DE102006008202A1 - Verfahren zur Modellierung von Aufzeichnungspunkten für ein Druckraster - Google Patents

Verfahren zur Modellierung von Aufzeichnungspunkten für ein Druckraster Download PDF

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Abstract

Die Erfindung bezieht sich auf das Gebiet der elektronischen Reproduktionstechnik und betrifft ein Verfahren zur Modellierung von Aufzeichnungspunkten bei der Erzeugung einer Schwellwertmatrix (3) für eine Rasterung zur Herstellung einer gerasterten Form zum Drucken von Bilddaten. Die Aufzeichnungspunkte werden durch Modellpunkte (8, 12) beschrieben, die aus Berechnungspunkten (9) mit einem zugeordneten Dichtewert aufgebaut sind. Für die Modellierung des Tintenstrahldrucks werden im Überlappungsbereich der Medellpunkte (8, 12) die Dichtewerte der Berechnungspunkte (9) zu einer Summendichte addiert, die Summendichte auf eine maximal mögliche Schwärzung begrenzt und die Anteile der Summendichte, die die maximal mögliche Schwärzung übersteigen, auf die benachbarten Berechnungspunkte (9) verteilt. Für die Modellierung des Offsetdrucks wird im Überlappungsbereich der Modellpunkte (8, 12) als resultierende Dichte das Maximum der Dichtewerte der Berechnungspunkte (9) bestimmt und mit einer Filteroperation eine Dilatation der Modellpunkte (8, 12) bewirkt.

Description

  • Die Erfindung bezieht sich auf das Gebiet der Rasterung von Bilddaten in der elektronischen Reproduktionstechnik und betrifft ein Verfahren zur Modellierung von Aufzeichnungspunkten, die bei der Aufzeichnung eines Druckrasters verwendet werden. Die Bilddaten beschreiben den Inhalt einer Druckseite bzw. eines Druckbogens, auf dem mehrere Druckseiten zusammengefasst sind. Die Druckseiten enthalten Bilder, Texte und grafische Elemente, deren Bilddaten zuvor in einem elektronischen System zur Erstellung und Bearbeitung von Druckseiten nach Maßgabe eines Layouts zusammengestellt worden sind.
  • Beim Mehrfarbendruck werden die zu reproduzierenden Bilddaten im allgemeinen in den vier Druckfarben Cyan, Magenta, Gelb und Schwarz (CMYK) gedruckt. Die Originale der Bilder werden beispielsweise in einem Farbscanner punkt- und zeilenweise, optoelektronisch abgetastet, um für jeden abgetasteten Bildpunkt die Farbanteile Rot, Grün und Blau (RGB) als Farbwerte zu gewinnen. Die Farbwerte eines abgetasteten Farbbildes werden dann durch eine Farbkorrekturrechnung in die Farbauszugswerte für die Farbauszüge Cyan, Magenta, Gelb und Schwarz (CMYK) umgerechnet. Nach der Umrechnung stehen für jeden Bildpunkt vier Farbauszugswerte als Tonwerte im Wertebereich von 0 bis 100% zur Verfügung. Die Farbauszugswerte sind ein Maß für die Farbdichten, mit denen die vier Druckfarben CMYK auf dem Bedruckstoff gedruckt werden. In Sonderfällen, bei denen außer den Druckfarben CMYK noch weitere Sonderdruckfarben (Schmuckfarben) gedruckt werden, ist die Farbe jedes Bildpunktes durch so viele Farbauszugswerte gekennzeichnet, wie es Druckfarben gibt. Die Farbauszugswerte können z.B. mit 8 bit je Bildpunkt und Druckfarbe digital codiert sein, womit der Tonwertebereich von 0 bis 100% in 256 Tonwertstufen unterteilt ist.
  • Neben Bilddaten für Farbbilder entstehen bei der elektronischen Herstellung von Druckseiten auch Bilddaten für Texte und für grafische Elemente, die zusammen mit den Bildern nach den Vorgaben eines Layouts zu den Bilddaten für ganze Druckseiten kombiniert werden. Die Daten mehrerer Druckseiten werden schließlich zu den Bilddaten für einen Druckbogen montiert. Diese Druckbogendaten werden ebenfalls als Farbauszugswerte für die Ausgabe oder Zwischenspeicherung bereit gestellt.
  • Unterschiedliche Tonwerte eines zu reproduzierenden Farbauszugs lassen sich im Druck nur durch eine Flächenmodulation der aufgetragenen Druckfarben, d.h. durch eine Rasterung, wiedergeben. Dazu werden beispielsweise für den Offsetdruck mit Hilfe der Farbauszugswerte CMYK vier gerasterte Farbauszüge für die Druckfarben Cyan, Magenta, Gelb und Schwarz in einem Farbauszugsbelichter, auch Recorder oder Imagesetter genannt, punkt- und zeilenweise auf einem Aufzeichnungsmaterial belichtet. Das Aufzeichnungsmaterial kann ein lithografischer Film sein, mit dem später in einem fotografischen Umkopierverfahren Druckplatten hergestellt werden, oder es werden im Belichter direkt die Druckplatten belichtet. Die Druckplattenbelichtung kann auch in eine Druckmaschine integriert sein. Die gerasterten Farbauszüge dienen als Druckformen für den Mehrfarbendruck. In der Druckmaschine erfolgt dann der Übereinanderdruck der unterschiedlich eingefärbten gerasterten Druckformen zu einer mehrfarbigen Reproduktion. Es gibt auch digitale Druckmaschinen, die die gerasterten Farbauszugsdaten ohne die Verwendung einer Druckplatte unmittelbar auf den Bedruckstoff aufzeichnen, z.B. mit einem elektrofotografischen oder einem Tintenstrahl-Druckverfahren.
