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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Trocknung von Holzhackschnitzeln nach Anspruch 1 sowie eine Vorrichtung zur Trocknung von Holzhackschnitzeln nach Anspruch 5.
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Biomasseheizkraftwerke, in denen Biomasse zur Erzeugung von Strom und/oder Fernwärme eingesetzt wird, sind allgemein bekannt. Als Biomasse werden regelmäßig Holzhackschnitzel verwendet, welche im wesentlichen unmittelbar nach dem Hackvorgang zu den Biomasseheizkraftwerken transportiert und dort vor deren Verbrennung in sogenannten Hackschnitzellagerhallen zwischengelagert werden. Regelmäßig handelt es sich bei den Lagereinrichtungen um gut durchlüftete, maschinenbefahrbare Holzschuppen oder auch Überdachungen, von denen aus die Vorratsbehälter oder Tagesbehälter der Heizanlage beschickt werden. Die frisch gehackten Holzhackschnitzel weisen dabei regelmäßig einen Wassergehalt von ca. 50% (= Gewichts-%) auf. Je nach der Art des angelieferten Holzhackschnitzelmaterials kann dieser Wassergehalt sogar bis zu 60% betragen. Mit den gut durchlüfteten Lagerhallen, Holzschuppen oder dergleichen kann auch eine Trocknung der Holzhackschnitzel mittels der Umgebungsluft vor deren Verbrennung erreicht werden, um deren Wassergehalt zu reduzieren und dadurch den Heizwert der Holzhackschnitzel zu verbessern. Nachteilig hierbei ist jedoch, dass es je nach Witterung zu unterschiedlich guten Trocknungsergebnissen kommt, so z. B. im Winter bzw. in Regenmonaten zu deutlich schlechteren Trocknungsergebnissen als bei trockener und warmer Witterung. Zudem besteht bei dieser Art der konventionellen Hackschnitzellagerung die Gefahr, dass es zum unerwünschten Wachstum von Schimmelpilzen, Bakterien und Hefen kommt, die die Qualität der Holzhackschnitzel reduzieren und zudem zu einer unerwünschten mikrobiellen Belastung des Bedienungspersonals führen.
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Aus der
DE 100 27 728 A1 ist ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Behandlung von Restabfall bekannt, welcher Restabfall aus Hausmüll, Sperrmüll, hausmüllähnlichen Gewerbeabfällen, Grüngut und Holzschnitzeln bestehen kann. Als problematisch wird es bei dieser
DE 100 27 728 A1 angesehen, dass Restabfall in definierte Stoffströme aufgetrennt werden muss, um den Restabfall zu behandeln. Diese Fraktionierung des Restabfalls soll gemäß der
DE 100 27 728 A1 dadurch vermieden werden, dass der aufzubereitende Restmüll in einen Containerbehälter eingefüllt wird, der mit erwärmter Luft durchströmt wird. Der Containerbehälter ist dabei bevorzugt ein handelsüblicher Transportcontainer, welcher mit einer Primärplane luftdicht abgedichtet ist.
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Weiter ist aus der
DE 31 3600 A eine Einrichtung zum Entlüften und Durchlüften von Mieten von Erdfrüchten bekannt, bei der anstelle von Luftkanälen Rohrleitungen für die Durchlüftung von Mieten eingesetzt werden.
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Aus der
DE 44 36 219 C2 ist schließlich ein Verfahren zum Trocknen von Holzhackschnitzeln aus Nadelholz bekannt, bei dem auf einem festen Untergrund eine Schicht groben Holzgutes aufgetragen wird, auf der dann die Holzhackschnitzel als Haufwerk aufgegeben werden, wobei das Haufwerk natürlich konvektiv längs- und querbeströmt wird. Damit soll die warme Feuchtluft kontinuierlich aus dem Inneren des Haufwerks abgeführt und Frischluft eingeführt werden können.
