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Die
Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum geberlosen, feldorientierten
Betrieb einer stromrichtergespeisten, permanenterregten Synchronmaschine,
wobei mittels eines einen Sollstrom-Raumzeiger überlagerten Testsignals ein
geschätzter
Rotorlager-Istwert und ein geschätzter
Drehzahl-Istwert fortlaufend korrigiert werden.
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Zur
dynamischen Regelung von Drehfeldmaschinen, insbesondere permanenterregten
Synchronmaschinen, wird üblicherweise
das Verfahren der feldorientierten Regelung eingesetzt. Dabei wird ein
Raumzeiger gemessener Maschinenströme in zwei Komponenten zerlegt,
die sich durch Projektion in Richtung des von den Permanentmagneten
erzeugten Fluss-Raumzeigers (Längsachse)
bzw. senkrecht dazu (Querachse) ergeben. Durch Regelung der beiden
Stromkomponenten in diesem relativ zur Rotorlage festen Koordinatensystem
kann das gewünschte
Drehmoment und der Ständerfluss
der Maschine eingestellt werden.
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Für die Feldorientierung
bei permanenterregten Synchronmaschinen muss die elektrische Lage des
von den Magneten erzeugten Flusses bekannt sein, die zwar fest mit
der mechanischen Läuferlage verbunden
ist, sich bei Drehung der Maschine aber auch verändert. Oft wird zur Vorsteuerung
einer Stromregelung oder für
eine überlagerte
Drehzahlregelung außerdem
noch die Drehzahl benötigt.
Zur Bestimmung einer Polradlage und einer Drehzahl werden in der
Regel spezielle Rotorlagemesssysteme eingesetzt. Diese Messsysteme
sind aber meist sehr teuer, erfordern eine genaue und damit aufwändige Justage,
erhöhen
das Gewicht und beanspruchen einen Einbauraum in der Maschine. Die
zusätzlich
erforderlichen Signalleitungen erhöhen die Wahrscheinlichkeit
eines fehlerhaften Anschlusses mit Fehlfunktionen oder Folgeschäden. Bei
Einsatz unter schwierigen Umgebungsbedingungen wie mechanischen
Erschütterungen
und hohen Temperaturen kann die Zuverlässigkeit des Antriebs durch
die Empfindlichkeit des Messsystems stark beeinträchtigt werden.
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Es
sind verschiedene Verfahren zum Betrieb von permanenterregten Synchronmaschinen
ohne Rotorlagegeber bekannt, die die erwähnten Nachteile vermeiden,
indem sie die mechanischen Lagegeber überflüssig machen. Die Rotorlage
wird dabei meist mit Hilfe eines Maschinenmodells aus den gemessenen
Maschinenströmen
bestimmt. Auf eine Messung der Maschinenspannung wird fast immer verzichtet,
da diese zu ungenau ist und zusätzlichen Aufwand
verursacht. Stattdessen werden die Motorspannungen aus bekannten
Größen berechnet.
Sehr oft werden auch die Sollspannungen der Regelung verwendet.
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Die
einfachsten Verfahren für
einen geberlosen Betrieb verwenden nur ein Grundwellenmodell der
Maschine, um die vom Läufer
im Ständer
induzierten Spannungen und damit den Rotorfluss zu rekonstruieren
und daraus auf die Rotorlage und die Rotordrehzahl zurück zu schließen. Aufwändigere Verfahren
kombinieren solch ein Grundwellenmodell mit Beobachterstrukturen
oder stochastischen optimalen Filtern, um die Ergebnisse für die berechnete Lage
und Drehzahl zu verbessern.
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All
diesen Verfahren ist prinzipiell gemeinsam, dass sie erst ab einer
ausreichend hohen Drehzahl bzw. Ständerfrequenz zuverlässig arbeiten,
da die drehzahlproportionale elektromotorische Kraft (EMK) nur dann
genügend
hoch über
den unvermeidlichen Störeinflüssen liegt.
Im unteren Drehzahlbereich ist deshalb meist nur ein gesteuertes
Anfahren des Antriebs möglich.
Dies ist für
viele Anwendungen aber nicht akzeptabel.
