Erdöl- und Erdgasvorkommen
liegen in porösen
geologischen Formationen. Die Durchlässigkeit der Gesteinsformation
ist entscheidend für
den wirtschaftlichen Abbau der genannten Vorkommen. Häufig sinkt
die Durchlässigkeit
der Gesteinsformation über
den Förderzeitraum
so, dass die Ausbeutung der Vorkommen unwirtschaftlich wird, manchmal
ist die Durchlässigkeit
auch von vornherein zu gering. In diesen Fällen bricht man die Gesteinsformationen
hydraulisch auf, indem Flüssigkeiten
unter hinreichend hohem Druck hineingepresst werden, um Spannungen
und infolgedessen Brüche
bzw. Kapillare zu erzeugen, die die Durchlässigkeit verbessern.
Um
die geologische Formation auch bei nachlassendem Druck dauerhaft
offen zu halten, werden zusätzlich
Stützgranulate,
im Englischen „proppants" genannt, eingebracht.
Beim Ablassen des Druckes bilden die Stützmittel eine Packung, die
dazu dient, die Brüche
bzw. allgemein die geologische Formation offen zu halten. Das Ziel
der Verwendung von Stützmittel
ist die Erhöhung
der Gas und/oder Ölproduktion,
indem ein im hohen Maße
für Öl und/oder
Gas transportfähiger
Kanal in der Formation bereitgestellt wird.
Aus
dem Einsatzgebiet der sogenannten Stützgranulate leiten sich die
notwendigen Eigenschaften ab. Maßgeblich sind dabei zum Beispiel
hohe Bruchfestigkeiten der Stützgranulate
in Kombination mit geringer Dichte, hoher Säurebeständigkeit und sehr guter Rundheit.
Hohe
Bruchfestigkeiten sind erforderlich, da sich andernfalls unter wirkendem
Gebirgsdruck durch Zerbersten von Kernen ein Feinanteil bildet,
der wiederum die notwendige Transportfähigkeit der Kanäle innerhalb
der Formation vermindert. Damit sinkt in unerwünschter Weise die Förderfähigkeit.
Die Bruchfestigkeit wird in Ma.-% angegeben und üblicherweise nach der Standardprüfung (siehe
API RP 60 des American Petroleum Institute) unter Verwendung von
13.780 kPa (2.000 psi) durchgeführt.
Im Folgenden angegebene Bruchfestigkeiten beziehen sich auf dieses
Standardprüfverfahren.
Geringe
Dichten der Stützgranulate
sind deshalb vorteilhaft, da beim Transport mittels flüssigen Transportmediums
nach Untertage Kerne mit hoher Dichte schlechter transportiert werden
können.
Prinzipiell kann man davon ausgehen, dass Kerne mit geringerer Dichte
weiter in die geologische Formation transportiert werden können. Vorteil
dabei ist, dass der gewünschte
Effekt des Offenhaltens der Formation dadurch für einen größeren Bereich wirksam ist.
Als Standardprüfverfahren
zur Bestimmung der Rohdichte von Stützgranulaten findet hier API
RP 60 (Spezifikation des American Petroleum Institute) Anwendung.
Entsprechend beziehen sich alle Angaben zur Rohdichte auf dieses
Standardprüfverfahren.
Eine
hohe Säurebeständigkeit
besonders gegenüber
starken Säuregemischen
wie HCl-HF ist aus technologischen
Gründen
bei der Erdöl-
und/oder Erdgasförderung
notwendig. Die folgenden Angaben diesbezüglich beziehen sich dabei auf
das Standardprüfverfahren
API (RP 60).
Stützgranulate
sind zum Beispiel aus der
DE
195 32 844 C1 bekannt. In dieser und anderen Veröffentlichungen
bestehen die Stützgranulate
aus rein anorganischen Komponenten mit sehr hohen Anteilen an Al
2O
3, um die Bildung
von Alumosilikaten bzw. Korund zu erreichen. Diese Minerale weisen
eine sehr hohe Festigkeit auf, was ihren Einsatz als Stützgranulat
auch in großen
Bohrtiefen bei entsprechend hohen Gesteinsdrücken ermöglicht. Ziel ist hier, durch
die Wahl der Einsatzstoffe sowie der Prozessparameter eine hohe Sinterdichte
(geringe Porosität)
im Kern zu erreichen. Entsprechend ist die Rohdichte dieser Stützgranulate relativ
hoch, so dass sie sich beim Befüllen
der Gesteinsformation frühzeitig
ablagern und die hinteren Bereiche nicht erreichen. Damit steht
dieser hintere Bereich für
eine Ausbeutung nicht zur Verfügung.
