DE102006003160A1 - Flächendichtung sowie Verfahren zur Herstellung von abgedichteten Fügeverbindungen mit der Flächendichtung - Google Patents
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- C09J2477/00—Presence of polyamide
- C09J2477/006—Presence of polyamide in the substrate
Abstract
Die Erfindung betrifft eine Flächendichtung 1 zur Abdichtung einer genieteten und/oder geschraubten Fügeverbindung 20, 27 zwischen einem ersten und einem zweiten Bauteil 8, 10 eines Flugzeugs, wobei die Flächendichtung 1 im Bereich von Fügeflächen 7, 11 des ersten und des zweiten Bauteils 8, 10 angeordnet ist. Erfindungsgemäß ist die Flächendichtung 1 mit einer druckbeständigen Kunststofffolie 2 gebildet, die beidseitig mit einer Haftklebeschicht 3, 4 versehen ist. Infolge des Vorhandenseins einer druckbeständigen Kunststofffolie 2 wird eine Verdrängung der Flächendichtung 1 bei der endgültigen Herstellung (Festziehen) einer Niet- und/oder Schraubverbindung im Bohrungsbereich weitgehend vermieden, wodurch eine Reibkorrosion, die zu einer vorzeitigen Initiierung von Ermüdungsrissen in der Fügeverbindung 20, 27 führen kann, zwischen den Bauteilen 8, 10 verhindert wird. Darüber hinaus lassen sich in die Flächendichtung 1 Mittel zur Rissdetektion integrieren. Darüber hinaus betrifft die Erfindung ein Verfahren zur Herstellung einer genieteten und/oder geschraubten Fügeverbindung 20, 27 zwischen einem ersten und einem zweiten Bauteil 8, 10 eines Flugzeugs, wobei die Fügeverbindung 20, 27 insbesondere mit der erfindungsgemäßen Flächendichtung 1 abgedichtet wird.
Description
- Die Erfindung betrifft eine Flächendichtung zur Abdichtung einer genieteten und/oder geschraubten Fügeverbindung zwischen einem ersten und einem zweiten Bauteil eines Flugzeugs, wobei die Flächendichtung im Bereich von Fügeflächen des ersten und des zweiten Bauteils angeordnet ist.
- Weiterhin betrifft die Erfindung ein Verfahren zur Herstellung einer genieteten und/oder geschraubten Fügeverbindung zwischen einem ersten und einem zweiten Bauteil eines Flugzeugs, wobei die Fügeverbindung insbesondere mit einer Flächendichtung abgedichtet wird.
- Alle genieteten Fügeverbindungen bei Flugzeugbeplankungen weisen üblicherweise eine Abdichtung auf. Eine Abdichtung ist darüber hinaus auch bei sämtlichen Fügeverbindungen im Bereich des Druckdoms, des Druckbodens, der Druckwände sowie der Verbindungen zwischen den Stützstangenanschlüssen und den Spanten vorgesehen. Zur Herstellung einer derartigen Fügeverbindung wird zum Beispiel ein hinreichend viskoses Dichtungsmittel auf die Fügefläche eines ersten Bauteils aufgetragen bzw. aufgestrichen. Im Anschluss daran wird ein zweites mit dem ersten Bauteil zu verbindendes Bauteil mit seiner Fügefläche auf die Fügefläche des ersten Bauteils aufgelegt und gegebenenfalls durch zusätzliche Fixiermittel ausgerichtet bzw. fixiert. Abschließend werden im Bereich der Fügeflächen Bohrungen eingebracht und die Bauteile vernietet bzw. verschraubt.
