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Die
vorliegende Erfindung betrifft eine Sicherheitsschaltvorrichtung
zum sicheren Abschalten eines elektrischen Verbrauchers, mit einem
Eingang zum Anschließen
eines Meldegeräts,
einer ausgangsseitigen Schalteinrichtung zum sicheren Abschalten
des Verbrauchers, einer Steuer/Auswerteeinheit, die in Abhängigkeit
von dem Meldegerät
die Schalteinrichtung ansteuert, und mit einem Netzteil zum Bereitstellen
einer Betriebsspannung, wobei das Netzteil aufweist: einen Eingang
zum Aufnehmen einer eingangsseitigen Netzspannung, einen Ausgang, an
dem eine Betriebsspannung abgreifbar ist, einen Übertrager, dessen Primärwicklung
mit dem Eingang und dessen Sekundärwicklung mit dem Ausgang gekoppelt
ist und der eine Hilfswicklung aufweist, die mit einem magnetischen
Fluss des Übertragers
gekoppelt ist, einen Schaltregler zur Regelung eines Stromflusses
durch den Übertrager,
und einen Energiespeicher zur Versorgung des Schaltreglers im Dauerbetrieb
mit einer stabilisierten Spannung.
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Die
Erfindung betrifft ferner ein Verfahren zum sicheren Abschalten
eines elektrischen Verbrauchers, mit den Schritten:
- – Bereitstellen
einer Sicherheitsschaltvorrichtung mit einer ausgangsseitigen Schalteinrichtung
zum sicheren Abschalten des Verbrauchers,
- – Bereitstellen
einer Steuer/Auswerteeinheit,
- – Bereitstellen
eines Schaltreglers,
- – Bereitstellen
eines Übertragers
mit einer Primärwicklung
und einer Sekundärwicklung,
- – Bereitstellen
einer Hilfswicklung, die mit dem magnetischen Fluss des Übertragers
gekoppelt ist, und
- – Bereitstellen
eines Energiespeichers,
wobei - – die Steuer/Auswerteeinheit
die Schalteinrichtung ansteuert,
- – der
Energiespeicher den Schaltregler im Dauerbetrieb mit einer stabilisierten
Spannung versorgt,
- – in
der Hilfswicklung ein Strom induziert wird, und
- – der
Schaltregler einen Strom durch die Primärwicklung regelt.
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Eine
derartige Sicherheitsschaltvorrichtung und ein derartiges Verfahren
sind aus der
DE 102
08 578 A1 bekannt.
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Eine
Sicherheitsschaltvorrichtung im Sinne der vorliegenden Erfindung
ist jede Schaltvorrichtung, die zumindest die Kategorie 3, bevorzugt
sogar die Kategorie 4 der europäischen
Norm EN 954-1 oder eine vergleichbare Sicherheitsnorm erfüllt. Hierunter
fallen insbesondere Schaltgeräte,
Sicherheitssteuerungen, sowie Sensor- und Aktuatormodule, die für die Steuerung
und Durchführung
von sicherheitskritischen Aufgaben im Bereich industrieller Produktionsumgebungen
eingesetzt werden.
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Dabei
sind insbesondere Schaltgeräte
bekannt, die die Betriebsstellung eines Not-Aus-Schalters oder einer
Schutztür
oder beispielsweise den Funktionszustand einer Lichtschranke überwachen und
in Abhängigkeit
davon eine Maschine oder einen Maschinenbereich abschalten. Ein
Versagen derartiger Sicherheitsschaltvorrichtungen kann für Maschinenpersonal
lebensgefährliche
Folgen haben, weshalb Sicherheitsschaltvorrichtungen nur verwendet werden
dürfen,
wenn sie durch die zuständigen
Auf sichtsbehörden
(in Deutschland beispielsweise die Berufsgenossenschaften) zugelassen
sind.
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Neben
den zentralen Sicherheitsanforderungen, die eine Sicherheitsschaltvorrichtung
erfüllen muss,
sollen Sicherheitsschaltvorrichtungen länderabhängig einen Betrieb an unterschiedlichen
Netzspannungen zu ermöglichen.
Um die notwendigen Konfigurationsmaßnahmen zu reduzieren oder
zu eliminieren, wurden Weitspannungs-Netzteile entwickelt, die eine
gewünschte
Betriebsspannung aus verschiedenen Netzspannungen erzeugen können.
