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Die
Erfindung bezieht sich auf eine Isolierglasscheibe mit einer ersten
und einer zweiten Scheibe und einem gasgefüllten und gasdicht abgeschlossenen
Zwischenraum zwischen der ersten und zweiten Scheibe.
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In
einer derartigen Isolierglasscheibe werden die Scheiben an ihrem äußeren Rand
durch umlaufende Abstandhalter, die in der Regel aus Aluminium, Edelstahl
oder ähnlichen
Materialien gefertigte Hohlprofile sind, auf Abstand gehalten. Auf
die den Innenseiten der Scheiben anliegenden Flächen der Abstandhalter ist
ein thermoplastischer Dichtstoff, beispielsweise Isobutylen, aufgebracht.
Dieser Dichtstoff verbindet sich durch Verpressen fest mit den Scheiben.
Durch das Zusammenfügen
der Scheiben wird ein gasgefüllter
Zwischenraum gebildet, der von den beiden Scheiben und dem am Rand
umlaufenden Abstandhalter begrenzt ist. Der Zwischenraum bewirkt
eine Herabsetzung der Wärmeleitfähigkeit senkrecht
zu den Scheiben, so dass eine hohe Wärmedämmungswirkung erreicht wird.
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Die
Randfuge, die durch den Abstandhalter und die beiden Glaskanten
der Scheiben gebildet wird, wird anschließend mit einem Isolierglasdichtstoff
abgedichtet. Mittels dieser Abdichtung wird erreicht, dass ein Gasaustausch
zwischen dem Zwischenraum und der Umgebung über einen langen Zeitraum hinweg
unterbunden ist. Auf diese Weise wird insbesondere das Eindringen
von Feuchtigkeit verhindert, so dass die Bildung von Wasserdampf
im Zwischenraum sowie ein Beschlagen der Scheibe durch Kondensation
vermieden ist, wenn die Taupunkttemperatur des Gases oder der Luft
unterschritten ist. Dies ist insbesondere bei sehr niedrigen Temperaturen
im Winter der Fall. Zusätzlich
ist es bekannt, im Zwischenraum ein Trocknungsmittel einzusetzen,
beispielsweise ein Silikagel oder ein Zeolith. Dieses Trocknungsmittel
nimmt bei Bedarf die im Gas oder in der Luft des Zwischenraums enthaltene Feuchte
auf und bindet sie physikalisch.
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Schwierigkeiten
ergeben sich insbesondere, wenn eine Isolierglasscheibe an einem
Ort eingebaut wird, an dem sich der Luftaußendruck und der im Zwischenraum
herrschende Luft- oder Gasdruck unterscheiden. Beispielsweise führt ein
Verbringen einer Isolierglasscheibe an einen höher gelegenen Ort aufgrund
des geringeren atmosphärischen
Luftdrucks zu einer Ausbauchung der Scheiben, was im Extremfall
zu einer mechanischen Zerstörung
führen kann.
Zudem ist dieser Effekt ästethisch
unerwünscht.
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Das
gleiche Problem tritt auf, wenn die Isolierglasscheibe wechselnden
atmosphärischen
Luftdrücken
ausgesetzt ist. Dies ist insbesondere bei einem Einbau der Isolierglasscheibe
in einem Fahrzeug, insbesondere in einem Schienenfahrzeug, der Fall,
wenn dieses Fahrzeug regelmäßig große Höhenunterschiede
bewältigen
muss, wie dies beispielsweise bei Bergbahnen der Fall ist.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, eine Isolierglasscheibe anzugeben,
bei der auf einfache Weise eine Anpassung des Innendrucks des Zwischenraums
der Isolierglasscheibe an den Luftdruck der Umgebung erreichbar
ist.
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Diese
Aufgabe wird für
eine Isolierglasscheibe der eingangs genannten Art erfindungsgemäß durch
die Merkmale des Anspruchs 1 gelöst.