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Aufgabe der Erfindung ist es daher, ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Trocknung von Holzhackschnitzeln zur Verfügung zu stellen, mittels dem bzw. der auf energetisch optimierte, einfache und funktionssichere Weise eine witterungsunabhängige Verbesserung der Zünd- und Verbrennungseigenschaften der Holzhackschnitzel bei gleichzeitiger Reduzierung von Schimmelpilz-, Bakterien- und Hefenwachstum erzielt werden kann.
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Diese Aufgabe wird bezüglich des Verfahrens gelöst mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1.
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Gemäß Patentanspruch 1 werden die feuchten, zu trocknenden Holzhackschnitzel über wenigstens einem bodenseitig angeordneten Belüftungsrohr zu einer Holzhackschnitzelmiete aufgeschüttet, wobei mittels einer vorzugsweise aus einer Biomasseanlage ausgekoppelten Niedertemperaturwärme von 30 bis 200°C, bevorzugt von 35 bis 100°C, höchstbevorzugt von 40 bis 60°C, ein Trocknungsluftstrom erzeugt wird, der der Holzhackschnitzelmiete über Belüftungsdüsen des wenigstens einen Belüftungsrohres für eine vorgegebene Zeitdauer zugeführt wird, und zwar so zugeführt wird, dass die Holzhackschnitzel der Holzhackschnitzelmiete auf einen vorgegebenen Wassergehalt von bevorzugt 10 bis 30%, höchstbevorzugt von 15 bis 20% getrocknet werden. Die so auf den vorgegebenen Wassergehalt getrockneten Holzhackschnitzel können anschließend einer Biomassefeuerung eines Biomasseheizkraftwerkes zugeführt werden.
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Durch eine derartige gesteuerte, witterungsunabhängige Trocknung werden eine Reihe von Vorteilen erzielt: So lässt sich durch die Vortrocknung der Holzhackschnitzel auf einen vorgegebenen Wassergehalt von bevorzugt 10 bis 30%, höchstbevorzugt von 15 bis 20%, auf energetisch optimierte Weise eine deutliche und schnellere Verbesserung der Zünd- und Verbrennungseigenschaften der Holzhackschnitzel erreichen, wodurch insbesondere der Heizwert der Holzhackschnitzel gesteigert wird.
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Darüber hinaus führt diese Vortrocknung auch zu einer Reduzierung des Lager- und Transportgewichtes der Holzhackschnitzel, was sich vorteilhaft auf den Verschleiß von Anlagenteilen und Transport-Fahrzeugen auswirkt. Durch die Trocknung wird zudem das Wachstum von Schimmelpilzen, Bakterien und Hefen gehemmt, so dass die hochwertige Qualität der Holzhackschnitzel als Biobrennstoff erhalten bleibt und gleichzeitig die mikrobielle Belastung des Bedienungspersonals auf ein Minimum reduziert werden kann.
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Durch die bevorzugte Auskopplung der Niedertemperaturwärme aus einer Biomasseanlage, z. B. aus einem Biomasseheizkraftwerk, in dem Holzhackschnitzel, Pellets, Getreide, Stroh, Rapsöl etc. verfeuert werden, oder auch einer Biogasanlage, wird zudem in einer besonders vorteilhaften Weise die ohnehin in diesen Anlagen erzeugte bzw. vorhandene Wärme dazu verwendet, die Holzhackschnitzel auf den vorgegebenen Wassergehalt vorzutrocknen. Insbesondere bei der Auskopplung der Wärme aus einer der Holzhackschnitzel-Lagerstelle zugeordneten Biomasseanlage wird eine besonders vorteilhafte Funktionsintegration erreicht, ohne dass dafür eine separate Wärmequelle als Trocknungsquelle herangezogen werden muss. Der Begriff Biomasseanlage ist dagegen weiter zu verstehen, und zwar dahingehend, dass sämtliche Arten von Bioenergie verarbeitenden und z. B. in Wärme umwandelnden Anlagetypen umfasst sein sollen.