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Eine
derartige Funktion lässt
sich vorteilhaft mit einem Schaltregler realisieren, da sich dieser
aufgrund seiner internen Regelfunktion an verschiedene Spannungen
anpassen kann. Die gewünschte
Betriebsspannung wird mit Hilfe eines periodischen Ein- und Ausschaltvorgangs
erzeugt, der in Abhängigkeit von
der gewünschten
Betriebsspannung pulsweitenmoduliert ist.
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Aus
der eingangs genannten
DE
102 05 578 A1 sind die Grundlagen einer Sicherheitsschaltvorrichtung
bekannt, wobei sich diese Schrift gezielt mit dem Aspekt eines Weitspannungs-Netzteils
befasst. Die darin beschriebene Erfindung verfolgt den Ansatz, mehrere
Schaltregler parallel zueinander zu verwenden, um eine gewünschte Betriebsspannung bei
einer Vielzahl von möglichen
Eingangsspannungen zu erzeugen.
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In
Abhängigkeit
von der gegebenen Eingangsspannung wird dann jeweils zumindest einer der
Schaltregler aktiviert. Dieser Schaltregler bestimmt den Stromfluss
durch den Übertrager
und regelt in bekannter Weise die Betriebsspannung. Nichtaktivierte
Schaltregler sind währenddessen
funktionslos.
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Für allgemeine
Informationen über
die Integration eines Schaltreglers in einem Schaltkreis wird auf
das Datenblatt "CoolSET-F2 Datasheet", Version 2.3 vom
10. August 2005 der Infineon Technologies AG, München, Deutschland verwiesen.
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Es
ist eine Aufgabe der Erfindung, eine Sicherheitsschaltvorrichtung
zum sicheren Abschalten eines elektrischen Verbrauchers und ein
entsprechendes Verfahren anzugeben, bei dem die Ausschaltverzögerung reduziert
ist. Darüber
hinaus soll auch die Einschaltverzögerung reduziert werden. Außerdem ist
es eine Aufgabe der Erfindung, die Schwankungen, die sich bei der
Ausschaltverzögerung
aufgrund von verschiedenen Lasten am Ausgang der Sicherheitsschaltvorrichtung
und/oder aufgrund der unterschiedlichen Eingangsspannungen eines
Weitbereichsnetzteils ergeben können,
zu verringern.
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Die
Aufgabe wird durch eine Sicherheitsschaltvorrichtung der eingangs
genannten Art gelöst, bei
der der Energiespeicher mit der Hilfswicklung verbunden ist, um
einen in der Hilfswicklung induzierten Strom zum Energiespeicher
zu leiten.
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Ferner
wird die Aufgabe durch ein eingangs genanntes Verfahren gelöst, bei
dem der Energiespeicher mittels des in der Hilfswicklung induzierten Stroms
aufgeladen wird.
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Der
Erfindung liegt die Erkenntnis zugrunde, dass sich ein schnelles
Ein- und/oder Ausschalten der ausgangsseitigen Schalteinrichtung
dadurch bewirken oder unterstützen
lässt, indem
die vom Netzteil bereitgestellte Betriebsspannung beim Einschalten
schnell aufgebaut wird bzw. beim Ausschalten schnell zusammenbricht.
Außerdem
wurde erkannt, dass die Pufferkapazität, der zur Glättung der
gleichgerichteten Netzspannung nach dem Gleichrichter verwendet
wird, einen maßgeblichen
Einfluss auf die sicherheitskritische Ausschaltverzögerung hat.
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Die
Betriebsspannung des Netzteils bricht in der Regel erst dann zusammen,
wenn die Spannung über
der Pufferkapazität
weit genug abgefallen ist. Da der Energiespeicher, der die Versorgung
des Schaltreglers im Dauerbetrieb mit einer stabilisierten Spannung
sicherstellt, nun aber nicht mehr an der Primärwicklung hängt, sondern erfindungsgemäß über die
Hilfswicklung gespeist wird, kann die Spannung in der Sekundärwicklung
und damit die Betriebsspannung beim Abschalten schnell zusammenbrechen,
auch wenn der Energiespeicher immer noch geladen ist.
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Das
schnellere Zusammenbrechen der Betriebsspannung ermöglicht eine
schnellere Reaktion der ausgangsseitigen Schalteinrichtung und damit insgesamt
ein schnelleres sicheres Abschalten des elektrischen Verbrauchers.
Durch die erfindungsgemäße Anordnung
des Energiespeichers, wird es auch möglich, die Pufferkapazität deutlich
zu verkleinern und die Einschaltverzögerung zu verringern. Außerdem ergibt
sich eine konstantere, das heißt vorhersagbare,
Ausschaltverzögerung,
da die Auswirkungen durch den Pufferkondensator vernachlässigbar
werden.
