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Die
Erfindung betrifft eine Driftröhre
für ein Ionenmobilitätsspektrometer,
die aus gestapelten Röhrensegmenten
zusammengefügt
ist und die Elektroden zur Erzeugung eines elektrischen Driftfeldes aufweist,
die elektrisch von der Außenseite
der Driftröhre
kontaktierbar sind.
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Die
Erfindung besteht darin, dass die Mehrzahl der Röhrensegmente mindestens zwei
von einander getrennte Öffnungen
aufweist, wobei die Öffnungen
im zusammengefügten
Zustand neben einem Driftbereich mindestens einen integrierten Gaskanal
ausbilden, der entlang der Driftröhrenachse verläuft, und
dass mindestens ein verbindendes Röhrensegment eingefügt ist,
das einen Gaskanal quer zur Driftröhrenachse ausbildet und den
Driftbereich mit einem entlang der Driftröhrenachse verlaufenden Gaskanal
verbindet.
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Stand der Technik
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Die
Ionenmobilitätsspektroskopie
ist ein Verfahren zum hochempfindlichen Nachweis von Fremdsubstanzen
geringer Konzentration in Umgebungsluft oder anderen Gasen, das
sich in einem vergleichsweise kompakten Aufbau und mit geringem gerätetechnischen
Aufwand realisieren lässt.
Es eignet sich deshalb besonders gut für tragbare Gasanalysatoren
und Warngeräte.
Die Ionenmobilitätsspektroskopie
ist beispielsweise aus den Patenten
US 3,699,333 A (Cohen et al.) und
US 4,777,363 A (Eiceman)
bekannt.
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Bei
der Ionenmobilitätsspektroskopie
wird allgemein die Mobilität
von Ionen oder geladenen Cluster in Gasen unter dem Einfluss eines
elektrischen Feldes ausgewertet. Dabei ist die Mobilität unter
Berücksichtigung
von Gastemperatur und -druck charakteristisch für die Ionen bzw. geladenen
Cluster.
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Derzeit
werden am häufigsten
Ionenmobilitätsspektrometer
mit einer Driftröhre
vom Flugzeit-Typ verwendet. Im Reaktionsraum einer solchen Driftröhre werden üblicherweise
Gasmolekülen
durch radioaktive Materialien, wie z.B. 63Nickel,
partiell ionisiert. Die Ionisation der zu analysierenden Substanzen
einer zugeführten
Gasprobe erfolgt typischerweise erst in chemischen Folgereaktionen,
die durch gasförmiges
Wasser oder zugeführte
gasförmige
Dopanten, wie z.B. Ammoniak, beeinflusst werden. Die Ionen der zu
analysierenden Substanzen driften im Reaktionsraum in einem axialen
elektrischen Driftfeld zu einem Schaltelement, z.B. einem Bradbury-Nielsen
Gitter oder einer Potentialbarriere. Durch das kurzzeitige Abschalten
bzw. das Umschalten von Potentialen am Schaltelement werden Ionen
als gepulster Ionenstrom in die Driftzeitstrecke der Driftröhre eingelassen
und bewegen sich dort in einem axialen elektrischen Driftfeld zur
Empfängerelektrode.
Durch die ionenspezifische Mobilität weisen die Ionenspezies unterschiedliche
Geschwindigkeiten auf und werden zeitlich separiert. Aus der zeitlichen
Verzögerung des
Ionenstroms an der Empfängerelektrode
gegenüber
dem Öffnen
des Schaltelementes werden die ionenspezifischen Driftzeiten bestimmt,
die ein Maß für die Mobilität der Ionen
sind. Der Reaktionsraum und die Driftzeitstrecke bilden zusammen
den Driftbereich der Driftröhre,
in dem die Ionen entlang eines axialen elektrischen Driftfeldes
in Richtung der Empfängerelektrode
driften.
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In
anderen Typen von Ionenmobilitätsspektrometern,
wie z.B. den Filter-Typen (FAIMS = „Field Asymmetric Ion Mobility
Spectrometer") oder
den Multielektroden-Typen (aspiration type), driften die Ionen in
elektrischen Feldern, die radial oder transversal zur Driftröhrenachse
ausgerichtet sind. Ein Driftgas, das senkrecht zu den elektrischen
Feldern durch die Driftröhre
strömt,
transportiert die Ionen entlang der Driftröhrenachse.
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Ein
Ionenmobilitätsspektrometer
vom Flugzeit-Typ weist ein Pneumatiksystem auf, das meistens aus
der Driftröhre,
einer Gaspumpe (Gasfördereinrichtung),
Filtern und Gaskanälen
(Gasverbindungen) besteht. Die Gaskanäle verbinden die pneumatischen
Komponenten (Driftröhre,
Gaspumpe und Filter) zu einem Gaskreislauf, in dem das Gas von der Gaspumpe
umgewälzt
wird. Um insbesondere bei einem Ionenmobilitätsspektrometer vom Flugzeit-Typ reproduzierbare
Ergebnisse erzielen zu können,
ist es notwendig, dass das Gas kontinuierlich gereinigt wird und
die Feuchtigkeit auf niedrigem Niveau (10 bis 100 Parts per million)
möglichst
konstant gehalten wird. Die Filter reinigen das umgewalzte Gas von
den zu analysierenden Substanzen, die im Reaktionsraum nicht ionisiert
worden sind und entziehen dem Gas überschüssige Feuchtigkeit, die durch
die Gasprobe in den Gaskreislauf eingetragen wird. Innerhalb der
Driftröhre
wird das Gas so geführt,
dass den Ionen auf der Driftzeitstrecke nur gereinigtes Driftgas entgegenströmt, damit
dort keine weiteren Ionen von zu analysierenden Substanzen erzeugt
werden. Für die
Steuerung des Gasflusses kann das Pneumatiksystem auch pneumatische
Schalt- und Regelelemente aufweisen, wie z.B. Schaltventile. Die
Sensoren des Ionenmobilitätsspektrometers überwachen wichtige
Parameter des Gases, wie z.B. den Druck, die Temperatur oder die
Feuchtigkeit.
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Entlang
der Driftzeitstrecke der Driftröhre wird
ein axiales elektrisches Driftfeld benötigt, das quer zur Driftröhrenachse
möglichst
homogen ist, um eine zeitliche Verbreiterung des gemessenen Ionenstrompulses
für eine
Ionenspezies zu minimieren. Ein homogenes axiales elektrisches Driftfeld
kann beispielsweise durch elektrisch leitfähige Ringelektroden erzeugt
werden, die äquidistant
und konzentrisch zur Driftröhrenachse
angeordnet sind und an denen gleichmäßig ansteigende elektrische
Potentialen anliegen (Eiceman
US 4,777,363 A ). Die Feldhomogenität verbessert
sich mit dem Verhältnis
von Durchmesser zu Abstand der Ringelektroden. Die einzelnen Potentiale
werden meist an einem gemeinsamen Spannungsteiler abgegriffen.