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Bevorzugt wird die Niedertemperaturwärme aus einem Niedertemperaturbereich einer Biomasseanlage ausgekoppelt, die insbesondere zusammen mit Feuerungsanlagen, in Kombination mit Dampfturbinen- oder Dampfmotor- oder Stirlingmotor- oder Gasturbinenprozessen, einschließlich Organic-RankineCycle(ORC)-Prozessen betrieben wird. Auch Verbrennungsmotoranlagen, Gasturbinenanlagen, Brennstoffzellenanlagen oder andere ähnliche Anlagen können die Niedertemperaturbereiche für die auszukoppelnde Wärmeenergie zur Verfügung stellen.
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Gemäß einer bevorzugten konkreten Verfahrensführung kann die Niedertemperaturwärme z. B. aus einem einer ORC-Anlage oder einer Turbine des Biomasseheizkraftwerkes nachgeschalteten Niedertemperaturbereich, insbesondere einer Niedertemperatur-Fernwärmeleitung ausgekoppelt werden. Alternativ oder zusätzlich dazu kann die Niedertemperatur-Abwärme z. B. auch aus einer Rauchgaskondensationseinrichtung und/oder aus einer einer Rauchgaskondensationseinrichtung des Biomasseheizkraftwerkes nachgeschalteten Niedertemperaturleitung, insbesondere einer Niedertemperatur-Fernwärmeleitung, ausgekoppelt werden. Weiter kann die Niedertemperaturwärme vorteilhaft auch einer Dampfkondensationseinrichtung nach der Turbine entnommen werden. Eine Auskopplung der Niedertemperaturwärme aus diesen hier beispielhaft angeführten, besonders geeigneten und bevorzugten Bereichen ist auf besonders einfache und wirtschaftliche Weise mit relativ wenig Bau- und Apparateaufwand möglich.
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Bevorzugt wird die Niedertemperaturwärme in einen mittels einer Gebläseeinrichtung erzeugten Gebläseluftstrom eingekoppelt, der dann als erwärmter Trocknungsluftstrom dem wenigstens einen Belüftungsrohr zugeführt wird. Dazu ist die Gebläseeinrichtung bevorzugt mit einer Steuereinrichtung gekoppelt, mittels der die Gebläseeinrichtung zu vorgegebenen Zeitpunkten für eine vorgegebene Zeitdauer entsprechend vorgegebener Trocknungsparameter angesteuert und betätigt wird.
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Gemäß einer besonders bevorzugten Verfahrensführung ist vorgesehen, eine Mehrzahl von voneinander beabstandeten, und vorzugsweise in etwa parallel verlaufenden, von einem gemeinsamen Luftstrom-Verteilerrohr abzweigenden Belüftungsrohren am Boden der Lagerstelle für die Holzhackschnitzel anzuordnen. Die einzelnen Belüftungsrohre können alternativ oder zusätzlich dazu jeweils eine mittels einer Steuereinrichtung separat ansteuerbare Verschlusseinrichtung aufweisen, so dass ausgehend von einem gemeinsamen Verteilerrohr eine individuelle Beschickung der Belüftungsrohre mit dem Trocknungsluftstrom möglich wird. Grundsätzlich ist aber auch eine voneinander entkoppelte Beschickung der Belüftungsrohre über separate, jedem Belüftungsrohr zugeordnete Luftzufuhr- bzw. Gebläseeinrichtungen möglich.