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Es
sind auch Verfahren zum geberlosen Betrieb einer stromrichtergespeisten,
permanenterregten Synchronmaschine bekannt, die die Rotorlage auch
im Bereich sehr niedriger Drehzahlen und bei Stillstand zuverlässig ermitteln.
Beispielsweise ist aus der Veröffentlichung
mit dem Titel "Rotor
Posi tion and Velocity Estimation for a Salient-Pole Permanent Magnet
Synchronous Machine at Standstill and High Speeds" veröffentlicht
in der Zeitschrift "IEEE TRANSACTIONS
ON INDUSTRY APPLICATIONS", Vol.
34, No. 4, July/August 1998, Seiten 784 bis 789, ein Verfahren bekannt,
das mit Berücksichtigung
der drehzahlbedingten Querkopplung und mit einer Beobachterstruktur
für die
Frequenzregelung ausgestattet ist. Außerdem wird eine synchrone
Gleichrichtung zur Bestimmung der Querkomponente des Stromes eingesetzt.
Bei dieser Motorsteuerung wird ebenfalls ein sinusförmiges Testsignal
verwendet, das jedoch in der momentenbildenden Achse überlagert
wird. Dies verursacht ein mit der Testfrequenz pulsierendes Drehmoment,
was zum Pfeifen und zu mechanischen Schwingungen führt. Dafür ergibt
sich eine bessere Entkopplung der Lageerkennung vom Stromregelkreis.
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Auch
aus den Veröffentlichungen
mit dem Titel "Transducerless
Position and Velocity Estimation in Induction and Salient AC Machines", abgedruckt in der
Zeitschrift "IEEE
TRANSACTIONS ON INDUSTRY APPLICATIONS", Vol. 31, No. 2, March/April 1995,
Seiten 240 bis 247, und mit dem Titel "Induction Motor Speed Estimator and
Synchronous Motor Position Estimator Based on a Fixed Carrier Frequency
Signal", abgedruckt
in der Zeitschrift "IEEE TRANSACTIONS
ON INDUSTRIAL ELECTRONICS, Vol. 43, No. 4, August 1996, Seiten 505
bis 509, sind Verfahren zum geberlosen Betrieb einer stromrichtergespeisten,
permanenterregten Synchronmaschine bekannt, bei der die Rotorlage
auch im Bereich sehr niedriger Drehzahlen und bei Stillstand zuverlässig ermittelt
wird. Bei diesen bekannten Verfahren wird jeweils ein Testsignal
mit einer festen Frequenz, die zudem meist einen annähernd sinusförmigen Verlauf
haben, eingesetzt. Die Frequenz liegt dabei deutlich unterhalb der
Wechselrichter-Schaltfrequenz, meist im Bereich oberhalb von 100Hz
bis zu einigen kHz. Die feste Frequenz bietet unter anderem den
Vorteil, dass sich aus den an der Maschine gemessenen Größen durch
Bandpassfilterung die bezüglich
der Lage relevante Information relativ einfach extrahieren lässt und durch
die schmalbandige Filterung der Signal-Störabstand verbessert wird.
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Nachteilig
an diesem Verfahren ist, dass es zu störenden akustischen Begleiterscheinungen kommt.
Durch die feste Testsignalfrequenz werden einige wenige Frequenzen
im Spektrum der zusätzlichen
Motorgeräusche
besonders angeregt. Falls dabei zudem noch mechanische Resonanzen
am Motor oder in der Umgebung angeregt werden, treten diese Frequenzen
besonders hervor. Eine solche starke Tonalität des von der Maschine verursachten
Maschinenlärms,
z.B. ein Pfeifen bei Testsignalen im kHz-Bereich, wird vom Menschen
als besonders lästig
empfunden.
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Ein
weiterer Nachteil dieser bekannten Verfahren ergibt sich bei Anwendungen,
die besonders kritisch bezüglich
der Netzrückwirkungen
sind, wie z.B. in der Bahntraktion. Die Pulswechselrichter-Taktung
erzeugt unerwünschterweise
Netzrückwirkungen
bei verschiedenen Frequenzen, bei den üblichen Taktungsverfahren meist
bei Vielfachen der Pulsfrequenz. Diese müssen durch die Antriebsauslegung und
geeignete Filtermaßnahmen
so weit gedämpft werden,
dass im speisenden Gleichstrom- oder Wechselstrom-Netz keine unzulässigen Störstromkomponenten
erzeugt werden, die beispielsweise Gleissicherungsanlagen stören könnten.
