-
Die
Erfindung betrifft ein Haushaltsmesser mit einem auf einem Grundkörper angeordneten,
die Schneidkante bildendes Hartstoffschneidelement.
-
Haushaltsmesser
mit Klingen in unterschiedlicher Form sind bekannt. Prinzipiell
können
diese Messer jedoch nach ihrer Klingenform eingeteilt werden, wobei
es sowohl Messer mit einer Flachklinge, d.h. einer relativ langen,
gestreckten Klinge mit Handgriff, als auch Messer mit einer Kreisklinge
(Voll- oder Teilkreis) gibt, wie sie beispielsweise bei Brot- oder
Wurstschneidemaschinen eingesetzt werden. Die Klingen derartiger
Haushaltsmesser bestehen traditionell einstückig aus Bandstahl oder geschmiedetem
Stahl, an die die Schneidkante unmittelbar angeschliffen wird. Bei
der Herstellung muss dabei jeweils ein Kompromiss aus der Schneidfähigkeit (Schärfe) und
der Schneidhaltigkeit (Dauerhaftigkeit der Schärfe) getroffen werden. Die
Schneidfähigkeit wird über den
Keilwinkel und den Verrundungsradius der Schneidkante erzeugt. Je
kleiner diese sind, desto schärfer
ist das Messer, jedoch sinkt dadurch die Schneidhaltigkeit ab, d.h.
die Anfangsschärfe
der Klinge nimmt bei konventionellen Materialien im Gebrauch rasch
ab.
-
Durch
die Verwendung von verbessertem Klingenstahl, z.B. nach dem Damaszenerverfahren hergestellte
Stähle,
(mehrlagig gefaltet) bzw. durch Verwendung von höherwertigeren Stahllegierungen z.B.
von Stählen
mit höherem
Kohlensstoffgehalt, kann sowohl die Schneidfähigkeit als auch die Schneidhaltigkeit
verbessert werden. Die Degradation der Schneidkante findet jedoch
nach wie vor statt und ein Nachschliff ist von Zeit zu Zeit nach
wie vor notwendig.
-
Es
wurden deshalb bereits Haushaltsmesser mit Keramikklingen entwickelt,
die im Wesentlichen nicht mehr nachgeschliffen werden müssen. Haushaltsmesser
unterliegen im Gebrauch jedoch einer relativ großen Biegebeanspruchung, die
zu einer Bruchgefahr für
die sehr spröden
Keramikklingen wird. Die Warnung, Keramikklingen nicht als Hebel einzusetzen,
wird und muss oft vom Benutzer ignoriert werden, mit dem Effekt,
dass Teile aus der Klinge ausbrechen bzw. die gesamte Klinge bricht.
Ferner muss aufgrund der Sprödheit
des Materials der Keilwinkel größer gewählt werden
als bei Stahl, da die Schneide sonst ausbricht.
-
Für industrielle
Zwecke und im Bereich der Medizin ist es bereits bekannt, Schneidkanten
unter Verwendung eines Diamantmaterials aufzubauen. So beschreibt
beispielsweise die
DE
198 59 905 C2 ein Schneidwerkzeug mit einer Schneidkante,
die in einer synthetischen Diamantschicht ausgeformt wurde, zur
Verwendung als medizinisches Skalpell. Zum Herstellen des bekannten
Schneidwerkzeuges wird zunächst
ein Träger,
bevorzugt auf Siliziumbasis, durch Plasmabeschichtung mit einer
Schicht aus polykristallinem Diamant versehen. Anschließend wird das
Substrat zum Freilegen der Diamantschicht partiell weggeätzt und
an der Diamantschicht wird, wiederum auf chemischem Wege durch Ätzen eine Schneidkante
ausgeformt. Auf diese Weise ist es möglich, Schneidkanten in unterschiedlichen
Formen und mit einem kleineren Verwendungsradius herzustellen. Die
Klingen von Skalpellen sind jedoch relativ kurz, müssen sehr
dünn sein,
damit saubere Schnitte erzielt werden und werden aus diesem Grunde
vom Benutzer bereits sehr sorgfältig
behandelt, beispielsweise nicht auf Biegung beansprucht, was bei
der bestimmungsgemäßen Verwendung
eines Skalpells auch nicht notwendig ist.