  • Für die Flächenmodulation der Druckfarben sind Verfahren zur Punktrasterung bekannt, bei denen die verschiedenen Tonwerte der Farbauszugsdaten in Rasterpunkte unterschiedlicher Größe umgewandelt werden. Die Rasterpunkte sind in Rasterzellen angeordnet, die die Fläche der Bilddaten in zwei orthogonalen Richtungen regelmäßig unterteilen. Die Rasterzellen sind sehr klein, beispielsweise sind es quadratische Rasterzellen mit 1/60 cm Seitenlänge (Rasterweite), so dass die gedruckten Rasterpunkte vom Auge beim Betrachten des fertigen Druckprodukts wieder zu kontinuierlichen Tonwerten integriert werden. Durch den Übereinanderdruck der periodisch angeordneten Rasterpunkte können störende Moiréstrukturen im Druck auftreten. Um solche Strukturen zu minimieren, werden die Punktraster der vier Druckfarben unter verschiedenen Rasterwinkeln angeordnet, z.B. unter den Rasterwinkeln 0, 15, 45 und 75 Grad.
  • Bei den bekannten Verfahren der Punktrasterung wird der Rasterpunkt in einer Rasterzelle in der Regel mittels einer Schwellwertmatrix erzeugt. Die Aufzeichnungsfläche ist in Aufzeichnungspunkte aufgelöst, die um eine Größenordnung kleiner als die Rasterpunkte sind. Die Aufzeichnungspunkte haben beispielsweise eine Größe von 1/1000 cm Seitenlänge. Die Schwellwertmatrix umfasst die Fläche einer oder mehrerer Rasterzellen und enthält für jeden Aufzeichnungspunkt innerhalb dieser Fläche einen Schwellwert. Bei der Aufzeichnung der Farbauszüge werden die Rasterpunkte in den einzelnen Rasterzellen aus Aufzeichnungspunkten zusammengesetzt. Die Entscheidung, ob ein Aufzeichnungspunkt als Teil eines Rasterpunktes aufzuzeichnen ist oder nicht, wird durch einen Vergleich der Tonwerte der Farbauszugsdaten mit den Schwellwerten der Schwellwertmatrix am Ort des jeweiligen Aufzeichnungspunktes getroffen, wodurch die Tonwerte in hochaufgelöste Binärwerte mit nur zwei Helligkeitswerten umgewandelt werden, die das Muster des modulierten Punktrasters bilden. Die beiden Helligkeitswerte geben an, ob der betreffende Aufzeichnungspunkt aufgezeichnet bzw. nicht aufgezeichnet wird.
  • Mit den bekannten Punktrasterverfahren können Rastersysteme mit beliebigen Rasterweiten und Rasterwinkeln und sehr guter Reproduktionsqualität erzeugt werden. Es hat sich jedoch in der Praxis als schwierig erwiesen, für alle möglichen Anwendungsfälle Rastersysteme zu finden, die kein Moiré aufweisen. Solche besonderen Anwendungsfälle sind gegeben, wenn mehr als vier Druckfarben übereinander gedruckt werden sollen oder wenn das Punktraster mit feinen Mustern des Bildinhalts, z.B. einem Textilmuster, störende Moiréstrukturen erzeugt.
  • Alternativ zum Punktrasterverfahren, das auch als amplitudenmodulierte Rasterung bezeichnet wird, kann die Flächenmodulation der Druckfarben auch nach einer frequenzmodulierten Rasterung (Rauschrasterung; stochastische Rasterung) erfolgen, bei der die Tonwerte der Farbauszugsdaten durch eine Anordnung von kleinen in der Regel gleichgroßen Aufzeichnungspunkten wiedergegeben werden, die in der Aufzeichnungsfläche zufällig aber doch möglichst gleichmäßig verteilt sind. Die Anzahl der Aufzeichnungspunkte je Flächeneinheit bestimmt den reproduzierten Tonwert.
  • Auch bei vielen Verfahren der frequenzmodulierten Rasterung wird die Entscheidung, ob ein Aufzeichnungspunkt aufgezeichnet werden soll oder nicht, durch den Vergleich der Tonwerte der zu reproduzierenden Bilddaten mit den Schwellwerten einer Schwellwertmatrix herbeigeführt, die eine zufällige Verteilung der Schwellwerte enthält. Beispielsweise ist die Schwellwertmatrix quadratisch und enthält 256 × 256 Schwellwerte. Die Schwellwertmatrix wird horizontal und vertikal periodisch wiederholt, so dass die gesamte Aufzeichnungsfläche lückenlos durch Schwellwertmatrizen überdeckt ist. Jedem Aufzeichnungspunkt in der Aufzeichnungsfläche ist somit ein Schwellwert zugeordnet. Bei der Rasterung wird für jeden Aufzeichnungspunkt ein Tonwert der Farbauszugsdaten mit dem zugeordneten Schwellwert der Matrix verglichen. Wenn der Tonwert größer als der Schwellwert ist, wird der Aufzeichnungspunkt aufgezeichnet, wenn der Tonwert kleiner oder gleich dem Schwellwert ist, wird der Aufzeichnungspunkt nicht aufgezeichnet. Mit der Erhöhung des Tonwertes steigt die Zahl der aufgezeichneten Punkte an, bis für den maximalen Tonwert schließlich die ganze durch die Schwellwertmatrix abgedeckte Fläche aufgezeichnet wird. Auf diese Weise wird für die ganze Druckseite bzw. den ganzen Druckbogen eine Zufallsverteilung der aufgezeichneten Punkte erzeugt. Aufgrund der Zufallsverteilung der Aufzeichnungspunkte kann kein Moiré mit regelmäßigen Mustern des Bildinhalts entstehen. Wenn für jeden der Farbauszüge CMYK eine andere Verteilung der Schwellwerte in der Schwellwertmatrix gewählt wird, entstehen auch keine Moiréstrukturen durch den Übereinanderdruck der Farbauszüge.
  • Zur Erzeugung einer geeigneten Zufallsverteilung der Schwellwerte innerhalb der Schwellwertmatrix sind verschiedene Verfahren bekannt. Dabei wird angestrebt, für alle Tonwerte der Bilddaten einerseits eine zufällige Verteilung der Aufzeichnungspunkte zu erzeugen, andererseits aber eine Verteilung der Aufzeichnungspunkte, die keine störenden Muster enthält und die für das Auge gleichmäßig genug erscheint.