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Bei
einer Testsignalaufschaltung mit fester Frequenz können bei
bestimmten Arbeitspunkten und Drehzahlen aber Störströme mit unzulässig hoher
Amplitude mit kritischen Frequenzbereichen erzeugt werden. Als besonders
ungünstig
erweist sich hier die ständerfeste
Einprägung
der Testsignale, da die Frequenz der Hauptkomponenten der erzeugten Störströme von der
Drehzahl abhängt.
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Durch
eine geeignete Wahl der festen Testsignalfrequenz lassen sich unzulässige Netzrückwirkungen
zwar theoretisch vermeiden, in der Praxis erweist sich dies allerdings
als schwieriger und zeitaufwändiger
Prozess, da weitere Randbe dingungen zu berücksichtigen sind und einige
Wechselwirkungen und Einflussgrößen oft
erst am Antrieb selbst untersucht werden können.
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Aus
der Veröffentlichung "Position-sensorless
control of direct drive permanent magnet synchronous motors for
railway traction",
abgedruckt in "Proceedings
PESC04 Conference",
Aachen, Juni 2004, ist ebenfalls ein Verfahren zum geberlosen Betrieb
einer stromrichtergespeisten permanenterregten Synchronmaschine
bekannt, bei dem ein Testsignal konstanter Frequenz nicht nur einem
Sollstrom-Raumzeiger, sondern auch einem Sollspannungs-Raumzeiger überlagert
wird. Die in diesem Konferenzbericht gezeigte Regeleinrichtung weist eine
iterativ lernende Regelung auf, die dafür sorgt, dass ein abgespeicherter
und ein realisierter Teststromverlauf im stationären Fall übereinstimmen, so dass keine
unnötigen
Stromreserven vorzuhalten sind. Dieser Veröffentlichung ist ebenfalls
zu entnehmen, dass das Testsignal zusätzliche Verluste und ein akustisches
Geräusch
verursacht. Deshalb wird dieses Testsignal abgeschaltet, sobald
die Schätzung
durch das Spannungsmodell zuverlässig
arbeitet.
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Aus
der
DE 102 26 974
A1 ist ein Verfahren zur Bestimmung einer Rotorlage einer
feldorientiert betriebenen Drehfeldmaschine, die eine von der Rotorlage
abhängige
wirksame Induktivität
aufweist, bekannt. Bei diesem Verfahren wird durch die Synchronisierung
eines Testraumzeigers auf eine Pulsweitenmodulation einer feldorientierten
Regelung der Drehfeldmaschine mit einer von der Rotorlage abhängigen wirksamen
Induktivität
eine hohe nutzbare Bandbreite erreicht. Außerdem wird durch diese Synchronität des Testraumzeigers
mit der Pulsweitenmodulation eine saubere Entkopplung des von der
feldorientierten Regelung geforderten Spannungs-Raumzeigers und
des Testraumzeigers ermöglicht.
Bei diesem Verfahren wird die Richtung des Testraumzeigers so der
ermittelten Rotorlage nachgeführt,
dass dieser in der d-Achse der feldorientiert betriebenen Drehfeldmaschine
liegt. Dadurch wird von einem vom Testraumzeiger verursachten Teststromraumzeiger
kein Drehmoment erzeugt. Dadurch wird die Geräuschentwicklung der Drehfeldmaschine
bei der sensorlosen Rotorlagebestimmung wesentlich reduziert.
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Bei
den erwähnten
Verfahren zum Betrieb von permanenterregten Synchronmaschinen ohne Rotorlagegeber
besteht also der Nachteil, dass sie entweder erst ab einer ausreichend
hohen Drehzahl zuverlässig
arbeiten oder durch Einprägung
von Testsignalen mit einer festen Frequenz stark tonale, als lästig empfundene
Motorgeräusche
verursachen und unzulässige
Netzrückwirkungen
erzeugen.
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Der
Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zum feldorientierten,
geberlosen Betrieb einer permanenterregten Synchronmaschine anzugeben,
das erheblich weniger tonale Motorgeräusche verursacht.