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Die
Erfindung geht in einem ersten Schritt von der Überlegung aus, dass ein Druckausgleich
mit der Umgebung beispielsweise mittels einer Kanüle leicht
durch den Dichtstoff hindurch vorgenommen werden könnte. Um
eine Trocknung der eindringenden Luft zu erreichen, sehen bisherige Überlegungen vor,
die Kanüle
in einen Behälter
zu führen,
der ein Trocknungsmittel beinhaltet. Dieser Behälter weist zudem eine Öffnung zur
Umgebung auf, so dass auf diese Weise ein Druckausgleich zwischen
dem Zwischenraum und der Umgebung erfolgt. Das Trocknungsmittel
entzieht der in den Zwischenraum strömenden Luft ihre Feuchte. Somit
wird ein Eindringen von Feuchte in den Zwischenraum sicher vermieden. Auf
jeden Fall muss die Kanüle
jedoch bei Einbau der Isolierglasscheibe entfernt werden, da der
Einbauraum nicht zur Aufnahme der Kanüle samt Trocknungsbehälter genügt. Somit
bleibt nach dem Einbau der Isolierglasscheibe oder ihrer Einfügung in
einen Rahmen die Problematik bezüglich
auftretender Druckunterschiede weiter bestehen. Diese Überlegung
führt somit,
da unbefriedigend, ins Leere
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In
einem zweiten Schritt erkennt die Erfindung, dass ein Druckausgleich
des Zwischenraums mit der Umgebung aufgrund der aus den Schwankungen
des atmosphärischen
Luftdrucks resultierenden Druckdifferenzen nur zu einem Austausch
eines geringen Luftvolumens zwischen dem Zwischenraum und der Umgebung
führt.
Somit ist durch eine bedarfsweise herstellbare Verbindung des Zwischenraums
zur Umgebung ein Druckausgleich möglich, ohne dass es zu einem
störenden
Eindringen von Feuchtigkeit in den Zwischenraum kommt.
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In überraschender
Weise kann somit entgegen der bisherigen Meinung der Fachwelt ein
Druckausgleich des Zwischenraums einer Isolierglasscheibe mit der
Umgebung ohne weitere Schutzmaßnahmen,
wie insbesondere zur Trocknung, durch ein bedarfsweise zu öffnendes
Druckausgleichsventil in einer Öffnung
einer der Scheiben vorgenommen werden.
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Der
Druckausgleich mittels des Druckausgleichsventils ist bei Bedarf
jederzeit durchführbar. Im
Falle des Einsatzes des Isolierglases bei wechselnden Höhen und
damit schwankendem Außendruck
kann der Druck im Zwischenraum der Isolierglasscheibe mittels des
Ventils auf einen Wert eingestellt werden, der dem Wert des Außendrucks
bei einer mittleren Höhe
entspricht. Somit sind die mechanischen Belastungen auf die Isolierglasscheibe
deutlich reduziert. Hierzu ist es lediglich erforderlich, die Isolierglasscheibe
an einen Ort mittlerer Höhe
zu verbringen, und dort den Innendruck der Isolierglasscheibe durch Öffnen des
Druckausgleichsventils einzustellen.
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Im
Falle eines Fahrzeugs wird zur Druckeinstellung das Fahrzeug auf
die Höhe
verbracht, die in etwa der Mitte zwischen seiner niedrigsten und
seiner höchsten Einsatzhöhe liegt.
In dieser mittleren Einsatzhöhe
wird das Druckausgleichsventil betätigt. Nach einer kurzen Wartezeit
entspricht der Innendruck zwischen den beiden Scheiben dem Luftdruck der
Umgebung. Danach wird das Druckausgleichsventil geschlossen, wodurch
ein weiterer Druckausgleich unterbunden ist. Der Scheibeninnendruck
ist für
die Fortdauer des Betriebes des Fahrzeugs konserviert. Auf diese
Weise ist eine bestmögliche
Anpassung des Scheibeninnendrucks erreichbar. Bei Bedarf ist die
Anpassung des Scheibeninnendrucks auf den Luftdruck der Umgebung
auch mehrfach durchführbar.
Dies kann beispielsweise nützlich
sein, wenn sich hinsichtlich der Höhe der Einsatzbereich des Fahrzeuges ändert.
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Wird
eine derartige Isolierglasscheibe in einen Fensterprofilrahmen verbaut,
so lässt
sich auch hier der Scheibeninnendruck in einfacher Weise auf den
Luftdruck der Umgebung anpassen. Ein Hantieren mit einem Behälter, in
dem sich ein Trocknungsmittel befindet, wie weiter oben beschrieben
wurde, sowie ein Verschließen
der nach dem Entfernen dieses Behälters freigegebenen Öffnung,
kann gänzlich unterbleiben.
Gegenüber
der konventionellen Lösung
ist ein verringerter Personalaufwand nötig. Auf diese Weise werden
Kosten eingespart. Das Druckausgleichsventil ermöglicht ein reversibles Öffnen und
Schließen
der Öffnung
in der Scheibe bei Bedarf, beispielsweise mittels einer Membran,
einer Verschlusskappe oder einer Verschlussschraube.