  • In der US 5,111,310 wird ein Verfahren zur Erzeugung einer Schwellwertmatrix beschrieben, deren Schwellwertverteilung das Spektrum eines sogenannten blauen Rauschens hat, d.h. das Spektrum hat keine Anteile bei niedrigen Frequenzen unterhalb einer Grenzfrequenz. Das bewirkt, dass die Schwellwertverteilung für alle Tonwerte visuell angenehme Muster der Aufzeichnungspunkte erzeugt, die nicht so unruhig wirken wie eine Verteilung mit weißem Rauschen. Die Verteilung der Schwellwerte wird mit einem iterativen Verfahren konstruiert, das für jeden Tonwert das erzeugte Muster der Aufzeichnungspunkte in eine spektrale Darstellung transformiert, das Spektrum mit einem Filter nach dem Spektrum des blauen Rauschens formt und dann in ein verändertes Aufzeichnungsmuster zurücktransformiert. Aus dem Vergleich des veränderten Aufzeichnungsmusters mit dem ursprünglichen Aufzeichnungsmuster wird entschieden, welche Schwellwerte der Schwellwertmatrix verändert werden müssen, um dem angestrebten blauen Rauschen näher zu kommen.
  • Die US 5,579,457 offenbart ein Verfahren zur Erzeugung einer Schwellwertmatrix, bei dem die Matrix in Teilbereiche aufgeteilt wird und in jeden Teilbereich die Schwellwerte nach einer zufällig platzierten Spiralfunktion in die Matrix gefüllt werden. Dadurch werden Muster der Aufzeichnungspunkte erzeugt, die entlang zufällig verteilter Spiralarme angeordnet sind. Mit zunehmendem Tonwert kommen weitere aufgezeichnete Punkte hinzu, die die Lücken in den Spiralarmen auffüllen, d.h. die Reihenfolge, in der das Aufzeichnungsmuster mit zunehmendem Tonwert durch weitere aufgezeichnete Punkte ergänzt wird, wird durch die Spiralfunktionen bestimmt. In dieser Weise entstehen zufällig verteilte gerundete Formen, die auf das Auge visuell gleichmäßig und ruhig wirken.
  • Einige Verfahren zur Erzeugung einer Schwellwertmatrix arbeiten mit Filtern, die auf die mit verschiedenen Tonwerten erzeugten Muster der Aufzeichnungspunkte angewendet werden, um die Verteilung der Schwellwerte zu optimieren. Beispielsweise wird mit einem Tiefpassfilter ermittelt, wo in dem Muster der Aufzeichnungspunkte eine relative Lücke zwischen den Punkten vorhanden ist, d.h. wo der mittlere Abstand der Aufzeichnungspunkte am größten ist. An dieser Position wird dann ein nächster Schwellwert platziert, damit dort bei zunehmendem Tonwert ein weiterer Aufzeichnungspunkt aufgezeichnet wird, der die Lücke füllt. Auf diese Weise wird für alle Tonwerte eine zufällige Verteilung der Aufzeichnungspunkte erzeugt, die aber doch vom Auge als relativ gleichmäßig empfunden wird. In der unveröffentlichten DE 10 2004 057 461 ist ein solches Verfahren beschrieben, bei dem die Verteilung der Schwellwerte mit zwei Tiefpassfiltern unterschiedlicher Breite und zusätzlich mit einer Anzahl von Prüfungen der aufgezeichneten Bitmuster auf das Vorkommen erwünschter und unerwünschter Teilmuster optimiert wird. Zum besseren Verständnis der später zu erläutertenden Erfindung werden die ersten Schritte des in der DE 10 2004 057 461 beschriebenen Verfahrens hier kurz skizziert.
  • Zunächst wird eine Schwellwertmatrix für ein Basisraster mit optimierten Eigenschaften erzeugt. In einer zweiten Phase wird dann aus dem Basisraster für jede der Druckfarben CMYK eine separate Schwellwertmatrix erzeugt. Zur Vorbereitung wird ein zweidimensionales Datenfeld für die Schwellwertmatrix des Basisrasters angelegt, das aus MX × MY Schwellwerten besteht, beispielsweise aus 256 × 256 Schwellwerten. 1 zeigt diese Schwellwertmatrix 3 des Basisrasters. Alle Schwellwertpositionen werden mit dem Mittelwert (MX × MY)/2 vorbelegt, der dem mittleren Tonwert bei einer Flächendeckung des Rasters von 50% entspricht. Weiterhin werden ein binäres Datenfeld 4 für die spätere Eintragung schwarzer Punkte und ein binäres Datenfeld 5 für die spätere Eintragung weißer Punkte angelegt (2). Beide binären Datenfelder haben die gleichen Abmessungen MX × MY wie die Schwellwertmatrix 3. Das binäre Datenfeld 4 für schwarze Punkte wird mit dem Binärwert 0 vorbelegt, und das binäre Datenfeld 5 für weiße Punkte wird mit dem Binärwert 1 vorbelegt. Der Binärwert 0 kennzeichnet einen weißen Punkt und der Binärwert 1 kennzeichnet einen schwarzen Punkt in dem zu erzeugenden Raster eines Tonwertes. In dem binären Datenfeld 4 wird das Basisraster beginnend bei 0% für zunehmende Tonwerte aufgebaut, und in dem binären Datenfeld 5 wird das Basisraster beginnend bei 100% für abnehmende Tonwerte aufgebaut. Dabei wird davon ausgegangen, dass bei der Rasterung eines Tonwertes die Entscheidung für den Aufzeichnungspunkt nach der Beziehung Tonwert > Schwellwert => Aufzeichnungspunkt schwarz Tonwert ≤ Schwellwert => Aufzeichnungspunkt weiß (1)getroffen wird.