- Beim Niet- bzw. Verschraubvorgang wird das Dichtmittel jedoch erheblichen Druckbelastungen ausgesetzt, so dass das Dichtmittel im Bereich um die Bohrungskanten herum teilweise oder ganz verdrängt wird. In diesen Zonen ist folglich kein dämpfendes Dichtungsmittel zwischen den gefügten Bauteilen mehr vorhanden. Die Fügeflächen der Bauteile reiben vielmehr ungeschützt aufeinander, wodurch es unter Umständen zu Erscheinungen wie einer Reibkorrosion und einer frühzeitigen Rissinitiierung (Ermüdungserscheinungen) an den Bohrungskanten kommen kann. Hierdurch kann sich die Lebensdauer der Fügeverbindung reduzieren.
- Aufgabe der Erfindung ist es, eine Flächendichtung sowie ein Verfahren zur Herstellung von Niet- und/oder Schraubverbindungen zwischen Bauteilen unter Verwendung der erfindungsgemäßen Flächendichtung anzugeben, bei dem die genannten Nachteile vermieden werden.
- Diese Aufgabe wird durch eine Flächendichtung mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1 gelöst.
- Dadurch, dass die Flächendichtung mit einer druckbeständigen Kunststofffolie gebildet ist, die beidseitig mit einer Haftklebeschicht versehen ist, wird eine Verdrängung der Flächendichtung im Bereich der Lochkanten beim Herstellen der Niet- und/oder Schraubverbindung zwischen den zu verbindenden Bauteilen weitgehend vermieden. Hierdurch wird die Reibkorrosion zwischen den Bauteilen und eine hierdurch bedingte frühzeitige Ermüdung im Bereich von Bohrungskanten der Bauteile verhindert.
- Die Lebensdauer der Fügeverbindung wird unter Verwendung der erfindungsgemäßen Flächendichtung erhöht. Ferner erlaubt die erfindungsgemäße Flächendichtung aufgrund ihrer selbstklebenden Eigenschaften eine Vorfixierung ohne zusätzliche Hilfsmittel, wie zum Beispiel Zentrier-, Passstifte oder dergleichen. Darüber hinaus spart die Applikation der Flächendichtung im Vergleich zu dem Aufstreichen einer viskosen Dichtmasse im Bereich der Fügefläche Montagezeit. Ferner wird die Qualität der neuartigen Flächendichtung nicht durch die bei verschiedenen Niet- und/oder Schraubentypen unterschiedlich hohen Klemmkräfte beeinflusst. Die konstante Schichtdicke der für die Flächendichtung eingesetzten Kunststofffolie gewährleistet weiterhin eine homogene dynamisch-mechanische Lastübertragung einer mittels der erfindungsgemäßen Flächendichtung gebildeten Fügeverbindung.
- Eine vorteilhafte Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Flächendichtung sieht vor, dass die Kunststofffolie im Wesentlichen streifenförmig ausgebildet ist.
- Hierdurch ist eine einfache Applikation entlang der Fügefläche der zu verbindenden Bauteile möglich. Darüber hinaus kann die Flächendichtung leicht in Rollenform bevorratet und zum Gebrauch von der Vorratsrolle abgezogen werden.
- In Gemäßheit einer weiteren Ausgestaltung sind die Haftklebeschichten jeweils mit einer dünnschichtigen Schutzfolie versehen.
- Hierdurch wird ein unbeabsichtigtes Verkleben der beispielsweise in Rollenform bevorrateten Flächendichtung vermieden.
- Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung sieht vor, dass die Flächendichtung eine im Wesentlichen konstante Schichtdicke von weniger als 1 mm sowie eine Breite von weniger als 100 mm aufweist.
- Bei einer Schichtdicke von weniger als 1 mm ist eine zuverlässige Abdichtung, insbesondere auch bei größeren Unebenheiten der zu verbindenden Bauteile, noch gewährleistet. Die Breite von bis zu 100 mm gewährleistet eine hinreichende Überdeckung im Überlappungsbereich der mittels der Fügeverbindung zu fügenden Bauteile.
- Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung sieht vor, dass die Kunststofffolie mit Polyimid gebildet ist.
