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Die
Erfindung liegt auf dem Gebiet der Halbleiterlaser, und zwar speziell
der Halbleiterscheibenlaser VECSEL (Vertical External Cavity Surface
Emitting Laser) bzw. VCSEL (Vertical Cavity Surface Emitting Laser).
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Es
ist dies eine neue Kategorie von Halbleiterlasern, die eine hohe
Ausgangsleistung, wie sie von Kantenemittern bekannt ist, mit einer
guten Strahlqualität
verbinden, die durch die hohe Symmetrie der Anordnung bedingt ist.
Grundsätzliches über VECSEL
ist in der Arbeit von Kuznetsov (M. Kuznetsov et al. "High Power Diode-Pumped
Vertical-External-Cavity Surface-Emitting
Semiconductor lasers with Circular TEM00 Beams", IEEE Photonics
Technology Letters 9, Vol. 9, Nr. 8, S. 1063 (1997) nachzulesen.
Ein solcher Halbleiterlaser weist in einem Resonator einen Halbleiterkörper auf,
der aus verschiedenen Schichten besteht, wobei Barriereschichten
bzw. Distanzschichten sich mit so genannten Quantentöpfen (engl.:
quantum wells) abwechseln. Quantentöpfe und Barriereschichten haben
unterschiedliche Bandlückenenergien,
so dass die Quantentöpfe
für ins
Leitungsband gehobene Elektronen bzw. im Valenzband erzeugte Löcher besondere
Quantenzustände
in Potentialtöpfen
zur Verfügung
stellen. Die Quantentöpfe
sind im Verlauf der Schichtung derart angeordnet, dass sie in Schwingungsbäuchen innerhalb
einer stationären
Ausprägung
des Laserfeldes in dem Resonator des Halbleiterlasers positioniert sind.
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Zum
Betrieb des Lasers wird von einer Pumpseite durch einen gesonderten
Pumplaser optische Strahlung in den Halbleiterkörper eingebracht, die vorwiegend
in den Barriereschichten absorbiert wird, wobei dort Elektronen
ins Leitungsband gehoben werden, die danach zu den Quantentöpfen wandern
und dort definierte Quantenzustände
einnehmen.
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Während innerhalb
des Halbleiters immer eine stehende Welle der im Halbleiter erzeugten
Laserstrahlung vorliegt, kann der Intensitätsverlauf der Pumpstrahlung
sehr unterschiedlich sein. Hier ist der einfachste Fall der exponentielle
Abfall der Intensität der
Pumpstrahlung durch starke Absorption in den Barriere-Schichten.
Weiter gibt es auch die Möglichkeit,
dass die Pumpstrahlung durch den Bragg-Reflektor nochmals in den
aktiven Bereich zurückgestrahlt
wird und sich eine Überlagerung
von zwei exponentiell abfallenden Funktionen einstellt. Eine weitere
Möglichkeit
ist das resonante Pumpen, wenn die Absorption bei einem Durchlauf
der Pumpstrahlung durch den aktiven Bereich so gering ist, dass
die Pumpstrahlung zwischen Bragg-Reflektor und der Oberfläche des
Halb leiters hin und her reflektiert wird. Hierbei ist die Dicke
der Halbleiterstruktur so gewählt,
dass sie für
eine bestimmte Pumpwellenlänge,
die unter einem bestimmten Einfallswinkel auf die Halbleiterstruktur
trifft, resonant ist (sog. „Mikro-Resonator"). Dann prägt sich
so wie bei der Laserstrahlung eine stehende Welle der Pumpstrahlung
aus.
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Die
Quantentöpfe
werden nicht einzeln, sondern jeweils in Gruppen sehr nahe beieinander
liegend im Bereich eines Laserfeldmaximums vorgesehen, um einen
hohen Wirkungsgrad des Lasers zu erreichen.
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Die
Gesamtlänge
der Barriereschichten/Distanzschichten kann so gewählt werden,
dass die Pumpstrahlung insgesamt möglichst vollständig absorbiert
wird.
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Nimmt
man an, dass ein durch die Absorption der Pumpstrahlung generierter
Ladungsträger
aus der jeweiligen Absorptionsschicht statistisch gesehen jeweils
in den nächstliegenden
Quantentopf wandert, so hängt
die Zahl der in den Quantentöpfen gespeicherten
Ladungsträger
einerseits von der Dicke der Barriereschichten in der direkten Umgebung des
Quantentopfs und andererseits von der Intensität der Pumpstrahlung im Bereich
des Quantentopfs bzw. der benachbarten Barriereschichten ab.
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Wird
davon ausgegangen, dass die Barriereschichten jeweils gleich dick
sind, so nimmt mit wachsender Entfernung von der Pumpseite die Menge
der erzeugten Ladungsträger
in den Quantentöpfen
ungefähr
exponentiell durch die Absorption der Pumpleistung ab. Entsprechend
sind die Quantentöpfe,
die von der Pumpseite weiter entfernt sind, immer schwächer mit
Ladungsträgern
besetzt. Dies führt
einerseits zu einer un gleichmäßigen Speisung
des Laserfeldes, andererseits absorbieren die entsprechend schwach
besetzten Quantentöpfe
auch direkt die Laserstrahlung, die durch stärker besetzte Quantentöpfe gespeist
wird. Dadurch steigt die Laserschwelle und die Effizienz des Lasers
sinkt. Da sich hierdurch die Ladungsträgerdichte in den der Pumpseite
näher gelegenen
Quantentöpfen
entsprechend erhöht,
vergrößern sich
dort auch die Verluste, da nichtstrahlende Rekombinationsmechanismen
mit hoher Ladungsträgerdichte
stärker
zum Tragen kommen.
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Es
ergibt sich zur Optimierung eines entsprechenden Lasers die Aufgabe,
dafür zu
sorgen, dass die Quantentöpfe
möglichst
gleichmäßig mit
Ladungsträgern
besetzt werden.