-
Ein
weiteres Verfahren zum Herstellen eines Schneidwerkzeugs ist in
der
EP 577 066 B1 beschrieben,
wobei jedoch hier die Schneidkante durch Laserbearbeitung ausgeformt
wird, was nur größere Schneidenwinkel
gestattet und im Vergleich zur mechanischen oder Plasmabearbeitung
zu relativ großen
Verrundungsradien führt.
-
Die
DE 31 08 954 C2 beschreibt
ein Messer für
Industrieanwendung, insbesondere ein Messer zum Schneiden von bahnförmigem Material,
beispielsweise Papier. Zu diesem Zweck werden Diamantplättchen,
d.h. polykristalline Diamanten, eingesetzt. Wegen der geringen Größe dieser
Diamanten und um eine bessere Austauschbarkeit beschädigter Teile
der Schneidkante zu erreichen, ist die Schneidkante aus einer Vielzahl
von Segmenten aufgebaut. Dabei sind die Diamantplättchen auf
einer Hartmetallaufnahme befestigt. Die Hartme tallaufnahme mit dem
Diamantplättchen
wird anschließend
auf einem Träger
befestigt, beispielsweise aufgeschraubt. Der Träger wird dann auf einen Messerhalter
aufgeschraubt, wobei am Messerhalter entweder nur ein einziger Träger oder
eine Vielzahl von Trägem
befestigt werden. Anschließend
wird der Messerhalter auf einem Support angeordnet, beispielsweise
angeschraubt, der die Lage und die Form der Schneidkante vorgibt.
Ein solcher Aufbau ist jedoch für
Haushaltsmesser keinesfalls geeignet. Auch ist mit Diamantplättchen der
für Haushaltsmesser übliche und erforderliche
Schneidenwinkel von weniger als 45° nicht zu erzielen.
-
Ausgehend
hiervon ist es nun die Aufgabe der vorliegenden Erfindung ein Haushaltsmesser vorzuschlagen,
dass betreffend die Schärfe
und die Dauerhaftigkeit der Schärfe
(Schneidhaltigkeit) den Haushaltsmessern, die bisher im Stand der
Technik bekannt sind überlegen
ist, wobei gleichzeitig eine gute mechanische Stabilität auch unter
hoher Beanspruchung, z.B. unter Biegebeanspruchung, gegeben sein
soll.
-
Die
Aufgabe wird durch die kennzeichnenden Merkmale des Patentanspruchs
1 gelöst.
Die Unteransprüche
zeigen vorteilhafte Weiterbildungen auf.
-
Erfindungsgemäß wird somit
vorgeschlagen, ein Haushaltsmesser derart auszubilden, dass auf
einem klingenförmigen
Grundkörper
der aus beliebigem Material gewählt
sein kann, ein die Schneidkante bildendes Hartstoffschneidelement
angeordnet ist.
-
Wesentlich
bei der erfindungsgemäßen Ausbildung
des Haushaltsmessers ist es, dass das Hartstoffschneidelement aus
einer auf einem Träger
angeordneten, aus Hartstoff bestehenden Schneidkante mit strukturiertem
Profil abnehmender Schichtdicke besteht. Das Hartstoffschneidelement
als solches besteht somit aus einem Träger und einer speziellen Hartstoffschicht,
in der die Schneidkante ausgebildet ist. Erfindungsgemäß ist die
Schneidkante des Hartstoffschneidelements so ausgebildet, dass sie
einen Verrundungsradius an der Schneidkante Rc < 5 μm, bevorzugt < 2,5 μm, besonders
bevorzugt < 1 μm aufweist.
