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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines Oberteils
mit einem Dekorbezug zur Bildung eines Verkleidungsteils für den Innenraum von
Kraftfahrzeugen durch Verbindung zweier Dekorzuschnitte und eine
Vorrichtung zur Herstellung des Verkleidungsteils.
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Die
Herstellung des Verkleidungsteils erfolgt durch Aufbringen des Oberteils
auf ein Trägerelement
an einem Karosserieteil. Der Dekorbezug, der insbesondere ein Leder-Dekorbezug sein kann,
wird durch Verbindung zweier Dekor-Zuschnitte gebildet.
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Aus
dem allgemeinen Stand der Technik ist bekannt, Verkleidungsteile
mit aus Lederzuschnitten gebildeten Dekorbezügen und einer Trägerschicht herzustellen,
wobei die die Lederzuschnitte mittels einer Doppelkappnaht verbunden
sind. Dabei werden die Lederzuschnitte zunächst mit einer Funktionsnaht
zu dem Dekorbezug verbunden. Die überstehenden Randbereiche,
die sogenannten Nahtfahnen, werden manuell jeweils nach gegenüberliegenden
Seiten auf die Rückseite
der Lederzuschnitte umgelegt und mit diesen verklebt. Anschließend erfolgt
ein Nähen
von Doppelkappnähten
entlang der Funktionsnaht im Bereich der Nahtfahnen, um Dekorationsnähte auf
beiden Seiten der Funktionsnaht oder der Fuglinie der beiden Zuschnitte
zu erzeugen.
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Nachteilig
an diesem Verfahren ist, dass sich durch das manuell Umlegen der
Nahtfahnen ein nicht gleichmäßiges Erscheinungsbild
entlang der Fuglinie an der Sichtseite des Dekorbezugs ergibt. Weiterhin können die
Doppelkappnähte,
da sie mit manueller Hilfe erzeugt werden müssen, zuverlässig nicht
mit ausreichender Positions-Genauigkeit entlang der Fuglinie erzeugt
werden. Weiterhin ist ungünstig, dass
mit dem Verkleben der Dekorbezug-Nahtfahnen auf der Rückseite
des Dekorbezugs ein verhältnismäßig aufwendiger
Arbeitsschritt und ein zusätzlicher
Materialaufwand erforderlich sind.
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Es
ist die Aufgabe der Erfindung, ein Verfahren zur Herstellung eines
Verkleidungsteils mit einem aus Zuschnitten vernähten Dekorbezug und einem Trägermaterial
sowie eine Vorrichtung zur Herstellung des Verkleidungsteils bereitzustellen,
mit dem die Herstellung von derartigen Verkleidungsteilen effizienter
erfolgen und eine ausreichende Bauteil-Qualität zuverlässig gewährleistet werden kann.
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Diese
Aufgabe wird mit den Merkmalen der unabhängigen Patentansprüche gelöst. Weitere
Ausführungsformen
sind in den auf diese rückbezogenen Unteransprüchen beschrieben.
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Erfindungsgemäß ist ein
Verfahren zur Herstellung eines Oberteils mit einem Dekorbezug zur Bildung
eines Verkleidungsteils für
den Innenraum von Kraftfahrzeugen durch Verbindung zweier Dekorzuschnitte
mit folgenden Schritten vorgesehen:
- – Auflegen
eines Dekor-Bezugs, der aus zumindest zwei mittels einer Funktionsnaht
unter Ausbildung einer Fuglinie und zweiter Nahtfahnen genähten Dekor-Zuschnitte
gebildet ist, in eine Aufnahme-Vorrichtung einer Werkzeugplatte
mit dessen Sichtseite zur Werkzeugplatte hin gerichtet, wobei die
Werkzeugplatte auf einer ersten Hälfte einer Arbeitsplatte gelegen
ist,
- – Auflegen
eines Trägerteil-Zuschnitts
auf die Aufnahme-Einrichtung der Arbeitsplatte,
- – Bewegen
von auf der Werkzeugplatte beweglich an den Seiten der Aufnahme-Einrichtung angeordneten
Halte-Schiebern in eine Stellung gefahren, bei der die Anlagekanten
der Halte-Schieber an der jeweiligen Rückseite der Dekor-Zuschnitte im
Bereich der Funktionsnaht anliegen,
- – Bewegen
eines Umbug-Schiebers von einer Querseite der Werkzeugplatte aus
und von Führungsflächen der
in der Halte-Stellung gelegenen Halte-Schieber geführt, so
dass dabei die Nahtfahnen jeweils einen Umbug ausbilden,
- – Schwenken
der Werkzeugplatte mit dem Umbug-Schieber in eine Position, in der
dieser den Dekor-Bezug im Bereich der Nahtfahnen abdeckt, auf eine
zweite Hälfte
der Arbeitsplatte,
- – Zurückfahren
des Umbug-Schiebers, so dass der Dekor-Bezug mit seiner gesamten
Fläche
auf der als Anlagefläche
vorgesehenen Trägerteil-Zuschnitt
direkt aufliegt,
- – Zurückschwenken
der Werkzeugplatte, so dass dann der Dekor-Bezug auf dem Trägerteil-Zuschnitt
aufliegt,
- – Nähen einer
Doppelkappnaht, wobei jeweils eine Naht auf jeder Seite der Funktionsnaht
genäht
wird.