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Vorteilhafterweise
wird der Energiespeicher als Kondensator mit einer Kapazität zwischen
5 μF und
500 μF,
bevorzugt zwischen 10 μF
und 100 μF, insbesondere
zwischen 15 μF
und 50 μF
gewählt. Dabei
ist es die vorrangige Aufgabe des Energiespeichers, die Versorgungsspannung
des Schaltreglers zu stabilisieren, beispielsweise wenn sich die
momentane Netzspannung als Wechselspannung in der Nähe des Nulldurchgangs
befindet. Es ist zwar möglich,
aber für
die Umsetzung der Erfindung nicht unbedingt erforderlich, dass der
Energiespeicher allein den Schaltregler mit Energie versorgt.
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Es
sei darauf hingewiesen, dass es nicht länger erforderlich ist, die
Pufferkapazität
als Elektrolytkondensator auszuführen.
Vorteilhafterweise wird nun ein kleiner Kondensator, beispielsweise
ein Folien- oder Vielschichtkondensator, verwendet. Er sollte andererseits
aber so groß sein,
dass eine Spannungswelligkeit aufgrund der Schaltreglerfrequenz ausreichend
unterdrückt
wird.
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Die
genannte Aufgabe ist damit vollständig gelöst.
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In
einer bevorzugten Ausgestaltung ist der Energiespeicher so dimensioniert,
dass zur Versorgung des Schaltreglers im Dauerbetrieb mit einer
stabilisierten Spannung kein weiteres energiespeicherndes Element
erforderlich ist.
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Die
Erfindung macht es möglich,
dass für
die stabilisierte Spannungsversorgung des Schaltreglers nur der
Energiespeicher benötigt
wird. Dadurch wird die Einschaltverzögerung besonders klein. Da
der Energiespeicher aus der Hilfswicklung gespeist wird, stellen
sich bei einer entsprechend großen
Dimensionierung des Energiespeichers keine Nachteile ein. Insbesondere
bleibt die lediglich geringe Ausschaltverzögerung erhalten und besonders
einfach bestimmbar.
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In
einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist der Energiespeicher über eine
Diode mit einem Versorgungsspannungseingang des Schaltreglers verbunden.
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Dabei
ist die Diode so orientiert, dass sie in der Richtung vom Versorgungsspannungseingang zum
Energiespeicher sperrt. So kann sichergestellt werden, dass der
Energiespeicher den Versorgungsspannungseingang hinsichtlich der
anliegenden Spannung stabilisieren kann, dass aber keine Energie
vom Versorgungsspannungseingang abgezogen wird, um den Energiespeicher
zu laden. Insbesondere wenn der Versorgungsspannungseingang mit
der Primärwicklung
verbunden ist, beispielsweise über einen
Widerstand, wird ein direkter Stromfluss von der Primärseite bzw.
von der gleichgerichteten Netzspannung zum Energiespeicher unterdrückt.
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Dies
hat den Vorteil, dass beim Einschalten der Sicherheitsschaltvorrichtung
nicht erst das Laden des Energiespeichers abgewartet werden muss,
bevor am Versorgungsspannungseingang eine ausreichende Spannung
anliegt. Da der Energiespeicher gewissermaßen zeitlich verzögert über die
Hilfswicklung geladen wird, ist der Schaltregler nach dem Einschalten
der Netzspannung nahezu unmittelbar betriebsbereit. Dadurch wird
die Einschaltverzögerung weiter
verringert.
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In
einer weiteren Ausgestaltung ist der Versorgungsspannungseingang
außerdem
mit einem Hilfsenergiespeicher gekoppelt, wobei der Hilfsenergiespeicher
gerade so dimensioniert ist, den Schaltregler während einer Startphase mit
Energie zu versorgen, bis der Energiespeicher die stabilisierte Spannung
bereitstellt.
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Sobald
der Schaltregler aktiv ist und den Stromfluss durch die Primärwicklung
freischaltet, fließt
initial ein sehr großer
Strom in die Primärwicklung.
Wenn der Versorgungsspannungseingang des Schaltreglers mit der gleichgerichteten
Netzspannung verbunden ist, führt
dieser initiale Strom zu einem Spannungsabfall am Versorgungsspannungseingang.
