DE102006013817A1 - Einrichtung zum Überwachen eines Schwenkbereiches für Fahrzeuge mit mindestens einer Ortungseinheit - Google Patents
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Abstract
Eine Einrichtung (31) zum Überwachen eines Schwenkbereiches von Fahrzeugen und/oder an das Fahrzeug angehängte Lasten mit mindestens einer Ortungseinheit (32) zur kontinuierlichen Bestimmung der Position des Fahrzeugs und/oder der angehängten Last und mit Mitteln zum Hinterlegen einer digitalen Karte (33), wobei das Fahrzeug und/oder die angehängte Last einen bei Kurvenfahrten über eine Fahrspurbegrenzung für das Fahrzeug in den Schwenkbereich ausschwenkbaren Überstand aufweist, wobei die Einrichtung (31) zum Überwachen des Schwenkbereiches des ausschwenkenden Überstands mittels der digitalen Karte in Abhängigkeit der aktuellen Position eingerichtet ist.
Description
- Die Erfindung betrifft eine Einrichtung zum Überwachen eines Schwenkbereiches von Fahrzeugen und/oder an das Fahrzeug angehängte Lasten mit mindestens einer Ortungseinheit zur kontinuierlichen Bestimmung der Position des Fahrzeugs und/oder der angehängten Last und mit Mitteln zum Hinterlegen einer digitalen Karte, wobei das Fahrzeug und/oder die angehängte Last einen bei Kurvenfahrten über eine Fahrspurbegrenzung für das Fahrzeug in den Schwenkbereich ausschwenkbaren Überstand aufweist.
- Aus der Straßenverkehrsordnung ist bekannt, dass das äußerste Ende einer Ladung, die mehr als einen Meter über die Rückstrahler des Fahrzeugs nach hinten hinausragt, kenntlich zu machen ist. Dies kann zum Beispiel durch ein Schild oder durch eine hellrote Fahne geschehen. Dabei dient das Kenntlichmachen der überstehenden Ladung dazu, andere Verkehrsteilnehmer auf die potentielle Unfallquelle hinzuweisen.
- Ein derart Kenntlichmachen der überstehenden Ladung erweist sich jedoch in der Praxis als nicht immer ausreichend. So wird zum Beispiel häufig das Ende der überstehenden Ladung nur mit Hilfe einer roten Fahne kenntlich gemacht. Gerade entge genkommende Verkehrsteilnehmer können diesen Hinweis einer überstehenden Ladung nur schwer erkennen und schätzen daher die Situation oftmals falsch ein. Ein Ausschwenken der überstehenden Ladung bei engen Kurvenfahrten wird somit nicht rechtzeitig erkannt, was zu schweren Unfällen führen kann.
- Einen solchen erhöhten Schwenkbereich bei Kurvenfahrten findet man jedoch nicht nur bei überstehenden Ladungen. Gerade Landmaschinen, wie zum Beispiel Traktoren, führen häufig verschiedene angebaute Geräte als Anhänger oder in fester Verbindung mit sich. Der vergrößerte Schwenkbereich dieser Geräte entsteht dabei dadurch, dass, technisch bedingt, der Abstand zwischen dem letzten Achsendrehpunkt und dem Fahrzeugende im Gegensatz zu normalen PKWs starkvergrößert ist (z. B. Mähwerke, Pflüge). Aufgrund des so erhöhten Ausschwenkradius bergen diese Geräte im Straßenverkehr eine erhöhte Unfallgefahr. Nicht selten schwenken diese Geräte bei engen Kurvenfahrten bis auf die Gegenfahrbahn aus.
- Des Weiteren besteht die Problematik, dass ein zusätzliches Kenntlichmachen dieser weit ausschwenkenden Geräte nicht erforderlich ist, da- es sich um Fahrzeuge handelt und nicht um eine zusätzliche Ladung. Zwar müssen diese Fahrzeug, damit sie am Straßenverkehr teilnehmen dürfen, über eine funktionierende Lichtanlage verfügen. Dies kann in der Praxis aber nicht immer gewährleistet werden. Gerade bei land- und/oder forstwirtschaftlichen Fahrzeugen, die einer starken Belastung ausgesetzt sind, ist das 100%ige Funktionieren der fahrzeugseitigen Lichtanlage nicht immer sichergestellt, so dass ein bis auf die Gegenfahrbahn ausschwenkendes Fahrzeug vom Gegenverkehr nur schwer erkannt werden kann. Schwere Verkehrsunfälle können dann die Folge sein.
