aus biokompatiblem
Material gefertigt.
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Das
Spulensystem 6 besteht in diesem Ausführungsbeispiel aus sechs Einzelspulen
zu drei Spulenpaaren 14, 16a, 16b. Diese
untergliedern sich in vier gemeinsam einen Zylindermantel bildende Sattelspulen 16a, 16b und
zwei an den Stirnseiten des Zylindermantels angeordnete, ringförmige Flachspulen 14,
die insbesondere als Helmholtzspulen ausgeführt sein können. Jede der Sattelspulen 16a, 16b überstreicht
bezüglich
der Mittellängsachse 18 des
Zylindermantels einen Winkelbereich von ca. 90°.
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Der
in jeder der sechs Einzelspulen 14, 16a, 16b fließende Spulenstrom
wird von einem von drei, je einem Einzelspulenpaar 14, 16a, 16b zugeordneten
Leistungsverstärkern 20a–c erzeugt.
Die drei Leistungsverstärker 20a–c zusammen
bilden die Energieversorgung 8. Sämtliche Leistungsverstärker 20a–c werden
von der Steuerungseinheit 10 über je eine Steuerleitung 22 angesteuert
bzw. geregelt. Der in jeder der sechs Einzelspulen 14, 16a, 16b fließende Spulenstrom
kann in einer weiteren Ausgestaltungsvariante aber auch von sechs,
je einer Einzelspule 14, 16a, 16b zugeordneten
Leistungsverstärkern 20a–c erzeugt
werden. Die entsprechenden sechs Leistungsverstärker 20a–c zusammen
bilden dann die Energieversorgung 8. Sämtliche Leistungsverstärker 20a–c werden
auch in dieser Variante von der Steuerungseinheit 10 über je eine
Steuerleitung 22 angesteuert bzw. geregelt.
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Der
Patient 4 ist entlang der Mittellängsachse 18 des Zylindermantels
in das Spulensystem 6 eingefahren. Der Patient 4 wird
so im Spulensystem 6 platziert, dass der in ihn eingeführte, mit
dem Ablationskopf 31 versehene Katheter 30 etwa
in der Mitte des Spulensystems 6 zu liegen kommt. Dort
besitzt das Spulensystem 6 ein so genanntes Arbeitsvolumen,
innerhalb dessen die erfindungsgemäße Vorrichtung angetrieben
werden kann.
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Dem
Spulensystem 6 ist ein Koordinatensystem 32 fest
zugeordnet. Die Ortsposition des Ablationskopfs 31 sowie
die Orientierung dessen Dreh- und Längsachse 34 im Koordinatensystem 32 werden über eine
Positionserkennung 36 erfasst. Die Positionserkennung 36 übermittelt
die Positionsdaten des Ablationskopfs 31 über eine
Signalleitung 21 wiederum an die Steuerungseinheit 10.
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Das
Spulensystem 6 erzeugt im Betrieb ein magnetisches Wechselfeld 54 (vgl. 2), insbesondere ein Drehfeld, im Arbeitsvolumen.
Da der drehbar an der Spitze des Katheters 30 gelagerte
Ablationskopf 31 zumindest teilweise mit permanentmagnetischem
Material derart ausgestaltet ist, dass er eine zur Drehachse senkrechte
permanente Magnetisierung und damit ein permanentes magnetisches
Dipolmoment 52 (vgl. 2) aufweist,
kann er von dem Wechselfeld 54, insbesondere Drehfeld,
in eine Drehbewegung 56 (vgl. 2),
insbesondere Rotation, versetzt werden.