Entsprechend ist der erzielte positive Effekt der Gewährleistung
der Durchlässigkeit
der Gesteinsformation trotz wirkendem Gebirgsdruck nur für einen
eng begrenzten Bereich wirksam.
Diese
genannten Stützgranulate
sowie auch weitere rein keramische Stützgranulate finden Anwendung
ohne eine zusätzliche
Beschichtung. Ohne eine Beschichtung weisen diese Stützgranulate
jedoch eine relativ hohe Säurelöslichkeit
auf.
Für die Anwendung
von Stützgranulat
ist ein eng begrenzter Korngrößenbereich
notwendig. Die derzeitigen Verfahren zur Herstellung dieser keramischen
Stützgranulate
sind jedoch verbunden mit der Produktion eines erheblichen Anteils
von Über-
und/oder Unterkorn. Die Ausbeute von Kernen im notwenigen Korngrößenbereich
liegt zum Beispiel 40 bis 16 Mesh bei ≤ 35 %. Neben dieser wirtschaftlich
ungünstigen
Produktionsweise tritt entsprechend zusätzlich eine Entsorgungsaufgabe
für Über- und
Unterkorn auf.
Die
Nachteile der geringen Säurebeständigkeit
können
in vorteilhafter Weise dadurch behoben werden, dass solche keramischen
Granulate, wie zum Beispiel aus der
US
5,218,038 oder
US 4,969,522 bekannt, vor
Ihrem Einsatz zusätzlich
auf ganz unterschiedliche Weise beschichtet werden. Beschichtet
werden dabei zum Beispiel keramische Kerne oder Sande. Diese beschichteten
Stützgranulate
erreichen jedoch nicht Rohdichten von weniger als 2 g/cm
3.
Weiterhin
sind Stützgranulate
sowie Verfahren zur deren Herstellung bekannt, die die beschriebenen Nachteile
der geringen Säureresistenz
von keramischen Granulaten ohne eine notwendige zusätzliche
Beschichtung realisieren, indem die Stützgranulate durch Granulierung
von pulverförmigen
Ausgangsmaterialien in Kombination mit flüssigen Harzen und anschließender Aushärtung dieser
Harze hergestellt werden. Das flüssige
Harz dient dabei bei der Granulierung als Bindemittel.
Nachteilig
ist hier jedoch, dass die Ausbeute im notwendigen eng begrenzten
Kornbereich für
die Anwendung zum Beispiel 40 bis 16 Mesh vergleichbar niedrig wie
bei den keramischen Stützgranulaten,
also bei ≤ 35
% liegt. Entsprechend stellen auch diese Herstellungsverfahren eine
wirtschaftlich ungünstige
Herstellungskonstellation dar, verbunden mit der zusätzlich auch
hier auftretenden erheblichen Entsorgungsaufgabe für Über- und
Unterkorn.
Granulate
auf der Basis von anorganischen Pulvern, eingebunden in eine ausgehärtete Harzmatrix, weisen
außerdem
Rohdichten von > 2
g/cm3 auf. Die Rohdichte kann in diesem
Fall nur durch Zugabe von organischen Materialien reduziert werden.
Der
Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, einen verbesserten Kern zur
Verwendung als Stützgranulat
mit geringer Rohdichte zur Verfügung
zu stellen. Darüber
hinaus ist ein besonders geeignetes Verfahren zur Herstellung eines
solchen Kernes anzugeben.
Die
Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch
einen Kern mit den Merkmalen des Anspruchs 1. Die hinsichtlich des
Verfahrens genannte Aufgabe wird durch die Merkmale des Anspruchs
11 bzw. 12 gelöst.
Vorteilhafte
Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
Erfindungsgemäß wird ein
Kern vorgeschlagen, der aus einer Rohstoffmischung gebildet ist,
die zumindest eine feinteilige Komponente, vorzugsweise Gesteins-
oder Glasmehle, wie zum Beispiel Quarzmehl, und mindestens ein Pulverharz
umfasst.