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Bei
dem Verfahren zur Herstellung eines Oberteils mit einem Dekorbezug
kann vorgesehen sein, dass ein Nähfuß durch übereinander
liegenden Ausnehmungen in der Arbeitsplatte sowie in der Werkzeugplatte
gefahren wird, wenn der Dekorbezug auf der Werkzeugplatte aufliegt
und der Dekor-Bezug auf der Werkzeug-Platte gelegen ist.
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Erfindungsgemäß ist ferner
eine Vorrichtung zur Herstellung eines Oberteils mit einem Dekorbezug
zur Bildung eines Verkleidungsteils für den Innenraum von Kraftfahrzeugen
durch Verbindung zweier Dekorzuschnitte vorgesehen, die aufweist:
- – eine
Arbeitsplatte mit einer Oberseite und eine auf dieser mittels eines
Gelenks schwenkbar angeordneten Werkzeugplatte,
- – ein
auf der Werkzeugplatte angeordneter erster und ein zweiter Halte-Schieber,
die beide quer zur Längsrichtung
der Herstellungsvorrichtung zwischen einer ersten und einer zweiten
Stellung beweglich ist, um ein auf der Werkzeugplatte aufgelegter
Dekor-Bezug zu halten,
- – ein
auf der Werkzeugplatte angeordneter, der zwischen dem ersten und
dem zweiten Halte-Schieber entlang deren Längsrichtung bewegt werden kann,
wenn sich diese in ihrer zweiten Stellung befinden,
- – eine
Nähmaschine,
mit der eine Doppelkappnaht genäht
werden kann.
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Bei
der erfindungsgemäßen Vorrichtung kann
der Umbugschieber vorzugsweise aus einem flexiblen Material gebildet
sein.
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Bei
der erfindungsgemäßen Vorrichtung kann
in der Werkzeugplatte eine Ausnehmung und in der Arbeitsplatte eine
Ausnehmung angeordnet sein, die übereinander
positionierbar sind, und unterhalb der Ausnehmungen ein Ausricht-Werkzeug
angeordnet sein, das in eine ausgefahrene Stellung beweglich ist,
bei der die obere Kante des Ausricht-Werkzeugs auf gleicher Ebene
wie die Oberseite der Werkzeugplatte oder unterhalb derselben gelegen ist.
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Bei
der erfindungsgemäßen Vorrichtung kann
die Arbeitsplatte eine Aufnahme-Einrichtung zur Aufnahme eines Trägerteil-Zuschnitts
aufweisen.
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Bei
der erfindungsgemäßen Vorrichtung kann
die Aufnahme-Einrichtung eine Oberflächenstruktur aufweisen, die
der Außenkontur
des Trägerteil-Zuschnitts
entspricht, so dass dieses durch die Oberflächenstruktur positionierbar
ist.
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Bei
der erfindungsgemäßen Vorrichtung kann
die Oberflächenstruktur
als Vertiefung gestaltet sein.
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Bei
der erfindungsgemäßen Vorrichtung kann
die Aufnahme-Einrichtung mit Halte-Elementen versehen sein, mit denen der
zur Aufnahme vorgesehene Trägerteil-Zuschnitt
kraftschlüssig
gehalten werden kann.