- Hierdurch ist eine ausreichende Druckfestigkeit der Flächendichtung sichergestellt, so dass beim Herstellen der Niet- und/oder der Schraubverbindung zwischen den Bauteilen keine wesentliche Verdrängung der Flächendichtung an den Bohrlochkanten infolge der Presswirkung der Niet- und/oder Schraubverbindung erfolgt. Anstelle von Polyimid kann die Kunststofffolie auch mit anderen Kunststoffmaterialien, wie zum Beispiel PTFE, Polycarbonat oder dergleichen gebildet sein. Ferner kann die Kunststofffolie zusätzlich eine Faserarmierung aufweisen.
- Nach Maßgabe einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung ist vorgesehen, dass die Kunststofffolie Mittel zur Detektion von Rissen aufweist.
- Hierdurch kann neben der reinen Abdichtungswirkung beispielsweise im Vorfeld die Entstehung von Ermüdungsrissen detektiert werden, so dass erforderlichenfalls rechtzeitig Gegenmaßnahmen ergriffen werden können.
- Weiterhin wird die erfindungsgemäße Aufgabe durch ein Verfahren in Gemäßheit zum Patentanspruch 7 gelöst, das die folgenden Schritte umfasst:
- – Reinigung des ersten und des zweiten Bauteils im Bereich der Fügeflächen,
- – Abziehen der Schutzfolie von einer der Haftklebeschichten,
- – Aufbringen der Flächendichtung im Bereich der Fügefläche des ersten Bauteils,
- – Abziehen der Schutzfolie von der anderen Haftklebeschicht,
- – Ausrichten und Aufeinanderlegen der Bauteile, wodurch eine Verklebung beider Bauteile erfolgt und
- – endgültiges Fügen der Bauteile durch Vernieten und/oder Verschrauben.
- Hierdurch wird eine Verdrängung der Flächendichtung im Bereich der Fügeflächen der zusammen zufügenden Bauteile beim Anziehen der Niet- und/oder Schraubverbindung weitgehend vermieden, sodass keinerlei Reibkorrosionsprozesse auftreten, die zu Ermüdungsrissen im Bereich der zur Verbindung der Bauteile eingesetzten Nieten und/oder Schrauben und einer hierdurch bedingten Lebensdauerverkürzung führen können. Da die Bauteile infolge der selbstklebenden Flächendichtung vor dem eigentlichen Vernieten und/oder Verschrauben vorfixiert sind, erübrigt sich zudem eine Ausrichtung durch Pass-, Führungsstifte oder dergleichen.
- In Gemäßheit einer Ausgestaltung wird die Flächendichtung nach dem Aufbringen auf das erste Bauteil mittels einer Andruckrolle angedrückt.
- Hierdurch lassen sich etwaige Lufteinschlüsse unterhalb der Flächendichtung herausdrücken.
- Nach Maßgabe einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens werden im Bereich von Bauteilkanten jeweils Dichtfugen gebildet. Mittels dieser Ausgestaltung wird ein seitliches Eindringen von Wasser in die Flächendichtung verhindert, so dass die mit dem erfindungsgemäßen Verfahren gebildete Fügeverbindung allseitig hermetisch dicht, insbesondere gegen Witterungseinflüsse, Kondenswasser oder dergleichen, abgeschlossen ist.
- Eine weitere Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens sieht vor, dass das erste und das zweite Bauteil nach dem Aufeinanderlegen mittels einer Klemmvorrichtung fixiert werden, wobei die Klemmvorrichtung einen gleichmäßigen Druck zumindest im Bereich der Fügeflächen aufbaut, um eine gute Haftung zu erreichen.
- Hierdurch wird eine innige Verklebung und Haftung der übereinander liegenden Bauteile im Bereich der Fügefläche bereits durch die Haftklebeschichten erreicht. Das Zusammenpressen mittels einer Klemmvorrichtung ist nicht zwingend erforderlich. Ein ausreichender Anpressdruck kann beispielsweise auch durch das Anziehen der Niet- und/oder Schraubverbindungen aufgebaut werden.
