DE102006007308A1 - Verfahren, Anordnung und Einrichtung zur Übertragung von Informationen - Google Patents

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Abstract

Die Erfindung betrifft ein Verfahren, eine Anordnung und eine Einrichtung zur Übertragung von Informationen, bei dem eine durch die zu übertragenden Informationen verursachte Verkehrslast erfasst, abhängig vom Erfassungsergebnis ein Fehlerkorrekturverfahren für die Übertragung der Informationen ausgewählt und das ausgewählte Fehlerkorreturverfahren bei der Übertragung der Informationen angewendet wird. Das Fehlerkorrekturverfahren kann dabei beispielsweise ein Interleaving-Verfahren mit einer bestimmten Interleaving-Zeit sein.

Description

  • Die Erfindung betrifft ein Verfahren, eine Anordnung und eine Einrichtung zur Übertragung von Informationen.
  • In aktuellen Kommunikationsnetzen werden von den Nutzern zunehmend höhere Datenübertragungsraten gewünscht. Übertragungsverfahren, die hohe Übertragungsraten auch in den Teilnehmeranschlussnetzen (Access-Networks) eines Kommunikationsnetzes bereitstellen können, sind beispielsweise Verfahren, die nach dem xDSL-Verfahren arbeiten. Mit Hilfe dieser Übertragungsverfahren können die Betreiber von Kommunikationsnetzen ihren Kunden auch breitbandige Anschlüsse beispielsweise an das Internet anbieten, mittels derer die Teilnehmer zahlreiche Anwendungen oder Applikationen zunehmend einfacher und schneller nutzen können. Ein Beispiel für eine derartige datenintensive Anwendung, für die hohe Übertragungsraten benötigt werden, ist etwa die Übertragung von Video-Dateien über das Internet.
  • Wie bei allen Datenübertragungsverfahren, so können auch bei der xDSL-Technik Übertragungsfehler auftreten. Eine Art der auftretenden Übertragungsfehler sind Fehler in einzelnen Zeichen oder Bits. Diese Einzelbitfehler können meistens durch zusätzlich übertragene Fehlerkorrekturinformationen am Empfänger entdeckt und korrigiert werden. Dabei enthalten die Fehlerkorrekturinformationen beispielsweise vom Sender hinzugefügte Hinweise, wie die übertragene Bitstruktur aussehen muss. Anhand dieser Hinweise können im Empfänger bei einer empfangenen Bit- oder Zeichenkette die dekodierte Bitkette überprüft und etwaige darin enthalten fehlerhafte Einzelbits korrigiert werden.
  • Weitere, insbesondere auch bei xDSL-Übertragungsverfahren auftretende Arten von Übertragungsfehlern sind Fehler, bei denen eine ganze Reihe aufeinander folgender Bits verloren geht bzw. fehlerhaft übermittelt wird. Derartige Fehler mit einer stark gehäuften Anzahl an fehlerhaften Bits werden auch als ""Burst-Fehler" ("burst" – Häufung) bezeichnet. Um auch diese Arten von Fehlern, die mit herkömmlichen Fehlerkorrekturverfahren nicht zu korrigieren sind, möglichst weitgehend beheben zu können, wurde das so genannte "Interleaving"-Verfahren eingeführt.
  • Beim Interleaving-Verfahren (auch als "Interleaving" bezeichnet) werden die zu übertragenden Daten nicht in der ursprünglichen Reihenfolge übermittelt. Die zu übertragenden Daten werden vielmehr bereits im Sender vor der Übermittlung "verschachtelt".
  • Im Folgenden wird ein Beispiel für eine solche Verschachtelung sowie das Prinzip des Interleavings erläutert.
  • Es wird angenommen, dass ein Datenpaket mit insgesamt 24 Bits (inklusive der Fehlerkorrekturinformationen) übertragen werden soll. Dieses Datenpaket wird beim Interleaving-Verfahren nunmehr in beispielsweise 6 Blöcke mit je 4 Bits unterteilt. Die Zugehörigkeit der 24 Bits zu den einzelnen Blöcken wird durch die Ziffern 1 bis 6 dargestellt:
    Gesendetes Datenpaket: "111122223333444455556666"
  • Würde dieses Datenpaket in einem Übertragungssystem ohne Interleaving übertragen werden, so würden bei Auftreten eines Burst-Fehlers (der in diesem Beispiel vier aufeinander folgende Bits verfälschen würde) beispielsweise folgende Daten den Empfänger erreichen:
    Empfangenes Datenpaket: "11112222333_455556666"
  • Ein derartiger Fehler könnte mit herkömmlichen Fehlerkorrekturverfahren nicht korrigiert werden.