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Idealerweise
liegen hierfür
die Ausrichtungen des magnetischen Wechselfeldes 54 und
die momentane Ausrichtung des magnetischen Dipolmoments 52 in
einer gemeinsamen Ebene. Dementsprechend werden einzelne Spulen 14, 16a, 16b des Spulensystems 6 in
Abhängigkeit
der mit der Positionserkennung 36 ermittelten Daten mittels
der Steuerungseinheit 10 zugeordneten Umrichtermitteln 55, beispielsweise
einer Umrichterschaltung, zyklisch durchgeschaltet und mit entsprechender
Leistung beaufschlagt. Zudem müssen
für eine
Rotation des Ablationskopfs 31 die Schaltzeitpunkte beim
zyklischen Durchschalten der entsprechenden Spulen 14, 16a, 16b abhängig von
der momentanen Ausrichtung des magnetischen Dipolmoments 52 derart
gewählt sein,
dass ein Drehmoment in der gewünschten Drehrichtung 56 auf
den Ablationskopf 31 wirkt. Hierfür sind Mittel (vgl. 4) zur Bestimmung der Drehposition des
Ablationskopfs 31 vorgesehen, welche über eine zugeordnete Steuerungseinheit 11 Informationen über die
momentane Drehposition an die Steuerungseinheit 10 des
Spulensystems 6 übertragen,
um die entsprechenden Spulen 14, 16a, 16b mit den
Umrichtermitteln 55 demgemäß zu schalten. Die Übertragung
erfolgt beispielsweise mittels einer Signalleitung 23.
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In 2a ist
zur Verdeutlichung der Funktionsweise des erfindungsgemäßen Systems
ein Querschnitt durch das Spulensystem 6 gemäß 1 im
Bereich der vier Sattelspulen 16a, 16b schematisch
dargestellt. In diesem vereinfachten Anschauungsbeispiel fällt die
Drehachse 34 des Ablationskopfs 31 auf die Mittellängsachse 18 des
von den Sattelspulen 16a, 16b gebildeten Zylindermantels. Das
den Ablationskopf 31 antreibende magnetische Wechselfeld 54 wird
jeweils von zwei gegenüberliegenden
Sattelspulen 16a, 16b erzeugt. In 2a ist eine
Momentaufnahme gezeigt, in welcher ein in y-Richtung weisendes magnetisches
Feld 54 vom Sattelspulenpaar 16a generiert wird.
Der Ablationskopf 31 richtet sich aufgrund der magnetischen Wechselwirkung
seines Dipolmoments 52 mit dem Magnetfeld 54 ebenfalls
in y-Richtung aus. Dabei führt
er eine Drehbewegung aus, deren Richtung durch den Pfeil 56 angegeben
ist. Zum Betreiben des erfindungsgemäßen Systems werden die einzelnen Sattelspulenpaare 16a, 16b zyklisch
durchgeschaltet, so dass das erzeugte magnetische Feld 54 innerhalb
des Zylindermantels am Ort des Ablationskopfs 31, insbesondere
in 90°-Schritten,
rotiert. Da das Dipolmoment 52 des Ablationskopfs 31 dem
rotierenden magnetischen Feld 54 folgt, dreht sich dieser
mit der Rotationsfrequenz des magnetischen Feldes 54. Die
Funktionsweise dieses Ausführungsbeispiels lässt sich
mit derjenigen eines bürstenlosen
Gleichstrommotors vergleichen, wobei die Sattelspulen 16a, 16b mit
einem 2-Phasen-Stator
und der Ablationskopf 31 mit dem entsprechenden Rotor zu
vergleichen sind.
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In
einem weiteren Ausführungsbeispiel
besteht das Spulensystem 6 aus nur zwei sich gegenüberstehenden
Einzelspulen, die hier als Sattelspulen 16a ausgeführt sind.
Das Spulenpaar 16a erzeugen dabei ein magnetisches Wechselfeld 54,
das wechselweise in (+y)-Richtung und (-y)-Richtung weisen kann.
In 2b ist eine Momentaufnahme gezeigt, in welcher
ein in y-Richtung
weisendes magnetisches Feld 54 vom Sattelspulenpaar 14 generiert
wird. Da der Ablationskopf 31 mit seinem Dipolmoment 52 dem
magnetischen Feld 54 folgt, kann dieser vergleichbar mit
einem Rotor eines bürstenlosen,
einen 1-Phasen- Stator
aufweisende Gleichstrommotors in eine Rotation versetzt werden.