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Bei
der erfindungsgemäßen Vorrichtung kann
die Nähmaschine
einen Nähfuß mit einem Nahtschwert
aufweisen.
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Ein
Vorteil der Erfindung ist, dass kein Klebstoff eingesetzt werden
muss. Auch wird der übliche Herstellungsaufwand
deutlich reduziert. Weiterhin wird die Zuverlässigkeit bei der Erreichung
einer für Kraftfahrzeuge
allgemein geforderten Qualität
und insbesondere einer Maßgenauigkeit
für den
Verlauf der Nähte
erhöht.
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Im
Folgenden wird die Erfindung an Hand der beiliegenden Figuren beschrieben,
die zeigen:
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1 eine
perspektivische Darstellung der erfindungsgemäßen Herstellungsvorrichtung
mit einer Arbeitsplatte und einer an dieser schwenkbar angeordneten
Werkzeugplatte in einer ersten Arbeitsstellung mit Bezugnahme auf
ein Koordinatensystem mit den Achsen X, Y, Z, wobei auf die Herstellungsvorrichtung
noch kein Halbzeug aufgelegt ist,
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2 die
Herstellungsvorrichtung nach der 1, auf deren
Arbeitsplatte ein Trägermaterial-Zuschnitt
und auf deren Werkzeugplatte zwei miteinander vernähte Dekorbezug-Zuschnitte
aufgelegt sind, wobei sich Halterschieber zur Fixierung der Dekorbezug-Zuschnitte
in ihrer Ausgangsstellung befinden,
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3 die
Herstellungsvorrichtung nach der 1 in einem
Arbeitsschritt, der auf den in der 2 gezeigten
Zustand folgt und bei dem sich Halterschieber zur Fixierung der
Dekorbezug-Zuschnitte in ihrer Haltestellung befinden,
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4 die
Herstellungsvorrichtung nach der 1 in einem
Arbeitsschritt, der auf den in der 3 gezeigten
Zustand folgt und bei dem sich die Werkzeugplatte in einer Schwenkbewegung
befindet,
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5 die
Herstellungsvorrichtung nach der 1 in einem
Arbeitsschritt, der auf den in der 4 gezeigten
Zustand folgt und bei dem sich die Werkzeugplatte in einer zweiten
Arbeitsstellung befindet,
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6 die
Herstellungsvorrichtung nach der 1 in einem
Arbeitsschritt, der auf den in der 5 gezeigten
Zustand folgt und bei dem sich die Werkzeugplatte in der ersten
Arbeitsstellung befindet, wobei die Trägerschicht und die Dekor-Bezug auf
einer Aufnahme-Vorrichtung der Arbeitsplatte übereinander liegen, nachdem
die Doppelkappnähte angefertigt
worden sind, und wobei das Verkleidungsteil zur Weiterverarbeitung
auf der Arbeitplatte liegt, und
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7 einen
Schnitt durch das hergestellte Zwischenprodukt mit einer Funktionsnaht
und zwei Doppelkappnähten.
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Nach
dem erfindungsgemäßen Verfahren bzw.
der erfindungsgemäßen Vorrichtung
werden ein Trägerteil-Zuschnitt
und ein aus Dekor-Zuschnitten mittels einer Funktionsnaht zusammen
genähter
Dekor-Bezug mittels einer Doppelkappnaht vernäht. Da das dann entstehende
Zwischenprodukt, oder im Folgenden auch Verkleidungsteil genannt,
auf ein Träger-Element
im Innenraum eines Kraftfahrzeugs aufgebracht wird, sind die Zuschnitte
vorzugsweise derart gestaltet, dass der Dekor-Bezug an seinen Randlinien
oder abschnittsweise an diesen entlang gegenüber den Trägerteil-Zuschnitt übersteht.
Dadurch kann der überstehende
Rand des Dekor-Bezugs ohne Bildung einer Aufwulstung auf dem Träger-Element
z.B. mittels Klebstoff angebracht werden.
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Die
erfindungsgemäße Herstellungsvorrichtung 1 weist
eine Arbeitsplatte 3 und eine Werkzeugplatte 5 auf,
die an der Arbeitsplatte 3 mittels eines Gelenks 7 schwenkbar
angeordnet ist. Die Längsrichtung
des Gelenks 7 teilt die Arbeitsplatte 3 in eine erste
Hälfte 8 und
eine zweite Hälfte 9.
