DE102006014666B4

DE102006014666B4 - Verfahren zur erleichterten Navigation zwischen hypermedialen Informationsangeboten

Info

Publication number: DE102006014666B4
Application number: DE102006014666A
Authority: DE
Inventors: Rainer Hillebrand
Original assignee: T Mobile International AG
Current assignee: Deutsche Telekom AG
Priority date: 2005-03-29
Filing date: 2006-03-28
Publication date: 2009-07-09
Anticipated expiration: 2026-03-29
Also published as: WO2006103054A1; DE102006014666A1

Abstract

Verfahren zur Navigation zwischen hypermedialen Informationsangeboten, mit den Verfahrensschritten:
– Automatisches Erfassen von in einem Informationsangebot enthaltenen hypermedialen Elementen, wobei jedes hypermediale Element eine Verknüpfung, Hyperlink, umfasst, die auf weitere Informationsangebote verweist,
– Erstellen einer Liste der erfassten hypermedialen Elemente, wobei in der Liste für jedes hypermediale Element ein entsprechendes Verknüpfungsziel und ein als Verknüpfung dargestellter Text erfasst wird, und
– Ausgabe des Inhalts der Liste auf einem Ausgabegerät automatisch oder auf Anforderung eines Benutzers.

Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur erleichterten Navigation zwischen hypermedialen Informationsangeboten.
Am Beispiel des Internet-Dienstes World Wide Web als hypermediales Informationsangebot soll nachfolgend der Stand der Technik erläutert werden. Das Verfahren ist jedoch nicht auf diesen Dienst beschränkt.
Im Mobilfunk werden überwiegend mobile Endgeräte eingesetzt, die eine Anzeigeeinheit (Display) mit geringer Auflösung und als Eingabegeräte lediglich eine Zehnertastatur mit wenigen weiteren Sondertasten besitzen. Ein World Wide Web Browser (nachfolgend Browser genannt) in solchen mobilen Endgeräten hat deshalb zur Darstellung von Informationsangeboten, üblicherweise elektronische Dokumente in Form von HTML-Seiten mit eingebetteten Grafiken, aufgrund der relativ geringen Anzeigeauflösung nicht die Möglichkeit, das Informationsangebot vollständig zur Anzeige zu bringen. Stattdessen wird nur ein Ausschnitt des Informationsangebotes angezeigt. Der Benutzer des Browsers erhält die Möglichkeit über die vorhandenen Eingabegeräte, den darzustellenden Ausschnitt des Informationsangebotes auszuwählen. Dieses Verschieben des Anzeigeausschnittes wird auch als "Scrollen" bezeichnet.
Informationsangebote im World Wide Web können je nach Format die Verknüpfung von Informationsangebot zu Informationsangebot unterstützen. Eine Verknüpfung ist ein hypermediales Element, auch Hyperlink genannt, und erlaubt es dem Benutzer z. B. weiterführende Informationen durch das Auswählen und das Aktivieren einer solchen Verknüpfung in der Anzeige des Browsers abzurufen und im Browser zur Darstellung zu bringen. Häufig sind Verknüpfungen am Anfang, am Ende oder verteilt Innerhalb eines Informationsangebotes zu finden. Da insbesondere auf einem mobilen Endgerät jedoch meist nur ein kleiner Ausschnitt des Informationsangebotes angezeigt werden kann, sieht der Benutzer viele Verknüpfungen im aktuellen Ausschnitt nicht und kann diese deshalb nicht auswählen. Dies ist vor allem dann für den Benutzer hinderlich, wenn er mittels Scrollen an das untere Ende des Informationsangebotes gelangt ist und einer Verknüpfung folgen will, die am oberen Anfang des Informationsangebotes zu finden ist. Der Benutzer muss dann erst zum oberen Anfang des Informationsangebotes scrollen und dort die Verknüpfung auswählen und aktivieren.
Im Format Compact HTML, das von der Firma NTT DoCoMo, Japan, definiert worden ist, und auch in neueren Formaten, die auf Extensible HyperText Markup Language (XHTML) basieren, sind Eigenschaften festgelegt worden, die es einem Benutzer ermöglichen, eine Verknüpfung mittels Eingabe einer Zahl zu aktivieren. Dies erfordert jedoch vom Nutzer, sich die zu einer Verknüpfung gehörende Zahl zu merken, schon bevor er weiß, dass er diese Verknüpfung später aktivieren will, wenn er z. B. am unteren Ende eines Informationsangebotes angelangt ist.
US 6 023 701 A offenbart ein Verfahren zur Navigation zwischen hypermedialen Informationsangeboten, bei dem aus einem elektronischen Dokument entsprechende Hyperlinks extrahiert in Form der URL des jeweiligen Hyperlinks werden. Diese URLs werden in einer Liste erfasst und gegebenenfalls nummeriert, so dass der Anwender durch Auswahl der Nummern die entsprechende URL bzw. den Hyperlink auswählen kann. Der Anwender sieht aber lediglich die URL und muss daraus auf die Art des damit verbundenen Informationsangebotes schließen. Auch die den URLs zugeordneten Nummern geben keine weiteren Informationen über die jeweiligen Informationsangebote, die durch die URL angewählt werden können.