Wie in 2c schematisch angedeutet, kann
prinzipiell das magnetische Wechselfeld 54 auch mit beispielsweise
ringförmigen
Flachspulen 14, die insbesondere als Helmholtzspulen ausgeführt sind,
erzeugt werden. Grundsätzlich
kann das magnetische Wechselfeld 54 aber auch mit nur einer
Einzelspule, beispielsweise einer Flachspule 14 oder einer
Sattelspule 16a, 16b, erzeugt werden. Im Vergleich
zu den 2b und 2c wird
dabei am Ort des Ablationskapfs 31 ein inhomogeneres Magnetfeld 54 erzeugt.
Dabei ändert sich
die beschriebene Funktionsweise des Ablationskopfantriebs jedoch
nicht.
beispielsweise ringförmigen
Flachspulen 14, die insbesondere als Helmholtzspulen ausgeführt sind.
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In 3 ist
ein Ausführungsbeispiel
der erfindungsgemäßen Vorrichtung
dargestellt. Der Ablationskopf 31 ist dabei drehbar auf
einer starren Welle 40 angeordnet, welche wiederum in die
Spitze des Katheters 30 hineinragend an einer zugeordneten Wellenaufhängung 33 befestigt
ist. Die Längsachse des
Ablationskopfs bildet zugleich auch dessen Drehachse 34,
die mit der Längserstreckung
der Welle 40 zusammenfällt.
Der Ablationskopf 31 weist ein senkrecht zur Drehachse 34 ausgerichtetes
magnetisches Dipolmoment 52 auf, welches in Wechselwirkung
mit einem magnetischen Wechselfeld 54 den Ablationskopf 31 in
Drehbewegung 56 versetzen kann. Der Ablationskopf 31 kann
beispielsweise ein magnetisches Dipolmoment 52 aufweisen,
indem er zumindest teilweise aus permanentmagnetischem Material
ausgestaltet ist. Es kann aber auch ein im Ablationskopf 31 integrierter,
entsprechend ausgerichteter Permanentmagnet für das gewünschte magnetische Dipolmoment 52 sorgen.
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Die
Ablationsoberfläche 311 des
Ablationskopfs 31, die beim Abtragevorgang mit dem abzutragenden
Material in Kontakt ist, weist zur effektiveren Abtragung Schleifmittel 312,
insbesondere Diamantsplitter auf. Die Ablationsoberfläche 311 selbst kann darüber hinaus
strukturiert ausgeführt
sein, um die Abtrageleistung weiter zu erhöhen.
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Damit
der Ablationskopf 31 in Längsrichtung der Welle 40 möglichst
wenig Spiel hat, ist die Welle 40 an ihrem Ende im Ablationskopf 31 mit
einem Stempel 41 versehen. Im Stempel 41 sind
darüber
hinaus Mittel zur Bestimmung der Drehposition des Ablationskopfs 31 vorgesehen,
mit welchen bei einer Rotation des Ablationskopfs 31 die
momentane Drehposition und auch der momentane Drehwinkel ermittelbar
sind. Über
eine Signalleitung 19 gelangen die Informationen über die
Drehposition zur Steuereinheit 11. Der Übersicht halber sind die Mittel
zur Bestimmung der Drehposition des Ablationskopfs 31 in 3 nicht
eingezeichnet. Hierzu wird auf die 4 verwiesen,
die den in 3 eingezeichneten Ausschnitt IVa detaillierter
darstellt.
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Die
Wellenaufhängung 33 ist
mit insbesondere radial verlaufenden Öffnungen, beispielsweise Strömungskanälen oder
Strömungsschlitzen,
versehen, damit das abgetragene lose Material vom Katheter 30 angesaugt
und durch diesen hindurch nach außen transportiert werden kann.
Die Öffnungen bzw.
Die Strömungsrichtung
des abgetragenen Materials ist in 3 mit Pfeilen 50 gekennzeichnet.
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In 4a ist
der mit IVa gekennzeichnete Ausschnitt aus 3 zur
Beschreibung der Mittel zur Bestimmung der Drehposition des Ablationskopfs 31 vergrößert und
detaillierter dargestellt. Die Mittel zur Drehpositionerfassung
weisen dabei beabstandet von der Drehachse 34 und gleichzeitig
von der Längsachse
des Ablationskopfs 31 ein optisches Sende-/Empfangsmittel 60,
beispielsweise in Form einer kombinierten Einheit mit einer Leuchtdiode
und einem lichtempfindlichen Detektor, auf. Vom Sende-/Empfangsmittel 60 aus
wird elektromagnetische Strahlung 62, insbesondere Licht,
in Richtung des relativ zum Stempel 41 drehbaren Ablationskopfs 31 ausgesandt.