- In der Zeichnung zeigt:
-
1 einen Längsschnitt durch eine erfindungsgemäße Flächendichtung, -
2 einen Längsschnitt durch ein erstes Bauteil mit aufgebrachter Flächendichtung, -
3 einen Längsschnitt durch ein mit dem ersten Bauteil verklebtes zweites Bauteil sowie der dazwischen liegenden Flächendichtung, -
4 einen Längsschnitt durch die endgültig vernieteten (verschraubten) Bauteile mit der dazwischen liegenden Flächendichtung und -
5 einen Querschnitt durch eine Nietverbindung mit zusätzlichen Dichtfugen. - Gleiche konstruktive Elemente weisen in der Zeichnung jeweils dieselbe Bezugsziffer auf.
- Die
1 zeigt einen Längsschnitt durch eine erfindungsgemäße Flächendichtung1 . Die Flächendichtung1 umfasst unter anderem eine druckbeständige Kunststofffolie2 , die beidseitig mit Haftklebeschichten3 ,4 versehen ist. Die druckbeständige Kunststofffolie2 weist einschließlich der Haftklebeschichten3 ,4 vorzugsweise eine Schichtdicke von weniger als einem Millimeter, bei einer Breite von bevorzugt weniger als 100 mm und einer beliebigen (endlosen) Länge auf. - Die Haftklebeschichten
3 ,4 sind jeweils mit einer dünnschichtigen Schutzfolie5 ,6 versehen, die von den Haftklebeschichten3 ,4 abziehbar ausgebildet sind. Die Flächendichtung1 wird im Bereich einer Fügenaht von zwei beispielsweise durch Nietverbindungen und/oder Schraubverbindungen zusammen zu fügenden Bauteilen zur hermetischen Abdichtung angeordnet. - Die druckbeständige Kunststofffolie
2 ist beispielsweise mit einem druckbeständigen Kunststoffmaterial, wie zum Beispiel Polyimid gebildet. Hierdurch wird erreicht, dass bei der Herstellung der Fügeverbindung zwischen den Bauteilen durch Vernieten bzw. Verschrauben im Wesentlichen keine Verdrängung der Flächendichtung 1 im Bereich von Lochkanten der Niete bzw. der Schrauben erfolgt, die zur so genannten Reibkorrosion zwischen den in diesem Bereich dann unmittelbar aneinander liegenden Bauteilen führen kann. Reibkorrosion zwischen den Bauteilen kann wiederum zu einer Rissinitiierung im Bereich der Lochkanten bzw. zu Ermüdungsrissen führen. - Die Flächendichtung
1 ist insbesondere zur Abdichtung von Fügungen im Bereich der Flugzeugbeplankung (Aluminiumbleche), bei Fügungen am Druckdom, am Druckboden, an den Druckwänden sowie bei der Anbindung der Stützstangenanschlüsse an die Spanten vorgesehen. - Alternativ kann die Kunststofffolie
2 mit jedem hinreichend druckbeständigen Kunststoffmaterial, zum Beispiel PTFE, Polycarbonat oder dergleichen, gebildet werden, das mit einer Haftklebeschicht versehen werden kann. Weiterhin kann die druckbeständige Kunststofffolie2 mit einer Faserarmierung versehen sein, um ein Fließen der Kunststofffolie2 unter hohem Druck zu vermindern. - Im Weiteren wird auf die
2 bis4 Bezug genommen, um den Ablauf des Verfahrens zur Herstellung einer abgedichteten genieteten und/oder geschraubten Fügung zwischen zwei Bauteilen mittels der erfindungsgemäßen Flächendichtung zu illustrieren. In den2 bis4 sind die druckbeständige Kunststofffolie2 , die Haftklebeschichten3 ,4 sowie die Schutzfolien5 ,6 der besseren zeichnerischen Übersichtlichkeit halber leicht versetzt zueinander dargestellt. - Zur Haftungsverbesserung wird zunächst eine Fügefläche
