DE102006014476B3

DE102006014476B3 - Implantierbare Infusionspumpe mit einer Drossel

Info

Publication number: DE102006014476B3
Application number: DE200610014476
Authority: DE
Original assignee: Tonnies Jan
Current assignee: Tonnies Jan
Priority date: 2006-03-29
Filing date: 2006-03-29
Publication date: 2007-07-19
Anticipated expiration: 2026-03-30

Abstract

Drossel, bestehend aus einer mit einem Innengewinde versehenen Hülse (10) und einer in dieser schraubenden, mit einem Außengewinde versehenen Stange (12), wobei das Spiel zwischen der Flankenspitze (14) der beiden Gewinde und dem Grund (16) der beiden Gewinde die Drosselstrecke bildet.

Description

Die Erfindung betrifft eine implantierbar Infusionspumpe mit einer Drossel.
Mit einer Drossel versehene implantierbare Infusionspumpen sind in unterschiedlicher Ausgestaltung bekannt. Die Drossel dient dabei dazu, die in dem menschlichen Körper einzubringende qenge eines Medikaments zu drosseln, so dass beispielsweise eine Menge von nur 1 ml/d infundiert wird. Derartige Drosselstrecken waren früher als lange Glaskapillaren ausgebildet, in neuerer Zeit finden Drosselstrecken Verwendung, die aus einer planen Fläche besteht, in die eine meanderförmig verlaufende Ritze eingeätzt oder in anderer Weise eingebracht ist und diese dann mit einer weiteren planen Fläche abgedeckt ist.
Diese vorbekannten Drosseln sind in der Herstellung relativ kostenaufwendig.

Aus der DE 42 19 053 A1 und aus der DE 30 06 994 A1 ist das Prinzip der „Gewindedrossel" bei einer Verwendung für die Druckmessung in der Hochdruck- und Höchstdruckhydraulik bzw. die Geschwindigkeitsregulierung von Zylindern oder die Begrenzung des Ölstroms in hydraulischen Steuersystemen bekannt.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine implantierbare Infusionspumpe zu schaffen, die mit einer kostengünstig zu fertigenden Drossel versehen ist.

Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch die Merkmale des Anspruchs 1 gelöst, die Unteransprüche geben bevorzugte Ausgestaltungen an.