In Abhängigkeit
von der Dimensionierung der Schaltung und ggf. weiterer Maßnahmen
besteht die Möglichkeit,
dass die Versorgungsspannung zu weit absinkt und der Schaltregler
abschaltet. Daher kann es vorteilhaft sein, den genannten Hilfsenergiespeicher
vorzusehen, der in der kurzen Anlaufphase die Spannungsversorgung
des Schaltreglers sicherstellt.
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Der
Hilfsenergiespeicher kann dabei sehr klein gewählt werden, insbesondere muss
bei seiner Dimensionierung nicht die später erforderliche stabilisierte
Spannungsversorgung berücksichtigt
werden, da diese vom Energiespeicher übernommen wird. Vorteilhafterweise
wird der Hilfsenergiespeicher als Kondensator mit einer Kapazität zwischen
50 nF und 5000 nF, bevorzugt zwischen 150 nF und 1500 nF, insbesondere
zwischen 250 nF und 750 nF gewählt. Dadurch
bleibt die Einschaltverzögerung
auch weiterhin gering.
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In
einer weiteren Ausgestaltung sind der Energiespeicher und der Hilfsenergiespeicher
derart angeordnet, dass zum Einschalten des Schaltreglers keine
Energie aus dem Energiespeicher benötigt wird.
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Diese
Ausgestaltung macht es möglich,
dass der Schaltregler aktiv wird, sobald der Hilfsenergiespeicher
ausreichend geladen ist, ohne dass es auf den Ladezustand des Energiespeichers
an kommt. Dies bedeutet, dass in der Startphase des Schaltreglers
zwar ein Strom vom Energiespeicher zum Schaltregler fließen kann,
dieser Strom aber lediglich unterstützend wirken würde. Der
Schaltregler wird auch ohne einen Strom aus dem Energiespeicher
aktiv.
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In
einer weiteren Ausgestaltung ist parallel zur Sekundärwicklung
eine Lastkapazität
angeordnet, die über
ein Schaltelement mit der Sekundärwicklung
verbunden und von der Sekundärwicklung getrennt
werden kann.
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Die
Lastkapazität
wird verwendet, um den Ausgang des Netzteils auf die Charakteristik
der Last abzustimmen, die mit der Sekundärwicklung verbunden ist. Da
diese Lastkapazität
regelmäßig eher
groß gewählt ist,
beispielsweise zwischen 50 μF
und 500 μF,
hat die Lastkapazität
einen erheblichen Einfluss auf die Ein- und Ausschaltcharakteristik
des Netzteils.
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Der
Einsatz des Schaltelements führt
nun dazu, dass die Lastkapazität
mit der Sekundärwicklung
verbunden bzw. von ihr getrennt werden kann. Ist die Lastkapazität von der
Sekundärwicklung
getrennt, so hat sie keinen bzw. keinen nennenswerten Einfluss auf
das Ein- und Ausschalten des Netzteils. Sobald sich die Betriebsspannung
an der Sekundärseite
des Netzteils stabilisiert hat, kann dann die Lastkapazität zugeschaltet
werden.
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Mit
oder ohne Verwendung des Schaltelements wird bevorzugt die Ausschaltverzögerung hauptsächlich mittels
der Lastkapazität
bestimmt. Eine quadratische Abhängigkeit
der Verzögerung aufgrund
wechselnder Eingangsspannungen (E = 1/2·C·U^2), die sich bei der bekannten
Pufferkapazität
ergeben würde,
ist wegen der stabilisierten Ausgangsspannung, an der die Lastkapazität hängt, nicht
mehr gegeben. Aufgrund der verringerten Größe der Pufferkapazität, hat die
Abhängigkeit
von der Eingangsspannung nur noch geringe, insbesondere vernachlässigbare,
Auswirkungen.
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In
einer weiteren Ausgestaltung kann mindestens ein Pol des Ausgangs über ein
Schaltelement mit der Sekundärwicklung
verbunden und von der Sekundärwicklung
getrennt werden.
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Dadurch
lässt sich
das Ein- und Ausschalten des Netzteils bzw. der Sicherheitsschaltvorrichtung im
Wesentlichen unabhängig
von der Last gestalten, die am Ausgang der Sicherheitsschaltvorrichtung
angeschlossen ist. Die Last wird dann zugeschaltet, wenn sich die
Betriebsspannung stabilisiert hat.
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In
einer weiteren Ausgestaltung ist das Schaltelement dafür ausgelegt,
bei Über-
oder Unterschreiten einer Spannungsschwelle zu schalten.