  • Beim Interleaving-Verfahren wird der oben beschriebene Datenblock nun vor der Übertragung verschachtelt: dabei werden in diesem Beispiel zuerst jeweils die ersten Bits eines Blocks, anschließend die zweiten Bits eines Block usw. übertragen:
    Datenblock mit Interleaving: "123456123456123456123456"
  • Sollte bei einer Übertragung dieses Datenpaket nun ein Burst-Fehler auftreten (angenommen wird derselbe Fehler wie im obigen Beispiel ohne Interleaving), so erreicht den Empfänger zwar folgendes Datenpaket:
    Datenpaket mit Burst-Fehler: "12345612345_456123456",
    dieses wird im Empfänger mittels des Interleaving-Verfahrens jedoch zuerst rückgewandelt ("De-Interleaving"), d.h. in die ursprüngliche Bitfolge vor der Verschachtelung durch den Sender gebracht. Es ergibt sich somit im Empfänger folgendes Datenpaket:
    Datenpaket nach De-Interleaving: "11_122_233_3444455556_66".
  • Der Burst-Fehler hat sich nun auf Einzelbitfehler in den jeweiligen Datenblöcken aufgeteilt, welche mit den herkömmlichen, anschließend durchzuführenden Fehlerkorrekturverfahren für Einzelbitfehler behoben werden können.
  • Neben diesem Vorteil zur verbesserten Fehlerkorrektur besitzt das Interleaving-Verfahren jedoch auch einen Nachteil. Da die Daten nicht in der ursprünglichen Reihenfolge übermittelt werden, wird für die komplette Übertragung eines Datenpakets mehr Zeit benötigt. Die zu übermittelnden Daten müssen im Sender zwischengespeichert werden bis sich dort eine ausreichende Datenmenge angesammelt hat, die verschachtelt werden kann. Die dafür benötigte Zeit wird auch als "Interleaving-Zeit" bezeichnet. Entsprechendes gilt im Empfänger: dort kann das De-Interleaving erst begonnen werden, wenn (fast) das gesamte Datenpaket empfangen wurde. Im obigen Beispiel etwa kann der erste Datenblock ("1111") erst nach Eintreffen der letzten "1" (also in diesem Fall dem 19. Bit) komplett dekodiert werden.
  • Diese für das Interleaving zusätzlich benötigte Zeit erhöht die so genannte "Latenzzeit" bei Datenübertragungen. Als Latenzzeit wird dabei im Allgemeinen die Zeitspanne bezeichnet, die ein Datenpaket in einem Datenübermittlungssystem vom Sender zum Empfänger benötigt. Sie besteht beispielsweise aus der Laufzeit im verwendeten Übertragungsmedium und aus der Verarbeitungszeit in aktiven Komponenten innerhalb der Übertragungsstrecke. Zusätzlich wird auch die im Sender und im Empfänger benötigte Verarbeitungszeit zu der Latenzzeit hinzu gerechnet.
  • Dieser durch das Interleaving weiter bedingte Anstieg der Latenzzeit wirkt sich bei einigen zeitkritischen Anwendungen besonders nachteilig aus. So ist es beispielsweise bei Online-Computerspielen wünschenswert, die zu übertragenden Daten mit einer möglichst geringen Verzögerung zwischen den Teilnehmern bzw. zwischen Teilnehmer und Spielserver versenden zu können, um so eine realistischere Darstellung der Spielereignisse zu erreichen.
  • Insgesamt lässt sich also feststellen, dass die Art und Weise des Interleaving-Verfahrens von der Art des durch den jeweiligen Teilnehmer genutzten Dienstes abhängen sollte. Während z.B. bei Video- oder Fernsehübertragung über beispielsweise einen xDSL-Anschluss zur Vermeidung auffälliger Fehler in den übertragenen Bildinformationen eine bessere Fehlerkorrektur wünschenswert ist und größere Latenzzeiten durch beispielsweise Interleaving in Kauf genommen werden können, verhält es sich bei Anwendungen wie etwa Online-Spielen umgekehrt: Hier sind kürzere Latenzzeiten wichtig, größere Bitfehler oder Datenpaketfehler sind im Vergleich dazu weniger nachteilig.