Das Gelenk 7 ist derart gestaltet, dass die Werkzeugplatte 5 zwischen
einer ersten, in der 1 gezeigten Stellung oder Endlage
und einer zweiten, in der 5 gezeigten
Stellung oder Endlage hin- und her schwenkbar ist. Bei beiden Endlagen
liegt die Werkzeugplatte mit ihrer jeweiligen Seite auf der Arbeitsplatte 3 auf,
wobei diejenige Seite, auf der die Werkzeugplatte 5 in ihrer
ersten Stellung liegt, als erste Seite 11, und die dieser gegenüberliegende
Seite als zweite Seite 12 bezeichnet wird, wobei die erste Seite
11 der Werkzeugplatte 5 in deren ersten Stellung oder Endlage auf
der ersten Hälfte
der Arbeitsplatte 3 und die zweite Seite 12 der Werkzeugplatte 5 in
deren zweiten Stellung oder Endlage auf der ersten Hälfte der
Arbeitsplatte 3 liegt. Bei einer ebenen Oberseite 10 der Arbeitsplatte
weisen die beiden Endlagen eine Schwenkwinkeldifferenz von 180 Grad
auf. Bei einer Ausführungsform
der Herstellungsvorrichtung 1 ist die Werkzeugplatte 5 manuell
verschwenkbar. In einer alternativen Ausführungsform ist an die Werkzeugplatte 5 eine
Antriebseinrichtung angekoppelt, um diese maschinengesteuert zu
verschwenken.
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Die
Beschreibung der Erfindung erfolgt mit Bezugnahme auf ein Koordinatensystem
mit den Achsen X, Y, Z, wobei X-Achse die Längsrichtung des Gelenks 7 hat.
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Die
zweite Plattenhälfte 9 der
Arbeitsplatte 3 weist eine Aufnahme-Einrichtung 13 zur
Aufnahme eines Trägerteil-Zuschnitts 60 auf.
Die Aufnahme-Einrichtung 13 kann auf verschiedene Weise
gestaltet sein. Vorzugsweise ist diese als Oberflächenstruktur
mit einer Form gebildet, bei der diese mit dem zur Aufnahme vorgesehenen
Trägerteil-Zuschnitt
formschlüssig
zusammenwirkt, um diese in einer für das erfindungsgemäße Verfahren
vorgesehenen Arbeitsposition zu halten. Insbesondere kann die Struktur
als Vertiefung gestaltet sein, deren Randlinien dem Verlauf der
Randlinien des zur Aufnahme vorgesehenen Trägerteil-Zuschnitts entsprechen, d.h.
weitgehend mit diesen übereinstimmen
(1 bis 4). Für den Fall, dass der vorgesehene
Trägerteil-Zuschnitt
eine Ausnehmung aufweist, kann an der entsprechenden Stelle eine
entsprechend geformte Erhöhung
in der Ausnehmung gebildet sein, mit der ein Halten des Trägerteil-Zuschnitts
auch in dessen inneren Bereich erreicht werden kann. Die Aufnahme-Einrichtung 13 kann
alternativ oder zusätzlich
mit Halte-Elementen versehen sein, mit denen der vorgesehene Trägerteil-Zuschnitt
in der für das
erfindungsgemäße Verfahren
vorgesehenen Arbeitsposition kraftschlüssig gehalten wird.
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In
dem Fall, dass auf der zweiten Seite 12 der Werkzeugplatte 5 in
dieser eine Ausnehmung 17 angeordnet ist, ist in der ersten
Hälfte
der Arbeitsplatte 3 eine Ausnehmung 18 angeordnet,
die eine ähnliche
Form aufweist, wie die Ausnehmung 17 der Werkzeugplatte 5.