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Bei
dieser Ausführungsform
ist keine externe Steuerung des Schaltelements erforderlich. Vielmehr überwacht
das Schaltelement die Spannung auf der Sekundärseite und schaltet die Lastkapazität und/oder
den Pol des Ausgangs an die Sekundärwicklung, sobald auf der Sekundärseite eine
ausreichend große
Spannung generiert wird. In diesem Zusammenhang kann das Schaltelement
insbesondere vorteilhaft als Halbleiterschalter ausgeführt sein.
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In
einer weiteren Ausgestaltung steuert der Schaltregler den Übertrager
als Sperrwandler an.
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Das
Sperrwandlerprinzip ist für
Schaltnetzteile an sich hinreichend bekannt. Im Vergleich zum Durchflusswandler
besitzt der Sperrwandler im Hinblick auf den Sicherheitsaspekt den
Vorteil, dass die am Ausgang erzeugte Betriebsspannung null wird, wenn
auf der Primärseite
eine Störung
oder ein Funktionsfehler auftritt. Außerdem sind die auf der Sekundärseite angeschlossenen
Geräte
galvanisch von einer Fehlerstelle auf der Primärseite getrennt. Das Netzteil
und damit die Sicherheitsschaltvorrichtung geht somit bei einem
Fehler auf der Netzspannungsseite automatisch in einen sicheren
Zustand.
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Es
versteht sich, dass die vorstehend genannten und die nachstehend
noch zu erläuternden Merkmale
nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in
anderen Kombinationen oder in Alleinstellung verwendbar sind, ohne
den Rahmen der vorliegenden Erfindung zu verlassen.
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Ausführungsbeispiele
der Erfindung sind in der Zeichnung dargestellt und werden in der
nachfolgenden Beschreibung näher
erläutert.
Es zeigen:
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1 ein
Blockschaltbild zur Erläuterung des
Aufbaus einer erfindungsgemäßen Sicherheitsschaltvorrichtung,
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2 eine
detailliertere Ansicht der Sicherheitsschaltvorrichtung mit einem
Schaltbild des Netzteils,
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3 eine
alternative Ausführungsform
der Sekundärseite
gemäß der 2,
und
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4 einen
modularen Aufbau auf der Sekundärseite
eines erfindungsgemäßen Schaltnetzteils.
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In
der 1 ist ein Ausführungsbeispiel
einer erfindungsgemäßen Sicherheitsschaltvorrichtung
in ihrer Gesamtheit mit der Bezugsziffer 10 bezeichnet.
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Die
Sicherheitsschaltvorrichtung 10 weist eine Steuer/Auswerteeinheit 12 und
ein Netzteil 14 auf. Das Netzteil 14 wird über die
Netzspannungsklemmen A1, A2 von einer Spannungsquelle 16 mit einer
Netzspannung U versorgt. Bei der Netzspannung U kann es sich sowohl
um eine Gleich- als auch um eine Wechselspannung handeln. An die
Sicherheitsschaltvorrichtung 10 angeschlossen ist über einen
Eingang 17 ein Meldegerät 18,
beispielsweise ein Not-Aus-Schalter oder eine Lichtschranke, und über eine
ausgangsseitige Schalteinrichtung 19 ein elektrischer Verbraucher 20.
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Bei
dem Verbraucher 20 handelt es sich beispielsweise um eine
automatisiert arbeitende Maschine. Die Ansteuerung des Verbrauchers 20 geschieht
dabei in der Regel über
einen Sicherheitskreis. Schließt
die Sicherheitsschaltvorrichtung 10 den Sicherheitskreis,
kann der Verbraucher 20 eine bestimmte Tätigkeit,
z.B. ein Pressen von Blechen, durchführen. Unterbricht die Sicherheitsschaltvorrichtung 10 den
Sicherheitskreis, so stoppt der Verbraucher 20 und/oder
wird stromlos geschaltet. Nach einem solchen Zustand gibt die Sicherheitsschaltvorrichtung 10 den
Verbraucher 20 erst wieder frei, wenn alle erforderlichen
Sicherheitsbedingungen erfüllt sind.
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In 2 zeigt
das Schaltbild einen Teil der Sicherheitsschaltvorrichtung 10.
Um die Erläuterung der
Erfindung nicht zu erschweren, werden nachfolgend lediglich die
Elemente gezeigt und beschrieben, die zum Verständnis der Erfindung erforderlich sind.
Für allgemeine
Anforderungen und spezifische Details bei der Implementierung einer
Sicherheitsschaltvorrichtung wird auf das Buch „Maschinensicherheit" von Winfried Gräf, Hüthig Buch
Verlag GmbH, Heidelberg, Deutschland, ISBN 3-7785-2633-2 verwiesen.