  • Die Erzeugung des Basisrasters beginnt mit einer Säphase, in der sogenannte Säpunkte in die binären Datenfelder 4 und 5 und in die Schwellwertmatrix 3 eingetragen werden. Schwarze Säpunkte sind im Lichterbereich der Tonwerteskala gesetzte schwarze Punkte mit einer Ausdehnung von beispielsweise 2 × 2 Aufzeichnungspunkten. Weiße Säpunkte sind entsprechend im Tiefenbereich der Tonwerteskala gesetzte weiße Punkte mit einer Ausdehnung von 2 × 2 Aufzeichnungspunkten. Zunächst werden in dem binären Datenfeld 4 die ersten vier schwarzen Säpunkte an den folgenden Positionen gesetzt: x = 0,25*MX + xoffset y = 0,25*MY + yoffset x = 0,75*MX + xoffset y = 0,75*MY + yoffset x = 0,75*MX + xoffset y = 0,25*MY + yoffset x = 0,25*MX + xoffset y = 0,75*MY + yoffset (2)
  • Damit sich keine symmetrischen Strukturen ergeben, werden die Koordinaten um jeweils andere zufällige Offsetwerte xoffset und yoffset verändert, die positiv oder negativ sein können. Ebenso werden in dem binären Datenfeld 5 die ersten vier weißen Säpunkte an den folgenden Positionen gesetzt: x = 0,5*MX + xoffset y = 0,5*MY + yoffset x = MX + xoffset y = MY + yoffset x = MX + xoffset y = 0,5*MY + yoffset x = 0,5*MX + xoffset y = MY + yoffset (3)
  • 3 zeigt die binären Datenfelder 4 und 5 mit den jeweils ersten vier schwarzen bzw. weißen Säpunkten 6, die zur Verdeutlichung stark vergrößert eingezeichnet sind.
  • In der Schwellwertmatrix 3 werden in die Positionen, die vom ersten schwarzen Säpunkt 6 belegt sind, die Schwellwerte 0, 1, 2, 3 eingetragen, in die Positionen des zweiten schwarzen Säpunktes 6 die Schwellwerte 4, 5, 6, 7 usw. Für jeden nachfolgend gesetzten schwarzen Säpunkt 6 werden die entsprechenden Positionen in der Schwellwertmatrix 3 mit den nächsten vier freien Schwellwerten in aufsteigender Reihenfolge belegt. Für den ersten weißen Säpunkt 6 werden die zugehörigen Positionen in der Schwellwertmatrix 3 mit den Schwellwerten 65535, 65534, 65533, 65532 belegt, für den zweiten weißen Säpunkt 6 mit den Schwellwerten 65531, 65530, 65529, 65528, usw. Für jeden nachfolgend gesetzten weißen Säpunkt 6 werden die entsprechenden Positionen in der Schwellwertmatrix 3 mit den nächsten vier freien Schwellwerten in absteigender Reihenfolge belegt. Allgemein werden den schwarzen Aufzeichnungspunkten des binären Datenfeldes 4 die zur Verfügung stehenden Schwellwerte in aufsteigender Reihenfolge beginnend bei 0 zugeordnet, und den weißen Aufzeichnungspunkten des binären Datenfeldes 5 werden die zur Verfügung stehenden Schwellwerte in absteigender Reihenfolge beginnend bei (MX × MY – 1) zugeordnet.
  • Nachdem die ersten vier schwarzen und die ersten vier weißen Säpunkte 6 in der beschriebenen Weise gesetzt wurden, wird anschließend im Wechsel jeweils ein neuer schwarzer Säpunkt 6 und ein neuer weißer Säpunkt 6 gesetzt, und die zugehörigen Positionen in der Schwellwertmatrix 3 werden jeweils mit den nächsten freien Schwellwerten aufsteigend bzw. absteigend belegt. Die Lage der neuen zu setzenden Säpunkte 6 richtet sich nach dem Ergebnis zweier Tiefpassfilterungen in dem jeweiligen binären Datenfeld 4 bzw. 5. Dies wird am Beispiel eines neuen zu setzenden schwarzen Säpunktes 6 erläutert. Zunächst wird das binäre Datenfeld 4 einer ersten Tiefpassfilterung mit einem zweidimensionalen breiten Filterkern unterworfen, der beispielsweise 63 × 63 Filterkoeffizienten umfasst. In dem Filterergebnis werden die Punkte bestimmt, deren Filterwerte zu den kleinsten 12,5% aller Filterwerte gehören. 4 zeigt das Ergebnis dieser Aufteilung der Filterwerte, wobei die kleinsten 12,5% der Filterwerte als weiße Bereiche dargestellt sind und die übrigen Filterwerte als schraffierter Bereich. Die weißen Bereiche kennzeichnen die Gebiete in dem binären Datenfeld 4, die die größten Lücken zwischen den bereits gesetzten schwarzen Säpunkten bilden. In eine dieser Lücken wird der nächste Säpunkt 6 gesetzt. Die genaue Position dafür wird bestimmt, indem die mit der ersten Tiefpassfilterung ermittelten Lückenbereiche einer zweiten Tiefpassfilterung mit einem schmalen Filterkern unterworfen werden, der beispielsweise 17 × 17 Filterkoeffizienten umfasst. An den Punkt, der das kleinste Filterergebnis des schmalen Tiefpassfilters aufweist, wird der nächste schwarze Säpunkt 6 gesetzt.
  • Das breite Tiefpassfilter deckt Unsymmetrien innerhalb des binären Datenfeldes 4 auf, die bei großen mit dem gleichen Tonwert gerasterten Flächen als periodische Störungen sichtbar würden, mit einer durch die Größe der Schwellwertmatrix 3 bestimmten Periode. Das schmale Tiefpassfilter erkennt die Stellen im binären Datenfeld 4, die vom Auge als lokale Unruhe bzw. als restliches Rauschen empfunden werden. Bevorzugt werden Tiefpassfilter mit einem Gaußförmigen Verlauf verwendet. 5 zeigt die Filterfunktionen des breiten und des schmalen Tiefpassfilters im Vergleich. Bei der Anwendung der Filter wird beachtet, dass die Schwellwertmatrix 3 später beim Rastern der Farbauszugsdaten in der Aufzeichnungsfläche 1 periodisch in alle Richtungen fortgesetzt wird. Wenn Teile des Filterkerns außerhalb des binären Datenfeldes liegen, werden sie deshalb auf die gegenüber liegende Seite bzw. auf die gegenüber liegende Ecke des binären Datenfeldes "umgeklappt".