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Die
Erfindung ist nicht auf eine Isolierglasscheibe beschränkt, die
aus zwei Scheiben besteht. Es werden auch Isolierglasscheiben umfasst,
die drei oder mehr Scheiben umfassen. Hierbei ist es vorteilhaft,
die jeweils innen liegenden Scheiben mit einer kleinen Bohrung im
Glas zu versehen. Damit wird erreicht, dass die Scheibenzwischenräume miteinander
kommunizierend verbunden sind. Ein Druckausgleich aller Scheibenzwischenräume kann
somit alleine durch Öffnen
eines auf der Außenscheibe
angebrachten Druckausgleichsventils bewerkstelligt werden.
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Das
Druckausgleichsventil weist ein zum Druckausgleich betätigbares
Verschlusselement auf. Dieses Verschlusselement ermöglicht ein
definiertes Einleiten und Beenden des Druckausgleiches. Somit ist
eine besonders einfache Handhabung des Druckausgleichsventils erreicht.
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Das
Druckausgleichsventil weist ein Gehäuse nach Art einer Hülse auf,
das in die Innenkontur der Öffnung
gegebenenfalls unter Zwischenlage eines Dicht- oder Klebstoffs einsetzbar
ist. Hierzu weist die Hülse
einen gegenüber
dem Innendurchmesser der Öffnung
geringfügig
geringeren Außendurchmesser
auf. Somit ist eine einfache Montage des Druckausgleichsventils
als Ganzes in der Scheibe gewährleistet.
In die Öffnung
wird eine Dichtmasse oder ein Klebstoff eingesetzt und die Hülse danach
in die Öffnung
gedrückt,
wodurch eine gasdichte Verbindung der Hülse mit der Scheibe hergestellt
wird. Die Hülse kann
dabei mit der Scheibe bündig
abschließen.
Sie kann aber auch überstehen
oder einen Rücksprung aufweisen.
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Das
Verschlusselement ist als eine in einem Schraubenkanal des Gehäuses geführte Verschlussschraube
ausgebildet. Der Schraubenkanal mündet in den Zwischenraum zwischen
der ersten und der zweiten Scheibe. Durch ein Herausschrauben der Verschlussschraube
wird der Druckausgleich zwischen dem Zwischenraum und der Umgebung
auf besonders einfache Weise eingeleitet. Nach einer Wartezeit,
die für
den Druckausgleich benötigt
wird, wird die Verschlussschraube wieder in den Schraubenkanal hineingeschraubt
und beendet den Druckausgleich. Das Heraus- und Hineinschrauben
der Verschlussschraube geschieht in besonders einfacher Weise mit
einem Schraubenzieher. Das Druckausgleichsventil ist in diesem Falle
besonders einfach betätigbar.
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Der
Schraubenkanal weist an seiner Innenwandung Nuten parallel zu seiner
Längsrichtung
auf. Ein Druckausgleich findet hierdurch schon statt, wenn die Verschlussschraube
noch teilweise in den Schraubenkanal hineingeschraubt ist. Dadurch
ist ein erneutes Einsetzen der Verschlussschraube in den Schraubenkanal
unnötig.
Da die Verschlussschraube nicht vollständig herausgeschraubt werden muss,
ist die Gefahr eines Herunterfallens oder Verlorengehens der Verschlussschraube
minimiert.
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Zweckmäßig ist
die Verschlussschraube aus einem gasdichten, insbesondere einem
wasserdampfdichten Material gefertigt. Auf diese Weise wird insbesondere
ein Diffundieren von Feuchtigkeit in den Scheibeninnenraum sicher
vermieden. Bei diesem Material handelt es sich zweckmäßig um ein
Metall oder einen speziellen Kunststoff.
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Das
Gehäuse
des Druckausgleichsventils nach Art einer Hülse ist zweckmäßig aus
einem gasdichten, insbesondere einem wasserdampfdichten Material
gefertigt. Damit ist das Eindiffundieren von Feuchtigkeit durch
die Gehäusewandung
hindurch in den Zwischenraum vermieden. Zweckmäßig ist das Gehäuse aus
Metall oder einem speziellen Kunststoff gefertigt.
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In
der
US 2,125,372 wird
ein ähnliches
Ventil mit einer Verschlussschraube an zwei Öffnungen einer Isolierglasscheibe
zum Vornehmen eines Gasaustausches eingesetzt.
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In
einer Weiterbildung ist das Schaftende der Verschlussschraube formschlüssig mit
dem dem Zwischenraum zugewandten Ende des Schraubenkanals ausgebildet.