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Um sicherzustellen, dass das durch die Belüftungsdüsen in den Innenraum der Belüftungsrohre eingedrungene Gut sich nicht im Belüftungsrohr anreichern kann und die Belüftungsrohre selbst verstopfen kann, ist das wenigstens eine Belüftungsrohr mit einer Spüleinrichtung gekoppelt, mittels der dem Belüftungsrohr zu vorgegebenen Zeitpunkten für eine vorgegebene Zeitdauer eine Spülflüssigkeit zum Ausspülen von Verunreinigungen zugeführt wird. Konkret weist hierzu das wenigstens eine Belüftungsrohr an einem einer Luftstrom Zufuhröffnung gegenüberliegenden freien Belüftungsrohrende eine z. B. mittels eines Deckels dicht verschließbare Spül- und Wartungsöffnung auf, die bei aufgeschütteter Holzhackschnitzelmiete frei zugänglich ist, um dort die Spüleinrichtung, z. B. einen Wasserschlauch oder dergleichen, anschließen zu können. Im Bereich der gegenüberliegenden Luftstrom-Zuführöffnung ist vorzugsweise eine Auslassöffnung oder ein Abzweig als separate Maßnahme für ein Ausbringen der Spülflüssigkeit mitsamt darin aufgenommenen Verunreinigungen vorgesehen. Für eine möglichst vollständige und zuverlässige Ausbringung von Verunreinigungen aus den Belüftungsrohren ist vorgesehen, dass diese Belüftungsrohre in Spülrichtung gesehen ein leichtes Gefälle, z. B. von 1 bis 5%, aufweisen können.
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Die Aufgabe wird bezüglich der Vorrichtung gelöst mit den Merkmalen des Anspruchs 5.
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Gemäß Anspruch 5 weist die Lagereinrichtung eine Belüftungseinrichtung mit wenigstens einem bodennah bzw. bodenseitig angeordneten Belüftungsrohr aus einem stabilen Material auf, über dem die feuchten, zu trocknenden Holzhackschnitzel zu wenigstens einer Holzhackschnitzelmiete aufschüttbar sind. Zudem ist eine Wärmekopplungseinrichtung vorgesehen, mittels der aus einem Niedertemperaturbereich einer Biomasseanlage Niedertemperaturwärme auskoppelbar und in die Belüftungseinrichtung einkoppelbar ist.
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Mit einer derartigen erfindungsgemäßen Wärmeaus- und -einkopplungsmöglichkeit zwischen der Belüftungseinrichtung und einem Niedertemperaturbereich einer benachbarten oder aber auch entfernt angeordneten Biomasseanlage wird eine besonders effektive, wirtschaftliche und einfache Durchführung der Holzhackschnitzeltrocknung mit den zuvor in Verbindung mit den einzelnen Verfahren genannten Vorteilen ermöglicht.
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Beispielsweise kann die Wärmekopplungseinrichtung durch eine von einem Niedertemperaturbereich einer Biomasseanlage, insbesondere von einem Luftkondensator, abzweigende Zuluftleitung ausgebildet sein, mittels der die Niedertemperaturwärme als Wärmestrom direkt in die bzw. in einen Luftstrom der Belüftungseinrichtung einkoppelbar ist. Alternativ zu dieser besonders kompakten und wenig bauteilintensiven Möglichkeit kann jedoch auch zwischen der Belüftungseinrichtung und einem Niedertemperaturbereich einer Biomasseanlage, z. B. einem zugeordneten Biomasseheizkraftwerk, ein mit diesen gekoppelter Niedertemperaturkreislauf eingeschaltet sein, der wenigstens eine Vorlaufleitung und wenigstens eine Rücklaufleitung aufweist, in denen ein Wärmeübertragungsmedium als Arbeitsmedium umläuft, und mittels dem im Niedertemperaturbereich der Biomasseanlage Niedertemperaturwärme auskoppelbar und in der Belüftungseinrichtung an einen Luftstrom abgebbar ist. Mit einem derartigen separaten Niedertemperatur-Kreislauf mit Vorlaufleitung und Rücklaufleitung wird ebenfalls ein insgesamt wirtschaftliches System zur Verfügung gestellt.