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Der
Reaktionsraum der Driftröhre
ist in den meisten Fällen
wie die Driftzeitstrecke aufgebaut, wobei hier eine geringere Feldhomogenität notwendig
ist und damit ein größerer Abstand
oder ein kleinerer Durchmesser der Ringelektroden gewählt werden
kann. Außer
den Ringelektroden enthält
die Driftröhre
ein Schaltelement zwischen dem Reaktionsraum und der Driftzeitstrecke
sowie ein Schirmgitter in der Nähe
der Empfängerelektrode.
Alle elektrisch leitfähigen
Röhrenteile
einschließlich
der im Reaktionsraum befindlichen Ionisierungsquelle müssen auf einem
definierten elektrischen Potential liegen und deshalb von außen kontaktierbar
sein. Sie werden im Folgenden auch als Elektroden bezeichnet.
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Die
Driftröhre
eines Ionenmobilitätsspektrometers
vom Flugzeit-Typ hat herkömmlich
folgende Aufgaben zu erfüllen:
- – die
Abdichtung des Driftbereiches gegenüber dem Außenraum der Driftröhre,
- – die
Ionisierung der Gasprobe im Reaktionsraum,
- – die
Erzeugung eines homogenen axialen elektrischen Driftfeldes, und
zwar insbesondere entlang der Driftzeitstrecke,
- – die
mechanische Halterung der Elektroden und deren elektrische Isolierung,
- – das
Vermeiden von Einträgen
der Gasprobe in die Driftzeitstrecke.
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Zur
Vermeidung von Einträgen
der ungefilterten Gasprobe in die Driftzeitstrecke wird diese mit gereinigtem
Driftgas gespült,
das von der Empfängerelektrode
zum Schaltelement strömt
und die Gasprobe von der Driftzeitstrecke fernhält. Die Gasführung in
der Driftröhre
sorgt dafür,
dass eventuell vorhandene Ausgasungen von den Innenwänden der Driftröhre kontinuierlich
herausgespült
werden. Eine Anforderung an die Driftröhre besteht auch darin, dass
die Driftröhre
selber möglichst
geringe Ausgasungen aufweist.
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In
einer frühen
Variante einer Driftröhre
vom Flugzeit-Typ befindet sich eine Stützkonstruktion im Inneren eines
gasdichten Behälters,
die die Elektroden der Driftröhre
(insbesondere die Ringelektroden) mechanisch hält und elektrisch voneinander
isoliert (Cohen et al.
US
3,699,333 A ). Die Driftröhre ist über Schläuche oder metallische Rohrleitungen
mit den übrigen
Komponenten des Pneumatiksystems verbunden. Der elektrische Anschluss
der Elektroden wird über
elektrische Durchführungen
im gasdichten Behälter
hergestellt. Um die Anzahl an aufwendigen elektrischen Durchführungen
gering zu halten, kann auch ein Spannungsteiler, der die einzelnen
Potentiale für
die Ringelektroden zur Verfügung
stellt, im Inneren des gasdichten Behälters angeordnet werden. Eine ähnliche
Variante (Kyoung et al.
US
5,834,771 A ) realisiert die Ringelektroden mit Hilfe einer
flexiblen Leiterplatte, die streifenförmig metallisiert ist, zu einem
Rohr gebogen wird und ebenfalls innerhalb eines gasdichten Behälters untergebracht
wird.
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Die
getrennte Realisierung der mechanischen Halterung der Elektroden
und der Abdichtung der Driftröhre
führt zu
einer relativ voluminösen
Anordnung, die für
kleine mobile Geräte
wenig geeignet ist. Außerdem
muss der gasdichte Behälter
zum Einbau der Stützkonstruktion
eine relativ große
nachträglich
verschließbare Öffnung besitzen.
Weiterhin werden entweder eine Vielzahl elektrischer Durchführungen
im gasdichten Behälter
benötigt,
oder die elektrischen Komponenten im Inneren der Driftröhre, wie
z.B. die Widerstände
des Spannungsteilers oder die flexible Leiterplatte, müssen aus
einem Material bestehen, das nicht ausgast. In beiden Fällen ergibt sich
ein hoher Aufwand.
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In
einer anderen Variante werden anstelle der Ringelektroden Rohre
oder Rohrsegmente verwendet, die schwach elektrisch leitfähig sind
oder die auf ihrer Innenseite eine Beschichtung mit geringer elektrischer
Leitfähigkeit
aufweisen (Browning et al. in
US 4,390,784 A und
EP 0 026 683 B1 ). Ein gasdichter
Behälter
kann verwendet werden, um die Rohre oder Rohrsegmente zu halten
und zu zentrieren (Vora et al.
US 4,712,008 A ). Hierdurch wird der mechanische
Aufbau vereinfacht und die Anzahl der zu kontaktierenden Elektroden
reduziert. Allerdings bleibt bei innen beschichteten Rohrsegmenten
eine gewisse Anzahl elektrischer Durchführungen weiterhin notwendig.
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Von
Campbell et al. (
US
5,021,654 A ) wird ein monolithischer Keramikblock verwendet,
der im Innenraum eine Beschichtung mit geringer elektrischer Leitfähigkeit
aufweist und an dem alle weiteren Bestandteile der Driftröhre mechanisch
befestigt sind. Zahlreiche elektrische Kontakte sind hier durch die
Wand des Keramikblocks geführt,
was einen hohen Abdichtungsaufwand erfordert. Außerdem kann der monolithischen
Keramikblock nicht in einer für
die Massenfertigung geeigneten Technologie, wie z.B. Trockenpressen
mit anschließendem
Sintern, gefertigt werden, da er eine komplizierte Formgebung mit einer
Vielzahl von Öffnungen
aufweist, die in verschiedene Richtungen führen. In
US 5,021,654 A wird für den monolithischen
Keramikblock eine Glaskeramik verwendet, die im gebrannten Zustand
mechanisch bearbeitet werden kann. Dieses Material ist jedoch aufgrund
seiner Porosität
und der hohen Oberflächenaffinität gegenüber Wasser
nicht für
ein Ionenmobilitätsspektrometer
geeignet, das unter wechselnden klimatischen Bedingungen betrieben wird.
Die mechanische Bearbeitung anderer für Ionenmobilitätsspektrometer
geeignete keramische Materialien ist im gebrannten Zustand aufgrund
der Härte
und Sprödigkeit
extrem aufwendig. Zusätzlich ist
die reproduzierbare und homogene Beschichtung von Teilen des Innenraumes
des Keramikblocks mit einem schwach leitfähigen Material technologisch sehr
anspruchsvoll, sodass diese Bauart nicht für ein Serienprodukt geeignet
ist.
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Eine
weitere Variante verwendet Rohre, die selber nicht elektrisch leitfähig sind,
aber auf der Außenseite
leitfähige
Ringelektroden tragen oder eine durchgängige Beschichtung mit geringer
elektrischer Leitfähigkeit
aufweisen (Burke
US
5,162,649 A ; Vandrish et al.