Ein weiteres wesentliches Kennzeichen der Schneidkante des Hartstoffschneidelements
ist es, dass diese lediglich eine Oberflächenrauhigkeit Rm < 1 μm, bevorzugt < 0,8 μm, besonders bevorzugt < 0,5 μm aufweist.
-
Es
hat sich nun gezeigt, dass ein derartiges Haushaltsmesser mit einer
wie vorstehend beschrieben ausgebildeten Schneidkante aus einem
Hartstoff überlegene
Eigenschaften in Bezug auf die Schneidfähigkeit (Schärfe) und
der Schneidhaltigkeit (Dauerhaftigkeit der Schärfe) aufweist.
-
Bei
einem Haushaltsmesser nach der Erfindung kann dabei der Keilwinkel
der Schneidkante α1 von 10° bis
70°, bevorzugt
im Bereich 20° bis
50° betragen.
Selbstverständlich
kann das Haushaltsmesser nach der Erfindung auch so ausgebildet
sein, dass es zweistufig aufgebaut ist, wobei ein erster Keilwinkel α1 und
ein zweiter Keilwinkel α2 vorhanden sind. Der Keilwinkel α1 beträgt dabei
10° bis
70°, bevorzugt
20° bis
50°, und
der zweite Keilwinkel α2 liegt im Bereich von 1° bis 30°, bevorzugt im Bereich von 5° bis 15°.
-
Bei
einem Haushaltsmesser nach der Erfindung kann das Hartstoffschneidelement
einstückig oder
segmentweise aufgebaut sein. Beim Hartstoffschneidelement kann die Schneidkante
auch so aufgebaut sein, dass die Schneidkante nicht über das gesamte
Hartstoffschneidelement sondern nur bereichsweise ausgebildet ist.
Der Aufbau des Haushaltsmessers nach der Erfindung in Bezug auf
das Hartstoffschneidelement, d.h. einstückiger oder segmentweiser Aufbau
oder nur teilweise die Schneidkante bildend, richtet sich nach dem
jeweiligen Anwendungsfall.
-
Beim
Haushaltsmesser nach der Erfindung kann die Schneidkante auch unterbrochen
sein. Dies ist z.B. auch dadurch möglich, dass einzelne Schneidsegmente
beabstandet sind, so dass eine Unterbrechung der Schneidkante resultiert.
-
Bevorzugt
beim Haushaltsmesser nach der Erfindung ist es jedoch, wenn das
Hartstoffschneidelement segmentweise aufgebaut ist, wobei dann die Schneidsegmente über komplementäre stirnseitige Außenflächen zusammenwirkend
aufgebaut sind. Dies kann in einer Weise geschehen, dass eine erste Außenfläche einen
negativ ausgeformten Bereich und eine zweite Anschlussfläche einen
dazu komplementären
positiven ausgeformten Bereich darstellt. Derartige Verbindungen
sind im Stand der Technik bekannt und können z.B. schwalbenschwanzförmig ausgebildet
sein. Die Erfindung umfasst dabei aber auch alle anderen möglichen
Ausbildungsformen, bei denen ein Ineinandergreifen der Außenfläche der
jeweiligen Segmente erfolgt.
-
Im
Falle der Ausbildung des Haushaltsmessers in Segmentbauweise sind
die einzelnen Segmente formschlüssig,
z.B. durch Spritzguss, Löten, Schrauben,
Nieten, Pressen, schrumpfen und/oder Kleben mit dem klingenförmigen Grundkörper befestigt.