Es ist daher die Aufgabe der Erfindung, ein Verfahren zur erleichterten Navigation zwischen hypermedialen Informationsangeboten anzugeben, mit dem der Benutzer schnell und einfach ein hypermediales Element auswählen und aktivieren kann, und vor der Auswahl über den Inhalt der jeweiligen Informationsangebote, die ausgewählt werden können, informiert wird.
Es soll nicht mehr nötig sein, erst den Anzeigeausschnitt über den Bereich des Informationsangebotes zu verschieben, in dem sich die Verknüpfung befindet, um diese auszuwählen und zu aktivieren.
Es soll nicht mehr nötig sein, dass der Benutzer sich ein mit einer Verknüpfung korrespondierendes Zeichen merken muss, um eine Verknüpfung zu aktivieren.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch das im Anspruch 1 angegebene Verfahren gelöst.
Bevorzugte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung sind in den abhängigen Ansprüchen angegeben.
In vorteilhafter Weise werden die in einem Informationsangebot enthaltenen hypermedialen Elemente automatisch erfasst, und es wird eine Liste der erfassten hypermedialen Elemente erstellt. Der Inhalt der Liste kann dann auf einem Ausgabegerät automatisch oder auf Anforderung eines Benutzers ausgegeben werden. Der Benutzer kann nun ein gewünschtes hypermediales Element auswählen und aktivieren.
Das hier beschriebene Verfahren ermöglicht es, unabhängig vom angezeigten Ausschnitt eines auf einem Endgerät dargestellten Informationsangebotes oder, falls andere Medien zur Ausgabe der Informationen verwendet werden, wie z. B. der Sprachausgabe, unabhängig von der Ausgabeposition im Informationsangebot ein hypermediales Element, vorzugsweise eine Verknüpfung, auszuwählen und aktivieren zu können.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird anhand der 1 und 2 näher erläutert.
Es wird von einem auf einem Endgerät verfügbaren und an einen Benutzer ausgebbaren Informationsangebot ausgegangen. Dabei kann es sich beispielsweise um ein HTML-Dokument 10 handeln, das auf einem Endgerät geöffnet und dem Benutzer auf einem Ausgabegerät, beispielsweise einer Anzeigeeinheit des Endgeräts, dargestellt durch den Rahmen 12, angezeigt wird, vgl. Schritt 1 in 1. Da die Anzeigeeinheit 12 nur eine beschränkte Größe und Auflösung aufweist, ist sie nicht in der Lage, das gesamte Dokument 10 darzustellen.
Eine Anwendung, die das Informationsangebot des Dokuments für den Benutzer auswertet, interpretiert und auf einem Ausgabegerät, wie z. B. Bildschirm oder Lautsprecher, ausgibt, durchsucht das Informationsangebot automatisch nach Verknüpfungen 14 (Hyperlinks) und erfasst dabei z. B. das Verknüpfungsziel und den als Verknüpfung dargestellten Text, Schritt 2. Die erfassten Verknüpfungen 14 werden in einer Liste 16, nachfolgend Verknüpfungsliste genannt, zusammengestellt, Schritt 3. Die Generierung der Verknüpfungsliste 16 erfolgt unabhängig von der Ausgabeposition der Informationen auf dem jeweiligen Ausgabegerät 12. Optional können mehrfach erfasste Verknüpfungen mit identischem Verknüpfungsziel und Verknüpfungstext zu einem einzelnen Listeneintrag zusammengeführt werden.
Der Inhalt der Verknüpfungsliste 16 wird dem Benutzer auf der Anzeigeeinheit 12 ausgegeben, entweder automatisch oder vorzugsweise wenn der Benutzer diese Liste anfordert, um eine Verknüpfung auszuwählen, Schritt 4. Die Anforderung der Liste 16 durch den Benutzer kann z. B. durch das Aktivieren einer kontextabhängigen Funktionstaste oder mittels Sprechen des Befehls „zeige Verknüpfungen" bei Spracheingabe angefordert werden.
Beispielsweise mit Navigationstasten wählt der Benutzer einen der aufgelisteten Verknüpfungen 12 aus, Schritt 5. Mittels z. B. Drücken einer Taste aktiviert der Benutzer die ausgewählte Verknüpfung, um das Verknüpfungsziel und somit ein weiteres Informationsangebot aufzurufen und von der hier beschriebenen Anwendung auf dem jeweiligen Ausgabegerät ausgeben zu lassen, Schritt 6.
Die Erfindung eignet sich vorzugsweise für den Einsatz in mobilen Endgeräten mit eingeschränkter Anzeigemöglichkeit und eingeschränkten Eingabemöglichkeit, wie z. B. für Mobiltelefone, PDAs, etc.