Bei dieser Variante ist eine besonders gute Abdichtung des Scheibeninnenraums
gegen die Umgebung gewährleistet,
da die Abdichtung in erster Linie nicht über das Schraubengewinde, sondern über den
Fomschluss am Schaftende erfolgt. Insbesondere ist das Schaftende
kegel- oder kugelartig ausgebildet. Das Schraubenkanalende weist
einen hierzu korrespondierenden Kegel- oder Kugelsitz auf. Mit einem
leichten Anpressdruck der Schraube kann hierdurch ohne zusätzliche
elastische Dichtelemente eine gute Abdichtung erzielt werden.
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In
einer zweckmäßigen Variante
weist das Druckausgleichsventil ein Federelement auf. Das Federelement
ist insbesondere zum Verschluss der Öffnung derart eingesetzt, dass
eine Freigabe der Öffnung
der Scheibe gegen die Federkraft erfolgt. Im Ruhezustand ist das
Federelement hierzu beispielsweise gegen ein die Öffnung abdichtendes
Verschlusselement vorgespannt, wodurch die Öffnung durch die Federkraft
druckdicht verschlossen ist. So lässt sich insbesondere ein manuell
einfach betätigbares
Federelement erzielen, mit welchem ein gewünschter Druckausgleich mühelos eingeleitet
und abgeschlossen werden kann.
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Bevorzugt
weist das Gehäuse
des Druckausgleichsventils einen Anschlagkragen auf, der bei Einsetzen
des Druckausgleichsventils in die Öffnung der Scheibe als Anschlag
und Montagehilfe dient.
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Zweckmäßig ist
das Druckausgleichsventil mit seinem Gehäuse in die Öffnung in der Scheibe geklebt.
Die Außenkontur
des Gehäuses
ist dabei maßlich
etwas kleiner ausgeführt,
als die Innenkontur der Öffnung.
Der Zwischenraum zwischen dem Gehäuse und dem Glas sowie gegebenenfalls
zwischen dem Anschlagkragen und dem Glas wird mit einem elastischen
Klebstoff aufgefüllt.
Auf diese Weise ist bei der Montage des Druckausgleichsventils sicher vermieden,
dass das Einbringen des Druckausgleichsventils in die Öffnung zu
mechanischen Spannungen in der Scheibe und womöglich zu einer Zerstörung dieser
Scheibe führt.
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In
einer zweckmäßigen Weiterbildung
ist das Druckausgleichsventil manipulationssicher ausgebildet oder
angeordnet. Eine manipulationssichere Ausbildung bedeutet beispielsweise,
dass sich das Verschlusselement des Druckausgleichsventils nur mit einem
Spezialwerkzeug öffnen
lässt.
Ein unbefugtes Öffnen
des Druckausgleichsventils ist daher nicht möglich. Eine manipulationssichere
Anordnung bedeutet aber auch, dass das Druckausgleichsventil derart
an der Scheibe angeordnet ist, dass es von einer unbefugten Person
nicht ohne Weiteres erreicht werden kann oder aber, dass das Druckausgleichsventil
von einer unbefugten Person nicht wahrgenommen wird.
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In
einer zweckmäßigen Weiterbildung
weist das Druckausgleichsventil ein Abdeckelement, insbesondere
eine Abdeckkappe auf. Mittels dieser Abdeckkappe ist eine Ausnehmung
für ein
Handwerkzeug, die am Verschlusselement des Druckausgleichsventils
angeordnet ist, abdeckbar. Auf diese Weise sind Manipulationen durch
Unbefugte sicher vermeidbar. Falls die Abdeckkappe derart ausgebildet
ist, dass sie das komplette Druckausgleichsventil verdeckt, so wird
das Druckausgleichsventil als Ganzes vor den Blicken unbefugter
Personen verborgen. Damit ist dem Risiko einer Manipulation durch
ein Öffnen
des Druckausgleichsventils Einhalt geboten. Außerdem dient die Abdeckung ästethischen
Zwecken.
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Nachfolgend
wird ein Ausführungsbeispiel der
Erfindung anhand einer Zeichnung näher erläutert. Darin zeigen:
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1 in
einem Querschnitt einen Teil einer Isolierglasscheibe mit einem
eingebauten Druckausgleichsventil,
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2 in
einer Draufsicht einen Teil einer Isolierglasscheibe mit einem eingebauten
Druckausgleichsventil.