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Die
Erfindung bezieht sich demnach auf eine Halbleiteranordnung für einen
optisch gepumpten oberflächenemittierenden
Halbleiterlaser mit einem Halbleiterkörper mit mehreren in Richtung
der Einstrahlung der Pumpstrahlung voneinander beabstandeten Gruppen
von Quantentöpfen
und mit wenigstens einer zwischen zwei Gruppen angeordneten Absorptionsschicht,
die in einem Resonator angeordnet sind.
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Eine
derartige Halbleiterlaseranordnung ist beispielsweise schon aus
der
US-Patentschrift
6 859 481 B2 von J. Zheng et al. bekannt. Das Ziel, verschiedene
Quantentöpfe
gleichmäßig zu besetzen, wird
dort dadurch versucht zu erreichen, dass die Absorptionsschichten
mit unterschiedlicher Dicke ausgestattet werden. Insbesondere die
erste, der Pumpseite am nächsten
liegende Absorptionsschicht wird mindestens zweimal dünner ausgelegt
als die übrigen
Absorptionsschichten, um dort, wo die exponentielle Dämpfung der Pumpstrahlung
am steilsten verläuft,
durch die Dünne
der Absorptionsschicht in dem entsprechend am nächsten gelegenen Quantentopf nicht
zu viele Ladungsträger
zuzulassen.
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Sinngemäß aus demselben
Grund ist die am weitesten von der Pumpseite entfernte Absorptionsschicht
dicker ausgebildet als die übrigen
Absorptionsschichten.
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Die
DE 10 2004 024 611
A1 zeigt eine optisch gepumpte Halbleitervorrichtung, bei
der direkt in die Quantentöpfe
hineingepumpt wird. Dabei sind jeweils mehrere Gruppen von Quantentöpfen vorgesehen,
die verschiedene Anzahlen von Quantentöpfen enthalten. Die Zahl der
Quantentöpfe
in den einzelnen Quantentopfgruppen nimmt von der Pumpseite her
zu.
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Die
US 6,859,481 B2 zeigt
ebenfalls eine Halbleiteranordnung, bei der die verschiedenen Quantentöpfe möglichst
gleichmäßig besetzt
werden sollen. Dies wird bei dieser Druckschrift dadurch erreicht,
dass die Absorptionsschichten zwischen den Quantentöpfen eine
unterschiedliche Dicke aufweisen.
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Die
US 2005/0036528 A1 zeigt
einen optisch gepumpten, vertikal emittierenden Halbleiterlaser. Sie
befasst sich mit der genauen Ausbildung der Bragg-Reflektoren und
passenden Wärmesenken bei
derartigen Halbleiterlasern.
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Der
vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine möglichst
hohe Lasereffizienz mit einer geringen Laserschwelle zu verbinden,
und dies mit einem möglichst
einfachen und einfach herzustellenden Aufbau des Halbleiterkörpers zu
erreichen.
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Diese
Aufgabe wird gelöst
durch die Halbleiteranordnung nach Anspruch 1 und den Halbleiterlaser
nach Anspruch 16. Vorteilhafte Weiterbildungen der erfindungsgemäßen Halbleiteranordnung
werden in den Ansprüchen
2 bis 15 gegeben.
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Die
Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass
wenigstens drei Gruppen von Quantentöpfen unterschiedliche Anzahlen
von Quantentöpfen
aufweisen, die sich von der Seite her, von der die Pumpstrahlung
eingestrahlt wird, in mehreren Schritten verringert.
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Der
Erfindung liegt die Erkenntnis zugrunde, dass die Anzahl von Ladungsträgern in
einem Quantentopf einerseits von der Dicke der umgebenden Distanzschichten
und entsprechend der Wahrscheinlichkeit, dass dort durch Absorption
der Pumpstrahlung entsprechende Ladungsträger ins Leitungsband gehoben
werden abhängt,
dass diese Ladungsträgerdichte
jedoch auch durch die Anzahl der in der unmittelbaren Nähe zur Verfügung stehenden
Quantentöpfe
gegeben ist. Werden daher zwischen zwei Absorptionsschichten zusätzliche
Quantentöpfe
eingefügt,
so verteilen sich die erzeugten Ladungsträger auf eine größere Anzahl
von Töpfen
und die Anzahl pro Quantentopf sinkt, so dass durch die Anzahl der Quantentöpfe pro
Gruppe die Ladungsträgerdichte
in den einzelnen Quantentöpfen
gesteuert werden kann.
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Die
einzelnen Quantentöpfe
einer Gruppe sind dabei durch nur sehr dünne Schichten voneinander getrennt
und die Dicke eines durch eine Schicht gebildeten Quantentopfs ist
sehr klein gegenüber
der Dicke einer Distanzschicht, so dass in einem Maximum des Laserfeldes
innerhalb des Resonators leicht mehrere Quantentöpfe hintereinander angeordnet
werden können.
Dabei muss jedoch nicht in jedem Maximum des Laserfeldes eine Quantentopfgruppe
angeordnet sein.
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Durch
die Erfindung kann die Zahl der Quantentöpfe pro Gruppe so eingerichtet
werden, dass die Ladungsträgerdichte
in den Quantentöpfen
unabhängig
von der Entfernung von der Pumpseite in etwa für alle Quantentöpfe gleich
ist und damit Ungleichgewichte im Beitrag der einzelnen Quantentopfgruppen zur
Laserleistung und ebenso Ungleichgewichte bei der Produktion von
Verlustwärme
verringert bzw. verhindert werden können. Die Laserleistung und
auch die Verlustwärme
können
auf alle Quantentöpfe gleichmäßig verteilt
werden. Die angestrebte Ladungsträgerdichte, die zu einer Transparenz
für das Laserlicht
führt,
wird auch in allen Gruppen von Quantentöpfen mehr oder weniger gleichzeitig
erreicht. Es wird damit verhindert, dass einige Quantentöpfe die
durch andere Quantentöpfe
erzeugte Laserstrahlung absorbieren und damit den Betrieb des Lasers
stören.