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Diese
Aufgabe wird erfindungsgemäß mit dem
kennzeichnenden Merkmal des Anspruchs 1 gelöst.
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Vorteilhafte
Ausgestaltungen dieses erfindungsgemäßen Verfahrens sind den Unteransprüchen zu
entnehmen.
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Durch
die Verwendung eines zeitdiskreten Pseudo-Rauschsignals als Testsignal,
insbesondere ein Pseudo-Rauschsignal mit einer relativ langen Grundperiodendauer,
wird erreicht, dass die Spitzenwerte im Frequenzspektrum des Testsignals
deutlich reduziert werden können,
indem die Anregung gleichmäßig über ganze
Frequenzbereiche verteilt wird. Ein Pseudo-Rauschsignal mit einer
relativ langen Grundperiodendauer ist dadurch gekennzeichnet, dass
im dazugehörigen
Frequenzspektrum viele Spektrallinien mit kleinen Amplituden vorhanden sind.
Somit ähnelt
dieses Pseudo-Rauschsignal mit relativ langer Grundperiodendauer
einem Rauschsignal. Ein Testsignal mit fester Frequenz weist demgegenüber ein
Frequenzspektrum mit einer oder wenigen Spektrallinien mit hoher
Amplitude auf.
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Die
vom erfindungsgemäßen Testsignal
verursachten Motorgeräusche
verlieren so ihren stark tonalen Charakter und werden daher, auch
bei gleicher Lautstärke,
meist als weniger lästig
empfunden. Falls zusätzlich
andere Lärmquellen,
beispielsweise ein Lüfter,
vorhanden sind, kann es sein, dass das erfindungsgemäße Testsignal
durch psychoakustische Verdeckungseffekte weniger wahrgenommen oder unhörbar wird.
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Das
Pseudorausch-Testsignal kann offline generiert und optimiert werden
und dann in einem Festwertspeicher einer feldorientierten Regelung
der geberlosen, permanenterregten Synchronmaschine hinterlegt und
dort im laufenden Betrieb ausgelesen werden.
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Bei
der Generierung eines Pseudorausch-Testsignals können verschiedene Auswahl- oder
Optimierungskriterien einfließen.
Diese sind beispielsweise:
- – ausreichende hohe Stromänderungen
in einem bestimmten, kurzen Zeitraum, um läuferfeste Anisotropien häufig und
genau auswerten und daraus die Lage zuverlässig ermitteln zu können
- – gewünschte Eigenschaften
im Frequenzspektrum der resultierenden Testströme bzw. Testspannungen, beispielsweise
möglichst
gleichmäßige Verteilung über breite
Frequenzbänder
oder minimale Anregung bei einzelnen bestimmten Frequenzen/Frequenzbändern
- – verschwindender
Gleichanteil
- – minimaler
Spitzenwert des Betrages des Teststromes, wodurch die benötigte Stromreserve
minimal wird
- – minimaler
Spitzenwert des Betrages der Testspannung, wodurch die benötigte Spannungsreserve
minimal wird.
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Es
können
aber auch weitere Kriterien wie z.B. die psychoakustische Wirkung
des Testsignals, der Realisierungsaufwand, ..., berücksichtigt
werden.
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Zur
weiteren Erläuterung
der Erfindung wird auf die Zeichnung Bezug genommen, in der mehrere Ausführungsformen
einer feldorientiert betriebenen stromrichtergespeisten, geberlosen,
permanenterregten Synchronmaschine schematisch veranschaulicht sind.
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1 zeigt
in einem Diagramm über
der Zeit ein erfindungsgemäßes Testsignal,
wobei in der
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2 in
einem Diagramm über
der Zeit ein Zeitverlauf eines bekannten Testsignals mit fester Frequenz
dargestellt ist, in der
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3 sind
in einem Diagramm über
der Frequenz jeweils ein Frequenzspektrum der Testsignale gemäß der 1 und 2 dargestellt,
die
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4 zeigt
eine bekannte feldorientierte Regelung einer geberlosen, permanenterregten
Synchronmaschine mit einem erfindungsgemäßen Testsignal, die
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5 zeigt
eine weitere vorteilhafte bekannte feldorientierte Regelung einer
geberlosen, permanenterregten Snychronmaschine mit einem erfindungsgemäßen Testsignal,
die
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6 zeigt
eine Vorrichtung zur Generierung eines geschätzten Lage- und Drehzahlistwertes,
und die
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7 zeigt
eine weitere vorteilhafte feldorientierte Regelung einer geberlosen,
stromrichtergespeisten, permanenterregten Synchronmaschine mit einem
erfindungsgemäßen Testsignal.