Unterhalb der Ausnehmung 17 der Werkzeugplatte 5 ist
ein Ausricht-Werkzeug oder ein Nähfuß 19 angeordnet,
das vorzugsweise an der Arbeitsplatte zwischen einer ersten eingefahrenen
Stellung (4) und einer ausgefahrenen Stellung
hin- und her beweglich ist. In der ausgefahrenen Stellung befindet
sich die in Z-Richtung gesehen obere Kante des Ausricht-Werkzeugs 19 in
etwa auf gleicher Ebene wie die im Zustand der 1 nach
oben gewandten Oberseite 12 der Werkzeugplatte 5,
wenn diese auf der zweiten Hälfte 8 der
Arbeitsplatte 3 aufliegt, oder ragt diese Kante ein vorbestimmtes
Maß über die
Ebene der zweiten Weise 12 des Werkzeugteils 5 hinaus.
In dieser Stellung können
mit dem Ausricht-Werkzeug 19 die
zusammengenähten
Trägerteil-Zuschnitte
in ihrer Fuglinie oder positioniert und in vorbestimmten Maße gehalten
werden. Die Ausnehmungen können
geradlinige oder krummlinige Außenkonturen
an deren Längsseiten
haben.
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Das
Ausricht-Werkzeug kann derart ausgeführt sein, dass es manuell betätigt werden
kann. Alternativ oder zusätzlich
kann an dem Ausricht-Werkzeug auch ein Antriebs-Element angekoppelt,
so dass das Ausricht-Werkzeug maschinell bewegt und auch über eine
vorzugsweise zentrale Steuereinheit gesteuert bewegt werden kann.
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Auf
der zweiten Seite 12 der Werkzeugplatte 5 ist weiterhin
ein erster 21 und ein zweiter Halte-Schieber 22 angeordnet,
die beide quer zur Längsrichtung
oder X-Richtung der Herstellungsvorrichtung zwischen einer ersten
oder Grundstellung und einer zweien oder Halte-Stellung beweglich
sind. In einer bevorzugten Ausführungsform
ist dazu der erste Halte-Schieber 21 an seinen in X-Richtung
gesehen Endseiten durch Längsführungen 21a, 21b geführt. Ebenso
ist der zweite Halte-Schieber 21 in einer bevorzugten Ausführungsform
an seinen in X-Richtung gesehen Endseiten durch Längsführungen 22a, 22b geführt.
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Die
Halte-Schieber 21, 22 können für eine manuelle Betätigung ausgeführt sein.
Alternativ oder zusätzlich
können
an dem Halte-Schieber auch Antriebs-Elemente angekoppelt sein, so
dass das Ausricht-Werkzeug maschinell bewegt und auch über eine
vorzugsweise zentrale Steuereinheit gesteuert bewegt werden können.
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Ferner
gehört
zur erfindungsgemäße Herstellungsvorrichtung
ein Umbug-Schieber 25, der zwischen den ersten 21 und
den zweiten Halte-Schieber 22 entlang deren Längsrichtung
bewegt werden kann, wenn sich dies in ihrer zweiten Stellung befinden.
Der Umbug-Schieber 25 ist vorzugsweise aus einem flexiblen
Material gebildet. an den einander zugewandten Seiten der Halte-Schieber 21, 22 sind
Führungsflächen zur
Führung
des Umbug-Schiebers 25 angeordnet.
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Auf
der zweiten Seite 12 der Werkzeugplatte 5 ist eine Aufnahme-Einrichtung 50 zur
Aufnahme des Dekorbezugs 40 angeordnet, die verschiedenartig
gestaltet sein kann. Innerhalb der Aufnahme-Einrichtung 50 ist
die Ausnehmung 20 gelegen. Die Aufnahme-Einrichtung 50 kann im Bereich
um die Ausnehmung herum lediglich die Oberfläche der zweiten Seite 12 der
Werkzeugplatte 5 sein. Die Aufnahme-Einrichtung 50 kann
jedoch auch mit einer bestimmten Oberflächenstruktur und/oder als Vertiefung
mit Konturlinien ausgebildet sein, die mit den Randlinien des Dekorbezugs übereinstimmen,
d.h. dass der Verlauf der Konturlinie der Vertiefung also fast mit
dem Verlauf der Randlinien des Dekorbezugs identisch ist, so dass
beim Einlegen des Dekorbezugs in die Aufnahme-Einrichtung 50 dieser in der Aufnahme-Einrichtung 50 in
vorbestimmten Maße gehalten
wird. Die Aufnahme-Einrichtung 50 kann alternativ oder
zusätzlich
auch Halte-Elemente aufweisen, mit denen ein in die Aufnahme-Einrichtung 50 eingelegte
Dekorbezug kraftschlüssig
in der Aufnahme-Einrichtung 50 gehalten werden kann. Der
Dekor-Bezug kann dann auf die Aufnahme-Einrichtung 50 gelegt
werden, wenn die Halte-Schieber zumindest teilweise zurückgefahren
sind (2). Alternativ oder zusätzlich kann die Aufnahme-Einrichtung 50 eine
Ansaugeinrichtung mit Ansaugkanälen
im Auflagebereich desselben für
den Dekorbezug und einer Vakuumeinrichtung aufweisen, mit der in
den Ansaugkanäle
ein Unterdruck erzeugbar ist, um einen auf die Aufnahmeeinrichtung 50 aufgelegten
Dekor-Bezug mittels
des Unterdrucks an den Auslässen der
Ansaugkanäle
zu halten und in vorbestimmten Grenzen zu fixieren.