EP 0 369 751 A1 ; Kaltschmidt et al.
DE 197 27 122 A1 ;
Leon
EP 0 505 216 A2 ).
Die Elektroden der Driftröhre
können
bei dieser Variante ohne aufwendige Durchführungen elektrisch von außen kontaktiert
werden. Das elektrische Feld greift kapazitiv oder infolge von Leckströmen im Rohr
in den Innenraum durch.
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Für die Überwachung
der Umgebungsluft auf Schadstoffe werden in der Regel die Ionen
beider Polaritäten
nachgewiesen, was üblicherweise
dadurch realisiert wird, dass die Richtung des elektrischen Driftfeldes
im Abstand von wenigen Sekunden zyklisch umgeschaltet wird. Bei
den zuletzt beschriebenen Driftröhren
werden Ionen, die an die isolierende Innenwand des Rohres gelangen,
nicht neutralisiert, sondern bleiben dort als geladene ortsfeste
Ionen erhalten und bewirken eine statische Aufladung der Innenwand.
Nachfolgende Ionen der gleichen Polarität werden durch diese Aufladung
zur Driftröhrenachse gebündelt und
damit der Ionenstrom an der Empängerelektrode
erhöht.
Wird die Richtung des elektrischen Driftfeldes umgeschaltet, um
Ionen der anderen Polarität
zu messen, bewirken dieselben Aufladungen jedoch anfänglich eine
Ablenkung der nachzuweisenden Ionen zur Innenwand der Driftröhre. Das
dadurch verringerte Messsignal steigt solange an, bis die Umladung
der Innenwände
abgeschlossen ist. Dieser Umladungsprozess dauert bis zur Stabilisierung
einige Minuten bis Stunden und behindert damit ein schnelles Messen
von Ionen beider Polaritäten.
Außenbeschichtete
Röhren
sind damit nur für spezielle
Messaufgaben geeignet, bei denen der Nachweis von Ionen einer Polarität genügt.
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In
einer weiteren Variante ist die Driftröhre aus elektrisch leitfähigen und
isolierenden Ringen zusammengefügt.
In Richtung der Driftröhrenachse wechseln
sich elektrisch leitfähige
und isolierende Ringe ab. Die elektrisch leitfähigen Ringe (Ringelektroden)
reichen vom Inneren der Driftröhre
bis zu deren Außenseite,
sodass jede Ringelektrode elektrisch von außen kontaktiert werden kann
(Knorr et al.
US 4,633,083
A ; Eiceman
US
4,777,363 A ; Avida et al.
US 5,235,182 A ). Die Kontaktflächen zwischen den
einzelnen Ringen werden abgedichtet. Ein Herstellungsverfahren für eine solche
Driftröhre
besteht darin, dass die gestapelten Ringe mit eingefügten Dichtungsringen
mechanisch von außen
verspannt werden. Die hierzu notwendige mechanische Stützkonstruktion
verursacht allerdings einen zusätzlichen Aufwand
und benötigt
Raum, der in kleinen mobil einsetzbaren Geräten knapp ist. Weiterhin verursacht die
Vielzahl an Dichtstellen ein hohes Leckagerisiko. Eine einfachere
und mechanisch deutlich robustere Driftröhre erhält man durch den Einsatz von
metallischen Ringelektroden mit Z-förmigem
Querschnitt, in die passgenau Isolierringe mit recheckigem Querschnitt
eingelegt werden. Die gestapelten Ringelektroden und Isolierringe
werden verklebt oder verlötet (Karl
DE 41 30 810 C1 );
es entsteht eine selbst tragende gasdichte Driftröhre, die
elektrisch von der Außenseite
kontaktiert werden kann. Auch ein Schaltgitter kann so eingefügt werden
(Baumbach et al.
DE 101
55 259 C1 ;
3a und
3b). Aufgrund
von unvermeidlichen Montagetoleranzen beim Zusammensetzen der gestapelten
Ringelektroden und Isolierringe ergeben sich bei der Schrumpfung
der Klebeschichten und Lötschichten
bei diesem Herstellungsverfahren relativ große Längentoleranzen für die fertige
Driftröhre.
Des Weiteren ist aus der Offenlegungsschrift
US 2001/0032929 A1 )
(Fuhrer et al.) bekannt, dass anstelle von einfachen Ringelektroden auch
Ionen fokussierende Elektroden zu einer Driftröhre zusammengefügt werden
können.
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Die
Driftröhre
wird bei allen Typen von Ionenmobilitätsspektrometern bisher meist über separate Gasverbindungen
(Gaskanäle),
wie etwa Schläuche oder
Kapillaren, mit den pneumatischen Komponenten des Ionenmobilitätsspektrometers
verbunden. Die Montage der Gasverbindungen des Ionenmobilitätsspektrometers
stellt einen erheblichen Anteil am gesamten Herstellungsaufwand
dar.
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Insbesondere
bei den aus Ringelektroden und Isolierringen zusammengefügten Driftröhren müssen die
Gasverbindungen in der Regel flexibel gehalten werden, um die relativ
großen
Montage- und Fügetoleranzen
auszugleichen. Zur Montage der flexiblen Gasverbindungen werden
dafür geeignete Adapter
in die Driftröhre
integriert, was einen zusätzlichen
Aufwand verursacht. Der Einsatz flexibler Schläuche ist gerade im Bereich
der Gasanalyse nicht optimal, da diese ein erhöhtes Risiko für Leckagen
und Ausgasungen aufweisen. Außerdem
können bei
der Montage von Schläuchen
Verunreinigungen der Driftröhre
eintreten, die zusätzliche
Reinigungsschritte nach sich ziehen. Ein Toleranzausgleich über gebogene
und verlötete
Metallkapillaren verspricht eine höhere Dichtigkeit, erfordert
aber einen hohen Herstellungs- und
Montageaufwand bzw. weitere Arbeitsschritte zur Reinigung der Verbindungsstellen und
auch der Driftröhre
von Flussmittelrückständen. Alternativ
kann die Passgenauigkeit bei geklebten oder gelöteten Driftröhren durch
eine mechanische Nachbearbeitung der Driftröhre im zusammengefügten Zustand
hergestellt werden. Hierbei ist jedoch das Spannen und Ausrichten
der Driftröhre
aufwendig. Außerdem
sind ebenfalls wieder zusätzliche
Reinigungsschritte zum Entfernen von Bearbeitungsrückständen notwendig.
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Aufgabe der Erfindung
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Die
Aufgabe der Erfindung besteht darin, eine Driftröhre für ein Ionenmobilitätsspektrometer bereitzustellen,
bei der die Elektroden zur Erzeugung eines elektrischen Driftfeldes
elektrisch von außen kontaktierbar
sind und die mit geringem Aufwand mit dem Pneumatiksystem des Ionenmobilitätsspektrometers
verbunden werden kann.