  • Aktuelle Datennetze besitzen daher zumeist die Möglichkeit, das Interleaving-Verfahren auf Wunsch eines Teilnehmers für eben diesen Teilnehmer durch den Betreiber des Netzes abzuschalten ("FastPath"). Nachteilig an einer derartigen Lösung ist jedoch unter anderem, dass das Interleaving-Verfahren nur im Gesamten ab- oder anschaltbar ist.
  • Die Aufgabe der Erfindung ist, die Übertragung von Informationen insbesondere mit Hinblick auf Auswahl und Anwendung eines Fehlererkennungs- und/oder Fehlerkorrekturverfahrens zu verbessern.
  • Diese Aufgabe wird ausgehend von einem Verfahren gemäß den Merkmalen des Patentanspruchs 1 sowie von einer Einrichtung und einer Anordnung gemäß den Merkmalen der Patentansprüche 8 und 11 gelöst.
  • Im Rahmen des erfindungsgemäßen Verfahrens zur Übertragung von Informationen werden Übertragungseigenschaften erfasst, abhängig vom Erfassungsergebnis wird ein Fehlererkennungs- und/oder Fehlerkorrekturverfahren für die Übertragung der Informationen ausgewählt, und das ausgewählte Fehlererkennungs- und/oder Fehlerkorrekturverfahren wird bei der Übertragung der Informationen angewendet.
  • Der wesentliche Vorteil des erfindungsgemäßen Verfahrens besteht darin, dass im Rahmen einer Informationsübermittlung eine dynamische, dienst- bzw. anwendungsabhängige Auswahl eines Fehlererkennungs- und/oder Fehlerkorrekturverfahrens ermöglicht wird.
  • Vorteilhaft wird im Rahmen der Erfassung der Übertragungseigenschaften eine aktuelle, durch die zu übertragenden Informationen verursachte Verkehrslast erfasst – Anspruch 2. An hand der erfassten Verkehrslast kann beispielsweise auf die Art der genutzten Anwendung geschlossen werden.
  • Vorteilhaft werden als Fehlererkennungs- und/oder Fehlerkorrekturverfahren Interleaving-Verfahren verwendet, wobei bei jedem auswählbaren Interleaving-Verfahren jeweils ein pro Interleaving-Schritt unterschiedlicher Umfang an Informationen verschachtelt werden kann – Ansprüche 3 und 4. Hierdurch können Fehleranfälligkeit und Latenzzeit bei einem Verfahren zur Übertragung von Informationen geregelt werden.
  • Weitere vorteilhafte Ausführungen des erfindungsgemäßen Verfahrens sowie eine Anordnung und eine Einrichtung zur Ausführung des erfindungsgemäßen Verfahrens sind den Unteransprüchen zu entnehmen.
  • Im Folgenden wird die Erfindung mit Hilfe der beigefügten Zeichnung (1) detaillierter erläutert. Diese stellt in Form eines Blockschaltbilds ein Anordnungsszenario zum Anschluss mehrerer Teilnehmer an ein Kommunikationsnetz dar.
  • In 1 sind drei Teilnehmer (TN1, TN2, TN3) mittels jeweils einer Teilnehmeranschlussleitung (DSL1, DSL2, DSL2) mit einem so genannten DSLAM ("Digital Subscriber Line Access Multiplexer"), einer Multiplexer-Einrichtung, verbunden. Über den DSLAM wird eine Vielzahl von Teilnehmern mit dem übergeordneten Hauptnetz des Kommunikationsnetzes verbunden. während in aktuellen Kommunikationsnetzen zwischen DSLAM und Hauptnetz zumeist weitere Vermittlungsknoten (Aggregationsnetzwerk) angeordnet sind, ist in 1 zur Vereinfachung das Hauptnetz (in diesem Fall als IP-Netz ausgeführt) als direkt mit dem DSLAM verbunden eingezeichnet. Die Datenübertragung zwischen den Teilnehmern (TN1, TN2, TN3) und dem DSLAM ist beispielsweise gemäß dem xDSL-Verfahren ausgeführt.