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Die
Erläuterung
der gezeigten Schaltung beginnt bei den Eingangsklemmen E1, E2.
Hier liegt eine gleichgerichtete Spannung U= an,
die vom Gleichrichter 22 aus der Netzspannung U generiert wird.
Parallel zu den Eingangsklemmen E1, E2 ist eine Pufferkapazität C1 mittels
gestrichelter Linien eingezeichnet. Die gestrichelten Linien zeigen
an, dass die Pufferkapazität
C1 optional ist. Sie kann beispielsweise als kleine Kapazität zur Filterung
von hochfrequenten Anteilen ausgeführt werden, wird aber nicht
zwingend für
einen stabilen Betrieb des Netzteils 14 benötigt. Über einen
Widerstand R1 ist ein Schaltregler IC mit der Eingangsklemme E1
verbunden. Parallel zum Schaltregler IC sind eine Zenerdiode D1
und ein Hilfsenergiespeicher C2 angeordnet.
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Das
Netzteil 14 weist einen Übertrager 24 mit einer
Primärwicklung 26,
einer Sekundärwicklung 28 sowie
einer Hilfswicklung 30 auf, wobei die Hilfswicklung 30 hier
mit dem magnetischen Fluss der Sekundärwicklung 28 gekoppelt
ist und einen dazu synchronen Spannungsverlauf hat. Zur Absicherung
der Primärwicklung 26 sind
eine Zenerdiode D2 und einer Diode D3 gegeneinander und parallel
zur Primärwicklung 26 geschaltet.
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Ein
in der Hilfswicklung 30 induzierter Strom fließt über den
Widerstand R2 und die Diode D4 zum Knoten 32. Je nach den
aktuellen Spannungsverhältnissen
fließt
der Strom dann entweder in den Energiespeicher C3 und/oder über die
Diode D5 zum Knoten 34.
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Der
Schaltregler IC weist einen Anschluss 36 auf, der zur Spannungsüberwachung
auf der Sekundärseite 38 des
Netzteils 14 mit dem Anschluss 40 gekoppelt ist.
Diese Rückkopplung
bewirkt, dass bei zu hoher Spannung am Anschluss 40 der
Strom durch die Primärwicklung 26 auf
der Primärseite 42 verringert
wird, bzw. wenn die Spannung am Anschluss 40 zu niedrig
ist, der Strom durch die Primärwicklung 26 erhöht wird.
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Die
Sekundärseite 38 zeigt
eine Diode D6 und eine Kapazität
C4, die parallel zur Sekundärwicklung 28 angeordnet
ist. Ferner ist ein Transistor T1 gezeigt, dessen Gate G mit einer
Zenerdiode D7 verbunden ist. Parallel zur Sekundärwicklung 28 ist ferner
eine Lastkapazität
C5 angeordnet, deren negativer Anschluss aber durch den Transistor
T1 von der Sekundärwicklung 28 abgekoppelt
werden kann. Schließlich
sind auch die Betriebsspannungsklemmen K1, K2 dargestellt, zwischen
denen einen Betriebsspannung UB anliegt.
Vorzugsweise liegt die Betriebsspannung UB zwischen
18 V und 26 V, insbesondere zwischen 20 V und 24 V.
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Es
soll nun nachfolgend die Funktion der gezeigten Schaltung erläutert werden.
Sobald die Spannung U= anliegt, fließt ein Strom über den
Widerstand R1 zum Knoten 34. Da der Schaltregler IC noch
nicht aktiv ist, fließt
kein Strom durch die Primärwicklung 26.
Die Pufferkapazität
C1 ist sehr klein gewählt,
so dass sie nahezu unmittelbar geladen ist und die Weitergabe der Spannung
U= nur unwesentlich verzögert. Mit dem Strom, der zum
Knoten 34 fließt,
wird der Hilfsenergiespeicher C2 geladen. Da auch er sehr klein
gewählt
ist, liegt am Versorgungsspannungseingang 44 des Schaltreglers
IC schnell die benötigte
Versorgungsspannung an.
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In
diesem Zustand wird der Schaltregler IC nun aktiv und gibt einen
Stromfluss durch die Primärwicklung 26 frei.