  • Im Verlauf der Säphase wird im Wechsel jeweils ein neuer schwarzer Säpunkt 6 im binären Datenfeld 4 und ein neuer weißer Säpunkt 6 im binären Datenfeld 5 gesetzt, und die zugehörigen Positionen in der Schwellwertmatrix 3 werden jeweils mit den nächsten freien Schwellwerten aufsteigend bzw. absteigend belegt. Die Position eines neuen weißen Säpunktes 6 wird ebenfalls in der beschriebenen Weise mittels eines breiten und eines schmalen Tiefpassfilters bestimmt, die beide auf das binäre Datenfeld 5 angewendet werden. In dem Filterergebnis des breiten Filters werden die Punkte bestimmt, deren Filterwerte zu den größten 12,5% aller Filterwerte gehören. Die so gekennzeichneten Bereiche bilden die Lücken zwischen den bereits gesetzten weißen Säpunkten 6. In diesen Lückenbereichen wird mit dem schmalen Filter nach dem Punkt mit dem größten Filterergebnis gesucht, an dessen Position der nächste weiße Säpunkt 6 gesetzt wird.
  • Während der Säphase werden beim Setzen der schwarzen und weißen Säpunkte 6 noch bestimmte Bedingungen beachtet. Ein neuer Säpunkt 6 wird zum Beispiel nur dort gesetzt, wo er keinen vorhandenen schwarzen oder weißen Säpunkt überlappt, und wo er einen Mindestabstand zu den bereits vorhandenen Säpunkten der eigenen Farbe einhält. An der Sollposition, die durch die Tiefpassfilter bestimmt wurde, werden die Bedingungen zum Setzen eines Säpunktes 6 überprüft. Je mehr Säpunkte 6 bereits vorhanden sind, desto schwieriger wird es, die Bedingungen genau an der Sollposition zu erfüllen. Dann wird begonnen, einzelne Punkte an vorhandene Säpunkte 6 anzufügen. Damit erfolgt der Übergang zur sogenannten Wachstumsphase. Während der Wachstumsphase werden die direkten Nachbarpunkte um die Sollposition herum auf das Vorhandensein bestimmter bevorzugter Bitmuster geprüft, und wenn ein solches Bitmuster gefunden wird, wird dort der nächste Säpunkt gesetzt. Dadurch wird ein Basisraster mit einer Zufallsverteilung der Aufzeichnungspunkte erzeugt, das bestimmte gewünschte Strukturen enthält, die vom Auge als ruhig und angenehm empfunden werden. 6 zeigt das erzeugte Basisraster bei der Flächendeckung 50%, d.h. wenn die erstellte Schwellwertmatrix 3 zur Rasterung eines Tonwertes von 50% verwendet wird.
  • Bei dem Verfahren der unveröffentlichten DE 10 2004 057 461 werden die Tiefpassfilterungen auf aufgezeichnete Bitmuster angewendet, die aus quadratischen und lückenlos aneinander gesetzten schwarzen bzw. weißen Punkten aufgebaut sind. Dies zeigt die 7 als vergrößerten Ausschnitt des Datenfelds 4.
  • Solche Bitmuster aus idealisierten binären Aufzeichnungspunkten 7 geben jedoch das reale Druckbild eines im Offsetdruck oder mit einem Tintenstrahl-Druckverfahren aufgezeichneten Druckrasters nur ungenügend wieder, da die Form der realen Aufzeichnungspunkte und die in der Realität vorhandene Überlappung und Punktzunahme der Aufzeichnungspunkte bzw. das Verlaufen der Drucktinte zwischen benachbarten Aufzeichnungspunkten nicht berücksichtigt werden. Diese Parameter sind abhängig von der Papierbeschaffenheit sowie von der Deckkraft und Viskosität der Druckfarbe und haben großen Einfluss auf das Druckergebnis. Für die Erzeugung einer noch besseren Verteilung der Schwellwerte wäre es daher vorteilhaft, die Muster, auf denen die Filteroperationen ausgeführt werden, mittels einer Modellierung der Aufzeichnungspunkte zu berechnen, die die genannten Effekte der realen Aufzeichnung berücksichtigt.
  • Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, ein verbessertes Verfahren zur Erzeugung einer Schwellwertmatrix für die frequenzmodulierte Rasterung von Bilddaten aufzuzeigen, mit dem die genannten Nachteile vermieden werden können. Das erfindungsgemäße Verfahren löst die Aufgabe durch die Beschreibung der Aufzeichnungspunkte mittels eines mathematischen Modells, das die Form und den Dichteverlauf sowie die Überlappung der realen Aufzeichnungspunkte des verwendeten Druckverfahrens möglichst genau annähert. Auf die unter der Berücksichtigung des Modells berechneten Belichtungsmuster werden dann die Filteroperationen der unveröffentlichten DE 10 2004 057 461 angewendet, um ein verbessertes Rastersystem zu erzeugen. Darüber hinaus ermöglicht das Modell eine realistische Druckbildsimulation und somit bereits beim Entwurf eines Rastersystems eine bessere Beurteilung der mit dem Rastersystem zu erwartenden Druckbildqualität.
  • Die Erfindung wird nachfolgend anhand der Figuren näher erläutert. Es zeigen:
  • 1 die Schwellwertmatrix des Basisrasters,
  • 2 zwei binäre Datenfelder des Basisrasters,
  • 3 die binären Datenfelder mit den ersten Säpunkten,
  • 4 das Filterergebnis eines breiten Tiefpassfilters,
  • 5 die Filterfunktionen des breiten und des schmalen Tiefpassfilters,
  • 6 das erzeugte Basisraster,
  • 7 einen vergrößerten Ausschnitt des Basisrasters,
  • 8 einen Modellpunkt für den Tintenstrahldruck,
  • 9 den Dichteverlauf g(x,y) des Modellpunktes für den Tintenstrahldruck,
  • 10 einen binären Aufzeichnungspunkt,
  • 11 ein Rasterdatenfeld
  • 12 das Zufließen von Tintenüberschuss aus den Nachbarpunkten,
  • 13 die Laserbelichtung eines Aufzeichnungspunktes,
  • 14 einen Modellpunkt für den Offsetdruck,
  • 15 den Dichteverlauf g(x,y) des Modellpunktes für den Offsetdruck.