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Einander
entsprechende Elemente sind in beiden Figuren mit identischen Verzugszeichen
versehen.
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1 zeigt
einen Teil einer Isolierglasscheibe 1 im Querschnitt. Die
Isolierglasscheibe 1 weist eine erste Scheibe 2 und
eine zweite Scheibe 3 auf, die zueinander parallel angeordnet
sind. Die Position der Scheiben 2, 3 zueinander
ist durch einen Abstandhalter 4 festgelegt, der den Rand
der beiden Scheiben 2, 3 vollstän dig umläuft. Auf
den den Scheiben 2, 3 zugewandten Seiten des Abstandhalters 4 ist
eine Butyldichtung 5 aufgebracht. Durch ein Verpressen
der beiden Scheiben 2, 3 gegen den Abstandhalter 4 verbindet
sich die Butyldichtung 5 fest mit den beiden Glasflächen. Da
der Abstandhalter 4 den Rand der Scheiben 2, 3 umläuft, ist
zwischen den beiden Scheiben 2, 3 ein geschlossener
Zwischenraum 6 gebildet. Der Abstandhalter 4 ist
gegenüber
den Kanten 2', 3' der beiden
Scheiben 2, 3 in Richtung des Zwischenraums 6 nach
innen versetzt. Das von der dem Zwischenraum 6 abgewandten
Seite 4' des
Abstandhalters 4 sowie den beiden Kanten 2' und 3' der beiden
Scheiben 2, 3 gebildete Volumen ist mit einem
Dichtstoff 7, der aus Polyurethan oder einem Polysulfid
besteht, gefüllt.
Der Zwischenraum 6 ist nunmehr gegenüber der Umgebung luftdicht
abgeschlossen. Da die im Zwischenraum 6 eingeschlossene
Luft eine Restfeuchte aufweist, ist in das Innere des Abstandhalters 4 ein
Trocknungsmittel 8 eingebracht. In der dem Zwischenraum 6 zugewandten
Seite 4' des
Abstandhalters 4 sind sehr kleine Öffnungen (in der Figur nicht
dargestellt) eingebracht, so dass das Trocknungsmittel 8 über diese Öffnungen dem
im Zwischenraum 6 eingeschlossenen Luftvolumen seine Feuchtigkeit
entzieht.
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In
der Scheibe 2 ist ein Druckausgleichsventil 9 in
einer Öffnung 10 angeordnet.
Das Druckausgleichsventil 9 weist ein Gehäuse 11 nach
Art einer Hülse
auf. In der Mitte des Gehäuses 11 ist
eine Verschlussschraube 12 angeordnet, die in einen Schraubenkanal 13 geführt ist.
Der Schraubenkanal 13 ist im wesentlichen senkrecht zur
Scheibe 2 angeordnet. Das Schaftende 14 der Verschlussschraube 12 ist nach
Art eines Kegels ausgebildet. Es korrespondiert mit einem Kegelsitz 15,
der im Gehäuseboden 11'direkt über der
Bohrung 16 angeordnet ist, die eine Verbindung zwischen
dem Schraubenkanal 13 und dem Zwischenraum 6 darstellt.
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Das
Druckausgleichsventil 9 ist an seiner Außenkontur über eine
Klebeschicht 17 in die Innenkontur der Öffnung 10 in der Scheibe 2 geklebt.
Die Klebeschicht 17 ist eine elastische Verbindung zwischen der
Außenkontur
des Gehäuses 11 und
der Innenkontur der Öffnung 10 sowie
zwischen dem Anschlagkragen 18 und der Oberfläche 2'' der Scheibe 2. Auf diese
Weise ist eine starke mechanische Be lastung der Scheibe 2 bei
der Montage des Druckausgleichsventils 9 ausgeschlossen.
Als Montagehilfe beim Einkleben des Druckausgleichsventils 9 von außen in die Öffnung 10 ist
der dem Zwischenraum 6 abgewandten Seite des Gehäuses 11 ein
Anschlagkragen 18 angeformt, der auf der Oberfläche 2" der Scheibe 2 aufliegt.
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Die
Anpassung des Luftdrucks im Zwischenraum 6 zwischen den
beiden Scheiben 2, 3 läuft wie folgt ab. Die Verschlussschraube 12 wird über eine Ausnehmung 19,
die an der dem Zwischenraum 6 abgewandten Seite der Verschlussschraube
angeordnet ist, mit einem Schraubenzieher sukzessive aus dem Schraubenkanal 13 vom
Zwischenraum 6 weg herausgeschraubt. Dabei gibt das Schaftende 14 der
Verschlussschraube 12 den Kegelsitz 15 frei, der
im Gehäuseboden 11' des Gehäuses 11 angeformt
ist. Da sich der Kegelsitz 15 genau über der im Gehäuseboden 11' angeordneten
Bohrung 16 befindet, wird diese Bohrung 16 freigegeben.