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Die
Dekor-Zuschnitte 41, 42 können aus einem textilen Gewebe,
einem Schaum-Kunstleder, einem Kunststoff oder aus Leder gebildet
sein. Diese können
auch zweischichtig oder allgemein mehrschichtig aufgebaut sein,
wobei vorzugsweise sie vorgenannten Materialien verwendet werden.
Bei der Verwendung eines textilen Gewebes für die Dekor-Zuschnitte 41, 42 kann
für das
Ausgangsmaterial eine Schicht aus textilen Materialien oder Folien
oder eine Kombination aus beiden oder eine Kombination der genannten
Alternativen verwendet werden. Eine Dekorations-Schicht kann bei
dem herzustellenden Verkleidungsteil insbesondere dazu vorgesehen sein,
die Haptik-Eigenschaften des Endprodukts auf der Sichtseite des
Verkleidungsteils zu optimieren. Dazu kann der Dekor-Bezug oder
die Dekorations-Schicht auch Schaum-Bestandteile aufweisen. Beispielsweise
kann die Dekorations-Schicht ein Verbund aus textilen Materialien,
einem Schaum und einem Vlies-Material
sein. Als Schaum kann ein PP-Schaum oder PE-Schaum oder ein auf
PU aufbauender Schaum verwendet werden.
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Die
Träger-Schicht
kann insbesondere aus einem Gewebe gebildet sein, das z.B. ein Vlies,
ein Filz, ein Flachgewebe, ein Rundstrick, sein kann. Die Träger-Schicht
kann auch aus einem Schaumstoff gebildet sein oder Schaum-Bestandteile
enthalten. Als Träger-Schicht
kann auch ein Kunststoff und Polypropylen (PP) verwendet werden.
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Vor
dem Einlegen der Materialien oder Halbzeuge in die erfindungsgemäße Herstellungsvorrichtung 1 wird
der in die Aufnahme-Einrichtung 50 einzulegende Dekor-Bezug 40 aus
zumindest zwei Dekor-Zuschnitten 41, 42 mittels
einer Funktionsnaht 45 entlang der Randlinien der Dekor-Zuschnitte 41, 42 zur
Bildung des Dekor-Bezugs 40 zusammengenäht. Die Funktionsnaht 45 verläuft vorzugsweise
in etwa gleich bleibendem Abstand entlang der entsprechenden Randlinien
der Zuschnitte. Durch den Abstand zwischen den Randlinien und der
Funktionsnaht bilden sich auf der Seite der Randlinien Nahtfahnen 43, 44 aus,
wobei eine erste Nahtfahne 43 zu dem Randbereich des ersten
Zuschnitts 41 und die zweite Nahtfahne 44 zu dem
Randbereich des zweiten Zuschnitts 42 gehört. Die
Dekor-Zuschnitte 41, 42 weisen eine Vorderseite
oder Sichtseite 41a bzw. 42a und eine Rückseite 41b, 42b auf.
Zur Ausbildung der Funktionsnaht 45 werden die jeweiligen
Randbereiche der Zuschnitte 41, 42 mit ihren Sichtseiten
aneinandergelegt, so dass die Nahtfahnen 43, 44 im
unbearbeiteten Zustand von der Oberfläche der übrigen Rückseiten 41b bzw. 42b unter
Ausbildung einer Fuge oder Fuglinie 47 entlang der Funktionsnaht 45 auf
den Sichtseiten 41a, 42a der Zuschnitte 41 bzw. 42 wegragen.