  • Als erstes Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Verfahrens wird eine Modellierung der Aufzeichnungspunkte beschrieben, die das Verhalten der Tintentropfen bei einem Tintenstrahl-Druckverfahren charakterisiert. 8 zeigt einen Modellpunkt 8, der eine kreisrunde Grundfläche hat und der größer als der binäre quadratische Aufzeichnungspunkt 7 ist. Der Modellpunkt 8 wird außerdem in Berechnungspunkte 9 unterteilt, um ihn in einem digitalen Berechnungsverfahren verarbeiten zu können. Die Auflösung der Berechnungspunkte 9 wird beispielsweise viermal oder achtmal höher gewählt als die Auflösung der binären Aufzeichnungspunkte 7. In 8 ist eine vierfach höhere Auflösung der Berechnungspunkte 9 gezeigt. Innerhalb seiner Grundfläche hat der Modellpunkt 8 keine konstante optische Dichte, sondern die optische Dichte hat in der Mitte einen maximalen Wert und nimmt nach außen hin ab. Zur Beschreibung des Dichteverlaufs über der Grundfläche des Modellpunktes 8 wird jedem Berechnungspunkt 9 ein Funktionswert g(x,y) zugeordnet. 9 veranschaulicht dies in einer dreidimensionalen Darstellung. 10 zeigt zum Vergleich den binären Aufzeichnungspunkt 7 in einer entsprechenden Darstellung. Für den Dichteverlauf g(x,y) wird vorzugsweise eine zweidimensionale Gaußfunktion angenommen.
  • Figure 00160001
  • Mit den Konstanten k1 und k2 können die Werte der Funktion in der Mitte und am Rand des Modellpunktes 8 auf die typischen Dichtewerte eines realen Aufzeichnungspunktes eingestellt werden. Für die Berechnungspunkte 9 auf dem Außenrand des Modellpunktes 8 wird die Gaußfunktion noch mit dem relativen Flächenanteil multipliziert, mit dem der Berechnungspunkt 9 innerhalb der Grundfläche des Modellpunktes 8 liegt. Abhängig von der Auflösung des Druckverfahrens in der x-Richtung bzw. in der y-Richtung können die realen Aufzeichnungspunkte auch eine längliche Form haben. Für diesen Fall wird eine elliptische Grundfläche des Modellpunktes 8 angenommen, und die zweidimensionale Gaußfunktion wird entsprechend modifiziert. Anstelle der Gaußfunktion können auch andere Funktionen verwendet werden, zum Beispiel zweidimensionale Polynomfunktionen. Die Funktionswerte g(x,y) der Berechnungspunke 9 könnten auch aus einer mikrodensitometrischen Messung von realen Aufzeichnungspunkten des Druckverfahrens gewonnen werden.
  • Zur Erzeugung einer Druckbildsimulation für ein Rasterdatenfeld 10 mit einer bestimmten Flächendeckung werden die Modellpunkte 8 in dem Rasterdatenfeld 10 an die gleichen Positionen gesetzt (11) wie nach dem Stand der Technik die binären Aufzeichnungspunkte 7 in den binären Datenfeldern 4 bzw. 5, wobei das Rasterdatenfeld 10 in der Auflösung der Berechnungspunkte 9 berechnet wird. Dadurch überlappen sich benachbarte Modellpunkte 8 je nach der Ausdehnung und Größe der Tintentropfen. Beispielsweise beträgt die Auflösung eines Tintenstrahldrucks 283 Aufzeichnungspunkte/cm (720 dpi) entsprechend einem Abstand der Aufzeichnungspunkte von 35,27 μm bei einem Durchmesser eines Aufzeichnungspunktes von 90 μm, so dass sich ein Aufzeichnungspunkt über 3 × 3 Punktpositionen erstreckt (8). Das Modell muss deshalb auch beschreiben, zu welchen Dichtewerten sich die Drucktinte der einzelnen Modellpunkte 8 im Überlappungsbereich addiert und wie überschüssige Tinte in der Umgebung der Modellpunkte 8 verläuft. Bevorzugt wird davon ausgegangen, dass sich die Funktionswerte g1(x,y) und g2(x,y) von benachbarten Modellpunkten im Überlappungsbereich zu einer Summendichte Ds addieren, wobei das Ergebnis jedoch auf die maximal mögliche Schwärzung MaxBlack begrenzt wird. Ds(x,y) = Min {g1(x,y) + g2(x,y); MaxBlack} (2)
  • Die maximal mögliche Schwärzung MaxBlack hat den Wert 255, wenn die Funktionswerte g1(x,y) bzw. g2(x,y) und die gesamte Druckbildsimulation mit einer Tonwertauflösung von 8 bit berechnet werden. Beim Tintenstrahldruck beobachtet man, dass die Tinte zwischen benachbarten Punkten zerfließt. Um diesem Effekt in dem Modell Rechnung zu tragen, wird zunächst ein Tintenüberschuss RestInk für jeden Berechnungspunkt 9 der Druckbildsimulation ermittelt. RestInk(x,y) = Max {g1(x,y) + g2(x,y) – MaxBlack; 0} (3)
  • Der für jeden Berechnungspunkt 9 ermittelte Tintenüberschuss fließt an die unmittelbar benachbarten Berechnungspunkte 9. Das bedeutet, dass einem beliebigen Berechnungspunkt 9 bestimmte gewichtete Anteile der Tintenüberschüsse aus seinen benachbarten Berechnungspunkten 9 zufließen. Die Summe SumInk der zufließenden Anteile ergibt sich zu: SumInk(x,y) = Σ w(i) × RestInk(xi,yi) (4)
  • Bevorzugt erstreckt sich die Summierung über alle acht unmittelbar benachbarten Berechnungspunkte a bis h (12), wobei die Gewichtsfaktoren w(i) umgekehrt proportional zum Abstand zu den Nachbarpunkten gewählt werden und die Summe der Gewichtsfaktoren den Wert 1 hat. Damit gilt für die Gewichtsfaktoren w(i): w(i) = 1/(2 × (2 + √2)) für i = b, d, e, g w(i) = 1/(2 × √2 × (2 + √2)) für i = a, c, f, h (5)
  • Alternativ kann sich die Summierung der Tintenüberschüsse auch nur über die vier Nachbarpunkte b, d, e, g erstrecken (mit w(i) = 1/4), um die Berechnung zu vereinfachen.