Die relative Schwankung (Standardabweichung) der Ladungsträgerdichten
in den einzelnen Gruppen kann so deutlich reduziert werden. Dies führt auch
dazu, dass bei Erreichen der Laserschwelle in der optimierten Struktur
alle Quantentöpfe
optischen Gewinn aufweisen und somit die Effizienz des Lasers optimiert
ist. Die Laserschwelle wird dabei erheblich (theoretisch um ca.
30%) reduziert. Ein Vorteil der erfindungsgemäßen Struktur liegt darin, dass die
ohnehin schon aufwen dige Epitaxie einer VECSEL-Struktur nicht noch
komplexer wird. Es werden keine zusätzlichen, andersartigen Schichten
eingefügt,
sondern lediglich die Dicke vorhandener Schichten variiert bzw.
zusätzliche
Quantentöpfe
der bereits bekannten Art, deren Anzahl pro Quantentopf-Gruppe variiert
wird. Die Erfindung lässt
sich sowohl bei VECSEL- als auch bei VCSEL-Typen von optisch gepumpten Halbleiterlasern
vorteilhaft anwenden.
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Da
bei den gängigen
Bauarten von Halbleiterlasern innerhalb des Resonators eine Vielzahl
von Laserfeldmaxima auftritt, wird angestrebt, die Mehrzahl dieser
Feldmaxima mit Gruppen von Quantentöpfen innerhalb des Halbleiterkörpers zu
besetzen und daher mehr als zwei Gruppen von Quantentöpfen vorzusehen.
Dadurch steigt die Laserleistung und die Pumpleistung wird effektiv
ausgenutzt.
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Um
den nicht-homogenen Intensitätsverlauf der
Pumpstrahlung in den Absorptionsschichten angemessen zu berücksichtigen
und die Pumpstrahlung optimal auszunutzen, ist also vorgesehen,
dass sich die Anzahl der Quantentöpfe pro Gruppe, von der Pumpseite
beginnend, sofern möglich
im wesentlichen exponentiell verringert.
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Da
nur ganze Zahlen von Quantentöpfen
pro Gruppe vorgesehen werden können,
kann eine exponentielle Abhängigkeit
der Anzahl von der Eindringtiefe der Pumpleistung selbstverständlich nur
annähernd
realisiert werden. Dies kann beispielsweise bei einer vorgegebenen
Anzahl von 10 QWs in fünf Gruppen
von Quantentöpfen
durch eine Anzahl von fünf
Quantentöpfen
in der ersten Gruppe, zwei Quantentöpfen in der zweiten, zwei Quantentöpfen in
der dritten, null Quantentöpfen in
der vierten und einen Quantentopf in der fünften Gruppe realisiert sein.
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Im
Zusammenhang mit der vorliegenden Anmeldung ist daher der Begriff "Gruppe von Quantentöpfen" so zu verstehen,
dass eine solche Gruppe ausnahmsweise auch null Quantentöpfe enthalten kann
und dass die einzelnen Gruppen etwa in den Laserfeldmaxima entlang
des Laserfeldes in dem Resonator angeordnet sind. Dabei wird die
Aufgabe gemäß der Erfindung,
im Wesentlichen gleiche Ladungsträgerdichten in den Quantentöpfen zu
platzieren, wie oben beschrieben, durch Anpassung der Anzahl von
Quantentöpfen
in den einzelnen Gruppen erreicht, nicht primär durch unterschiedliche Dicken der
Absorptionsschichten.
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Dennoch
können
zusätzlich
auch die Distanzschichtdicken in gewissen Maßen variiert werden, so dass
einzelne QW-Gruppen in Bezug auf das Laserfeld-Maximum leicht verschoben
sind, um eine weitere Vergleichmäßigung der
Beschickung der Quantentöpfe
zu erreichen. Beispielsweise kann die von der Pumpseite her gesehen
erste Distanzschicht etwas dünner
ausfallen als die übrigen
Distanzschichten. Zudem ergibt sich das Problem, dass die Anzahl
von Quantentöpfen
in jeder einzelnen Gruppe nur ganzzahlig geändert werden kann. Wenn sich nach
der Berechnung der in den einzelnen Eindringtiefen des Halbleiterkörpers zur
Verfügung
stehenden Pumpleistung unter Berücksichtigung
der Absorption ein Idealbild der Verteilung von Quantentöpfen ergibt,
das durch ganzzahlige Verteilung nicht zu erreichen ist, so kann
dies durch geringfügige
Variation der Schichtdicken der Distanzschichten sowie die Verschiebung
einzelner Quantentopfgruppen aus dem Maximum der Laserstrahlung
oder aus dem Maximum der Pumpstrahlung weiter optimiert werden.
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Ergibt
beispielsweise die Berechnung, dass eine Gruppe von Quantentöpfen 0,6
Quantentöpfe enthalten
müsste,
um der exponentiellen Verteilung der Intensität der Pumpstrahlung gerecht
zu werden, so wird dort im Normalfall selbstverständlich ein Quantentopf
angeordnet. Da dies tendenziell über der
optimierten theoretischen Verteilung liegt, kann darüber nachgedacht
werden, die benachbarten Distanzschichten gegenüber dem Durchschnitt etwas
zu verdicken. Umgekehrt kann bei einer Abrundung der Zahl der Quantentöpfe eine
Verdünnung
der benachbarten Distanzschichten vorteilhaft sein.
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Soweit
die einzelnen Quantentopfgruppen in benachbarten Maxima der Laserstrahlung
angeordnet sind, beträgt
also die Dicke aus Quantentopfgruppe und benachbarter Distanzschicht
immer etwa eine halbe Laserwellenlänge (Abstand der Maxima der Laserstrahlungsintensität). Hat
also die Halbleiterstruktur mehrere Quantentopfgruppen mit unterschiedlichen
Anzahlen von Quantentöpfen,
so sind die zugehörigen
Distanzschichten jeweils unterschiedlich dick. Wird die Position
einer Quantentopfgruppe verschoben, so ändert sich zwar die Dicke der
zugehörigen
benachbarten Distanzschichten, die Dicke aller Distanzschichten
zusammen bleibt jedoch unverändert.