Schon während
des Herausdrehens der Verschlussschraube 12 findet ein
Druckausgleich zwischen dem Zwischenraum 6 und der Umgebung
statt, da der Schraubenkanal 13 an seiner Innenwandung
Nuten (in der Zeichnung nicht dargestellt) parallel zu seiner Längsrichtung
aufweist. Diese Nuten sind im Gewindegang des Schraubenkanals 13 angeordnet
und geben diesen teilweise frei und ermöglichen so den beschriebenen
Druckausgleich. Die Geschwindigkeit des Druckausgleichs wird erhöht, wenn
die Verschlussschraube 12 vollständig aus dem Schraubenkanal 13 herausgeschraubt
ist. Nach einer Wartezeit weist der Zwischenraum 6 den
gleichen Druck wie die Umgebung der Isolierglasscheibe 1 auf.
Jetzt wird die Verschlussschraube 12 wieder in den Schraubenkanal 13 in
Richtung des Zwischenraums 6 hineingeschraubt, bis das
Schaftende 14 der Verschlussschraube 12 in seinen
korrespondierenden Kegelsitz 15 sitzt und die Bohrung 16 vollständig abdichtet.
Der Zwischenraum 6 weist jetzt den gleichen Luftdruck wie
die Umgebung auf.
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Das
ausgetauschte Gasvolumen ist hierbei bei den gegebenen Druckunterschieden
so gering, dass keine Probleme mit eindingender Feuchtigkeit entstehen.
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2 zeigt
in einer Draufsicht das Druckausgleichsventil 9, wie es
in der ersten Scheibe 2 der Isolierglasscheibe 1 angeordnet
ist. In der Mitte des Gehäuses 11 ist
die Verschlussschraube 12 angeordnet. Mittels der Ausnehmung 19 ist
die Verschlussschraube 12 herausschraubbar. In radialer
Richtung schließt
sich nach außen
an den erhabenen Schraubensitz eine Einsenkung 20 an. Es
folgt eine gestrichelte Linie, die die Außenkontur 11'' des Durckausgleichsventils 9 in
der Scheibe 2 andeutet. Die Öffnung 10 in der Scheibe 2 ist
verdeckt, jedoch durch die weiter außen liegende weiters gestrichelte
Linie angedeutet. Der Zwischenraum zwischen der Außenkontur 11" und der Öffnung 10 der
Scheibe 2 ist mit dem elastischen Klebstoff 17 gemäß 1 gefüllt. Es
folgt der Anschlagkragen 18, der als Montagehilfe beim
Einsetzen des Druckausgleichsventils 9 in die Öffnung 10 dient.
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Die
Isolierglasscheibe 1 ist für den Einsatz in einem Schienenfahrzeug
vorgesehen. Das Druckausgleichsventil 9 ist hierbei auf
der dem Fahrgastraum abgewandten Außenseite angeordnet, so dass eine
Manipulation durch einen mitreisenden Fahrgast während der Fahrt sicher vermieden
ist. Alternativ ist eine Anordnung des Druckausgleichventils 9 auf
der Fahrgastseite in entsprechender, schwer erreichbarer Höhe vorstellbar:
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- 1
- Isolierglasscheibe
- 2
- erste
Scheibe
- 2'
- Kante
der ersten Scheibe
- 2''
- Oberfläche der
ersten Scheibe
- 3
- zweite
Scheibe
- 3'
- Kante
der zweiten Scheibe
- 4
- Abstandhalter
- 4'
- dem
Zwischenraum abgewandte Seite des Abstandshalters
- 4''
- dem
Zwischenraum zugewandte Seite des Abstandshalters
- 5
- Butyldichtung
- 6
- Zwischenraum
- 7
- Dichtstoff
- 8
- Trocknungsmittel
- 9
- Druckausgleichsventil
- 10
- Öffnung
- 11
- Gehäuse
- 11'
- Gehäuseboden
- 12
- Verschlussschraube
- 13
- Schraubenkanal
- 14
- Schaftende
- 15
- Kegelsitz
- 16
- Bohrung
- 17
- Klebeschicht
- 18
- Anschlagkragen
- 19
- Ausnehmung