7 eines ersten Bauteils8 einer gründlichen Vorbehandlung durch eine intensive Reinigung unterzogen. Die Reinigung kann zum Beispiel durch Schleifen, chemische Prozesse oder dergleichen erfolgen. Danach wird die Schutzfolie6 von der Haftklebeschicht4 abgezogen. - Anschließend wird die Flächendichtung
1 auf die Fügefläche7 des ersten Bauteils8 aufgebracht. Zur Vereinfachung der Handhabung der Flächendichtung1 kann diese beispielsweise in Rollenform bevorratet vorgehalten werden und von einer Rolle zur Applikation auf dem ersten Bauteil8 abgezogen werden. - Um etwaige Lufteinschlüsse unterhalb der Flächendichtung
1 herauszudrücken, wird die Flächendichtung1 , wie in der2 dargestellt, mittels einer Andruckwalze9 oder einem anderen gleichwirkenden Werkzeug fest an die Fügefläche7 angedrückt. - Im Anschluss daran kann gegebenenfalls eine erneute Reinigung der Fügefläche
7 des ersten Bauteils8 erfolgen. Nachfolgend wird ein zweites Bauteil10 mit einer Fügefläche11 auf die Haftklebeschicht3 der Flächendichtung1 mit hohem Druck aufgepresst (vgl.3 ). Hierbei wird davon ausgegangen, dass die Fügefläche11 des zweiten Bauteils10 gleichfalls einer gründlichen Reinigung unterzogen wurde. - Um die Qualität und Güte der zwischen dem ersten und dem zweiten Bauteil
8 ,10 herzustellenden Fügeverbindung zu verbessern, können das erste und das zweite Bauteil8 ,10 gegebenenfalls zumindest im Bereich der Fügeflächen7 ,11 , das heißt insbesondere im Bereich der Flächendichtung1 , wie durch die Richtungspfeile12 ,13 angedeutet, einer gleichmäßigen und ausreichend hohen Flächenpressung (Flächenlast) unterzogen werden. Um eine derartige gleichmäßige Flächenpressung im Bereich der Fügefläche7 ,11 zu erzielen sind spezielle, in den Figuren nicht näher dargestellte Spannwerkzeuge erforderlich. Das Zusammenklemmen bzw. Zusammenpressen der Bauteile8 ,10 mittels einer Klemmvorrichtung oder dergleichen hat jedoch nur optionalen Charakter und ist mithin zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens nicht zwingend erforderlich. Ein ausreichend hoher Anpressdruck kann beispielsweise auch durch das Anziehen der Niet- und/oder Schraubverbindungen zwischen dem ersten und dem zweiten Bauteil erzeugt werden. - In dem Verfahrensstadium der
3 sind die Bauteile8 ,10 mittels der selbstklebenden Flächendichtung1 in Verbindung mit der Klemmvorrichtung bereits hinreichend zueinander ausgerichtet und fixiert, so dass zusätzliche Mittel, wie zum Beispiel Pass- oder Zentrierstifte zur Durchführung des abschließenden Verniet- und/oder Verschraubvorgangs zum Fertigstellen der Fügeverbindung zwischen den Bauteilen8 ,10 nicht mehr erforderlich sind. - Zur Fertigstellung der mittels der Flächendichtung
1 hermetisch abgedichteten Fügeverbindung werden ausweislich der4 in das erste Bauteil8 , das zweite Bauteil10 sowie die Kunststofffolie2 mit den beidseitig aufgebrachten Haftklebeschichten3 ,4 zunächst durchgehende Bohrungen14 ,15 eingebracht, in die dann beispielsweise die Nieten16 ,17 (bzw. Schrauben) eingebracht werden, so dass die Bauteile8 ,10 einschließlich der dazwischen angeordneten Flächendichtung1 , die wiederum mit der Kunststofffolie2 mit den beidseitig aufgebrachten Haftklebeschichten3 ,4 gebildet ist, unter hohem Druck zusammen gepresst, das heißt zusammen gezogen werden. - Aufgrund der im Wesentlichen druckbeständigen Ausbildung der Kunststofffolie