Claims

Verfahren zur Navigation zwischen hypermedialen Informationsangeboten, mit den Verfahrensschritten: – Automatisches Erfassen von in einem Informationsangebot enthaltenen hypermedialen Elementen, wobei jedes hypermediale Element eine Verknüpfung, Hyperlink, umfasst, die auf weitere Informationsangebote verweist, – Erstellen einer Liste der erfassten hypermedialen Elemente, wobei in der Liste für jedes hypermediale Element ein entsprechendes Verknüpfungsziel und ein als Verknüpfung dargestellter Text erfasst wird, und – Ausgabe des Inhalts der Liste auf einem Ausgabegerät automatisch oder auf Anforderung eines Benutzers.
Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das hypermediale Informationsangebot in Form eines elektronischen Dokuments vorliegt.
Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass mehrfach im Informationsangebot vorhandene hypermediale Elemente mit identischem Verknüpfungsziel und Verknüpfungstext nur einmal in der Liste erfasst werden.
Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Inhalt der Liste nach einem oder mehreren der folgenden Kriterien sortiert wird: nach Alphabet, nach Datum, nach Größe, nach Sprache, nach Art des Informationsangebots, nach Informationsanbieter.
Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Ausgabe des Inhalts der Liste auf einer Anzeigeeinheit eines multimedialen Endgeräts erfolgt.
Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Anforderung der Ausgabe des Inhalts der Liste durch manuelle oder akustische Befehlseingabe des Benutzers erfolgt.
Verwendung einer nach den Ansprüchen 1 bis 6 erstellten Liste von hypermedialen Elementen zum Aufruf eines in der Liste enthaltenen hypermedialen Elements und Darstellung eines mit dem hypermedialen Element verknüpften Informationsangebots auf einer Anzeigeeinheit eines Endgeräts, mit den Schritten: – Auswahl und Aufruf der Liste automatisch oder auf Anforderung eines Benutzers unter Verwendung des Endgeräts, – Darstellung des Inhalts der Liste auf der Anzeigeeinheit, – Auswahl eines hypermedialen Elements aus der Liste durch manuelle oder akustische Befehlseingabe des Benutzers am Endgerät, und – Darstellen des mit dem hypermedialen Element verknüpften Informationsangebots auf der Anzeigeeinheit.
Verwendung nach Anspruch 7, auf einem multimedialen Endgerät.
Speichermedium mit einem als Programmcode gespeicherten Datenverarbeitungsprogramm, das bei Verwendung in einer Datenverarbeitungseinrichtung das Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6 ausführt.