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Zur
Verringerung des Quantendefizits, das sich aus dem Quotienten aus
Pumpwellenlänge
und Laserwellenlänge
ergibt, kann die Energie der Pumpstrahlung verringert, ihre Wellenlänge damit
erhöht und
der Laserwellenlänge
angenähert
werden. In der Folge soll damit erreicht werden, daß das Verhältnis der
Leistung, die in den Barrieren absorbiert wird zu der Leistung,
die in den Quantentöpfen
absorbiert wird, sich zu gunsten der Quantentöpfe verschiebt, damit die Pumpstrahlung überwiegend
nicht mehr in den Absorptionsschichten, sondern in den Quantentöpfen selbst
absorbiert wird. Dabei ergibt sich aufgrund der geringen Ausdehnung
der als dünne Schichten
ausgebildeten Quantentöpfe
in Ausbreitungsrichtung der Pumpstrahlung, dass jeweils nur ein
geringer Teil der Pumpstrahlung in den Quantentöpfen absorbiert werden kann.
Um den Wirkungsgrad dieses Mechanismus zu erhöhen, ist vorgesehen, die Pumpstrahlung
in dem Halbleiterkörper zu
reflektieren und sie den Halbleiterkörper und damit die Quantentöpfe mehrfach
durchlaufen zu lassen. Hierzu kann an dem Ende des Halbleiterkörpers speziell
für die
Pumpstrahlung ein Spiegel, beispielsweise in Form eines Bragg-Reflektors
vorgesehen sein. Da die Laseranordnung ohnehin einen Bragg-Reflektor
für die
Laserstrahlung aufweist, kann dort dann ein Bragg-Reflektor, der
neben der Laserstrahlung auch die Pumpstrahlung reflektiert, oder
ein einfacher Bragg-Reflektor kombiniert mit einer Metallbeschichtung
vorgesehen werden.
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Durch
weitere Rückreflexion
der Pumpstrahlung an der Pumpseite wird die Pumpstrahlung mehrfach
in den Halbleiterkörper
reflektiert. Wird in Abhängigkeit
vom Einfallswinkel der Pumpstrahlung zwischen der Grenzfläche auf
der Pumpseite und dem Spiegel auf der gegenüberliegenden Seite des Halbleiterkörpers eine
Resonanz eingestellt, so ergibt sich eine passende Resonanzlänge und
damit eine überhöhte Amplitude
des stehenden Pumpfeldes, die für
eine optimierte Absorption der Pumpstrahlung erwünscht ist.
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Aufgrund
der Wellenlängendifferenz
zwischen der Laserstrahlung und der Pumpstrahlung sind die Intensitätsmaxima
der beiden stehenden Felder entlang des Halbleiterkörpers jedoch
unterschiedlich verteilt.
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Einerseits
müssen
die Quantentöpfe
jeweils in den Maxima des Laserfeldes positioniert sein, um einen
optimierten Lasergewinn sicherzustellen.
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Andererseits
sollten sich für
eine Optimierung der Absorption der Pumpstrahlung die Quantentöpfe so nah
wie möglich
an den Maxima der Pumpstrahlung befinden. Quantentöpfe, die
in den Maxima des Laserfeldes angeordnet sind, dort jedoch keine
Pumpleistung absorbieren, wirken negativ auf die Effektivität des Lasers,
da sie aus der Laserstrahlung Leistung absorbieren, die nicht mit
Gewinn der Laserleistung zu Gute kommt.
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Die
genannten Anforderungen an die Positionierung der Quantentöpfe werden
vorteilhaft dadurch erfüllt,
dass nur an solchen Positionen Quantentöpfe platziert werden, wo die
Intensität
eines vorgesehenen, mit einer von der Laserstrahlung differierenden
Wellenlänge,
stehenden Pumpfeldes einen gewissen Wert überschreitet.
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Dabei
liegen die Gruppen von Quantentöpfen
gleichzeitig vorteilhaft im engen Bereich der Intensitätsmaxima
des Laserfeldes, können
jedoch beispielsweise um einen Betrag gegen das Maximum der Laserstrahlung
verschoben sein, der kleiner ist als die Dicke der unmittelbar angrenzenden
Distanzschicht. Quantentöpfe
werden beim resonanten optischen Pumpen direkt in die Quantentöpfe vorteilhafterweise
dort angeordnet, wo der Überlapp
der Wellenbäuche
der Intensitäten
des Laserfeldes und des Pumpfeldes groß ist.
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Mit
diesen Maßnahmen
wird einerseits der relative Beitrag der Quantentöpfe zum
Lasergewinn optimiert, dadurch dass die Quantentöpfe in den Punkten/Bereichen
der Maximalintensität
des Laserfeldes angeordnet sind, andererseits ist die Menge der
absorbierten Pumpstrahlung von der Positionierung der Quantentöpfe in Bezug
auf die Intensitätsmaxima
der Pumpstrahlung abhängig.
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Durch
die Positionierung entlang des Resonators kann somit einerseits
die Absorption aus dem Pumpfeld, andererseits der Beitrag zum Lasergewinn jedes
einzelnen Quantentopfes eingestellt werden.
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Der
absolute Beitrag eines Quantentopfes folgt dabei einer Gewichtsfunktion,
die vom Einschlussfaktor des Quantentopfs mit dem Laserfeld und
vom Einschlussfaktor des Quantentopfs mit dem Pumpfeld abhängt. Die
Einschlussfaktoren ΓL eines Quantentopfs mit dem Laserfeld und ΓP des
Quantentopfs mit dem Pumpfeld sind jeweils ein Maß für den Überlapp
des Quantentopfs mit dem jeweiligen Feld (vgl. z. B. Corzine et
al., IEEE J. Quantum Electronics, Vol. 25, S. 1513, 1989).