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In
der 1 ist in einem Diagramm über der Zeit t der Zeitverlauf
eines erfindungsgemäßen Testsignals
normiert dargestellt. In der 2 ist zum
Vergleich in einem Diagramm über
der Zeit t (Abtastschritte) der Zeitverlauf eines bekannten Testsignals mit
einer festen Frequenz normiert dargestellt. Da dieses bekannte Testsignal
für eine
Anwendung bei einer niedrigen Pulsfrequenz eines eine geberlose permanenterregte
Synchronmaschine speisenden Stromrichters konzipiert ist, weist
dieses bekannte Testsignal eher einen block- als sinusförmigen Verlauf
auf. Die zu diesem Testsignal gehören den Frequenzspektren fspc und fspv sind
gemeinsam in einem Diagram der 3 über der
Frequenz (normiert auf Abtastfrequenz) dargestellt. Da als erfindungsgemäßes Testsignal ein zeitdiskretes Pseudorausch-Signal
mit relativ langer Grundperiodendauer vorgesehen ist, weist ein
zugehöriges
Frequenzspektrum fspv viele Spektrallinien
mit kleinen Amplituden Aspv auf. Das zum
bekannten Testsignal mit fester Frequenz zugehörige Frequenzspektrum fspc weist dagegen nur eine Spektrallinien
mit einer sehr hohen Amplitude Aspc auf.
Da durch das Pseudorauschsignale als Testsignale die Anregung der
geberlosen permanenterregten Synchronmaschine gleichmäßig über ganze Frequenzbereiche
verteilt werden, wird erreicht, dass die Amplitudenwerte der Spektrallinien
im Frequenzspektrum deutlich reduziert werden. Dadurch werden bezüglich der
Netzrückwirkungen
gleichzeitig einzelne unzulässig
hohe Störstromamplituden
bei kritischen Frequenzen vermieden.
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Es
ist besonders vorteilhaft, wenn das erfindungsgemäße Testsignal
offline generiert wird. Dadurch können bei der Generierung dieses
Pseudorausch-Signal verschiedene Auswahl- oder Optimierungskriterien
angewendet werden. Ein derartig generiertes Pseudorausch-Signal
wird dann beispielsweise in einem Festwertspeicher einer feldorientierten
Regelung einer stromrichtergespeisten geberlosen permanenterregten
Synchronmaschine hinterlegt. Von diesem Festwertspeicher wird im
laufenden Betrieb dieses offline generierte Pseudorausch-Signal
ausgelesen.
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Ein
Blockschaltbild einer bekannten einfachen feldorientierten Regelung
einer stromrichtergespeisten, geberlosen, permanenterregten Synchronmaschine
ist in der 4 schematisch dargestellt. In diesem
Blockschaltbild sind mit 2 eine geberlose, permanenterregte
Synchronmaschine, mit 4 ein lastseitiger Stromrichter,
insbesondere ein selbstgeführter
Pulsstromrichter, mit 6 ein Steuersatz, auch als Modulator
bezeichnet, mit 8 eine Grundschwingungs-Stromregelung,
mit 10 eine Recheneinrichtung und 12 ein Modell,
insbesondere ein Wechselrichtermodell, bezeichnet. Außerdem weist
diese feldorien tierte Regelung noch zwei Koordinatenwandler 14 und 16 und
zwei Vektordreher 18 und 20 auf. Mittels zweier
Stromwandler 22 und 24 und des Koordinatenwandlers 14 werden
aus zwei gemessenen Maschienstrom-Istwerten ia und
ic zwei orthogonale Stromkomponenten iα und
iβ eines
Maschinenstrom-Istraumzeigers generiert. Dieser Maschinenstrom-Istraumzeiger
iα,
iβ ist
noch ständerorientiert. Mit
Hilfe des ersten Vektordreher 18 wird dieser ständerorientierte
Maschinenstrom-Istraumzeiger iα, iβ in einen
läuferflussorientierten
Maschinenstrom-Istraumzeiger id, iq gedreht. Die eine Stromkomponente id dieses läuferflussorientierten Maschienenstrom-Istraumzeigers
erstreckt sich in Richtung des von den Permanentmagneten erzeugten Fluss-Raumzeigers,
wogegen die andere Stromkomponente iq sich
senkrecht dazu erstreckt. Damit das ständerorientierte kartesische
Koordinatensystem a, b in das flussfeste Koordinatensystem d, q
gedreht werden kann, muss die elektrische Lage des von den Magneten
erzeugten Flusses der permanenterregten Synchronmaschine 2 bekannt
sein. Diese elektrische Lage ist zwar fest mit der mechanischen
Läuferlage verbunden,
die sich bei Drehung der permanenterregten Synchronmaschine 2 aber
auch verändern kann.