  • Des Weiteren sind in 1 erfindungsgemäß Erfassungsmittel (EM) eingezeichnet, durch welche die Verkehrslast auf den einzelnen Teilnehmeranschlussleitungen (DSL1, DSL2, DSL3) bestimmt werden kann. Diese Erfassungsmittel EM können auch als Teil des DSLAM ausgeführt sein und dessen Eigenschaften zur Messung von Verkehrslasten nutzen. Ausgehend von diesen Erfassungsmitteln (EM) werden Informationen über die Verkehrslasten und die aktiven Dienste an den DSLAM weitergeben und ausgewertet. In diesem wird anschließend mit Hilfe der erfassten Verkehrslasten z.B. dynamisch eine Konfiguration des Interleaving-Algorithmus bzw. der Interleaving Verschachtelungstiefe vorgenommen.
  • Eine Konfiguration des Interleaving-Algorithmus bedeutet dabei nicht, dass das Interleaving-Verfahren lediglich aus- und eingeschaltet werden kann. Vielmehr kann das Interleaving erfindungsgemäß zusätzlich auf unterschiedlichste Weise durchgeführt werden, d.h. es können beispielsweise einige Parameter des Verschachtelungsalgorithmus verändert werden. So kann beispielsweise die Größe der in einem Interleaving-Schritt verschachtelten Datenpakete variiert werden. Je länger die in einem Schritt zu verschachtelnden Datenpakete sind, d.h. je größer die Zeitspanne ("Interleaving-Zeit") ist, die zwischen zwei Verschachtelungsvorgängen vergeht, desto größer ist auch die durch das Interleaving verursachte Latenzzeit. Im Umkehrschluss gilt, dass bei kürzeren Interleaving-Zeiten auch kürzere Verzögerungen bei der Übertragung der Daten entstehen. Dabei kann im Rahmen des erfindungsgemäßen Verfahrens die Interleaving-Zeit beispielsweise auch auf Null gesetzt werden.
  • Wie durch die Einleitung ersichtlich, ist die Fehlerkorrekturrate bei höheren Interleaving-Zeiten (also bei längeren zu verschachtelnden Datenpaketen) größer als bei kürzeren Interleaving-Zeiten. Durch kürzere Interleaving-Zeiten werden also weniger Übertragungsfehler kompensiert.
  • Es gilt somit, ein für jede Anwendung individuell geeignete Balance zischen möglichst geringer Fehlerrate und möglichst geringer Latenzzeit zu ermitteln.
  • Im Folgenden sind beispielhaft einige mögliche Szenarien angegeben, die einen Zusammenhang zwischen aktueller Verkehrslast und entsprechender Interleaving-Einstellungen aufzeigen. Dabei wird beispielhaft angenommen, dass der Entscheidungsalgorithmus, d.h. welche Einstellungen für die Parameter beim Interleaving verwendet werden sollen, durch einen festen Schwellenwert (beispielsweise hinsichtlich der Verkehrslast) gegeben ist. So wird z.B. die Verkehrslast (in diesem Fall beispielsweise die aktuelle Datenrate) in Downstream-Richtung (d.h. zum Teilnehmer hin) in regulären Zeitabständen (z.B. alle 100 ms) erfasst. Ab dem Überschreiten eines Schwellwerts von z.B. 300 kbit/s wird die Interleaving-Zeit von beispielsweise 4 ms auf einen Wert von beispielsweise 20 ms erhöht. Beim erneuten Unterschreiten des Schwellenwerts wird die Interleaving-Zeit wieder auf 4 ms zurückgesetzt.
  • In einem ersten Szenario wird ein Teilnehmer betrachtet, der sich einen Video-Stream über seinen DSL-Zugang ansieht. In einem solchen Fall wird von Beginn des Streams bis zum Ende desselben eine durchgängig hohe Datenrate verwendet. Da diese bei Video-Streams den Schwellenwert der Datenrate übersteigt, wird im DSLAM eine längere Interleaving-Zeit eingestellt. Es entstehen weniger Übertragungsfehler und Paketverluste, das Video ist somit von besserer Qualität.
  • Sollte der Teilnehmer (TN1, TN2, TN3) nun beispielsweise an einem Online-Spiel teilnehmen, so ändert sich erfindungsgemäß die Interleaving-Zeit. Da für Online-Spiele eine im Durchschnitt relativ geringe Datenrate üblich ist, liegt die gemessene Datenrate zumeist unter dem vorgegebenen Schwellenwert. Es wird somit die kürzere Interleaving-Zeit ausgewählt und eingestellt, der Teilnehmer (TN1, TN2, TN3) erhält eine Datenverbindung mit kürzeren Latenzzeiten.