Die Erfindung wird anhand einer Zeichnung erläutert. Dabei zeigen:
1a, 2a und 3a perspektivische Ansichten von drei Ausführungsbeispielen der Drossel,
1b, 2b und 3b Schnittansichten durch die Drossel und
1c, 2c und 3c vergrößerte Darstellungen der Gewinde.
Die Drossel besteht die aus einer Hülse 10 und einer Stange 12. Die Hülse 10 ist mit einem Innengewinde verwenden, die Stange 12 mit einem Außengewinde. Zwischen dem Innengewinde der Hülse und dem Außengewinde der Stange bildet sich – praktisch unvermeidlich – ein Spiel zwischen der Flankenspitze 14 der beiden Gewinde und dem Grund 16 der beiden Gewinde aus, der der Differenz zwischen dem Kerndurchmesser der Gewindestange (KD) und dem Innendurchmesser der Gewindehülse (ID) bzw. dem Außendurchmesser der Gewindestange (AD) und dem Grunddurchmessers der Gewindehülse (GD) entspricht. Die durch dieses Spiel gebildeten wendelförmigen Räume sind für das auf das Infusat durchgängig, sie bilden die Drosselstrecke.
Durch die Ausbildung des Gewindes als Feingewinde lassen sich (was erwünscht ist) erstaunlich lange Drosselstrecken erreichen: Bei einem Flankendurchmesser der Gewinde von lediglich 3 mm beträgt der Flankenumfang 10 mm, bei Verwendung einer Schraube mit 100 Gängen ergibt sich also eine Länge der Drosselstrecken von je 1 m.
Das Spiel (also der Abstand zwischen Flankenspitze und Gewindegrund) liegt in der Größenordnung von 10 μm bis 100 μm, was einer Fläche des Spiels (und damit der Drosselstrecke) in der Größenordnung von 0,1 nm² bis 10 nm² entspricht, wobei das vorzusehende Spiel der – von der von der Infusionspumpe abzugebenden Rate und der Viskosität des Infusats abhängenden – zu erzielenden Drosselleistung entsprechend zu wählen ist.
Bei dem in den 1a, b und c dargestellten Ausführungsbeispiel ist der Infusat-Eintritt an dem einen Ende der Hülse 10 angeordnet, wobei die Hülse am Eintritt verschlossen und mit einer Eintrittsbohrung versehen ist, der Austritt ist am anderen Ende der Hülse an dem Ort, an dem Die Gewindestange 12 aus der Hülse 10 heraus ragt. Die Drosselstrecke ist durch das Spiel zwischen der Flankenspitze des Innengewindes und dem Grund des Außengewindes gebildet.
Bei dem in den 2 dargestellten Ausführungsbeispiel ist der Eintritt des Infusats im Bereich zwischen den Gewinden angeordnet, der Austritt an einer mittigen Bohrung durch die die Stange 12 dem Eintritt benachbart. Hier ist die Drosselstrecke als durch die Flankenspitze des Außengewindes und den Flankengrund des Innengewindes gebildet dargestellt.
Bei dem dritten Ausführungsbeispiel bilden der Raum zwischen der Flankenspitze des Innengewindes und dem Grund des Außengewindes und der Raum zwischen der Flankenspitze des Außengewindes und dem Flankengrund des Innengewindes jeweils einen Abschnitt der Drosselstrecke, der Eintritt des Fluids ist daher an dem einen Raum, der Austritt an dem anderen Raum angeordnet.
Es versteht sich, dass Eintritt und Austritt auch ausgetauscht werden können
Der weitere Vorschlag, die Gewindehülse und/oder die Gewindestange mit Mitteln zu deren Stauchen und/oder Längen zu versehen dient ebenfalls dazu, die Fläche des Spiels zu verringern bzw. zu vergrößern. Bei Versehen der Gewindestange mit einem Schraubenkopf, die auf der einen Stirnseite der Hülse aufliegt und einer Mutter, die auf der gegenüberliegenden Stirnseite der Hülse aufliegt, wird bei einem Anziehen der Gewindestange 12 eine Längung der Gewindestange erfolgen, die Fläche des Spiels wird auf diese Weise größer. Bei einer Stauchung der Gewindehülse dagegen wird die Fläche des Spiels geringer werden, die Drosselleistung damit erhöht. Es versteht sich, dass in diesem Fall Bohrungen in den Endbereichen der Hülse vorzusehen sind, damit das Einströmen bzw. Ausströmen des Fluids, das die Drosselstrecke passieren soll, erfolgen kann.
Die Gewindestangen und die Gewindehülsen können aus einem Metall, vorzugsweise Titan, gefertigt sein, es kommt aber auch eine Fertigung des einen oder beider Elemente aus einem Kunststoff in Betracht.

Claims

Implantierbare Infusionspumpe mit einer zur Drosselung der in den menschlichen Körper einzubringenden Medikamentenmenge dienenden Drossel, dadurch ge kennzeichnet, dass – die Drossel aus einer mit einem Innengewinde versehenen Hülse (10) und einer in dieser schraubenden, mit einem Außengewinde versehenen Stange (12) besteht, wobei das Spiel zwischen der Flankenspitze (14) der beiden Gewinde und dem Grund (16) der beiden Gewinde die Drosselstrecke bildet, – die Länge der Drosselstrecke in der Größenordnung von 1 m liegt und – die Fläche des Spiels in der Größenordnung von 0,1 nm² bis 10 nm² liegt.
Implantierbare Infusionspumpe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Gewinde Feingewinde sind.
Implantierbare Infusionspumpe nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Gewinde der Hülse (10) und/oder der Stange (12) in wenigstens einem ihrer Endbereiche ausgebohrt bzw. abgedreht ist.
Implantierbare Infusionspumpe nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Gewindehülse (10) und/oder die Gewindestange (12) mit Mitteln zu deren Stauchen und/oder Längen versehen sind.