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Grundsätzlich kann das wenigstens eine Belüftungsrohr in jeder beliebigen, an die jeweils vorhandenen Schüttgutgegebenheiten angepassten Geometrie verlegt werden, so z. B. auch schlangen- oder sternförmig. Wie dies bereits zuvor angedeutet worden ist, ist gemäß einer besonders bevorzugten, konkreten Ausgestaltung jedoch vorgesehen, am Lagerplatz bzw. an der Lagerstelle eine Mehrzahl von parallel verlaufenden, voneinander beabstandeten Belüftungsrohren vorzusehen, die außerhalb der darüber aufgeschütteten Holzhackschnitzelmieten jeweils mit einem eine Luftstrom-Zufuhröffnung aufweisenden Belüftungsrohrende in einem Luftstrom-Verteilerrohr der Belüftungseinrichtung münden. Mit einem derartigen konkreten Aufbau wird über ein einziges Luftstrom-Verteilerrohr eine vorteilhafte Verteilung des angewärmten Trocknungsluftstroms auf die einzelnen, bodenseitigen Belüftungsrohre möglich. Die Einkopplung der Wärme erfolgt hierbei vorteilhaft in Strömungsrichtung gesehen vor dem ersten vom Luftstrom-Verteilerrohr abzweigenden Belüftungsrohr. Grundsätzlich können jedoch auch andere konstruktive Aufbauten realisiert werden, so z. B. mehrere Wärmetauschereinrichtungen in den Gebläseluftstrom eingekoppelt werden. Grundsätzlich besteht auch die Möglichkeit, jedem Belüftungsrohr eine separate Gebläseeinrichtung zuzuordnen, die separat mittels einer Steuereinrichtung ansteuerbar ist. Sowohl bei dieser als auch bei der zuvor beschriebenen Ausführungsform ist es möglich, mittels der Gebläseeinrichtung einen mittels der Niedertemperaturwärme der Biomasseanlage vorgewärmten Trocknungsluftstrom anzusaugen, oder die Anwärmung erst nach der Gebläseeinrichtung vorzunehmen.
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Bevorzugt ist zudem eine konkrete Ausgestaltung der Lagerstelle, bei der die bodenseitig verlaufenden Belüftungsrohre allesamt in etwa eine gleiche Länge aufweisen und in etwa geradlinig sowie parallel mit einem vorgegebenen Abstand zueinander über den Lagerplatz verlaufen, so dass die Holzhackschnitzelmiete über einer im wesentlichen rechteckförmigen Lagerstelle aufgeschüttet werden kann. Bevorzugt sind die Belüftungsrohre mit ihren den Belüftungsdüsen aufweisenden Oberseiten dabei im wesentlichen oberflächenbündig in den Lagerboden eingelassen, so dass ein Befahren der Holzhackschnitzelmiete mit schwerem Gerät, wie z. B. Lastwagen und Frontladern jederzeit ohne Beschädigung der Belüftungsrohre möglich ist. Grundsätzlich besteht jedoch auch die Möglichkeit, die aus einem stabilen Material, wie z. B. Beton, hergestellten Belüftungsrohre lediglich bodennah anzuordnen, da durch die stabile Gestaltung aus z. B. einem Betonmaterial sichergestellt ist, dass diese selbst höhere Lasten, wie sie z. B. durch das Befahren von Holzhackschnitzelmieten mit schwerem Gerät auftreten, einfach, ohne Funktionsverlust bzw. Beschädigung aushalten können. Der Lagerplatz selbst kann z. B. durch eine muldenförmige, bodenseitige Vertiefung ausgebildet sein, auf bzw. in dessen Bodenfläche die Belüftungsrohre in der zuvor beschriebenen Weise angeordnet sein können. Die Belüftungsrohre selbst können dann z. B. über entsprechende randseitige Stütz- und Begrenzungswände nach außerhalb der Lagerstelle geführt werden, um dort z. B. eine Gebläseeinrichtung oder eine Spüleinrichtung anzukoppeln. Mit einem derartigen muldenförmigen Aufbau mit ggf. vorhandenen randseitigen Stütz- bzw. Einfassungswänden, wird eine definierte Lagerstelle für das Holzhackschnitzelschüttgut zur Verfügung gestellt.
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Für eine gute und gleichmäßige Belüftung der gesamten großflächigen Holzhackschnitzelmiete weist das Belüftungsrohr vorzugsweise über dessen Länge gesehen eine Vielzahl von gleichmäßig beabstandeten Belüftungsdüsen auf.