Der Versorgungsstrom des Schaltreglers IC, welcher bisher sehr klein
war (insbesondere ca. 0,2 mA), steigt jetzt an (insbesondere auf
ca. 6 mA). Jetzt versorgt der Hilfsenergiespeicher C2 den Schaltregler
IC mit der erforderlichen Leistung. Die Spannung an C2 sinkt wieder
ab, da der Entladestrom größer (insbesondere
viel größer) ist,
als der Ladestrom.
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Der
Stromfluss durch die Primärwicklung 26 bewirkt
zum einen, dass ein Strom in der Hilfswicklung 30 induziert
wird, der über
den Widerstand R2 und die Diode D4 zum Energiespeicher C3 fließt und diesen
auflädt.
Sobald der Sperrwandlerbetrieb einsetzt, ergibt sich zum anderen
ein Stromfluss auf der Sekundärseite 38 in
die Kapazität
C4.
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Der
Hilfsenergiespeicher C2 ist so dimensioniert, dass er den Schaltregler
IC so lange versorgt, bis der Energiespeicher C3 im Zusammenspiel
mit dem Stromfluss über
den Widerstand R1 die Leistungsversorgung des Schaltreglers IC sicherstellt. Der
Energiespeicher C3 ist erforderlich, um die Nulldurchgänge der
Netzspannung U zu puffern. Andernfalls müsste der Schaltregler nach
jedem Nulldurchgang wieder neu starten, so dass sich die Ausgangsspannung
nicht einstellen würde.
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Wenn
die Spannung an der Kapazität
C4 eine bestimmte Spannungsschwelle überschreitet, bricht die Zenerdiode
D7 durch und der Transistor T1 wird zwischen Source S und Drain
D durchgeschaltet. Damit wird die Lastkapazität C5 an die Sekundärwicklung 28 angekoppelt.
Die Sicherheitsschaltvorrichtung 10 ist damit betriebsbereit.
Als Transistor T1 wird vorteilhafterweise eine Type mit eingebautem Kurzschlussschutz
verwendet, insbesondere ein MOSFET. Damit kann auch die übrige Schaltung
abgesichert werden. Die Kapazität
C4 kann klein gewählt
werden und ist aus EMV-Gründen
vorgesehen, während
die Lastkapazität
C5 eher groß gewählt wird (je
nach Verbraucher 20).
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Es
ist wichtig festzuhalten, dass die gezeigte Schaltung nur eine sehr
geringe Einschaltverzögerung
hat, da bei dem gezeigten Aufbau die Pufferkapazität C1 und
der Hilfsenergiespeicher C2 sehr klein gewählt werden können.
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Ähnlich vorteilhaft
verhält
sich die Schaltung beim Ausschalten. Sobald die Netzspannung U abgeschaltet
wird, bricht die Spannung U= an den Eingangsklemmen
E1, E2 zusammen. Da die Pufferkapazität C1 sehr klein ist, ist auch
diese nahezu unmittelbar entladen. Dies führt wiederum dazu, dass der Stromfluss
durch die Primärwicklung 26 aufhört. Das Fehlen
des Stromflusses auf der Primärseite 42 hat dann
in bekannter Weise den Abfall der Spannung auf der Sekundärseite 38 zur
Folge. Eine Ladung im Energiespeicher C3 ist unschädlich, da
der Energiespeicher C3 mit der Hilfswicklung 30 verbunden
ist und zudem aufgrund seines Spannungspegels den Stromfluss durch
die Primärwicklung 26 nicht
stützen kann.
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Insgesamt
bedeutet dies, dass bei einem Abschalten der Netzspannung U auch
die Betriebsspannung UB an den Betriebsspannungsklemmen K1,
K2 schnell zusammenbricht. Die Sicherheitsschaltvorrichtung 10 kann
daher sehr schnell das sichere Abschalten des Verbrauchers 20 bewirken.
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3 zeigt
eine alternative Ausführung
der Sekundärseite 38 des
Netzteils 14. Dabei wurden hier zwei wesentliche Änderungen
gleichzeitig vorgenommen. Zum einen ist die Lastkapazität C5 nunmehr
direkt mit der Sekundärwicklung 28 verbunden. Zum
anderen ist der Transistor T1 nunmehr als p-Kanal-MOSFET ausgeführt und
unterbricht die Verbindung zur Betriebsspannungsklemme K1. Wenn
eine ausreichend große
Spannung vorliegt, wird der Transistor T1 durchgeschaltet und die
Betriebsspannungsklemme K1 mit der Sekundärwicklung 28 verbunden.