-
Aus
stofflicher Sicht ist es dabei bevorzugt, wenn das Material des
Hartstoffs für
die Hartstoffschicht des Hartstoffschneidelementes aus Kohlenstoff
und/oder aluminiumbasierten Keramiken, wie Aluminiumoxid und -nitrid,
Zirkonoxid und -nitrid, sowie Silizium-basierten Keramiken, wie
Siliziumcarbid, Siliziumnitrid und Bornitrid und/oder refraktären Metallen
aus der Gruppe VIb, Vb, sowie VI des Periodensystems sowie deren
C-Verbindungen und/oder Tantal, Tantalcarbid, Wolfram, Wolframcarbid,
Molybdän,
Molybdäncarbid,
Vanadium, Diamant, diamantartigen Kohlenstoff-Schichten, Titannitriden,
TiAlN, TiCN, TiB2 und/oder Hartmetallen,
wie Wolframcarbid, gegebenenfalls mit Kobalt und/oder Nickel, ausgewählt ist.
Besonders bevorzugt beim erfindungsgemäßen Haushaltsmesser ist Diamant
bzw. eine diamantartige Kohlenstoffschicht.
-
Das
Material des Trägers
auf dem die Hartstoffschicht angeordnet ist, ist bevorzugt ausgewählt aus
Aluminium, Kupfer, Titan, Nickel, Chrom, Niob, Wolfram bzw. deren
Legierungen, Wolframcarbid, Tantal, Tantalcarbid, Molybdän, Molybdäncarbid,
eisenhaltigen Werkstoffen, wie Stahl, Hartmetallen, wie Wolframcarbid,
gegebenenfalls mit Kobalt und/oder Nickel, Kunststoffen, wie Thermoplasten
und Duroplasten, sowie Kohlefaserverbundwerkstoffen oder Glasfaserverbundwerkstoffen.
-
Der
klingenförmige
Grundkörper
des Haushaltsmessers nach der Erfindung kann dabei wie an und für sich aus
Materialien, die im Stand der Technik bekannt sind, aufgebaut sein.
Beispiele hierfür
sind: Aluminium, Kupfer, Titan, Nickel, Chrom, Niob, Wolfram bzw.
deren Legierungen, Wolframcarbid, Tantal, Tantalcarbid, Molybdän, Molybdäncarbid,
eisenhaltigen Werkstoffen, wie Stahl, Hartmetallen, wie Wolframcarbid,
gegebenenfalls mit Kobalt- und/oder Nickelanteilen, Kunststoffen,
wie Thermoplasten und Duroplasten, sowie Kohlefaserverbundwerkstoffen oder
Glasfaserverbundwerkstoffen. Das Haushaltsmesser nach der Erfindung
kann dabei auch so aufgebaut sein, dass der klingenförmige Grundkörper mit
einem Griff verbunden ist, wobei der Klingengrundkörper und
der Griff auch einstückig
ausgebildet sein können.
-
Die
Erfindung wird nachfolgend durch die 1–6 näher erläutert. Es
zeigen:
-
1 ein
Ausführungsbeispiel
eines erfindungsgemäßen Haushaltsmessers
in Bezug auf die Einzelbauteile,
-
2 eine
vergrößerte Darstellung
der Klinge des Haushaltsmessers nach 1,
-
3 ein
Einzelsegment eines erfindungsgemäßen Hartstoffschneidelements,
-
4a und 4b zwei
Möglichkeiten
des Schnitts I-I aus 2,
-
5 den Schnitt IV-IV aus 3,
-
6a schematisch verschiedene mögliche Ausbildungen
der Schneidgeometrie einer einstufigen Ausführungsform,
-
6b die Ausführungsformen einer zweistufigen
Ausbildung der Schneidkante,
-
7 in
der Figurenfolge 6a bis 6c den
Ablauf der Bestimmung der Kraft Fmax.
-
1 zeigt
ein erstes Ausführungsbeispiel eines
erfindungsgemäßen Haushaltsmessers 1.