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Kurze Beschreibung der Erfindung
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Die
Aufgabe wird durch eine Driftröhre
gemäß Hauptanspruch
1 und den abhängigen
Unteransprüchen
2 bis 11 gelöst.
Die erfindungsgemäße Driftröhre ist
aus gestapelten Röhrensegmenten
zusammengefügt,
wobei die Mehrzahl der Röhrensegmente
mindestens zwei von einander getrennte Öffnungen aufweist. Die Öffnungen
der gestapelten Röhrensegmente
fluchten so zueinander, dass sie im zusammengefügten Zustand neben einem Driftbereich
mindestens einen integrierten Gaskanal ausbilden, der entlang der
Driftröhrenachse
verläuft.
Außerdem
ist mindestens ein verbindendes Röhrensegment in der Driftröhre eingefügt, das
einen Gaskanal quer zur Driftröhrenachse
bildet und den Driftbereich mit einem entlang der Driftröhrenachse
verlaufenden Gaskanal verbindet.
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Die
Driftröhre
ist entweder aus elektrisch leitfähigen und isolierenden Röhrensegmenten
oder nur aus isolierenden Röhrensegmenten
zusammengefügt,
wobei sich im letzteren Fall zwischen zwei isolierenden Röhrensegmenten
eine leitfähige
Schicht befindet. Die elektrisch leitfähigen Röhrensegmente bzw. die elektrisch
leitfähigen
Schichten reichen vom Innenraum (Driftbereich) bis in den Außenraum
der Driftröhre
und dienen als Elektroden zur Erzeugung des elektrischen Driftfeldes.
Die Elektroden werden dabei elektrisch von außen angeschlossen.
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Durch
weitere verbindende Röhrensegmente
können
zusätzliche
Gaskanäle
quer zur Driftröhrenachse
ausgebildet werden, die entlang der Driftröhrenachse verlaufende Gaskanäle untereinander oder
den Reaktionsraum der Driftröhre
mit dem Außenraum
des Ionenmobilitätsspektrometers
verbinden. Hierzu sind bei diesen Röhrensegmenten einige der Öffnungen,
die den Driftbereich und die Gaskanäle ausbilden, gastechnisch
verbunden.
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Durch
die längs
und quer zur Driftröhrenachse
verlaufenden Öffnungen
in den Röhrensegmenten gelingt
es, integrierte Gaskanäle
zwischen beliebigen Stellen der Driftröhre herzustel len. Insbesondere können die
Gasanschlüsse
der Driftröhre über integrierte
Gaskanäle
zusammengeführt
werden, sodass alle äußeren Gasverbindungen
der Driftröhre
mit den anderen pneumatischen Komponenten über ein einzelnes Röhrensegment
hergestellt werden können.
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Da
sich die Fügetoleranzen
der Driftröhre nicht
auf die Lage der Gasanschlüsse
innerhalb des Gasanschlussteils auswirken, kann die Verbindung der
Driftröhre
zum Pneumatiksystem des Ionenmobilitätsspektrometers insbesondere
ohne aufwendige flexible Gasverbindungen erfolgen. Des Weiteren sind
im zusammengefügten
Zustand keine mechanischen Nachbearbeitungen der Driftröhre und
nur geringer oder gar kein Reinigungsaufwand notwendig. Durch die
Integration der Gaskanäle
in die Driftröhre ergibt
sich somit ein erheblich geringerer Herstellungsaufwand.
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Die
integrierten Gaskanäle
der Driftröhre führen vorzugsweise
zu einem Pneumatikblock, der mit der Driftröhre zusammengefügt ist und
diese stirnseitig abschließt.
Die weiteren pneumatischen Komponenten, wie z.B. eine Gaspumpe oder
Filter, und Sensoren werden ebenfalls an den Pneumatikblock angeschlossen.
Die Driftröhre
ist mit den anderen pneumatischen Komponenten entweder über im Pneumatikblock
integrierte Gaskanäle
oder durch separate Gasverbindungen, wie etwa Metallkapillare, verbunden.
Durch die Montage von pneumatischen Komponenten und Sensoren an
geeignet ausgeformten Röhrensegmenten
und die gastechnische Verbindung über die integrierten Gaskanäle der Driftröhre kann
die Funktionalität
des Pneumatikblocks teilweise oder sogar vollständig von der Driftröhre selber übernommen
werden.
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Es
lassen sich weiterhin spezielle Gaskanäle in die Driftröhre integrieren,
die geöffnet
und wieder verschlossen werden können
und die groß genug sind,
um sie als Kammern für
Filter- oder Dopantmaterialien
zu verwenden. Die Filter- oder Dopantmaterialien werden nach entsprechender
Laufzeit des Ionenmobilitätsspektrometers
ersetzt.
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Die
Driftröhre
ist aus gestapelten Röhrensegmenten
zusammengefügt,
deren Kontaktflächen bevorzugt
ebene Flächen
sind, die im zusammengefügten
Zustand senkrecht zur Driftröhrenachse
ausgerichtet sind. Röhrensegmente
mit planarer Geometrie lassen sich durch etablierte Fertigungstechnologien,
wie z.B. Trockenpressen oder Stanzen, in großen Stückzahlen kostengünstig herstellen.
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Durch
das Zusammenfügen
werden der Driftbereich der Driftröhre und die integrierten Gaskanäle zum Außenraum
der Driftröhre
gegeneinander abgedichtet, wobei in Abhängigkeit von den verwendeten
Materialien unterschiedliche Fügetechniken eingesetzt
werden, wie z.B. Kleben, Löten
oder Schweißen.
Für die
isolierenden Röhrensegmente werden
bevorzugt Kunststoffe oder Keramiken verwendet, während die
elektrisch leitfähigen
Röhrensegmente
aus Metall, einem leitfähigen
Kunststoff, einer leitfähigen
Keramik, aus einem leitfähig
beschichtetem Kunststoff oder einer leitfähig beschichteten Keramik gefertigt
sind.
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Die
Driftröhre
ist bei einer geeigneten Wahl von Materialien und Fügetechniken
selbst tragend und gasdicht. In den Röhrensegmenten können mechanische
Verrippungen, Befestigungen, elektrische Kontaktierungselemente
und/oder pneumatische Abdichtungskonturen so integriert werden,
dass elektrische oder pneumatische Komponenten, Sensoren, Leiterplatten
oder Gehäuseteile
direkt an der Driftröhre
befestigt werden können.
Die Driftröhre
selber kann die mechanische Stützkonstruktion
und bei geeigneter Gestaltung und Beschichtung auch Teile der Außenwand
des Ionenmobilitätsspektrometers
bilden.