Die
Rohstoffmischung wird in geeigneter Weise homogenisiert, durch Zugabe
eines flüssigen
Mediums, beispielsweise Wasser, granuliert und thermisch so behandelt,
dass das Pulverharz in geeigneter Weise aushärtet. Daraus resultiert ein
Kern mit sehr hoher Bruchfestigkeit und der somit als Kern an sich,
d.h. ohne weitere Beschichtung und/oder Imprägnierung, als Stützgranulat
besonders geeignet ist. Ein weiterer Vorteil eines derartigen, ausgehärteten Kerns
gegenüber
den beschriebenen keramischen Produkten ist jedoch die zusätzlich hohe
Säurebeständigkeit
und eine niedrige Rohdichte von < 2
g/cm3.
Rohdichten
von < 2 g/cm3 werden bereits bei den ausgehärteten Kernen,
die nur aus Gesteinsmehl und Pulverharz gebildet sind, erreicht,
also ohne die Zugabe weiterer organischer Komponenten. Mit anderen Worten:
Die erfindungsgemäßen Kerne
weisen geringere Rohdichten auf, als die beschriebenen bekannten Kerne
oder Stützgranulate,
die aus Gesteinsmehlen und Flüssigharz
hergestellt sind.
Der
erfindungsgemäße Kern
ist zumindest aus einer feinteiligen Komponente und zumindest einem festen
Pulverharz gebildet. Beim festen Pulverharz kann es auch um eine
Kombination mehrerer Pulverharze handeln.
Die
feinteiligen Komponenten können
dabei jegliche Art von geeigneten Glas- oder Gesteinsmehlen darstellen.
Diese anorganischen feinteiligen Komponenten fördern dabei besonders die Bruchfestigkeit
des ausgehärteten
Kerns. In einer weiteren Ausführung
können
statt Gesteinsmehlen teilweise oder vollständig auch geeignete Aschen
und/oder Stäube,
insbesondere Filterstäube
aus der Abgasreinigung, aus anderen thermischen Prozessen, eingesetzt
werden. Daneben können
aber auch geeignete feinteilige organische Komponenten, insbesondere
Holzstäube,
Getreidemehle und/oder Kunststoffstäube Anwendung finden.
Die
Rohstoffmischung zur Herstellung des Kerns kann aus den beschriebenen
anorganischen und/oder organischen Komponenten bestehen, abhängig von
den notwendigen Eigenschaften für
die entsprechende Anwendung des Kerns beispielsweise als Stützgranulat.
In
einer weiteren Ausführungsform
weist die Rohstoffmischung als weiteren Ausgangsstoff fasrige Materialien
auf. Vorteil solcher faserförmigen
Materialien ist die Steigerung der Festigkeit des Kerns. Darüber hinaus
kann die Rohstoffmischung als weitere Ausgangsstoffe organische
oder anorganische Bindemittel aufweisen.
Vorzugsweise
weist der Kern eine Korngröße von 0,2
mm bis 2 mm auf. Ein derart fester Kern mit einer derart kleinen
Korngröße eignet
sich für
verschiedene Anwendungen, insbesondere als Stützgranulat für die Erdöl- oder
Erdgasförderung.
Je nach Anwendungsfall kann der Kern im thermisch behandelten Zustand
zusätzlich
beschichtet, z. B. mit einer Beschichtung aus anorganischem oder
organischem Material, oder imprägniert
werden.
Beim
erfindungsgemäßen Verfahren
zur Herstellung des Kerns wird anstelle vom bekannten flüssigen Harz
Pulverharz als Ausgangsstoff für
die Rohstoffmischung verwendet. Zur Bindung der Rohstoffmischung beim
Granulieren wird anstelle von flüssigem
Harz ein geeignetes anderes Bindemittel eingesetzt. Bereits bei der
Granulierung mit Wasser reichen die wirkenden Bindekräfte zwischen
den Partikeln aus, um ein geeignetes Granulat zu formen. Alternativ
oder zur weiteren Erhöhung
der Bindekräfte
ist die Zugabe von Bindemitteln, zum Beispiel Leimen, denkbar. Die
Bindemittel können
in fester und/oder flüssiger
Form der Rohstoffmischung und/oder des flüssigem Granulier- bzw. Suspendiermediums
(zum Beispiel Wasser) zugegeben werden. Dies ist besonders dann
von Vorteil, wenn die physikalische Beanspruchung der rohen Kerne
(auch Grüngranulat genannt)
in den folgenden Prozessschritten hoch und die Bindewirkung der
Ausgangsstoffe dafür
unzureichend ist.