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Die
Fuglinie kann krummlinig oder geradlinig verlaufen. Die Ausnehmungen 20, 30 der
Arbeitsplatte 3 bzw. der Werkzeugplatte 5 sind
derart gestaltet, dass die Fuglinie des zumindest aus den beiden
Zuschnitten 41, 42 genähten Dekor-Bezugs 40 längs und
innerhalb der von den Ausnehmungen 20, 30 freigegebenen Öffnungen
verläuft.
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Die
den Ausnehmungen 20, 30 zugewandte Arbeitskante
des Nähfußes 19 ist
in ihrem Verlauf ebenso gestaltet wie der Verlauf der Fuglinie 47,
so dass der Nähfuß 19 die
Funktion des Ausrichtens des Dekorbezugs im Zusammenwirken mit der
Fuglinie 47 erfüllt,
wenn dieses mit seiner Arbeitskante gegen an der Fuglinie 47 gelegenen
Anlageflächen
gefahren wird.
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Weiterhin
ist der Verlauf der Anlagekante 31, 32 des ersten 21 bzw.
zweiten 22 Halte-Schiebers derart
vorgesehen, dass diese an der Funktionsnaht 45 oder an
den dort gelegenen Anlagebereich auf der Rückseite des auf der Seite des
jeweiligen Schiebers gelegenen Dekor-Zuschnitts anliegt, wenn der
Halte-Schieber in die Anlage-Stellung gefahren ist.
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Zunächst wird
der Dekor-Bezug, der aus den beiden Zuschnitten mittels einer entlang
der entsprechenden Randbereiche genähten Funktionsnaht gebildet
worden ist, derart auf die Aufnahme-Vorrichtung 50 der
Werkzeugplatte gelegt, dass die Fuglinie des zumindest aus den beiden
Zuschnitten 41, 42 genähten Dekor-Bezugs 40 längs und
innerhalb der von den Ausnehmungen 20, 30 freigegebenen Öffnungen
und in etwa oberhalb und entlang der Arbeitskante des Nähfußes 29 verläuft (2).
Die Sichtseite des Dekor-Bezugs ist dabei nach unten gerichtet, d.h.
diese Seite liegt an der Oberfläche
der zweiten Seite 12 an.
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Dabei
wird der Dekorbezug gegebenenfalls in die vorgesehene formschlüssige Position
gelegt. Beim Vorhandensein einer Ansaugeinrichtung wird Unterdruck
angelegt. Gegebenenfalls werden kraftschlüssige Halte-Elemente aktiviert,
um den Dekor-Bezug zu fixieren.
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In
einem weiteren Schritt werden die Halte-Schieber 21, 22 in
ihre Halte-Stellung gefahren, bei der die Anlagekanten 31, 32 an
der jeweilige Rückseite
im Bereich der Funktionsnaht 45 anliegen. Dabei werden
die Zuschnitte an der Funktionsnaht durch die Anlagekanten 31, 32 der
Halte-Schieber 21, 22 in bestimmtem Maße zusammengedrückt (3).
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An
den Halte-Schiebern 21, 22 kann eine Klemmvorrichtung
angeordnet sein, mit der die Halte-Schieber 21, 22 insbesondere
in ihrer ausgefahrenen der Anlage-Stellung geklemmt und fixiert
werden. Bei dem Vorhandensein eines Antriebselements kann mittels
einer entsprechenden Sensorik funktional mit einer Steuereinheit
verbundenen eine Steuerung eingerichtet ist, bei der bei einem Vorfahren
die Kraft bestimmt wird, mit der die Halte-Schieber 21, 22 an
der Funktionsnaht jeweils anliegen und bei Erreichen eines Schwellwerts
die Klemmvorrichtung aktiviert, um die Halte-Schieber 21, 22 in
dieser Stellung zu halten.
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Anschließend wird
in einem optionalen, jedoch vorzugsweise vorgesehenen Schritt der
Nähfuß nach oben
bis in eine Position gefahren, bei der dessen obere Kante auf der
Sichtseite des Dekor-Bezugs an die Fuglinie angedrückt wird.