  • Schließlich werden die Summendichte Ds und die Summe SumInk der zufließenden Tintenüberschüsse für jeden Berechnungspunkt 9 addiert, um eine aus der Überlappung der Modellpunkte 8 und dem Zerfließen überschüssiger Tinte resultierende Gesamtdichte Dg zu erhalten. Dg(x,y) = Ds(x,y) + SumInk(x,y) (6)
  • Dabei kann wiederum ein neuer Tintenüberschuss über die maximal mögliche Schwärzung MaxBlack hinaus auftreten, wobei die Gesamtdichte Dg auf MaxBlack begrenzt werden muss. RestInk'(x,y) = Max{Dg(x,y) – MaxBlack; 0} Dg'(x,y) = Min{Dg(x,y); MaxBlack} (7)
  • Mit den neuen Werten RestInk'(x,y) und Dg'(x,y) wird die Verteilungsrechnung des Tintenüberschusses auf die Nachbarpunkte wiederholt, wobei drei bis vier Iterationen dieser Berechnung eine gute Druckbildsimulation des Tintenstrahldrucks ergeben.
  • Als zweites Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Verfahrens wird eine Modellierung der Aufzeichnungspunkte beschrieben, die das Verhalten der Druckpunkte beim Offsetdruck charakterisiert. Beim Offsetdruck werden zunächst die Aufzeichnungspunkte, die das gerasterte Druckbild bilden, in einem Laserbelichter auf eine Druckplatte belichtet. Die belichteten Aufzeichnungspunkte werden dann in der Druckmaschine mit der Druckfarbe eingefärbt, von der Druckplatte auf ein Gummituch übertragen und von dort weiter als Druckpunkte auf das Papier transferiert.
  • Bei der Belichtung der Druckplatte wird ein fokussierter Laserstrahl über die Druckplatte bewegt und gesteuert von dem zu belichtenden gerasterten Druckbild eingeschaltet bzw. ausgeschaltet. 13 zeigt einen typischen elliptischen Belichtungsfleck 11 des fokussierten Laserstrahls, der beispielsweise etwas größer ist als ein binärer Aufzeichnungspunkt 7. Um einen realen Aufzeichnungspunkt zu belichten, wird der Laserstrahl während seiner Bewegung in einer ersten Position A eingeschaltet und kurz danach in einer zweiten Position B wieder ausgeschaltet. Dadurch entsteht ein Aufzeichnungspunkt, der nicht rund ist sondern eher eckig. Bevorzugt wird deshalb für diesen Fall ein Modellpunkt gewählt, dessen Grundfläche ein Quadrat mit abgerundeten Ecken ist. 14 zeigt diesen Modellpunkt 12. Der Modellpunkt 12 ist ebenfalls in Berechnungspunkte 9 unterteilt, in 14 mit einer viermal höheren Auflösung als die Auflösung der binären Aufzeichnungspunkte 7. Innerhalb seiner Grundfläche hat der Modellpunkt 12 ebenfalls einen Dichteverlauf, der durch eine Funktion g(x,y) beschrieben wird, vorzugsweise durch eine zweidimensionale Gaußfunktion. 15 veranschaulicht dies in einer dreidimensionalen Darstellung. Für die Berechnungspunkte 9 auf dem Außenrand des Modellpunktes 12 wird die Gaußfunktion noch mit dem relativen Flächenanteil multipliziert, mit dem der Berechnungspunkt 9 innerhalb der Grundfläche des Modellpunktes 12 liegt. Abhängig von der Auflösung des Druckverfahrens in der x-Richtung bzw. in der y-Richtung können die realen Aufzeichnungspunkte auch eine längliche Form haben. Für diesen Fall ist die Grundfläche des Modellpunktes 12 ein Rechteck mit abgerundeten Ecken, und die Funktion g(x,y) wird entsprechend modifiziert.
  • Bei negativen Druckplatten sind die belichteten Flächen die zu druckenden Flächen, d.h. die für die Druckbildsimulation verwendeten Modellpunkte 12 beschreiben direkt die druckenden Flächen. Bei positiven Druckplatten sind jedoch die nicht belichteten Flächen die druckenden Flächen. Da die belichteten Aufzeichnungspunkte in der Regel größer sind als die binären Aufzeichnungspunkte 7, werden die druckenden Flächen entsprechend kleiner. Für positive Druckplatten wird dieses Verhalten bei der Druckbildsimulation berücksichtigt, indem die Binärdaten vor der Berechnung der Modellpunkte 12 invertiert werden und anschließend das mit den Modellpunkten 12 simulierte Druckbild noch einmal invertiert wird.
  • Zur Erzeugung der Druckbildsimulation für ein Rasterdatenfeld 10 mit einer bestimmten Flächendeckung werden die Modellpunkte 12 in dem Rasterdatenfeld 10 an die gleichen Positionen gesetzt wie zuvor die binären Aufzeichnungspunkte 7 in den binären Datenfeldern 4 bzw. 5. Im Überlappungsbereich von benachbarten Modellpunkten 12 wird dann die resultierende Dichte Dr bevorzugt durch die Bildung des Maximalwertes der Funktionswerte g1(x,y) und g2(x,y) bestimmt. Dr(x,y) = Max{g1(x,y) + g2(x,y)} (8)
  • Damit wird das Verhalten bei der Belichtung der Aufzeichnungspunkte besser beschrieben als mit einer Addition der Funktionswerte wie im Fall des Tintenstrahldrucks.