Das Haushaltsmesser 1 besteht dabei aus einem klingenförmigen Grundkörper 2,
der in einer Angel 8 ausläuft, wobei die Angel 8 lösbar und
austauschbar an einem Griff 3 befestigt ist. Die Befestigung
erfolgt über
an für
sich im Stand der Technik bekannte Befestigungsmittel, wie eine
Klemme oder eine Schraube oder dergleichen. Bei einem Ausführungsbeispiel nach
der 1 ist zwischen dem klingenförmigen Grundkörper 2 und
seiner Angel 8 ein Handschutz 5 vorgesehen.
-
Die
Schneidkante 6 des Hartstoffschneidelementes 20 wird
bei der Ausführungsform
nach 1 durch eine Vielzahl von ineinander greifenden
Hartstoffschneidsegmenten 4, die zusammenwirkend auf dem
Grundkörper 2 angeordnet
sind, dargestellt. Bei der Ausführungsform
nach der 1 sind die Hartstoffschneidsegmente 4 über die
gesamte Länge
des klingenförmigen
Grundkörpers 2 ausgebildet.
Die Erfindung umfasst hierbei jedoch auch Ausführungsformen, bei denen die
Schneidkante 6 z.B. nur bereichsweise durch in 1 dargestellte
zusammenwirkende Hartstoffschneidsegmente 4 gebildet ist.
Die Hartstoffschneidsegmente 4 sind durch eine Bohrung 7 mit
dem klingenförmigen
Grundkörper 2 z.B. über Nieten
befestigt.
-
Das
Material des klingenförmigen
Grundkörpers 2 kann
dabei, wie an und für
sich schon aus dem Stand der Technik bekannt, aus allen gängigen Materialien
für derartige
Haushaltsmesser bestehen. Beispiele hierfür sind: Aluminium, Kupfer,
Titan, Nickel, Chrom, Niob, Wolfram bzw. deren Legierungen, Wolframcarbid,
Tan tal, Tantalcarbid, Molybdän,
Molybdäncarbid,
eisenhaltigen Werkstoffen, wie Stahl, Hartmetallen, wie Wolframcarbid,
gegebenenfalls mit Kobalt- und/oder Nickelanteilen, Kunststoffen,
wie Thermoplasten und Duroplasten, sowie Kohlefaserverbundwerkstoffen
oder Glasfaserverbundwerkstoffen.
-
Als
Material für
den Griff kommen dabei grundsätzlich
dieselben Materialien infrage wie für den klingenförmigen Grundkörper. Der
Griff selbst kann aber auch aus Holz bestehen.
-
Die
Erfindung umfasst aber nicht nur, wie in der Ausführungsform
nach 1 dargestellt, ein Haushaltsmesser, bei dem ein
modularer Aufbau in Form eines klingenförmigen Grundkörpers 2 und
eines Griffes 3 umfasst, sondern auch Ausführungsformen,
bei denen der klingenförmige
Grundkörper 2 und
der Griff 3 einstückig
aus den Materialien, wie vorstehend beschrieben, ausgebildet ist.
-
Wie
besser in 2 ersichtlich ist, ist die Schneidkante 6 des
Schneidelementes 20 des Haushaltsmessers 1 nach
der Ausführungsform
nach 1 durch eine Vielzahl von einzelnen Schneidsegmenten 4,
die zusammenwirkend auf den Grundkörper 2 aufgebracht
sind, gebildet. Die Hartstoffschneidsegmente 4 können dabei
identisch sein, und über
die gesamte Länge
des klingenförmigen,
in einer Spitze zulaufenden Grundkörpers 2 so ausgebildet
sein, dass die gesamte Schneidkante 6 durch die einzelnen
zusammenwirkenden Schneidsegmente 4 gebildet wird. Die
einzelnen Schneidsegmente 4 sind dabei über Befestigungsmittel 7 mit
dem klingenförmigen
Grundkörper 2 verbunden.
Die Befestigung kann dabei formschlüssig, z.B. durch Spritzguss,
Löten,
Schrauben, Nieten, Pressen, Schrumpfen, Schweißen und/oder Kleben erfolgen.