Deshalb benötigt
dieser Vektordreher 18 den Polradlagewinkel γ.
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Der
ständerorientierte
Maschinenstrom-Istraumzeiger iα, iβ wird
zusammen mit einem generierten ständerorientierten Maschinenspannungs-Istraumzeiger
uα,
uβ der
Recheneinrichtung 10 zugeführt. Eine Ausführungsform
dieser Recheneinrichtung 10 ist in der 6 näher dargestellt.
Der ständerorientierte
Maschinenspannungs-Istraumzeiger uα, uβ wird
mittels des Wechselrichtermodells 12, dem eine gemessene
Zwischenkreisspannung uZW, Steuersignale
Sν und
Maschinenstrom-Istwerte
ia, ic und daraus
berechneten ib zugeführt sind, und mittels des zweiten
Vektordrehers 16 ermittelt. An den Ausgängen des Wechselrichtermodells 12 stehen
die Maschinenspannungs-Istwerte ua, ub und uc an. Im einfachsten
Fall können
auch die Maschinenspannungs-Sollwerte uαRef und
uβRef der
feldorientierten Regelung verwendet werden. Die Recheneinrichtung 10 berechnet
aus diesen ständerorientierten
Maschinenstrom- Istkomponenten
iα und
iβ des
Maschinenstrom-Istraumzeigers und den ständerorientierten Maschinenspannungs-Istkomponenten
uα und
uβ des Maschinenspannungs-Istraumzeigers
einen Polradlagewinkel γ ^ und eine Läuferkreisfrequenz ω ^. Da diese
Werte berechnet und nicht messtechnisch ermittelt sind, handelt
es sich bei diesen Werten um Schätzwerte,
die in der feldorientierten Regelung mit einem "∧" versehen sind. Der
geschätzte
Polradlagewinkel γ ^ wird als Drehwinkel für die beiden Vektordreher 18 und 20 verwendet,
wogegen die geschätzte Läuferkreisfrequenz ω ^ für eine nicht
näher dargestellte übergeordnete
Drehzahlregelung und zur Vorsteuerung der Stromregelung 8 verwendet
wird. Dazu wird diese geschätzte
Läuferkreisfrequenz ω ^ einer Vorsteuereinrichtung 26 zugeführt, an
deren Eingängen
feldorientierte Maschinenstrom-Sollwerte igRef und
iqRef anstehen.
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Die
Grundschwingungs-Stromregelung 8 weist außer dieser
Vorsteuereinrichtung 26 noch für jede der beiden Stromkomponenten
igRef und iqRef eines
feldorientierten Maschinenstrom-Sollraumzeigers
jeweils einen Stromregler 28 und 30 mit vorgeschaltetem
Vergleicher 32 und 34 auf. Ausgangsseitig sind
diese Stromregler 28 und 30 jeweils mit einem
Addierer 36 und 38 verknüpft, an deren zweiten Eingängen jeweils
ein weiterer Addierer 40 und 42 angeschlossen
ist. Diese Addierer 40 und 42 sind jeweils mit
einem ersten Eingang mit einem Ausgang der Vorsteuereinrichtung 26 verknüpft.