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Als
Richtgröße für die Platzierung
eines Quantentopfes an einer bestimmten Stelle im Resonator kann
beispielsweise das Produkt der Einschlussfaktoren ΓL des
Lasers und ΓP der Pumpstrahlung an dieser Position dienen,
da die Ladungsträgerdichte
in einem Quantentopf proportional zur absorbierten Pumpleistung
ist und der Lasergewinn sich ungefähr proportional zur Ladungsträgerdichte
in dem jeweiligen Quantentopf verhält. Einzelne Quantentöpfe können beispielsweise
nur an solchen Positionen platziert werden, an denen das Produkt ΓL × Γp (Gewichtsfunktion)
innerhalb eines bestimmten Wertebereiches liegt. Liegt die Gewichtsfunktion über ein größeres räumliches
Intervall hinweg innerhalb des Wertebereichs für die Platzie rung eines Quantentopfes,
so werden in diesem Intervall mehrere Quantentöpfe platziert, so dass sich
aus der Platzierung mehrerer einzelner Quantentöpfe in dichtem Abstand zueinander
in diesem Intervall wieder eine Quantentopfgruppe ergibt. Die Gewichtsfunktion
kann in mehreren Regionen des Halbleiters innerhalb des Wertebereichs
zur Platzierung eines Quantentopfes liegen, wobei diese Regionen
jeweils unterschiedlich große räumliche
Ausdehnungen haben können.
Dies führt zu
einer Variation der Anzahl von Quantentöpfen in den Gruppen und im
Extremfall dazu, dass einige Gruppen unbesetzt bleiben. Hierdurch
wird jedoch der Lasergewinn gleichmäßig auf die Quantentöpfe aufgeteilt
und damit eine optimierte Funktion des Lasers erreicht. Auch andere
Gewichtsfunktionen, die (u. a.) von den Einschlussfaktoren ΓL und ΓP mit
dem Qantentopf an der Position z abhängen, können als Richtgröße verwendet
werden. Die Zahl der Quantentöpfe
in jeder Gruppe kann dabei so gewählt werden, dass der jeweils
zugeordnete Wert der Gewichtsfunktion innerhalb eines bestimmten
Wertebereiches liegt.
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Auch
diese Ausgestaltung des optisch gepumpten Halbleiterlasers lässt sich
nicht nur für
die Laser des Typs VECSEL sondern auch für VCSEL-Typen anwenden.
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Zur
Optimierung der thermischen Eigenschaften der erfindungsgemäßen Halbleiteranordnung
und des erfindungsgemäßen Halbleiterlasers kann
es gemäß der Erfindung
als vorteilhaft vorgesehen sein, dass auf der Pumpseite des Halbleiterkörpers ein
mit diesem thermisch gekoppelter Wärmespreizer aus einem gut wärmeleitenden
Material angeordnet ist. Der Wärmespreizer
kann mit einer Wärmesenke
(z. B. Kupfer-Halterung) verbunden sein.
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Der
Wärmespreizer
ist typischerweise ein Körper
der z. B. aus Saphir, Siliziumkarbid oder einem Diamantwerkstoff
bestehen kann, um die Wärme,
die an der Pumpseite des Halbleiterkörpers entsteht, abzuleiten.
Darum ist die Anordnung des Wärmespreizers
an dieser Seite optimal. Dort ist die Intensität der Pumpstrahlung bei einem
barrieregepumpten Halbleiter-Scheibenlaser
am größten. Da die
Energie der Pumpphotonen höher
ist als die der Laserphotonen und aus jedem Pumpphoton nur ein Laserphoton
generiert werden kann, wird die überschüssige Energiedifferenz
im aktiven Bereich des Halbleiterkörpers durch nicht strahlende
Prozesse in Wärme
umgewandelt. Hohe Temperaturen innerhalb des Halbleiters sind dabei
nachteilig für
den Laserbetrieb. Sie können
bei Überschreitung
bestimmter Grenztemperaturen auch den Halbleiterkörper zerstören. In
der Regel geschieht die Wärmeabfuhr
auf der der Pumpseite gegenüberliegenden
Seite bei dem Braggreflektor, jedoch ist insbesondere bei langen
Wellenlängen
des Laserfeldes die Dicke des Halbleiterkörpers oft so groß, dass
durch die Wärmewiderstände der
einzelnen Schichten kein ausreichend guter Wärmetransport gewährleistet
ist. Durch einen Wärmespreizer
auf der Pumpseite des Halbleiterkörpers kann ein kurzer Wärmetransportweg
ausgenutzt werden. Es kann auch die Wärmesenke auf der der Pumpseite
gegenüberliegenden
Seite unterhalb des Braggreflektors zusätzlich beibehalten werden,
so dass die thermische Energie beidseitig abgeführt wird. Ein Wärmespreizer
kann optimal durch Aufsetzen auf den Halbleiterkörper im Abstand von wenigen
hundert Nanometern angekoppelt werden. Dabei kann zusätzlich das "liquid capilarity
bonding-Verfahren" angewendet
werden, das beispielsweise in dem Artikel von Z. L. Liau, "Semiconductor waver
bonding via liquid capilarity",
Applied Physics letters 77, Nr. 5, S. 651 (2000), beschrieben ist.
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Insbesondere
bei barrieregepumpten Halbleiter-Scheibenlasern
mit der oben beschriebenen optimierten Struktur ist auf die beschriebene
Weise die Wärmeabfuhr
auf der Pumpseite des Halbleiterkörpers optimiert, da sich dort
wegen der hohen Pumpfeldintensität
besonders viele Quantentöpfe befinden
und entsprechend Verlustwärme
produziert wird, die u. a. zu thermischen Leckeffekten führt.
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Im
Folgenden wird die Erfindung anhand eines Ausführungsbeispiels in einer Zeichnung
gezeigt und anschließend
beschrieben.