- Aufgabe der Erfindung ist es daher, eine Einrichtung zur Überwachung des Schwenkbereiches bei Fahrzeugen und/oder angehängten Lasten, die einen stark ausschwenkbaren Überstand aufweisen, anzugeben, um nachfolgenden bzw. entgegenkommenden Verkehrsteilnehmern vor einem Ausschwenken des Überstandes rechtzeitig zu warnen und so das Unfallrisiko zu mindern.
- Die Aufgabe wird mit der Einrichtung der eingangs genannten Art erfindungsgemäß gelöst durch die Überwachung des Schwenkbereiches mittels einer digitalen Karte in Abhängigkeit der aktuellen Position des Fahrzeugs und/oder der angehängten Last. Durch die Projektion der aktuellen Position auf die digitale Karte wird es möglich, den bei bestimmten Fahrzeugen technisch bedingten erhöhten Schwenkbereich derart zu überwachen, dass ein Ausschwenken auf die Gegenfahrbahn detektiert werden kann. Wird von der Überwachungseinrichtung ein solches verstärktes Ausschwenken detektiert, können andere unweit entfernte Verkehrsteilnehmer rechtzeitig gewarnt werden. In einer speziellen Ausführungsform kann dies zum Beispiel durch eine bei Detektion eines sicherheitskritischen Ausschwenkens aktivierbare (gelbe) Rundumkennleuchte geschehen, die am letzten Ende des ausschwenkenden Überstandes befestigt wird, so dass andere Verkehrsteilnehmer die bevorstehende Gefahrenquelle rechtzeitig erkennen können.
- Besonders vorteilhaft ist es, wenn die Überwachungseinrichtung Mittel zum Anzeigen eines Ausschwenkens des Überstands über die Fahrspurbegrenzung hinaus aufweist. Dies können Signalwarneinrichtungen am Armaturenbrett sein, die den Fahrzeugführer beim Ausschwenken warnen und ihn zu erhöhter Vorsicht veranlassen, und/oder Signalwarnleuchten am Heck des Fahrzeugs zur Warnung der anderen Verkehrsteilnehmer.
- Besonders vorteilhaft ist dabei, wenn die Überwachungseinrichtung eine Kommunikationseinrichtung enthält, die zum Senden von geeigneten Funksignalen eingerichtet ist, wenn die Überwachungseinrichtung ein Ausschwenken des Überstandes auf die Gegenfahrbahn detektiert. Mittels eines geeigneten Empfangsgeräts können dann andere Verkehrsteilnehmer das von der Überwachungseinrichtung ausgestrahlte Funksignal empfangen. Dadurch wird es möglich, einen Verkehrsteilnehmer auch dann auf eine bevorstehende Unfallgefahr hinzuweisen, wenn aufgrund von baulichen Eigenschaften der Straße ein rechtzeitiger Sichtkontakt mit der Gefahrenstelle nicht möglich ist. Dies tritt zum Beispiel dann auf, wenn das ausschwenkende Fahrzeug hinter einer Bergkuppe aufgrund einer engen Kurvenfahrt auf die Gegenfahrbahn ausschwenkt und vor der Kuppe auf der Gegenfahrbahn sich ein Fahrzeug der Gefahrenstelle nähert. In diesem Fall wäre ansonsten ein rechtzeitiges Erkennen der Gefahr nicht möglich.
- Ganz besonders vorteilhaft ist es, wenn zum Übertragen des Funksignals ein Rundfunkverkehrssignal verwendet wird, insbesondere solche Rundfunkverkehrssignale, die von einem Autoradio und/oder Navigationssystem detektierbar und anzeigbar sind. So kann eine temporär auftretende Gefahrenstelle durch ausschwenkende Fahrzeuge z.B. im Display eines Autoradios und/oder Navigationssystem angezeigt werden, um so die anderen in der Nähe befindlichen Verkehrsteilnehmer zu warnen.