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Die
Erfindung schließt
auch Driftröhren
ein, die mehr als einem Driftbereich aufweisen. Die Röhrensegmente
weisen dabei Öffnungen
auf, die im zusammengefügten
Zustand so zueinander fluchten, dass mehr als ein Driftbereich und
mindestens ein integrierter Gaskanal ausgebildet werden. Mit einem derartigen
Ionenmobilitätsspektrometer
ist beispielsweise die gleichzeitige Messung von Ionen beider Polaritäten möglich.
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In
den Ausführungsbeispielen
werden Ionenmobilitätsspektrometer
vom Flugzeit-Typ beschrieben. Allerdings ist die Erfindung nicht
auf diesen Typ beschränkt,
sondern kann auf alle Typen von Ionenmobilitätsspektrometern angewendet
werden, bei denen Elektroden elektrisch von außen angeschlossen und Gaskanäle in die
Driftröhre
zu integrieren sind. Das von den Elektroden erzeugte Driftfeld ist
dabei nicht auf ein zeitlich konstantes axiales elektrisches Driftfeld
beschränkt.
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Beschreibung der Abbildungen
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Die
schematischen 1a) und 1b) zeigen
Ionenmobilitätsspektrometer
vom Flugzeit-Typ nach dem Stand der Technik mit einem Membraneinlass-
bzw. einem Direkteinlasssystem.
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Die 2a)
bis 2e) zeigen isolierende Röhrensegmente ((20),
(30), (40), (50)) und ein elektrisch
leitfähiges
Röhrensegment
(60).
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Die 3a)
zeigt den Aufbau eines elektrischen Schaltgitters (70),
das als Schaltelement (3) zwischen dem Reaktionsraum (2)
und der Driftzeitstrecke (4) eines Ionenmobilitätsspektrometers
vom Flugzeit-Typ verwendet wird. Die 3b) zeigt
das elektrische Schaltgitter im zusammengefügten Zustand in der Draufsicht.
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Die 4)
zeigt einen Abschnitt einer Driftröhre vom Flugzeit-Typ, der aus
isolierenden Röhrensegmenten
((30), (50)) und leitfähigen Röhrensegmenten (60)
zusammengefügt
ist und den Reaktionsraum (2) der Driftröhre (1)
ausbildet.
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Die 5)
zeigt ein Ionenmobilitätsspektrometer
vom Flugzeit-Typ mit einer Driftröhre, die aus isolierenden Röhrensegmenten
((20), (30), (40), (50)), elektrisch
leitfähigen
Röhrensegmenten
(60) und einem elektrischen Schaltgitter (70)
zusammengefügt
ist, und einem Pneumatikblock (bestehend aus einer Abschlussplatte
(81), einer Verbindungsplatte (82) und einer Anschlussplatte
(83)), an dem die Driftröhre sowie die weiteren pneumatischen Komponenten
des Ionenmobilitätsspektrometers (Gaspumpe
(13); Filter (14), (15)) angeschlossen sind.
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Die 6a)
und 6b) zeigen einen Abschnitt einer Driftröhre vom
Flugzeit-Typ, die aus isolierenden Röhrensegmenten (90)
zusammengefügt ist,
wobei sich zwischen isolierenden Röhrensegmenten elektrisch leitfähige Schichten
befinden, die mit Kontaktstreifen (96) auf einer Leiterplatte
(95) elektrisch verbunden sind.
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Bevorzugte Ausführungsformen
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Die 1a)
und 1b) zeigen Ionenmobilitätsspektrometer vom Flugzeit-Typ
in schematischer Darstellung. In beiden Abbildungen besteht der Driftbereich
der Driftröhre
(1) aus einem Reaktionsraum (2) und einer Driftzeitstrecke
(4), die durch ein Schaltelement (3) voneinander
getrennt sind. Die primäre
Ionisation von Gasmolekülen
erfolgt in der Nähe
der Ionisierungsquelle (7), die einen radioaktiven Betastrahler
(63Nickel) enthält. Typischerweise werden die
zu analysierenden Substanzen, die mit dem Probengas in den Reaktionsraum
(2) gelangen, erst in Folgereaktionen ionisiert. Die erzeugten
Ionen werden durch ein axiales elektrisches Driftfeld in Richtung
des Schaltelementes (3) gezogen, das den Durchtritt der
Ionen verhindert. Durch ein kurzzeitiges Öffnen des Schaltelementes (3)
werden Ionen gepulst in die Driftzeitstrecke (4) eingelassen
und bewegen sich dort in einem axialen elektrischen Driftfeld zur
Empfängerelektrode
(6). Aufgrund der unterschiedlichen Mobilität der Ionen
wird an der Empfängerelektrode
(6) ein substanzabhängiger
Ionenstrom gemessen. Das axiale elektrische Driftfeld wird durch eine
Vielzahl von Feldelektroden (5) erzeugt.
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Die
Ionenmobilitätsspektrometer
in den 1a) und 1b) enthalten
jeweils einen Gaskreislauf, in dem eine Gaspumpe (13) das
im Gaskreislauf befindliche Gas im Umlauf durch die Driftröhre (1)
und die beiden Filter (14) und (15) fördert. In der
Nähe der
Ionisierungsquelle (7) wird Gas aus der Driftröhre (1)
abgesaugt und strömt über die
Gaskanäle
(8), (9), (10), (11) und (12)
in die Driftröhre
(1) zurück.
Dem Reaktionsraum (2) und der Driftzeitstrecke (4)
wird über
die Gaskanäle
(11) bzw. (12) gereinigtes Gas zugeführt. Damit
entsteht in der Driftröhre (1)
ein unidirektionaler Gasstrom, bei dem die Driftzeitstrecke (4)
ausschließlich
von gereinigtem Driftgas durchströmt wird. Die zu analysierenden
Substanzen gelangen über
den Gaskanal (11) mit gereinigtem Gas in den Reaktionsraum
(2). Die Filter (14) und (15) reinigen
das umlaufende Gas von zu analysierenden Substanzen und halten die
Feuchtigkeit des Gases bei einer geringen Konzentration konstant.
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In
der 1a) ist das Ionenmobilitätsspektrometer durch eine semipermeable
Membran (19) vom Umgebungsgas getrennt (Membransystem). Das
Umgebungsgas wird durch eine zweite Gaspumpe (18) über den
Gaseinlasskanal (16) angesaugt und fließt über den Gasauslasskanal (17)
zurück.
Die semipermeable Membran (19) wird also von außen mit
Umgebungsgas und von innen mit im Gaskreislauf befindlichen Gas
bespült.
Die zu analysierenden Substanzen gelangen über die semipermeable Membran
(19) in den Gaskanal (11) und strömen mit
dem Gas des Gaskreislaufs in den Reaktionsraum (2). In der
Regel ist die semipermeable Membran beheizbar, um Speichereffekte
zu verringern.