Bevorzugt sind dabei Befestigungen, bei denen noch ein gewisses
Maß an
Beweglichkeit zwischen den einzelnen Schneidsegmenten 4 realisiert
wird, um unnötige Spannungen
im Hartstoffschneidsegment 4 zu vermeiden.
-
Die
genaue Ausbildung eines einzelnen Hartstoffschneidsegments 4 ist
in 3 dargestellt. Das Hartstoffschneidsegment 4 weist
einen Schneidkantenanteil 6a auf.
-
Wesentlich
für das
erfindungsgemäße Haushaltsmesser
ist, dass der Schneidkantenanteil 6a und somit die gesamte,
durch die Hartstoffschneidsegmente 4 gebildete Schneidkante 6,
aus einem zum Schneiden geeigneten Hartmaterial besteht, das bevorzugt über die
gesamte vorgeplante Lebensdauer nicht nachgeschliffen werden muss.
Als Materialien für
den Hartstoff des Hartstoffschneidelementes kommen die folgenden
Materialien infrage: Diamant, Kohlenstoff und/oder aluminiumbasierten
Keramiken, wie Aluminiumoxid und -nitrid, Zirkonoxid und -nitrid,
sowie Silizium-basierten Keramiken, wie Siliziumcarbid, Siliziumnitrid
und Bornitrid und/oder refraktären
Metallen aus der Gruppe VIb, Vb, sowie VI des Periodensystems sowie
deren C-Verbindungen und/oder Tantal, Tantalcarbid, Wolfram, Wolframcarbid,
Molybdän,
Molybdäncarbid,
Vanadium, Diamant, diamantartigen Kohlenstoff-Schichten, Titannitriden, TiAlN,
TiCN, TiB2 und/oder Hartmetallen, wie Wolframcarbid,
gegebenenfalls mit Kobalt und/oder Nickel.
-
Besonders
bevorzugt beim Haushaltsmesser nach der Erfindung ist es, dass als
Material für das
Hartstoffschneidelement Diamant ausgewählt ist. Durch die extrem hohe
Härte des
Diamants ist es möglich,
dass ein Keilwinkel und Verrundungsradius der Schneidkante und damit
eine Schneidfähigkeit eingestellt
werden kann, der kleiner ist als der bisher im Stand der Technik
bekannte Schneidwinkel, wobei gleichzeitig die Schneidhaltigkeit,
d.h., die Dauerhaftigkeit der Schärfe erhalten bleibt. Die Schneidkante 6a des
Hartstoffschneidelements bzw. des in der 3 abgebildeten
Hartstoffschneidsegments 4 kann dabei so ausgebildet sein,
dass ein Verrundungsradius Rc < 5 μm, bevorzugt
sogar < 1 μm eingehalten
werden kann, wobei gleichzeitig die Schneidkante des Hartstoffschneidelementes
eine Oberflächenrauhigkeit
Rm < 1 μm, bevorzugt < 0,5 μm aufweist.
-
Das
Hartstoffschneidsegment 4 nach der 3 hat von
der Geometrie her eine flache, plättchenförmige Gestalt und enthält den Schneidkantenanteil 6a,
der sich bevorzugt über
eine gerade Seite des Segments 4 erstreckt. Andere Formen
können
je nach der gewünschten
Form der Schneidkante 6 vorgesehen werden. Das Segment 4 enthält weiterhin einen
negativ ausgeformten Bereich 10 und einen komplementär positiv
ausgeformten Bereich 11, die beide mit den Anschlussflächen benachbarte
Segmente 4 lagesichernd zusammenwirken. Im dargestellten
Ausführungsbeispiel
sind die Anschlussflächen
des negativ ausgeformten Bereiches 10 bzw. des komplementären ausgeformten
Bereichs 11 gerundet. Die Erfindung umfasst hierbei jedoch
alle weiteren Ausführungsformen,
bei denen ein Zusammenwirken von einzelnen Elementen, z.B. auch
in Schwalbenschwanzform bewerkstelligt werden kann. 3 zeigt
weiterhin die Bohrung 12 des Hartstoffschneidsegments 4,
das zur Befestigung z.B. mittels Nieten dient.