  • Ein weiteres Beispiel betrachtet das Verhalten des erfindungsgemäßen Verfahrens beim Surfen eines Teilnehmers (TN1, TN2, TN3) im Internet.
  • Bevor der Teilnehmer (TN1, TN2, TN3) seinen Internet-Browser öffnet, ergibt sich keine Last auf seiner DSL-Leitung (DSL1, DSL2, DSL3). Die Interleaving-Zeit ist daher auf eine kurze Dauer eingestellt.
  • Anschließend werden jedoch durch den Browser Daten zum Anzeigen einer Internet-Seite (z.B. www.siemens.com) angefordert, wobei das Laden einer solchen Seite grundsätzlich in vier Phasen eingeteilt werden kann.
  • In der ersten Phase werden verschiedene so genannte Handshake-Dialoge abgearbeitet, wie unter anderem das Nachschlagen der IP-Adresse der angeforderten Seite ("DNS-Lookup"). Derartige Konfigurationsdialoge erfordern keine hohe Bandbreite, die Verkehrslast bleibt somit unter dem eingestellten Schwellenwert. Auch die Interleaving-Zeit bleibt daher auf einen niedrigen Wert eingestellt, was zu einer kurzen Latenzzeit bei der Datenübertragung führt. Dies wiederum sorgt für eine bessere und schnellere Reaktion durch den Internet-Browser.
  • In der zweiten Phase werden kleine Dateien mittels einiger so genannter TCP-Sitzungen (TCP: "Transmission Control Protocol") herunter geladen. Bei diesen Dateien kann es sich beispielsweise um den HTML-Quellcode (HTML: "hypertext markup language") des ersten Seitenabschnitts handeln. Da das TC-Protokoll eine Übertragung immer mit relativ kleinen Fenstergrößen beginnt, ist auch die Bandbreite für den Download gering. In der zweiten Phase wird daher der Schwellenwert für die Datenrate mit einer hohen Wahrscheinlichkeit nicht überschritten, es bleibt somit bei der kurzen Interleaving-Zeit.
  • Während der dritten Phase werden die in Phase zwei herunter geladenen Informationen durch den Browser interpretiert, um in der Seite eingebettete Objekte, wie etwa Bilder oder beispielsweise Java-Applikationen nachzuladen. Des Weiteren werden bei aufwändig gestalteten Internet-Seiten mit zahlreichen Links auf weitere Server (für z.B. Werbebanner) erneut DNS-Lookups initiiert und für diese TCP-Sitzungen gestartet. Auch in dieser Phase profitiert der Browser bzw. der Teilnehmer (TN1, TN2, TN3) von kurzen Latenzzeiten.
  • Der Download der in Phase drei beschriebenen zusätzlichen Objekte wird anschließend in der vierten Phase vervollständigt. Umfangreichere Objekte erhöhen die aufkommende Verkehrslast auf der DSL-Leitung. Durch das TC-Protokoll wird dabei versucht, die auf der DSL-Leitung vorhandene Bandbreite möglichst voll auszuschöpfen. Der Schwellenwert für die Datenrate wird in diesem Beispiel somit höchstwahrscheinlich überschritten. Erfindungsgemäß wird daher die Interleaving-Zeit beispielsweise durch den DSLAM erhöht, was zwar zu einer längeren Latenzzeit führt, aber eine geringere Fehlerquote zur Folge hat. Eine Tatsache, die speziell bei dem angewandten TCP von Vorteil ist: bei einer geringeren Fehlerrate, also bei weniger fehlerhaften Datenpaketen, müssen demnach auch weniger Datenpakete wiederholt gesendet werden, wie dies laut TCP für fehlerhafte bzw. nicht empfangene Datenpakete vorgeschrieben ist. Insgesamt wird sich somit mit Hilfe des erfindungsgemäßen Verfahrens ein deutlicher Zeitvorteil einstellen. Die zu übertragenden Informationen werden schneller übermittelt.
  • Nach Abschluss von Phase vier des Ladens einer Internet-Seite geht die Verkehrslast auf der DSL-Leitung wieder zurück, der Schwellenwert für die Datenrate wird unterschritten und die Interleaving-Zeit wird erneut auf einen niedrigeren Wert gesetzt.