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In
der 1b) ist ein Ionenmobilitätsspektrometer mit einem Direkteinlasssystem
dargestellt. Der Gaseinlasskanal (16) mündet direkt in den Gaskanal
(11) zwischen dem Filter (15) und der Driftröhre (1),
während
der Gasauslasskanal (17) zwischen der Gaspumpe (13)
und dem Filter (15) an den Gaskreislauf der Driftröhre (1)
angeschlossen ist. Das Ionenmobilitätsspektrometer ist also direkt
mit dem Umgebungsgas verbunden. Aufgrund der Druckverhältnisse
an den Einmündungen
der beiden Gaskanäle
(16) und (17) wird zu analysierendes Umgebungsgas über den
Gaseinlasskanal (16) angesaugt wird, und es fließt Gas über den
Gasauslasskanal (17) aus dem Gaskreislauf ab. Der Filter
(15) verhindert, dass bei einem Stillstand der Gaspumpe
(13) zu analysierende Substanzen in die Driftzeitstrecke
(4) der Driftröhre
(1) gelangen. Die Gaskanäle (16) und (17)
sind vorzugsweise als Kapillaren ausgeführt.
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Die 2a)
bis 2e) zeigen vier isolierende Röhrensegmente ((20,
(30), (40), (50)) und ein elektrisch
leitfähiges
Röhrensegment
(60). Die Kontaktflächen
der abgebildeten Röhrensegmente
sind eben und parallel, sodass sich die Röhrensegmente einfach stapeln
lassen. Die Kontaktflächen
sind im Stapel bzw. im zusammengefügten Zustand senkrecht zur
Driftröhrenachse
ausgerichtet.
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Die 2a)
zeigt ein isolierendes Röhrensegment
(20), das zwei voneinander getrennte Öffnungen (21) und
(22) aufweist. Wird das Röhrensegment (20) mit
anderen abgebildeten Röhrensegmenten
zusammengefügt,
fluchten die entsprechenden Öffnungen
der Röhrensegmente.
Die Öffnungen
(21) und (22) bilden den Driftbereich einer Driftröhre bzw. einen
integrierten Gaskanal aus, der entlang der Driftröhrenachse
verläuft.
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Die
isolierenden Röhrensegmente
bestehen vorzugsweise aus einer oxidischen Keramik, insbesondere
Aluminiumoxid (Al2O3),
und werden durch Trockenpressen mit anschließendem Sintern hergestellt.
Andere Herstellungsverfahren, wie etwa keramischer Spritzguss, sind
ebenso einsetzbar. Die isolierenden Röhrensegmente können auch
als Stanz- oder Spritzgussteil aus einem Kunststoff hergestellt werden,
wobei durch geeignete Materialauswahl ein Ausgasen in den Driftbereich
der Driftröhre
zu vermeiden ist.
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Die 2b)
zeigt ein isolierendes Röhrensegment
(30), das drei voneinander getrennte Öffnungen (31), (32)
und (33) aufweist. Die Öffnungen (21)
und (31) sowie (22) und (32) fluchten
im zusammengefügten
Zustand und bilden den Driftbereich bzw. einen integrierten Gaskanal.
Die Öffnung
(33) ermöglicht
die Ausbildung eines zweiten integrierten Gaskanal, der entlang
der Driftröhrenachse
verläuft.
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Die 2c)
und 2d) zeigen zwei verbindende isolierende Röhrensegmente
((40), (50)). In Abwandlung des Röhrensegmentes
(20), bei dem die Öffnungen
(21) und (22) voneinander getrennt sind, ist im
Röhrensegment
(40) eine Einsenkung (42) ausgebildet. Das Röhrensegment
(40) bildet einen Gaskanal quer zur Driftröhrenachse
aus und verbindet den Driftbereich mit einem integrierten Gaskanal.
Das andere verbindende Röhrensegment
(50) entspricht dem Röhrensegment
(30), wobei die Öffnungen
(31) und (33) durch die Einsenkung (53)
verbunden sind.
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Die 2e)
zeigt ein elektrisch leitfähigen Röhrensegment
(60), das vorzugsweise aus Metall hergestellt sind. Die Öffnungen
(61), (62) und (63) entsprechen den Öffnungen
der isolierenden Röhrensegmente
aus den 2a) bis 2d).
Allerdings sind auch andere elektrisch leitfähige Materialien, wie etwa
ein leitfähiger
Kunststoff oder eine leitfähige
Keramik, oder ein leitfähig
beschichteter Kunststoff oder einer leitfähig beschichtete Keramik möglich.
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Die 3a)
zeigt zwei elektrisch leitende gitterförmige Röhrensegmente ((70a),
(70c)) und ein dünnes
isolierendes Röhrensegment
(70b), die im zusammengefügten Zustand das elektrisches
Schaltgitter (70) bilden. Die 3b) zeigt
das zusammengefügte
elektrische Schaltgitter (70) in Draufsicht. Die Öffnungen
(72a), (73a), (72b), (73b),
(72c) und (73c) fluchten im zusammengefügten Zustand
zu denjenigen Öffnungen
in den Röhrensegmenten aus
den 2a) bis 2e),
die die integrierten Gaskanäle entlang
der Driftröhrenachse
ausbilden. Die Öffnung (71b)
des isolierenden Röhrensegmentes
(70b) fluchtet zu den Öffnungen,
die den Driftbereich der Driftöhre
(1) ausbilden. Bei den gitterförmigen Röhrensegmenten (70a)
und (70c) befinden schmale parallele Gitterstege (71a)
und (71c) in der zum Driftbereich fluchtenden Öffnung,
wobei die Positionen der Gitterstege (71a) und (71c)
so gegeneinander verschoben sind, dass im zusammengefügten Zustand jeweils
ein Gittersteg zwischen zwei Gitterstegen des anderen Röhrensegmentes
liegt (siehe 3b)).
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Wird
an die gitterförmigen
Röhrensegmente (70a)
und (70c) eine Sperrspannung angelegt, so entsteht zwischen
gegenüberliegenden
Gitterstegen ein elektrisches Feld quer zur Driftröhrenachse,
das Ionen je nach Polarität
zu den Gitterstegen eines der beiden gitterförmigen Röhrensegmente (70a)
und (70b) ablenkt. Das Röhrensegment (70b)
isoliert die beiden gitterförmigen
Röhrensegmente
(70a) und (70c) voneinander. Bei einer genügend hohen
Spannung zwischen den gitterförmigen
Röhrensegmenten (70a)
und (70c) werden alle Ionen abgelenkt und an den Gitterstegen
entladen. In diesem Sperrfall können
Ionen das elektrische Schaltgitter (70) nicht passieren.
Durch ein kurzzeitiges Abschalten der Sperrspannung gelangen Ionen
gepulst in die Driftzeitstrecke (4) der Driftröhre (1).