-
Die 4a und 4b zeigen
den Schnitt I-I. Die 4a und 4b geben dabei zwei Möglichkeiten wieder, wie das
Hartstoffschneidsegement 4 mit dem klingenförmigen Grundkörper 2 verbunden
sein kann.
-
Der
Aufbau des Hartstoffschneidsegementes 4 ist in 5 dargestellt (Schnitt IV-IV). Das Hartstoffschneidsegement 4 besteht
demnach aus einem Träger 9 und
einer Hartstoffschicht 21 mit einem strukturierten Profil
abnehmender Schichtdichte, sodass der Schneidkantenanteil 6a gebildet
wird. Der Keilwinkel ist durch α1 symbolisiert.
-
Das
Material für
einen derartigen Träger 9 kann
aus gängigen
metallischen Materialien und/oder Legierungen bzw. Carbiden ausgewählt sein.
Beispiele hierfür
sind: Aluminium, Kupfer, Titan, Nickel, Chrom, Niob, Wolfram bzw.
deren Legierungen, Wolframcarbid, Tantal, Tantalcarbid, Molybdän, Molybdäncarbid,
eisenhaltige Werkstoffen, wie Stahl, Hartmetalle, wie Wolframcarbid,
gegebenenfalls mit Kobalt- und/oder Nickelanteilen, Kunststoffe,
wie Thermoplasten und Duroplasten, sowie Kohlefaserverbundwerkstoffe
oder Glasfaserverbundwerkstoffe.
-
Zur
besseren Übersichtlichkeit
sind in 6 verschiedene Schneidgeometrien
dargestellt, die beim erfindungsgemäßen Haushaltsmesser 1 realisiert
werden können.
Die 6a zeigt die geometrische Ausbildung
verschiedener einstufiger Ausführungsformen,
wobei hier ein Keilwinkel α1 von 10 bis 70°, bevorzugt von 20° bis 50° realisiert
werden kann.
-
6b zeigt mögliche Ausführungsformen für eine zweistufige
Ausgestaltung, wobei hier ein erster Keilwinkel α1 von
10° bis
70°, bevorzugt
von 20° bis 50° und ein
zweiter Keilwinkel α2 von 1° bis 30°, bevorzugt
5° bis 50° realisiert
werden kann.
-
7 zeigt
nun den Messaufbau zur Bestimmung der Schärfe der Schneidkante des erfindungsgemäßen Haushaltsmessers.
Die Schärfe
der Schneidkante des erfindungsgemäßen Haushaltsmessers wurde
dabei durch eine Kraft Fmax definiert, die
wie folgt bestimmt worden ist: ein Nylonfaden mit einem Durchmesser
von 0,2 mm wird über
eine Luftstrecke von 2 d (d = 25 mm) geführt, wobei der Faden an einem
Ende fest fixiert und am anderen Ende unter einer Zugspannung von
6 N gehalten wird. Die Schneidkante wird nun in einem Winkel 90° (sowohl in
der Draufsicht als auch in der Seitenansicht) auf den Faden zu bewegt
(Vektor sx). Bei x=0 trifft dann die Klinge
den Faden. Als Folge davon steigt Fx annähernd linear
mit sx an. Vorgegeben wird somit immer sx, Fx ist die abhängige Größe und wird
simultan gemessen (Fx = f (sx)).
Mit zunehmender Verschiebung sx steigt somit
die Kraft Fx an. In Punkt (Fmax) wird
dann der Faden durchtrennt. Der Betrag der Kraft Fx geht
schlagartig zurück
auf 0. Gemäß der vorliegenden
Erfindung weisen die Haushaltsmesser eine Kraft Fmax von ≤ 1 N auf.