  • Beim Offsetdruck werden die Druckpunkte durch den Transfer der Druckfarbe von der Druckplatte auf den Gummituchzylinder und von dort weiter auf das Papier etwas vergrößert. Dies wird auch als Punktzuwachs bezeichnet. Dadurch ergibt sich eine Tonwertzunahme der Flächendeckung in gerasterten Flächen. Der Punktzuwachs wird bei der Druckbildsimulation modelliert, indem auf die Dichteverteilung der Berechnungspunkte 9, die sich nach dem Setzen der Modellpunkte 12 und nach Anwendung der Gleichung 8 ergibt, mehrfach eine Filteroperation angewendet wird, mit der eine Dilatation der Modellpunkte 12 bewirkt wird. In der Praxis genügen eins bis vier aufeinander folgende Filterungen. Als Dilatationsfilter wird bevorzugt ein zweidimensionales Filter mit 5 × 5 Filterkoeffizienten h(u,v) verwendet, die nach einer Gaußfunktion berechnet werden.
  • Figure 00220001
  • Die folgende Tabelle zeigt ein Beispiel für die Werte der Filterkoeffizienten h(u,v).
    Figure 00220002
    Tabelle 1
  • Im Gegensatz zu einem normalen Tiefpassfilter ist die Summe der Filterkoeffizienten größer als 1, hier hat sie den Wert 2,3. Das ist die Voraussetzung dafür, dass das Filter eine Dilatation bewirkt. Mit dem Parameter σ kann die Breite der Gaußfunktion verändert werden, wodurch die Summe der Filterkoeffizienten und damit die Dilatationsbreite auf einen gewünschten Wert eingestellt werden kann. Der zentrale Filterkoeffizient h(0,0) hat dabei immer den Wert 1.
  • Da der Punktzuwachs beim Druck für die verschiedenen Tonwerte unterschiedlich ist, müssen in der Druckbildsimulation je nach dem simulierten Tonwert Filter mit unterschiedlicher Dilatationsbreite, d.h. mit unterschiedlicher Summe der Filterkoeffizienten, angewendet werden. Die folgende Tabelle zeigt als Beispiel die benötigten Koeffizientensummen für verschiedene Tonwerte.
    Figure 00230001
    Tabelle 2
  • Der Punktzuwachs ist auch abhängig von den Eigenschaften der Druckmaschine und von dem Typ des bedruckten Papiers, weshalb die Koeffizientensummen der verwendeten Filter mit diesen Parametern variieren können.
  • 3
    Schwellwertmatrix
    4
    binäres Datenfeld für schwarze Punkte
    5
    binäres Datenfeld für weiße Punkte
    6
    Säpunkt
    7
    binärer Aufzeichnungspunkt
    8
    Modellpunkt für Tintenstrahldruck
    9
    Berechnungspunkt
    10
    Rasterdatenfeld
    11
    Belichtungsfleck
    12
    Modellpunkt für Offsetdruck

Claims (12)

  1. Verfahren zur Modellierung von Aufzeichnungspunkten bei der Erzeugung einer Schwellwertmatrix (3) für eine Rasterung zur Herstellung einer gerasterten Form zum Drucken von Bilddaten, wobei die Werte der Bildpunkte der gerasterten Form mittels eines Vergleichs der Tonwerte der Bilddaten mit den Schwellwerten der Schwellwertmatrix (3) bestimmt werden und die Schwellwertmatrix (3) erzeugt wird, indem (a) in einem Rasterdatenfeld (10) Aufzeichnungspunkte gesetzt werden, (b) eine erste Position mit mindestens zwei Tiefpassfiltern unterschiedlicher Breite bestimmt wird, die auf das Rasterdatenfeld (10) angewendet werden, (c) an der ersten Position oder in einer Umgebung der ersten Position nach bestimmten Teilmustern der Aufzeichnungspunkte gesucht wird und dort eine zweite Position bestimmt wird, an der ein nächster Aufzeichnungspunkt gesetzt wird, und (d) an der zweiten Position in der Schwellwertmatrix (3) ein nächster freier Schwellwert eingetragen wird, dadurch gekennzeichnet, dass die Aufzeichnungspunkte Modellpunkte (8, 12) mit einer Grundfläche und einem Dichteverlauf über der Grundfläche sind, wobei die Modellpunkte (8, 12) aus Berechnungspunkten (9) aufgebaut sind und einem Berechnungspunkt (9) ein Dichtewert nach einer Funktion g(x,y) zugeordnet ist.
  2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Funktion g(x,y) eine Gaußfunktion ist.
  3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Grundfläche ein Kreis oder eine Ellipse ist.
  4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Grundfläche ein Quadrat oder ein Rechteck mit abgerundeten Ecken ist.
  5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass im Überlappungsbereich von benachbarten Modellpunkten (8, 12) die Funktionswerte der Berechnungspunkte (9) der Modellpunkte (8, 12) zu einer Summendichte addiert werden.
  6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Summendichte auf eine maximal mögliche Schwärzung begrenzt wird.
  7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Anteile der Summendichte, die die maximal mögliche Schwärzung übersteigen, auf die benachbarten Berechnungspunkte (9) verteilt werden.
  8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass im Überlappungsbereich von benachbarten Modellpunkten (8, 12) als resultierende Dichte das Maximum der Funktionswerte der Berechnungspunkte (9) der Modellpunkte (8, 12) bestimmt wird.
  9. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass auf die resultierende Dichte der Berechnungspunkte (9) eine Filteroperation angewendet wird, die eine Dilatation der Modellpunkte (8, 12) bewirkt.
  10. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass ein Filter angewendet wird, dessen Summe der Filterkoeffizienten ungleich 1 ist.
  11. Verfahren nach einem der Ansprüche 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet, dass abhängig vom Tonwert der Bilddaten unterschiedliche Filter mit einer jeweils unterschiedlichen Summe der Filterkoeffizienten angewendet werden.
  12. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Auflösung des Rasterdatenfelds (10) um einen ganzzahligen Faktor größer ist als die Auflösung der Schwellwertmatrix (3).
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