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Gemäß einer weiteren besonders bevorzugten konkreten Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Holzhackschnitzel-Trocknungsvorrichtung sind die wenigstens eine Vorlaufleitung und die wenigstens eine Rücklaufleitung des Niedertemperatur-Kreislaufs im Bereich einer in eine Niedertemperaturleitung einer Biomasseanlage eingeschalteten Wärmetauschereinrichtung zusammengeführt, so dass das Wärmeübertragungsmedium dort auf eine vorgegebene Niedertemperatur aufgeheizt werden kann. Die Niedertemperatur Wärmetauschereinrichtung ist dabei z. B. in einen einer ORC-Anlage oder einer Turbine und/oder einer Rauchgaskondensationseinrichtung eines Biomasseheizkraftwerkes nachgeschalteten Niedertemperaturbereich eingekoppelt. Dieser Niedertemperaturbereich ist bevorzugt eine Niedertemperaturleitung, wie z. B. eine Niedertemperatur-Fernwärmeleitung, die ohnehin regelmäßig im Biomasseheizkraftwerk vorhanden ist, wodurch ein funktionsintegrierter Aufbau zur Verfügung gestellt wird.
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Ein beispielhaftes Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachfolgend anhand einer Zeichnung näher erläutert.
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Es zeigen:
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1 schematisch eine Prinzipskizze eines Biomasseheizkraftwerkes mit einer erfindungsgemäßen Trocknungsvorrichtung für Holzhackschnitzel,
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2 eine schematische Detailansicht einer erfindungsgemäßen Trocknungsvorrichtung von Holzhackschnitzeln,
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3 eine schematische Schnittansicht entlang der Linie A-A der 2,
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4 eine schematische Ansicht in Richtung des Pfeiles B der 3, und
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5 eine schematische, perspektivische und vergrößerte Darstellung eines Belüftungsrohres.
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In der 1 ist schematisch ein hier lediglich beispielhaft ausgewähltes, dampfbetriebenes Biomasseheizkraftwerk 1 mit einer lediglich schematisch dargestellten Biomassefeuerung 2 gezeigt, in der Holzhackschnitzel 3, die der Biomassefeuerung über eine Fördereinrichtung 4 Zugeführt werden, verbrannt werden. In der Biomassefeuerung 2 wird in an sich bekannter Weise Turbinendampf erzeugt, um die Turbine 5 anzutreiben, der ein Generator 6 zur Stromerzeugung nachgeschaltet ist. Ferner wird in dieser regelmäßig mehrstufigen Turbine 5 der Turbinendampf in Heizdampf zur Beheizung des Fernwärmenetzes erzeugt, was in der Darstellung der 1 lediglich schematisch durch die Fernwärmeleitungen 7, 8 und 9 dargestellt ist.
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Beispielsweise ist die Fernwärmeleitung 7 hier als Niedertemperatur-Wärmeleitung ausgelegt, in die ein Niedertemperatur-Wärmetauscher 10 eines Niedertemperatur-Kreislaufs 11 eingekoppelt ist. Dieser Niedertemperatur-Kreislauf 11 weist, wie dies nachfolgend in Verbindung mit der 4 nochmals näher erläutert werden wird, ferner noch einen trocknungsseitigen Gebläseluftstrom-Wärmetauscher 12 auf, der mit dem Niedertemperatur-Wärmetauscher 10 mittels einer Vorlaufleitung 13 und einer Rücklaufleitung 14 strömungsverbunden ist.