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Die 4)
zeigt den prinzipiellen Aufbau eines Abschnittes einer Driftröhre (1)
vom Flugzeit-Typ, der aus isolierenden Röhrensegmenten ((30),
(50)) und aus elektrisch leitfähigen Röhrensegmenten (60)
zusammengefügt
ist. Die Öffnungen (31),
(51) und (61) der entsprechenden Röhrensegmente
bilden im zusammengefügten
Zustand den Reaktionsraum (2) einer Driftröhre (1)
aus. Die Öffnungen
(32), (52) und (62) sowie (33),
(53) und (63) der entsprechenden Röhrensegmente
bilden die integrierten Gaskanäle
(12) bzw. (11) aus, die entlang der Driftröhrenachse
verlaufen. Die beiden integrierten Gaskanäle (11) und (12)
und der Reaktionsraum (2) sind bis auf die Einsenkung (53)
im Röhrensegment
(50) quer zur Driftröhrenachse
gasdicht abgeschlossen. Durch die Einsenkung (53) im Röhrensegment
(50) ist der Gaskanal (11) mit dem Reaktionsraum
(2) verbunden.
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Ein
einzelnes elektrisch leitfähiges
Röhrensegment
(60) ist jeweils zwischen zwei isolierenden Röhrensegmenten
eingefügt.
Alle elektrisch leitfähigen
Röhrensegmente
(60) werden elektrisch von außen kontaktiert und erzeugen
im Reaktionsraum (2) ein axiales elektrisches Driftfeld.
Die elektrische Kontaktierung erfolgt, indem die Zungen (64)
der Röhrensegmente
(60) vorzugsweise direkt in eine Leiterplatte eingelötet oder
in handelsübliche
Steckfassungen im 2,5 Millimeter- Raster eingesteckt werden. In
beiden Fällen
ergibt sich ein sehr geringer Kontaktierungsaufwand.
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Die
isolierenden Röhrensegmente
((30), (50)) bestehen aus einer Keramik, die mit
den elektrisch leitfähigen
Röhrensegmenten
(60) aus Metall durch Hartverlöten zusammengefügt werden.
Die Kontaktflächen
der elektrisch leitfähigen
und isolierenden Röhrensegmente
werden dabei mit einer Aktivlotpaste beschichtet, wobei vorzugsweise
nur die isolierenden Röhrensegmente
durch einen einfachen und kostengünstigen Siebdruck beidseitig
beschichtet werden. Nach der Beschichtung werden alle Röhrensegmente
gestapelt und durch Erhitzen unter Schutzgas oder im Vakuum bei
hohen Temperaturen hart verlötet.
Die voneinander getrennten Öffnungen der
Röhrensegmente
werden durch das Verlöten
gegeneinander abgedichtet. Die elektrisch leitfähigen Röhrensegmente (60)
bestehen vorzugsweise aus einer Metall-Legierung, deren thermischer Ausdehnungskoeffizient
an die Keramik angepasst ist. Werden die isolierenden Röhrensegmente
aus einem Kunststoff gefertigt, so werden diese vorzugsweise durch
Kleben mit den elektrisch leitfähigen
Röhrensegmenten
verbunden.
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Die 5)
zeigt ein Ionenmobilitätsspektrometer
vom Flugzeit-Typ mit einer erfindungsgemäßen Driftröhre (1), wobei die
Sensoren des Ionenmobilitätsspektrometers,
die Ionisationsquelle (7), elektrische und elektronische
Komponenten oder Kontaktierungen nicht dargestellt sind. Das Pneumatiksystem
entspricht dem Ionenmobilitätsspektrometer
in der 1b).
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Die
Driftröhre
(1) ist aus isolierenden Röhrensegmenten ((20),
(30), (40), (50)), elektrisch leitfähigen Röhrensegmenten
(60) und einem elektrischen Schaltgitter (70)
zusammengefügt.
Die isolierenden und die elektrisch leitfähigen Röhrensegmente bestehen vorzugsweise
aus Keramik bzw. aus Metall, die mit Hilfe einer Aktivlotpaste hartgelötet sind.
In der Driftröhre
(1) ist jeweils ein elektrisch leitfähiges Röhrensegment zwischen zwei isolierenden
Röhrensegmenten
eingefügt,
und zwar das elektrische Schaltgitter (70) zwischen dem
isolierenden Röhrensegment
(50) und dem ersten isolierenden Röhrensegment (20) entlang
der Driftzeitstrecke (4) und ansonsten elektrisch leitfähige Röhrensegmente
(60). Der Übersichtlichkeit
halber sind die elektrisch leitfähigen
Röhrensegmente
(60) dargestellt, aber nicht bezeichnet. Das elektrische
Schaltgitter (70) dient zum kurzzeitigen gepulsten Einlass
eines Ionenstroms in die Driftzeitstrecke (4) der Driftröhre (1). Alle
elektrisch leitfähigen
Röhrensegmente
((60), (70)) erzeugen in der Driftröhre (1)
ein axiales elektrisches Driftfeld und werden elektrisch von außen kontaktiert.
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Der
Abschnitt der Driftröhre
(1), die den Reaktionsraums (2) ausbildet, ist
bereits in der 4) beschrieben. Die isolierenden
Röhrensegmenten (20)
und (40) sowie die elektrisch leitfähigen Röhrensegmenten (60)
bilden die Driftzeitstrecke (4) aus und führen den
integrier ten Gskanal (12) weiter. Durch die beiden verbindenden
Röhrensegmente (50)
und (40) sind der Gaskanal (11) mit dem Reaktionsraum
(2) und der Gaskanal (12) mit der Driftzeitstrecke
(4) verbunden. Die Empfängerelektrode
(6) schließt
die Driftröhre
(1) an der Driftzeitstrecke (4) stirnseitig ab.
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Anstelle
des elektrischen Schaltgitters (70) kann auch ein herkömmliches
Bradbury-Nielsen Gitter als Schaltelement (3) eingesetzt
werden, um einen gepulsten Ionenstrom zu erzeugen. Da dessen Stege
paarweise gegeneinander isoliert sind, kann ein Bradbury-Nielsen
Gitter nicht über
eine leitfähige Aktivlotpaste
mit isolierenden Röhrensegmenten
hart verlötet
werden, sondern wird nachträglich
mit den jeweils getrennt zusammengefügten Abschnitten der Driftröhre (1)
verklebt, die den Reaktionsraum (2) und die Driftzeitstrecke
(4) ausbilden.
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Die
Driftröhre
(1) ist mit einem Pneumatikblock (bestehend aus der Abschlussplatte
(81), der Verbindungsplatte (82) und der Anschlussplatte
(83)) zu einer baulichen Einheit verbunden. Alle zum Betrieb
des Ionenmobilitätsspektrometers
notwendigen pneumatischen Komponenten (Sensoren, Filter (14) und
(15), Gaspumpe (13)) sind an den Pneumatikblock
angeschlossen, der hierzu entsprechende Anschlüsse enthält. In der 5)
ist das Ionenmobilitätsspektrometer
nicht vollständig
zusammengefügt, um
die Funktionsweise des Pneumatiksystems darzustellen: Die Abschlussplatte
(81) ist nicht mit der Verbindungsplatte (82)
verbunden und die beiden Filter ((14), (15)) und
die Gaspumpe (13) sind nicht an die Anschlussplatte (83)
angeschlossen. Die Verbindungsplatte (82) ist als dünne mit
Aktivlot beschichtete Keramikplatte mit durchgehenden Schlitzen
ausgebildet, die Gaskanäle
zwischen den pneumatischen Komponenten herstellen. Die Abschlussplatte (81)
und die Anschlussplatte (83) sind beide als Metallteile
gefertigt und werden mit der Verbindungsplatte (82) gasdicht
verlötet.