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Dabei
zeigt 1 den prinzipiellen Aufbau der Halbleiteranordnung,
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2 den
Aufbau eines Halbleiterlasers,
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3 die
Intensitätsverteilung
des Laserfeldes in einer herkömmlichen
Halbleiteranordnung,
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4 den
Verlauf der Intensität
der Pumpstrahlung in einer herkömmlichen
Halbleiteranordnung bei Barrieren-Pumpen,
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5 die
Anordnung aus der 4 mit einer anderen erfindungsgemäßen Verteilung
von Quantentöpfen,
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6 eine
Intensitätsverteilung
des Laserfeldes und des Pumpfeldes in einer herkömmlichen Anordnung,
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7 die
Anordnung aus 6 mit einer optimierten erfindungsgemäßen Anordnung
von Quantentöpfen.
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1 zeigt
schematisch eine Halbleiteranordnung 1 mit einem Halbleiterkörper 2,
der als Schichtkörper
aus verschiedenen Absorptionsschichten 3, 4, 5, 6, 7, 8 und
dazwischenliegenden Gruppen 9, 10, 11, 12, 13 von
Quantentöpfen
besteht. Die Gruppen 9, 10, 11, 12, 13 sind
schematisch als dünne
Schichten dargestellt, die in Wirklichkeit jedoch aus je einer Gruppe
von separaten dünnen Halbleiterschichten
bestehen, deren jede einzelne einen Quantentopf bildet, dessen Leitungsbandkante gegenüber der
Leitungsbandkante der Absorptionsschichten 3, 4, 5, 6, 7, 8 abgesenkt
ist. Auf diese Weise bietet jeder der Quantentöpfe freien Ladungsträgern (Elektronen)
Quantenzustände
an, die angeregt sind und als obere Energiezustände des Laserprozesses dienen.
Beim Rekombinieren von Elektroden und Löchern aus den genannten Zustandsniveaus für Elektroden
und Löcher
wird im Laserbetrieb durch stimulierte Emission je ein Photon mit
der Laserwellenlänge
abgegeben.
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Die
Absorptionsschichten 4, 5, 6, 7 sind
in der Figur gleich dick. Dadurch wird die Herstellung des Halbleiterkörpers 2 vereinfacht,
während
die Schichten 3 und 8 in der Regel aus geometrischen Gründen eine
andere Dicke aufweisen. Grundsätzlich
ist jedoch auch eine unterschiedlich dicke Gestaltung der Absorptionsschichten,
insbesondere der ersten Absorptionsschicht 3 von der Pumpseite
her gesehen möglich.
Die Pumpseite ist in der Figur oben, jenseits des Wärmespreizers 14,
der für
die Laserstrahlung und die Pumpstrahlung transparent ist, jedoch
eine gute Wärmeleitfähigkeit
aufweist und über
den Stapel des Halbleiterkörpers
mehrseitig lateral hinausragen kann, um eine effektive Wärmeverteilung
zu gewährleisten.
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Auf
der Unterseite des Halbleiterkörpers 2 ist eine
Wärmesenke 15 vorgesehen,
so dass die entstehende Verlustwärme
auf beiden Seiten von dem Halbleiterkörper abgeführt wird. Zwischen den Absorptionsschichten
und den Quantentöpfen
einerseits und der Wärmesenke 15 andererseits
liegt ein Braggreflektor 16, der mit hoher Effizienz die
Laserstrahlung reflektiert. Al ternativ kann dort entweder ein Braggreflektor
für Laser-
und Pumpstrahlung oder eine entsprechend hochwertige Metallisierung oder
eine Kombination hiervon vorgesehen sein, soweit der Halbleiterlaser
derart betrieben werden soll, dass die Pumpleistung direkt in den
Quantentöpfen absorbiert
wird und dementsprechend ein resonantes Pumpfeld angestrebt wird.
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Der
vorliegende Halbleiterkörper
wird für
einen VECSEL (vertical external cavity surface laser) verwendet.
Es kann sich beispielsweise um ein GaSb-basierten VECSEL mit einer Wellenlänge von 2,33
Mikrometern handeln. Mit einer derartigen Bauart wurde bereits eine
Ausgangsleistung von 600 mW bei einem Auskopplungsgrad von 3,6%
und gleichzeitig einer Schwellpumpleistungsdichte von ca. 1000 W/cm2 gemessen. Insbesondere beim direkten Pumpen
in die Quantentöpfe
(resonante Bedingungen der Pumpstrahlung) konnte bei einem GaAs-basierenden
VECSEL bei λ =
1,0 μm die
Ausgangsleistung gegenüber
dem Barrierepumpen um 50% gesteigert werden, da die Wärmelast
durch Verlustwärme
stark reduziert werden kann. Leistungsdichten bis zu 8 kW/cm2 für
sechs Quantentöpfe
konnten damit erreicht werden.
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Der
zweite externe Spiegel des Resonators des VECSEL ist in der 2 dargestellt
und dort mit 17 bezeichnet. Er wirkt gleichzeitig als Auskoppelspiegel
und als Reflektionsspiegel zum Abschluss des Resonators. Mit dem
Pfeil 18 ist die ausgekoppelte Laserleistung/Laserstrahlung
bezeichnet. Der Pfeil 19 bezeichnet die Strecke außerhalb
des Halbleiterkörpers 2,
die Bestandteil des Resonators ist.
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Hier
ist anzumerken, dass auch Halbleiterlaser mit mehr als zwei Spiegeln
möglich
sind.
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Außerdem ist
eine Pumpanordnung mit einer Pumpstrahlungsquelle 20 und
einer Fokussieroptik 21, 22 dargestellt, die die
Pumpstrahlung in den Halbleiterkörper 2 einbringt.
Der optisch gepumpte und damit die Laserstrahlung verstärkende Bereich in
dem Halbleiterkörper 2 kann
zylinderförmig
sein und im Durchmesser etwa 100 Mikrometer betragen.
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Der
Abstand zwischen dem externen Spiegel 17 und dem Halbleiterkörper 2 kann
beispielsweise etwa 45 mm betragen. Entsprechend hat der externe Spiegel 17 auf
seiner dem Resonator zugewandten Seite eine Krümmung mit einem Krümmungsradius von
50 mm.