Dies kann bei einer manuellen und einer maschinellen Betätigung des
Nähfußes mittels
Sensorik und entsprechenden Anzeige-Elementen für den Benutzer oder automatisch
erfolgen. Dadurch wird der Dekor-Bezug
in Z-Richtung gelagert und gleichzeitig zu einem gewissen Maß quer zur
Längsrichtung
der Fuglinie gehalten.
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Anschließend wird
der Umbug-Schieber 25 manuell oder mittels eines Antriebselements
von einer Querseite des Werkzeugplatte 5 aus und von den Führungsflächen der
in der Halte-Stellung
gelegenen Halte-Schieber geführt
in X-Richtung bewegt. Die untere, dem Dekor-Bezug zugewandte Seite des Umbug-Schiebers 25 drückt dabei
die Nahtfahnen 43, 44 auf in Bezug zur Funktionsnaht
gegenüberliegenden Seiten
der Rückseite 41b bzw. 42b,
um einen Umbug auszubilden. Der Umbug-Schieber 25 führt also
das Umlegen der Nahtfahnen, d.h. die Ausbildung des Umbugs. 3 zeigt
den Zustand der Herstellungs-Vorrichtung nach dem vollständigen Einfahren des
Umbug-Schiebers 25, bei dem die Nahtfahnen über ihre
gesamte Längserstreckung
umgebugt und unter dem Umbug-Schieber 25 gelegen sind.
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Anschließend oder
an einem der vorgenannten Schritte wird der Trägerteil-Zuschnitt 60 auf
die Aufnahme-Einrichtung 13 der Arbeitsplatte 3 gelegt, so
dass der Trägerteil-Zuschnitt 60 gegebenenfalls von
der Aufnahme-Einrichtung 13 gehalten wird.
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Die
Werkzeugplatte 5 mit dem Umbug-Schieber 25 in
seiner Endposition, in der dieser den Dekor-Bezug im Bereich der
Nahtfahnen abdeckt, wird anschließend manuell oder durch ein
Antriebselement betätigt
um 180 Grad geschwenkt und auf der zweiten Hälfte der Arbeitsplatte 3 aufgelegt. Dadurch
liegen der Trägerteil-Zuschnitt 60 und
der Dekor-Bezug 40, durch den Umbug-Schieber 25 getrennt,
in Z-Richtung gesehen übereinander.
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In
einem darauf folgenden Schritt wird der Umbug-Schieber 25 manuell
oder maschinell entfernt, d.h. wieder aus der Führung der Halte-Schieber 21, 22 zumindest
soweit herausgezogen, dass der Dekor-Bezug mit seiner gesamten Fläche auf
der als Anlagefläche
vorgesehenen Trägerteil-Zuschnitt 60 direkt
aufliegt.
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Die
Werkzeugplatte 5 wird zurückgeschwenkt, so dass dann
der Dekor-Bezug 40 mit seiner Sichtseite nach oben oder
nach außen
gerichtet auf dem Trägerteil-Zuschnitt 60 liegt.
Die umgelegten Nahtfahnen liegen dabei somit auf dem Trägerteil-Zuschnitt
auf und der gesamte Nähgut-Verbund liegt
somit zum Nähen
der Doppelkappnaht auf der Arbeitsplatte 3.
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Der
Nähgut-Verbund
wird dann einer Nähmaschine
zugeführt,
mit der eine Doppelkappnaht genäht
wird, wobei jeweils eine Naht auf jeder Seite der Funktionsnaht
gebildet wird. Jede Kappnaht verläuft in Längsrichtung oder X-Richtung
im Bereich des Umbugs des Dekor-Bezugs
und vernäht
den Umbug sowie den unter diesem liegenden Teil des Dekor-Bezugs
und den Trägereil-Zuschnitt.
In der 7 ist ein Querschnitt des hergestellten Zwischenprodukts
dargestellt.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
wird die Doppelkappnaht mit einem Nähfuß genäht, der ein Nahtschwert aufweist.
Mit diesem wird das Material seitlich der Funktionsnaht quer zur
Längsrichtung weggedrückt. Zusammen
mit den vorgenannten Schritten kann dadurch ein vorgegebener Toleranzabstand
im Bereich plus/minus 0,5 mm mit hoher Zuverlässigkeit eingehalten werden.