Die dem Stempel 41 zugewandete innere Fläche 63 des
Ablationskopfs 31 ist mit Reflexionsmitteln 61 versehen,
an welchen die ausgesandte elektromagnetische Strahlung 62 zum
Sende-/Empfangsmittel 60 reflektiert wird. Mittels der
durch die Welle 40 führenden
Signalleitung 19 wird das detektierte Signal an die Steuerungseinheit 11 weitergegeben.
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Die
Reflexionsmittel 61 weisen bei einer Umdrehung des Ablationskopfs 31 zumindest
eine ausgezeichnete Stelle mit unterschiedlichem Reflexionsvermögen auf,
von welcher der ausgesandte Lichtstrahl 62 unterschiedlich
reflektierbar ist. So können die
Reflexionsmittel 61 derart ausgestaltet sein, dass beispielsweise
das Reflexionsvermögen
im Bereich der Nordpol-Position
des magnetischen Dipolmoments 52 eine höhere Reflektivität aufweist.
Bei Kenntnis zumindest einer ausgezeichneten Stelle während einer
Umdrehung des Ablationskopfs 31 kann die Ansteuerung der
einzelnen felderzeugenden Spulen 14, 16a, 16b derart
erfolgen, dass eine kontrollierte Drehung des Ablationskopfs 31 erwirkt werden
kann.
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In 4b ist
ein Ausführungsbeispiel
für die Reflexionsmittel 61 angegeben.
Abgebildet ist die dem Stempel 41 zugewandete innere Fläche 63 des Ablationskopfs 31 mit
den Reflexionsmitteln 61. Die Reflexionsmittel 61 bilden
ein ringförmig
angeordnetes Strich-Code-Muster aus, dessen einzelne Reflexionsmittel 61,
d.h. einzelne Striche, radial bezüglich der Drehachse 34 ausgerichtet
sind. Die äquidistant angeordneten
Striche 61 weisen im Vergleich zu deren Zwischenräumen ein
unterschiedliches, beispielsweise höheres, Reflexionsvermögen auf.
Zumindest einer der Striche 61 unterscheidet sich wiederum
in seinem Reflexionsvermögen,
beispielsweise durch eine größere bzw.
kleinere Reflektionsfläche,
von den übrigen
Strichen 61. Dieser im abgebildeten Ausführungsbeispiel
längere
Strich 64 markiert beispielsweise die Nordpol-Position
des magnetischen Dipolmoments 52. Bei einer Umdrehung des Ablationskopfs 31 wird
die ausgesandte elektromagnetische Welle 62 korreliert
mit dem Strich-Code-Muster wechselweise unterschiedlich stark reflektiert.
Mit der Identifikation des einen herausragenden Striches 64 ist
zunächst
eine Drehposition, beispielsweise die Nordpol-Position, eindeutig
bekannt.
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Durch
Abzählen
der „hell-dunkel"-Wechsel, bei Kenntnis
des Abstandes zwischen jeweils zwei Strichen 61, kann dann
der Drehwinkel relativ zur ausgezeichneten Drehposition bestimmt
werden. Somit ist bei einer Rotation des Ablationskopfs 31 zu
jedem Zeitpunk dessen Drehposition relativ zur Welle 40 mittels
einer der Steuerungseinheit 11 zugeordneten Auswerteeinheit 111 ermittelbar.
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In
einem in den Figuren nicht dargestellten Ausführungsbeispiel ist das Sende-/Empfangsmittel 60 als
Lichtwellenleiter ausgeführt,
aus welchem Licht 62 ausgekoppelt und reflektiert wieder
eingekoppelt werden kann. Der Lichtwellenleiter, der zugleich auch
die Signalleitung 19 darstellt, kann nach außen zur
Steuerungseinheit 11 geführt werden, in welcher bei
diesem Ausführungsbeispiel
die Lichterzeugung und -detektion erfolgt.