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Der
Resonator ist auf seiner Unterseite wie schon erwähnt mit
einem Braggspiegel abgeschlossen, der bei der Laserwellenlänge üblicherweise
eine Reflektivität
von mehr als 99% aufweist.
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Zur
Erläuterung
der Funktionsweise des Halbleiterlasers soll nun die 3 herangezogen werden.
Dort ist im Zentrum die Leitungsbandkante für die Quantentöpfe 9, 10, 11 und
die dazwischenliegenden Barriereschichten/Absorptionsschichten 12, 13 dargestellt.
Nach links zur Pumpseite hin wird der Halbleiterkörper durch
ein Fenster 23 abgeschlossen. Auf der anderen, der Pumpseite
gegenüberliegenden
Seite wird in diesem Beispiel der Resonator durch den Braggspiegel 16 begrenzt.
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In
der Figur ist die periodische Funktion 24 der Laserfeldintensität dargestellt.
Die Quantentöpfe 9, 10, 11 befinden
sich äquidistant
an den Stellen der größten Laserfeldintensität. In ihnen
befindliche Ladungsträger
können
somit maximal zur Erzeugung und Verstärkung des Laserfeldes beitragen.
Diese Gleichverteilung der Quantentöpfe (hier jeweils ein Quantentopf
pro Maximum des Laserfeldes) wird RPG(resonant periodic gain)-Struktur
genannt (Corzine et al., IEEE Journal of Quantum Electronics 25, Nr.
6, S. 1513 (1989)).
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Für einen
optimalen Betrieb dieser Struktur sollte gewährleistet sein, dass in jedem
der Quantentöpfe 9, 10, 11 die
Ladungsträgerdichte
möglichst gleich
ist, um eine hohe Effizienz des Lasers zu gewährleisten. Sind Quantentöpfe mit
wesentlich geringerer Ladungsträgerdichte
vorhanden, so wird dort die Laserstrahlung in dem Resonator absorbiert,
was die Laserleistung verschlechtert. Andererseits ist es, wie die 4 zeigt,
schwierig, für
alle Quantentöpfe in
gleichem, ausreichendem Maß Ladungsträger zur Verfügung zu
stellen, da, von links von der Pumpseite her eine Pumpstrahlung
mit hoher Intensität
eingestrahlt wird, die jedoch nach der in der 4 mit 25 bezeichneten
Funktion exponentiell gedämpft
wird.
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Dabei
zeigt die Intensität
der Pumpstrahlung im ersten Bereich 23 noch keine Dämpfung,
da sie dort die sogenannte Fensterschicht durchläuft, die kaum etwas von der
Strahlung absorbiert. Zum Ende der Halbleiteranordnung auf der rechten
Seite hin hat die Intensität
des Pumpfeldes praktisch bis auf Null abgenommen.
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Dazwischen
ist mit 26 die Kurve bezeichnet, die die Intensität des Laserfeldes
darstellt.
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Es
zeigt sich, dass zwar jeweils zwei Quantentöpfe in den Intensitätsmaxima
des Laserfeldes angeordnet sind, dass jedoch die zwischen diesen liegenden
Bar riereschichten von links nach rechts gesehen immer weniger von
der Pumpstrahlung absorbieren können,
da die Intensität
der Pumpstrahlung nach rechts hin exponentiell abnimmt. Entsprechend
können
auch nach rechts hin immer weniger Ladungsträger von den Absorptionsschichten
in die jeweiligen Quantentöpfe
wandern, so dass der Füllungsgrad
der Quantentöpfe
nach rechts hin stark abnimmt. Bei dem der Figur zugrunde liegenden
Modell ist angenommen, dass die Ladungsträger von den Absorptionsschichten
jeweils in die nächstliegenden Quantentöpfe wandern
und dort verbleiben.
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Bei
der gezeigten Verteilung der Ladungsträger in den Quantentöpfen besteht
einerseits die Gefahr, dass in den weiter rechts liegenden Quantentöpfen Laserstrahlung
absorbiert wird, da diese noch nicht den Transparenzzustand erreicht
haben, andererseits tragen die linken Quantentöpfe sehr stark zur Laserstrahlung
bei, so dass dort aufgrund der hohen Ladungsträgerdichte in den QWs auch nicht
strahlende Rekombinationseffekte entsprechend häufiger sind und dort der größte Teil
der Verlustleistung in Form von Wärme entsteht. Dies bedeutet
ein Ungleichgewicht bei der Entstehung von Verlustwärme und
damit insgesamt einen ineffektiven Betrieb des Lasers. An den fünf Quantentopfgruppen,
die innerhalb des Resonators dargestellt sind, ist jeweils abzulesen,
welcher Anteil der Ladungsträger
des Halbleiterkörpers
in ihnen jeweils pro Quantentopf platziert ist. Bei einer Verteilung
von jeweils zwei Quantentöpfen
pro Laserfeldmaximum ergibt sich bezogen auf die im aktuellen Bereich
absorbierte Leistung insgesamt einhundert Prozent mit abnehmender
Verteilung.
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5 zeigt
eine Konstellation, die der in der 4 gezeigten ähnlich ist,
mit dem Unterschied, dass gemäß der 5 die
Gruppen von Quantentöpfen,
die jeweils in den Maxima des Laserfeldes angeordnet sind, unterschiedlich
viele Quantentöpfe
pro Gruppe aufweisen. Die Gesamt-Quantentopf-Anzahl ist gleich,
ebenso die Gesamtdicke der Struktur.
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Wie
in der 4, ist auch in der 5 die Einstrahlung
der Pumpstrahlung mit 27 bezeichnet, wobei auch hier die
Intensität
der Pumpleistung exponentiell zum Braggreflektor 16 hin
abnimmt. Wieder sind 5 Gruppen von Quantentöpfen, wie gemäß 4 vorgesehen,
wobei die Gruppen mit 9, 10, 11, 12, 13 bezeichnet
sind. In der ersten Gruppe 9 sind fünf Quantentöpfe angeordnet und zwar so
nahe beieinander, dass sie näherungsweise
im Maximum der Laserfeldintensität
liegen.