Im
Fall der Granulierung mit Wasser verdampft dieses bei der anschließenden thermischen
Behandlung des Granulates. Das Pulverharz schmilzt dabei zunächst, umschließt zumindest
teilweise oder vollständig die
feinteiligen Partikel beispielsweise aus Glas- oder Gesteinsmehl
und härtet
anschließend
aus. Das freigesetzte Wasser in diesem Ausführungsbeispiel hinterlässt teilweise
Poren in dem Kern. Trotz eines daraus resultierenden höheren Porenanteils
werden beim erfindungsgemäßen Kern
im thermisch behandelten Zustand weitgehend gute Bruchfestigkeiten
bei geringeren Rohdichten erzielt.
Die
Rohdichte des Stützgranulates
kann darüber
hinaus durch Zugabe geeigneter organischer Komponenten (flüssig oder
fest) abgesenkt werden. Vorzugsweise werden hierbei Rohdichten von < 1,6 g/cm3 und Bruchfestigkeiten von < 2 % erreicht.
Ein
besonderer Vorteil des hier vorgeschlagenen erfindungsgemäßen Vorgehens
ist, dass das resultierende Kornband bei der Granulierung deutlich
schmaler ist, als bei den beschriebenen anderen Verfahren. Das erzeugte
Kornband nach einem Granulierungsprozess ist abhängig von einer ganzen Vielzahl
von Einflussfaktoren. Beispielsweise beeinflussen die eingesetzten
Rohstoffkomponenten, beispielsweise die Feinheit und/oder der Oberflächenbeschaffenheit
dieser Komponenten, das resultierende Kornband im Zusammenwirken
mit dem verwendeten flüssigen
Medium zum Granulieren. Die Art und die Eigenschaften des flüssigen Mediums,
zum Beispiel die Viskosität,
wirken sich ebenfalls auf das resultierende Kornband aus. Die erfindungsgemäße Auswahl
der Rohstoffkomponenten und die Verwendung eines flüssigen Mediums
zur Granulieren, welches kein flüssiges
Harz ist, führt
zu der beschriebenen deutlichen Steigerung der Ausbeute im gewünschten
Kornbereich durch Verengung des Kornbandes nach der Granulierung.
Durch
Zugabe von organischen und/oder anorganischen Fasern kann eine zusätzliche
Erhöhung
der Bruchfestigkeit erreicht werden. Verwendet werden können dabei
Fasern, die nicht bei der anschließenden thermischen Behandlung
schmelzen. Dabei muss gewährleistet
werden, dass die Fasern durch das aufgeschmolzene Pulverharz gut
umschlossen und entsprechend anschließend fest in der ausgehärteten Matrix
eingebunden werden.
Möglich ist
auch die Verwendung von Fasermaterial, bei dem die Fasern teilweise
oder vollständig
im verwendeten Temperaturbereich bei der thermischen Behandlung
aufschmelzen. Dies ist besonders dann vorteilhaft, wenn eine ausreichende
Umschließung
der Fasern durch das aufgeschmolzene Harz im thermischen Prozess
nicht gewährleistet
werden kann. Durch Anschmelzen des Fasermaterials im Grenzbereich
wird eine innige Verbindung mit dem Gefüge hergestellt mit der gewünschten
Folge der Festigkeitssteigerung. Die Quantität des (An)Schmelzens der Fasern
darf dabei jedoch nicht soweit ablaufen, dass die Struktur der Fasern
im thermisch behandelten Gefüge
verloren geht. Als Fasern werden beispielsweise keramische Fasern und/oder
Naturfasern und/oder Karbonfasern und/oder Glasfasern und/oder organische
Fasern verwendet.
Zur
Weiterverarbeitung der erfindungsgemäßen Rohstoffmischung können zwei
unterschiedliche Prozessabfolgen durchgeführt werden, die beide zu einem
Kern mit den erfindungsmäßen Eigenschaften
führen:
- a) Geeignete Homogenisierung der Rohstoffkomponenten,
Granulierung der Rohstoffmischung mit Hilfe eines geeigneten flüssigen Mediums
und anschließende
thermische Behandlung, das heißt
Aushärtung
des Pulverharzes.