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Da
diese stromrichtergespeiste, permanenterregte Synchronmaschine 2 geberlos
ist, wird zur Bestimmung der Rotorlage (Polradlagewinkel γ ^) und der
Drehzahl (Läuferkreisfrequenz ω ^)
ein Testsignal benötigt.
Dazu weist die feldorientierte Regelung der stromrichtergespeisten,
geberlosen, permanenterregten Synchronmaschine 2 einen
Testsignal-Generator 44 auf. Diesem Testsignal-Generator 44 ist
ein Spitzenwert Ît des Betrages eines zu generierenden Teststrom-Raumzeigers
itdRef, itqRef zugeführt. Ebenfalls
generiert dieser Testsignal-Generator 44 einen Testspannungs-Raumzeiger
utdRef, utqRef. Erfindungsgemäß ist dieser
Testsignal-Generator 44 so ausgebildet, dass dieser ein
zeitdiskretes Pseudorausch-Signal mit einer relativ langen Grundperiodendauer
gemäß dem Zeitverlauf
der 1 generiert. Die Komponenten utdRef und
utqRef des Teststrom-Raumzeigers werden
jeweils einem Vergleicher 32 bzw. 34 der Grundschwingungs-Stromregelung 8 zugeführt. Die
Komponenten utdRef und utqRef des
Testspannungs-Raumzeigers werden einem Eingang des Addierers 40 bzw. 42 zugeführt. Durch
die Verwendung eines zeitdiskreten Pseudorausch-Signals als Testsignal
anstelle eines Testsignals mit fester Frequenz verlieren die vom
Testsignal erzeugten Motorgeräusche
ihren stark tonalen Charakter, so dass diese selbst bei gleicher
Lautstärke
wesentlich weniger lästig
empfunden werden. Sind zusätzliche Lärmquellen
wie ein Lüfter
vorhanden, so wird das Pseudorausch-Testsignal durch psychoakustische Verdeckungseffekte
kaum noch wahrgenommen bzw. ganz unhörbar.
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In
der 5 ist ein Blockschaltbild einer vorteilhaften
feldorientierten Regelung einer stromrichtergespeisten, geberlosen,
permanenterregten Synchronmaschine 2 näher dargestellt. Diese vorteilhafte
feldorientierte Regelung unterscheidet sich von der feldorientierten
Regelung gemäß 4 dadurch, dass
der Ausgang der Recheneinrichtung 10, an dem ein Schätzwert der
Läuferkreisfrequenz ω ^ der
permanent erregten Synchronmaschine 2 ansteht, dem Testsignal-Generator 44 zugeführt ist.
Dieser Testsignal-Generator 44 ist in dieser Ausführungsform noch
mit einem Multiplizierer 46 und einem Kennlinienglied 48 versehen.
Ausgangsseitig ist dieses Kennlinienglied 48 mit einem
Eingang des Multiplizierers 46 verknüpft, an dessen anderen Eingang
der Spitzenwert Ît des Betrages eines zu generierenden Teststrom-Raumzeigers
itdRef, itqRef ansteht.
Ausgangsseitig ist dieser Multiplizierer 46 mit einem Eingang
des Testsignal-Generators 44 verknüpft. Das Kennlinienglied 48 ist
eingangsseitig mit dem Ausgang der Recheneinrichtung 10 verbunden,
an dem ein Schätzwert
der Läuferkreisfrequenz ω ^ der
geberlosen, permanenterregten Synchronmaschine 2 ansteht.
Damit kann das Testsignal bei höherer
Drehzahl in der Amplitude reduziert oder völlig abge schaltet werden, wenn
es für
die Funktion der Recheneinrichtung 10 nicht mehr benötigt wird.
Diese Struktur dieser feldorientierten Regelung einer stromrichtergespeisten,
geberlosen, permanenterregten Synchronmaschine 2 ist an
sich bekannt, wobei der Testsignal-Generator 44 jedoch
ein Testsignal mit fester Frequenz generiert.
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In
der 6 ist ein Blockschaltbild einer Ausführungsform
der Recheneinrichtung 10 näher dargestellt. Diese Ausführungsform
der Recheneinrichtung 10 ist aus dem bereits genannten
Konferenzbericht mit dem Titel "Position-sensorless
control of direct drive permanent magnet synchronous motors for railway
traction" bekannt.