2 erfolgt erfindungsgemäß jedoch keine Verdrängung der Kunststofffolie2 aus dem Bereich der Lochkanten18 ,19 , so dass eine Reibkorrosion zwischen den Bauteilen8 ,10 vermieden wird und der Gefahr einer hierdurch initiierten Ermüdungsrissbildung sicher vorgebeugt wird. - An Stelle der Nieten
16 ,17 können die Bauteile8 ,10 beispielsweise auch mit einer konventionellen Schraubverbindung gefügt werden. - Nach dem Einbringen der Nieten
16 ,17 bzw. anderer geeigneter Verbindungselemente, ist unter Verwendung der erfindungsgemäßen Flächendichtung1 eine hermetisch dichte Fügeverbindung20 zwischen dem ersten und dem zweiten Bauteil8 ,10 hergestellt. - Zur hermetischen Abdichtung der Fügeverbindung
20 sind die Nieten16 ,17 weiterhin zusätzlich mit einem nicht näher dargestellten Dichtmittel, beispielsweise in Form einer hinreichend viskosen Dichtmasse, abgedichtet. - Im Bereich der druckbeständigen Kunststofffolie
2 können weiterhin Mittel zur Detektion von Rissen im Bereich der Flächendichtung1 integriert sein. Bei diesen Mitteln kann es sich beispielsweise um feine Kanäle innerhalb der Flächendichtung1 handeln, die mit Vakuum beaufschlagbar sind. - Tritt eine Rissbildung auf, so würde sich die Rissbildung durch die Vakuumkanäle hinweg fortsetzen und infolge der dann in diese einströmenden Umgebungsluft zu einer mittels eines geeigneten Messwandlers detektierbaren Druckveränderung führen.
- Die
5 zeigt einen Querschnitt durch eine Ausführungsvariante einer Fügeverbindung. Im Unterschied zu der Fügeverbindung20 gemäß der4 sind die Bauteilkanten21 ,22 der Bauteile8 ,10 , die Seitenflächen23 ,24 der Flächendichtung1 sowie die Bauteiloberseiten25 ,26 im Bereich der Fügeflächen7 ,11 der Fügeverbindung27 zusätzlich mit einer Dichtfugen28 ,29 bildenden Abdichtmasse bedeckt. Die Dichtfugen28 ,29 bilden im gezeigten Ausführungsbeispiel hierbei ein im Wesentlichen hohlkehlförmiges Profil. Andere Querschnittsgeometrien der Dichtfugen28 ,29 sind gleichfalls möglich. Die Dichtfugen28 ,29 verhindern ein seitliches Eindringen von Feuchtigkeit in die Flächendichtung1 und gegebenenfalls in die Bauteile8 ,10 , was insbesondere bei Bauteilen, die mit Kunststoffbestandteilen, wie zum Beispiel Metall-CFK-Verbundmaterialien oder Metall-GFK-Verbundmaterialien gebildet sind, von hoher Bedeutung ist. - In Entsprechung zu der Darstellung der
5 sind das erste und das zweite Bauteil8 ,10 mit der dazwischen liegenden Flächendichtung1 durch ein in eine durchgehende Bohrung30 eingebrachtes Niet31 zur Bildung der Fügeverbindung27 fest verbunden. -
- 1
- Flächendichtung
- 2
- druckbeständige Kunststofffolie
- 3
- Haftklebeschicht
- 4
- Haftklebeschicht
- 5
- Schutzfolie
- 6
- Schutzfolie
- 7
- Fügefläche (erstes Bauteil)
- 8
- erstes Bauteil
- 9
- Andruckwalze
- 10
- zweites Bauteil
- 11
- Fügefläche (zweites Bauteil)
- 12
- Richtungspfeile
- 13
- Richtungspfeile
- 14
- Bohrung
- 15
- Bohrung
- 16
- Niet
- 17
- Niet
- 18
- Lochkante
- 19
- Lochkante
- 20
- Fügeverbindung
- 21
- Bauteilkante (erstes Bauteil)
- 22