- b) Zugabe eines geeigneten flüssigen Mediums zur Rohstoffmischung
und anschließende
Verdüsung
dieser Suspension (Schlicker) in einem thermischen Reaktor, zum
Beispiel Sprühtrockner
oder Wirbelschicht, in der Weise, dass sich ein geeignetes Granulat
bildet. Die notwendige Aushärtung
des Harzes kann dabei vorteilhafter Weise bereits in diesem thermischen
Reaktor vollständig
oder teilweise erfolgen oder anschließend in einem nachgeschalteten
thermischen Prozess realisiert werden.
Beschreibung des Verfahrens
a):
Die
erfindungsgemäße Rohstoffmischung
wird auf geeignete Weise, zum Beispiel in einem Mischer, homogenisiert
und granuliert. Dazu wird der trockenen Rohstoffmischung ein geeignetes
flüssiges
Medium zugegeben, beispielsweise Wasser. Zur Erhöhung der Festigkeit des bei
der Granulierung hergestellten Granulates können zusätzliche Bindemittel, zum Beispiel
Leime, eingesetzt werden. Diese können in fester und/oder flüssiger Form
der Rohstoffmischung und/oder des flüssigem Granuliermediums (zum
Beispiel Wasser) zugegeben werden.
Zur
weiteren Erhöhung
der Ausbeute in der gewünschten
Kornfraktion können
sogenannte Keimlinge der Rohstoffmischung vor dem und/oder während des Granulierens
zugegeben werden. Das Kornband dieser Keimlinge liegt vorzugsweise
unter dem Kornband der gewünschten
Kornfraktion des gebrannten Kernmaterials. Eine möglicherweise
notwendige Vorbehandlung der Keimlinge zur Verbesserung der Hafteigenschaften auf
der Keimoberfläche
kann dabei separat oder im Granulierprozess erfolgen. In einer Ausführungsform
kann das Unterkorn des ausgehärteten
Stützgranulates
als Keimling für
die Granulierung verwendet werden. Vorteil dabei ist die Reduzierung
des nicht weiter verwendbaren Unterkornes neben der weiteren Steigerung
der Ausbeute, zum Beispiel im Kornbereich 40 Mesh bis 20 Mesh von > 60 %. In einer weiteren
Ausführungsform
können
vor dem oder während
des Granulierens andere Kerne, zum Beispiel mit niedrigen Rohdichten,
zugegeben werden, die dann eine Beschichtung durch die weiteren
Rohstoffkomponenten einschließlich
des Pulverharzes beim Granulieren erhalten. Neben positivem Einfluss
auf die Ausbeute bei geeigneter Wahl des Kornbandes der Kerne, können damit
weitere Eigenschaften positiv beeinflusst werden, insbesondere die
Rohdichte des ausgehärteten
Kerns.
In
einer weiteren Ausführungsform
können
der Rohstoffmischung faserförmige
Materialien zugegeben werden. Diese werden als Bestandteil der Rohstoffmischung
vor oder während
des Granulierens zugegeben. Vorteil solcher faserförmigen Materialien
ist die Steigerung der Festigkeit, sowohl der Grüngranalien, als auch des ausgehärteten Kerns.
Mischen
und Granulieren können
in einem Mischer bzw. Granulierer unter Zugabe eines Granuliermediums,
vorzugsweise Wasser, erfolgen. Nachgeschaltet können weitere Aggregate, wie
zum Beispiel Granulierteller, mit dem Ziel der Verbesserung der
Rundheit der Kerne zum Einsatz kommen.
Das
granulierte und noch nicht (vollständig) ausgehärtete Granulat
(Grüngranulat
oder Rohkern) kann mit einem Trennmittel zusätzlich gepudert werden, um
Agglomerationen beim Handling und/oder bei weiteren Prozessschritten,
zum Beispiel bei der thermischen Behandlung zum Aushärten des
Pulverharzes, zu verhindern. Vorzugsweise wird das Trennmittel im
Mischer direkt im Anschluss an die Granulierung aufgebracht, alternativ
können
aber auch andere Stellen in der Prozesskette zum Aufbringen gewählt werden,
zum Beispiel durch Einblasen in den thermischen Reaktor bei Schmelztemperatur
des Pulverharzes.
Der
anschließende
thermische Prozess dient der Verfestigung des Kerns durch Aushärtung des
Pulverharzes. Dabei schmilzt das feste Pulverharz zunächst auf,
umschließt
die zugegebenen anderen Komponenten und härtet anschließend aus,
d.h., dass dann flüssiges
Harz vernetzt. Die thermische Behandlung kann dabei in geeigneten
thermischen Reaktoren, wie zum Beispiel Trockner, im direkten oder
indirekten Drehrohrofen oder in einem Wirbelschichtreaktor, erfolgen.