  • Es wird darauf hingewiesen, dass erfindungsgemäß verschiedene Algorithmen zur Einstellung der Parameter des Interleaving-Verfahrens genutzt werden können. Während in obigem Beispiel ein fester Schwellenwert verwendet wurde, können beispielhaft eben so gut ein Hysterese-Verfahren, d.h. unterschiedliche Schwellenwerte für das Über- und das Unterschreiten der Datenrate, verwendet werden. Auch kann anstelle eines Schwellenwerts eine mathematische Funktion, die eine Abhängigkeit von Interleaving-Zeit zu Bandbreite darstellt, benutzt werden.
  • Erfindungsgemäß können zudem sowohl Upstream-, Downstreamals auch Upstream- und Downstreamrate zusammen überwacht werden. Auch kann das Zurückschalten der Interleaving-Zeit auf einen kürzeren (oder höheren) Wert erst nach einer gewissen Zeitspanne, also nach einem gewissen Zeitintervall, in dem die Verkehrslast unter (bzw. über) einem Wert liegt, durchgeführt werden. Der Wechsel in der Interleaving-Zeit könnte zudem beispielsweise nicht als Stufe, sondern etwa als Rampe definiert werden.

Claims (12)

  1. Verfahren zur Übertragung von Informationen, bei dem Übertragungseigenschaften erfasst, abhängig vom Erfassungsergebnis ein Fehlererkennungs- und/oder Fehlerkorrekturverfahren für die Übertragung der Informationen ausgewählt und das ausgewählte Fehlererkennungs- und/oder Fehlerkorrekturverfahren bei der Übertragung der Informationen angewendet wird.
  2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass im Rahmen der Erfassung der Übertragungseigenschaften eine aktuelle, durch die zu übertragenden Informationen verursachte Verkehrslast erfasst wird.
  3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass als Fehlererkennungs- und/oder Fehlerkorrekturverfahren Interleaving-Verfahren verwendet werden.
  4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass bei jedem auswählbaren Interleaving-Verfahren jeweils ein pro Interleaving-Schritt unterschiedlicher Umfang an Informationen verschachtelt wird.
  5. Verfahren nach einem der Ansprüche 2 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Auswahl des Fehlererkennungs- und/oder Fehlerkorrekturverfahrens anhand eines vorgebbaren Schwellwerts für die erfasste Verkehrslast durchgeführt wird.
  6. Verfahren nach einem der Ansprüche 2 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Auswahl des Fehlererkennungs- und/oder Fehlerkorrekturverfahrens mittels eines Hysterese-Verfahrens bezüglich der erfassten Verkehrslast durchgeführt wird.
  7. Verfahren nach einem der Ansprüche 2 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Auswahl des Fehlererkennungs- und/oder Fehlerkorrekturverfahren anhand einer die Abhängigkeit zwischen Verkehrslast und Fehlererkennungs- und/oder Fehlerkorrekturverfahren angebenden Funktion und/oder Tabelle durchgeführt wird.
  8. Anordnung zur Übertragung von Informationen, mit Erfassungsmitteln (EM) zum Erfassen von Übertragungseigenschaften, mit Auswahlmitteln zum Auswählen eines Fehlererkennungs- und/oder Fehlerkorrekturverfahrens für die Übertragung der Informationen abhängig vom Erfassungsergebnis und mit Mitteln zum Anwenden des ausgewählten Fehlererkennungs- und/oder Fehlerkorrekturverfahrens bei der Übertragung der Informationen.
  9. Anordnung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Erfassungsmittel (EM) derart ausgestaltet sind, dass als Übertragungseigenschaften eine aktuelle, durch die zu übertragenden Informationen verursachte Verkehrslast erfasst wird.
  10. Anordnung nach Anspruch 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Auswahlmittel derart ausgestaltet sind, dass als Fehlererkennungs- und/oder Fehlerkorrekturverfahren ein Interleaving-Verfahren ausgewählt wird.
  11. Einrichtung zur Übertragung von Informationen, mit Erfassungsmitteln (EM) zum Erfassen von Übertragungseigenschaften, mit Auswahlmitteln zum Auswählen eines Fehlererkennungs- und/oder Fehlerkorrekturverfahrens für die Übertragung der Informationen abhängig vom Erfassungsergebnis und mit Mitteln zum Anwenden des ausgewählten Fehlererkennungs- und/oder Fehlerkorrekturverfahrens bei der Übertragung der Informationen.
  12. Einrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Erfassungsmittel (EM) derart ausgestaltet sind, dass als Übertragungseigenschaften eine aktuelle, durch die zu übertragenden Informationen verursachte Verkehrslast erfasst wird.
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