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Wie dies der schematischen Darstellung der 1 weiter entnommen werden kann, ist der Biomassefeuerung 2 weiter eine hier lediglich äußerst schematisch dargestellte Filtereinrichtung 15 nachgeschaltet, die einen Vorfilter als Grobfilter sowie einen Elektrofilter aufweisen kann und in dem sowohl die Feuerraumasche als auch die Filterasche aus dem Rauchgas herausgefiltert wird. Der Filtereinrichtung 15 ist eine Rauchgaskondensationseinrichtung 16 nachgeschaltet, in der eine Abwärmenutzung durch Abkühlung der Rauchgase und Kondensation des im Rauchgas enthaltenen Wasserdampfes erfolgt. Gleichzeitig werden hier somit die Rauchgase bevor sie über einen Kamin 17 entweichen können, gewaschen.
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Wie dies in der Darstellung der 1 lediglich schematisch und strichliert dargestellt ist, kann in die von der Rauchgaskondensationseinrichtung 16 abzweigende Fernwärmeleitung 18 alternativ oder zusätzlich zum oben beschriebenen Niedertemperatur-Kreislauf 11 ein Niedertemperatur-Wärmetauscher 19 eines alternativen oder zusätzlichen Niedertemperatur-Kreislaufes 20 eingekoppelt sein, der wiederum eine Vorlaufleitung 21 und eine Rücklaufleitung 22 zu einem hier wiederum lediglich äußerst schematisch dargestellten, trocknungsseitigen Gebläseluftstrom-Wärmetauscher 23 aufweist.
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Wie dies insbesondere aus der 4 ersichtlich ist, ist dieser Gebläseluftstrom-Wärmetauscher 12 bzw. 23 in ein Luftstrom-Verteilerrohr 26 einer Belüftungseinrichtung 24 für eine Holzhackschnitzel-Trocknungsvorrichtung 25 eingekoppelt, die nachfolgend in Verbindung mit den 2 bis 5 näher erläutert wird.
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Wie dies insbesondere der 2 zu entnehmen ist, ist die Holzhackschnitzel-Trocknungsvorrichtung 25 hier durch eine Lagerstelle 27 gebildet, die hier beispielhaft eine muldenförmige Vertiefung 28 aufweist, in der bodenseitig eine Mehrzahl von voneinander mit einem gleichen Spaltabstand beabstandeten, geradlinigen und parallel verlaufenden Belüftungsrohren 30 aus einem stabilen Material, z. B. Beton, angeordnet sind, die, wie dies insbesondere aus der 5 hervorgeht, die eine perspektivische, schematische Detailansicht eines derartigen Belüftungsrohres 30 zeigt, an ihrer Oberfläche eine Mehrzahl von gleichmäßig beabstandeten Belüftungsdüsen 31 aufweisen. Wie dies der 2 weiter entnommen werden kann, ist über diesen am Muldenboden 32 angeordneten Belüftungsrohren 30 eine sogenannte Holzhackschnitzelmiete 33 aufgeschüttet, die mittels einer Dachkonstruktion 29 überdacht ist, an der z. B. eine Baggerschaufel 34 verfahrbar bzw. absenkbar geführt ist. Die Dachkonstruktion 29 ist hier vorteilhaft lediglich auf Stützen 35 gelagert, so dass die Lagerstelle 27, wie in der schematischen Darstellung der 2 gezeigt, mit Transport-Nutzfahrzeugen 36 bzw. Frontladern 37 bequem befahren werden kann. Wie dies hier lediglich beispielhaft gezeigt wird, können über die Transport-Nutzfahrzeuge 36 frisch gehackte Holzhackschnitzel auf der Holzhackschnitzelmiete 33 aufgeschüttet werden, während mittels eines Frontladers 37 eine benötigte Menge von Holzhackschnitzeln aus der Holzhackschnitzelmiete 33 entfernt und entsprechend der schematischen Darstellung der 1 einer Fördereinrichtung 4 zugeführt werden kann.