Beschreibung des Verfahrens
b):
Aus
der Rohstoffmischung wird eine geeignete Suspension (Schlicker)
hergestellt. Dazu wird der Rohstoffmischung ein geeignetes flüssiges Medium,
vorzugsweise Wasser, zugegeben.
Zur
Einstellung der notwendigen Eigenschaften der Suspension wie zum
Beispiel Fließverhalten,
können
geeignete Hilfsmittel, zum Beispiel Fließmittel, zugegeben werden.
Weiterhin können
zusätzliche
Bindemittel, wie zum Beispiel Leime, Bestandteil der hergestellten
Suspension sein. Diese Suspension wird in geeigneter Weise in einem
thermischen Reaktor, zum Beispiel einem Sprühtrockner oder einem Wirbelschichtreaktor,
eingebracht in der Art, dass sich möglichst kugelförmige Partikel
mit einer eng begrenzten Partikelverteilung möglichst im gewünschten
Kornband bilden.
Zur
Verbesserung der Partikelbildung kann ein geeignetes Kernmaterial,
sowohl anorganisch als auch organisch, zugegeben werden. Die Zugabe
kann zur Suspension und/oder direkt im thermischen Reaktor erfolgen.
Die
Prozesstemperatur sowie die Verweilzeit im thermischen Reaktor werden
vorzugsweise so gewählt,
dass sowohl die Trocknung der Kerne als auch die Aushärtung des
Harzes, das heißt
zunächst
das Aufschmelzen des Pulverharzes und die anschließende Aushärtung durch
Vernetzung des dann flüssigen
Harzes, bei dieser thermischen Behandlung ablaufen. Alternativ kann
auch zunächst
nur die Formgebung und Trocknung mit keiner oder einer nur teilweisen
Aushärtung
des Harzes realisiert werden. Die anschließende vollständige Aushärtung erfolgt
in einer zusätzlichen
thermischen Behandlungsstufe.
Beide
Herstellungsverfahren a) und b) führen zu einem Kern mit den
erfindungsgemäßen Eigenschaften,
welcher anschließend
zusätzlich
weiter beschichtet und/oder imprägniert
werden kann, um bestimmte Eigenschaften wie beispielsweise Benetzbarkeit
in flüssigen
Medien zu erhöhen.
Diese zusätzliche
Beschichtung kann separat nach der Kernherstellung erfolgen. Eine
weitere Ausführungsform
ist die Beschichtung bzw. Imprägnierung
während
des Herstellungsprozesses, beispielsweise im Bereich des Kühlers durch
zum Beispiel Aufsprühung.
Die
mit der Erfindung erzielten Vorteile bestehen insbesondere darin,
dass durch die Verwendung von Pulverharzen – anstelle von flüssigen Harzen – und Granulierung
mit einem nun notwendigen anderem flüssigen Medium, wie zum Beispiel
Wasser, sich besondere Vorteile für den Herstellungsprozess und
die Eigenschaften des resultierenden Stützgranulates ergeben.
Bei
vorteilhafter Rohstoffzusammensetzung und vorteilhafter Gestaltung
des Herstellungsverfahrens resultieren die folgenden zusammengefassten
wesentlichen Vorteile:
- – Die Ausbeute an gewünschter
Kornfraktion steigt deutlich an, beispielsweise in der Fraktion
40 Mesh bis 16 Mesh können über 60 %
erreicht werden. Daraus resultieren eine deutliche Steigerung der
wirtschaftlichen Effizienz des Herstellungsverfahrens und die deutliche
Reduzierung von Über-
und/oder Unterkorn.
- – Es
werden deutlich niedrigere Rohdichten für die Kerne erreicht, wobei
die erzielten Bruchfestigkeiten mit den bekannten Bruchfestigkeiten
für Kerne
mit hohen Rohdichten vergleichbar sind.
- – Die
Säurebeständigkeit
der Kerne ist deutlich höher
als bei keramischen Stützgranulaten
und ebenfalls höher
als bei harzbeschichteten, beziehungsweise geformten Kernen.
Beispiele
für solche
besonders vorteilhaften Rohstoffmischungen und für die vorteilhafte Gestaltung des
Herstellungsverfahrens werden mit den Ausführungsbeispielen aufgezeigt.