Das Wesentliche an dieser Recheneinrichtung 10, die ebenfalls
als Beobachter bezeichnet wird, ist, dass diese zwei Modelle 50 und 52 für die Bestimmung
eines Polradlagewinkels γ ^ aufweist. Diese beiden geschätzten Polradlagewinkelfehler Δγ ^v und Δγ ^i werden
mit einem Faktor gV bzw. gI gewichtet,
wobei die Abweichung Δγ ^ zur
Korrektur der geschätzten
Läuferkreisfrequenz ω ^ und
zur Korrektur des Polradlagewinkels γ ^ verwendet werden. Der Gewichtungsfaktor
gV steht am Ausgang eines weiteren Kennliniengebers 76 an.
Der Gewichtungsfaktor gI wird aus dem Gewichtungsfaktor
gV hergeleitet, in dem diesem eine Eins
aufaddiert wird. Außerdem
weist diese Recheneinrichtung 10 noch Konstantfaktoren 54, 56 und 58 und
Integratoren 60 und 62 auf. Eingangsseitig weist
diese Recheneinrichtung 10 zwei Vektordreher 64 und 66 auf,
mit denen die Komponenten uα und uβ des
ständerorientierten Maschinenspannungs-Istraumzeigers
und die Komponenten iα und iβ des
ständerorientierten
Maschinenstrom-Istraumzeigers jeweils in Komponenten ud, uq und id, iq eines feldorientierten Maschinenspannungs-
und Maschinenstrom-Istraumzeigers gewandelt werden.
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In
der 7 ist ein Blockschaltbild einer weiteren vorteilhaften
feldorientierten Regelung einer stromrichtergespeisten, geberlosen,
permanenterregten Synchronmaschine 2 näher dargestellt. Diese weitere
vorteilhafte feldorientierte Regelung unterscheidet sich von der
Ausführungsform
der feld orientierten Regelung der 5 dadurch,
dass zusätzlich ein
Testsignal-Regler 68 vorgesehen ist. Dieser Testsignal-Regler 68 ist
eingangsseitig einerseits mit den Ausgängen des Vektordrehers 18 und
andererseits mit den Ausgängen
des Testsignal-Generators 44 verknüpft, an denen die Komponenten
itdRef und itqRef eines
Teststrom-Raumzeigers anstehen. Ausgangsseitig ist dieser Testsignal-Regler 68 mit
seinen beiden Ausgängen
jeweils mit einem Addierer 70 und 72 verbunden,
die ausgangsseitig mit einem Eingang der beiden Addierer 40 und 42 verknüpft sind.
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Diese
Ausführungsform
der weiteren vorteilhaften feldorientierten Regelung einer stromrichtergespeisten,
geberlosen, permanenterregten Synchronmaschine 2 ist ebenfalls
aus dem bereits genannten Konferenzbericht mit dem Titel "Positionsensorless
control of direct drive permanent magnet synchronous motors for
railway traction" bekannt.
Gegenüber
dieser bekannten Ausführungsform
generiert der Testsignal-Generator 44 der Ausführungsform
gemäß 7 ein
zeitdiskretes Pseudorausch-Signal mit einer relativ langen Grundperiodendauer
gemäß dem Zeitverlauf
der 1.
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Durch
die Verwendung des Testsignal-Reglers 68 wird erreicht,
dass ein abgespeicherter und ein realisierter Teststromverlauf im
stationären
Fall übereinstimmen,
so dass keine unnötigen
Stromreserven vorgehalten werden müssen. Durch die Verwendung
des Pseudorausch-Signals als Testsignal gegenüber einem Testsignal mit fester
Frequenz wird zusätzlich
erreicht, dass die vom Testsignal erzeugten Motorgeräusche ihren
stark tonalen Charakter verlieren und dadurch selbst bei gleicher
Lautstärke wesentlich
weniger als lästig
empfunden werden. Beim Vorhandensein zusätzlicher Lärmquellen, z.B. Lüfter, wird
das Pseudorausch-Signal durch psychoakustische Verdeckungseffekte
weniger wahrgenommen bzw. ganz unhörbar.