- Um die Genauigkeit der Satellitenortung zu erhöhen, ist es besonders vorteilhaft, wenn zur Bestimmung der Position des Fahrzeugs oder der angehängten Last beispielsweise ein sogenanntes DGPS verwendet wird (Differential Global Positioning System). Beim DGPS wird unter Verwendung einer ortsfesten Referenzstation das durch Fehler behaftete Ortungssignal der Satelliten derart korrigiert, dass eine extrem hohe Genauigkeit erreicht wird. Dabei ist die Verwendung des DGPS in der Landwirtschaft teilweise schon gebräuchlich. Gleichermaßen können auch andere Satellitenortungssysteme zum Einsatz kommen, wie z.B. GLONAS, GALILEO.
- Die Erfindung wird nachfolgend anhand der beigefügten Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen:
-
1 – Draufsicht auf einen schematischen Fahrbahnabschnitt mit Ausmündung vor dem Entstehen einer gefährlichen Verkehrssituation; -
2 – Draufsicht auf den Fahrbahnabschnitt aus1 mit einer plötzlich entstandenen gefährlichen Verkehrssituation durch Ausschwenken einer angehängten Last; -
3 – Schematisches Blockdiagramm einer Einrichtung zum Überwachendes Schwenkbereichs. - In
1 ist eine Fahrbahn1 erkennbar, die in beide Richtungen jeweils eine Fahrspur2 ,3 aufweist. Auf der rechten Fahrspur2 fährt ein erstes Fahrzeug4 mit einer angehängten und weit ausschwenkenden Last5 . Das Fahrzeug4 beabsichtigt, in eine Ausmündung6 , wie z.B. einen kleinen Feldweg einzubiegen. Auf der linken Fahrspur3 befindet sich ein zweites, entgegenkommendes Fahrzeug7 . Dieses Fahrzeug7 kann aus seiner Position heraus die Verkehrssituation des ersten Fahrzeugs4 und der angehängten Last5 schlecht beurteilen. Des Weiteren kann der Fahrer des Fahrzeugs7 nicht wissen, dass die angehängte Last5 des ersten Fahrzeugs4 bei einer engen Kurvenfahrt stark ausschwenkt. Durch einen ungünstigen Umstand hat der Fahrer des entgegenkommenden Fahrzeugs7 möglicherweise noch nicht einmal erkannt, dass das Fahrzeug4 in die Ausmündung6 einbiegen wird. Somit wird die gesamte Verkehrssituation durch den Fahrer des Fahrzeugs6 fehlerhaft eingeschätzt. -
2 zeigt den Moment der Situation, in dem das erste Fahrzeug4 mit der angehängten Last5 in die Ausmündung6 eingebogen ist. Das starke Ausschwenken der angehängten Last5 kommt für den Fahrer des Fahrzeugs7 allerdings überraschend, da er nicht wissen konnte, dass die Last5 stark ausschwenkt. Durch ungünstige Straßenverhältnisse bzw. durch eine versperrte Sicht auf die Gefahrenstelle, zum Beispiel durch eine Bergkuppe, wird im schlimmsten Fall die Gefahrenstelle von dem Fahrer des Fahrzeugs7 zu spät erkannt. Verfügt das Fahrzeug4 bzw. die angehängte Last5 jedoch über eine Einrichtung der eingangs genannten Art, könnte ein Unfall an dieser Stelle vermieden werden. Mittels einer Rundumkennleuchte oder einem Warnhinweis im Display des Autoradios des entgegenkommenden Fahrzeugs7 kann dem Fahrer des Fahrzeugs7 rechtzeitig ein Hinweis auf die bevorstehende Gefahrenquelle gegeben werden. Beim Verwenden von Funksignalen kann auf die Gefahrenquelle auch dann hingewiesen werden, wenn dem entgegenkommenden Fahrzeug7 ein Sichtkontakt selbst bei einer gelben Rundumkennleuchte nicht möglich ist. - Die