- Bauteilkante (zweites Bauteil
- 23
- Seitenfläche (Flächendichtung)
- 24
- Seitenfläche (Flächendichtung)
- 25
- Oberseite (zweites Bauteil)
- 26
- Oberseite (erstes Bauteil)
- 27
- Fügeverbindung
- 28
- Dichtfuge
- 29
- Dichtfuge
- 30
- Bohrung
- 31
- Niet
Claims (10)
- Flächendichtung (
1 ) zur Abdichtung einer genieteten und/oder geschraubten Fügeverbindung (20 ,27 ) zwischen einem ersten und einem zweiten Bauteil (8 ,10 ) eines Flugzeugs, wobei die Flächendichtung (1 ) im Bereich von Fügeflächen (7 ,11 ) des ersten und des zweiten Bauteils (8 ,10 ) angeordnet ist, dadurch gekennzeichnet, dass die Flächendichtung (1 ) mit einer druckbeständigen Kunststofffolie (2 ) gebildet ist, die beidseitig mit einer Haftklebeschicht (3 ,4 ) versehen ist. - Flächendichtung (
1 ) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Kunststofffolie (2 ) im Wesentlichen streifenförmig ausgebildet ist. - Flächendichtung (
1 ) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Haftklebeschichten (3 ,4 ) jeweils mit einer dünnschichtigen Schutzfolie (5 ,6 ) versehen sind. - Flächendichtung (
1 ) nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Flächendichtung (1 ) eine im Wesentlichen konstante Schichtdicke von weniger als 1 mm sowie eine Breite von weniger als 100 mm aufweist. - Flächendichtung (
1 ) nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Kunststofffolie (2 ) mit Polyimid gebildet ist. - Flächendichtung (
1 ) nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Kunststofffolie (2 ) Mittel zur Detektion von Rissen aufweist. - Verfahren zur Herstellung einer genieteten und/oder geschraubten Fügeverbindnung (
20 ,27 ) zwischen einem ersten und einem zweiten Bauteil (8 ,10 ) eines Flugzeugs, wobei die Fügeverbindung (20 ,27 ) insbesondere mit einer Flächendichtung (1 ) nach mindestens einem der Patentansprüche 1 bis 6 abgedichtet ist, umfassend die folgende Schritte: umfassend die folgende Schritte: – Reinigung des ersten und des zweiten Bauteils (8 ,10 ) im Bereich der Fügeflächen (7 ,11 ), – Abziehen der Schutzfolie (5 ,6 ) von einer der Haftklebeschichten (3 ,4 ), – Aufbringen der Flächendichtung (1 ) im Bereich der Fügefläche (7 ) des ersten Bauteils (8 ), – Abziehen der Schutzfolie (5 ,6 ) von der anderen Haftklebeschicht (3 ,4 ), – Ausrichten und Aufeinanderlegen der Bauteile (8 ,10 ), wodurch eine Verklebung beider Bauteile (8 ,10 ) erfolgt und – endgültiges Fügen der Bauteile (8 ,10 ) durch Vernieten und/oder Verschrauben. - Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Flächendichtung (
1 ) nach dem Aufbringen auf das erste Bauteil (8 ) mittels einer Andruckrolle (9 ) angedrückt wird. - Verfahren nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, dass im Bereich von Bauteilkanten (
21 ,22 ) jeweils Dichtfugen (28 ,29 ) gebildet werden. - Verfahren nach einem der Ansprüche 7 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass das erste und das zweite Bauteil (
8 ,10 ) nach dem Aufeinanderlegen mittels einer Klemmvorrichtung fixiert werden, wobei die Klemmvorrichtung einen gleichmäßigen Druck zumindest im Bereich der Fügeflächen (7 ,11 ) aufbaut, um eine gute Haftung zu erreichen.
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