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Wie dies insbesondere der 3 und 4 entnommen werden kann, erstrecken sich die Belüftungsrohre 30 jeweils über die gesamte Lagerstellenlänge und münden mit einem ersten freien Rohrende in dem Luftstrom-Verteilerrohr 26, in das neben dem Gebläseluftstrom-Wärmetauscher 12 (bzw. 23) auch eine Gebläseeinrichtung 38 zum Ansaugen von zu erwärmender Luft 39 integriert ist. Diese zu erwärmende Luft 39 strömt, wie dies in der 4 lediglich äußerst schematisch dargestellt ist, über den Gebläseluftstrom-Wärmetauscher 12 (bzw. 23) und nimmt dort die mittels dem Niedertemperatur-Kreislauf 11 (und/oder 20) aus dem Biomasseheizkraftwerk mittels der Niedertemperatur-Wärmetauscher 10 (bzw. 19) ausgekoppelte Niedertemperatur-Abwärme auf, so dass im Luftstrom-Verteilerrohr 26 ein erwärmter Trocknungsluftstrom erzeugt wird, der über das Luftstrom-Verteilerrohr 26 auf die einzelnen Belüftungsrohre 30 verteilt wird. Über deren Belüftungsdüsen 31 durchströmt, wie dies in den 2 und 3 lediglich schematisch dargestellt ist, der Trocknungsluftstrom 40 von unten her die Holzhackschnitzelmiete 33, um die dort aufgeschütteten Holzhackschnitzel 3 auf einen vorgegebenen Wassergehalt zu trocknen, bevor diese der Biomassefeuerung 2 zugeführt werden. Bei einer beispielsweise im Bereich von 40 bis 60°C ausgekoppelten Niedertemperatur-Abwärme lässt sich ein Wassergehalt der Holzhackschnitzelmiete von ca. 15 bis 20% erzielen, wodurch hervorragende Befeuerungseigenschaften zur Verfügung gestellt werden. Wie dies in den 3 und 4 lediglich schematisch dargestellt ist, münden die verteilerrohrseitigen Belüftungsrohrenden außerhalb der Holzhackschnitzelmiete 33, hier beispielhaft durch eine Stützwand 41 abgetrennt, in das Verteilerrohr 26, damit eine einfache Zugänglichkeit zu diesem gegeben ist. Die einzelnen Belüftungsrohre 30 können hier zudem mittels einer Verschlusseinrichtung, wie z. B. einer Verschlussklappe oder dergleichen, versehen sein, die beispielsweise mittels einer Steuereinrichtung gekoppelt ist, um die einzelnen Belüftungsrohre 30 je nach Erfordernis vom Trocknungsluftstrom abkoppeln bzw. zuschalten zu können. Auch eine manuelle Zuschaltung bzw. Abkopplung mittels Handschieber oder dergleichen ist grundsätzlich möglich.
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Wie dies insbesondere der 3 entnommen werden kann, ist auf der dem Luftstrom-Verteilerrohr gegenüberliegenden Seite der Belüftungsrohre 30 ebenfalls ein freies Belüftungsrohrende außerhalb die Holzhackschnitzelmiete 33, z. B. auch hier wieder mittels einer Stützwand 42, herausgeführt und weist eine Spül- und Wartungsöffnung 43 auf, die mittels eines hier nicht dargestellten Deckels luftdicht verschlossen werden kann. Bei geöffneter Spül- und Wartungsöffnung 43 kann, wie dies mit dem Pfeil 44 schematisch angedeutet ist, eine Spüleinrichtung, z. B. ein Wasserschlauch oder dergleichen, angeschlossen werden und das jeweilige Belüftungsrohr 30 mittels einem Spülwasserstrom beaufschlagt werden, um eventuell über die Belüftungsdüsen 31 in das Innere des Belüftungsrohres 30 gelangte Holzhackschnitzel-Verunreinigungen aus den Belüftungsrohren 30 auszuspülen. Hierzu ist vorzugsweise im Bereich des verteilerrohrseitigen Endes der Belüftungsrohre 30 ferner ein Abzweig vorgesehen, aus dem die Spülflüssigkeit mitsamt darin aufgenommenen Verunreinigungen abgelassen werden kann. Gegebenenfalls kann dies auch über das Verteilerrohr 26 selbst erfolgen, was hier jedoch nicht im Detail dargestellt ist.