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Es
soll an dieser Stelle auf eine Besonderheit der gezeigten Schaltung
hingewiesen werden. Dafür sei
der Fall angenommen, dass der Hilfsenergiespeicher C2 die für den Betrieb
des Schaltreglers IC benötigte
Mindestspannung unterschreitet, bevor die Versorgung über die
Hilfswicklung 30 bzw. den Energiespeicher C3 erfolgen kann.
Eine Ursache soll in der großen
Kapazität
der Parallelschaltung von C4 und C5 gesehen werden. In diesem Fall
findet folgender Ablauf statt:
Es stellt sich zunächst, wie
zuvor beschrieben, ein Stromfluss durch die Primärwicklung 26 ein,
der auch einen Ladestrom in die Kapazität C4 und die Lastkapazität C5 bewirkt.
Sinkt die Spannung am Hilfsenergiespeicher C2 nun unter die genannte
Mindestspannung, so wird der Stromregler IC inaktiv. Dies führt dazu,
dass die Primärwicklung 26 keinen
Strom mehr führt
und der Hilfsenergiespeicher C2 erneut geladen wird. Sobald die
erforderliche Versorgungsspannung am Versorgungsspannungseingang 44 wieder
anliegt, wird der Schaltregler IC nochmals aktiv. Dies führt erneut
zu einem Stromfluss durch die Primärwicklung 26 und damit
zu einem Ladestrom in die Kapazität C4 und in die Lastkapazität C5.
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Dieser
Prozess kann sich so oft wiederholen, bis die Kapazität C4 und
die Lastkapazität
C5 soweit geladen sind, dass eine ausreichende Aufladung des Energiespeicher
C3 erfolgen kann, bevor der Hilfsenergiespeicher C2 die Mindestspannung
unterschreitet. Die Abfolge dieser einzelnen Schritte findet sehr schnell
statt, so dass sich selbst in dieser Betriebsart immer noch eine
geringe Einschaltverzögerung
ergibt.
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4 zeigt
eine besonders vorteilhafte modulare Bauweise, die sich mittels
der Erfindung realisieren lässt.
Dabei sind nun an der Sekundärseite 38 des
Netzteils 14 ein Not-Aus-Schalter 46, eine Spannungsüberwachungseinrichtung 48 und
eine Last 50 (z.B. ein Relais) angeordnet. Ferner sind
eingezeichnet erste Spannungseingänge VH, zweite Spannungseingänge VL,
Signaleingänge
SI und Signalausgänge
SO. Die Spannungsversorgung der Vorrichtungen 46, 48, 50 wird
mittels der ersten und zweiten Spannungseingänge VH, VL realisiert. Das funktionale
Zusammenspiel gestaltet sich dabei wie folgt:
Grundlegende
Voraussetzung dafür,
dass die Last 50 geschaltet werden kann, ist, dass der
Notausschalter 46 nicht betätigt wurde. Nur in diesem Fall übermittelt der
Not-Aus-Schalter 46 von seinem Signalausgang SO ein Freigabesignal
an den Signaleingang SI der Spannungsüberwachungsvorrichtung 48.
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Die
Spannungsüberwachungsvorrichtung 48 überwacht
die sekundärseitige
Spannung und erzeugt erst dann an ihrem Signalausgang SO ein Freigabesignal,
wenn ein bestimmter Spannungspegel erreicht oder überschritten
ist. In Abhängigkeit
von der Implementierung kann die Spannungsüberwachungseinrichtung 48 auch
zur Überwachung
einer Zeitdauer ausgelegt sein und ggf. allein nach Ablauf einer
Zeitdauer ein Freigabesignal erzeugen. Die Last 50 wird
schließlich
geschaltet, sobald sie an ihrem Signaleingang SI ein Freigabesignal
empfängt. Sobald
entweder der Not-Aus-Schalter 46 oder die Spannungsüberwachungsvorrichtung 48 einen
unsicheren Zustand erkennen, wird die Last 50 abgeschaltet.
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Anhand
dieses Ausführungsbeispiels
ist gut zu erkennen, dass die Erfindung auch eine sehr vorteilhafte
modulare Bauweise ermöglicht.
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Allgemein,
und nicht notwendigerweise auf das gezeigte Ausführungsbeispiel bezogen, wird
der Verbraucher nach dem Einschalten des Netzteils bevorzugt verzögert oder
spannungsüberwacht
zugeschaltet. Außerdem
weist das Netzteil vorzugsweise einen Weitbereichseingang auf. Ferner
wird bevorzugt durch die Wahl der Lastkapazität die Ausschaltverzögerung unabhängig von
der Eingangsspannung eingestellt.