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Die
zweite Gruppe 10 enthält
zwei Quantentöpfe
ebenso wie die dritte Gruppe 11. Die vierte Gruppe 12 enthält keinen
Quantentopf, während
die fünfte
Gruppe 13 einen einzigen Quantentopf aufweist. Die in den
Absorptionsschichten um die vierte Gruppe 12 herum entstehenden
Ladungsträger
wandern wegen des Fehlens eines Quantentopfs in der vierten Gruppe 12 zu
den Quantentöpfen
der dritten Gruppe 11 und dem Quantentopf der fünften Gruppe 13.
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In
der Modellrechnung ergibt sich, dass die Quantentöpfe der
ersten Gruppe im Durchschnitt jeweils 10,8% der freien Ladungsträger enthalten,
diejenigen der zweiten Gruppe 9,8%, diejenigen der dritten Gruppe 11 8,3%
und diejenigen der fünften
Gruppe 13 9,9%. Damit ergibt sich eine Minimierung der Standardabweichung
der Ladungsträgerdichten
in den Quantentöpfen
und somit eine verbesserte Funktion des La sers mit einer Verringerung
der Laserschwelle. Die Ladungsträgerdichten
können
geringfügig
oberhalb der Transparenzladungsträgerdichte gehalten werden,
so dass auch die thermische Verlustenergie optimal verteilt werden
kann und eine Absorption der Laserstrahlung im Resonator auf ein Minimum
reduziert wird. Der optische Gewinn der Struktur von Quantentöpfen ist
in dem Beispiel optimal auf alle Quantentöpfe verteilt. Dies geschieht ausschließlich durch
eine ungleichmäßige Verteilung der
Quantentöpfe
auf die verschiedenen Maxima der Laserfeldintensität. Geringfügige Variation
der Schichtdicken wurde hier noch nicht durchgeführt.
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In
der 6 ist lediglich der aktive Bereich der Halbleiteranordnung
für resonantes
Pumpen in die Quantentöpfe
dargestellt, der mit 28 bezeichnet ist. Für die gezeigte
Darstellung ist angenommen, dass sich sowohl das Laserfeld als auch
das Pumpfeld in dem Halbleiterkörper
in einem Resonanzzustand befinden. Beide Feldintensitätsverläufe sind durch
Sinuskurven dargestellt, wobei bei Z = O auf der Abszisse die Grenzfläche Halbleiter-Umgebung vorliegt
und beide Intensitäten
ein Maximum aufweisen.
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Die
Pumpstrahlung hat naturgemäß, da sie eine
höhere
Photonenenergie aufweist als die Laserstrahlung, eine kürzere Wellenlänge, so
dass die beiden Intentsitätsverteilungen
abhängig
von den jeweiligen Einfallswinkeln nicht phasengleich verlaufen.
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Die
Quantentöpfe,
die in den Gruppen 29 bis 35 vorhanden sind, sind
jeweils in den Maxima der Laserfeldintensität angeordnet. Das bedeutet,
dass sie, wenn sie gleichmäßig mit
Ladungsträgern
aufgefüllt
werden, optimal zur Erzeugung der Laserstrahlung bei tragen können.
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Die
gezeigte Struktur spiegelt das Prinzip wider, mit einer resonanten
Pumpstrahlung dafür
zu sorgen, dass die bezüglich
der Wellenlänge
relativ nah bei der Laserstrahlung liegende Pumpstrahlung in den
Quantentöpfen 29 bis 35 selbst
und nicht wie bei dem Beispiel aus den 3 bis 5 in
dazwischen liegenden Absorptionsschichten absorbiert wird.
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Es
ergibt sich somit die Notwendigkeit, dass die Gruppen von Quantentöpfen einerseits
im Bereich eines Intensitätsmaximums
des Laserfeldes, andererseits bei einem Intensitätsmaximum der Pumpstrahlung
liegen. Eine Überschneidung
dieser Bedingungen ist nur teilweise gegeben.
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Es
werden daher gemäß der Erfindung
dort Quantentöpfe
angeordnet, wo im Bereich des Intensitätsmaximums des Laserfeldes
eine relativ hohe Intensität
der Pumpstrahlung vorhanden ist. Grundsätzlich sollten Quantentöpfe nur
dort platziert werden, wo das Produkt von Γl und Γp in
einem bestimmten Wertebereich liegt, wodurch sich Quantentopfgruppen
mit ihren jeweiligen Anzahlen von Quantentöpfen ergeben. Es sind jedoch
auch andere von Γl und Γp abhängige
Gewichtsfunktionen verwendbar. Dann können die Quantentöpfe optimal
zum Laserfeld beitragen und es ist durch die Verteilung des Pumpfeldes
auch für
eine zuverlässige
Füllung
der Quantentöpfe
gesorgt. Die Quantentöpfe
bzw. Quantentopfgruppen sind damit nicht mehr zwangsläufig in den
Maxima des Laserfeldes zentriert.
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Eine
entsprechende Verteilung der Quantentöpfe auf die Gruppen mit der
genannten Bedingung ist in der 7 dargestellt.
Es zeigt sich, dass eine Vertei lung von 3 Quantentöpfen in
der Gruppe 29, einem Quantentopf in der Gruppe 30,
null Quantentöpfen
in der Gruppe 31, drei Quantentöpfen in der Gruppe 32,
vier Quantentöpfen
in der Gruppe 33, drei Quantentöpfen in der Gruppe 34 und
einem Quantentopf in der Gruppe 35 sowie ein leichtes Verschieben
der Quantentopfgruppen eine ideale Ausnutzung der Halbleiteranordnung
erlaubt. Auch diese Struktur kann nicht nur bei optisch gepumpten
VECSEL Halbleiterlasern, sondern auch bei optisch gepumpten VCSEL-Lasern
angewendet werden.