3 lässt eine schematische Darstellung der eingangs beschriebenen Einrichtung zur Überwachung des Schwenkbereiches von Fahrzeugen und/oder angehängten Lasten erkennen. Kernstück der Einrichtung ist die Überwachungseinrichtung31 . Die Überwachungseinrichtung31 ist mit mindestens einer Ortungseinheit32 verbunden, die vorzugsweise eine GPS-Einrichtung (Global Positioning System) darstellt. Weiterhin ist die Überwachungseinrichtung31 mit einem Datenspeicher33 verbunden, auf dem eine digitale Karte abgelegt ist. Anhand dieser digitalen Karte kann zu jeder Position die Straßentopologie ermittelt werden, um so zum Beispiel Informationen über den Straßentyp (zum Beispiel die bauliche Trennung der Richtungsfahrbahnen) und deren Breite zu erhalten, um an jeder Position feststellen zu können, ob der Überstand des Fahrzeugs und/oder der angehängten Last bei einer Kurvenfahrt auf die angrenzende Fahrspur ausschwenkt. Um bei einem starken Ausschwenken andere Verkehrsteilnehmer über die entstehende Gefahrenquelle zu informieren, kann vorzugsweise eine gelbe Rundumkennleuchte34 an die Überwachungseinrichtung31 angeschlossen werden. Es ist aber auch denkbar, dass an die Überwachungseinrichtung31 eine Funkeinrichtung35 angeschlossen wird, um bei der Entstehung einer gefährlichen Verkehrssituation durch großes Ausschwenken mittels Funkübertragung andere Verkehrsteilnehmer zu warnen. - Besonders vorteilhaft ist es, wenn alle hier oben genannten Module zusammen in einer gelben Rundumkennleuchte integriert werden, um so eine kompakte Einrichtung zur Überwachung des Schwenkbereiches zu erhalten.
Claims (7)
- Einrichtung (
31 ) zum Überwachen eines Schwenkbereiches von Fahrzeugen und/oder an das Fahrzeug angehängte Lasten mit mindestens einer Ortungseinheit (32 ) zur kontinuierlichen Bestimmung der Position des Fahrzeugs und/oder der angehängten Last und mit Mitteln zum Hinterlegen einer digitalen Karte (33 ), wobei das Fahrzeug und/oder die angehängte Last einen bei Kurvenfahrten über eine Fahrspurbegrenzung für das Fahrzeug in den Schwenkbereich ausschwenkbaren Überstand aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass die Einrichtung (31 ) zum Überwachen des Schwenkbereiches des ausschwenkenden Überstands mittels der digitalen Karte in Abhängigkeit der aktuellen Position eingerichtet ist. - Einrichtung (
31 ) nach Anspruch 1 gekennzeichnet durch Mittel zum Detektieren eines Ausschwenkens des Überstands über die Fahrspurbegrenzung hinaus. - Einrichtung (
31 ) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Überwachungseinrichtung (31 ) zum Erkennen der Fahrtrichtung des Fahrzeugs und/oder der angehängten Last eingerichtet ist. - Einrichtung (
31 ) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Ortungseinheit (32 ) zum Ermitteln der aktuellen Position mittels Satellitenortung eingerichtet ist. - Einrichtung (
31 ) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Überwachungseinrichtung (31 ) Mittel, insbesondere Signalwarneinrichtungen (34 ), zum Anzeigen eines Ausschwenkens des Überstands über die Fahrspurbegrenzung hinaus aufweist. - Einrichtung (
31 ) nach einem der vorhergehenden Ansprüche gekennzeichnet durch eine Kommunikationseinrichtung (35 ), die zum Übertragen eines Funksignals an andere Fahrzeuge bei der Detektion eines Ausschwenkens des Überstands über die Fahrspurbegrenzung hinaus eingerichtet ist. - Einrichtung (
31 ) nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Kommunikationseinrichtung (35 ) zum Übertragen des Funksignals in Form eines Rundfunkverkehrssignals, insbesondere eines Rundfunkverkehrssignales, das von einem Autoradio und/oder einem Navigationsgerät erkannt und angezeigt. werden kann, eingerichtet ist.
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