Die Anschlussplatte (83) enthält Öffnungen zum Anschluss der
beiden Filter (14) und (15) sowie der Gaspumpe
(13), die vorzugsweise über
mit O-Ringen gedichtete Zapfverbindungen angeschlossen sind. Über die
Kapillarverschraubungen (81a) und (81b) in der
Abschlussplatte (81) werden Kapillaren als Einlasskanal
(16) bzw. Auslasskanal (17) angeschlossen (entsprechend
dem Direkteinlasssystem in der 1b)).
Der Pneumatikblock ist über
die Anschlussplatte (83) mit der Driftröhre (1) fest zusammengefügt. Zum
Anschluss von pneumatischen Bauelementen, wie z.B. der Anschlussplatte
(83), oder von Sensoren können die Röhrensegmente auch Formelemente
oder Dichtungsflächen
enthalten.
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Die
zum Reaktionsraum (2) der Driftröhre (1) führende Öffnung im
Pneumatikblock gewährleistet die
Zugänglichkeit
zur Ionisierungsquelle (7) (nicht dargestellt), die stirnseitig
in den Reaktionsraum (2) eingesetzt wird. Diese Öffnung wird
mit einem großflächigen Drucksensor
(nicht dargestellt) reversibel verschlossen.
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Die
beiden integrierten Gaskanäle
(11) und (12), die durch die entsprechenden Röhrensegmente entlang
der Driftröhrenachse
ausgebildet sind, werden durch Öffnungen
in der Anschlussplatte (83) und durch Öffnungen und Schlitze in der
Verbindungsplatte (82) weitergeführt. Die Gaskanäle (8),
(9) und (10) sind ebenfalls durch Schlitze in
der Verbindungsplatte (82) ausgeführt. Die Gaskanäle (8)
und (9) verbinden den Reaktionsraum (2) mit dem
Eingang (13a) der Gaspumpe (13). Das Gas wird über den Gaskanal
(8) aus dem Reaktionsraum (2) nahe der Ionisierungsquelle
(7) (nicht dargestellt) abgesaugt und durchströmt den Filter
(14), der wie die Gaspumpe (13) über Öffnungen
in den Platten (82) und (83) an den Gaskreislauf
angeschlossen ist. Nach der Gaspumpe (13) strömt das Gas über den
Gaskanal (10) in den Filter (15), der aufgrund
der perspektivischen Darstellung nicht sichtbar ist. Am Ausgang
des Filters (15) verzweigt sich der Gasstrom in die Gaskanäle (11)
und (12), in denen das Gas in die Driftröhre (1)
zurückströmt.
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Sind
Kapillaren als Einlass- (16) bzw. Auslasskanal (17)
an die Kapillarverschraubungen (81a) bzw. (81b)
angeschlossen, wird Umgebungsgas direkt aus dem Außenraum über den
Einlasskanal (16) angesaugt, und es strömt gleichzeitig Gas aus dem Gaskreislauf über den
Auslasskanal (17) nach außen ab.
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Die 6a)
und 6b) zeigen einen Ausschnitt einer Driftröhre (100),
die aus gleichartigen isolierenden Röhrensegmenten (90)
zusammengefügt
ist. Die Röhrensegmente
(90) bestehen vorzugsweise aus Keramik und werden mit einer
Aktivlotpaste hart verlötet.
Die Öffnungen
(91), (92) und (93) der Röhrensegmente
(90) sind spiegelsymmetrisch angeordnet, so dass sie beim
Stapeln zueinander fluchten und nach dem Zusammenfügen den Driftbereich
der Driftröhre
(100) und zwei integrierte Gaskanäle ausbilden.
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Beim
Verlöten
mit einer Aktivlotpaste entstehen dünne elektrisch leitfähige Schichten,
die die einzelnen Röhrensegmente
der Driftröhre
(100) fest und gasdicht miteinander verbinden. Die elektrisch
leitfähigen
Schichten umschließen
dabei auch die Öffnungen
(91), die im zusammengefügten Zustand den Driftbereich
der Driftröhre
(100) ausbilden, und dienen als Feldelektroden zur Erzeugung
eines axialen elektrischen Driftfeldes.
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Die
Röhrensegmente
(90) der Driftröhre (100)
sind abwechselnd spiegelbildlich gestapelt. Da die Röhrensegmente
(90) nicht spiegelsymmetrisch sind, überdecken sich deren Kontaktflächen nicht vollständig, so
dass die elektrisch leitfähigen
Schichten teilweise freiliegen und von außen kontaktiert werden können. Die
Außenkontur
der Röhrensegmente
(90) ist so geformt, dass dort beim Stapeln ein Schlitz
parallel zur Driftröhrenachse
entsteht, in den entsprechend der 6b) eine
elektrische Leiterplatte (95) eingeschoben werden kann.
Die Leiterplatte (95) weist Kontaktstreifen (96)
aufweist, deren Abstand den Positionen der elektrisch leitfähigen Schichten
der Driftröhre
(100) entsprechen. Jeder elektrisch leitfähigen Schicht
(Feldelektrode) wird ein Kontaktstreifen (96) zugeordnet.
Die elektrische Kontaktierung erfolgt durch direktes Verkleben mit
einem leitfähigen
Klebstoff.
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Die
beiden gegenüberliegenden
Kerben (94) am Außenrand
der Röhrensegmente
(90) dienen zu deren Ausrichtung. Mit ihrer Hilfe werden
alle Teile zwischen zwei senkrecht auf einer Grundplatte stehende
parallele Rundstäbe
im Abstand der Kerben aufgestapelt.
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Die
beiden kleinen Öffnungen
(92) und (93) in den Röhrensegmenten (90)
bilden zwei integrierte Gaskanäle,
die im zusammengefügten
Zustand zueinander und zum Driftbereich der Driftröhre (100) abgedichtet
sind. Zur Verbindung der integrierten Gaskanäle mit dem Driftbereich wird
vorzugsweise zwischen zwei isolierenden Röhrensegmenten (90) ein
verbindendes Röhrensegment
aus Metall (nicht dargestellt) eingefügt werden, die eine definierte
Verbindung zwischen einem der integrierten Gaskanäle und dem
Driftbereich herstellt.
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Mit
der Kenntnis der Erfindung ist es dem Fachmann möglich, eine Vielzahl weiterer
erfindungsgemäßer Ausführungsformen
zu entwerfen.